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bie Anerkennung der Arbeitnehmergruppe des Bommerfchen Landbundes nicht erfolgen dürfe, da damit die Sozialdemo= tratische Partei auseinanderfiele", entspricht nicht den Zatiacen. In der fraglichen, im Reichsministerium des Innern cm 29. Juni stattgefundenen Sitzung, an der neben Vertretern Der Reichsministerien und Regierungen mehrerer Länder der Staatssekretär des Preußischen Ministeriums des Jnnern und zwei Vertreter des Preußischen Landwirtschaftsministeriums, darunter auch Reg.- Rat Dr. Grimm, teilnahmen, hat dieser lediglich ausgeführt, daß die Pressenachrichten über die Streiflage im Regierungsbeziri Köelin start gefärbt sein müßten, da der zuständige Regierungspräsident die Lage als ruhig schildert und die Verhängung des Belagerungszustandes nicht für geboten erachtet. Meg- Rat Dr. Grimm hat dann, indem er über die Haltung der Gemertschaften zur Lage referierte, auftragsgemäß gegen die in Erwägung gezogene Verhängung des Ausnahmezus Standes, die nur geeignet sein könnte, die Sachlage zu ber­fchärfen, Stedung genommen, ohne seine private Auffassung fiber die Vorgänge zum Ausdruck zu bringen.

Neuer Streit in Golpa.

au tun gehabt hatte. Die Fliegende Brigade der Berliner   Kriminal­polizei ging diefen Dingen nach und es gelang ihr jetzt nach vielen In Golva, das die Reichshauptstadt mit elektrischem Strom und schwierigen Beobachtungen, die ganzen Schwindeleien aufzu­versieht, sind die Belegschaften der Grube Golpa in den decken und einen Teil der Täter hinter Schloß und Riegel zu u 3 st and getreten, da die Verhandlungen mit den Arbeitgebern bringen. Verhaftet wurden ein früherer Unterzahlmeister Mag Durch diesen neuen Streit wird auch die Strombelieferung der Schankwirt Frizz Kegeler aus der Friedrichstraße 214, dessen über Lohnzulagen in irgendeiner Form zu einem Ziel führten. Thiefis, ein Ingenieur Erich Schönerstedt und ein Kauf­mann Hans Hamann. Ihre Hand hatten außerdem im Spiel Berlins   starf in Mitleidenschaft gezogen, da der Strom aus Schwiegervater Friz During, ein früherer Unterzahlmeiſter Chornowis, der zur Aushilfe herangezogen werden foll, nicht ge- Bruno Fischer und ein Reinhold Walter. nügt, um die Hauptstadt zu versorgen.

Preußische Landesversammlung.

149. Sigung, Mittwoch, den 7. Juli Am Regierungstisch: Saenisch, Deser. Vizepräsident Dr. Koch eröffnet die Situng um 12 hr

20 Minuten.

Das ganz schivach befette Haus erledigt zunächst ohne Aus­ Ein Edelmann in Hinterpommern". sprache eine Reihe Vorlagen. Der Gefeßentwurf über eine bor des Gemeinde= In Nr. 248 unseres Blattes vom 15. Mai hatten wir auf die läufige Regelung verschiedener Buntfe trostlosen Zustände hingewiesen, die auf dem Gute des Groß- abgabenrechts geht an den Gemeindeausschuß. Der Geset entwurf über die Durchführung des Staatsvertrages über die agrariers Geheimen Regierungsrate von Birch auf Wobenjin, Hebertragung der Eisenbahnen und der über die Bereitstellung von Streis Lauenburg, herrschten. Wie uns von der Landwirt- Staatsmitteln zur Ueberwachung der Moore gehen an den schaftskammer für die Provinz Pommern" mitgeteilt wurde, han- Hauptausschuß. Die Gefeßentwürfe über weitere Mittel zum Aus­belte es sich nicht um zwei, sondern um drei Tagelöhner, denen bau der Wafferkräfte des Mains und der Wefer, ferner die Kündigung zuging, weil sie fontrattbrüchig geworden über die Aenderung des Pfandlethegesebes werden in waren und der Vertragsbruch auch von dem Schlichtungsaus- zweiter und dritter Beratung einstimmig angenommen. ious anerkannt wurde. Wie uns weiter berichtigend mitge­Danach wird die feilt wird, wurden die Leute troh ihres Kontrattbruches genau wie die anderen Arbeiter behandelt und arbeiteten fteiwillig meiter, nachdem sie sich mit den von Herrn von Pirch gestellten Be­bingungen einverstanden erklärt hatten.

Soweit ist also der Berichtigung nichts hinzuzufügen. Wenn dagegen behauptet wird, daß die Haushaltungsgegen stände der gekündigten Leute sorgfältig behandelt wur­ben, jo entspricht dies nicht den tatsächlichen Verhältnissen. Wie uns vielmehr mitgeteilt wird, schleppten die Leute des Herrn b. Birch auf dessen Befehl alles, was sich in der Wohnung des Zagelöhners Nahs befand, heraus, wobei sie mit den Sachen jhonungslos umgingen. Die Betten wurden gleich neben den unghaufen auf die schmutzige Erde geworfen, trot­

Sem sich einige Meter weiter entfernt der schönste Rasen befand.

Dann stellten sie einen mit Brotteig gefüllten Trog direkt auf den Dunghaufen. Mit einigen zwanzig Litern Milch ver­fuhren die Leute so, daß diese infolge Verschmutung weg gegossen werden mußte. Von einem sorgfältigen Verpaden der Sachen fann also hiernach wohl nicht die Rede sein.

Die uns zugegangene Berichtigung entspricht also nur zum Teil den Tatsachen. Wenn wir sie, ohne nach den Bestimmungen des Preßgejebes hierzu verpflichtet zu sein, dennoch in ihren wesentlichen Punkten hier wiedergaben, so deshalb, um an Hand einwandfreier Aussagen den Beweis zu erbringen, daß doch monches faul im Staate Dänemark  " zu sein scheint.

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Die Notlage der Invalidenrentner.

fortgejett.

Aussprache über den Staatshaushaltsplan

Die früheren Unterzahlmeister waren natürlich mit dem Ge­schäftsgang bekannt und es machte ihnen feine Schwierigkeiten, die erforderlichen Papiere richtig auszustellen und mit Siempeln zu bersehen. Die Schwindler führen nicht nur für ihre Person, son­dern auch mit ihren Familien umsonst auf der Eisenbahn oder mit Kraftwagen, die ihnen zur Verfügung gestellt wurden. Die Auf­mertjamfeit auf diese Gesellschaft wurde durch ihr flottes Leben gelenft. Sie verkehrte besonders in Weinstuben in der Gegend des Oranienburger Tores, zum Teil mit recht luftiger weiblicher Be­gleitung. Autoausflüge in die Umgebung von Berlin  , nach Ebers­ walde  , Freienwalde   usw. waren an der Tagesordnung. Ueber eine halbe million der erbeuteten Summe ist bereits festgestellt

trorden.

Bädermeistern ein Mehl geliefert morden, das sich als ungeeignet Brotmeht als Schweinefutter. In Wilmersdorf   ist zur Brotbereitung erwies. Es wird zu billigerem Preise an Leute vertauft, die es als Schweinefutter haben wollen. Den Verkauf überlägt man den Bädermeistern selber, doch dürfen sie das Meht nur gegen einen amtlichen Ausweis abgeben, den der Kauflustige sich beim Lebensmittelamt des Magistrats holen muß. Ob der Käufer dann das Mehl wirklich immer als Schweinefutter verwendet. darüber wird nicht gewacht. Das ist ja auch gar nicht möglich, wenn das Mehl an Hunderte von Personen weitergegeben wird. Abg. Dr. v. Richter( D. Vp.): Die Unabhängigen stellen sich Man muß aber fürchten, daß. bei dem geschilderten Verfahren jo dauernd in den Dienst der Interessen der Gegner. Der Abge- mancher Zentner dieses Schweinefutters fich ordnete Reid hat es für richtig gehalten, gerade im Augenblick hinten herum wieder in Menschennahrung" ber­der Verhandlungen in Spa die denunziatorische Behauptung auf- wandelt. Das zum Schweinefuffer erklärte Mehl fann in zustellen, daß die Regierung mit unseren Wählern tein ehrliches Bädereibetriebe zurückkehren, es tann aber auch in die Hände von Spiel treibe. Ieber die Marburger Studenten ange- Hausfrauen gelangen, die es als Schleichhandelsware froß aller Iegenheit sollte vorläufig doch geschwiegen werden, bis das Minderwertigkeit mit hohem Preis bezahlen zu sollen glauben. Verfahren abgeschlossen ist.( Unruhe b. d. 1. Goz.) Die Demons scheint bringend nötig, durch ein geeignetes Verfahren solchen fraten fagen trotz des Ausfalls der Wahlen, der demokratische Mißbräuchen und Betrügereien einen Riegel vorzuschieben. Gedante marschiere. Lassen Sie( zu den Demokraten) ihn nur marschieren und überlassen Sie uns die Mandate.( Seiterfeit.)

Selbstmord einer Bierzehnjährigen. Im Jähzorn erschoß sich gestern in der Wohnung ihrer Eltern die 14jährige Tochter Char­lotte des Handelsmanns Karl Gerlach aus der Reinidendorfer war von seiner Mutter wegen Ungehorsams gezüchtigt worden. Es Im Mordprozeß Schumann wurde heute vormittag die Bezeigte sich dabei sehr widerspenstig und wurde so jährzornig, daß meisaufnahme fortgefeht und auf Borgänge eingegangen, es nach einem Rebolber griff und, bevor es noch die Mutter ber­die mehrere Jahre zurüdliegen. Es war die Beit, in der Schumann hindern konnte, sich damit einen Schuß in die rechte Schläfe jagtc. durch die Wälder Falkenhagens ftrich und auf harmlose Aus. Die Verlegung war so schwer, daß die junge Selbstmörderin gleich flügler foB, besonders Frauen überfiel Schumann, und in den Händen eines hinzugerufenen Arztes verstarb. fie mußten froh sein, wenn sie mit dem Leben davonkamen. Leiche wurde beschlagnahmt/ und nach dem Schauhause gebracht.

Der Massenmörder Schumann vor Gericht. Straße 46. Das Mädchen, das die 244. Gemeindeschule besuchte,

Eine ganze Reihe von Zeugen befundeten, daß sie im Walde wiederholt tefchessen wurden, doch sind viele Zeugen nicht imstande, in dem Angeklagten den Mann, der sie überfiel, wieder zu erkennen. Schirmann blieb bei diesem Zengenverhör völlig rubig und tat, als ob ihn die ganze Sache nichts anginge.

( Fortsetzung in der Morgen- Ausgabe.)

Groß- Berlin

Obstrevolution in Potsdam  .

Die Hausfrauen in Front.

Cin alter Arbeitsinvalide und Parteigenosse schreibt uns: Als ich vor 4 Jahren Invalide wurde, war ich im Besitz von 24 Invalidenkarten; ich erhielt von der Landesversicherung 23,80 M. Rente. Jch zahlte für einen Zentner Roble 1 M. frei ins Haus, für den Kubilmeter as 13 f. Jetzt bezahle id 16. für den Zentner Kohle und 1,25 M. für den Kubikmeter Gas. Da ich monatlich 30-40 Subitmeter Gas verbrauche wegen Mangels an Kohlen, langt die Rente nicht einmal für In Potsdam   gärte es seit einiger Zeit bedrohlich. Die lieb­Feuerung und Licht, wo bleibt da alles andere? Esliche Havelstadt, umfränzt von den fruchtbaren obstbauenden Ge­wird fich daher ein jeder denkende Mensch fagen filden der Nachbargemeinden, fühlte sich durch den Obstwucher im müssen, daß hier unbedingt Abhilfe geschafft werden muß. Angesicht der früchtetragenden Bäume besonders herausgefordert. is mir noch arbeitsfähig waren, waren wir nützliche Glieder des Etaates; jegf find wir alt und hilfsbedürftig, und der Staat Eat   die gefeßliche und moralische Pflicht, uns nicht umlommen zu lassen und dafür zu sorgen, daß wir ein menfchen würdiges Dasein fristen tönnen.

Ich Ja appelliere daher an die Gewerfidhaftsführer fowie an die Parteiführer und die Presse, ihrem Einfluß Geltung zu verschaffen, damit schnellstens Abhilfe geschaffen wird und eine Zeuerungszulage von mindestens 200 m. gegeben wird." Wir können uns diesem Appell nur aus vollem Herzen an schließen.

Renners Politik.

Unfachliche Angriffe des B. T." Der Biener Berichterstatter des ,, Berliner Tageblattes" beröffentlicht in der gestrigen Abendausgabe des Berliner  Zageblattes" einen Artikel über die österreichische Politif, insbesondere über die Politik des Genossen Dr. Renner. Wir hätten feine Ursache, auf den Bericht des näheren ein­augehen, wenn der Artikel eine sachliche Kritik der Renner­fchen Politik enthalten würde. Er ist jedoch mit einer Fülle bon Unfachlichkeiten und persönlichen Angriffen derartig ge­ipidt, daß wir es uns nicht völlig versagen fönnen, auf ihn furg einzugehen. Der Korrespondent des Berliner   Tage. blattes" schreibt über Dr. Renner:

Gin österreichischer Tausendfassa". Nonnte alles und machte richte. Erit jetzt erkennt man in voller Schärfe die verhängnis vollen Wirkungen der Politik dieses Sauguinikers, der das furcht­bare Talent bejaß, dem Todesfrieden von St. Germain noch eine refige Geite abzugewinnen. Er hat nicht einen einzigen Feint der Republik   von seinem Blak entfernt. Er hat Deutschösterreich in die vollkommenste Ellaverei gebracht, und er hat, was vielleicht tie furchtbarste moralische Schädigung gewesen ist, jedes Seibst bewußtsein nicht nur des deutschösterreichischen Proletariats, son­dern des Deutschösterreichers überhaupt gebrochen. Niemand wird die ungeheuren Ed wierigkeiten verkennen, die die ganze Zeit der Kanzlerschaft Dr. Karl Renners erfüllten. Aber es ist einfach nigt wahr, daß Deutschösterreich gezwungen gewesen ist, alles, was ihm von seinen Gegnern zugemutet wurde, kuschelnd hin­zunehmen."

Diese Vorwürfe des Korrespondenten des Berliner Tageblattes" find ebenso scharf wie unberechtigt. Sie be meijen, daß der Berichterstatter trob seiner ggenteiligen Ber ficherung die ungebeuren Sawierigfiten, mit denen der Staatsfangler zu fämpfen hatte und noch zu kämpfen hat, völlig verkennt. Auch wir sind der Ansicht, daß die Politik des Genossen Dr. Renner mitunter zu sehr westlich orientiert wat, verschließen uns aber nicht der Einsicht, daß dies durch die gesamte politische Rage mitunter bedingt wurde, und daß die Berhältnisse im ganzen stärker waren, als der einzelne. Die Verbindung der gewaltigen Rindersterblichkeit in Wien  mit der Kennerichen Politik ist ebenso bösartig wie un fathlich und beweist, daß die Kritif meniger von fachlichen Gutvägungen als von persönlicher Gehässigkeit diftiert ist.

Die

Tegel  . Aufgefundene Leiche. Am 3. Juli wurde bei Heiligen see- Sandhausen die Leiche eines unbekannten Mannes gelandet, die nur ein oder zwei Tage im Wasser gelegen hat. Der nach der Reichenhalle in Heiligensee   a.. gebrachte Tote ist etwa 60 Jahre alt, groß, fchlant, hat blaue Augen, graumeliertes Haar, große Glaze, rötlich graumelierten Schnurrbart. Das weiße Taschentuch ift mit A. gezeichnet. Wahrscheinlich liegt Selbstmord vor Erfenner des Toten wollen sich bei der Tegeler Kriminalpoliaci melden.

Der

Suspendierung des Oranienburger   Bürgermeisters. Bürgermeister von Oranienburg   Dr. Seinn ist vom Regierungs­präsidenten wegen seines Verhaltens in der Kapp- Woche seines Amtes enthoben und ein Verfahren gegen ihn eingeleitet wsr­den. Auch schwebt gegen den Bürgermeister, der von den sozial­demokratischen Fraktionen Oranienburgs   heftig betämpft wurde, eine Untersuchung, die sich auf die Behauptungen des Schuldirek­tors Baarmann stüben. Dr. Heinn foll danach in der Kapp­Woche den Schuldirektor Paarmann aufgefordert haben, wenn das Militär einrüden werde, ein Gedränge um den Unabhängigen Schoof herbor me nun hatte infolge der Aufhebung der sogenannten Angemeffen. zurufen und diesen dann zu erschießen. heitspreise der Großhändler die Obstbauern mit verdoppelter Friedrichshagen  . Die Unabhängigen ftreifen weiter. Trotz Ein­Bucherwucht sich des Wochenmarktes wieder bemächtigen wollten, Tabung waren zur letzten Sitzung der Gemeindevertretung die unab­tam es zum Klappen. hängigen Vertreter und ihr Schöffe Nawro di nicht erichienen. Krieg den Kaputher und Werberanern!", so Statt ihrer war ein Schreiben ihres Fraktionsvorsitzenden Wiede­mann eingelaufen, wonach sämtliche Gemeindeverordneten und berichtet man uns, war heute der Kriegsruf auf dem Potsdamer Stommiffionsmitglieder der unabhängigen Partei ihre Aemter ruhen Wochenmarkt. Die Potsdamer Hausfrauen fochten einen regel laffen, ihre Tätigkeit folange einstellen, bis der fritische Beschlus rechten Faustkampf mit den Kaputher Bauern und den der vorletzten Sigung wieder aufgeboben ist. Da die Ver­Werberfchen Obstzüchtern aus. Ueber Nacht schon wußten die Ersammlung auch so beschlußfähig ist, wird in die Tagesordnung ein­zeuger, daß die angemessenspreise für Kirschen und Beerenobst in getreten. Berlin   aufgehoben waren. Riesenmengen von Obstwagen mit Kaum wurden die Phantasiepreifen fuhren auf dem Markt an. Preise gefordert, da griff das faufende Publikum zur Selbsthilfe. Das Obst wurde auf die Straße geschleudert, Tragfiepen bol Gier ausgeschüttet und den Händlern damit ins Gesicht geschlagen. Gine Bauersfrau, die für das Ei 1,80 M. forderte, war in der nächsten Minute in Gibotter gehüllt. Als die Schuhmannschaft Ruhe geschaffen hatte, glich das Straßenpflaster des Wochenmarktes einem türkischen Teppich.

Wir müssen unserem Gewähremann in Botabam die Verant­wortung für diese Darstellung überlassen, glauben aber unsererfeits, bak biefer Weg einer gewaltsamen Bekämpfung des Buchers nicht zum Biele führt. Drei Tage beharrlich und solidarisch ausgeführte Staufenthaltung würde besser und vor allem nachhaltiger wirfen.

Nach der Abrechnung des Elektrizitätswert Cöpenid pro 1919/20. entfällt auf Friedrichshagen   ein Gewinnanteil von 28 044 Bu einem Kreissteuermehrbedarf von über zwei millionen, der für das Jahr 1919 festgelegt ist, foll Friedrichs bagen 86 324 M. beitragen. Der noch ausstehende Abschluß der Genteinbelasse wird voraussichtlich die Bahlung ermöglichen. Die Summe wird zu Lasten des Rechnungsjahres 1919 bewilligt.

Die Einführung des neuen 2o hutarifs der Bimmer er wird beschlossen und der Tarifvertrag der Gemeinde arbeiter genehmigt.- Beschloffen werden Erweiterungsbauten der Turnhalle der ersten Gemeindeschule und der ersten Gemeinde­fcbule selber, durch den acht, mindestens aber sechs neue Stasien räume geschaffen werden sollen. Bei der längeren Debatte wurde von den Vertretern der Sozialdemokratie start die Notwendigkeit der Beschaffung von Arbeitsgelegenheit betont. Unfere Genossen stellten ferner folgenden Antrag: Aus der Erfenntnis, daß die Wohnungsnot gebieterisch weitere Maßnahmen erfordert, und um der Arbeitslosigkeit zu fleuen, wird beschlossen: Zu der geftrigen Demonstration im Luftgarten. die von einigen Berliner   Blättern auf Grund einer sensatio- beauftragt, unverzüglich weitere Siedlungsbauten in Der Aufsichtsrat der Friedrichshagener Siedlungsgesellschaft wird nellen und böllig fallen meldung des Wolff- Angriff zu nehmen. Die laut Beschluß der Gemeindevertretung vom Bureaus zu einer fürchterlichen Moritat an unserem Genossen 5. März bewilligten Kredite bleiben der Gesellschaft erhalten." Franz Krüger   aufgebauscht wird( Krüger sollte mishandelt und Dieier Antrag wurde angenommen. geflüchtet sein), ſchreibt unz Genosse Bernhard Krüger  : ein Teil eines Antrags Friedrichshagener   arbeitsloser Bauarbeiter Bei dem Tumult am Dom sprach nicht der Genosse Franz Strüger, auf baldige Inangriffnahme von Gemeindearbeiten erledigt. Bum fondern ich als Funktionär der A.G.G. Brunnenstraße. Ich war mit meinem Referat zu Ende und verlas die Resolution der Arbeiten Teil ihres Antrags, die Ausführung der Gemeindebau­beitslosen. Während der Verlefung machte sich ganz besonders ein in eigener Regie vorzunehmen, wurde Бе hinter mir stehender Mann bemerkbar, der brüllte: Berräter, mit der maßgebenden Kommission und mit der Siedlungsgesellschaft schlossen, einige der Antragsteller zit einer Besprechung Rechtssozialistenverräter" und Nieder mit den Gewerkschaften, nieder mit den Bonzen!" Daraufhin nahmen ihn einzelne Ge- einzuladen. Als nächstes neues Projeft der Siedlungsgesellschaft Gewird ein Wohnhausblod in Angriff genommen, der aus fünf nossen in Empfang und führten ihn fort. Ich ging sodann durch Mittelhäusern mit je 6 Wohnungen zu je 70 Quadratmeter Wohnfläche schlagen bin ich nicht worden, überhaupt ist es meines Wissens die Menge, ohne irgendwie belästigt zu werden. Ge- bestehen soll. nicht zu einer dlägerei gelommen."

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Verhaftung von Militärkassenränbern.

Bei dem Rückzug der Truppen und bei den Verschiebungen bis zur Auflösung der Verbände und einzelnen Formationen lagen berschiedene Kleinere Truppenteile oft auf furze Zeit in fleinen Garnisonen. Hier tamen nun bei mehreren Regimentern oder Bataillonen an verschiedenen Stellen Beute in Offiziers und 3 ablmeisteruniform mit einem Straftwagen vorge­fahren und erklärten, mit einer Revision der Staffe beauf­tragt zu sein. Sie wiesen sich mit anscheinend richtigen und ge­tempelten Papieren aus, sahen die Koffen nach und nahmen sie an­geblich im Auftrage der Stelle, die sie geschickt hätte, entweder ganz mit, oder die angeblichen Ueberschüsse, Beträge von 50 000 W., 100 000. und noch mehr. Bei der fortschreitenden Abwideiung und Rechnungslegung ergab sich, daß man es hier mit fälschern

arbeiten

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Gen. Häusler.

Heute, 7. Juli:

Nowawes  . 7, Uhr bei Köppe, Priesterstraße, Mitgliederversammlung. Tagesordnung: Die fünftige Stellung der Sozialdemokratie. Referent: Witgliederversammlung. Tagesordnung: Sozialdemokratie und Regierungs­Hermsdorf. 8 Uhr bei Böttcher, Waldwegstraße, Ede Berliner Straße  : bildung. Referent: Gen. Dr. Bendiner.

Morgen, S. Juli:

Wilmersdorf  . 8 1hr Bahlabend in den bekannten Zofalen, Niederschönhausen  . 18 Uhr Funtionarfonferenz. Tagesordnung: Stellungnahme zur Streis­Heft. Wilhelmshof, Staiser- helm- Str. 61, generalversammlung. Ausgabe von Material für unser Sommerfest.

Bernau  . Frauenversammlung 8 Uhr bei Rothwald  , Kaiserstraße 82. Ref. Genoffin Dr. Wegscheider: Die Sozialdemokratie und die Frauen.