Blankovollmacht auf Vertrauen.
Das Verhalten der nichtsozialistischen Presse in den neun Tagen der Krise zu beobachten, ist überaus amüsant. Peitsche und 8uderbrot wurden der Sozialdemokratie abwechselnd vorgehalten, und je nach der augenblicklichen Situation schob man das eine Mal mehr die Peitsche, das andere Mal mehr das Zuderbrot in den Vordergrund. Jetzt aber, da der Beschluß der Sozialdemotratie feststeht, sich nicht an der Regierungsbildung zu beteiligen, sucht man mit der Beitsche größeren Eindruck hervorzurufen. Man droht der Sozialdemokratie mit der Verantwortung für alles mög liche und unmögliche, falls sie nicht der kommenden Regierung ihr unbedingtes Vertrauen ausspricht.
Der Lokal- Anzeiger" weiß zu berichten, in demokratischen Kreisen werde betont, daß die Sozialdemokratie wohlwollende Neutralität für alle Fälle" zusagen müsse. Das ist denn doch etwas unbescheiden und zu viel verlangt. Wir können dem gegenüber nur wiederholen, was an dieser Stelle schon öfter ausgesprochen wurde: Die Sozialdemokratie behält sich ihre endgültige Entschei dung vor, bis die Fraktion das letzte Wort gesprochen hat. Die Entscheidung der Fraktion aber ist abhängig von dem Programm, das die bürgerlichen Regie rungsparteien ihr präsentieren werden. Durch ein Vertrauensvotum auf Blantofrebit, wie es vom 2.-A." gefordert wird, könnte die Sozialdemokratie in eine unangenehme Lage kommen: falls sie sich von vornherein festlegte, wären ihr auf alle Fälle die Hände gebunden, gleichgültig, wie das Brogramm der neuen Regierung auch ausfallen würde. Daß die Sozialdemokratie es ablehnen muß, sich unnötigerweise der artigen Eventualitäten und den mit ihnen verbundenen Gefahren auszusetzen, sollte auch den demokratischen Streisen, von denen der " L.-A." diese höchst naiven Informationen erhalten haben will, flar sein.
Ein Rüffel.
Die Angst vor der Demokratie.
Die„ Kölnische Zeitung ", die zwar nicht offizielles Organ der Deutschen Volkspartei " ist, ihr aber geistig sehr nahesteht, brachte fürzlich in einem Artikel den Gebanten einer Verschmelzung der Deutschen Volkspartei mit der demokratischen Partei zum Ausdrud. Hierauf erhielt sie vom Vorstande des Provinzialverbandes der Deutschen Volkspartei in Rheinhessen ein Schreiben, in
dem es hieß:
Die Ausführung toar nur geaignet, hier im weitesten Streife der Partei den lebhaftesten Unwillen und eine sehr tiefgehende Verstimmung zu erregen.
28ir finden das Verhalten der Kölnischen Beitumg" sehr im borsichtig. Wie kann ein Blatt, das der Partei der„ liberalen Weltanschauung" nahefteht, demokratische Gedanken propagieren? Daß sie hierfür sofort eins auf die unbotmäßigen Finger befommen würde, war doch vorauszusehen. Das Ganze ist zwar eine innere Angelegenheit der Deutschen Boffspartei, wirft aber doch ein bemerkenswertes Schlaglicht auf die Toleranz und die demokratische Gesinnung der Partei des Wiederaufbaues".
12
Die Basis der bisherigen Koalition ist also breit genug, um auch| legten vierundzwanzig Stunden haben eine ganze Reibe fernerhin die oldenburgische Politik entscheidend zu beeinflussen außerdeutscher sozialistischer und nichtsozialistischer Arbeite.. bam. die Regierung stellen zu fönnen. Nichtsdestoweniger liebäugelt organsationen Stellung zu dem Beschluß. genommen. Der das Zentrum stark mit der Deutschen Volkspartei und ihre Breß- Boykott gegen Ungarn begann in der Nacht vom Sonnabend organe vertreten die Notwendigkeit einer Verbreiterung der alten zum Sonntag. Die Wiener Arbeiterzeitung " schreibt hierzu: Koalition. Das Zentrum wünscht die Einbeziehung der zur stärksten Partei gewordenen Boltsparteiler; da sie ja schließlich zu wertschaften mit einer großen Aftion in das Getriebe der Bum ersten Male greift die Internationale der Ge= einem Teil Fleisch von seinem Fleisch sind, ist dies Liebeswerben europäischen Politif ein. Der Boykott, den die Gewerk nicht ganz unverständlich. Im Wahlkampfe verschmähte es auch schaftsinternationale über Ungarn verhängt, stellt den ersten die fleritale„ Oldenburgische Boltszeitung", das offizielle Zentrums- Versuch dar, die gewerkschaftlichen Kampfmittel in den Dienst organ, nicht, die Sozialdemokraten als die einde der internationalen politischen Aktion zu stellen. aller Kultur" und als die Totengräber der menschlichen Ge- Es wird, wenn nicht alle Zeichen täuschen, sehr bald die Gelegensellschaft" zu bezeichnen. Unsere Partet läßt keinen Zweifel dar- heit zum Eingreifen auch in andere Angelegenheiten geüber, daß sie nicht im geringsten on irgendwelche Konzessionen an geben sein. die berüchtigte Partei des Wiederaufbaus" denkt. Obwohl stärkste Partei innerhalb der alten Stoalition, wird sie auch fernerhin den gegen die Reaktionäre in Ungarn abgeneigt sein würDaß die„ Christlich- Sozialen" in Wien dem Boykott start geschwächten Demokraten den Ministerpräsidentenposten zu- den, war von vornherein vorauszusehen. Eine Obmannbilligen. Besonders schon deshalb, weil Herr Tanzen- Heering: fizung der Wiener Bezirksleitungen der Christlichsozialen in den Rapptagen sehr entschieden und mit gutem Erfolge seinen Partei stellte bezüglich des Boykotts gegen Ungarn fest, daz Wann gestanden hat. Wir beanspruchen wie bisher das Ministerium Partei stellte bezüglich des Boykotts gegen Ungarn fest, day für soziale Fürsorge, während dem Zentrum gleichfalls wie bisher Wiens sowie des Produktionslebens Desterreichs bedeute, dieser eine schwere Schädigung der Ernährungslage das Justizministerium verbleibt. Der noch aus des gegangenen und drüdte das Bedauern darüber aus, daß die österreichische Friedrich Augusts Tagen übernommene vierte unpolitische Fach- Regierung dieser Einmengung in die innerpolitischen minister, der in seinem Tun natürlich der Koalitionspolitik berant Berhältnisse eines anderen Staates, die von jüdischer wortlich ist, soll beibehalten werden. Daß die Unabhängigen auf Rta che( 1) diktiert sei, vollständig tatenlos gegenüberstehe. den Boden der Koalitionspolitik treten werden, ist nicht zu er- Die Versammlung sprach den christlichen Post und Eisenwarten, zumal nach den Berliner Parolen der letzten Tage. bahnbeamten, die den Anschluß an den Boykott a b. lehnten, ihren Dant aus.
"
Bontott gegen Ungarn ich were Opfer auf, da der BoyDie deutschösterreichische Arbeiterschaft legt sich durch den fott natürlich mit aller Schärfe erwidert werden wird. Die tapferen Genossen in Desterreich und ihre Mitkämpfer in den anderen Ländern können unserer herzlichsten Sympathien gewiß sein!
Das Programm der Alliierten.
Wie zu den Reichs-, so ist auch zu den Landeswahlen unsere Partei an einer Stimmeneinbuße nicht vorbeigekommen. Sie hat drei Mandate an die Unabhängigen abgeben müssen. Im alten Landtage besaß sie 14 Abgeordnete, im neuen zählt sie 11, die Unabhängigen brachten ihren Besitzstand von 2 auf 5. Die beiden Barteien befizen also nach wie vor 16 Mandate; es fand lediglich eine Verschiebung innerhalb der beiden Parteien statt. Die Gründe liegen ähnlich denen im Reich. Nicht zuletzt in militärischen Fragen. Kurz vor den Wahlen wurde das Freikorps Schulz nach Oldenburg verlegt, deffen Angehörige fich maßlose Ausschreitungen zu schulden kommen ließen. Sogar vor einem Mord schreck- Paris , 20. Juni. Eine Havasnote erklärt, daß es sich bei der ten sie nicht zurüd. Jetzt hat der Reichswehrminister den Kom- Besprechung in Folkestone hauptsächlich um finanzielle Fragen mandeur, Major Schulz, beuriaubt, die Truppe soll nach handeln wird, vornehmlich am one Entschädigungs- und die Wiederder Konferenz von Spa verlegt werden. Flugs hat die Deutsche gutmachungsfrage; aber auch die russische Frage werde erörtert Boltspartei nach Berlin telegraphiert, daß ihre Anhänger die Ver- werden. Wenn eine Uebereinstimmung auf der Grundlage des legung nicht wünschen. Solche und ähnliche unpolitische Dinge sind in unserer mit Verdroffenheit durchsetzten Zeit leicht geeignet, die Wählerschaft verdrießlich zu machen. Den Schaden haben die Negierungsparteien.
Der Boykott gegen Ungarn . Wien , 20. Juni. Die Korrespondenz Herzog meldet, daß feit Mitternacht der Boykott auf den Bahnen mit Ausnahme des Personenverkehrs und im Post, Telegraphen- und Telephonverkehr in Kraft ist. Wie verlautet, wurden die Telephonleitungen an der Grenze unbrauchbar gemacht. Eine einaige Leitung dient noch dem interurbanen Telephonverkehr der Regierung und der diplomatischen Vertreter und Missionen. Bon Telegrammen gehen nur Staatsdepeschen, diplomatische Korrespondenzen und Transitbepeschen. Der ungarische Gesandte in Wien , Dr. Gras, bespricht in Budapest die Boykottfrage.
vorliegenden Entwurfs, mit dem übrigens die französischen wie die englischen Sachverständigen sehr zufrieden seien, in Folkestone and Boulogne erzielt würde, wäre das ein großer Fortschritt und würde eine Regelung der finanziellen und der wirtschaftlichen Fragen in einem für Frankreich , England, Belgien sowie auch für Italien , das durch Annahme des( Vorfchlages Frankreich und England entgegenkommen würde, günsti gem Sinne bedeuten. Der wichtigste Punkt sei, daß der Finanzplan ohne Rücksicht auf politische und nament
liche
werde.
innerpolitische Erwägungen angenommen
Die russische Frage sei weniger gut vorbereitet. Von französischer und englischer Seite werde zugegeben, daß auf diesem bieten und trachte nur deshalb, seinen Aufenthalt auszudehnen, Gebiet nicht weiter zu kommen sei. Krassin tönne nichts um zu sehen, wie sich die Sache gestalte, während die SowjetRegierung ihre Operationen im Orient fortsetze, die die englische Politik sehr gefährdeten. England werde jedenfalls durch seine Haftung den Abschluß eines Uebereinkommens mit Frank reich und den übrigen Verbündeten hinsichtlich der auswärtigen Politik erleichtern. Die Tatsache, daß Marschall Foch auf Ansuchen Lloyd Georges an den Besprechungen teilnehme, deute an,
Am kommenden Donnerstag wird der am 6. Juni neugewählte oldenburgische Landtag erstmalig zusammentreten. Die Budapest , 20. Juni. Der Standpunkt der ungarischen erste an ihn berantretende Frage wird die der Regierungsbildung Regierung zum Boykott gegen Ungarn ist, wie das Ungarische sein. In Oldenburg liegen die Dinge ähnlich wie im Reich, nur Korr.- Bureau erfährt, der, daß die ungarische Regierung gegen alle mit dem Unterschied, daß hier die bisherige aus Sozialdemokraten, Staaten, welche die Blockade tatsächlich durchführen, von ihrem Demokraten und Zentrum besthende Koalition auch weiterhin vollen Rechte, Repreffalien zu ergreifen, Gebrauch machen über eine sichere Mehrheit verfügt. Sie befißt 28 von 48 Mandaten; und dieselben Maßnahmen durchführen wird, welche gegen Ungarn daß England die militärische Frage aufrollen die 20 außerhalb der Regierungsfoalition stehenden Abgeordneten in den betreffenden Staaten tatsächlich durchgeführt werden. entfallen zu 13 auf die Deutsche Volkspartei , zu 5 auf die Unabhängigen und je ein Mandat auf die Deutschnationalen und den Landbund. Die Koalitionsparteien haben zusammen an Stimmen erhalten 120 000, die übrigen Parteien 87 000.
Friedrich Engels ' Jugendglaube.
Dem ersten Bande der meisterhaften Lebensdarstellung, die Gustav Mayer dem Borfämpfer und Mittlärer des wissenschaft lichen Sozialismus Friedrich Engels gewidmet hat, folgt nun ein ecgänzender Band, der angefüllt ist mit Aufsägen, Briefen, Dich tungen aus den Jugendjahren vor dem Zusammenschluß mit Karl Marx . Berschollenes und bisher ganz unbekannt Gebliebenes, mit großem Spürfinn ans Licht geholt, stellt ein Jünglingsbild von draufgängerischer Frische vor uns hin. Wagendes, fühnfritisches, witsprühendes Stürmen, ein Miterleben und Mitstreiten der Bewegung des Jungen Deutschland " füllt dies Buch, das eine Fundgrube wichtigen Stoffs für die Psyche des geistigen Werdens der Generation ist, die zum Träger einer Revolution werden sollte. Was wir hier in Ausschnitten von diesem jungen Geiste geben, ist von Engels als Bremer Handelslehrling geschrieben und in Guzkows Telegraph" 1840 unter dem Namen Friedrich Dswald veröffentlicht worden.
Der Sinn der Siegfriedfage
Ich ging vor die Stadt Kanten und bestieg einen Sandberg, die einzige natürliche Erhöhung in weitem Kreise. Das ist der Berg, wo nach der Sage Siegfrieds Burg geftanden hat. Am Eingang eines Fichtenwaldes fehte ich mich nieder und sah auf die Stadt herab. Von allen Seiten durch Dämme umgeben, lag sie in einem Reffel, über dessen Rand sich nur die Kirche majestätisch erhob. Rechts des Rheins, der mit breiten, blinkenden Armen eine grüne Insel umschließt, links die clevischen Berge in blauer Ferne.
Der Amsterdamer Beschluß, als Repreffalie gegen das Wüten des weißen Terrors in Ungarn den Welt boykott über dieses reaktionärste aller Länder Europas zu berhängen, beginnt weitere Kreise zu ziehen. In den wenn einmal die Schranken durchbrochen werden, wenn die Philisterei und der Indifferentismus einmal überritten wird, wenn feht Ihr dort jenseits des Rheins der Tatendrang sich Luft macht
-
den Turm von Wesel ? Die Zitadelle jener Stadt, die eine Burg der deutschen Freiheit genannt wird, sie ist ein Grab der deutschen Jugend geworden, und sie muß der Wiege des größten deutschen Jünglings gerade gegenüberliegen....
Doch ich will hinuntergehen an den Rhein und lauschen, was die abendrotumftrahlten Wellen der Muttererde Siegfrieds erzählen von seinem Grabe zu Worms und vom versenkten Horte. Vielleicht das eine gütige Fee Morgana mir das Schloß Siegfrieds neu erstehen läßt und mir vorspiegelt, was seinen öhnen im neunzehnten Jahrhundert für Helbentaten vorbehalten find.
Epoche der Jugend.
wolle.
Eine Wirtschaftsnote der Entente. Der Botschafterrat hat den Tert einer Ncte an die deutsche Regierung wegen der angeblich unterschiedlichen Behandlung bei der Ausfuhr und der Zollzahlung festgesetzt.
lange wir jung und voll glühender Kraft sind; wer weiß, ob wir's noch fönnen, wenn das Alter uns beschleicht.
Der halbe Himmel strahlt.. Doch wann wird jene Sonn' neu erstehen, Wann wird die alte Zeit zusammenkrachen? Wir fah'n die alte Sonne untergehen, Wie lang wird uns die finstre Nacht umdachen? Durch Wolkenschleier lugt der trübe Mond, Der Nebel lagert auf den Tälergründen; Jm Nebel ruht, was auf der Erde wohnt, Wir, die wir wachen, tappen wie die Blinden. Geduld, die Wolken, die den Mond umringen, Scheucht vor sich her die Sonne schon im Steigen, Die Nebel, die sich durch die Täler schlingen, Sind Morgenhauch- geweckte Geisterreigen. Jm Osten tanzt der Morgenstern empor, Blutrote Strahlen durch die Nebel schießen Seht Ihr nicht Blumen schon den Kelch erschließen, Schmettert nicht schon der Vöglein froher Chor? Der halbe Himmel ftrahlt im.lichten Scheine, Schneegipfel werden Rosenedelsteine;
-
Die goldnen Wolfen, die dort aufgefchoffen, Die Häupter find's von edlen Sonnenrossen; Schaut dorthin, wo die dicht'sten Strahlen fließen, Die junge Sonne jubelnd zu begrüßen!
Immermann sagt, der Charakter jener Epoche, die er in den Memorabilien" schildert, sei vorzugsweise jugendlich gewesen; jugendliche Motive seien in Bewegung geseht und Jugendstimmungen angeschlagen worden. Ist's mit unserer Epoche nicht ebenjo? Die alte Generation in der Literatur ist ausgestorben, die Jugend hat sich des Worts bemächtigt. Von dem heranwachsenden Geschlecht hängt mehr als je unsere Zukunft ab, denn dieses wird über Gegenjähe zu entscheiden haben, die sich immer höher hinaufgipfeln. Die Alten lagen zwar entseßlich über bie Jugend, und es ist wahr, Was ist es, das uns in der Sage von Siegfried so mächtig er- sie ist sehr unfolgjam; laßt sie aber nur ihre eigenen Wege gehen, greift? Nicht der Verlauf der Geschichte an sich, nicht der schmäh sie wird sich schon zurechtfinden, und die sich verirren, sind selbst Eine Geschmackswandlung des Bücherpublikums glaubt der Ber= lichste Verrat, dem der jugendliche Held unterliegt; es ist die tiefe schuld daran. Denn wir haben einen Prüfftein für. die- Jugend an leger Kurt Wolff , dessen Tätigkeit seit Jahren mit der Dichtung ber Bedeutsamkeit, die in seine Person gelegt ist. Siegfried ist der der neuen Philosophie; es gilt, fich durch fie hindurchzuarbeiten jungen Generation eng verbunden war, feststellen zu können, Nach Repräsentant der deutschen Jugend. Wir alle, die wir ein von den und doch die jugendliche Begeisterung nicht zu verlieren. Wer sich seinen Erfahrungen steht ein starkes Sinken der Nachfrage nach Beschränkungen des Lebens noch ungebändigtes Herz im Busen scheut vor dem dichten Wald, in dem der Palast der Jdee steht, wer Werfen schöngeistiger Literatur und ein Abschwenken zu philo tragen, wissen, was das sagen will. Wir fühlen alle denselben sich nicht durchhaut mit dem Schwerte und küffend die schlafende sophischen und wissenschaftlichen Werken bevor. Es wird wohl nicht Tatendurst, denselben Trot gegen das Herkommen in uns, der Königstochter wedt, der ist ihrer und ihres Reiches nicht wert, der fehlgegriffen sein, wenn man diese Wahrnehmungen insbesondere auf die von Kurt Wolff geförderte schönliterarische Strömung beSiegfried aus der, Burg seines Vaters trieb; das ewige Ueberlegen, mag hingehen, Landpastor, Kaufmann, Assessor oder was er sonst zieht. Da der Verlagsbuchhandel heute mehr ais je auf Maffendie philiströse Furcht vor der frischen Tat ist uns von ganzer Seele mill, werden, ein Weib nehmen, Kinder zeugen in aller Gottselig umsat rechnen muß, wird man schließen dürfen, daß es jener zurvider, wir wollen hinaus in die freie Welt, wir wollen die feit und Ghrbarkeit, aber das Jahrhundert erkennt ihn nicht als Strömung nicht gelungen ist, Massen von Lejern länger als eine Schranken der Bedächtigkeit umrennen und ringen um die Krone feinen Sohn an. Ihr braucht darum feine Althegelianer zu werden, kurze, jezt zu Ende gehende Frist, wo sie Mode war, an ihre Ufer des Lebens, die Tat. Für Riesen und Drachen haben die Philister mit An- und- für- fich, Totalität und Diesigkeit um Euch zu werfen, zu bannen. Kurt Wolff drückt das so aus: die alten und neuen auch gesorgt, namentlich auf dem Gebiete von Kirche und Staat. aber Ihr sollt die Arbeit des Gedankens nicht scheuen; denn nur Reichen hätten jetzt ihren literarischen Bedarf auf längere Zeit geAber das Zeitalter ist nicht mehr; man stedt uns in Gefängnisse, die Begeisterung ist echt, die wie der Adler die trüben Wolfen der deckt undd as Publikum, das in Friedenszeiten vor allem als Käufer schöngeistiger Literatur in Betracht fam, fönne sich heute den Lurus Schulen genannt, wo wir, statt selber um uns zu schlagen, das Zeit- Spekulation, die dünne verfeinerte Luft in den oberen Regionen eines Buchtaufes lärgft nicht mehr gestatten. Die Bücherpreise wort schlagen so recht zum Spott burch alle Modi und Tempora der Abstraktion nich: scheut, wenn es gilt, der Wahrheitssonne entwirken also bei der„ Geschmackswandlung" immerhin mit und es ist griechisch durchtonjugieren müssen, und wenn man uns aus der gegenzufliegen. Und in diesem Sinne hat denn auch die Jugend in der Tat unheimlich, zu hören, daß ein jetzt 10 M. foftendes Buch Disziplin losläßt, so fallen wir ber Göttin des Jahrhunderts, der von heute die Schule Hegels durchgemacht, und manches Samen- im Herbst etwa 25 bis 30 M. fosten werde. Bolizei, in die Arme. Polizei beim Denken, Polizei beim Sprechen, forn aus den wirren Fruchtkapseln des Systems ist herrlich auf- Gin Buch der Arbeiterdichtungen wird Frik Droop im Verlage Polizei beim Gehen, Reiten und Fahren, Pässe, Aufenthaltstarten gegangen in der jugendlichen Brust. Das aber gibt auch das der Deutschen Dichter- Gedächtnis- Stiftung herausgegeben. Schönste Ges es schlage der Teufel Riesen und Drachen größere Vertrauen auf die Gegenwart, daß ihr Schicksal nicht von dichte sollen darin vereinigt sein, aber da die Stiftung sich von allen volitot! Nur den Schein der Tat haben fie uns gelassen, das Napier der tatscheuen Bedächtigkeit, der gewohnheitsmäßigen Philifterei tischen und religiöfen Sonderbestrebungen grundsäglich fernhält, fann die statt des Schwertes, und was foll alle Fechtkunst mit dem Rapier, des Alters, sondern von dem edlen, ungebändigten Feuer der auslese bei allen fünstlerischen Vorzügen, die sie vermutlich haben wird, doch nicht ein Bild geben, das die Arbeiterdichtung in allen wichtigen menn wir fie nicht mit dem Schwerte anmenden dürfen? Und Jugend abhängt. Darum laßt uns jür die Freiheit fämpfen, fo 8ügen spiegelt.
und Douanenscheine
-