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Das Entwaffnungsgefeß.

einstimmig angenommen.

Neckar   Main  . und Donau  - Kanalisierung.

Zittau  

fatastrophe trägt, weil seine militärischen Machthaber die polnische Industrie zerstört haben und dadurch viele Ostjuden zur Aus­wanderung zwangen.

Minister des Innern Koch:

In der Ostjudenfrage muß die Regierung sich auf den Boden Ser Resolution stellen. Dabei betrachtet sie die Frage nicht

aufbauen, wenn wir erst wieder einmal ruhige Zeiten in Deutschland   haben.

Der Reichstag   lehnte am Dienstag den sozialdemokra-! Abg. Lipinski( U. Soz.): Ueber tischen Antrag auf weitgehende Erhöhung des pfändungsfreien Lohrbetrags im Hammelſprung mit 161 gegen 126 Stimmen ab. scheint der Minister recht ungenau informiert zu sein. Die Vor- vom Parteistandpunkt. Wir müssen daran denken, daß wir für Die Regierungsvorlage wird darauf in allen drei Lesungen gänge dort sind durch die foloffale Lebensmittelteuerung zu er- unser Volk starken Mangel an Nahrung und Wohnungen haben und klären, die bedeutend höher ist als selbst in Berlin  . An dem daß eine ungeheure Gefahr der Seuchenverbreitung durch die Ost= Ohne Besprechung verabschiedet wird das Gesetz über die Ent- Märchen von der Roten Armee in Leipzig   ist kein Wort wahr. juden besteht. Wir können nur Leute über die Ostgrenze laffen, die eignung von Grundeigentum und über die Beitragsleistung bei der( Sört! Sört!) Auch ist amtlich festgestellt, daß in feinem einzigen eine Eristens nachweisen fönnen und die mit einem gültigen Baz Fall die Arbeiter von den Waffen Gebrauch gemacht haben. Troß- versehen sind. Das von dem Abg. Runkel  ( D. Vp.) geforderte Zweite Lesung des Entwaffnungsgesehes. Sem wird dies öffentlich immer noch behauptet. Wer hat ein In- Reichsschulamt wäre ein Rückschritt. Die Reichsschulkonferenz hat teresse an solchen Schwindelnachrichten?! Dagegen bestehen eine nübliche Arbeit geleistet. Wir werden Der Ausschuß hat die Bestimmung eingefügt, daß für die Ab- Menge Geheimorganisationen, der Reaktionäre, so z. B. ein Offi­ein Reichskulturparlament Lieferung vechtmäßig erworbener Waffen Entschädigung zu leisten ziersbund, der in Leipzig   und Düsseldorf   im Parteibureau der ist. Die Reichswehr soll vom Entwaffnungskommissar zur Deutschnationalen Partei Besprechungen und Sizungen abhält. Hilfeleistung nur dann herangezogen werden, wenn die poli- pier muß die Regierung beim Entivaffnungsgesetz durchgreifen, zeilichen Maßnahmen zur Durchführung der Waffenablieferung hier findet sie ein dankbares Feld!( Beifall bei den U. Soz.) nicht ausreichen. Die Verwendung der Reichswehr bedarf der Zustimmung der Reidsregierung. Das Gesek soll mit dem Tage seiner Verfündigung in Straft und mit dem 1. März 1921 außer Abg. Lübbring( Soz.): Regierung und Reichstag stehen bei diesem Gesch unter dem Diktat der Entente. Es ist im Interesse des Landes, wenn das Ge­setz bald erledigt wird. Wir wollen daran praktisch mitarbeiten, müssen aber die Gewähr haben, daß das Gesetz unter feinen Um­ständen zu einem Ausnahmegasebe gegen die Arbeiterklasse wird. ( Sehr richtig! links.) Ich bin der festen Ueberzeugung, daß es deswegen zu feinem Ausnahmegesetze gegen die Arbeiter führen fann, weil die Arbeiterklasse wenig oder keine Waffen hat, wie ich ron Ostpreußen   aus eigener Erfahrung beweisen kann. Aber Tat­sache ist, daß

Straft treten.

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Reichsminister des Innern Dr. Koch:

Abg. Mumm( D. Nat.): Abg. Rosenfeld hat Pech. Die Judenresolution ist gestern schon angenommen worden, ohne daß einer der 80 Herren Unabhängigen dazu das Wort genommen hälle. Vizepräsident Dr. Bell: Die Unabhängigen haben wahrscheinlich bei der Unruhe im Hause gestern überhört, daß der Haushalt des Ministeriums des Innern aufgerufen und angenommen wurde. Abg. Breitscheid  ( U. Soz.): Die Resolution richtet sich ganz ein­tet sie sich nicht.( Abg. Bruns[ Dnati. Vp.]: Sehr richtig!) Und doch haben gerade die baltischen Barone an hervorragender Stelle gegen Deutschland   gefämpft. Ich erinnere nur an den General Ren= nenkampf.( Andauernder Lärm und Zuruse rechts.)

Die Darstellung des Abg. Lepinski   über die Vorgänge in Zittau  widersprechen meinen Ausführungen nicht. Die Masse ist beivaff­net gewesen, das steht fest. Das tiefbegründete Mißtrauen zwischen rechts und links ist vollkommen unbegründet. Die Herren hän- seitig gegen jüdische Einwanderer, gegen baltische Einwanderer rich­gen sich nicht selbst, sondern

immer dem Gegner ein Löwenfell um

und fürchten sich dann davor.( Heiterkeit.) Die Regierung wird in der Entwaffnungsfrage vollkommen gerecht vorgehen. Abg. Sauerbrey( 1. Soz.): Es können sich höchstens im Ruhr­revier noch aus den Kapp- Tagen her

einige Waffen in der Bevölkerung befinden. Die Rechtssozialisten erkennen endlich, daß die Ein­wohnerwehren vollkommen reaktionär find. Die Durchführung der Entwaffnung muß

em Verein mit den Arbeiterorganisationen erfolgen, um gerecht zu werden.( Beifall.)

die Gegenrevolutionäre bis an die Zähne bewaffnet find ,. Alle die Märchen von sich bildenden Roben Armeen haben ihren Endzweck darin, die Aufmerksamkeit von sich auf andere gu lenfen.( Sehr richtig!) Die verfassungsuntreuen Glemtente Abg. Remmele( l. Soz.): Der Marburger Mordgeist herrscht lautern nur auf die Gelegenheit, von Ostpreußen   aus den Kreuzzug in gleicher Stärke an allen Hochschulen.( Widersprich rechts. gegen die Republik   beginnen zu können.( Widerspruch und zurufe Unruhe.) Der Regierung kommt es nur darauf an, die Arbeiter rechts.) Wenn die Märstage in Ostpreußen   so ruhig berlaufen niederzuhalten. Die Regierung will find, so deshalb, weil die Arbeiterschaft nicht im Besitze bon Waffen war.( Widerseruch.) Auch im andern Teil Deutschlands  die Abrüftung nur vortäuschen. ist dies der Fall, und der Widerstand der Rechten gegen das( Große Unmihe.) Die Postzensur durch den Reichskommissar be­Entivaffnungsgesetz ist darum durchaus verständlich.( Sehr richtig!) deutet zugleich eine Pressezensur. Die Enbenbebefehung setzt für Wenn das Gesetz seinen Zwed erreichen soll, dann muß unbedingt die Nichtablieferung von Waffen nur zivei Jahre Gefängnis, die auch die Einwohnerwehr entwaffnet werden, gleichgültig, unter deutsche Regierung aber 10 Jahre Zuchthaus   aus.( Hört! Hört! welcher Maste fie auftritt. Nur unter dieser Voraussetzung links.) Die Einwohnerwehren, Zeitfreiwilligen und anderen können wir dem Gesch zustimmen.( Sehr richtig!) Nur wenn diese Henterorganisationen sollen bestehen bleiben. Das hat sich aus Entwaffnung durchgeführt wird, wird die Arbeiterschaft mit diesem den Kommissionsverhandlungen ergeben.( Widerspruch bei der Gesetze einverstanden sein. In unserem Antrag haben wir aus- Mehrheit.) Das internationale Proletariat wird in der Stunde drücklich betont, daß nur Reichswehr und Berufs polizei im Be- der Gefahr treu an unserer Seite stehen, zum Kampf gegen den fiz von Waffen sein dürfen. Die Fassung der Koalitionsparteien weißen Terror. Wir rufen das französische   Proletariat auf( die überläßt es dem Entwaffnungskommissar, auch die Einwohner im letzten Worte des Redners gehen in lauten ironischen Hochrufen Besitz von Waffen zu belassen. Das darf unter feinen Umständen der Rechten unter). geschehen. Die Regierung muß auch endlich energisch auftreten Damit schließt die allgemeine Aussprache. gegen die eigenmächtigen Handlungen der Wehrfreistommandos, bamit es nicht vorkommt, daß z. B. die Reichswehrbrigade Dajset die Kriegervereine mit Gewehren alten Models versieht.( Leb­Hafter Beifall links.)

Abg. Dr. Rosenfeld( 1. Soz.): Das Abkommen von Spa ver­pflichtet die Regierung lediglich zu einer Bekanntmachung, die die Waffenablieferung berlangt, nicht aber zu einem folchen Gejet. Die angeblichen Waffenlager der Arbeiter haben sich ents meder als tolle Lügen herausgestellt oder der Staat hat wie in Mblershof seine eigenen Waffenlager beschlagnahmt.( Heiter­teit.) Wer soll denn der neue Diktator

Der sozialdemokratische Antrag, daß nur Militär und Polizei Waffen befißen dürfen, wird gegen die Stimmen der beiden jozia­liftischen Fraktionen abgelehnt, die§§ 1 bis 5 mit derselben Mehr­heit angenommen. Gingefügt wird die Bestimmung, daß der Reichsfommissar festsetzt, welche militärischen und politischen Or­ganisationen von der Ablieferungspflicht ausgenommen sind. Verschiedene Anträge fordern einen

parlamentarischen Beirat

beim Reichsfommiffar.

Nach weiterer unwesentlicher Aussprache wird die Aussprache über den Haushalt des Reichsministeriums des Innern geschlossen. Eine Anfrage über steuerliche Erleichterungen für die heim­fehrenden Kriegsgefangenen aus Rußland   wird dahin beantwortet", daß Erwägungen darüber schweben.

Mittwoch 1 Uhr: Interpellationen über Arbeitslosigkeit, Not­Haushalt. Die britte Rejung des Entwaffnungsgesetzes wird auf Einspruch der Unabhängigen von der Tagesordnung abgeſetz f.

Schluß 8 Uhr.

25 Jahre Naturfreunde.

In Salzburg   hat der Arbeiter- Touristenverein Die Na­turfreunde" nach jahrelanger Unterbrechung wieder seine Hauptver­fammlung abgehalten, die erste seit seinem Entstehen vor einem Vierteljahrhundert.

Im Jahre 1895 luden einige Wiener   Parteigenossen, Mois Rohrauer, Oberlehrer Schmied I, Anton Kreuzer, der damalige Student Karl Renner   und Happisch zur Grün­dung eines Arbeiter- Touristenvereins ein, damit der Arbeiter seine Wanderungen in die Berge mit gleichgesinnten und denkenden Ge­fährten unternehmen könne. Der Aufruf hatte großen Erfolg. Im Anfang wurde diese Arbeiter- Touristenvereinigung von den bürgerlichen alpinen Vereinigungen viel bellacht und bespöttelt. Das fonnte die Naturfreunde nicht hindern, ruhig und zielbewußt ihrer Aufgabe nachzugehen, in den breiten Schichten der Arbeiter­schaft Liebe und Verständnis für die Natur und ihre Schönheiten zu wecken und sie dem Wirtshaus zu entziehen. 1914 zählte der Verein 30 372 Mitglieder. Da tam der Krieg, und der Mitglieder­stand sank im Jahre 1916 auf 18 846. Nach dem Umsturz 1918 waren es 23 517, und nun gang es sprunghaft in die Höhe. 1919 zählte man bereits 47 554 und Ende Juni 1920 73 000 Mitglieder. Der Rahmen, den sich der Verein gesteckt hatte, wurde bald zu eng und die 550 Ortsgruppen, die der Verein zählt, verteilen sich auf Deutschösterreich, Deutschland  , die Tschecho- Slowakei  ( wo man die Reichenberger Ortsgruppe unterbrüdt hat), Jugoslawien  , Ungarn  , Schweiz  , Norwegen  , Dänemark  , Frankreich  ( Elsaß  ), Italien   und bis nach Amerika  . Diese wahrhaft proletarische Ar­beiterinternationale hate sich auch in dem Kriege bewährt. Zu den Zeiten, als wir vom Ausland hermetisch abgeschlossen waren, in den Kriegsgefangenenlagern in England und Frankreich   fest­gehaltenen Oesterreichern, die Mitglieder der Naturfreunde waren, die Zeitschrift Naturfreund" regelmäßig zuzusenden. Und kaum war der Kriea vorüber, kamen aus Amerika   die ersten besorgten Anfragen: Wie geht es Euch? Wie habt Ihr den Krieg über­standen?" Es wurden auch in den amerikanischen   Ortsgruppen Sammlungen eingeleitet und für die notleidenden Wiener Mitglieder große Beträge geschickt. Auch die deutschen   Ortsgruppen lei­Ein Antrag Curtius( Dt. Wp.) und Kopsch( Dem.) wird teten unter dem Motto Bergesnot" Sammlungen ein, und viele angenommen, wonach dem Reichsfommissar ein parlamentarischer Zehntausende Mark tamen den Wienern zu. Beirat von 15 Personen beigegeben wird. Das Einverständnis des Die Naturfreunde haben auch auf dem Gebiet der Weger­geweien; daran kann weder ich noch der Borrebner etwas ändern. Beirats ist zu grundlegenden Ausführungsbestimmungen einzufchließung und des Markierungswesens ganz Er­Waffen sind auf beiden Seiten vorhanden. 3ittau ist ja auch holen. In dringlichen Fällen selbständig erlassene grundlegende fprießliches geleistet, eine statliche Reihe von Schuhhäusern micht ohne Waffen erobert worden. Die Reichsregierung hatte Ausführungsbestimmungen hat der Reichskommissar dem Beirat und Hütten in den Alpen des deutschen   Sprachgebiets tragen bisher keine Befugnisse zum Eingreifen gegen die Waffenbefizer, alsbald vorzulegen. sondern nur die Länder. Die Reichs regierung ist aber der Im§ 7 wird Entente dafür verantwortlich. Wir wollen die Entwaffnung nicht die Beschränkung des Post- und Telegraphengeheimnisses mit dem Ausnahmezustand durchführen und haben deshalb nur die einstimmig gestrichen. Maßnahmen vorgeschlagen, die unbedingt notwendig sind. Wenn der sozialdemokratische Antrag angenommen wird, ist das Gesetz Abg. Rabbruch( Soz.: Wir wünschen nicht, daß Einwohner perade im Gegensatz zu den Wünschen der Sozialdemokraten vermehren und ähnliche Organifitionen bei der Entwaffnungsaktion schlechtert. Es ist herangezogen werden, denn wir haben damit schlechte Erfahrungen gemacht. Bei der dritten Lesung müßte noch eine Bestimmung eingefügt werden, wonach die Eidesverweigerung bestraft wird.

Abg. Hildenbrand( Soz.): Wenn der Zweck erreicht werden soll, ist die unparteiische Handhabung notwendig. Den Reichs tommissar tannen wir nicht; wir fönnen darum nur dann dem Gesez zustimmen, wenn dem Reichskommissar ein parlamentarischer Beirat beigegeben wir der besonders die Ausführungsbestim- ist es durch die Hilfe der Ortsgruppe Kristiania   gelungen, den mungen mit prüft und miterläßt. Unser dahingehender Antrag bietet eine Garantie für unparteiische Handhabung des Gesetzes.( Beifall bei den Soz.)

fein? Etiva Lüthwik oder der Oberpräsident ton Hannover  ? Der Raiser war wenigstens noch an die Geseze gebunden, dieser Ditta for aber fann gegen die Arbeiter vorgehen, wie er will. Deshalb ist uns die Stellungnahme der Rechtssozialisten unverständlich. Jedes Telephongespräch kann der Reichskommissar belauschen lassen. ( Hört! Hört! Iints.) Die Reichswehr wird wieder keine Grenzen fennen, wenn sie erst einmal losgelassen ist. Die Arbeiterschaft ist schon mit schlimmerem fertig geworden, sie wird auch die Fessel Dieses Gesetzes abstreifen.( Beifall bei den 1. Soz.)

Reichsminister des Innern Dr. Koch:

Für den Zeitpunkt der Einbringung des Gesetzes ist lediglich das Verlangen der Entente mißgebend

nicht beabsichtigt, Zeitfreiwillige zur Durchführung des Gefeses heranzuziehen.( Widerspruch bei den 1. Soz.) Wir entsprechen gern dem sozialdemokratischen Wunsch, alle Bevölkerungstreife da­bei mitwirken zu lassen, aber diese Organisition wird dann be­waffnet sein müssen. Bei einer guten Propaganda wird sich ein Gingreifen der Reichswehr vermeiden lassen.

Abg. Hofmann- Ludwigshafen( 3tr.): Wer den Weltfrieden er­strebt, muß zunächst für den Landfrieden sorgen.( Beifall.) Wir werden das Gesez unverändert annehmen.

Abg. v. Gallwis( Dnat. Vp.): Gewiß find Waffen auf beiden Seiten vorhanden, wir glauben, daß links mehr zu finden sind. ( Widerspruch links.) Rosenfeld   gibt ja direkt zu, daß seine Leute Waffen haben, wie follten sie sonst die Fessel abstreifen fönnen? ( Beifall rechts, Widerspruch links.) Wir glauben nicht, daß die Waffen der

Noten Armee vom März

aus den Händen der sogenannten Arbeiterschaft völlig verschwun­den sind.( Lachen links.) Das Gesetz kommt einem dringenden Bedürfnis entgegen.

Abg. Kropich( Dem.): Der Reichskommissar soll möglichst un­behindert sein. Angesichts es Mißtrauens gegen dieses Gesetz sollte aber eine Einigung über die Form und die Befugnisse des Beirits möglich sein.( Beifall bei den Dem.)

Reicheminister des Innern Koch: Eine Organisation aus allen Kreisen der Bevölkerung, wie sie dr Vorrdner forderte, müßte be­waffnet sein, wenn sie Bewaffneten gegenübertreten soll. Die Einwohnerwehr wollen wir bei der Entwaffnung nicht benutzen. Abg. Unterleitner( U. Soz.): Wir fürchten, daß das Gesetz dennoch zu einer neuen Bewaffnung der Einwohnerwehren führt; deshalb werden wir die Arbeiter zum Protest gegen dieses Ge­fez aufrufen.( Anhaltende Suhurufe rechts.)

Abg. Kopsch( Dem.): So aufgeregt wie hier haben sich die Unabhängigen in der Kommission nicht geberbet.( Sört! Hört!) Abg. Dr. Rosenfeld( U. Soz.): Im Ausschuß haben wir die felben Ausführungen gemacht wie hier. Abg. Schöpflin( Soz.): Die heutigen Ausführungen der Un­abhängigen im Plenum stehen im strikten Gegensatz zu ihrem Ver­halten im Ausschuß.

Nach weiteren Ausführungen verschiedener Redner dazu sagt Abg. Nemmele( U. Soz.): Schöpflin hat im Ausschuß geitiveilig geschlafen.( Schallenbe Heiterkeit.) Abg. Dr. Curtius( Dnat. Vp.): Unverantwortlich ist es, daß Abg. Schöpflin( Soz.): Es war kein Wunder, daß ich im Aus­die Unabhängigen immer wieder die Brandfackel in das Volt wer- schuß bei den sanftmütigen Reden der Unabhängigen ein­fen.( Große Unruhe bei den 11. Soz.) Den parlamentarischen geschlafen bm.( Erneute schallende Heiterkeit.) Beirat für den Reichskommissar lehnen wir unter allen Um- Nach weiteren Ausführungen Dr. Rosenfelds und Hof­ständen ab.

manns Ludwigshafen  ( 8tr.), der die Angaben Schöpflins auf Grund seines Stenogramms unterstüt, wird ein Antrag auf Schluß der Aussprache angenommen. Beschlossen wird, daß die Organisationen des Reichskommissares

stolz das Wappen der Naturfreunde. Der Wiener   Ortsgruppe wurde im vorigen Jahre der ehemalige kaiserliche Tiergarten bei Wien   als Treuhänder übergeben, und es ist das Bestreben dieser Ortsgruppe, diesen Tiergarten der Wiener Bevölkerung als Natur­schußpart zu erhalten.

Aus aller Welt.

Die Ermordung des italienischen Sergeanten in Lyd. Ale Schuldiger an dem Tod des italienischen Sergeanten Orafi bar fich nunmehr der Eisenbahner Jeswig bekannt. Nach den bisherigen Grmittelungen stellt sich die Tat nicht als überlegter Orasi hatte dem Jeswig Mord, sondern als Notwehr dar. abends bei einem Dienstgang aufgelauert, weil Jeswig den Vater eines Mädchens gegen ihn aufgehetzt hatte. Der Angreifer ist Ovasi gewesen.

Englische Wiebergutmachung. Seinerzeit hatte ein englisches Gericht die Beschlagnahme des auf der Bank von England   unter­gebrachten Vermögens des ehemaligen 3aren Ferdinand von Bulgarien  ( 400 000 Pfund Sterling) ausgesprochen. Auf die von Ferdinand eingelegte Berufung hat jest der Kaffationshof entschieden, daß dieses Vermögen nicht bulgarisches Kronvermögen, sondern reines Privatvermögen gewesen sei, das er von seiner Mutter her bom französischen   König Louis- Philippe   ererbt Ja so habe. Die Beschlagnahme sei demgemäß zu lassieren. cin internationaler König hats halt gut!

Die erste bolfchewistische Olympiade hat laut Moskauer   Funk­spruch am 1. August in Orel   begonnen. Es beteiligten sich nach Moskauer   Behauptung über 200 Sportverbände, Kluba, Pfad­finder und Turnabteilungen.

Abg. Fischer- Köln( Dem.): Das Gesetz ist fein Ausnahme gesetz gegen die Arbeiter. Die Sozialdemokratie soll sich deshalb Briefkasten der Redaktion. ihr Ultimatum an die Regierung noch einmal überlegen. Abg. Frau Zetkin  ( A. P. D.): Das Abkommen von Spa recht sich aus allen Schichten der Bevölkerung zusammensehen sollen. Bei 23. F. 18. Ja, am 1. Auguſt 1920. Genoffe 12. Sie sind zur fertigt den bösartigen Charakter dieses Gesetzes nicht. Das Geber Gesamtabstimmung über den§ 9, der dem Entwaffnungskom- Abgabe ber Steuererklärung berpflichtet, womit aber nicht gejagt ist, daß feb müßte heißen: Gesek zur Niederhaltung des Proletariats. Der missar gestattet, besondere Organisationen bei der Entwaffnung zu- Sie die Steuer zu zahlen haben. Mehrheitssozialist Lübbring ist eine politische Unschuld vom Lande, zuziehen, wird dieser dann gegen die beiden sozialdemokratischen Jugendsekretariat Groß- Berlin, In den helten 23. 2. Darüber wird die Gruppen und die Deutschnationalen abgelehnt.

Der Rest des Gesezes wird in zweiter Lesung angenommen. Es folgt die dritte Lesung des Not- Haushalts. Abg. Nosenfeld( U. Sog.) wendet sich gegen eine Entschließung, eine eventuelle Internierung eingewanderter Ostjuden

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R. 1. 1. Wenden Sie sich an das Handwerkskammer   in Berlin  , Teltower-, Ede Belle- Alliance- Str., Auskunft geben. M. 62. Rein; nur für das Reichsnotopfer. 2. 2. 13. 1. Versicherungsamt, Berlin  , Klosterstr. 65. Die Höhe des Krankengeldes ergibt sich aus den Sabungen. 2. Ja; 10 Broz. vom Rohn; der Abzug hat jedoch zu unterbleiben für 30 m., die fich für jede zum Haushalt ge­hörende Berson um je weitere 10 M. erhoben. 3. Nur die Entlohnung er folgt nach dem Beamtenbesoldungsgeset. 4. Nein. 7. 2. 28. 1. Nein.

menn er glaubt, daß die Regierung das Gejeb gleichmäßig gegen rechts und links anwenden wird. Die Reaktion täuscht sich, menn fie meint, die Arbeiterklasse durch Wegnahme von ein paar Gewehren unschädlich zu machen. Die Arbeiterklasse hat noch ganz andere Mittel, fie hat die Bedeutung im Wirtschaftsleben, die fte hat den Generalstreif.( Sehr richtig!) Die Gesellschaft des Kapitalismus   greift aus innerer Schwäche zu diesem lebten 3. Zimmerstr. 90/91.$. 118. Solange Befreiung nicht erfolgt, fönnen Mittel, um sich am Ruder zu halten. Es wird ihr nichts helfen, verlangt. Durch die Maßnahmen gegen die Ostjuden sind geraden zwei Jahren, wenn der Schiedsspruch darüber nichts enthält. Betriebsrat W. 99. die Idee des Kommunismus wird siegen.( Beifall bei den Großschieber nicht betroffen worden. Man sollte nicht vergessen, Sie in Deutschland   die Ehe nicht eingehen. 11 608­daß Deutschland   einen Teil der Schuld an der Ostjuden Sofort, laufende Berträge aber werden von ihr nicht berührt.

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&. Nein.