Deutscher   Reichstag  .

19. Sigung. Donnerstag, den 5. Auguft, 10 Uhr. Am Regierungstisch: Fehrenbach, Simons, Heinze, Koch.

Dritte Lesung des Entwaffnungsgesetzes.

hat das Recht, die Abgabe eidesstattlicher Versicherungen innerhalb

=

Der Fall Dassel  .

Eine sozialdemokratische Anfrage.

Der sozialdemokratische Abgeordnete Gen. Wolff- Tilsit hat folgende Anfrage an die Reichsregierung gerichtet:

hielten wir heute morgen von der Redaktion des W. Z. B. die Antwort, daß es diese Meldung bisher nicht weitergegeben babe, sondern Ermittlungen" anstelle.

"

Für 120000 Mark Kriegssparmarken beschlagnahmt. Ueber die Provinz Dstpreußen ist seit dem 24. Juli erneut der Während des Krieges war die Einrichtung getroffen worden, Die Sozialdemokraten haben ihre Anträge aus der Die vollziehende Gewalt daß sich die Soldaten Sparmarfen von 1 M. an aufwärts zweiten Lesung wieder eingebracht, monach ausdrücklich festgestellt Belagerunge zustand berhängt worden. merden soll, daß nur die Reichswehr und die zum Waffentragen be- ift dem General v. Dassel   und die Ausübung der Zivilgewalt bei ihrem Truppenteil faufen fonnten. Diese Marten wurden in rechtigte Berufspolizei von der Ablieferungspflicht befreit sein soll. dem Oberpräsidenten Dr. Siehr übertragen worden. Der größte Spartarten geklebt und das Geld vom Truppenteil einer Demgegenüber liegt ein Antrag der Regierungspar. Teil der Bevölkerung Ostpreußens   empfindet die Ernennung Sparkasse   in der Heimat überwiesen. Diese zeichnete von diesem Gelde Kriegsanleihen, war jedoch bereit, dem Inhaber der teien vor, den in der zweiten Lesung gestrichenen§ 9, wonach v. Daffels als Träger der vollziehenden Gewalt als einen Sparfarten den Betrag jederzeit zurückzuerstatten. der Reichsfommissar auch andere besondere Organisa Schlag ins Gesicht. General v. Dassel   gehört zu den Kap­Nach Beendigung des Krieges wurden nun die meisten Karten tionen zur Durchführung seiner Aufgaben heranziehen oder pisten, und seine Beurlaubung ist von dem im Reichswehrministerium den Kassen zur Einlösung vorgelegt. In der letzten Zeit stellte sich schaffen fann, wieder einzustellen. Ferner beantragen die Re- eingefeßten Untersuchungsausschuß bereits Ende Mai beantragt worden. dabei heraus, daß die darin geflebten Marken mit den Eintragingen gierungsvarteien folgenden neuen§ 9a: der Reichskommissar Ich bitte die Reichsregierung um Auskunft, weshalb die Beurlaubung bei den Sparkassen, die diese auf Grund der Benachrichtigung durch der festgesetzten Frist über Waffenschiebungen oder über noch nicht erfolgt und der Organisator der ostpreußischen die Zahlmeister der Truppenteile bornahmen, nicht übereinstimmten. den Befiz und den Verbleib von Waffen oder Munitionslagern all- Sicherheitspolizei, der Polizeipräsident in Königsberg  , 2üb bring, Der Betrag der geklebten Marken war oft bedeutend höher. gemein oder im Einzelfalle bei der von ihm zu bezeichnenden Be- nicht mit der Ausübung der vollziehenden Gewalt beauftragt es sich um Betrugsversuche handelte. Die Soldaten hatten die Sparmaken sich irgendwie ohne Bezahlung zu verschaffen ge­Wir können die Antwort des Herrn Reichswehrministers wußt und versucht, das Geld dafür bei den Kaffen zu erheben. Ginen Geßler voraussagen. Er wird antworten: Woher soll ich großen andel mit diesen Kriegssparmarken versuchten zwei das wissen? Ich bin doch nur Reichswehrminister." junge Männer, ein Kaufmann Mar Schwarz aus Wilhelmshaven  und ein Architekt Albert 2ehmann aus Berlin  . Ja'Wilhelms= haven war eine bedeutende Summe an Kriegssparmarten unter= schlagen worden, von der auch Schwarz für 120 000 m. erhalten hatte. Diese bot er nun mit Lehmann zusammen hier in Berlin  einem Geschäftsmann an, der durch Anzeigen bekannt gemacht hatte, daß er Kriegsanleihe und andere Papiere laufe. Sie berlangten von diesem für den ganzen Bestand nur die Hälfte des Nennwertes, 60 000 m.

hörde zu verlangen.

Abg. Dr. Rosenfeld( 11. Soz.): In letter Stunde wiederholen nir nochmals unseren Protest gegen diefes Ausnahmegesetz gegen das Proletariat. Einem Manne, der Todesurteile bestätigt hat, dem trauen wir nicht zu, daß er einen unparteiischen Reichs­fommissar ernennt.( Beifall bei den 11. Soz.)

Hierauf hielt der Minister des Aeußern die an anderer Stelle miedergegebene Rede..

Abg. Stelling( Soz.):

Die Sozialdemokratische Partei   ist der Meinung, daß die Notwendigkeit des Gefeßes im Friedensvertrag von Versailles  und dem Abkommen von Spa begründet liegt. Die Unabhängigen sollten sich die Frage vorlegen, ob sie nicht auch diesem Gesez zu­stimmen müssen, denn besonders jeder Arbeitervertreter hat ein Interesse daran. Wir haben alles getan, um das Gesek so zu gestalten, daß es kein Ausnahmegejez wird, aber wir können nicht die Verantwortung übernehmen, daß durch ein Scheitern des Gesetzes das Abkommen von Spa verlebt würde.( Beifall.) Die Schaffung des parlamentarischen Beirats wiro besonders dazu bei­tragen, eine unparteiische Handhabung zu gewährleisten.

Abg. Merk( Bahr. Vp.) stimmt der Vorlage zu. Abg. Frau Zetkin  (. P. D.): Solch ein Gesetz könnte nur durch die politischen Arbeiterräte gerecht durchgeführt werden.( Jronische Betterfeit bei der Mehrheit.) Tros des parlamentarischen Beirats bleibt das Gesetz ein Ausnahmegejez gegen die Arbeiter. Warten wir ab, ob das Gefeß zum Beispiel gegen die Organisation Escherich angewandt wird, den Hauptherd der reaktionären Bewaffnung. ( Sehr richtig!) Wenn Sie glauben, mit diesem Gesez die Rebo­lution aufhalten zu fönnen, so täuschen Sie sich: Gs lebe die Welt­revolution!

Abg. Burlage( 3.): Um der Sozialdemokratie entgegenzu­fommen, ziehen wir unsere Fassung zu§ 9 zurüd und übernehmen bie sozialdemokratische. Den§ 9a halten wir aufrecht.

Reichsminister des Innern Koch: Das Gesetz richtet sich gegen alle, die Waffen haben, gegen feinen mehr und feinen weniger. Was die Organisation Escherich anbetrifit, so erffäre ich, daß die Reichs­regierung eine folche Organisation offiziell nicht aner fannt hat, sondern daß sie ausdrücklich darauf hinweist, daß nach bem Abkommen von Spa eine solche Organisation unzulässigg ist. Daß vor der Konferenz von. Spa das eine oder andere bekannt war, mag wohl richtig sein, denn vor dem Abkommen bon Spa mar darin absolut nichts Gefeßwidriges zu erblicken.

In der Gesamtabstimmung wird darauf das Entwaff= nungsgefes in dritter Lesung gegen die Stimmen der Unab hängigen und einiger Deutschnationalen( Dr. Röside, v. Graefe, Oberfohren usw.) angenommen.

Präsident Löbe teilt darauf dem Hause mit, daß um 1 Uhr der Aeltestenausschuß zusammentreten wird, um über die neue 2age zu beraten. Er fündigt eine neue Erklärung des Außen ministers Dr. Simons an.( Bewegung.)

Das Haus tritt dann in die Fortsetzung der Besprechung der Interpellation über die

ein.

Erwerbslofenfürsorge

Abg. Andre( Bentr.): Eine geordnete Arbeitslosenfürsorge ist dringend notwendig. Mit dem Vorwurf des Faulenzertums tann man die Erwerbslojenfrage nicht abtun, denn die deutsche Arbeiter­schaft ist in ihrer überwiegenden Mehrheit arbeitswillig.

( Schluß im Morgenblatt.)

worden ist.

SP

Pfaff und die Rote Armee. Samburg, 5. Auguft.( Eigener Drahtbericht des„ Vorwärts". Wir hatten seinerzeit davon berichtet, daß der Herausgeber der „ Hamburger Warte", ein gewiffer F. C. Holb, vor allem die blöden Meldungen von einer Hamburger Roten   Armee in die Welt setzte. Heute wird nun in seinem Blatte mitgeteilt, Holtz sei nach Berlin   berufen worden, und die Angelegenheit werde infolge zu oberflächlicher Arbeit der Hamburger Behörde vom Reiche verfolgt werden. Wir sprachen bereits damals unsere Verwunderung darüber aus, daß eine Regierungsstelle dem Holz, der ein offener Kappanhänger ist, zum Gewährsmann nehme. Wie wir nun erfahren, hat es Holk verstanden, sich ohne Wissen des Reichswehrministers mit dem kommissarisch im Reichs­wehrministerium als Hilfsarbeiter beschäftigten Staatsanwalt Pfaff in Verbindung zu sehen, der ohne Wissen des Mi­nisters sich der Sache angenommen hat und sogar in Hamburg  war, um bei der Hamburger Behörde Erkundigungen einzuziehen. Die Hamburger Polizeibehörde hat es natürlich abgelehnt, fich mit der Angelegenheit und mit diesem Staatsanwalt Pfaff zu befassen, solange nicht das Ministerium offiziell mit dem Senat in Ver­bindung tritt. Darüber hinaus hat der Genat bei der Regierung sich über das Vorgehen eines so untergeordneten Beamten be wert. G3 wäre ja auch noch schöner, wenn jeder Redakteur eines aldeutschen Blattes sich selbständig machen und mit Re­gierungsstellen Aktionen gegen eingebildete Rote   Armeen ein­leiten fönnte.

Der Hamburger Senat   hat sich, wie wir erfahren, auch über das provozierende Auftreten der Erhardtschen Baltikumtruppen in Curhaven mit einer Beschwerde an das Reichswehrministerium

gewandt.­

Der Tisza- Prozeß.

Der Geschäftsmann ging zum Schein auf den Vorschlag der beiden jungen Beute ein und setzte sich mit dem Kriminalwachte meister Saß in Verbindung. Diefer stellte fest, daß es fich nur um gestohlene oder unterschlagene Sparmarken handeln fönne und nahm Die Sparmartenbefizer fest, als sie erschienen, um das Geld abzu­holen.

Eine Doppel- Gasverniftung wird wieder aus der Prenzlauer Str. 9 gemeidet. Dort hatten der 50 Jahre alte Schweizer Karl inte und feine Ehefrau beschlossen, gemeinsam aus dem Sausverwalter bemerkt und er ließ die im Keller des linken Seiten­Leben zu scheiden. Der starte Gasgeruch wurde bald von dem flügels belegene Wohnung öffnen. Die herbeigerufene Feuerwehr stellte bei beiden Eheleuten Wiederbelebung versuche an, die auch nach längeren Bemühungen bei der Frau von Erfolg waren. Sie wurde nach dem Strankenhaus am Friedrichshain   gebracht. Die Leiche des Ehemannes wurde dem Schauhause überwiesen.

Die eingewickelte Mindesleidie. Auch mestern wurden wieder an brei verschiedenen Stellen die Leichen neugeborener Kinder aufgefunden, die anscheinend gleich nach der Geburt ge= tötet worden sind. Vor dem Grundstück Kronprinzenufer 17 fand man ein großes Wedalas, das eine Kinderleiche enthielt.- In der Warschauer Straße fanden Kinder ein Batet aus grauen Tütenpapier, das die Leiche eines neugeborenen Mädchene enthielt. Aus dem Engelbeden wurde die Leiche eines neu­geborenen Knaben gelandet, die etwa 8-10 Tage im Wasser ge legen hat. Sie war in Papier   eingepackt und verschnürt und mit einem großen Stein beschwert. Alle drei Leichen wurden dem Schauhause überwiesen.

Stahnsdorf- Kl.- Machnow. Ein Sommerfest veranstalten die Ar. Wien  , 5. Auguft.( T. U.) Jm Tisza- Prozeß erklärte Ober- beitertirner am fommenden Sonntag hier im herrlichen Garten des leutnant üttner, er habe sich von der Schtheit der Unterschriftführungen ift gesorgt. Eintritt 1 Mt.( Kinder frei.) Die Arbeiter Turng. Grothe. Für gutes Konzert, Unterhaltung und Auf­Friedrichs auf dem Brief, der für die Ermordung Tiszas Behlendorfe. Teltows u. Umg. werden um Unterſtüßung ersucht. 100 000 tonen aussette, genau überzeugt. Bei einer der Anfang 3 Uhr. vorbereitenden Zusammenfünfte hobe Friedrich gesagt: Er­lebigen wir Herren die Sache unter uns und ziehen wir keine Bauern in die Angelegenheit. Als nächster wurde der Angeklagte Fähnrich Sztantow3fy vernommen. Auch seine Aussage ist schwer belastend für Friedrich, der verschiedene Male in ihn drang, den

Groß- Berliner Lebensmittel.

Hennigsdorf  . Montag Ausgabe der Nährmittelfarten für Stranke, Striegsbeschädigte und für Kinder bis zu zwei Jahren.

Mord zu verüben, den er ihm als ein großes Verdienst um die Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Nation darstellte. Der Angeklagte schilderte den Hergang des Attentats, zu dessen Ausführung er sich mit Josef Pogany, Stefan Dobe und Horvath in das Haus Tiszas begab, wo dieser dann von Pogany und Horvath niedergeschossen wurde.

Der Arbeiterzeitung" wird aus Budapest   geschrieben, daß die Stimmung der Bevölkerung bort inmitten der vielen politischen Prozesse und immer neuen Verhaftungen und Hinrich bungen aufs äußerste erregt sei. Man erwarte neue ge­waltsame Ereignisse, namentlich auch im Zusammenhang mit dem Tisza- Prozeß, durch den sich Friedrich und seine Parteigänger zu Aristokratie vielleicht ankommen lassen wolle, um endlich eine einem Streich veranlaßt fühlen könnten, auf den es die herrschende Klärung der Lage herbeizuführen.

Charlottenburg  . Wegen Renovierung der Aula der Siemens- Ober­( S.P.D.) am Freitag, den 6.. 1,8 Uhr. bei Vohne, Schloßstr. 45, statt. realfoule findet die nächste Uebungsstunde des Gesangsvereins„ Harmonie" Sangesfreudige Genossen herzlichst willkommen.

Sport.

Ringkämpfe in Schöneberg  . Bei den gestrigen Rämpfen siegte zuerit Hawlitsch et über Petitjean nach 16% Minuten durch 612 Minuten durch Hüftschwung. Der darauf folgende Kampf Gritsen und Hochdanen blieb nach 20 Minuten unentschieden. Ebenio Kopfgriff aus dem Stand. Dann siegte Weber über Mah nach verlief der Stampf Nigler und Naber.

zur Macht gelangte, da war das Wort„ Rot  " in den politischen Sprachschah übergegangen. Gs fennzeichnete unterschiedslos den Jakobiner, den Parteigänger der Schreckensherrschaft. Sturmzeichens und des Sinnbildes der Volksaufstände. Als im Von Stund   an behielt die rote Fahne die Bedeutung des Juli 1832 die republikanischen Arbeiter und die Angehörigen der Bolytechnischen Schule zusammen mit den polnischen, italienischen Heute ringen: Rigler gegen Hatlitschef, De Souza gegen und spanischen Flüchtlingen gegen das Königtum Ludwig Philipps reboltierten, bereinigten sich die Angreifer unter der roten Fahne, haben nach Bodenbach   sind nunmehr beendet. Die weiteren Trans- gegen Gritjen. Die Transporte der tschechoslowakischen Truppen von Cur- Schachschneider, Naber gegen Weber und Entscheidungskampf Reiber die diesmal die Aufschrift trug: Freiheit oder Too!" Auch im Thor, der im Vorjahre im Derby solche gute. Form zeigte, hat Jahre 1848 war sie das Symbol der Revolution in Paris  , und sie porte werden über Triest   geleitet und werden daher Deutschland  in der Arbeit nachgegeben. Dieserhalb kommt der Hengst auch nicht hat ihre Bedeutung beibehalten bis in unsere Tage. Die großen mehr für die Hannoverschen Ereignisse in Frage. Der alte Umwälzungen der lebten Jahre in Rußland  , in Desterreich- Ungarn  , Rübezahl  , der diesjährige Gewinner der Berolina, ist in Hannover  in Deutschland   standen im Zeichen der roter Fahne, die sich nur den so schwer niedergebrochen, daß er aller Wahrscheinlichkeit nach getötet veränderten Zeitverhältnissen angepakt hatte: statt großer, wehender werden muß. In Ungarn   wurde das zehntägige Alager Auguft Banner, wie sie früher dem Bolfshaufen borangetragen wurden, Meeting mit 2% Millionen Kronen ausgeschrieben. flatterten jetzt, in Petersburg  , in Wien   wie in Berlin  , fleine rote Fähnchen neben den Führerfißen der Automobile, mit denen die revolutionären Soldaten durch die Straßen der Hauptstädte jagten, im hier ben lebten Widerstand der alten Gemalten zu brechen, dort

stürzt sei.

lande vermitteln.

nicht mehr berühren.

Groß- Berlin

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Arbeiter Radfahrer- Bund Solidarität, Drtsgruppe Berlin  , I. Abt. 7. August Sommernachtsball im Abteilungslofal Mödernftr. 114. Anfang 8 Uhr. 8. August Staterbummel Rangsdorf( Rapp) Badetour. Start mit tags 1 Uhr. II. bt. Sonnabendabend 5 Uhr nach Treuenbriegen­Belzig- wiefenburg; Sonntag früh 6 Uhr Badetour nach dem Lienewizjee bei Michendorf  . Sämtliche Starts Fontanepromenade 18. Gäste will. Arbeiter- Radfahrer- Verein Groß Berlin". Sonnabend nach mittag 5 Uhr und 12 Uhr Wörlik. Sonntag früh 6 Uhr Lehnin  . Sonntag nachmittag 1 Uhr Zehlendorf  , Railstr. 12. Start Mariannenplatz.

tommen.

Aus

0

aller Welt.

Kein Tumult, sondern Waffenschiebung. ierzig leichte M.- G.'s beschlagnahmt. Gestern abend ging uns eine Meldung der B.- S.- Sorrespon­durch ihr Erscheinen zu dokumentieren, daß das alte Regime ge- denz zu, die wir heute morgen unter der Ueberschrift Tumulte in der Passauer Straße" wiedergaben. Nunmehr stellt es sich heraus, daß nicht, wie gemeldet wurde, die Waffen in ein De= pot der Sicherheitspolizei, sondern in die Wohnung einer polnischen Dame 2. gebracht wurden. Die 5 Kisten enthielten je acht leichte Maschinengewehre und waren von der. Technischen Hundertschaft Neukölln im Lastauto nach der Passauer Straße gebracht worden. Der Hauptwachtmeister dieser Luftpoft mit Schweden  . Die schwedische General- Postdirettion Hundertschaft, der ohne Wissen seiner Borgesetzten diese Verschie­bung vornahm, wurde sofort auf Veranlassung des Majors hat die schwedische Regierung um die Ermächtigung zu einem taupisch, des Leiters der Berliner   Sicherheitspolizei, berebereinkommen mit der deutschen   Postverwaltung betreffend Gin­richtung eines Luftpoftverkehrs Malmö  - Warnemünde   ge­haftet und heute morgen einem eingehenden Verhör unterzogen. beten. Die morgens von Malmö   abgehende Flugpost würde dann Er hat bereits die Schiebung zugestanden. Ueber die Einzel- um 1 Uhr mittags in Berlin   eintreffen. Auch eingeschriebene heiten des Verhörs selbst liegen noch feine amtlichen Meldungen Briefe können damit befördert werden. Dieser Luftpostverkehr, der beginnen wird, sobald die schwedische Regierung ihre Genehmigung erteilt hat, soll mit deutschen   Flugzeugen ausgeführt werden. bard" veröffentlicht die sensationelle Meldung, daß die russischen  Kronjuwelen nach England eingeschmuggelt worden seien, wo sie bon bolichewistischen Gigentümern" verbauft werden sollen. Die britischen Behörden sind über diese Angelegenheit durch eine Ber sönlichkeit informiert worden, die lange in Petersburg   gelebt hat und auf dem Gebiet des Juwelenhandels eine hervorragende Autorität ist. Unter dem Geschmeide soll sich die Krone des Zaren und der Zarin befinden.

Die Deutiche Kammerbühne" wurde unter dem Vorfiß des Präfis denten der Künstlergewerkschaft Bayerns in München   gegründet. Sie soll künstlerische Darbietungen unter Mitwirkung bekannter Darsteller dem Aus Das Innsbrucker   Stadttheater Joll an den Betriebsrat, der bisher fchon die Leitung inne batte, verpachtet werden. Der Betriebsrat würde danach Direktorium und Berantwortung übernehmen und die Bühnen mitglieder den Reingetrinn teilen. Diese Betriebsform wird fälschlich in einigen Beitungen als Sozialisierung bezeichnet. Tatsächlich liegt nur eine genossenia aftliche Bachtung vor. Die Gesamtintereffen können damit parallel geben, müssen es aber feineswegs. Vor allem müßten neben bei Stadtverwaltung auch die Konsumenten mit beteiligt werden. Der Schöpfer des Tierparts Askania Nova   in Südrußland  , Fr. v. Falz Fein  , ist in Rifingen gestorben. Ihm ist es gelungen, viele erotische Tierazten in seinem Tierpart zu züchten und heimisch zu machen Manche davon hat er dem Berliner   Zoologischen Garten überwiesen. Karl Krans, der Herausgeber der Fadel", gibt in diesen Tagen einen Band Ausgewählter Gedichte" heraus. Die B. 3. a. M. meldet zu der Angelegenheit: G3 ist festge­Warnung vor Rad- Jo. Die hervorragendsten Bertreter der deutschen   stellt worden daß die 40 Maschinengewehre nicht der technischen Die ruffischen Kronjuwelen in England. ,, Evening Stan Universitätskliniken erlaffen eine Barnung vor dem mit großer Reklame Hundertschaft gehört haben, ja überhaupt nicht aus den bertriebenen Rad- Jo, das angeblich alle möglichen Einflüsse auf die Schwangerschaft ausüben soll, tatsächlich aber die zugeschriebenen Eigen- affenbeständen der Sicherheitspolizei stammen, fchaften nicht befitt. Angeblich ist es noch nicht möglich gewesen, festzustellen, woher die Gine französische Zeitschrift für Verständigung. Unter der Schrift- Waffen überhaupt stammen. Dagegen wird angegeben, daß keines leitung von Eduard Dujardin erscheint in Frankreich   demnächst eine Zweimonatssdrift unter dem etwas feltsamen Titel„ La Seconde Revue falls unlautere Motive, dem Waffentransport zugrunde­Wagnerienne et Cahiers idéalistes français". Seltiam ift der Titel be. lägen. G3 fer auch teinesfalls an eine Verschiebung der sonders darum, weil man auf der Ankündigung lieſt, in diesen Heiten werde Waffen nach Polen   gedacht worden. faum mehr von Wagner die Rede iein als von den anderen führenden

bor.

Gegen die Badeproßen. In Savona  , Italien  , hat am 3. Auguft eine Rundgebung gegen die Badegäste stattgefunden. Es kam zu einer blutigen Schlägerei zwischen Arbeitern und Bade­gästen, bei der zwei Personen getötet und sechs verwundet

deutschen   und französischen   Beistern auf dem Gebiete der Kun it und der In diesem Zusammenhange ist auch ein Wort zu verlieren über Bolitit. Die„ Zweite Revue Bagnerienne", die ein Programm inter  - die mehr als eigentumliche Saltung des B. T. B. in dieser nationaler Geistestultur verwirklichen will, fordert unter dem Angelegenheit. Das Bureau erhielt gestern abend 10,40 Uhr von Symbol dieles verehrten Namens die Dichter, die Gelehrten und Bilo der Pressestelle der Berliner   Sicherheitspolizei einen amtlichen lophen von beiden Seiten der Grenze auf, sich einander zu nähern, sich zu verständigen, flch fennen zu lernen und zu lieben. Bericht zur Weitergabe an die Bresse  . Auf unsere Anfrage er worden sind.