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langen zu lassen, ohne daß Deutschland daraus Schwierigkeiten mit der Entente entstehen, so mag man sie ausnügen. Solange er auf deutschem Boden weilt, soll man ihn anständig behande.n. Irgendem Grund, diesen Fall mit besonderer Aufgeregtheit 3: 1 erörtern, liegt zurzeit nicht vor.
drum das deutsche Volt, wenn es schon durchaus ein einiges| Bölkerrechts fein, ba Deutschland und Nußland dem Völfer- liefert werden. Gibt es eine Möglichkeit, ihn nach Rußland ge= Volk sein will, seinen Schwerpunkt auch nach Budapest ver- bunde nicht angehören, hinsichtlich der Aus- und Durchfuhr von legen und sich unter das milde Szepter des Herrn Sirtus Waffen das Haager Abkommen von 1907, das dieses zugunsten beider Teile gestattet, aber jedem Staate freifstellt, sie auch zu unterbon Parma begeben! Man muß nicht gleich an das Aeußerste denken, aber fagen. Der Friedensvertrag von Versailles zwingt Deutschland nicht sichtbar und auch dem Kurzsichtigen sichtbar ist es jedenzur Abweichung von der Neutralität. Zwar hebt er den Friedensfalls, daß Sorthy- Ungarn die Wiederaufrichtung des Hab vertrag zwischen Deutschland und Rußland auf, stellt aber den burger Reiches als seine geschichtliche Aufgabe betrachtet, und riegszustand dadurch nicht wieder her( Artikel 116). dober nicht bloß den Kristallisationsfern aller habsburgischen Aushändigung der von Deutschland abzuliefernden Waffen Bestrebungen bildet, sondern auch ganz bewußt und aus an Bolen kann nicht verlangt werden, da die Waffen nach aus eigenem eine Politik machen muß, die der Anschlußdrücklicher Bestimmung zerstört werden sollen( Artikel 169). politik des deutsch österreichischen Volkes in Truppentransporte der Alliierten durch deutsches Geden Arm fällt. Wenn sich Horthy - Ungarn durchzusetzen biet sind nur zur Durchführung des Friedensvertrages vorgesehen bermag und Habsburg wieder auf den Thron gelangt, donn( Artifel 375), können also nicht zur Unterstügung Bolens im Kriege ist der deutschösterreichische Anschlußgedanke, der dem Reiche gegen einen am Friedensvertrag unbeteilgten Staat vorgenommen 61 Millionen zuführen will, in ernster Gefahr, und das deutsche Volk, an dessen unteilbarer Einheit niemand so fräf tig rüttelt, wie die monarchistischen Reaktionäre mit oder ohne Hakenkreuze, um eine Hoffnung ärmer.
Es gehört, wie gesagt, nicht viel dazu, diese Tatsachen zu erkennen, sie halten sich auch gar nicht verborgen, sondern offenbaren sich in Schrift und Rede. Dennoch scheint unsere fonservative und nationalistische Presse völlig blind dafür zu sein. Oder ist sie am Ende sehend und ist ihre nationalistische Ideologie, wie ja die Arbeiterklasse immer geahnt hat, wirklich gar nichts aber schon gar nichts anderes als ein Deckmantel für kapitalistische und sonstige reaktionäre Interessen?
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Die deutsche Neutralität.
Das Zentralfomitee der Unabhängigen fordert in einem Aufruf zu Protestkundgebungen zugunsten der Aufrechterhaltung der Neutralität im osteuropäischen Kriege auf. Kundgebungen in diesem Sinne liegen in der Richtung der Politik, die für Deutschland die einzig richtige ist und die bisher auch eingehalten wird. Zu Protesten werden auch wir bereit sein, wenn sie verlassen wird, einstweilen ist aber noch nicht ganz flar, gegen was eigentlich protestiert werden soll.
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werden.
Die Polen bei Slonim geschlagen.
Warschau , 23. Juli. ( Amtlicher Heeresbericht.) Rach schweren Kämpfen nahmen Abteilungen des Obersten Luczynski die auf dem südlichen Ufer des Njemen gelegenen Forts von Grodno . Uebergangsversuche des Feindes über den Njemen bei Dubno ( 20 Kilometer füdlich des Flusses Ruffa)(?) wurden vereitelt. Starke bolschewistische Angriffe in der Gegend von Most h wurden abgewehrt. Der Feind, der mit bedeutenden Streitkräften die Schara bei Slonim überschritt, sette seine Angriffe in Richtung Roshany fort. Seine Vorhuten haben diesen Ort erreicht. Augenblicklich tobt dort ein erbitterter Kampf. Südlich des Pripjet wurde der Feind im Gegenangriff aus Rzetschyca hinausgedrängt. An der Styrlinie verhält sich der Feind passiv. In der Gegend von Dubno nimmt der Kampf mit der bolfchewistischen Kavallerie eine günstige Wendung. otzyn, Kozin und Runicz wurde der Feind hinausgedrängt. Die Bolschewisten greifen mit drei Regimentern und Kavallerie zwischen Wolotschysk und Wolkowza an. Wir mußten unsere Stellung aufgeben. Im Gegenangriff wurde der Feind über die Grenze zurückgedrängt und die Lage wiederhergestellt. Die Gewaltangriffe des Feindes bei osiatyn( am Sbrucz)" wurden abgewehrt. Der Feind konnte das westliche Ufer des Sbrucz nicht gewinnen. Beiderseits schwere Verlufte.
Zweiter Kongreß der III. Internationale. haben 400 Delegierte aus den verschiedensten Ländern, darParis, 24. Juli. Nach einer Meldung des„ Echo des Paris " unter aus der Türkei , Indien , Korea , Kuba und Mexiko an dem 2. Kongreß der 3. Internationale teilgenommen. Nach den Eröffnungsreden von Lenin und Sinowieff legten die Teilnehmer an den Gräbern der Opfer der Revolution Kränze nieder.
Die Kriegsschuldigenfrage.
Brüssel, 23. Juli. Jm Senat besprach der Minister des Auss wärtigen die Frage der Kriegsschuldigen und erklärte, daß die Autierten in Spa die Vollzugsbestimmungen zur AburteiIung von 25 Schuldigen durch den Leipziger Gerichtshof aufgestellt hätten.
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Kopenhagen , 24. Juli. Das hiesige lettische Pressebureau meldet aus Riga : Der Vorsitzende der Sowjetfriedensdelegation Joffe erklärte in Riga in einer Unterredung mit einem Vertreter des lettischen Telegraphenbureaus, daß in den ersten zehn Jahren nach Friedensschluß ein bedeutender DurchAusgangsverkehr durch die baltischen Länder nicht zu warten sei, weil die Kauffiaft Rußlands sehr eingeschränkt sei. In der ersten Zeit werde Rußland sich mit Petersburg und den Häfen am Schwarzen und Weißen Meere begnügen müssen. Ruzland werde auch keine großen Mengen einführen, sondern nur das, was notwendig sei zur Aufrechterhaltung seiner Industrie; sein größter Ausfuhrartikel werde Holz sein. Neugruppierung der italienischen Kammer.
Helsingfors , 24. Juli. ( Tul.) Hierher gelangten Nachrichten zufolge, ist die polnische Front erheblich zurückgesetzt worden. Das polnische Heer steht augenblicklich auf der Linie Luzk - Pinst
Der Aufruf der Unabhängigen spricht von ungeheuren Anstrengungen der Entente, Polen militärisch beizustehen und Deutschland zum Vorgelände des neuen Krieges zu machen. In einem daneben stehenden Artifel der Freiheit" wird aber die Situation so geschildert: Da die erwartete militärische Hilfe von der Entente fast völlig ausblieb, blieb der polnischen Regierung nichts anderes übrig, als sich nun mit dem Ersuchen um einen sofortigen Waffenstillstand... an die Moskauer Regierung zu wenden." Kopenhagen , 24. Juli. Die russische Sandelsabord. Es spricht vieles für die Vermutung, daß diese Silfe weiter nung in Rebal hat am Donnerstag eine Erklärung veröffentlicht, ausbleiben und daß die Entente sich hüten wird, das schwierige in der mitgeteilt wird, daß Kamenem und Miljutin nach Problem der deutschen Neutralität zu berühren. Man muß Rußland zurückkehren, und Krassin sich zu Handelsverfich aber auch für den entgegengesetzten Fall bereit halten. handlungen nach Stockholm begibt. Die Abreise der Delegation Die Kommunisten sind natürlich weder mit den Unab- sei auf den Umstand zurückzuführen, daß die britische Regierung hängigen noch mit den Sozialdemokraten zufrieden. Die im letzten Augenblic es zu einer Bedingung für die Einreise der Note Fahne" behauptet, Breitscheid babe in der Frei- Abordnung in London machte, daß die Sowjetregierung in den heit" den Weg gezeigt, der Entente Hentersdienste an der 23 affenstillstand mit Polen einwilligen solle. risischen Revolution zu leisten". Daß der„ Vorwärts" die Einigkeit Europas als Vorbedingung für die Lösung des osteuropäischen Problems fordert, gibt ihr den Anlaß, ihm zu unterstellen er wolle Deutschland zu„ Schergendiensten gegen das proletarische Rußland" anbieten. Gegen Siesen holten Wahnsinn läßt sich nichts fagen. Liebe macht blind. Wir faffen die Neutralität nicht so auf, daß wir uns einem der krieg führenden Teile mit einem Brunstschrei an den Hals werfen, und auch die Redensart vom„ proletarischen Rußland " inthoniert uns nicht, da wir wissen, daß das Proletariat in feinem Bande weniger zu sagen hat, als in dem kommunistisch renierten Rußland .
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Von zuständiger Seite wird dem WEB. mitgeteil. Deutschland hat feine Neutralität gegenüber Rußland und Polen erklärt. Maßgebend für das Verhalten der deutschen Regierung werden nur die allgemeinen Grundsäge des
Demonstration für Bela Khun.
Kommunisten und Unabhängige fordern zu heute nachmittag zu einer Demonstration für Bela Sthun auf. Die Rote Fahne " tut dies auf der ersten Seite und verlangt Aufhebung der Internierung und Freilassung nach Rußland . Die Freiheit", diplomatischer, bringt den Aufruf auf der zweiten Seite, und fordert nicht Freilassung nach Rußland , sondern sie protestiert nur gegen die Auslieferung des ungarischen Kommunisten an Ungarn , die gar nicht beabsichtigt ist. Bela Khun hat als Emissär der Mostauer Regierung in Ungarn entseßliches Unheil angerichtet, Deutschland hat aber an seiner Bersönlichkeit keinerlei politisches Interesse, ihm kann es nur darauf ankommen, seinen Fall unter Wahrung des Rechts so zu behandeln, daß ihm selber keine Schwierigkeiten erwachsen. Als politischer Flüchtling darf Bela Khun selbstverständlich nicht seinen Henkern in Budapest ausges blick und leberblick auf amüsante Art zu verschaffen, und zudem ein Vermittler zu sein, der auf einer Warte steht, die von chauvinistischem
Literaturgeschichte in einer Stunde. Dünkel nicht verdunkelt ist, und der doch weiß: deutsche Dichtung
Von Hans Sochaczewer.
ist ein eigen Ding; wir wurzeln in ihr von Kindheit an, von Märchenanbeginn.
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Und nun die Schlußblätter diefer Literaturgeschichte. Sie fagen Klabund , dessen Eulenspiegel- Roman„ Brace" nachdrücklich gut, aus welchem Geiste Klabunde Büchlein entsprang, und so sollen empfohlen sei, schrieb eine deutsche Literaturgeschichte, die auf sie hier wiedergegeben werden. Klabund sagt: Inappem Raum von 96 Seiten von den ältesten Zeiten bis zu Die Sehnsucht nach Erlösung blüht in den kommenden GeneWerfel, Hasenclever und Klabund führt. Sie heißt Literatur- rationen wild auf. Wir wollen erlöst werden von der Lüge. geschichte in einer Stunde" und stellt ein Bändchen der Zellenbücherei Denn alle Erlösung ist nur ein plögliches Erblicken der Wahrheit. dar, die bei Hirt u. Weber in Leipzig erscheint. An ehrwürdigen Die Lüge bat ihr Gorgohaupt in den letzten Jahren vor dem Kriege Betrachtungen über Literatur- Perioden hat Deutschland nicht Mangel; und im Kriege selbst widerlich erhoben. Aber wenige vermochten um so erfreulicher, daß ein Schaffender da fein kleines Buch mit sie zu erkennen. Denn sie war geschminkt wie eine Hure und mit eigenen Ansichten füllt, fern aller zünftigen Objektivität, hie ichönen Kleidern angetan und mit Steinen bebängt. Das Bild der und da vielleicht etwas vorlaut oder übermütig, im Grunde aber Welt war, wie es die mittelalterlichen Darstellungen zeigen: eine meist überraschend sicher im Treffen des Kernpunktes. Mehr konnte Frau, von vorn reizend und wohlgestalt anzuiehen aber hinten nicht gegeben werden als dieses Hinweisen auf das Wesentliche, das im offenen Rücken voll Schlangengezücht und Dreck und Eiter. Erlebnis. Man wird bei Klabund gewahr, daß man auf drei Seiten Mammonismus, Militarismus, Materialismus: unter diefen drei zivar feinen Goethe erschöpfen, wohl aber ausnehmend gut die Zeit Flammenzeichen focht der deutsche Gott, der Alliierte von Roßbach charakterisieren kann, die sich entweder den Dichter dienstbar macht,- und unterlag. oder sich dem Dichter fünt.
Wir sind nicht auf der Welt, um unglücklich zu fein. Dieser In des Johann Paulis Büchlein Schimpf und Ernft"( er- gram- und grauenvolle Krieg, in dem wir lebten und starben, könnte fchienen 1522) erfährt der Narr, daß man Krieg anfange, um Frie- vorübergehend einen Märtyrerstandpuntt schaffen: als sei es über den schließen zu können, und er erwidert, es wäre beffer, man alle Maßen edel und tapfer und weise und natürlich, dieses Lebens machte vorber Frieden, damit solcher Schaden vermieden bliebe". legtes Ziel zu leiden. Gerechtigkeit! Tu von den Augen die Binde Weshalb Klabund bedauert, daß wir vor 1914 nicht an Stelle von und sich die Erde: Blühen nicht Blumen, rote und blaue und Bloem Pauli gelesen haben... Die sechs Zeilen, die E. T. A. goldene, zu deinen Füßen? Glüht nicht das ewige Licht, die Hoffmann gelten, hätten besser genügt werden können als mit einem Sonne, um deine Stirn wie ein Heiligenschein? Taumeln nicht etwas saloppen Hinweis auf schlaflose Nächte. Borzüglich aber stellt Pfauenaugen und Zitronenfalter schräg durch den schreitenden Klabund Hebbels eminentes Menschtum dar, das uns tausendfach Abend? Pferde springen elegant durch die Straßen. Wilde Kazen mehr gilt denn seine Dramen. Hier bietet sich erwünschte Gelegen liegen zahm auf den bestrahlten Mauern unferer Gefängnisse. Und heit, zum Lesen seiner Tagebücher aufzufordern. an florentinischer Brüde tritt, die Augen schön gesenkt, Beatrice In Körner sieht Klabund eine symptomatische Gefahr. Er ist dem liebenden Dichter entgegen. Sein Herzschlag stodt. Er, der ihm der Vortänzer einer falschen Freiheit; sein künstlerisches Unvers erfahren viel und viel erduldet, weiß: Glück ist das Ziel der mögen wurde, ja: wird übersehen, um der nationalen Begeiste- Menschheit und der Sehnsucht innerste Inkarnation. Macht die rung willen. Aber auch heute stellen ja Professoren und alldeutsche Menschen glücklich, und ihr werdet sie besser machen. Deffnet ihnen Blätter, Vaterlandsliebe und Vaterlandsgefasel beharrlich und die Augen über den Himmel, die Tiere, die Frauen. Und weist Stumpffinnig verwechselnd, Haß- oder Kampfgefänge über Schöpfungen ihnen alles dies: geftaltet und erhoben, befeligt und erlöst: freier Geister. in der Kunst, in der Dichtung. Noch regiert. obschon Friede geWas Klabund zu den Zeitgenossen fagt, ist zumeist zu unter- schloffen ist, Mars die Stunde, die Minute, die Sefund. Noch schreiben. Christian Morgenstern hätte nicht nur als Palmström"- Herricht der Krieg als Prinzip. Besiegt ihn, ihr Dichter, fraft eures Dichter, sondern auch als„ Tagebuch"-Führer des ernsten, wertvollen Wortes, das wirklicher ist als manche schnell getane Tat. Besiegt Buches„ Stufen" genannt werden sollen. Ricarda Huchs„ Ursleu" ihn durch eure Waffenlosigkeit, durch die Inbrunst eurer Herzen. und Hermann Stehr vermißt man ungern; Hanns Johst und Harry Kahn stehen etwas verfrüht in der Literaturgeschichte.
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Es tam immerhin ein Büchlein zusammen, das seinen doppelten Bwed erfüllt hat: dem von Sachkenntnis Unbeschwerten einen Ein
Ihr Weiser und Verweser unseres Schönen, Laßt euch vom Waffenrausch nicht übertönen.
D sorgt, daß unser Blut nicht rot erstarrt Und seid uns Dom und ewige Gegenwart.
Rom , 23. Juli( Stefani.) Die Vorlage für die Abänderung des Reglements, betreffend die Kammer, sieht die Teilung der Kammer in politische Gruppen vor. 25 Abgeordnete als Mindestzahl haben ein Recht auf die Wahl ihrer Delegierten in die Kommissionen, und zwar je eines Delegierten auf 20 Abgeordnete. Es sollen folgende Kommissionen gebildet werden: Innere Angelegenheiten, Auswärtige Angelegenheiten, Auswande rung und Kolonien, Schatz und Finanzen, Armee und Marine, Arbeit und Verkehr, Voltewirtschaft, Gesetzgebung und schließlich Unterricht und Schöne Künste.
Das irische Problem.
Amsterdam , 24. Juli." Times" glaubt zu wissen, daß auf der Grundlage eines vom Abg. Thomson im Unterhause gemachten Vorschlages den südlichen Provinzen Irlands Dominion Homerule( Selbstverwaltung nach dem Vorbild der Kolonien) zuerkannt werden soll. Diese Provinzen werden frei darüber entscheiden dürfen, in welcher Weise sie regiert werden wollen. unter der Bedingung, daß sie ein integrierender Teil des britischen Reich es verbleiben und die Vorteidis mung der Provinzen gegen Angriffe von außen her in den Händen der Reichsregierung verbleibt. Ulster soll vor die gleiche Wahl gestellt werden.
Rom , 24. Juli. Nach einer Stefani- Meldung aus Valona haben während der Nacht die Aufständischen auf ihrer ganzen Front angegriffen und an mehreren Stellen den Drahtverhau durchbrechen können. Mit Hilfe der Marineartillerie gelang es den italienischen Truppen, nach langen Kämpfen ihre alten Linien wiederherzustellen und den Insurgenten schwere Verluste zuzufügen.
Du Günther, brauner Badan, bissig bellend, Du Hölderlin , die sanften Pfeile schnellend, Du Mörife, verträumte Pfarrhauslinde, Du Eichendorff , voll grüner Birkenwinde, Du Heine, deutscher Jude, geistig handelnd, Du Conrad Ferdinand, auf Rhythmen wandelnd, Du Platen, im unsterblichsten Sonette, Du Niezsche, deutscher Pole, Glockentette, Und Du, o erste Früh- und Abendrote:
Du Turm, du Sturm, du erster Menich: du Goethe.
Die Prüfung des Relativitätsprinzips. Die bisher unter, suchten astronomischen Kriterien des Relativitätsprinzips beziehen fich sämtlich auf den Einfluß des Gravitationsfeldes, d. h. auf die geänderten Maßverhältnisse des Raumes in der Nähe großer Massen, 3. B. die Perinelbewegung, die Abteilung des Luftstrahles am Sonnenrand und die Rotverschiebung der Spektralfarben bei Sonne und Firsternen. Die ursprüngliche Frage nach der Eristenz des Aethers als Träger der Lichtwellen wird darin gar nicht mehr erörtert. Nun legt. F. Botilinger- Neubabelsberg in den„ Astronomischen Nachrichten" eine andere Möglichkeit dar, eine Ent. scheidung zwischen Aether und Relativitätsprinzip herbeiführen zu fönnen. Und zwar bezieht sie sich auf die Verschiedenheit der Lichtzeiten eines äußeren Planeten, wofür eine allgemeine Bearbeitung des Materials bei Uranus und Neptun sich lohnen dürfte.
Erstaufführungen der Woche: Di: Künstler- Theater: lubleute. Do: Walhalla Theater: Jm Bintel am Tore. So: Boltsbühne: Kuhreigen. Der Spaßilm. Am Dienstag nachmittag wird in der Urania von der Deutschen Richtbild Gesellschaft vor einem Barterre von eingeladenen Stegierungspersonen der Film der Megterwoche Die Konferenz in Spa" vorgeführt werden.
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Die Herbstausstellung der Akademie der Künite soll nach einem anderen Programm beranſtaltet werden als die bisherigen akademischen Ausstellungen. Während in den letzten Jahren neben den Mitgliedern nur besonders eingeladene Gäfte zugelassen worden sind, soll jett, wie das auch vor Begründung der Grozen Berliner Kunstausstellung üblich war, die freie Beidung der Ausstellung den in Groß- Berlin wohnenden Künstlern ermöglicht sein. Das Porträt soll besondere Berücksichtigung finden. Ueber die Aufnahme der Werte entscheidet die Ausstellungs. tommiffion der Akademie als Jury. Programm und Formulare sind im Bureau, Pariser Plaz 4, gegen eine Gebühr von 2 M. zu beziehen.
Die nächste große Juryfreie Kunstichan in Berlin findet im Oktober d. J. im Landesausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof statt. Rorfibende find Maler Hermann Sandfuhl und Bildhauer Richard Bauroth. ( Seschäftsstelle bei Maler Nicolas in Charlottenburg , Fritscheftr. 54.
Der Technologe Eruit Nicienfeld von der Universität Freiburg ist zum Abteilungsvorsteher des bbyikalisch chemischen Instituts der Ber: liner Universität als Nachfolger des Trofeffors A. Guden ernannt
worden.
Das Märkische Wandertheater, das seinen Betrieb wegen er Hittener Berlufte schließen mußte, wird vielleicht, wie Minister Hänisch mitgeteilt hat, Mittel erhalten, die eine Wiederaufnahme seiner Arbeit am 1. Dtober ermöglichen.