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einer vom Getvertschaftsfartell, einer bon der Lebensmitteltoms mission und einer von den Händlern. 2. Auch bei kleinen Anfünften wird diese Kommission für mäßige Preise sorgen.

3. Die drei Vertreter haben täglich auf Grund der Großs handelspreise Kleinhandelspreise festzulegen. Auch in Bayern suchen die Behörden den Stier bei den Hörnern zu faffen. Der bayerische Juftigminister hat angesichts der steigenden Erbitterung der Bevölkerung über das Bucher - und Schiebertum angeordnet, daß schwerere Fälle von Preistreiberei und Schleichhandel nicht durch Strafbefehle, sondern in öffent­licher Berhandlung vor dem Buchergericht erledigt werden follen. Und der bayerische Städte bund hat eine eindring liche Kundgebung erlassen, die vor weiteren Preiserhöhungen auf das Nachdrücklichste warnt, weil die städtische Bevölkerung mit den fortwährenden Preiserhöhungen nicht mehr Schritt halten fann und in eine geradezu verzweifelte Lage lomme. So sehr diese Einzelmaßnahmen zum Schuße der Konsumenten gültige Befferung der Teuerungsprobleme erwarten. Hier spielt die Balutafrage und die Frage des internationalen Warenausgleichs die ausschlaggebendere Rolle.

Eine wertvolle Unterstübung seiner notwendigen Arbeit| Aber so sehr wir die Empörung der Hausfrau begreifen fann sich der Staat durch die Betriebsräte sichern. Durch so sehr müssen wir die Ausbrüche des Boltsgorns ihre Mitarbeit wird dafür gesorgt werden, daß nicht von oben bedauern, die sich jetzt in allen möglichen Orten des her dekretiert und bureaukratifiert wird, sondern daß die Ar- Reiches zeigen, und die ganz den Eindrud der plan beiterschaft an der Lösung der sie bedrängenden Probleme mäßigen Vorbereitung erwecken. In Stuttgart lebendigen Anteil nimmt. Nur darf man von den Betriebs- wie in Bremen , in Mainz wie in Magdeburg , in Ulm wie in räten nicht alles erwarten, denn diese Einrichtung ist noch Bremerhaven und noch in manchen anderen Städten sind jung und muß sich erst einleben. Wo sich die Räte als Treib- die gleichen Krawalle vorgekommen. Ausgehend von der hauskultur eni ideln, da bekommen sie nicht, sondern verlieren 3 wangsweisen Herabjegung" der Obst- und Ge fie alle Macht, wie das Beispiel von Rußland nur allzu deutlich müsepreise auf den Marktpläßen und in den Lebensmittel­gezeigt hat. geschäften, haben sich dem Vorgehen der Menge fast überall Als stärki: Arbeiterpartei des Bandes hat die Sozialbemo Berstörungen und Plünderungen angeschlossen, fratie auch an einer praktischen Lösung der Arbeitslosenfrage die gerade vom Arbeiterstandpunkt aufs schärfste zu verur das stärkste Intereffe. Eine Interpellation der Sozialdemo- teilen sind. Wie die Dinge auslaufen, zeigt folgende Schil fratischen Fraktion ist im Reichstag eingebracht, weitere derung unseres Bremer Parteiblattes: Schritte werden folgen müssen. Die Partei wird nichts unter­Nachdem die Menge die Märkte geräumt hatte, wurden in allen laffen, um die Deffentlichkeit auf diese brennende Frage auf- Stadtteilen die Obst- und Gemüsegeschäfte, die Kolonialwaren, merksam zu machen, den in Not geratenen Kameraden zu helfen Delikatessen- und auch Schuhwaren-, Garderoben- und und von der Arbeiterschaft und der ganzen Boltsgemeinschaft Weißwarengeschäfte bon größeren Trupps, darunter viele zu begrüßen find, so wenig darf man von ihnen kaum eine end­die ungeheure Gefahr abzuwenden, die der Bestand einer großen Frauen, selbst zahlreiche Frauen aus wohlhabenden Kreifen, auf­industriellen Referpearmee fiir sie bedeutet. gesucht und die dort vorhandenen Waren teils gänzlich zu be­Zu diesem Zweck empfiehlt sich die Anwendung aller deutend herabgedrückten Preisen aufgetauft Mittel, die das Geset an die Band gibt. Seine Ucber- Beider kam es an mehreren Stellen zu Ausschreitungen, die auf schreitung könnte vom Standpunft einzelner Verzweifelter aus bas schärffte verurteilt werden müssen. So wurden junge Bur­menschlich entschuldbar erscheinen, sie bliebe aber nichtsdesto- schen beobachtet, die beim Eindringen in Schuhwarengeschäfte meniger unentschuldbar im Interesse der gesamten Arbeiter mehrere Paar Stiefel an sich rissen und damit das flaffe, die nur durch den Ausbau und Umbau der geschlich Weite suchten. Natürlich, ohne zu bezahlen. Als so ein Bursche. demokratischen Staatseinrichtungen zu ihren Zielen gelangen der vier Paar Stiefel unterm Arm hatte, angehalten fann, nicht aber durch Afte finnloser Berstörung. Die neue und gefragt wurde, was er mit den Waren machen wolle, erklärte Regierung soll hier zeigen, was sie leisten kann, und wenn sie er: De will id verschür'n". An anderer Stelle wurde ein Bursche den rechten Weg geht, wird es ihr an der Unterstützung der von Arbeitern angehalten, der einen Beutel voll Schoto­Arbeiterschaft dabei nicht fehlen. Sie muß sich aber auch der lade geraubt hatte. Ihm wurden die Lederbiffen wieber ab­imgeheuren Verantwortung vor der Gesamtheit bewußt genommen. In mehreren Geschäften wurden die Schaufenster­fein, die gerade mit dieser Aufgabe auf ihre Schultern ge- fcheiben bei dem Tumult zertrümmert." Iegt ist!

Volkszorn gegen Wucher.

Borstcht vor Lockspiheln!

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Gegen die Militärjustiz.

Die Regierung für Abschaffung? In parlamentarischen Kreisen verlautet, daß die neue Regierung die Vorlage betreffend die Abschaffung der Regierung die Vorlage betreffend Militärgerichte wiedereinzubringen gedenkt. Der Anstoß bazu ist von der Sozialdemokratischen Reichstagsfraktion ge­dazu ist von der Sozialdemokratischen Reichstagsfraktion ge­geben worden, die bekanntlich die schleunige Erledigung der Ausschußbeschlüsse ohne ihre neuerliche Kommissionsberatung verlangt hat. Die Offiziersbereinigung der Deutschen Republik erläßt folgende Rundgebung:

Die Ab­

So ging's in Bremen am Donnerstag. Zwei Tage spä­ter, am Sonnabend früh, ging's in den Nachbarorten los. Die Offiziersvereinigung der Deutschen Republik ist der Ueber­Bremerhaven, Behe, Geestemünde überall dasselbe itd. zeugung, daß eine militärische Sondergerichtsbarkeit heutigen Tages Erst Vorstöße gegen die Obst- und Gemüsepreise, dann Blün. fachlich teine giftengberechtigung mehr hat. Es scheint berung anderer Geschäfte, woran weniger das barbende Bolf, bie weit überwiegende Mehrheit unserer Nation zu fein, die jedes als berufemäßige Verbrecher und jene zahlungsfähigen Bertrauen zur Militärjuftig verloren hat, infolge verschiedener Bro­Preise ein Vergnügen haben, die die Gelegenheit zum billigen effe, nicht zulegt bes staffeler Prozefies gegen die Marburger Zeit­Einkauf um so lieber wahrnehmen, als ihr Portemonnaie freiwilligen. Bei dieser Sachlage erachten wir die fo ihnen teuren Einkauf ja alle Tage gestattet. fortige Aufhebung der Militärgerichtsbarkeit Der planmäßige Verlauf dieser Aktionen läßt auf einen als eine unabweisbare bemotratische Pflicht ber einheitlichen Anstoß schließen. Da jebe volttische Partei diese schaffung der Militärgerichte scheint uns schließlich auch im wohl­Boltsvertretung und der Regierung. Seramalle von sich abweisen wird- Sozialdemokraten, Unichaffung der Militärgerichte scheint uns schließlich auch im wohl­abhängige und Kommunisten bemühen sich vielfach gemeinsam, berstandenen Interesse des Offizierstorps selbst zu liegen. An den die Menge zu beruhigen- so kann man annehmen, das irgend neuen teichstag richtet die Offiziersvereinigung der Deutschen welche Spitel am Werte sind, die das Bolt zu Blünde. Republik die bringliche Forderung, fich die unverzügliche Beseitigung rungen verleiten, um dann reaktionäre Gegenmaßber Militärjuftig als eine der ersten Aufgaben angelegen sein zu nahmen zu erzwingen. Darum heißt es für alle Arbeiter laffen. und Arbeiterfranen: Aufgepast! Spigel! Der Volts­zorn gegen den Bucher darf nicht mißleitet werden von dunklen Glementen! Sütet euch vor den radikalen" Phrafenhelden. Fragt fie, in weffen Solde ste stehen!

Oberpräsident Noske .

Der frühere Reichswehrminister Noete ist zum fommiffari fchen Oberpräsidenten von Hannover ernannt worden. So sehr wir die Verfäumnisse des Gen. Noste als Reichswehrs minister zu tadeln gezwungen waren, so sehr freuen wir uns, daß feiner ungweifelhaft großen Befähigung an anderer Stelle Gelegen­

Die Teuerungsfrawalle find Feuerzeichen, die neuer dings wieder über ganz Deutschland auffladern. Die reiche Ernte dieses Jahres in Obst und Gemüje hat die Preise nicht beeinflußt, fie bielmehr auf schwindelnder Höhe gehalten. Bas der freie Handel" hier leistet, wo feine gefeßliche Bin­dung auf die Preisgestaltuig einwirkt, schreit zum Himme! und läßt Einblic tun in die idyllischen Zustände, die sich bei bölliger Beseitigung der sogenannten Zwangswirtschaft er beben werden. Die Deutsche Volkspartei , die jetzt ja als Re­gierungspartei die Wirtschaft reformieren will, hat vor den Wahlen die Aufhebung der Zwangswirtschaft gefordert. Wir fürchten, daß sie bersuchen fönnte, iegt ihre Versprechun­gen wahrzumachen und damit die Ausplünderung des Volkes noch ungenierter als bisher treiben zu lassen. Was dann fäme, mag niemand ausdenken, der an die Ereignisse dieser Zeit denkt. Eier, Schuhe, Gemüse, Obst alles, was im freien Handel zu haben, hat fast unerschwingliche Preise. Wieviele Faftoren daran mitwirken, um die Preise vo: h Produzenten" sagen wir: dem Kirschbaum bis zum legten Straßenhändler so in die Söhe zu treiben, mag un­untersucht bleiben. Tatsache ist, daß der freie Sandel nicht Die Lebensmittelfratalle, die in allen Teilen des Reiches aus- Genosse örsing, der bisher tommiffarischer Oberpräsident im geringsten Miene macht, die Preise zu verbilligen. Und gebrochen sind, haben auf die Preisgestaltung in den be- bon Gadhien war, ist endgültig dazu ernannt worden. Landrat es stedt doch keine Ariegsgesellschaft mit ihrem biel ange- treffenden Drtichaften revolutionierend gewirkt. Es ist nicht ohne Schlitt gum Landrat in Wiesbaden ernannt, Landrat Freiherr ariffenen angeblich verteuernden Bureaukratismus dazwischen. Interesse, die Preisfeftfegungen miteinander zu vergleichen. So b. Schröder- Eckernförde in den einstweiligen Ruhestand versezt. Die Preise bleiben und auf die Zwangswirtschaft wird ge- wurde in Mainz von den Verbrauchern ein Kirschenpreis von 1 M. Abg. Nath in Effen ist mit der tommiffariichen Verwaltung bes icholten, trotzdem sie mit diesen Preisen nichts zu tun hat. und ein Erdbeerpreis von 2 Mart pro fund verlangt. Jn Dlben- Landratamtes in Wittlage zum 1. Juli beauftragt worden. Wenn daher jest überall sich eine Erregung über diese burg tam bie Stavfmannschaft der Zwangsmaßnahme zubor. Dort An die Deutschlandstreue der Oberschlesier appelliert sinden Breisgestaltung bemerkbar macht, wenn die Frauen in den wurde Fleisch mit 5 W., Reis mit 2-4 D., Staffee mit 10 m. ausburg in einem Aufruf, der an die schweren Schlachten zur Fern­Einkaufsläden, in den Markthallen, auf der Straße ihrem gezeichnet. In Bremen , wo sich die Bewegung auch auf die haltung der Ruffen erinnert und eine elende Zukunft unter pol= Unmute Ausdruck geben, so ist das durchaus zu verstehen. Vororte ausgedehnt hat, haben verständigerweise die Behörden ver- nii cher Herrichaft in Aussicht stellt. Ein Bund erme Und die neue Regierung sollte diese Dinge nicht auf die mittelnd eingegriffen. Sie haben folgendes beschlossen: ländischer Polen wtfl dafür arbeiten, daß Ostpreußen bei leichte Achsel nehmen, sondern, da sie ja jetzt ,, Fachleute" hat, Deutschland bleibt. Los von Warschau " ist seine begreifliche iofort an eine Preisregelung gehen. Barole.

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im Menschen.

Das Tierische" im

Bon Hans Gathmann.

Teuerungsunruhen und Preisgestaltung. beit gegeben mirb, fich zu betätigen.

1. Bei allen Bersteigerungen und Großverkäufen von Obst und Gemüse wirken drei Perionen der Bevölkerung mit, sinnt, die einzige Macht der Erde erkennt, den Geist, und den tung wird die segensreichsten Wirkungen ausüben: Erziehung Glauben an die robe, unmenschliche Gewalt verstößt, der ihn tief zu produktiver Arbeit sowie das Bewußtsein der Zu­unber das Tier stellt. Gr unterlasse es auch, das, was seinem sammengehörigkeit der Handarbeit und der geistigen Tätigkeit Wesen zuwiderläuft, tierisch" zu nennen, sondern nenne es finn- wird gefördert werden. Die Schwierigkeit, produttive Arbeit, mie gemäß unmenschlich oder untermenschlich; damit jei der höchste derbau, Handwert und Fabriltätigkeit in die Schulordnung cin Grab der Bestialität, der Grausamteit, des Blutdurites getenn- ufügen, fann überwunden werden, wenn das Problem ernsthaft in Angriff genommen wird. Wenn bisher der einzelne bereit war, zeichnet, den eben nur der Mensch auf Erden erreichen kann. Wir ein Jahr oder mehr dem militärischen Dienste zu widmen, miro haben nichts Tierisches in uns zu überwinden, wir haben nur uns er nicht um so mehr bereit sein, ein Jahr dafür herzugeben, jein selbst zu erkennen und zu überwinden. Wir sind durch das Glend Bolt so zu erziehen, daß es fortfährt, einen würdigen Blaz in der Mordjahre gesunken, wir sind immer noch von jenem Geiste der der Völkerfamilie einzunehmen?" brutalen Gewalt, dem Geruche des Blutes und dem Pestatem der 2ige umwittert. Wir haben uns noch nicht erholt. Den Willen aber zu uns selbst, zur Diebe, zur Brüderlichkeit, ben haben wir alle. Offenbaren wir ihn täglich, damit die unmenschliche Zeit endlich aufhöre. Damit Grfüllung werbe, was Werfel einmal sang and was allein die Menschen retten tann:

Wähl uns zum Horn aus, Herr, in das du stößt! Schon beben wie Gebärende die Erden Gib, in dein legtes Antlik aufgelöst, daß alle mir einander Mütter werben."

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Die Prinzessin von Trapezunt" im Deutschen Opernhaus . Die Berliner Erstaufführung der Prinzessin von Trapezunt", Ofenbach& entzückender lomischen Oper, die 1869 in Baden­Baben zum erstenmal auf die Bretter fam, war ein boller Erfolg. Georg Hartmann hatte das Werf für das Deutsche Opernia is eingerichtet. Ich hoffe jedoch, daß die zum Teil recht wenig in bas graziöse Milieu Offenbachscher Kunst passenden Ertempores nicht aus seiner Feder stammen. Man will doch wahrhaftig emmal die traurige Beit, in ber mir leben, bergessen und nicht auch noch in der Kunst an Schieber- und Schuftenränke erinnert werden. Die Ausstattung war ganz hervorragend. Gin wertvoller Fingeczeig für die Direktion, auch in Zukunft die Künstler der Balette, die in diesem Hause schaffen, zu berücksichtigen. Mizsi int fang die Sauptrolle mit unübertrefflicher Grazie, Fräulein ihr als Bring Rafael war ihr eine würdige Bartnerin. Die Herren Kant ! ( Birkusbireftor), Nitsch( Fürst Cafimir) und Heyer( Grzieher gaben ihr Bestes und ernteten mit ihren Späßen tobende Lach erfolge.

Man könnte vielleicht mit bemselben Rechte oder Unrechte vom Menschlichen" im Tier sprechen, um zu erkennen, wie unzulänglich und unzulässig es ist, Wesenhaftes einer Gattung einer anderen unterzuschieben oder anzudichten. Wir sind gewohnt, burzerhand alle die Kräfte, die in uns gegen das Sittlichkeitsgefühl, gegen Zucht und Moral verstoßen, gegen die Erkenntnisse des guten Menschen, gegen die Pflichten des menschlichen Geistes und Herzens, als ,, tierisch" oder ,, biehisch" zu bezeichnen. Wenige denten baran, wie unzutreffend und falsch diese Bezeichnung ist. Der Sittlich teitsverbrecher handelt nicht tierisch, denn das Tier begeht teine Sittlichkeitsverbrechen, und wenn der Mensch von biehischer" Grausamkeit spricht, so beleidigt er bamit tatsächlich die Tiere, die niemals solcher. Grausamkeiten fähig sind. Das Tier kann niemals so tief ins Tierische finden, wie etwa heute im allgemeinen der Mensch ins Unmenschlich- Untermenschliche gesunken ist. Aber diese Bezeichnung rein menschlicher Entartungen, rein menschlicher Ver­brechen und Grausamkeiten als tierisch kennzeichnet auch ganz be­Bildungsarbeit der Gebildeten. Der deutsch - amerikanische sonders scharf die Verständnislosigkeit, die der heutige Mensch dem Professor Franz Boar in New York , der von vielen jungen beut. Wesen des Tieres entgegenbringt. Oder bezeichnet der Mensch seine schen Gelehrten um Stellungsbermittelung im gefegneten" unmenschlichen Fähigkeiten und Taten vielleicht nur deshalb als Amerika angegangen worden ist, erläßt als Antwort einen offenen tierisch", weil er sonst vor dem Tiere schamrot werden müßte? Brief. Darin rät er bon der Auswanderung ab und mahnt die Das Tier hat das Recht, tierisch zu sein, das heißt, ben Grenzen alabemische Jugend, im Vaterlande ihrer Wissenschaft und ihrem seiner Vernunft und seines Gefühls gemäß zu leben, es hat nicht Volte zu dienen. Der Brief enthält für die Voltsbildungsarbeit die Möglichkeit, untierisch zu sein. Der Mensch hat die beherzigenswerte Anregungen: Pflicht, menschlich zu leben, denn er hat die Mög= Wenn dem Staate wegen der Bürden, die ihm auferlegt sind, fich feit, un menschlich zu fein. die Mittel versagt sind, die Erziehung genügend zu pflegen, wenn Bom Menschlichen" im Tierleben und vom Tierischen" in die Nachbarvölter in verblendeter Kurzsichtigteit glauben, ihr eige Menschenleben fann aber niemals die Rede sein. G8 ist dies eine nes Interesse zu fördern, indem sie der Jugend Deutschlands biz Begriffsbertvirrung, eine Gebantenlosigteit, aus dem Unverständnis Fittiche des Geistes binden, bann ist es Ihre Aufgabe, biese Hemm entstanden, mit dem unzählige heute noch dem Wesen des Tières nisse zu überwinden, und zwar dadurch, daß Sie die Erziehung gegenüberstehen, eine ungerechtigkeit aber auch den Tieren gegen felbständig machen. Der Drang nach Wissen ist so beiß und Forschung, die der Staat nicht ausreichend pflegen kann, über. Denn es liegt darin, daß der Mensch seine menschlichen wie je; unb ber junge Mensch ist stets zu Cofern bereit, um sich Fehler und Untaten als tierisch" bezeichnet, doch eine Herab zu vervollkommnen und zum Kampfe fürs Leben auszurüften. mürdigung und Verachtung des Dieves, die ganz unberechtigt ist. Verlangen Sie von jebem, daß er als Gefab für das Recht auf Der Mensch könnte zu gewissen Seiten manches vom Tiere lernen, eine Grziehung, die feinen Anlagen entspricht, dem Grziehungs in Liebe, gegenseitiger Hilfe, in Gebulb und Treue. Wenn wir, wesen einen entsprchenden Teil seiner produttiven Kraft widmet, die wir uns rühmen, allein Geist und Vernunft zu befizen, wir, und Sie werden sich zum großen Teile von dem Zwange der Ver­die wir die Jbee der Brüderlichkeit und Weltverbrüderung verhältnisse befreien. fünben, die toir die Sinnlosigkeit ber rohen Gewaltanwendung end- Bor längerer Zeit habe ich mit Interesse einen ähnlichen Border Form fortgefest, daß Sigfried Das die Leitung der Chorfcule, lich erkannt haben müßten, uns im eigenen Bolte gerfleischen, wenn Menschen immer noch ihresgleichen abschlachten, dann ist bas un menschlich, menschenunwürdig, wahnsinnig vielleicht, aber niemals ,, tierisch". Solcher Bestialitäten, wie der Mensch, ist nicht einmal die Bestie fähig.

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Deshalb wird es Beit, daß sich der Mensch endlich auf sich be­

ichlag von General von François gelesen, der statt des militärischen Dienstes ökonomischen Dienst verlangte. Ordnen Sie eine folche Dienitzeit, die einen Teil der Erziehung ausmacht, in hr Schu! und Universitätsibitem ein, und die deutsche Wissenschaft wird wieder ihre Schwingen regen können. Es ist aber nicht allein die ökonomische Grundlage für eine breite Boltsbildung und für Stätten der Forschung, die Sie sich schaffen; eine solche Einrich

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Die Glangpunkte des Abends waren das Bieb von den Tauben im ersten Afte und das Lied des Brinzen im zweiten Atte. Der Chor und die Kapelle unter der temperamentvollen Zeitung des Rapellmeisters Bander zeigten tüchtige Schulung, das Jägerlied war ein Meisterstück.

Man muß es an dieser Stelle wieder bekennen: Offenbach hat die Anpöbeleien der Wagnerianer und Genossen nicht verdient, seine Musit, so leicht beschwingt und fröhlia fie ift, atmet nichts zehnmal besser, man führt ihn auf, als man begeistert sich an den bon der Schwüle und Sinlichkeit eines Tannhäuser, und es ist Blattheiten der modernen Operette, die diese alte Höhe kaum wieder erklimmen wird.

F. R.

Die Verjüngung der Hochschule für Mufit. Nachdem Hans Pfigner mit der Verwaltung einer Meisterschule für muftfaltie Stompofition an der Akademie der Künfte betraut worden ist, wird die Ausgestaltung des Lehrtörpers an der fünftig unter Zeitung von Franz Schrefer ftebenben staatlichen Sodhichule für Mufit in Regiffeur Sörth die Leitung der Opernichule übernimmt. Außer dem tit Frau Lula Mysa Gmeiner für die Gesangsabteilung, Gustav Savemann für die Viclinabteilung verpflichtet worden. wald" Conntag. Mittwoch, Freitag. Dienstag u. Sonnabend wird Prof. Urania. Emma Stottmann wiederholt ihren Vortrag Im Schwarz­Goerte seinen neuen Vortrag Der Mensch und die Natur" halten. Am Montag: Die Insel Rügen, Donnerstag: In den Bergen Ticols".