1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Hr. 233.
Sonnabend, den 6. Oktober 1894.
11. Jahrg.
Arbeiter! Parteigenossen! Trinkt kein boykottirtes Bier!
werden könnte.
211/4 pet.
Tokales:
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offen widerspiegelt. Denn die Religion muß dem Bolte"| befizer nicht allzu tragisch zu nehmen. Etwas anderes ist es ja erhalten bleiben, koste es was es wolle.
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aber mit der Frage: Wann kommt für Berlin die Zeit, daß die Wiether die enorm hohen Wohnungsmiethen, die in vielen Fällen Berliner Hauswirthe von dem Postament des Prohenhochmuths ein Viertel bis ein Drittel des Arbeitsverdienstes ausmachen, auf ein erträgliches Maß herabdrücken? Wann werden ferner die höflichst herunterkomplimentirt werden?
B
Wahrscheinlich wird man dem Blatt einen Bären auf
gebunden haben.
Zur Lokalliste. Gerchow, Wilhelmstr. 1, und Binner, Vom großen Barnah. Der glücklich in den Ruhestand Glöditschstr. 33, schänken Boykottbier. User 18, mußte von der Liste gestrichen werden, weil er die ein großer Demokrate vor dem Herrn. Ja, man sagt ihm nach, Pohl, Tempelhofer getretene frühere Leiter des Berliner Theaters war vor Jahren Kontrolle verweigerte und Boykottbier führt. daß es ihm auch nicht darauf angekommen sei, gelegentlich einmal Wegen ansteckender Krankheiten haben im Jahre 1893 mit einem Bissen demokratischen Sozialismus im Munde zu in auffällig viel Gemeindeschulen einzelne oder auch alle Klassen fotettiren. Das war damals, als der belorbeerte, von der Gunst Es scheint ein Stück Methode in der neuerdings von zeitweise geschlossen werden müssen. Von diesem Schicksal des Publikums getragene Schauspieler Barnay zwar schon einer gewissen Presse betriebenen Berichterstattung über Arbeiterwurden 26 Schulen betroffen, darunter 6 zweimal und 2 sogar fest auf den Beinen stand, der Direktor Barnay aber noch versammlungen zu liegen, in denen Prügelszenen vorgekommen dreimal. Alle Klassen mußten an 2 Schulen geschlossen werden. feine Gelegenheit gefunden hatte, beim Hof für Bühnenkünfteleien sein sollen. Wie wir z. B. erfahren, sind es vielentheils Wo nur einzelne/ Klassen geschlossen wurden, handelte es sich fast ein Interesse zu erregen, das später erst ein Adolf Ernst zu so Schlächter meist er gewesen, die in der von der„ Staatsbürgerimmer um eine 6. Klaffe. Das erklärt sich daraus, daß die bewundernswürdiger Entfaltung bringen sollte. Aber das Glück Beitung" mit so großem Wohlgefallen geschilderten Schlächter. die Schließung erfordernden Krankheiten, besonders Masern des Hauses Barnay blühte allmälig auf und das Ende vom versammlung am Sonntag die brutalen Szenen aufgeführt haben. und daneben Scharlach und Diphtherie, gelegentlich auch diede war, daß er selber faiserlicher Rath in Belorbeerungs- Noch schlimmer werden die gegnerischen Blätter Lügen gestraft Reuchhusten, sich besonders unter den jüngeren Kindern Angelegenheiten wurde. Man erinnert sich noch der in Sachen einer Tapezirerversammlung, in der es nach ihrer leicht verbreiten. Mehrfach mußten Klassen, nachdem sie erst legten Schillerpreis- Affäre, die im vorigen Jahre in Berichterstattung ebenfalls zu Raufereien gekommen sein soll. seit einigen Tagen wieder eröffnet waren, auf's neue literarischen Kreisen Berlins so viel Staub aufwirbelte. Wie uns von maßgebender Seite mitgetheilt wird, ist an der geschlossen werden. Die meisten Schließungen erfolgten im Mai Fulda's findlich- harmloser Talisman" war für den Schiller- ganzen Zeilenschinderei fein wahres Wort und die Geschichte einund Juni. Im Mai und Juni 1893 herrschte in Berlin eine preis vorgeschlagen, der Vorschlag vom Kaiser aber zurück fach erfunden, um der Arbeiterschaft in bekannter schäbiger Manier Masernepidemie, die erst Ende Juli merklich nachließ. Auch die gewiesen worden. Die angebliche Geschichte dieser Zurückweisung eins auszuwischen. Gesindel! Erkrankungen an Scharlach und Diphtherie waren in dieser Zeit wird jetzt nachträglich von dem Theaterkorrespondenten der ungewöhnlich zahlreich.( In den 13 Wochen vom 30. April bis" Hamb. Nachr." wie folgt dargestellt: Er hätte, so schreibt der Maurer Julius Thiebe ist nunmehr abgeschlossen und die AnDie Untersuchung wider den des Mordes verdächtigen 29. Juli 1893 wurden polizeilich gemeldet 1753 Erkrankungen Gewährsmann des genannten Blattes, dem wir natürlich die an Masern, 955 an Scharlach , 979 an Diphtherie .) Daß be- Verantwortung für die Richtigkeit seiner Erzählung überlassen lage erhoben worden. Dieselbe stützt sich auf§ 211 des Reichssonders die Schule zur Verbreitung dieser Krankheiten beiträgt, müssen, nicht viel gefehlt, so wäre Fulda's graziöses" Märchen- Strafgesetzbuchs( Mord) und§ 177( Nothzucht). Der Schlosser wird niemand bestreiten wollen. Ebenso ist es unzweifelhaft, spiel mit dem Echillerpreise gekrönt worden" man fand nichts Krause, gegen welchen ebenfalls Momente vorlagen, welche ihn daß durch Schulärzte in solchen Fällen ein noch früheres Gin- Besseres vor das aber gefiel Ginem nicht, der eigentlich gar nach dieser Richtung hin außer Verfolgung gefeßt worden, da des Mordes an der Helene Schweichel verdächtig machten, ist greifen bewirkt und die Weiterverbreitung wenigstens eingeschränkt nicht mitzusprechen hatte, nämlich Herrn Barnay. Der König fich die Verdachtsmomente nicht als stichhaltig erwiesen haben. besuchte eines Abends das Berliner Theater und fragte in einer Der Rechtsanwalt Wronker, welcher von Thiede's Frau als VerUeber die Schulverfäumniß- Strafen bringt der Bericht über den„ Talisman" denke; man habe ihm, dem König, gesagt, theidiger gewonnen worden ist, kann nunmehr mit dem AnZwischenpause ganz beiläufig Barnay: wie er denn eigentlich der städtischen Schuldeputation diesmal ausführlichere Angaben daß der„ Talisman" eine böse Satire auf die Zeit und den geschuldigten verkehren. So lange die Voruntersuchung dauerte, als sonst, weshalb wir auf dieses oft erörterte Thema noch ein- Kanzler und noch höher Stehende sein solle. Daraufhin ver- wurde die Erlaubniß ſtrikte versagt. mal zurückkommen müssen. 1893 wurden 7152 Strasmandate neigte sich Barnay so tief, daß alle Orden an seiner Frackklappe verfügt. Gegen 2854 davon wurde Widerspruch erhoben, und klirrten und die königliche Krone Vierter noch leise nachläutete, die folgende unkontrollirbare Nachricht zu:„ Am Mittwoch sind In der Feuerwerker- Affäre geht dem Fremdenblatt" von diesen wurden dann 2267 aufgehoben und 587 durch Re- legte die rechte Hand auf das weiße Chemisett und erwiderte die zur Untersuchung verhafteten Oberfeuerwerker Schüler bis folut" festgesetzt. Gegen 147 von diesen letzteren wurde wiederum Returs" eingelegt, der in 31 Fällen berücksichtigt und in 116 also:" Es ist ganz zweifellos, Majestät, daß der„ Talisman" eine auf zwei entlassen und zu ihren Regimentern zurückzurückgewiesen wurde. 4298 Mandate ohne Widerspruch, 440 einer unmaßgeblichen und bescheidenen Ansicht nach würde eine wurde der Befehl ausgegeben, sämmtliche Utensilien der VerSatire auf gewisse Maßnahmen einer hohen Regierung sein soll. befördert worden. Auf der Oberfeuerwerker- Schule in Berlin Resolute ohne Rekurs und 116 Resolute mit erfolglosem Prämiirung dieses Dramas mit dem Schillerpreise zu weit- bafteten an die betreffenden Regimenter zu senden. Leider haben 190 daß Returs, macht zusammen 4854 Strafen. Von diesen gingen aber gehenden Mißverständnissen führen."... Worauf in der Folge alle an dem Exzeß betheiligt Gewesenen den Verlust der Ober2725 durch anderweitige Aufhebung ab, so daß schließlich ein Geschichte für erfunden halten, wenn Barnay sie nicht selber in unter den 180 Verhafteten 11 ehemalige Primaner und 19 Rest von 2129 endgiltigen Strafen, d. h. 293/4 pt. der anfänglich einer Gesellschaft im vorigen Winter so laut erzählt hätte, daß Einjährig Freiwillige befanden. Von den zwei zurückbehaltenen verfügten Mandate, übrig blieb. 1892 war die Zahl der ver: Biele sie hören konnten.... fügten Mandate größer( um 309), aber noch größer war die Zahl Oberfeuerwerks- Schülern hat der eine den Nuf Hoch lebe die der aufgehobenen Mandate, so daß die Zahl der end- Der Philotballon ,, Cirrus", von dessen Hochfahrt nach Anarchie" ausgestoßen, während sich der andere gegen seinen giltigen Strafen geringer war als 1893. 1892 blieben von Bosnien wir vor einiger Beit berichteten, hat neuerdings, am Borgesetzten ungebührlich benommen hat. Alle verhaftet ge= 7461 anfänglich verfügten Mandaten nur 1586 übrig, d. h. 6. September, eine zweite Fahrt in Höhen unternommen, die wesenen Oberfeuerwerker- Schüler treten vorläufig in ihre alten Die Schuldeputation scheint, also die von der dem Menschen unzugänglich sind. Die Landung erfolgte im Stellungen wieder ein, doch ist es fraglich, ob die betreffenden pädagogischen Fachpresse ausgegangenen und von einigen Gouvernement Wilna in Rußland . Es wurde eine Maximal- Untersuchung wird fortgesetzt." Regimenter weitere Kapitulationen annehmen werden. Die bürgerlichen Tageszeitungen unterstützte Mahnung eines höhe von 18 500 Meter erreicht und als niedrigste Temperatur strengeren Borgehen gegen die Schulversäumnisse schon 1893- 67 Grad regiſtrirt; die mittlere Geschwindigkeit betrug befolgt zu haben. Ob sie nur gegen die, welche ihre Kinder 33 Meter in der Sekunde. nicht in die Schule schicken wollen, oder auch gegen die, welche Verloren gegangen sind die Sammellisten für die aus= sie nicht schicken können, strenger vorgegangen ist, ist aus dem gesperrten Brauerei- Arbeiter Nr. 3233 und 6382. Bericht nicht mit Sicherheit zu ersehen; aber es läßt sich einiger Es wird gebeten, diese Listen bei Wiedemann, Blumenstraße 38, maßen nach der Art der Verbüßung der Strafen beurtheilen. abzugeben. 1892 blieben von 1586 endgiltigen Strafen noch 90 unerledigt, und von den übrigen 1496 wurden 794 bezahlt und 702 nach fruchtlos ausgefallener Zwangsvollstreckung durch Gefängniß verbüßt. 1893 dagegen blieben von 2129 endgiltigen Strafen noch 102 unerledigt, und von den übrigen 2027 wurden 1010 bezahlt 1017 durch Gefängniß verbüßt. Also stieg die Zahl der bezahlten Strafen um 216( 27 pet,), aber die der durch Gefängniß verbüßten Strafen um 315(= 45 pt.) Danach scheint es, als ob man gerade gegen die völlig Unbemittelten, eben gegen die, bei denen die Zwangsvollstreckung fruchtlos ausfallen mußte, mit ganz besonderer Strenge vorgegangen ist. Im ganzen wurden 1892 in Auf die Eingabe vom 21. August d. J. erwidern wir ergebenst, äußern, wurde Donnerstag Vormittag ein etwa 27 jähriger Mann Bei dem Versuche, gefälschte Dividendenscheine zu verStrafe genommen 1838 Familienhäupter, 1893 dagegen nur 1819. daß der Verkehr auf dem Südring der Berliner Ringbahn noch festgenommen. Derselbe erschien gegen 1/210 Uhr früh in dem Gegen manche sind 1893 recht viel Strafmandate verfügt worden, nicht so bedeutend ist, um jetzt schon eine einviertelstündige Bug- Bankgeschäft von Kretschmer in der Charlottenstr. 55 und legte gegen einen z. B. 37, gegen einen anderen 35 u. s. w. Mit nur folge für den ganzen Tag zu rechtfertigen. Auch stehen uns die Dividendenbogen vor, welche von industriellen Aktiengesellschaften einem Strafmandat wurden 700 Familienhäupter bedacht. Die etatmäßigen Mittel zur Einlegung neuer Züge nicht zur Ver- herrührten und die der Unbekunnte mit„ Verlust" zu verkaufen genaue Uebersicht, die der Bericht zu diesem Punkte bringt, ist fügung. Aus demselben Grunde muß von der Einrichtung von wünschte. Der anwesende Prokurist der Firma erkannte sofort, sehr dankenswerth. Es bliebe nur noch zu wünschen, daß über Nachtzügen vorläufig abgesehen werden. Wir werden jedoch zu daß die Dividendenbogen gefälscht seien und ersuchte den Fremden diejenigen, gegen welche die höchste Zahl von Strafmandaten ver- geeigneter Beit auf die Angelegenheit zurückkommen." bis zur Umrechnung Platz zu nehmen. Inzwischen wurde nach fügt worden ist, einige besondere Angaben gemacht würden. Wenn jemand 37 Mandate über sich ergehen läßt, so muß das Nennhundert Schuhleute. Zur Abschaffung der Nacht der Polizei geschickt und der Besitzer der gefälschten Werthpapiere doch wohl eigene Gründe haben. Wir vermuthen, daß es sich wächter wird berichtet, daß die gänzliche Durchführung der Um- festgenommen. Bezüglich der Urheberschaft der Fälschungen war hierbei um dissidentische Eltern handelt, denen auf diese Weise forderlich macht. Diese Anzahl aber dürfte bis zum April n. J., Berhaftete refp. der Thäter mit dem Bankwesen genau Bescheid formung noch die Einstellung von etwa 900 Schußleuten er- bisher noch nichts Bestimmtes festzustellen, jedenfalls muß der beigebracht werden soll, daß, wie Stadtschulrath Bertram meint, bis wohin eine Abweichung von den früheren Anstellungsgrund: wissen, da die Nachahmungen ganz vorzügliche sind. in den Berliner Gemeindeschulen in Religionsangelegenheiten fäßen durch Kabinetsordre zugelassen worden ist, nicht erreicht ,, auf niemanden ein Zwang ausgeübt wird". werden. Selbst aber für den Fall, daß dies möglich wäre, Von dem Tode eines braven Parteigenossen wird uns würde sich bei der Rückkehr zu dem alten Polizeikurs bald Mittheilung gemacht. August Wegner, ein Mitglied des wiederum ein Fehlbetrag an Schuhmännern ergeben, da der Wahlvereins vom 6. Wahlkreis, ist vor einigen Tagen unter 3ugang wiederum in feinem Verhältniß zum Abgang zahlreicher Betheiligung zur letzten Ruhe bestattet worden. Zahl- stände. Es wird daher nöthig sein, entweder mit den alten reiche Kränze zeugten von der Achtung, die der Verstorbene Bedingungen gänzlich zu brechen oder aber die ersehnte leberfahren wurde am Mittwoch Morgen der fünfjährige genossen; unter den Spenden seien die des 6. Wahlkreises, der Gehaltserhöhung, die allein einen reichlichen Ersatz ge- Sohn des Maurers Wilhelm Bäumler, Hauptstraße 30, SchöneMöbelfabrik von Müller und des Verbandes der Holzarbeiter mährleistet, vorzunehmen. Welchen Weg man einschlagen wird, berg. Das Kind gerieth derart unglücklich unter die Räder eines erwähnt. Gedacht werden muß leider einer Störung, die sich ist nicht vorauszusagen. Im Uebrigen ist seit der Annahme Steinwagens, daß es nach vierstündiger Qual verschied. bei der Beerdigung durch das Dazwischentreten des Kirchhofs- jüngerer Unteroffiziere aufgefallen, daß die alten Schuhmänner Durch das Signal„ Bahunnfall", das am Donnerstag Inspektors der Zionsgemeinde ereignete. Obgleich dieser Herr mit besonderer Vorliebe die blaue Schnalle tragen, die nach neun- Abend die freiwillige Feuerwehr in Groß Lichterfelde gegen den Männern, die bei der Krangniederlegung ein paar Worte jähriger Dienstzeit verliehen wird( Dienstauszeichnung zweiter 71/2 Uhr zusammenrief, wurde die Bevölkerung in Aufregung sprechen wollten, das„ Redenhalten" verweigerte, so verlief die Klasse). Dies geschieht aus dem Grunde, weil die alten versetzt. Man glaubte, daß der um diese Zeit aus Berlin einFeier doch erhebend und weihevoll. Beamten die jungen Unteroffiziere als sich nicht ebenbürtig laufende Lokalzug verunglückt sei. Wenn sich nun auch diese Wieder ein„ bedenkliches" Bühnenwerk. Nachdem die erachten. So die Lokalforrespondenz, die diese Mittheilung bringt. ein schweres Stück Arbeit. Ein Kutscher des Fuhrmannes HartBefürchtung als grundlos erivies, so wartete der Feuerwehr doch reaktionäre Preßmeute so tapfer gegen Hauptmann's Weber" Krieg zu führen gelernt hat, greift fie allmälig weiter aus und uns erscheint das Verhalten der Schutzleute, die eine Auf- mann hatte um 6 Uhr eine Fuhre Schutt auf dem zum Theil scheint mit allen Stücken, die sich über das Niveau eines Wilden- befferung ihrer Gehaltsverhältnisse erstreben, wenig flug. Wer fumpfigen Gelände an der Parkstraße abgeladen und wollte mit bruch und Lindau erheben, einmal gründlich reinen Tisch machen seine Lage verbessern möchte, hat zunächst mit Seinesgleichen dem Gefährt umwenden, als plößlich beide Pferde bis an den zu wollen. Hören wir, was die„ Norddeutsche Allgemeine" über vollauf Solidarität zu üben und nicht auf jüngere Kollegen von Kopf in dem Morast versanten. Da jeder Rettungsversuch fehl= Anzengruber's Meineidsbauer zu sagen weiß:„ Die Ve- oben herab zu blicken. Diese wohlerprobte Ansicht bekunden wir schlug, wurde der Hauptmann der Feuerwehr, Kaufmann Grothe, schriftsteller verkennen wir nicht, haiten aber seine„ Volksstücke" Polizei überhaupt nicht nöthig halten und einer an Zahl ver- die Feuerwehr auf der Unsaustelle ein und brachte die gefür durchaus nicht unbedenklich. Gerade ein Boltsdichter bältnißmäßig geringen Schuhmannschaft natürlich gern eine Ent- fährdeten Thiere innerhalb der Zeitdauer von 20 Minuten in darf nicht(!) die Grundlagen der Gesellschaft lockern, und Anzenlohnung gönnen, mit der sich austömmlich leben läßt. gruber untergräbt die Autorität in Familie, Staat und Die armen Schöneberger Hausbesitzer. Aus einer vom Gasolin- Explosion. Ein aufregendes Schauspiel spielte sich Kirche... Der ganze bedenkliche Standpunkt Anzengruber's Vorstande des Schöneberger Haus- und Grundbesizer Vereins gestern Nachmittag in der fünften Stunde vor dem Hause Mohrendrückt sich in dem Saße aus, welchen Franz seinem unglücklichen unter dessen Mitgliedern veranstalteten statistischen Erhebung ist straße 17 ab. Vor dem genannten Hause bielt um die angegebene Bater zuruft: Ja, ja, alter Mann, Ihr hättet lieber ehrlich, ersichtlich, daß die 310 Mitglieder des Vereins am 1. Oktober Zeit der vom Maison rouge" benutzte große Glas- Reklamewagen, anstatt fromm sein sollen!" Das wären also Gegenfäße! Wohnungen im Werthe von nahezu einer Million leer behielten, um dort von dem Kutscher mit Gasolin- Aether für die Beleuchtung Wir halten Leichtfertigteiten auf der Bühne, die wir wobei noch die bedeutende Herabsetzung der Miethspreise für gefüllt zu werden. Durch die Unvorsichtigkeit eines Arbeitsburschen, ja nie gut heißen, für nicht so bedenklich, wie diese die vermietheten Wohnungen um durchschnittlich 25-331/ 3 pet. mit der mit einem brennenden Streichholz der Gasolin Kanne zu Minirarbeit im Lebensboden unseres Volkes." in Rücksicht gezogen werden muß, so daß eine Gesammtschäßung nahe tam, erfolgte plöglich eine Explosion des feuergefährlichen Natürlich! Lieber ein französisches Kokottenstück, das die der Miethsausfälle bei jenen 310 älteren Hausbesitzern eine Stoffes, wodurch der ganze Wagen in wenigen Minuten Nerven figelt und über das man Entrüstung heucheln fann, als Summe von fast 11/2 bis 2 Millionen Mark ergiebt. lichterloh in Flammen stand und zwar so schnell, daß ein Stück, das das Sinnen und Denken des Wolfes ehrlich und
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in der Ressource veranstalteten Vorstellung mit 190 M. 60 Bfg. Den Ueberschuß der vom Verein Rhetorit" am 12. August erhalten zu haben, bescheinigt die Kommission der ausgesperrten
Ueber ein verschwundenes Mädchen erhalten wir aus Lägerdorf in Holstein eine Zuschrift, wonach die fünfzehnjährige 8 Uhr Morgens von Horst in Holstein abgereist ist, um in Martha Bylinski von dort am 28. September mit dem Zuge Berlin bei Braues, Ruppinerstr. 30, in's Geschäft einzutreten. bleib bisher nichts zu ermitteln gewesen. Martha Bylinski ist Sie ist jedoch dort nicht eingetroffen; auch ist über ihren Vervon schlanker Statur, sie hat blaue Augen und hellblondes Haar, und trug bei ihrer Abreise ein schwarzes Kleid mit rosa in grau Moderne Eisenbahnpraxis. Von der Eisenbahn- Direktion gestreifter Taille. Da ein Verbrechen vermuthet wird, so bittet Berlin ist auf eine vom Tempelhofer Ortsverein ergangene der Rechtskonsulent Hinsche in Lägerdorf jedermann, der über Petition um Einführung des Viertelstunden- Verkehrs auf dem den Verbleib des Mädchens etwas weiß, um Benachrichtigung, Südring der Berliner Ringbahn und um Einrichtung von Nacht- womöglich auf telegraphischem Wege. zügen auf der letzteren jetzt folgender Bescheid ertheilt worden:
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Brauerei Arbeiter.
Mit Schweinfurter Grün vergiftet hat sich die 60 Jahre alte Wittwe Amalie Schleevagt in ihrer Holzmartstraße 87 be legenen Wohnung. Am 3. d. Mts. Nachmittags wurde sie frant angetroffen und starb am nächsten Morgen. Ueber die Vers anlassung zu der Vergiftung ist noch nichts bekannt geworden.
Sicherheit.
Man thut gut, die Werthschätzungen der Schöneberger Haus- die beiden Leute taum ihr Leben retten
Obe