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Auftakt zum Genfer   Kongreß.

Diese Kritif ist richtig, trifft aber in vielen Bunkien auf Abgeordnete Rollin, nach seiner Ansicht erläutert das Abkommen. die Kritiker selbst, auf die Kommunisten nämlich, 311. von Boulogne   in glüdlicher Weise das Abkommen von Spa. Dak Alle Defrete und Proflamationen der R. P. beseitigen nicht Genf  , 31. Juli.  ( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".) Frankreich   Deutschland   Vorschüsse geben solle, sei recht und billig. Ju den Zweifel, daß wir es in der dritten Internationale mit Am Freitag fand unter dem Vorsitz, Seidels eine vorbe der Aussprache erklärte noch turzen Bemerkungen von Behroug und cinem sozialistischen   Erperiment zu tun haben, das in reitende Sigung des Internationalen Sozialistentongresses Ofsala, die vor fait leeren Bänken sprachen, Ministerpräsident folge seiner inneren Widerspruchsfülle zum Scheitern ver- statt, die sich mit geschäftlichen Angelegenheiten befaßte. Am illerand, die Regierung hätte Frankreich   für den kommenden urteilt ist, und das den Arbeitern, die sich gläubig an Sonnabend 10% Uhr begann die Eröffnungsjigung Winter die Kohlen sicherstellen müssen. Das Abkommen von Spa Moskau angeschlossen haben, eine Fülle von Ent- des Kongresses unter dem Präfidium von Thom stelle die Kostenversorgung im Verhältnis von 80 Broz. zu der täuschungen bevorsteht. Shaw. Die heutige Sigung wird bermutlich die Eröffnungs- normalen 3eit und zu einem um ein Fünftel billige= rede von Troelstra entgegennehmen, einige Kommissionen ren Preise, als er augenblicklich set, sicher. Wetter hät wählen und sich dann vertagen. Die erste Kommission soll die die Alliierten Deutschland   in erster Linie on seine Verpflich Rückzug auf Brest- Litowsk  . Statuten der Internationale feſtiegen und tungen zu finanzieller Unterordnung erinnert. Das allgemeine Fragen regeln, die zweite soll die Kriegsberici einer der größten Vorteile des Abkommens von Spa. In Bou­Warschau, 31. Juli. Generalstabsbericht vom 30. Juli. Eine Abteilung der botschewistischen Reiterei dringt über Difo: antwortlichkeit und die Militarisierung unter- logne sei ein zweiter Vorteil erzielt worden: man habe die Befug= mice in der allgemeinen Richtung nach Südwesten vor. Ihre Vor- suchen, die dritte soll sich mit dem Problem Diktatur und nisse des Widergutmachungsausschusses gerettet, buten wurden bei Lomza   durch unsere Abteilungen abgewehrt. Demokratie" beschäftigen, die vierte Kommission endlich der die finanziellen Operationen regeln solle. Durch die Verwerfung Ane Angriffe der 4. feindlichen Armee an der Narewlinie von soll die Mandate prüfen. Von der Tagesordnung des Kondes Bestofels entziche man Frankreich  , Belgien   und Italien   die Wosna bis zur Eisenbahnlinic Bialystok- Brest- Litowst wurden ab- gresses wird vermutlich die Kolonialfrage abgeset Koblen und mache das Abkommen von Sva hinfällig. Darauf sprach werden. Die vorbereitende Sigung verlief ruhig und die Maurice Barrès   von der politischen Notwendigkeit, die An­gewehrt. Südlich von Bjelsk dagegen gelang es dem Feinde, Es sprachen: Suysmans, wohner des Rfeins und der Ruhr gegen die preußischen Herrschafts­sich der Eisenbahnstation Czerendha zu bemächtigen. Gegenwärtig Aussprache war fameradschaftlich. führen unsere Abteilungen dort Gegenangriffe. Die polesische Adolf Braun  , Troelstra, Thom Sham, Sidney  , Webb  , Vliegen, pläne zu schügen und ihnen den Genuß von Friankreichs Vor­Renaudel. Bisher sind vertreten: Deutschland  , Frankreich  , schüssen sicherzustellen.. Dann wurde Artikel 1 des Gefeßentwurfes, Gruppe geht auf ihre Stellungen bei Brest Litowit zurück. Nachdem sie auf ihrem Rüdzug vier bolschewistische Infanterie- Großbritannien  , Belgien  , Niederlande  , Dänemart, Schweden   wie gemeldet, mit 393 gegen 83 Stimmen angenommen. regimenter geschlagen hatte, macht sich jest ein stärkerer Drud des und die Schweiz  . Feindes nicht fühlbar. Am Styr örtliche Kämpfe. Die Kampf­handlungen in der Gegend von Brody- Nandziwillow dauern fort. Die Flugzeugaufklärung ist dort durch atmosphärische Verhältnisse erschwert. Am Sereth   ist die Lage im allgemeinen unverändert. Der Feind, der an einigen Stellen den Fluß über schritten hatte, wurde durch unsere Abteilungen im Gegenangriff zurückgeworfen.

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Zum belgischen Kammerskandal.

Unter

Genf  , 20. Juli. Am Kongreß der 3 weiten 3nter= Brüssel  , 31. Juli. Infolge der Zwischenfälle vom Donnerstag nationale, der am Sonnabend morgen eröffnet wird, werden 150 Delegierte der verschiedenen Länder teilnehmen, und wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. zwar treffen u. a. ein: aus England 28 Vertreter, aus Frankreich   den Verhafteten befindet sich auch der Sekretär des Verbandes ehes 11, aus den Niederlanden 5, aus Polen   7, aus Palästina 9, aus maliger flämischer Kriegsteilnehmer. Schweden   14, aus Deutschland   12, aus Belgien   22, aus Italien   4, aus der Schweiz   8, außerdem Delegierbe des Rüttli Vereins.

Beginn der Waffenstillstandsverhandlungen. Paris  , 31. Juli. Der Londoner   Korrespondent des Etit Barisien" erflärt, daß auf die beiden Telegramme vom 26. und 28. Der Bergarbeitertag in Genf. Juli an Tschitscherin   noch keine Antwort aus Moskau   eingegangen Genf  , 30. Juli. Die 35 Mitglieder starke deutsche Delegation sei, andererseits werde gemeldet, daß gestern abend 6 Uhr in Baranowitschi   die polnischen und die russischen zum Bergarbeiterkongreß mit Otto Hue   an der Spike ist Bevollmächtigten zur ersten Zusammenkunft eingetroffen in Genf   eingetroffen. feien. Dem gleichen Korrespondenten zufolge wird Kraffin Goete­ borg   heute abend verlassen und am Montag in London   eintreffen.

Ein ungarischer Uebergriff.

Ueberfall auf eine österreichische Stadt!

Mit eiserner Stirn leugnet die Horthyregierung immer und immer wieder den weißen Terror ab. Die Brachial­abteilungen und Offiziersformationen feien abgeschafft und die Meldungen über Terror und Drangsalierungen seien auf Verhandlungen der verjudeten internationalen Gewerf­Hue über die Sechsstundenschicht. jchaften zurückzuführen. Die Tatsachen sprechen indes eine Genf  , 30. Juli. Der deutsche Bergarbeiterführer Hue Hatte andere Sprache. Das amtliche österreichische Korrespondenz­Haller übernimmt die Nordarmee. mit einem Vertreter der Schweizer   Depeschenagentur eine Unter- Bureau meldet unter dem 30. d. M. aus Graz  : Zwischen drei und vier Uhr früh wurde bas Zeug- und Warschau  , 31. Juli. Wie aus militärischen Kreisen verlautet, rebung, wobei Hue erklärte, daß die ihm in den Mund gelegte ist General Szepthai an Diphtherie   schwer erfrankt. Den Oberbefeh! Aeußerung, bie deutschen   Bergarbeiter erstrebten durch das inter   Munitionsdepot in Fürstenfeld durch eine Gruppe von nationale Gewerkschaftssekretariat in Amsterdam   eine Inter- etiva achthundert Personen, die aus der Gegens von über die nordöstliche Front hat General   Joseph Saller über- vention der Bergarbeiter der Welt zugunsten der Rudersdorf   in Ungarn   kamen, geplündert. Die Depotbestände, deutschen   Bergleute, in allen Teilen frei erfunden sei., Niemals jei ungefähr zweitaufend Gewehre, 21 nicht gebrauchsfähige Maschinen Die Lebensmittelzufuhr von Danzig   gefährdet. ein solches Ansuchen an irgendeine internationale Gewerkschafts- gewehre sowie ungefähr zweitausend Mannschaftsausrüstungen wur­ben weggeführt. Die Plünderer waren mit drei Lastautos Danzig  , 31. Juli.  ( D.A.) Weil die Danziger Hafenarbeiter organisation gerichtet worden. Weiter kani Hue auf eine Aeußerung samt Anhängewagen erschienen. Ein Teil der Leute, etwa sich geweigert haben, polnische Munition in Danzig   auszuladen, m Spa als Sachverständiger zurüd und erklärte, er habe daraut 150, plünderte das Magazin, während die übrigen zur Bewachung Haben die polnischen Eisenbahnarbeiter die gesamte hingewiesen, daß die deutschen   Bergleute, zum Zwecke der Milderung Güterzufuhr aus Polen   nach Danzig   gesperrt. Die Lebens. der deutschen   Kohlennot zur Zeit leberschichten machten. Sie der Stadt Fürstenfeld   verwendet wurden. Die Ruhe in der Stadt mittelversorgung Danzigs   ist gefährdet. Die polnischen Behörden seien aber der Ueberzeugung, daß in, einer dreimaligen wurde nicht gestört. Es tam auch zu keinen weiteren Tätlichkeiten. sechs stündigen Schicht unter den entsprechenden technischen Die Bewachung des Zeughauses war von den Formationen noch nicht sind machtlos. Voraussetzungen mehr Kohle gefördert werden könnte als in der jezigen Schichtzeit.

nommen.

Unter Borzenfur.

Beuthen  , 31. Juli.  ( Telunion.) Kurjer Nozansth" meldet, dag in ganz Polen   Vorzenfur eingeführt worden ist. Die polnischen Blätter schreiben von einer Militarisierung der Presse.

Polnische Treibereien.

Deutschlands   finanzielle Unterordnung.

übernommen worden.

Das österreichische Staatsamt für Heerwesen erhielt über die Blünderungen des Waffenmagazins in Fürstenfeld   vom Grenzschut abschnitt Fehring   einen Drahtbericht, monach während der Plünde rung die Telephonzentrale und die Gendarmerie, Paris  , 30. Juli. In der heutigen Nachmittagssigung der stationen besett, alle Privatwohnungen der Gendarmen von französischen   Kammer wurde, wie schon kurz berichtet, Ungarn   umstellt und die Telephonleitungen durchs über den Gefeßentwurf, der die französische   Regierung ermächtigt, schnitten wurden. Wo sich ein Gendarm sehen ließ, turde er die erforderlichen Maßnahmen an treffen, um das Protokoll mißhandelt. Auch der Bürgermeister von Fürstenfeld tele Beuthen  , 31. Juli.  ( Telunion.) Gine Melding ber hiesigen bon Spa vom 11. Juli 1920 zur Ausführung zu bringen, be- graphierte, daß Straßen und Häuser besett, Bassanten und Wach Der Berichterstatter des Finanzausschusses, Bokanowski, organe interniert uno mishandelt und die berhafteten Personen polnischen Telegraphen- Agentur besagt, daß das von der pol- raten. ant die ungarische Grenze mitgeschleppt nischen Abordnung in Spa den Ententevertretern bor- erklärte, es sei unmöglich, daß Frankreich   einen Teil der Ber: big gelegte Weißbuch unter anderem geheime deutsche Doku- pflichtungen übernehme, die der Vertrag von Bersailles Deutschland wurden, wo ihnen baldige Freilassung versprochen wucde. Will die ungarische Regierung etwa auch diesen wohl vor. ntente enthält, die sich auf die Reorganisation der Sicherheits auferlege. An Stelle der im Friedensvertrag vorgesehenen Mark­polizei in Oberschlesien   bezögen. Die polnischen Berichte über den beträge, die Deutschland   zahlen solle, komme nunmehr eine bereiteten und gut organisierten Gewaltaft ihrer Sandlanger Es wird ihr schwerlich gelingen, ebensowenig militärischen Zweck der Sicherheitspolizei dürften nicht wenig dazu neue Leere in die französischen   Kaffen. Der Finanzausschuß ableugnen? beigetragen haben, daß die Konferenz von Spa der Bedingung der fei der Ansicht, daß die Garantien für Rückerstattung der Borschüsse wie es ihr gelingen wird, die Hauptakteure der dreisten Tat, Emwaffnung auch die Bedingung der Auflösung der Sicherheits die man leisten solle nicht genügend seien. Für den Kammer- die die ernstesten staatsrechtlichen Folgen zeitigen muß. vou ausschuß für auswärtige Angelegenheiten berichtete alsdann der ihren Rockschößen abzuschütteln. Die Gewerkschaftsinterna­polizei in ganz Deutschland   hinzugefügt hat. höriger, ihrer dauernden Aufgeregtheit, ihrem Loshauen auf jeden, Der Geist von 1914 ist der Ungeist der Brutalität und Ver. der im geringsten steptisch war, ihrer Blindwütigkeit, ihrer Hurra- tiertheit, der Ungeist, der glaubt, mit Haß und Feuer die Welt er­laume in Permanenz... ,, dieser Geist der ersten Tage ist ein Lösen zu können. miserabler gewesen. Die Kanaille war erwacht, die große Fenster­einschmißgesinnung! Wir ließen uns in jenen Tagen andrehen, es gebe zwei Sittlichkeiten: eine im Krieg und eine im Frieden. Wir lernten in jenen Tagen das Leben klein achten.

Vor sechs Jahren..

Von Hans Bauer.

Bißt ihr noch: Der Gastwirt Soundso wollte die Brüde Soundjo in die Luft sprengen. Er ist erschossen worden!" hieß es in einem der ersten Extrablätter.

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Taumels

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Emil Basners sozialistische Bücherei, in langen Jahren mühe­vollen Aufspürens und Sammelns auf allen Wegen zu einem wertvollen Schah von vierthalbtausend Nummern gewachsen, wird nun ein Teil der Berliner   Stadtbibliothet werden. Wer da weiß, wie in den achtziger und neunziger Jahren, nach den Beiten schwerer Verfolgung, in den Kreisen sozialdemokratischer­Arbeiter jedes Stück sozialistischer Literatur oft geradezu heilig

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Es ist überaus erfreulich, daß diese Sammlung nicht zersplittert, sondern in geschlossenem Bestande durch den jetzt erfolgten Beschluß des Magistrats, fie für 50 000 M. anzufaufen, dem allgemeinen Nußen gesichert wird. Sie soll der Friedländer­schen Sammlung der Stadtbibliothek angegliedert werden.

Seid ihr in jenen Tagen einmal Beobachter gewesen? Habt Wißt ihr noch: Die Gastwirte großer Restaurants lojen es ihr in einer Promenade, auf einer Bank vielleicht, das Lieder­biger, bewegter Stimme: Er ist erschossfissen worden!! Ungeheures Sat euch nicht ein namenloses Entfehen an der Gurgel gepadi? gehalten wurde, der kann die Leidenschaft und Freude verstehen, nach einem Tusch vom Podium herab in die Gäste. Mit schrei- johlen, Survaschreien der Tausende zu euch herübertöjen gehört? Hallo setzte ein. Haben Sie gehört? Er ist erschossen worden!" Ist euch nicht der seltsame Gedante gekommen, daß Millionen mit der Emil Basner bis zu seinem Tode er starb am 14. Je= Wißt ihr noch: Auf den Pläzen: Tausende von Menschen. Löwen plötzlich Gitter und Stangen zerrissen hätten und nun sich bruar 1918- diese Literatur zusammengebracht hat. Die Büche Diese Tausende singen. Erst Deutschland   über alles, dann die Wacht im Freien tummeln und Fleisch! Fleisch! Fleisch! stöhnen? Gerei ist reich an seltenen Druden und wird wegen der Vollständig­Wir vatter Bäder bon gestern, Freund Fleischer  , Meister Sattler: ihr feit mancher protokollarischer Dokumentenreihen von Durchfor­am Rhein, dann frien diese Tausende buchstäblich nieder. treten zum Beten vor Gott   den Gerechten  " entlöst es sich ihrem tanztet vor Freude auf den Pläßen, wenn das Ertrablatt schrieb, schern der Geschichte der deutschen   Arbeiterbewegung noch sehr ge= Munde. Dann zudt ein neues Extrablatt in die Tausende: Gin gestern sei ein englischer Kutter mit Mann und Maus gesunken. schäßt werden. französischer Flieger warf über Nürnberg   Bomben. Er ist ab- Ihr, eben noch spröder Eloff, euch ergriff nun die Flamme des nun wart ihr selber Glut. Vaterlandsliebe! Vater. geschossen worden. Bravo!" tfirrte es tausendkehlig. landsliebe soll das gewesen sein, dieser blutrünstige Nausch der ersten Tage, dieses Gedantenwallen in Blut und wieder Blut? Alles Zugunsten der älteren Schüler hat der Vorstand des Bundes war Ungerechtigkeit, mistester Chauvinismus, Satanismus in jenen Tagen. Bei uns und den Gegnern. Ueberall. Aber bei uns nicht entschiedener Schulreformer" an den Minister für Wissenschaft, weniger. Die banaillösen Senjationsinstinkte waren machgerufen Kunst, und Voltsbildung die Bitte errichtet, entsprechend den An­worden und trakeelten um des Krafeels willen. Belanglosester regungen der Reichsschulfonferenz nunmehr voranzugehen in der Kleinkram, das Versenken eines englischen Minanbootes, das Ab- freiheitlichen Gestaltung der Haus- und Schulordnungen wie der schießen eines Flugzeuges, Quart, den tein Mensch später mehr Lehrpläne aller Lehranstalten. Er ersucht um Beseitigung aller teachtete, wurde fanatisch bejubelt. Man tümmerte sich gar nicht Ausnahmebestimmungen zuungunsten der älteren Schüfer, der Er­um den Wert der Einzelhandlung in bezug auf die Gesamtlage, la bom 11. März 1920( der Vereinserlaß) möge ganz zurüdgezogen werden. Ferner hebt er hervor, den älteren Schülern müsse eine man jubelte und schrie, lärmte und ließ hoch leben, weil man ein- Bertretung auf allen Konferenzen, in denen ihre Angelegenheiten mal uigebunden sein wollte von den Fesseln einer tausendjährigen behandelt werden, zugestanden werden. Der Unterricht jei zunächst für alle älteren Schüler im reiten Maße wahlfrei zu gestalten. In Kultur. jeder Weise sei die. Beziehung aller Unterr dytsgebiete zum Leben der Gegenwart zu pflegen.

Wißt ihr noch: Ihr sagt in einem Lokale. Plöblich schrie einer: Sort fist ein Spion. Köpfedrehen. Augenfunkeln. Dann schritten ein Dußend auf den Dunkelhaarigen zu. Nufe hallben: Serben. schwein! Ausländervieh! Schmeißt ihn raus! Zwölf Fäuste droschen auf den Mann los.

Wißt ihr noch: Plötzlich dröhnte wieder ein Tusch der Kapelle. Giner schritt auf ein Podium und hielt eine Ansprache: Deutsche  Brüder und Schwestern!.. Auf den zerbrochenen Beibern un­serer Feinde, auf den Trümmern ihrer Verruchtheit wird das neue, größere Deutschland   erstehen...! Braaaffooo! Deutsch­ Land   über alles! Wißt ihr noch: Giner, ein alter Grauhaariger, dem's zu be­schwerlich war, erhob sich bei diesem Gesang nicht mit vom Stuhl. Sechse umringten ihn und hieben ihn auf die Straße.

Wißt ihr noch: Während an den Grenzen die ersten Granaten deutsche Männerleiber zerrissen, schwemmten sich schon die Schau­fenster der Buchhändler mit Postkarten vom jämmerlichen Franzos, vom stockverlauften und bevsoffenen Russ  ', vom hundsniederträch tigen Engländer voll, liefen bei den Redaktionen und Bühnen die ersten, in sieben Tagen heruntergewichsten Manuskripte patrio­tischer Romane und Stücke ein.

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Untersuchen wir nicht, wer die Hauptschreier waren, Fragen wir nicht, welche Schichten sich am meisten zurückhielten. Das ist ja nun alles borbei. Roben und verurteilen wir heute nicht. Aber erkennen wir, daß das deutsche Wolf selbst am 8. Juli in Versailles  nicht so gelitten hat, wie der deutsche Mensch im Auguft 1914. Das war ein Rüdfall damals. Gin Rüdfall in dunkle Zeiten der Un­bezähmtheit. Die Lust am Schredlichen hüllte sich in den Mantel der Vaterlandsliebe und half blötend das Riesentreuz mit auf richten, an dem fünfzehn Millionen europäischer Menschen ver­endeten.

Vor sechs Jahren war das. In jo vielen Zeitungen lajen wir damals Das große Erwachen!", lasen wir vom Geist von 1914." Ach, dieser Geist der ersten Tage! Dieser ersten Tage Der Geist von 1914, der sich schreiend auf der Straße zeigte, mit ihrem nervösen Sich- auf- den- Straßen- ballen, ihrem Taumeln war der der Lüge, der Unfenntnis, des Irrtums und der Blutlust. zwischen: Es braust ein Ruf... und neuestem Extrablatt, ihrer Haffen und verabscheuen wir diesen Geist bis in die tiefsten fiebrigen Gier nach neuen Nachrichten und viel, viel toten Fran- Herzensfalten hinein. Er war der Geist, der in unseren Tagen anjen, ihrem ewigen Singen in den Lokalen, ihrer albernen wieder fortgewirls und gelebt hat, ebenso in den Münchner   Geisel­Spionenriecherei, ihren Hinausschmissen fremder Staatsange- mördern wie in Marloh   und den Marburger Egebitoren.

Der Genius im Kinde. Unter diesem Titel bereitet die städtische Sumithalle Mannheim   und der ihr angegliederte Freie Bund zur Ein­bürgerung der bildenden Kunst eine große Ausstellung vor, die das Ber hältnis von Stind und Kunst behandeln soll. Der erste Teil der Ausstellung ift dem Stinde als Künstler" gewidmet. Der zweite Teil gilt der Kunst in der unmittelbaren Lebensumgebung des Kindes, vor allem in Haus und Schule, der dritte Teil der fünstlerischen Erziehung des Kindes, vor allem dem Zeichen- und Modellierunterricht.

Sans Pfitzner wird seine Berliner   Lebrtätigkeit jeweils in der Zeit vom 1. Dftober bis 30. November, 15. Januar bis 15. März und vom 15. Mai bis 15. Juli ausüben.

Richard Strauß   tritt in den nächsten Tagen seine südamerikanische Er wird in allen großen Städten Brasiliens   und Argentiniens  . Meise an. dirigieren, und zwar ausschließlich Orchesterwerfe von Beethoven  , Richard Bagner und sich selber. Anfang Dezember erfolgt noch eine Reihe von Gastlonzerten in Spanien  .