Einzelbild herunterladen
 
ttc. 354 37. JttfytgütiQ 5rettag>1H.FNli 1920
82] Segen öer Eröe. Roman von Knut Hamsun  . Wer ein« diel wichtigere Sache, die er mit Geißle? be» sprechen wollte, log Azel Ström auf dem Herzen. Es war jedt ein« Unter iiutumq im Gong gegen Borbro. Ja, natür- lich war die Sache herausgekommen. Barbro war guter Hoffnung gewesen, aber sie war fron? und frei und ohne Kind von hier abgereist. Wie hing das zusammen? Als Geißler vernahm, um was e8 sich handelte, sagte er kurz und gut:Komm Mitl' und führte Axel weit do-n den Gebäuden weg. Dann setzte er eine äußerst wichtige Mene auf und de nahm sich tvie eine Art Obrigkeit. Sie setzten sich am Waldessaum nieder, und Geißler sagte:So, nun laß mich hören r Naturlich   war die Sache herausgekommen, wie hätte es auch anders gehen können! Die Gegend war nuht mehr menschenleer, und außerdem war Oline gekommen. Was lmtbe Oline mit der Sache zu tun? O, die! Und außerdem hatte sich Brede mit ihr verkracht. Jetzt war an Oline nicht mehr länger dmibeizukormnen, sie wohnte an Ort und Stelle und konnte Axel selbst allmÄstich ausforschen; sie lebte ja für verdächtige Sachen, ja sie lebte zmn Teil davon, da war also �nieder etwas mit der richtigen Witterung! Eigentlich war Oline jetzt zu alt, um Haus und Vieh auf Maaneland zu versorgen, sie hätte es aufgeben sollen, aber konnte sie das? Hätte sie einen Ort, wo ein so großes Geheimnis der- ' borgen lag, ruhig verlassen können? Sie brachte die Winter- arbeit fertig, ja sie schindet« sich auch noch den Sommer hin- durch, eS kostete sie groß« Anstrengung, und sie hielt sich nur durch die Aussicht aufrecht, einer Tochter von Brede etwas nachzuweisen. Kaum fing im Frühjahr der Schnee an zu schmelzen, so fing sie an zu schnuppern und zu wittern, so fand sie den kleinen Hügel am Bach und erkannte sofort, daß der Rasen in Stücken aufgelegt war; sie hatte auch eines Tages das Glück gehabt, Axel zu treffen, wie er das kleine Grab festtrat u-nd es ebnete. Axel wußte also auch von der Sache. Oline nickte mit ihrem grauen Kopf, jetzt war ihre Zeit gekommen. siticht Axels wegen. Axel war gar kein unguter Mann, um bei ihm zu fem, ober er war ichr genau und zählte föne
Käse und toußte Bescheid von jedem Büschel Wolle. Oline hatte durchaus nicht freie Hand. Und bei der Rettung letztes Jahr, hotte sich Axel da als Herr gezeigt mid sich freigebig erwiesen? Nein, im Gegenteil, er bestand auf seiner Teilung des Triumphes. Jawohl, sagte er, wenn Oline nicht gc- kommen wäre, so hätte er in der Nacht erfrieren müssen, aber Brede sei ihm auf dem Heimweg auch eine gute Hilfe gewesen! Das war der Dank! Oline meinte, da müsse sich der Allmächtige über die Menschen empören! Hätte nicht Axel eine Kuh am Strick ergreifen, sie herausfiihren und sagen können:Das ist deine Kuh, Oline!" Aber nein. Jetzt kam's daraus an, ob's ihn nicht mehr kosten würde als ein« Kuh. Den Sommer über paßte Oline jeden einzelnen Menschen ab, der vorbeiging, sie flüsterte mit ihm und nickte und ver- traute sich ihm anAber kein Wort weitersagen!" gebot sie. Oline war auch ein paarmal drunten im Dorf. Und nun schwirrte es mit Gerüchten in der Gegend, die waren wie ein Nebel, der sich um die Gesichter legt imd in die Ohren dringt, selbst die Kinder, die auf Breidablick in die Schule gingen, fingen an zu nicken und geheimnisvoll zu tun. Schließlich mußte sich auch der Schultheiß rühren, mußte Bericht erstatten und seine Befehle entgegennehmen. Eines Tages kam er mit einem Begleiter und einem Pro- tokoll na Maaneland und untersuchte und schrieb und ging wieder heim. Aber drei Wochen danach kam er wieder und untersuchte und schrieb noch mehr, und diesmal öffnete er auch einen kleinen grünen Hügel am Bach und holte die Kindesleiche heraus. Oline war ihm dabei ein« unentbebr- liche Hilfe, und als Entgelt für ihre Mühe mußte er ihre vielen Fragen beantworten, und da sagt« er unter anderem auch, ja; es könnte schon noch die Rede davon sein, Axel zu verhaften. Da schlug Oline die Hände zusammen über all die Schändlichkeit, in die sie hier hineingekommen sei, und wünschte sich weg, weit weg!Aber sie, die Barbro" flüsterte sie.Das Mädchen Barbro sitzt verhaftet in Bergen," sagte der Schultheiß.  Die Gerechtigkeit muß ihren Gang gehen," sagte er. Dann nahm er die Leiche mit sich und ging. Es war also nicht verwunderlich, daß Axel in großer Spannung war. Er hatte dem Schultheiß seine Aussagen gemacht und nichts geleugnet. Das Kind war sein, und er hatte ihm mit eigener Hand ein Grab gegraben. Nun erkundigte er sich bei Geißler, wie es wohl weitergehen
GroßGerün Umgestaltung öes Rettungswesens. Es unterliegt keinem Zweifel, daß, abgesehen von nie ganz ausbleibenden Mängeln, das Rettungswesen Berlins   als mustergültig zu betrachten ist. In der Zukunft gilt es nicht nur diese Einrichtung zu erhalten, sondern sie auch auszudehnen auf alle die Orte, welche im kommenden größeren Berlin   vereinigt werden und denen solche Ein- richtungen bisher noch fast gänzlich fehlen. Inwieweit dieses verwirklicht werden kann, das wird abhängen von organisa- torischen Fähigkeiten, von dem guten Willen aller Beteiligten und von den Mitteln, welche für diesen Zweck verfügbar sein werden. Wir wissen heute schon, daß auch das größere Berlin  mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben wird und daß wir uns auch später der größten Sparsam- k e i t werden befleißigen müssen. Die Mittel, welche heute schon für das Rettungswesen aufgewendet werden. erscheinen so bedeutend, daß sie auch in Zukunft kaum vermehrt werden dürften. Es gilt also, organisatorisch so zu arbeiten, daß die bisher aufgewendeten Mittel in Zukunft ausreichen, um den Ausbau über das größere Berlin  vornehmen zu können. Nun hat kürzlich der ärztliche Direktor des Berliner  Rettungswesens, Herr Dr. Frank, die Pläne für den Ausbau des Nettungswesens im Berlin   der Zukunft entwickelt. Diese Pläne lausen darauf hinaus, die Rettungswachen unter Anlehnung an vorhandene Krankenhäuser s o zu verteilen, daß sie dem vorhandenen Bedürfnis vollständig genügen, aber weniger Ko st en als bisher verursachen. Es würde danach möglich sein, einen Teil der kostspieligen Rettungslvachen eingehen zu lassen und dafür andere in günstig gelegenen Krankenhäusern zu etablieren. Mit den auf diese Weise erzielten Ersparnissen glaubt man dann auch in entlegeneren Gegenden zweckentsprechende Ein- richtungen schaffen zu können. Bei dem regen Interesse, welches die Aerzteschaft dem Ausbau der öffentlichen Gesundheitspflege entgegenbringt, war es kein Wunder, daß diese Pläne sofort unter die Lupe ge- nommen�rnnd eifrig diskutiert wurden. Man spricht schon von einer Verletzung der berechtigten Interessen der verletzten Arbeiter, von einer Schädigung der öffentlichen Gesundheitspflege und nur so nebenbei von einer Schädigung der ärztlichen Interessen. Letzteres natürlich nur so nebenbei, denn wir sind es ja gewöhnt, daß ärztliche Interessen stets hinter dem öffentlichen Wohle zurückstehen, und finden dieses auch ganz natürlich. Soweit allgemeine Interessen in Frage kommen, glauben wir die Oeffentlichkeit beruhigen zu können, denn wie oben schon ausgeführt, besteht keineswegs die Absicht, die Möglichkeit zur Erlangung ärztlicher Hilfe in Rettungsstellen zu mindern, sondern sie nur zweckentsprechender zu legen. Ein Vorhaben, welches von allen Kreisen der Be- völkerung nur begrüßt werden kann und weitestgehende Unter- stütz png finden müßte. Wir hoffen auch diese Unterstützung in den beteiligten Aerztekreisen zu finden, um so mehr als eine Verletzung ihrer Interessen nicht beabsichtigt ist. Werden Rettungswachen eingehen, so werden an anderen Stellen neue Einrichtungen entstehen, welche den etwa freiwerden Aerzten Beschäftigung bieten werden. Schließlich wird es auch Aufgabe der Zukunft sein müssen, den ärztlichen Dienst in den Rettungsstellen so auszubauen, daß derselbe nicht fast ausschließlich Bereitschafts- d i e n st ist, sondern daß er auch Gelegenheit findet, sich so weit als möglich praktisch zu betätigen. Bis- her liegt es damit sehr im argen. Gewiß sind die den Herren gewährten Honorare nicht hoch und werden es auch mit den neuesten Zulagen nicht sein. Anders liegt aber die Sache, wenn man die aufgewendeten Summen in Vergleich stellt mit dem erreichten Nutzen. Dann erscheinen die Bei- träge außerordentlich hoch. Wenn es hier gelänge.
Groß-Serliner Staötparlament.
Vorstandswahlen.
Tie Stadtverordnetenversammlung der Einheitsgemeinde Verlin hatte gestern ihr« konstituierende Sitzung. Bei der Begrüßungsansprache des Alterspräsidenten Genossen P f a n n- k u ch konnten Stadtverordnete der rechten Seite es sich nicht der- kneifen, ihren Verdruß über das Zustandekommen der Einheits- gemeinde in Zwischenrufen zu bekunden. Als dann zur Wahl de? ersten Vorstehers geschritten wurde, übernahmen die Demokraten die Rolle der Opposition. Die Unabhängigen, die als stärkste Fraktion den Posten zu besetzen hatten, schlugen Dr. Wehl vor. Ein Antrag auf Wahl Dr. Wetzls durch Zu- ruf kam von der rechten Seit« des Hauses. Widerspruch er- bobcn die Demokraten, und so wurde Zettelwahl nötig. Sie batte das sehr beachtenswerte Ergebnis, daß der Unabhängige Dr. Wehl außer den Stimmen seiner Fraktion Und denen der Sozial- dcmokratiscfen Fraktion auch eine beträchtliche Zahl Stimmen bürgerlicher Stadtverordneter auf sich vereinigte. In der Red«, mit der er sein Amt übernahm, versprach er Objektivität und bat um Nachsicht bei Fehlern. Da» weckte die Erinnerung an bekannte Vorkommnisse au» seiner bisherigen Vorstehertätigkeit in Berlin  . Bei der Wahl von drei Vorsteherstellver- tretern mit gsiichen Rechten wurden die drei nächststarkcn Fraktionen berücksichtigt, die Sozialdemokratische Fraktion, die Fraktion der Deutschen VolfSpartei, die Fraktion der Deutsch  - nationalen Volkspartei. Für die Sozialdemokratische Fraktion kandi- dicrde nicht Genosse H e i m a n n, weil er im Reichstag als Vor- sitzender des Hauptausschusses stark in Anspruch genommen ist. Auf seinen Vorschlag wurde Genosse Brun? gewählt. Ferner wurden gewählt B c n e ck e aus der Deutschen Volkspartei und Fabian aus der Teutschnationalen Volkspartei. Nachstehend der Bericht: Alterspräsident P f a n n k u ck> berief zu provisorischen Schrift- führern die Stadtvv. Bruns(Soz. und Leid(U. Soz.) Zu Stimmenzähkern wurden Sittgen(Soz.), Manass«(U.Soz.) und Merten lDem.) bestellt. Vor Eintritt in die Tagesordnung richtet der AlterSpräs i- beut an die Versammlung folgende Begrüßungsansprache: Endlich ist es errcick>t. der sehnlichste Wunsch der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung des WirtsckafiSgcbietes Groß- Berlin ist in Erfüllung gegarigen, die Einheitsgemeinde ist Tatsache geworden. DaS gleiche Wahlrech tbildet da» feste Fundament, auf dem daS SelbstverwaltungSrrcht der EinheitSgemeinbc ruht. Tie widerstreitenden Interessen der einzelnen Glieder werden nicht über Nacht erlöschen, aber für den Ausgleich, der hier und da sick» nötig machen sollte, wird das freie Wahlrecht dann daS Korrektiv bilden. Das aemeinsam« Streben soll dahin gehen, daß alles Trennende fortgeräumt, das Bindende und Ausgleichende gefördert wird. Dieser Arbeit zu dienen, darauf ist die Organisation der EinheitZgemeinde Zugeschnitten, sie bietet der Ausgleichung Raum in den Bezirk Sversomm- l u n q e n. Ich will nicht unerwähnt lassen, daß der gedeihlichen Entwick- lung der Selbstverwaltung der EinheitSgcmcinde durch die Steuerreform«in Stachel genommen ist, der bisher ver- Wundend und verletzend wirkt«. Diese nncrauicklirbe Debatte ist nunmehr geslblossen: Einkommen- und Vermögenssteuer werden auSschlicßlick vom Reiche erhob-n. Damit ist daS Gespenst der Abwanderung leistungsfähiger Steuerzahler uach bestimmten Vororten beseitigt. Leider sind die Verhältnisse a n o r m a l u Millionenwerte hat die KriegSzeit vernichtet, Millionen stbaffen-der L>Snde sind auf immer der allein Werte schaffenden Arbeit entzogen: ein starker Bruchteil deS Volkes ist entblößt von allem Notwendige». Wir leiden Mangel an zureichender Nahrung, Kleidung und Wohnung, wir wevden schier erdrückt ve« einer riesigen Steuerlast. Wenn sich trotzdem das Volk nmtvoll an den Wiederaus- bau de? wirtschaftlichen Leben» Heranwagt, in dem Be- wutztsein, daß nur intensive Arbeit mit Zähigkeit und Ausdauer zum Ziele führen kann, so mutz jedermann vor solcher Tätigkeit Hochachtung haben. Wir find berufen, dem werktätigen, schaffenden Volk führend
Weg und Ziel zu weisen, in gemeinsamer Arbeit den Aus- bau der Einheitsgemeinde zu fördern; möge unserer gemeinsamen Arbnt Erfolg beschieden sein!(Lebhafter Beifall.! Auf Antrag L ü d i ck e(Dnat. Vp.) wird 8 1 der Geschäfts- ordnung dahin geändert:Den Vorstand der Versammlung bilden der Vorsteher und 3 Vorsteher-Stellvertreter mit gleichen Rechten."§ 4 erhält die Fassung:..Die Wahl des Vor- sbehers und seiner Stellvertreter kann auch durch Zuruf erfolgen, wenn hiergegen auf keiner Seite Widerspruch erhoben wird." Mit diesen Modifikationen gelangt die Geschäftsordnung en dloc zur Annahme. Hierauf schritt man zur Wahl des Vorstandes. Zubeil(U. Soz.): Im Austrag der U. Soz., der stärksten Partei dieses Hauses, schlage ich Ihnen den Herrn Kollegen Dr. Wetzl als Vorsteher vor. Weitere Vorschläge erfolgen nicht, lieber den WahlmoduS entsteht anscheinend ein Zweffel. Dobe(Dem.): Wenn nicht Zuruf beantragt wird, mutz Zettel wähl erfolgen. Von den Deutßbnationalen wird Wahl durch Zuruf beantragt. Dave widerspricht. Zubeil: Wenn hier Zettelwalhl borgenommen wird, dann bestehen wir darauf, auch bei den drei Stellvertretern. Angesichts des Widerspruchs muß die Wahl durch Stimm> zeit« l erfolgen. Von 171 Zetteln sind 23 weiß, die 148 gültigen Stimmen fallen sämtlich auf Dr. Wehl. Die Vevkündnng des Ergebnisses wird mit lautem Beifall bei den U. Soz. begrüßt. Dr. Wetzl erklärt die Annahme der Wahl, über- nimmt den Vorsitz und spricht zunächst dem Alterspräsidenten  den Dank der Versammlung für seine Geschäftsführung aus. Dann dankt er für das ihm durch die Wahl bewiesene Ver- trauen, das er rechtfertigen werde durch eine objektive und unparteiische Führung der Geschäfte: er bittet, ihn durch freundliche Nachsicht und allseitige Mit- arbeit in seinem derantwortungsvallen AiNt zu unterstützen. Die Wahlbewegung habe den Klassenkampf in hohen Wellen aufbranden lassen, und diese Kämpfe würden auch vor diesem Saal« nicht Halt machen; sie seien zu überwinden nur, wenn sie klar und deutlich äffen tlich ausgetragen werden. Die Mehrheit der Bevölkerung habe durch die Wahl die Ueberzeugung bekundet, daß dem Problem der gemeind- lichen Sozialisierung theoretisch und praktisch näherge- treten werden müsse. Nicht Chaos, nicht Anarchie, sondern Plan und System müsse in unsere Wirtschast hineingetragen werden. Das alte Berlin   ist tot, eS lebe das neue Berlin  ! (Deffall und Händeklatschen.) Die Versammlung schreitet zur Wahl der drei Stellvertreter. Zubeil: Wir wollen keine Gehässigkeitspolitik treiben. Der Ausfall der Wahl hat uns voll und ganz b e- friedigt. Wir ziehen unser» Widerspruch gegen die Akklama- tionSwähl der drei Stellvertreter zurück; und zeigen damit wieder einmal, daß wir besser sind als unser Ruf.(Heiterkeitwieder einmal" ist gut. D. Red.) v. E h n e r n(D. Vp.) schlägt B e n e ck e, Heimann(Soz.), Bruns, Lüdicke(Dnat.), Fabian zu Stellvertretern vor. Die drei Genannten werden durch Zuruf gewählt und nehmen die Wahl an. Zu Beisitzern werden ebenfalls durch Zuruf gewählt: Merten, Frau Demming, Frau Hoppe, Frau Pomm, zu Stell- Vertretern Frau Ludwig, Frau Schulze, Galle  . Schütte. Sodann wählt die Versammlung einen Ausschuß von 25 Mitgliedern zur Vorbereitung der Wahl der Magistratsmitglieder, in ihm ist die Soz. Partei durch Frank, Heimann, Ritter und Mermuth   vertreten. Auch ein Ausschuß von 28 Personen für dt« W ah l- prüfungen wird gewählt. Der erstgenannte Ausschuß tritt Sonnabend um 5 Ahr zu- sammen. Nachdem noch das Berliner   Gemeindeblatt zum Publika- tiynSorgan der Beschlüsse der Versammlung gewählt ist, wird die Sitzung gegen'AI Uhr geschlossen.
werde. Er müsse wohl in die Stadt und ein viel schlim- meres Verhör und sonstige Widerwärtigkeiten erdulden? Geißler war nicht mehr der gleiche wie vorher, nein, die umständliche Erzählung hatte ihn ermüdet, er schien schläfrig zu werden, was nun auch der Grund sein mochte: ob vielleicht der Geist vom Morgen nicht mehr über ihm war? Er sah auf seine Uhr, stand aus und sagte:Das muß gründlich überlegt werden, ich will darüber nachdenken. Du sollst meine Antwort bekommen, ehe ich abreise." Damit ging Geißler. Gagen Abend kam er nach Sellanraa zurück, ein wenig und ging zu Bett. Er schlief bis tief in den Tag binein, schü-ef und ruhte aus, er war wohl ermattet nach der Zusammenkunst mit den schwedischen Grubenbositzern. Erst zwei Tage nachher machte er sich zur Abreise fertig. Da war er wieder großartig und überlegen, bezahlte reichlich und schenkte der kleinen Rebekka ein neues Kronenstück. Jsak hielt er eine Rede und sagte:Es ist ganz einer- lei, daß es jetzt nicht zu einem Verkauf gekommen ist, das wird schon noch werden. Vorläufig lege ich den Betrieb dort oben lahm. Das waren rechte Kinder, sie meinten, mich übers Ohr hauen zu können. Hast du gehört, daß sie mir fünfundzwanzigtausend boten?"Ja," sagte Jsak. Nun," erwiderte Geißler und scheuchte mit einer Kopfhe- wcgimg jede Art von Schandangebot und jegliches Staub- korn weit weg.Es schadet dem Bezirk hier oben gar nichts, wenn ich den Betrieb lahmlege, im Gegenteil, es wird die Lende veranlassen, ihr Land zu bebauen. Aber drunten im Dorf, da wird man'S merken. Es ist ja im Sommer viel Geld unter die Leute gekommen, schöne Kleider und süßen Brei gab's für jedermann: damit ist's jetzt aus. Siehst du? das Dorf hätte wohl gut Fveund mit mir sein können, dann wäre es vielleicht anders gegangen. Jetzt habe i ch zu ge» bieten." Er sah mm allerdings nicht so aus, als ob er über viel zu gebieten hätte; als er ging, trug>er ein Päckchen mit Mundvorrat in der Hand, und seine Weste war nicht mehr blendendweiß. Vielleicht hatte ihn seine gute Frau mft dem Rest der vierzigtausend Kronen, sie sie einmal erhalten hatte. für diese Reise ausgestattet, Gott   weiß, ob das nicht der Fall war. Aber nun kommt er kahl heim! (Forts, folgt.)