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aus der Reichskaffe eingeführt, das war ein Sieg über die Blutofratie.

Die Unabhängigen haben gestern das Diätengejek abgelehnt. Warum? Ledebour findet die Abzüge, die man den Abgeordneten im Fall ihrer Abwesenheit macht, ,, entwürdigend". Es ist erstaunlich. Die Würde"" der Ab­geordneten fordert, daß sie Steuergelder schlucken ohne jede Gegenleistung? Auf diese Weise würde ja das Mandat zur Sinefure, zur fetten Pfründe werden für Nichtstuer. Wenn ein Abgeordneter die Kosten erspart, die ihm der Aufenthalt in Berlin   verursacht, warum soll ihm das Reich dann die Rosten bezahlen? Aber was sind Gründe gegen Lede­bour! Die Redebourschen stimmen gegen den Abzug und dann gegen das ganze Gesetz.

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Man erwartet, daß es so fommt, wie im Fall I und II. Scheinablehnung; feine ernstliche Verhinderung. Aber dies. mal schnappt es. Ledebour( wieder) und Rosenfeld  erheben Einspruch gegen die dritte Lesung, das Gesek fann nicht verabschiedet werden und der Reichstag   vertagt sich. Ob sich nun auch ein einziger Unabhängiger über die

Folgen dieses Streiches flar gewesen ist?

Was kann da die Sozialdemokratische Fraktion für die Einigfeit tun? Weniger als nichts! Denn würde sie der gemeinsamen Aktion zuliebe auch alle Hanswurstereien mit­machen, die Unabhängigen würden sich sofort noch hans­wurstiger benehmen, um sich von den Rechtssozialisten" zu unterscheiden. Das Rennen machen wir nicht mit. Es bleibt nichts anderes übrig, als geduldig abzuwarten, bis sich der Unsinn verlaufen hat und die Vernunft zurüdfehrt!

Rein bürgerliche Regierung in Bremen  . Dank Henkes mutiger Abstinenzpolitik und als Folge eines unabhängigen Wahlfieges.

Aus Bremen   wird uns geschrieben:

und

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Der Kampf gegen den R. F. B.

In Potsdam   fand am Freitag, den 2. Juli, eine öffentliche Bersammlung des Republikanischen Führerbundes statt.

Vom Artl.- Regt. 3 Potsdam wurde der Besuch dieser Versamm lung am Nachmittag des 2. Juli verboten. Eigentümlicher­weise war der Befehl, der den Batterien bekanntgegeben wurde,

nicht unterschrieben.

Ain Sonnabend vormittag wurden die Mannschaften der 5. Batterie, die an der Versammlung teilgenommen hatten, bers nommen und sollten am Montag, den 5., dem Gerichts­offizier zur Vernehmung vorgeführt werden. Ma& jagt der Herr

hierzu?

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Reichswehrminister

Hoffentlich wird diese Untersuchung etwas beschleunigt, damit die Haftzeit des Gefreiten Schmerse endlich beendet wird. Der Metallarbeiterstreik im Saargebiet.

Natürlich wollen sie wiederum um alles in der Welt micht! Nach einer Unterredung, die die Bundesleitung des R. F. B. mit die Ablehnung des Gesetzes. Wiederum erheben sie gegen schleunigste Erledigung feinen Widerspruch. Seitdem am 6. Juni gleichzeitig mit der Reichstagswahl dem Herrn Reichswehrminister vor einiger Zeit hatte, sollen Vor­Sie haben es zum mindesten nicht weniger eilig, die Diäten die Bremer Bürgerschaft   neu gewählt wurde, besteht in gesezte, die den Besuch der Versammlung des Republikanischen einzustecken wie die anderen Abgeordneten. Aber jezt können Bremen   Regierungskrije. Die alte Koalition, also Sozial- Führerbundes verbieten, zur Rechenschaft gezogen werden. Von der 5. Batterie des 2. A. N. 3 befindet sich der Fahrer sie sich in die Brust werfen und sagen: Wir haben dagegen demokratie und Demokratie, verlor in der Neuwahl die Goldschmidt in Haft, angeblich, weil er für den Roten gestimmt!"( Nämlich wegen des Abzugs.) Mehrheit. Die Sozialdemokratie erklärte sich daraufhin Dritter Aft und nun kommt das dicke Ende. erneut zu einer Regierung der beiden sozia Soldatenbund" so nennt ein Offizier dieser Formation den Eine Geschichte, um an den Wänden hinaufzulaufen! Bulegt tistischen Parteien bereit, die auch ohne die Kom- Republikanischen Führerbund geworben haben soll. Der Republikanische Führerbund tritt für unbedingte soll noch ganz schmell das sogenannte Ermächtigungsmunisten einige Mandate mehr hat als alle bürgerlichen Berfassungstreue ein, und es wird endlich Zeit, daß der gesep berabschiedet werden, wonach in Abwesenheit des Parteien zusammen. Die Unabhängigen haben Reichstags von der Regierung in Verbindung mit einem aber die rein sozialistische Regierung ab- Bund von den Regierungsstellen, denen ja nur daran gelegen sein 24gliedrigen Reichstagsausschuß dringende wirtschaftliche An- gelehnt. Sie fanden zwar Widerspruch in den eigenen kann, die Verfassung geschüßt zu wissen, Unterſtügung findet. ordnungen getroffen werden können. Frau 3ieß man Reihen selbst die Bremer   Kommunisten erklärten Der Gefreite. Scimerie, Angehöriger einer Formation, die staunt, wenn es einmal nid) t Ledebour   ist) spricht gegen die Verhinderung der rein sozialistischen Regierung, in insdorf ihr Quartier hat, befindet sich seit dem 30. Mai in das Gesez. Einer Kommission dürften so weitgehende Boll- die auf parlamentarischem Wege zu bilden war, durch die Haft, weil er während der Rapptage seine Berfaffungs­machten nicht eingeräumt werden, alle wichtigen Entwürfe... als Arbeiterverrat. Die U... würde in trene bewiesen hat. Es heißt jezt: Er habe den Geist der Truppe müßten vor das Plenum. einer rein sozialistischen Regierung auf Grund des Wahl- in lintsradikaler Weise beeinflußt. Untersuchung dieses ergebnisses cin startes llebergewicht gehabt haben. Falles ist dem Republikanischen Führerbund von seiten des Reichs­Trotzdem blieben die unabhängigen Führer bei der Ablehnung wehrministeriums zugesagt. der sozialistischen   Regierung. Henfe erklärte ihre Aussichten für zu unsicher. Der Vorigende der unabhängigen Bürgerschafts- Fraftion Senotssyndikus Dr. Klön fler, bis zum November 1918 eine Stüße des bremischen Ach ttlai. jen Regimentes, erflärte die gegenwärtige Reichs­Der eigentliche Zweck des Ermächtigungsgesetes war es, verfassung und die ebenso demokratische neue bremische Ver­dem Reichstag   Gelegenheit zur Mitwirkung zu geben bei faffung für zu große Hindernisse des revolutionären Wir der neuen Festießung der Getreidepreise, die fens" in einer iozialistischen Regierung. Die Unabhängigen jebt mit größter Beschleunigung endgültig erfolgen muß. Das haben eben in Wirklichkeit noch eine zu lebhafte Erinnerung ist durch den Einspruch der U. S. P. verhindert worden, die an den Bankerott ihrer Regierungs funit in Breile für die neue Gente müssen aber festgeicht werden, der bremischen Säterepublif der ersten Revo­die Unabhängigen haben also einfach verhindert, daß die Fest- lutions monate, die bereits vor dem unglückseligen Einmarich setzung durch den Reichstag   beziehungsweise durch die von der Reichstruppen zu einem vollständigen Chaos geworden unternehmer zu einer Lohnausbesserung zu veranlassen, sind gescheitert. ihm bestimmte Kommission erfolgt. Das bedeutet nicht nur war. Die Unternehmer haben den Arbeitern entgegnet, daß fie sowohl jede in formalrechtlicher Beziehung eine Ausschaltung des Reichs- Da unsere Partei mit der Deutschen Volkspartei   nicht Rohnerhöhung als auch die Frankenlöhnung ablehnen müßten. tags, sondern auch fachlich eine Gefahr. Es bestanden näm- aujammengeben wollte, blieb nichts anderes übrig, als der Die Wietallarbeiter betonen ausdrücklich, daß es sich bei dem Streit lich begründete Aussichten, mit Hilfe der Reichstagskom- bürgerlicon Parteien die Regierungsbildung zu überlasser. nur um einen wirtschaftlichen Stambf handele und daß mission die von der Landwirtschaft geforderte und von der Bolfspartei und Tearofraten, die zusammen eta 50 bonfie es ftrifte ablehnen müssen, wenn von politischen Draht­Inderkommission gutgeheißene 50prozentige Breiser 120 Bürgerschaftsfiben haben, werden einen rein bürger.ziehern der Versuch gemacht wird, die Bewegung ins politische Fahrwasser zu leiten. Es ist anzunehmen, daß man von höhung herabzumindern, zumal auch die bayerische lichen Geschäftsjen at bilden. Der Sozialdemokratie, französischer Seite aus den Versuch machen wird, in den Reibungen, Regierung bereits eine Ermäßigung des Preises um 340 m. die das Zünglein an der Wage bildet, wird die Aufgabe zu- die sich aus dem Streit ergeben werden, den Vorwand zu finden, pro Tonne befürwortet hatte. Der Zweck des Ermächtigungs- fallen, im Senat Provokationen der Arbeiterschaft und einen um über das Saargebiet den militärischen Pelagerungszustand zu gejebes war also, furz gesagt, die Entscheidung in die Hand Abbau der Fortschritte seit dem November fernzuhalten. Ihre verhängen. Der Deutsche   Metallarbeiterverband fordert deshalb des Reichstags zu legen und die Position der städtischen Wirksamkeit ist aber dadurch gelähmit, daß auf Grund des seine Mitglieder auch auf, Aufläufe zu vermeiden und die Straße Konsumenten zu verbessern. Sieges" der' Unabhängigen ein belierer Senat frei zu halten und sich nicht zu unbesonnenen Handlungen hinreißen Wenn jetzt ohne den Reichstag   nur mit dem Reichsrat nicht gebildet werden kann. Irgendeine Regierung muß zu lassen. Saarbrüffen, 6. Juli.  ( WTV) Die gesamte Süttene berordnet wird, und wenn dabei die Interessen der städtischen aber zur Erledigung des Staatshaushaltsetats und der drin­der Halberger Hütte. Die im deutschen   Metallarbeiter verbande organisierten Arbeiter haben gestern allerorts in gt­Heimer Abstimmung sich für die Fortfegung des Streifs erklärt.

Ein rein wirtschaftlicher Kampf. Saarbrüden, 6. Juli. Die in den Streit getretenen Meta II­arbeiter des Saargebietes veröffentlichen zur Er­tlärung ihres Vorgehens eine Uebersicht über den von ihnen im Mai verdienten Lohn. Danach bezog ein lediger Mann wöchent­li 178 M., ein Ehepaar 268 M., ein Ehepaar mit zwei Kindern 370 m. Die Erbitterung der Metallarbeiter richtet sich hauptsächlich dagegen, daß sie halb so viel wie die in Franken ent

lohnten Grubenarbeiter verdienen.

Alle Versume, die

Verbraucher geschädigt werden, so können sich die Arbeiter gendsten staatlichen und kommunalen Aufgaben gebildet nd Metallinduskie steht jetzt im Streit mit Ausnahme

dafür bei den Unabhängigen bedanken.

Vielleicht wird dieser Fall die Fraktion der Unabhängigen zu der Einsicht bringen, daß die porlamentarische Arbeit für bloße Narrenpoisen zu ernst ist! Vielleicht sicht sie ein, daß fie das Publikum für das sie dieses Theater spielt, unter schätzt hat! Lange tann e sauf keinen Fall so weitergehen, denn eine verantwortungslose Radaupartei wird niemals als wirkliche Klassenvertretung des Prole­tariats gelten fönnen.

Bater!"

Der Genius.

Bon Arthur Silbergleit.  

durcheinandertosten.

To

werden.

Sind diese dringendsten Aufgaben erledigt, so dürfte sich die Regierung der bürgerlichen Mehrheit faum mehr halten und Neumablen rüden daher bereits wieder in nächste Nähe. Schon beute fann gejagt werden, daß dann die bericht des Borwärts".) Die Mitteilung, daß die demokratische Rod; nicht innektiert. Detmold  , 6. Juli.  ( Eigener Draht­U. S. P. die Quittung für ihr Verhalten be- ejjijde Landeszeitung" an den Stinnes- Konzern verkauft sei, fomnnen wird, das trotz sozialistischer Mehrheit einer rein entspricht nicht den Tatsachen. Die Landeszeitung wird in der bürgerlichen Regierung unter volksparteilicher Führung in bisherigen demokratischen Tendenz vom gleichen Befizer, dem frühe­Den Sattel half. ren Abgeordneten Dr. Neumann- Hofer weitergeführt.

Volkszeitung", Hans Merian. Auf das Urteil dieses Das Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht hat vor feinen Aesbeten und urwüchsigen Bohémiens glaubte Klinger kurzem cine neue Abteilung gegründet, die auf den Gebieten der mit Recht sich verlassen zu dürfen. Merian war einer der Wenigen, fünstlerischen Erziehung der Jugend und der allgemeinen volks= die die Entstehung des Beethoven  " Schritt für Schritt miterleben tümlichen Sunspflege tätig sein wird. Die neue Abteilung wird durfte und dessen Nat" nicht verachtet wurde. Er hatte Slingers ebenso wie die anderen Abteilungen des Zentralinstituts ihre Wirk­Der Genius schwebte zum Sonnensaal des Himmels empor Bedeutung früh erkannt und war tapfer für den Bielverlästerten samkeit vor allem auf die Sammlung und Ausnutzung des vor­und lagerte fich dicht vor dem Thronsiz des Herrn, dessen Haupt eingetreten. Als es sich seinerzeit darum handelte, die Leipziger   handenen Materials erstrecken. Außerdem soll mit fünstlerisch und Bussard und Taube friedlich umkreisten. Was ist dein Begehren, Universität mit Bandgemälden zu schmücken und die Maßgebenden pädagogisch bewährten Persönlichkeiten und Einrichtungen Fühlung mein Sohn?"" Ich möchte dir immer ähnlicher werden, heiliger einigen Universitätsbonzen gegenüber das große Wort geiproden: Berung des Kunstverständnisses in den Schulen von Klingers Mitwirkung nichts wissen wollten, hatte Merian genommen werden, um Anregungen aller Art zu geben zur För­ Wenn eure Akademifer euch die Wände bemalen, dann fräht nach und zur Bekämpfung unfünstlerischer Bestrebungen auf den Ge­Da ringelte der Herr das Haupt seines Sohnes so fraus, zwanzig Jahren kein Hahn mehr danach. Aber wenn euch Slinger bieten der Literatur, des Theaters, des Lichtspiels, der Musik und daß es gleich schwarzen Schlangen von seinem Haupte hernieder- gegen eine Wand tackt, dann werden die Leute noch nach Jahr- bildenden Kunst. Durch praktische Beispiele will die Kunſtabtei­züngelte und daß sich seine Locken gleich dunklen Flammen aus- hunderten herpilgern, um es zu bewundern!" Als Merian starb, lung des Zentralinstituts Wege zeigen, die zu fünstlerischer Be­zackten, sprühte in seine Blicke das Feuer seiner Blize hinein ist Klinger jogar feiber unter die Journalisten gegangen und hat einflussung und Geschmacksbildung in der Schule führen können. und steigerte Die Gewalt feiner Stimme titanen- das Andenken des Freundes in einem schönen Nachruf gefeiert. Diesem Zweck sollen unter anderem Jugendabende dienen, haft, daß in ihr die Donner der Bergföhne, Lawinen und Löwen   Im Jahre 1893 hatte Klinger sich nach der Beendigung seiner die vom Gerbit ab veranstaltet werden. Die Förderung volkstüm­und die cäsarischen Zornträfte seiner Vulkane und Meere verworren damals schon ein berühmter Manu, aber es dauerte doch noch lange units- und Beratungsstelle, die allen kommunalen und privaten Lehr- und Wanderjahre dauernd in Leipzig   niedergelassen. Er war ficher Kunstpflege wird angestrebt durch Einrichtung einer Aus­Der Genius entbrauste wieder tälerwärts, und wie er die Blize würdigten. Zeit, bis auch die Bewohner seiner Vaterstadt ihn nach Gebühr Körperschaften gute Programme auszuarbeiten und auch geeignete feiner Blicke in die Beite ſprühen ließ und die Donnerteile seiner nicht als Künstler, sondern als den Cohn der reichen einheimischen Sünstler heranzuziehen bemüht ſein wird. Die Geschäftsstelle be­Worte auf die Menge niederschmetterte, rannte das Volk von ihm Pairizierfamilie. Seefen- Klingers Mare", wie die ältere Genera- findet sich Potsdamer Str. 120. wie von einem Rajenden fort, aber hinter dem Hymnenschwung tion ihn nannte, ließ sich diese Art von Popularität gern gefallen und war ein eingefleischter Leipziger   Lokalpatriot. Ich erinnere Klingers Athlet, eine Bronzeftatue, wird auf der Grabstätte des seiner Fittiche rauschten die wissenden Wälder feierlich. mich einer feuchtfröhlichen Sommernacht auf der Leipziger Theater Künstlers aufgestellt werden. So hat Selinger selbst beſtimmt. Die Toten. terrasse. Zwischen Merian, Bruno Schoenlant,& de- maste bat der Leipziger   Bildhauer Joh. Hartmann abgenommen. Theater. In der Voltsbühne gelangt am 10., 11. und 14. Juli, um dem Münchener Michael Georg Conrad   und anderen waren Die Fledermaus  " unter Mitwirtung des lebhafte Debatten im Gange gewesen und Klinger hatte sich als höf- nachmittags 3 Uhr, Direktor Barnowsin bat an Stelle licher, aber meist stummer Zuhörer verhalten. Da stimmte Schoenlant Blüthner- Orchesters zur Aufführung. das alte Studentenlied von der großen Seestadt Leipzig  " an und im Eloessers als ersten Dramaturgen Emil 2ind verpflichtet, der aber wie da noch die großen Wiesenüberschwemmungen gewesen wären und fein wird. Nu wurde klinger lebendig. Er erzähite aus seiner Kinderzeit, wie bisher auch als Schauspieler und Spielleiter am Lessing- Theater tätig der Fremde, der sich Leipzig   aus einer bestimmten Richtung näherte, sehr wohl den Eindruck einer Seestadt hätte haben tönnen; es fei Scherz machen, dann aber sah man: es war ihm heiliger Gruft. gar nichts darüber zu lachen usw. Anfangs glaubten wir, er wolle Seefen- Kiingers Mare wollte sein geliebtes Leipzig   selbst im Studentenliede nicht verulken lajien.

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verbreitet wurden, und die

ihn sogar zu einer hand­

Zwar fannte und ehrte ihn jeder Goie- Spießer, aber

J. S.

Erinnerungen an Klinger. Ich glaube, es wird faum einen großen Künstler unserer Zeit geben, aus dessen persönlichem Leben so wenig Anekdoten und Charakterzüge bekannt geworden sind wie aus dem Leben Klingers. Seine Weltanschauung hat er in seinen anschauung in der Schrift Malerei und Zeichnung". Ueber Welt Graphifen, Gemälden und Plaſtiken niedergelegt, seine Stunſt und Kunst zu sprechen, liebte er nicht, er war schweigsam, wenig stens Fremden gegenüber. Bittere Erfahrungen, die an seine römischen Tage und an seinen Verkehr mit dem unglücklichen Maler Stauffer Bern   anknüpften, mögen ihn zur Vorsicht erzogen haben. Die schmutzigen Verleumdungen und Skandal­geschichten, die nach dem Tode des Stauffer- Bern   über Klinger greiflichen Auseinandersetzung mit dem Redakteur einer Wilhelm Bodes Rücktritt von der Generaldirektion der Staat­großen Berliner   Tageszeitung berleiteten, Tießen ihn lichen Museen wird angekündigt. Es beißt, daß Altersbeschwerden. namentlich der Presse gegenüber die größte Zurückhaltung be- durch die Verkehrsschwierigkeiten allzu fühlbar geworden, der Grund obachten. Besonders von der Kunstkritik hielt er nichts. Sie hatte feines Abschiedsgeinchs jeten. Zugleich wird angedeutet, wie man, ihn in der Zeit, als er noch um Anerkennung rang, zu miicrabel das heißt der Scheidende selbst, die zukünftige Leituma der Samm behandelt, und der Weihrauch, den sie ihm später spendete, fonnte lungen fich denkt. Dr. von galfe wird als geeigneter Nachfolger ge­ihn nicht mehr rühren. Ich erinnere mich, daß er mir vor Jahren nannt, und Bode hofft auf weitere kommissarische Verwendung für auf die Frage, ob er nicht einen einzigen unter den damaligen gewisse, ihm besonders ans Herz gewachsene Teile des Kaiser­Berliner Kritikern als sachverständig gelten ließe, rajch antwortete: Friedrich- Museums. Er möchte alio gewissermaßen, io läst Ludwig Pietsch  ! Der ist selber einmal Maler gewesen und fann bermuten, der unverantwortliche Leiter wichtiger Sammlungsteile wenigstens technische Qualitäten beurteilen." Dabei gehörte der bleiben. Es wird reiflich zu prüfen sein, ob eine solche Regelung alte Pietsch gerade zu den Kunstschreibern, die die damals moderne sich mit einer energischen, einheitlichen Zeitung und Weiterentwide Richtung, die Klinger vertrat, auf das unverständigste und unge- lung der Museen verträgt. Menschlich ist es natürlich zu verstehen, rechteste bekämpfte. daz es einen Mann wie Bode schwer wird. Die Hand ganz vom Aber einen erkannte er trotzdem an ,, freilich war das kein Pfluge zu lösen und das Feld in aller Arbeit einer neuen Straft Breußisch- Berliner", sondern der damalige Kritiker der Reipziger mit eigenen Ideen und eigenem Willen zu überlassen.

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Der Bericht der Staatsoper über die lette Spielzeit stellt fest, daß von 286 gegebenen Opern 188 von deutschen   und 98 von ausländischen Durchschnittlich 39 der 5 Striegsjahre und 46 der beiden letzten Friedensjahre. Stomponisten stammten. 117 Abende waren den Schöpfungen lebender Komponisten gewidmet. Im ganzen erschienen 51 verschiedene Werte gegen Ben diesen waren 36 deutschen und 15 fremden Ursprungs. 17 stammten

von lebenden Autoren.

An Komponisten waren 20 Deutsche   und 10 Ausländer, im ganzen 30 beteiligt, darunter 12 lebende Weister. Am stärksten vertreten war Richard 3 agner( an 46 Abenden), Verdi( mit 35 Abenden), Richard Strauß  ( mit 28 Abenden), Puccini  ( mit 22 Abenden), fitner wurde gespielt an 16, d'Albert und Bizet   an je 12, Beethoven  , an 8, Mozart an 7 benden.

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An Neuheiten sind vorgesehen: die Opern Blaubart" von Recnizek ( Oktober), Die Gezeichneten  " von Schecker( Dezember), Die Josejlegende" Pantomime von Richard Strauß  , als Uraujjührung in Deutschland  ( Januar), Das Chriſtelfiein" von Pfigner( Februar), Turandot" und Arlecchino von Busoni( April). Geplant find an chilischen Veranstaltungen ein Richard­Strauß- Cyflus, der Ausführungen des Ringes des Nibelungen" und ein vouständiger Cyklus der Werte Richard Baguers.

Das Blüthner- Orchester gibt am 12. Juli, abends 7%, Uhr, in der Neuen Welt ein Stonzert mit dem Volksliederchor des Berl. Südens. Dirigent: Paul Scheinpflug  . Karten auch in der Buchhandlung Borwärts, Lindenstr. 2.

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