Nr. 310 37. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Auf der Reichswahlliste Durch Verrechnung in den Wahlver bänden erhaltene Sitze( 44) erhalene Sitze( 51):
Gemas$ 38,2 des Wahlgesetzes Für den Teil des bisherigen Wahlkreises?
bestimmten Abgeordneten( 2)
Erklärung der Wahlkreise 1. Ostpreußen
2 Berlin
3 Potsdam
( 16)
4
NNEZ
VAY
4 Potsdam!
( 2
5. frankfurt
19
6. Pommern
26
7 Mecklenburg
3
8. Breslau
9 Liegnitz
20
( 12) 號
( 32)
13925
41144 7+ 23
24
( 35)
hain Serin S. 63,
34
28
A
44444 DAKKA
( 33)
Erläuterung der Parteien
Sozialdemokraten
11 Magdeburg
12 Merseburg
13. Thüringen
( 10)
Bayrische Vollespartei
Zentrum
Deutschnationate Vp
Deutsche Volkspart
Demokraten
16. Weser- Emis
17. Ost- Hannover
18 Süd- Hannover- Braunschw
19. Westfalen- Nord
20. Westfalen- Süd 21.Hessen- Nassau. 22.Hessen- Darmstadt 23.Cöln- Aachen
24. Coblenz- Trier
25. Düsseldorf- Ust
26. Düsseldorf- West
Bayrischer Bauerbend 27 Oberbayern- Schwaben Schlasa Hoist. BuL.Dem 28. Niederbayera- Oberpfalz 29. Franken 30. Pfalz
Für die Abstimmungsgebiete( Wahlkreise 110 gelten die Mandate zur Nationalvers.zunächst auch für den feichstag.
Das amtliche Resultat der Reichstagswahlen.
Demokratie und Demokratie.
Bon Karl Kautsty.
Die folgenden Ausführungen find ein Auszug aus einem Artifel Stautstys, der im Juniheft der Wiener
91. Dresden- Bautzen 32 Leipzig
33. Chemnitz- Zwickau 34 Würtemberg 35. Baden
die Umwälzung, während die Demokratie nur selten große Ueberraschungen bringt.
Sonntag, 20. Juni
außerhalb Rußlands eine solche Konstellation fünstlic, schaffen, sind gescheitert, wie jeder Butschismus scheitern
Die ganze Klassenlage des Proletariats ist eine artige, daß es nicht die geringste Aussicht hat, unter malen Umständen die Kraft zur Aufrichtung einer Ar fratie zu erlangen, außer dort, wo es an Bahl, Geschlossen heit und Selbständigkeit so sehr allen anderen lassen über legen ist, daß es der Privilegierung durch eine aristokratisch Staatsform nicht bedarf, da es auf dem Wege der Demo fratie unter diesen Umständen seine Ziele ebenso sicher u. besser erreicht.
Die Klaffenlage des Proletariats erschwert ihm ab nicht nur aufs äußerste, eine aristokratische Stellung Staate zu erringen. Sie ist auch unvereinbar mit der hauptung dieser Stellung.
Die bisherigen Aristokraten waren alle solche von ausbeutenden Klassen. Dank der Ausbeutung gewannen fie Mittel und Muße, die für den Bestand des Staates wichtigen Fähigkeiten in höherem Grade zu entwickeln, als die Masse der Ausgebeuteten. Im Mittelalter verstand der Adel allein die Waffen zu führen, war die Kirche, auch eine Art Aristokratie, allein im Besiz höheren Wissens. Die Volksmasse war unwissend und wehrlos. Darauf berubte die Kraft der mittelalterlichen Aristokratie.
Der arbeitende Proletarier von he weder die Mittel noch die Muße, die bisher über ihr den Klassen an allgemeiner Bildung oder an Spea niffen in Bezug auf Kriegführung oder Staatsve au übertreffen. Die proletarische Aristokratie muß die Führung der Armee den alten Offizie Verwaltung des Staates den aus der Bour stammenden Intellektuellen überlassen. aber die Proletarier seßen sich selbst in den Besitz der nötige Kenntnisse und hören dann auf, in der Produktion tät Proletarier zu sein. Diese Entwicklung geht dann a Kosten des Produktionsprozesses, der vernachlässigt wird un berfällt.
Gine Klasse von Handarbeitern kann wohl dahin komme daß sie den anderen Klassen an politischer Bildung ebe bürtig ist, was in einem demokratischen Staatswesen ihrer Herrschaft führt, sobald sie die zahlreichste Klasse bird namentlich wenn das Heer ein bloßes Milizbeer ist. wird es nie erreichen, daß sie, gleich einer Ausbeutera fratie, die anderen Klaffen alle an Bildung überragt daß diese ihr mehrlos als der einzigen betvaffneten gegenüberstehen.
Je mehr die Sowjetaristokratie ihren He schaftscharakter betont, desto mehr muß sie die besten G mente des Proletariats der Industrie entziehen und de buktionsprozeß fördern will, desto mehr müssen die Prof Armee und Bureaukratie zuführen. Je mehr sie den Pro tarier ihre Herrschaftsaufgaben nichtproletarischen Elemente
überlassen.
So schwankt eine proletarische Aristokratie in den sel nen Fällen, in denen sie möglich wird then Szylla des industriellen Berkommens der Unterjochung durch eine neue mi
Die verschiedensten Klassen haben, wenn die Verhält nisse ihnen günstig waren, Aristokratien gebildet. Am häufigsten finden wir die Erbaristokratie, in der eine Reihe von Familien die politischen Rechte für sich und ihre legitime Zeitschrift„ Der Kampf" erschien. Nachkommenschaft monopolisieren. Es sind in der Regel FaWer die Demokratie verwirft, muß eine andere milien des großen Grundbesites, die in dieser Weise eine Staatsverfassung anstreben. Außer der Form der Demo- Feudalaristokratie bilden. fratie kommen nur noch zwei große Typen von Staatsformen Sobald die fpitalistische Bourgeoisie auf in Betracht: die Autokratie und die Aristokratie. tommt, strebt sie ebenfalls nach politischer Macht. Zum Teil Die Autokratie finden wir dort, wo die verschiedenen Ge- verbindet sie sich mit den arbeitenden Klassen, den Kleinsellschaftsklassen, auch die oberen, so schwach sind und der bürgern, Bauern, Proletariern, um das politische Monopol Staatsapparat, Militär und Bureaukratie, ihnen gegenüber der Erbaristokratie zu bredjen, und bildet so die Partei der so stark, daß dieser sich über alle Klassen erhebt, sie alle be- bürgerlichen Demokratie. Zum Teil aber fürchtet sie bereits herrscht. Da Bureaukratie und Militär stets hierarchisch die Möglichkeit einer Herrschaft der arbeitenden Klassen, die organisiert sind, eine oberste persönliche Spitze haben, wird durch die Demokratie herbeigeführt wird, und sucht die Gediese zum Alleinherrscher, zum Autokraten, in dem alle schlechteraristokratie bloß durch eine neue Art der politische Macht und alle politischen Rechte tonzentriert sind. Aristokratie zu ersetzen, die Geldaristokratie, die sich Es hängt von seinem Belieben ab, ob und wieviel davon er auf Maßregeln, wie das Bensuswahlrecht und Beschränkun mit seinen Günstlingen teilen will. gen der Presse durch Kautionen und Stempel stügt, Maß In der Aristokratie dagegen finden wir eine ein- regeln, die den Besitzlosen den Anteil am politischen Kampf zelne Klasse so stark, daß sie imstande ist, für sich alle poli- unendlich erschweren, oft ganz unmöglich machen. Nichts ist Den normalen Weg des Pro tischen Rechte zu monopolisieren und dieses Monopol in der irriger als die Behauptung der Kommunisten, daß die BourStaatsverfassung festzulegen. Von der Aristokratie unter- geoisie von Anfang an in der Demokratie die für ihre Serr- Gewinnung und dauernden Fe scheidet sich die Demokratie nicht dadurch, daß nur jene eine schaft geeignetste Staatsform gesehen hat. Im Gegenteil politischen Macht bildet nur die Klassenherrschaft darstellt, diese nicht, sondern dadurch, daß hat überall die große Mehrheit der Bourgeoisie das Zensus- Natürlich fann die Staatsverfassung in der Aristokratie die Herrschaft einer bestimmten Klasse wahlrecht gegen den Ansturm des Proletariats mit größter sie noch so vollkommen ist, nicht den Bedürf verfassungsmäßig festgelegt und von Staats wegen geschüßt Bähigkeit verteidigt. Dagegen war der Klassenkampf des tariats genügen. Die Schäden der kapitali wird, in der Demokratie nicht. In der lepteren wechseln Proletariats von seinen Anfängen an identisch mit einem tung werden dadurch nicht aufgehoben. Wi mit dem Wandel der sozialen Machtverhältnisse auch die erbitterten Rampf ums allgemeine, gleiche Wahlrecht und Demokratie nicht an, weil sie uns herrschenden Klassen, in der Aristokratie bleibt stets dieselbe um die vollste Demokratie überhaupt. ericheint, sondern weil sie den be bestimmte Klasse im Besitz der Staatsgewalt. Ist es wider- Um so erstaunlicher wirkte es, daß die russische sozial- bildet für die Ausfämpfung de sinnig, der Demokratie als Staatsverfassung einen bestimmten demokratische Parbei der Bolschewiti, als sie 1917 ans Studer gegensages zwischen Kapital und Slafsencharakter beizulegen, so bildet dieser Charakter gerade fam, nichts Giligeres zu tun wußte, als die eben erst durch tariat. das Wesen der Aristokratie. den Sturz des Barismus errungene Demokratie mit dem allgemeinen Wahlrecht, der allgemeinen Preß- und Vereinsfreiheit usw. abzuschaffen und an Stelle der Demokratie eine neue Aristokratie zu setzen, eine der erstaunlichsten Art, eine proletarische Aristokratie.
tische Autokratie.
Wir sehen auch in der bloßen Demofratie nicht die Lösung aller Probleme der Staatspolitik, die heute im Zei alter der Sozialisierung auftauchen und die man kurz dahi zusammenfassen kann, daß sie der Aufgabe entspringen, den Staat aus einem Herrschaftsapparat in einen Berwaltungs
Die Demokratie ist weit entfernt davon, durch sich allein schon die Klassengegensäge aufzuheben; sie äußern sich in ihr vielmehr am schärfsten, weil sie durch fein anderes Moment verdeckt werden. In der Aristokratie werden die Klassengegensäge unter den nicht bevorrechteten Bis dahin hätte niemand an eine solche gedacht. Der apparat für soziale Bwede umzuwandeln. Neben KörtarKlassen zurückgedrängt durch den gemeinsamen Kampf gegen Begriff des Proletariats ist so eng mit der Demokratie verschaften, die dem allgemeinen gleichen Wahlrecht ent die aristokratische Klasse. Und dieser Kampf wird vor allem| wachsen, daß die neuen Machthaber selbst nicht wagten, das gen, werden da Korporationen von Fachleuten, Berufsor ein Kampf zum Umsturz der Verfassung, während in der Kind beim richtigen Namen zu nennen. Sie suchten den fationen, wie Gewerkschaften, Arbeiterräte, Gilden, eine Demokratie der Klassenkampf auf dem Boden der Verfassung Typus der demokratischen Staatsverfassung bei den Arbei- Molle spielen. Auf diesem Gebiet haben wir noch vi vor sich geht. tern dadurch zu diskreditieren, daß sie ihn als„ bürgerliche lernen, werden wir auch aus den Erfahrungen der suffisa Die Dentokratie ist elastisch. Sie paßt sich den aus der Demokratie" bezeichneten. Und die Form der neuen Sowjet Sowjets manche nübliche Lehre ziehen können. ökonomischen Entwicklung hervorgehenden Veränderungen aristokratie sollte dadurch schmackhaft gemacht werden, daß Also mit der bloßen Demokratie reichen wir zur s in den sozialen Machtverhältnissen an. Die Aristokratie ist man sie zur broletarischen Demokratie stempelte. ganisierung der sozialistischen Produktion nicht aus. Sa starr, in ihr vermag sich die Anpassung nur durch einen ge- Aber wir wissen, daß die Identifizierung der demokratischen wo die Frage lautet: Gleichberechtigung aller oder A- waltsamen Bruch, eine Katastrophe zu vollziehen. Staatsform mit der Herrschaft einer bestimmten Klasse eine berechtigung einer einzelnen laffe, Demokratie oder A Aber dafür ist die Aristokratie für die aristokratische Sinnlosigkeit ist. Eine Verfassung, die ausdrüd- fratie, müssen wir uns für die Demokratie Klasse die bequemste Staatsform. In der Demokratie ist lich die Herrschaft einer bestimmten lasse icheiden, selbst gegenüber einer prolet, feine Partei oder Klasse sicher, sich zu behaupten, in ihr ber- fe ft legt, ist stets eine Aristokratie. schen Aristokratie. dient nur der die Freiheit und das Leben, der täglich sie So befremdend die Vorstellung einer proletarischen erobern muß. In der Aristokratie hat die herr- Aristokratie war, hat sie doch sehr an$ 3opularität gewonnen schende Klasse das nicht notwendig, sobald es in Staaten, in denen die augenblicklichen sozialen Machtnerihr einmal gelungen ist, die Staatsmacht an sich zu reißen hältnisse nicht der Art sind, daß das Proletariat Aussicht Die Ronfektionsfirma Siegfried Behrendt, Leipziger Str. 96, und den Staat in ihrem Sinne zu gestalten. Alle anderen hätte, demnächst auf dem Wege der Demokratie die Staats- bringt in dieser Woche Konfektion in den modernsten Macharten zu enorm sind ihr gegenüber rechtlos und waffenlos. Es muß schon macht zu erobern. Wer aber in solchen Staaten glaubt, binigen Preisen. eine ganz ungeheure Verschiebung in den sozialen Macht die russische Methode führe leichter zum Ziel, Wetteraussichten für das verhältnissen eintreten, ehe es gelingt, die aristokratische Verbergißt, daß sie das Produkt einer außerordentlichen Kon- Montag mittag. Borwiegend bewölft. mäßig warm, mit wieberholten faffung umzuwälzen. Um so gründlicher wird dann freilich stellation war, die nicht so leicht wiederkehrt. Alle Versuch, Regenfällen und vereinzelten Gewittern bei schwachen öftlichen Binden. Wer arbeitet, muß ungestört arbeiten. Nichts stört mehr, als ein schlechtsigender Kneifer, der ein flares Sehen verhindert und ein fortwährendes zurechtrücken erfordert. Der LohmannKneifer hat diese Fehler nicht. Er ist eine Wohltat für die Augen, weil er fest und sicher sitt, ohne läftigen Druck, und weil er wissenschaftlich richtig zentriert ist. Er vereinigt die hygienischen Vorzüge der Brille mit den ästhetischen des Kneifers.
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