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Nr. 334+ 37.Jahrgang

Mordprozeß Blau  .

( Fortsetzung aus der Abendausgabe.)

3. Beilage des Vorwärts

Der Vorfißende will nun die Beweisaufnahme schließen, die Berteidiger kommen jedoch noch

mit einem neuen Beweisantrag.

Sie behaupten, gegen Toif! fei 1919 ein Verfahren wegen er preffung anhängig gewefen und Toift nach der Stadivogtei gebracht worden. Dann sei aber vom Kommando 2üttwit an den Oberleutnant Grat Westarp der Befehl ergangen, den Toift sofort aus dem Gewahriam abzuholen. Wenn dies bewiefen wird durch Vorlegung der Aften und nochmalige Vorladung des Toift, so würde dies auch ein Beweis dafür sein, daß die Militärbehörde nicht nur eine Straftat nicht verfolgt, sondern verhütet hat, daß die Straftat geahndet wird.

Wirtschaft

Sonntag, 4. Juli 1920

Drei wichtige eine Schriften. Jm Vorwärtsverlag find folgende Schriften fürzlich erschienen:

Führer durch das Reichseintommensteuergefeß von Nudolf Wissell. Preis 2,50 M.

Aus aller Welt. Bombenanschlag auf ein Theater.

Führer durch das Reichsversorgungsgefes und Unveränderte Kohlenpreise. Der Reichsfohlenberband das Gesetz über die Beschäftigung Schwerbeschädigter von Hermann Nach der Bause verkündet Landgerichtsrat Joël den Beschluß hat befchloffen, die Preislage für Stohlen im Monat Juli im wesents Müller. Breis 2 M. des Gerichts dahin: Der Antrag der Verteidiger bezüglich des Kommentar zum Reichsversorgungsgesez von Schreiber wird abgelehnt. Soweit Schreiber als Zeuge befunden lichen unverändert zu lassen. Für das Muhrkohlengebiet soll, daß er mit anderen die Tat begangen hat, wäre feine Ausiage ergeben sich überhaupt keine, für die übrigen Kohlenrebiere mur ganz Hermann Müller. Preis 7 M. ein ungeeignetes Beweismittel, denn wenn er es verkünden würde, unwesentliche Veränderungen. Die Unternehmer tragen von würde dadurch seine Glaubwürdigkeit aufgehoben der im vorigen Monut den Bergarbeitern bewilligten Zulage von werden. Die übrigen Anträge sind für die Schuldfrage vollständig 7,50 M. pro Kopf und Schicht 3 M., während das Reich 4,50 M. unerheblich; auf die Feststellung der Tätigkeit anderer fommt es in in Form von Lebensmittelbons übernimmt. diesem Verfahren nicht an. Diese Stabilisierung( Festlegung), des Kohlenpreises Wien  , 3. Juli. Die Neue freie Presse" melbet aus Sofia  : entspricht durchaus unseren Forderungen, aber was unseren Während eines Vortrages zugunsten der Opfer des bolfchemistischen Terrors im Odeontheater in Philippopel explobierten Widerspruch herausfordert, ist die Erscheinung, daß Reichs- mehrere Bomben, wodurch das Theater teilweise zer­zuschüsse geleistet werden ohne Rücksicht auf die Jahresergebnisse stört wurde. Unter den Trümmern blieben etwa 150 Leichen. der Zechen. Man sollte doch wohl erwarten, daß überall dort, wo Auf den Straßen fam es zu Zusammenstößen zwischen den De­diese Reichszuschüsse geleistet werden, entsprechende Abzüge monstranten und der Polizei. Man vermutet, daß ein Attentat von den Dividenden zugunsten des Reiches erfolgen, sofern gegen den Ministerpräsidenten Stambulisti be­diefe Dividenden die normale Kapitalverzinsung überschreiten. Der absichtigt war, dessen Besuch im Odsontheater erwartet wurde. jezige Zustand, hohe Dividenden mit Hilfe von Zuschüssen aus der Wenn eine Depesche an den Unrichtigen tommt. Unter den Reichstasse, ist unhaltbar. Da die Plantoirtschaft Gegenstand der Wiener   Heimkehrern vom 23. d. M. befand sich auch der Dachdecker Untersuchungen der Sozialisierungskommission ist, wird ja wohl Karl B. Der Mann war seit 1910 verheiratet und hatte zwei hoffentlich bald mit einer allgemeinen Aenderung des bisherigen Kinder, als er einrüdte. Seine Batterie gehörte zur Besaßung der Staatsanw. Rat Dr. Ortmann: Dann muß ich doch unbedingt Systems gerechnet werden können. Festung Przemysl  . Nach dem ersten Fall der Festung geriet B. in darauf bestehen, daß die Sache restlos aufgeklärt wird; dann muß russische Striegsgefangenschaft. Er wurde nach Jrfutst verschleppt ich darauf bestehen, daß Toifl nochmals uns vorgeführt wird, daß Gründung einer Gerstenverteilungsstelle. Am 21. Juni erfolgte und blieb dort. Seine Frau wußte, daß er in Irkutsk   fei. Da Graf Westarp   vernommen wird, die Aften herbeigeholt die Gründung der Gerstenverteilungsstelle G. m. b. 5. in erreichte ihn im Jahre 1916 ein Telegramm aus Wien  , daß seine werden usw. Unter diesen Umständen würde dann wohl die Beweis- Berlin  . Der Aufsichtsrat besteht aus elf Bertretern der in Frage Frau gestorben sei. B. konnte und mußte fich für einen aufnahme wohl noch die ganze nächste Woche banern. Wenn solche fommenden Industrien, ferner einem Mitglied, das der Reichs- Witwer halten. Seither war er außer Verbindung mit der Vorwürfe gegen die Behörden erhoben werden, daß sie einen Ver- minister für Ernährung und Landwirtschaft bestimmt. und zwei Heimat. Einige Monate später erkrankte er schwer. Aber unter brecher absichtlich der Bestrafung entziehen, so muß die Sache rest- Mitgliedern, die durch das Direktorium der Reichs den Schwestern war ein Mädchen aus der Umgebung von Irkutzt, los aufgeklärt werden. Es entwickelt sich hierüber getreidestelle ernannt werden. Die drei Regierungsver das sich des Kranfen sehr annahm und ihn mit wahrer Aufopferung treter baben das Betorecht gegen alle Beschlüsse der Gefell  - pflegte. Hauptsächlich ihrer Sorgfalt verdantte er es, daß er mit bei welchem ein Geschworener erklärt, daß es für ihn doch wichtig schaft. Gesellschafter sind folgende Industrieverbände: Deutscher dem Leben davonfam. Als B. wieder zu Kräften kam, empfand er Brauerbund, Bund deutscher Malzfabeiten, Roh eine tiefe Zuneigung zu seiner Pflegerin. Da er sich für einen fei, daß Toifl noch einmal vorgeladen werde. Für ihn sei es doch stoffverteilungsstelle der. Kaffee Eriasindu- Witwer hielt, heiratete er fie. Das war im Jahre 1918. Zivei fehr wesentlich und für seine Urteilsfindung von großer Bedeutung, trien, Graupenzentrale, Verband deutscher Jahre lebte er in ungetrübter Ghe, aber immer sehnte er sich nach wie die Aussage dieses Mannes zu bewerten ist. In der weiteren Breßbefefabriken, Kindergerstenmehlzentrale, der Heimat. Als sich nun vor einigen Monaten die Gelegenheit Aussprache hierüber wird ein Ausweg dahin gefunden, daß die Verwirtschaftsstelle des Suppenindustrieberbandes. ergab, nach Oesterreich   zu kommen, trat er mit seiner zweiten Frau teidiger erklären, auf den Vorgang nicht zurückfommen zu wollen Verein deutscher Malzertrattfabrikanten Außer die Heimreise an. Wochenlang war das Ehepaar auf der Fahrt und den Geschworenen anheimgegeben wird, diefe Angelegenheit den von diesen Verbänden vertretenen Industrien sollen auch die und Mittwoch traf es in Wien   ein. Der erste Weg des Mannes aus ihrem Gedächtnis zu streichen. Die Verteidiger behalten fich Brennereien und Milchfäurefabriken von der Gerstenverteilungsstelle war der in seine alte Wohnung, und da harrte seiner eine große vor, wenn der Staatsanwalt auf alle Fälle den Toift zum Mon mit Gerste beliefert werden. Die Bezug sich eine werden den Ueberraschung: seine totgefagte Frau empfing ihn tag noch einmal ladet, dann die Beweisaufnahme noch einmal et Betrieben nicht ausgefolgt, sondern dienen nur als Ausweis für die frisch und gesund mit ihren Kindern. Das Rätsel öffnen zu lassen. Landwirte, daß fie die entsprechende Menge Gerste auf ihre fand alsbald seine Lösung. In der nämlichen Barade, in der er Der Vorsitzende schließt hierauf vorläufig die Beweisaufnahme. Lieferungsverpflichtung zur Ablieferung gebracht haben. Die Ge- in Jrtutet interniert war, war auch ein gewisser Franz B. friegs­Die Schuldfragen sellschaft ist auch ermächtigt, ausländisches Malz und ausgefangen. Die Frau dieses Mannes ist, als er in Gefangenschaft war, gestorben. Als man ihn von dem Tode verständigen wollte, follen für ihtmann und Hoppe auf Mord, Totschlag( event. Tändische Gerfte zu erwerben und zu veräußern. mildernde Umstände bei Totschlag), Beihilfe zum Mord oder Tot­murbe irrtümlich statt an Franz B. an Karl B. depeschiert. schlag; für Winkler nur auf Beihilfe zum Mord oder Totschlag Sarl B. war in schwersten Gewissensfonflikt. Bon seiner jebigen formuliert werden. Auf Antrag der Verteidiger foll noch eine Hilfe Frau, feiner Lebensretterin, wollte er sich nicht trennen, zumal er frage auf Grund des§ 189 hinzufügt werden: ob die Angelagten fie aus ihrer Heimat weit hergebracht hat, andererseits wollte er feine Kinder nicht verlassen. Er kam noch auf die Idee, seine schuldig sind, von dem Vorhaben eines gemeingefährlichen Ber­Gefahr für den deutsch  - ruffischen Handel. Wie die Telegraphen- giveite Frau seinem jüngeren Bruder abzutreten, aber auch diefen brechens zu einer Zeit, in welcher die Verhütung des Verbrechens möglich war, glaubhaft Senntnis erhalten und es unterlaffen zu Union   meldet, ist auf Veranlassung des franzöftichen Oberleutnants Gedanken verwarf er. B.s erste Frau war selbstverständlich durch haben, der Behörde oder der durch das Verbrechen bedrohten Person Sa doul, welcher sich zurzeit in bolichewistischer Kommission in das Auftauchen einer zweiten Frau ihres Gatten sehr betroffen. zur rechten Zeit Anzeige zu machen. Die Fragen sollen in der end- Petersburg befindet, in enger Fühlungnahme mit Kraffin in Brüssel   Sie überließ schließlich die Entscheidung ihrem Manne. eine Handelsgefellifchaft gegründet worden. Bezweckt wird seiner Gewissensnot ging er zum Bolizeifommissariat und erstattete gültigen Formulierung am Montag verlesen werden. namentlich der Export bon deutschen Waren nach Nußland, in die Selbstanzeige wegen Bigamie. Der Bolzeinat nahm feine dem dieselben über Brüffel geleitet und somit mit bel- Angaben zu Protokoll und wird den Sachverhalt der Staatsanwalt­gischer Marte bato. Herkunftsbezeichnung versehen werden. schaft mitteilen.

ein längerer Meinungsaustausch,

Der Vorsitzende vertagte die Verhandlung auf Montag 91 Uhr zu etwaigen Fortsetzung der Beweisaufnahme und Ent­gegennahme der Plaidoyers.

1

Freigabe der Ausfuhr von Lebensmitteln in Schweden  . Die schwedische Regierung hat wegen des starken An to a chiens   der Produktion das Ausfuhrverbot für Butter, Käse, Schweinefleisch und andere Erzeugnisse der Viehzucht aufgehoben.

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