Ernste Unruhen in Zittau .

Dresden , 2. Angust. Neber die Vorgänge in Silta

ver,

Unverantwortliche Kreise haben aus Anlas von Borfomuaifen

beiter gebracht hat.

Eine terroristische Minderheit ist zu Gewalttätigkeiten über.

reidhje Fälle bewiesen, fie gegen diese bei Konflikten nicht los geißelt er den Bon einem Ertrem ins andere taumelnden den nötigen Schub fanden. Wo sich die Parteigenossen Sflavengeist der ehemaligen Gelben, die gestern noch einigermaßen ohne diesen Druck betätigen konnten, haben sie widerlich vor ihren Borgesetzten frochen, um mit dem Gloden­nicht versagt. Eine Anzahl Einwohnerwehren bestanden ganz schlage der Revolution sich in erzradikale Schreier zu verwan- öffentlicht die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei eine Mits oder überwiegend aus sozialdemokratischen Arbeitern. An dein. Dieses efelhofte Revolutionsgeschmeis der Gennungsteilung, in der es unter anderem heißt: ner Stelle feines Buches( Seite 113) erwähnt Noste selber foien. das sich bislang um Arbeiterbewegung und Sozialismus die Tatsache, daß die Berliner Parteigenossen anläßlich der nicht einen Deut gefüinimiert hatte, mit der Revolution aber nach einer Bersammlung der U. E. B. einen Teil der Verü ferung Januarunruhen 1919 aus sich becaus zwei Regimenter sich berufen fühlte, alte und erfahrene Arbeiterführer als Ver- su Gefeslosigkeiten und Gewalttaten veranlagt, Heber ( Liebe" und„ Reichstag") aufgestellt hatten. Merkwürdiger räter" anzuschreien, malt Noske mit gerechtem Zorn. An mehr den Kopf der Gewerkschaften hinweg hat sich ein eigen rätig weise bleibt das in dem Buche bei der Darstellung der als einem Beispiel zeigt er uns die phrasendreschenden, aber gebildeter Aktionsausschus als Inhaber der höchften Gerreit blutiger Einzug in Berlin am 11. Januar ohne diese Tatsache die den Arbeitern nach dem Munde reden, ohne von irgend- iifchen Putsch. Der Führer ist der steckbrieflich verfolgte Januarfämpfe ſelber ganz unerwähnt, obwohl Nostes un- zu jeder fachlichen Arbeit total unfähigen Demagogen, ausgerufen und den offenen Kampf gegen die verfassungsmäßigen Organe aufgenommen. Landfremde versuchen einen iparta. nicht denkbar gewesen wäre. Noste nimmt jezt auch welchem Verantwortungsgefühl belastet zu sein. Sier kann müller- Jordan aus dem Ruhrrevier, der dort wie auch im das Regiment„ Reichstag" gegen den gehässigen Vorwurf in die Arbeiterschaft Unendliches aus Nostes Buch lernen. Schutz, daß es die Einrichtung des Reichstagshauses demoliert Uns vor der Herrschaft dieser charafterlosen Unfähigkeit ugau- Deleniter Revier namenloses Unglüd über die Ar babe, und betont, daß dies für Kasernenzwecke ganz un- und ihren Folgen bewahrt zu haben, ist Mostes bleibendes geeignete Gebäude bei jeder längeren Besezung durch Verdienst, das die Partei trotz des Geschreis der von ihm cine ungenügend ausgerüstete Truppe leiden mußte. Schön! niedergehaltenen Sebapostel stets anerkennen wird. Daß er Aber warum hat der Reichswehrminister Noske hartnädig sich in diesem Kampfe zu weit nach rechts abdrängen ließ und geschwiegen, als vor Jahr und Tag die gesamte real- Die Gefahr der Gegenrevolution von rechts erit erkannte, als tionäre Presse mit ihrem Geschrei über den„ berlauften es zu spät mar, ist eine harte Zatiache, die weder aus der Welt Reichstag " eine wilde Hetze gegen die republikanische Truppe geredet, noch geschrieben werden kann. Von dem fotigen Ge­eröffnete? Damals war es seine Pflicht, sie in Schuß zu schimpf freilich, mit dem heute die Rachsucht der Radikalen nehmen. Ueber das Verschwinden der beiden Regimenter Nostes Namen zu beflecken jucht, wird die Geschichte ihn reini gleitet Noste mit der beiläufigen Bemerkung hinweg, es sei gen. Ein zusammengebrochenes Volk verträgt es nicht, daß fein rechter Schwung" in sie hineingekommen. Aber wieviel nfähigkeit und Verantwortungslosigkeit, im besten Falle ver­get. Schuld hatten hier gewisse höhere Rommando ftiegener und tatsachenblinder Idealismus sich hemmungslos stellen, die vom ersten Tage an das Ziel verfolgten, diese auf seinem Rüden austoben. Gegen das Diktaturstreben einer ihr unsympathische Truppe schleunigst abzubauen, und verbenten Minderheit, das zum völligen Chaos und Ruin ge­fie deshalb absichtlich in jeder Weise vernachlässigten? führt hätte, hat Noske die Demokratie und damit die Möglich Trotzdem hat die Truppe noch Gutes geleistet. Dort gerade feit geordneten Wiederaufstiegs für Deutschland gerettet. Daß ihre besten und zuverlässigsten Reste wurden ohne Grund verer fie um ein Saar an die Gegenseite verspielt hätte, mindert tilgt. Den einen Teil( das spätere 11, Depot) trieb die fein Verdienst, aber löscht es nicht aus. In diesem Sinne wird er fie um ein Saar an die Gegenseite verspielt hätte, mindert Reichswehr auf eine haltlose Spizeldenunziation hin wie eine Mostes Buch zweifellos beitragen, sein von fanatischem Haß Verbrecherbande auseinander, der letzte Rest, die Wachabtei- Ser Gegner entstelltes Bild in seiner wahren Gestalt vor lung bei der Kommandantur, wurde aus angeblichen Etats- mit- und Nachwelt erscheinen zu lassen. gründen mitten im Winter auf die Straße gesezt, genau 6 Wochen vor Ausbruch des Kapp- Butsches!

Erich Kuttner .

Auflösung der Brigade Döberitz!

Bon amitlicher Stelle wird bekanntgegeben, daß infolge der Seeresverminderung die Brigade Döberis aufgelöst wird, Die nach den Kapptagen aufgestellt wurde, um als republika­nisch zuverlässige Truppe die Reichshauptstadt gegen tünf­tige Wiederhelungen des Militärputsches zu schüßen. Die ringelnen Bestandteile sollen zunächst ihren früheren Truppenteilta wieder zugeführt werden.

gegangen, bei denen 8 Amtspersonen abgesetzt und Licht- und raftwerke tillgelegt wurden. Man hat ferner ange. broht, das Kraftwerk Hirschfelde stillzulegen. Aus diesem Grunde war die Regierung nicht in der Lage, in Verhandlungen Das gesamte Mis über die gestellten Forderungen einzutreten. staatlichen Werke zu schützen und im Gang zu halten. Zu diesem nisterium hat am Sonntag beschlossen, alles mögliche zu tun, um die Bwede find der Leiter der Landessicherheitspolizei und der Militär. befehlshaber ersucht worden, das nötige zu veranlassen. Wenn bis zur Erreichung dieser Aufgabe vorübergehend der Belagerungs­zustand über die unmittelbar bedrohten Gebiete 3ittau und 23ba u verhängt werden mußte, so hofft die Regierung, daß bei tat. träftiger Mithilfe der Bevölkerung bei der Herstellung von Ruhe und sicherheit dieser schon in furzer Zeit überflüffig gemacht werden wird.

Wie der Dena aus Zittau gemeldet wird, sind die Nachrichten über den bortigen Zinksputsch stack übertrieben. In den meisten Fabriken ist die Arbeit nicht unterbrochen worden, da der Gene ralstreitbeschluß nicht von den zuständigen Stellen gefaßt worden ist. Bei den Unruhen wurde lediglich ein Geschäft ge plündert. Inzwischen ist allerdings die Sicherheitspolizei zu rüd gezogen worden und Oberbürgermeister Dr. Külz ist zu Ver­handlungen mit dem Ministerium des Jnnern nach Dresden gereift

Steuerunruhen in Schweinfurt.

züge für diesen Zweck forderte. Der Vorschlag, am Montag durch den Betriebsrat die Forderungen vorzulegen, wurde von der Menge schroff abgelehnt. Die Abordnung erklärte, daß bei noch­maligem Steuerabzug für die persönliche Sicherheit des Direttors Sachs feine Gewähr bestehe. Die Direktion gab dem Terror nach und machte die Arbeiterschaft dem Staat gegenüber

Die Gründung des Republikanischen Führerbundes, die bestimmt war, die Gefahr des reaktionären Offizierkorps zu bannen, tut Noste mit ein paar verächtlichen und ungerechten Worten ab. Brauchbare Offiziere hätten ihm nicht angehört. Aber die unbrauchbaren" Offiziere des R. F. B. befehligen heute große Teile der Sicherheitspolizei! Sie Schweinfurt , 2. Auguft. Als am Sonnabend die Direktion Formandieren in Hamburg , Mecklenburg- Schwerin , Mecklen­der Schweinfurter Präzisionskugellagerwerke Fichtel und Sachs burg- Strelit, haben wichtige Posten in Berlin , Ostpreußen , aus Anlaß des 25jährigen Bestehens der Firma die ältesten Beam Provinz Sachsen usw. Aber wäre es selbst so, wie Noste fagt, Hier ist ein flarer Beweis für die oft von uns betonte Tat ten ehren wollte, erschien auf dem Fabrikhof die gesamte Belega so hätte er gerechterweise hinzufügen müssen, daß er selbst sache, daß unter dem Vorwand der Heeresverminderung alle noch schaft, sirta 3500 Mann und entfandte eine fünfköpfige Abord durch seinen bekannten Erlaß gleich nach der Gründung die irgendwie für die Republik zuverlässigen Glenung zur Direktion, die die fofortige Ridzahlung der bereits ihm ergebenen Offiziere vom Beitritt in den M. F. B. ab- mente aus der Reichswehr entfernt werden. Für die eingehaltenen Steuerbeträge und Unterlassung fernerer Ab­geschreckt, ja diefen der Neichswehr praktisch ver Brigade Döberitz ist kein Raum mehr in der Reichswehr, während boten hat. die. Heeresverminderung nicht ausschließt, dag 2000 Mann der Solche Feststellungen sind wir der historischen Wahrheit me utererbrigade Ehrhardt und 2500 Mann der Baum schuldig, weil gerade der in die Tatsache nicht eingeweihte zuverlässigeren Marinebrigade 2öwenfeld in die Marine zu Lejer gar zu leicht Nostes apodiktischer Darstellung erliegt, deren monarchistischer Verseuchung eingereiht werden. Der die doch zum Teil ganz fubjeftive Auffassungen wider- Reichstag hat die Pflicht, für solche Vorgänge errn Gegler spiegelt. Aber darüber soll Noskes bleibendes Ver- zur Rechenschaft zu ziehen! dienst nicht vergessen werden, das auch aus den Spalten dieses Buches hell hervorleuchtet: Er hat in den chaotischen Zuständen der ersten Revolutionswochen die feste Ord- Rüstringen, 2. Auguft.( Eigener Drahtbericht des„ Vor­Wiederholt wurde von Einwohnern des von Bolen befesten nung wieder begründet, ohne die Deutschland in fürzester wärts".) Der Reichswehrminister hat angeordnet, daß das 3eit rettungslosinden Abgrund gerolltwäre. biefige Freiforps Scholz, das sich sehr unbeliebt gemacht hat Gebietes ber Borwärts" abbestellt, da die Zusendung mur unregel mäßig oder gar nicht erfolge. Die polnische Postbehörde treibt Wie Noske in den ersten Kapiteln seines Buches das und dessen Angehörige vor einigen Wochen sogar eine Bivil- überall dasselbe Spiel, denn heute erhielten wir auch das Streif­Topflose Durcheinander schildert, das er in Kiel vor- person ermordeten, nach esel perfekt wird. band mit der Zeitung für einen Abonnenten in Starograd fand, das sollte immer wieder von denen gelesen werden, die Die Deutsche Volfspartei hatte gegen die Berjeßung pro-( früher Pr- Stargard) mit dem Vermerk zurüd: Beitungen. ver das kaum Ueberwundene schon fagsdrauf vergessen, ebenso teftiert, jedoch das Ministerium hat diesem Protest nicht statt- boten". Das Außenministerium würde sich verdient machen, menn feine Darstellung der Januar- und Märzputsche in Berlin , der gegeben und die Versehung auf Drängen der Bevölkerung hin es gegen diese polnischen Uebergriffe einmal einschritte. zeitweilig unerträglichen Zustände in Bremen , Hamburg usw., berfügt. Mordprozeß Tisza. Am Montag begann vor dem Budapester deren Beseitigung ihm zwar glühenden Haß eingetragen hat, Wir hätten es allerdings noch mehr begrüßt, wenn das Divisionsgericht die Hauptverhandlung gegen diejenigen, ober eine notwendige Lat war. Erbarmungslos geht Freikorps aufgelöst und damit allen Weiterungen ein für die beschuldigt werden, den Grafen Stefan Tisza er­Roske mit den unfähigen Phrasenhelden und allemal ein Ende gefeßt worden wäre. Hoffentlich haben die mordet zu haben. Angeflagt sind Cherleutnant Suettner, Wortemachern ins Gericht, die sich in der ersten Stevolutions- Bewohner von Wesel nicht auch die gleichen Unliebsamkeiten Fähnrich Sztantovsgin, Marinefeldwebel Dobo und Wach zeit allenthalben an die Spitze zu drängen suchten. Schonungs- zu ertragen wie die Rüstringer Einwohner. mann Vago. Es sind nahezu 200 Zeugen geladen.

Sommerfrischler.

Lauter Bosheiten.

Da ich wieder daheim bin und nicht mehr zu ihnen gehöre, fann ich ja ruhig auf die Sommerfrischler schimpfen. Es ist( unter uns Heimgekehrten und Daheimgebliebenen gesagt) eine ungifs­stehliche Gesellschaft von Müßiggängern und Genießern. Jhre Sorge ist: wie schlage ich den Tag möglichst angenehm tot; in dieser Tätigkeit läßt man sich nur durch die fünf bis sechs Penfionemahl­zeiten stören. Diese Mahlzeiten, die sich wie Tischlein- deck- dich ganz von selbst einstellen, sind zum Teil eine schwere Sorgenlast, zum Teil eine Art Andachtsübung. Es gibt nichts Abscheulicheres als Pensionsmahlzeiten am gemeinsamen Tisch, jene Table d'hotes, die, wiewohl der Teufel das Wort geholt hat, in der Sache doch ge­blieben find. Welch schäbiger Rest einer Gemütlichkeit, die einst mar, einer Geselligkeit mit Papierservietten und dem Klappern der Ekbestede, das geradezu feindselig und gereizt flang. In der Villa Waldfriede" gibt's täglich neue Kartoffeln," läßt sich die alt­jungferlich- scharfe, anklagende Stimme des Fräulein Schiebelbein bernehmen. Dabei stößt sie mit ediger Bewegung die Gabel, die eine hochgehäufte Bürde von Fleisch und Gemüse trägt, tief in den Machen, als gälte es, einen Feind zu spießen. Es ist grauenhaft, heutzutage effende Menschen zu beobachten. Nach der Suppe nehmen die Gesichter einen forgenwollen Ausdruc an:" Was kommt nun?" Leise Vermutungen werden laut. Vorwißige Nasen schnuppern in die Richtung der Küche. Da wird der Gang aufgetragen: Rinds­lende die Gefichter nehmen einen verklärten Ausdruck an, es folgt die verzückte Andachtsübung, die ekstatische Kulthandlung des von Ausrufen höchster Lobpreisung unterbrochenen Kauens. Bald aber verdüstert wieder die Sorge um den Nachtisch die hellen Mienen. Mit Argusaugen betrachtet Fräulein Schievelbein ihr Schüffelchen Kompott und läßt dann einen feindselig- lauernden Blick in den Kompotteller des Nachbars fallen vergleichende Studien. Und so geht es Mittag und Abend. In Haus„ Minerva" gab's gestern Forellen und Kalbsschnitzel," bemerkt der Intrigant der Benfion giftig. Behn Stimmen, begehrlich, mehr zu wissen, stürzen sich auf ihn. Und nun offenbart sich ein Sommerfrischendorado bon quellender leppigkett:„ nd alles nur für 48 Mark täglich!" Bei solchen Tischgesprächen zu denken, daß es Menschen gibt, die mit ihrer wahrlich eisernen Ration auskommen müssen! Man muß schon einen sehr guten Appetit haben, um ihn hier nicht zu ver­

lieren.

Du liebe Zeit, da sind sie ja noch alle: Villa" Waldfriede" und Bension„ Elysium“ und„ Walhalla ", das stolze Prachthotel„ Kur­banis" mit der bescheidenen Dependance Edelweiß. Welch ein

univirkliches Idyll! Die Berge ringsum sind wie Kulissen, die die Welt da draußen fernhalten, damit die Kurgäste nicht belästigt werden. Die tiefe Ruhe der Natur mutet wie ein Trid der Hoteliers an, um die Sommerfrischler über die wahre Wirklichkeit zu täuschen. Hier gibt es fein Spa und feine Butschgefahr. Die Zeitung überfliegt man mit verständnislesen Augen. Die Zeit blieb jen seits dieses Tales liegen.

Den Rest des mifrozephalen Gehirns des Sommerfrischlers er­füllt die Wetterfrage. Meteorologische Vorgänge sind etwas, was einzig und allein für ihn da ist. Er steht im Mittelpunkt des Weltalls und belauert argwöhnisch den Ratschluß der Natur. Des ewige Wettergespräch fönnte einem die Sommerfrische verleiden, wenn man nicht selber mitmachen würde. Aus lauter Oppositions­geist wünschte man einen endlosen Landregen herbei. menn man zufällig nicht selber Sommerfrischler wäre. Aber es ist gar nicht er kommt von selbst. nötig, ihn herbeizuwünschen,

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Gin gemütlicher Professor aus Meißen ( alle Menschen aus Meißen sind gemütlich) ist hier, der seiner Erholung mit geradezu rührendem Ernst und peinlicher Gewissenhaftigkeit nachgebt. Er trägt sich sozusagen selber auf den Händen. Jeden Tag läßt er sein Körpergewicht feststellen. Er besitzt eine Kilometer- Uhr, um fich zu vergewissern, ob er das ihm zuträgliche Maß der täglich zurüdgelegten Strede nicht überschreitet. Sein Geficht nimmt im Laufe der Ferienzeit immer mehr den Ausdruck eines gepflegten Babys an. Sein streng nach der Gesundheit vorgelebtes Leben flößt den Mitpensionären Bewunderung ein, und sie streben, es ihm gleich zu tun. Wie wichtig diese müßigen Menschen ihre arm­felige Körperlichkeit nehmen! Drei oder vier Wochen lang be­nehmen sich erwachsene Leute, als wären sie Kleinkinderbewahr­anstalts- 3öglinge. Sie lassen sich den Schnuller der Natur in den Schnabel sieden und dösen vor sich hin. Das nennt man Sommer frische. Pfui Teufel!

Aber schön war es doch!

H. N.

verantwortlich.

Polnische Zeitungsschikanen.

vecht häufig und der Abschuß infolge des hohen Preises des Jagd­seines gering. Außerdem bestand eine ganze Anzahl ausge dehnter Wildreservate. Der Kring bat mun folgendes Beispiel über die Häufigkeit des Elefanten ergeben: Im Jahre 1917 find im Süstenhinterland zwischen Rufiji und Novuma von unserer Truppe wegen des absoluten Mangels an Speisefett in einem berhältnis mäßig beschränktem Gebiet von etwa 3 Grad Längen- und Breite ausdehnung etiva 1000 Elefanten abgeschoffen worden, ohne dos dieser Abschuß einen fühlbaren Einfluß auf den Bestand hatte.

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Generalstreit vor 125 Jahren. In Breslau war's. Anno 1795. Ein ungarischer Schneidergeselle jeinen Namen verschtreigt die Chronit hatte seinen Dienst früher verlassen, als die strengen Gefeße der Zunft erlaubten. Er wurde angetlagt und ins Gefäng nis gestedt, furzerhand. Aber die Schneidergesellen empörten fich. 15 Altgesellen zogen feierlichen Schrittes zum Rathaus, legten Pro test ein und wurden festgesetzt. Bur letzten gütigen Einigung zogen noch einmal 130 Gesellen zum Magiftrat; fie teilten das Schicksal ihrer Mtgesellen. Nun table der Aufruhr! Sympathie­streif! Generalftreif! Sämtliche, Gesellen der Stadt legten die Arbeit nieder, nur die Töpfer streitten nicht, weil sie nicht mollten, und die Brauer streiften nicht, weil auf allgemeinen Wunsch der Streifenden das Bier nicht ausgefen follte. Der Magistrat zögerte, mit dem Militär einzugreifen, als aber die Streifenden übermütz wurden, tam es zu einem Gefecht. 37 Tote und 44 Schwerverirur. dete mußten erst über die Unzulänglichkeit des Zustandes den andes ren die Augen öffnen. Dann wurde alles gütlich gelöst. Der Schneidergejellen wurden die Streiftage bezahlt, und der ungarische Schneider, den die Streifenden befreit und über die Grenze geschafft hatten, tourde feierlich zurückgeholt und dadurch wieder ehrlig gemacht", daß ein Hammerreferendar als Vertreter der Behörde vor den Oberämtern und den Gesellen einen Humpen Bier ouf frin Wohl leerte.

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Amundsen in Nome . Nach Kopenhagener Meldungen ist getreu seinen Absichten Amundsen in Nome in Alaska af einem Schleppdampfer eingetroffen. Er hatte das Expeditioneschiif Maud auf einem Schlitten verlassen und mußte unterwegs infolg Sturmes 10 Tage auf einer Insel ftilliegen. Er wird sich etwa 14 Tage in Nome aufhalten und dann seine Reise über das Polar­meer antreten. Die norwegische Regierung hat die Entsendung Stirbt der afrikanische Elefant aus? Infolge der Ausdehnung einer Silfsexpedition für die beiden vermißten Mitglieder der ter Besiedlung Südafrifas in der Richtung nach Norden wird auch Amundsenerpedition Tessen und Knutsen beschlossen. das Großwild im dunklen Erdteile immer weiter zurüdgedrängt. Runkchronif. 3m Künstlerhaus wird am 8. Auguft die Aus Troßdem ist, wie Morstatt- Dahlem in der Naturwissenschaftliche Wochenschrift" ausführt, die verschiedenerseits geäußerte. Befürchtellung deutscher luftratoren mit Kollektionen yon Heinrich Bogler, Worpswede , und Prof. T. Röhling eröffnet. Reinbard Goering, der tung, der afrikanische Elefant, unser wichtigster Elfenbeinlieferant, bisher nur als Dramatiker bekannt geworden ist, zeigt erpreſſioniſtiſche sei von der Ausrottung bedroht, insofern übertrieben, als in Mittel- Aquarelle und Zeichnungen im Sturm. afrika die Verhältnisse wesentlich anders liegen. Dort sind große Ein Preisausschreiben für Bilsfreunde erlägt die Bilz- und Länderstrecken, die noch von Europäern wenig berührt und auch von Kräuterzentrale, eine gemeinnützige Forschungs- und Arbeitsgemeinschaft Gingeborenen ganz dünn besiedelt sind. So muß nach den Zahlen zur Förderung der Pilzkunde und Pilzverwertung, Geschäftsstelle Heil. über die Ausfuhr ton Elfenbein aus dem belgischen Kongo die bronn a. N. Es handelt sich um Herstellung mustergültiger Pilzbuber, Säufigkeit des Elefanten dort noch erheblich sein. Auch im früheren Bilzphotographien, Bilgdiapositive, die in naturge: reuer Weise Bilze so Deutsch Ostafreita waren die Elefanten in vielen Bandschaften. noch wiedergeben, daß fie als Borlagen für Unterrichtszwede dienen tönnen..