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Unfug dahin führen wird, daß polizeilicherseits dem verschleierten| Wilhelmstraße, erhängt vorgefunden.-In der Luisenstraße fiel| heiserer Stimme richtete er eine unverständliche Frage an die Handel mit Pferdefleisch durch strenge und durchgreifende Maß- ein Laufbursche bewußtlos nieder, gerieth unter einen Pferdebahn Brehmer. Sie rief: Was wollen Sie? In diesem Augenblicke regeln gesteuert wird. wagen und erlitt außer mehreren Verlegungen am Halse und zog der Angeklagte einen Revolver aus der Tasche seines In der Beinkleides, sette ihn der Brehmer auf die Brust und schoß ab. am Unterschenkel einen Bruch des Vorderarmes. Nacht zum 9. d. M. fiel ein Nachtwachtmeister in der Brandenburg - Er stürzte dann zur Thür hinaus. Nach mehreren Stunden des Im Laufe des Tages fanden Umherirrens stellte er sich selbst der Polizei. Die Brehmer war straße hin und brach den Arm. 6 Brände statt. durch einen glücklichen Umstand von jeder Verlegung befreit ge blieben. Die Kugel war an einer kleinen Messingplatte, die als Verschluß ihres Korsetts diente, abgeprallt. Der Angeklagte gab im Termine in beredter Weise eine Schilderung von den seelischen Qualen, die er erduldet hatte. Er habe die Absicht
Der Vorstand vom Athleten- Klub„ Atlas" theilt uns mit, daß auf dem Fest, welches er am 20. Oktober im Lokal Brunnen straße 154 abhalte, kein Ningbier geschänkt werde. Ein dies: bezügliches Abkommen sei mit dem Wirth getroffen worden. Auch enthielten nicht die Plakate, welche der Verein habe drucken
laffen, sondern die Eintrittskarten die Aufschrift:„ Kein Ring
bier."
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Gerichts- Beitung.
Ein interessantes und lehrreiches Rapitel aus
Die Geschworenen sprachen den Angeklagten der versuchten Tödtung unter Bubilligung von milderuden Umständen schuldig. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnißstrafe von einem Jahre.
D
Versammlungen.
Die Kleidung des verschwundenen Knaben Richard Bor- dem Baugewerbe entrollte dieser Tage eine Verhandlung gehabt, sich selbst das Leben zu nehmen, nachdem er die mann bestand nicht, wie wir zuerst berichteten, in einem grünen, vor dem Rixdorfer Schöffengericht. Angeklagt waren 1. der Brehmer noch einmal von Angesicht zu Angesicht gesehen. sondern in einem grauen Anzug mit Matrosenkragen ; die Hose Maurer Theodor Scherbing, 2. der Puger Johannes Schon vorher halb von Sinnen habe ihm die lezte Begegnung war blau gefüttert. Das Kind trägt ferner turz geschorenes Scherbing, 3. der Arbeiter Paul Keter, 4. der Maurer die er begangen, sei von ihm im Zustande völliger Geistesmit der Brehmer den Rest der Ueberlegung geraubt, die That, blondes Haar. Mittheilungen über den Verbleib des Knaben Christian Schabschneider und 5. der Maurer Wilwolle man an die Eltern, Schönhauser Allee 141, gelangen lassen. helm Sch abschneider des gemeinschaftlichen Hausfriedens des Ladens fern gelegen, von dem Revolver Gebrauch machen abwesenheit ausgeführt worden. Es habe ihm beim Betreten Arg zu Schaden gekommen ist am Montag Abend der in der bruchs, die Angeklagten 1, 2, 4 und 5 außerdem der Beleidigung zu wollen. Der Staatsanwalt Freiherr v. Erffa führte aus, daß Wöhlertstraße wohnhafte Schneidermeister H., welcher am Nach- und der Angeklagte zu 5 der vorsätzlichen Sachbeschädigung. Die ber Angeklagte vorsätzlich aber im Affett gehandelt habe. mittag Kunden besucht und dann mit einem seiner Geschäfts- Beweisaufnahme ergab folgenden Thatbestand: Die Angeklagten Mildernde Umstände dürften ihm nicht zu versagen sein. Der Verfreunde in einem Reſtaurant der Invalidenstraße verweilt hatte. waren auf einem Neubau des Zimmermeister Rabis als Puter theidiger, R.-A. Timmendorfer, machte Bedenken geltend, ob ber Mildernde Umstände dürften ihm nicht zu versagen sein. Der Ver H. that dabei des Guten zu viel und als er angetrunken gegen beschäftigt und sollten am 6. April d. J. 186 Mark ausgezahlt Angeklagte nicht doch dermaßen von seiner Leidenschaft beherrscht 12 Uhr Nachts sich seiner Behausung nahte, wollte der Schneider erhalten. Rabis wollte aber, als er mit dem Angeklagten zu 1 worden sei, daß man seinen Zustand bei Begehung der That als meister, der fürchtete, von Hausbewohnern in diesem Zustand abrechnete, einen Abzug in Höhe von 86 Mark machen und ver- worden sei, daß man seinen Zustand bei Begehung der That als gesehen zu werden, den Baun des Vorgartens überklettern, um langte, daß der Angeklagte über den ganzen Betrag quittiren unzurechnungsfähig bezeichnen müsse. so unbemerkt das offenstehende Fenster seiner Parterrewohnung sollte. In diesem Falle hätte Scherbing natürlich leicht die zu erreichen. H. glitt jedoch, als er die Höhe des mit Spigen 36 Mart aus seiner Tasche bezahlen müssen und so war es erversehenen eisernen Gitters erklommen hatte, aus, stürzte und klärlich, daß er zunächst darauf bestand, daß ihm die volle blieb aufgespickt an den lanzenförmigen Spitzen des Baunes Summe des verdienten Lohnes gezahlt und als Rabis davon hängen, die ihm tief in den Unterleib drangen und dem Bedauerns- nichts wissen wollte, seine Kameraden herbeiholte, damit die durch die erlittene Untersuchungshaft abgerechnet. Das Urtheil lautete nach dem Antrage, es wurde ein Monat werthen entsetzliche Verlegungen zufügten. H. wurde mittelst felben von Rabis selbst hören konnten, daß er 36 m. abhandeln durch die erlittene Untersuchungshaft abgerechnet. Krantenwagen nach der Charitee überführt. wolle. Als aber Scherling mit seinen Kollegen zurückkam, erklärte Ein Jahr Gefängniß wegen Majestätsbeleidigung! Besondere Rohheit legen Diebe an den Tag, die die Be- Frau Rabis, welche bereits in dem halbfertigen Neubau wohnte, Wegen des sogenannten Vergehens der Majestätsbeleidigung fuchszeit in den Krankenhäusern zur Ausführung ihrer Spi- man schob daher die Frau beiseite und betrat den Korridor. Ausschluß der Deffentlichkeit verhandelt. Denunzirt war B. durch Spiy- man meister Bernhardt vor der Kammer Brausewetter unter ihr Mann sei nicht anwesend. Das glaubte natürlich niemand, wurde am Dienstag gegen den schon 56 Jahre alten Schuhmacherund Trinkgefäße nach Beendigung der Besuchszeit fehlten, sondern Neubaues auf, und als sie sah, daß dies vergeblich war, lief sie die beleidigenden Aeußerungen im trunkenen Zustande gethan und bübereien benutzen. Es ist nicht blos bemerkt worden, daß Eß- Wiederholt forderte Frau Rabis die Leute zum Verlassen des Ausschluß der Deffentlichkeit verhandelt. Denunzirt war B. durch eine Hausgenoffin. Die Zeugen behaupteten, daß B. viel trinke, die Diebe haben sich auch nicht gefcheut, die Gummi- Unterlagen zu einem Gendarm. Inzwischen erschien Rabis selbst und nun den Kranken unter dem Leibe fortzuziehen und mitzunehmen. begann der Lohnstreit auf's neue, bis der Gendarm kam und den nach ihrer Meinung durch vieles Trinken geistig gestört sei. Der Dieser Gipfel der Frechheit hat eine verschärfte Ueberwachung Bauleuten den Rath gab, das ihnen gebotene Geld anzunehmen, gerichtliche Sachverständige, Sanitätsrath Dr. Mittenzweig, beder Krankensäle zur Folge gehabt. wegen des Restes den Bauherrn Rabis aber zu verklagen. Die gutachtete, daß die zurechnungsfähigkeit des B. zwar durch Trunk junges Mädchen in Rigdorf. Die 18jährige Tochter des Kom- nach Hause. Rabis wurde sodann verklagt und zur Zahlung unglückliche wurde von der Kammer Brausewetter nach dem AnIm Bette verbrannt ist in der Nacht zum Montag ein Buzer befolgten diesen Rath, nahmen die 150 M. und gingen vermindert, dergleichen Leute im trunkenen Zustand auch leicht bewußtlos werden, der Angeklagte aber nicht geisteskrank sei. Der missionärs G. hatte, wie die" Rigb. Btg." berichtet, schon des Restes auch verurtheilt. Gegen die Bauarbeiter erstattete er wiederholt seit einigen Nächten tros mütterlichen Verbotes heim- aber die obenerwähnte Anzeige. Die Beleidigung der Frau trage des Staatsanwalts zu einem Jabre Gefängniß lich einen Schauerroman, durch den sie tagsüber schon die sollte in dem Beiseiteschieben derselben zu finden sein, die Sach- und sofortiger Verhaftung verurtheilt! Wirthschaft und Arbeit vernachlässigte, bei offenem Licht weiter beschädigung aber darin liegen, daß der betr. Angeklagte das In Dortmund hat am Montag der Prozeß gegen den ehes gelesen. Das Mädchen war nun beim Lesen eingeschlafen und Pianino mit Delfarbe beschmiert habe, eine Behauptung, maligen Generaldirektor des Hörder Hütten und Bergwerts hatte dabei das Licht, das auf einem Stuble stand, umgestoßen, wofür auch nicht der geringste Beweis au erbringen Vereins, Massenez, wegen abfichtlicher Benachtheiligung des so daß es auf das Bett fiel und dieses sofort in hellen Flammen war. Sämmtliche Angeklagte erklärten fich für nicht Vereins vor der zweiten Strafkammer des dortigen Landgerichts stand. Obwohl die Unglückliche sofort erwachte und die Flammen schuldig und wies namentlich der Angeklagte zu 2 auf die begonnen. Den Vorsiz führt Landgerichts Direktor Wiethaus, durch Aufwerfen von Decken erstickt wurden, hatte sie doch schon mannigfachen Schwierigkeiten hin, mit welchen die Bau- Arbeiter die Anklage vertreten der erste Staatsanwalt Haarmann und solche Brandwunden erlitten, daß sie bald nach der Einlieferung beutzutage vielfach zu kämpfen haben, um ihren sauer verdienten Gerichtsassessor Mantell, die Bertheidigung führen die Rechtsim Krankenhause verstarb. Lohn zu erhalten. Er habe z. B. nicht weniger als 10 ausgeflagte anwälte Dr. Sello- Berlin, Tewaag- Dortmund und Dr. Wesener Lohnforderungen an Bauherren, tönne aber feinen Pfennig er- Wiesbaden . Zahlreiche Sachverständige und Zeugen aus DeutschWiederum ift ein Soldat am Sonntag Morgen nach der halten. Unter diesen Umständen sei es wohl begreiflich, wenn land und Desterreich find geladen; der Angeklagte bestreitet seine Festung Spandau abgeführt worden. Die Veranlassung dazu die Angeklagten, die durchweg Familienväter wären, ohne Lohn Schuld. greift bis in das Manöver zurück. Der Kanonier Hassenpflug sich nicht entfernen wollten. Uebrigens habe man geglaubt, daß von der ersten reitenden Batterie des ersten Garde- Feld die Frau Rabis die Bau- Arbeiter nicht vom Neubau fortjagen Artillerie- Regiments hat sich, wahrscheinlich in der Trunkenheit, tönne. Bezüglich der Beleidigung und Sachbeschädigung beeines Bergehens schuldig gemacht. In Milrode lagen auf einem antragte der Amtsanwalt selbst die Freisprechung, dagegen war Grundstücke in einem Quartier vier Hautboisten vom zweiten er der Meinung, daß sich der gemeinschaftliche Hausfriedensbruch der Luxuspapierbranche beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen Eine sehr gut besuchte öffentliche Versammlung der in Garderegiment zu Fuß, in einem zweiten ein Trompeter und leider nicht aus der Welt schaffen lasse; er beantrage die gesetz- tagte am 7. Oftober Nachmittags im Lokal von Gründel, Brunnen5 Kanoniere der genannten Batterie. Hassenpflug hatte nun aus lich zulässige Mindeststrafe von je 1 Woche Gefängniß. Der Straße 188. Die Referentin Frau Greifenberg schilderte in irgend welcher Veranlassung das Quartier der Hautboisten mit Gerichtshof unter Vorsitz des Herrn Assessor Werner gelangte drastischer Weise die traurigen Zustände innerhalb dieses Erwerbs dem seinigen vertauscht und lag bereits im Schlafe, als er den jedoch zur gänzlichen Freisprechung sämmtlicher Angeklagten. zweiges, die stetige Zunahme der Frauenarbeit und die damit in Platz wieder räumen sollte. Darüber gerieth er derart in Wuth, Wohl liege ein gemeinschaftlicher Hausfriedensbruch vor, doch Verbindung stehende Reduktion der Löhne und Verschlechterung daß er schließlich zu einer Mistforte griff und damit den habe der Gerichtshof angenommen, daß die Angeklagten sich der der Lebenslage der arbeitenden Klasse, sowie speziell die Gefahren, Hautboisten und der zu Hilfe gerufenen Wachmannschaft zu Rechtswidrigkeit ihrer Handlung nicht bewußt gewesen und nur welche in sittlicher Beziehung jugendlichen weiblichen Arbeitern Leibe ging. Er mußte überwältigt und darauf gebunden wer- ihren sauer verdienten Lohn erlangen wollten. den, ehe er sich zufrieden gab. aus den Nachstellungen der Fabrikanten und Werkmeister er Sehr unangenehme Einquartirung hatte in der Nacht Wegen Unterschlagung von Mündelgeldern hatte sich wachsen. Am Schlusse ihres vortrefflichen Vortrages empfahl sie zum Sonntag die unverehelichte, 19 Jahre alte Martha Meißner gestern der Steindrucker Emil Jerz aus Neu- Weißensee vor der als Rettung aus diesen Widerwärtigkeiten in dem schweren erhalten, die bei ihren Eltern in der Naunynstr. 69 wohnt. Sie 2. Strafkammer am Landgericht II zu verantworten. Der An- Kampf ums Dasein den Anschluß an die Organisation. Nur erwachte plöblich unter heftigen Schmerzen im linken Ohr und geklagte war von Anfang 1891 Vormund des damals noch durch gemeinsaries Sandeln, durch geschlossenes Vorgehen sei mußte sich entschließen ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. minorennen Hausdieners Gustav Haetscher. Das Mündel hatte den Arbeitern die Möglichkeit geboten, den Gelüften des Unterihm ein Sparkassenbuch über 450 Mart übergeben, mit dem Er- nehmerthums entgegenzutreten.( Beifall.) Vor Eintritt in die Es ergab sich, daß ihr ein Schwabe in das Dhr gekrochen war, suchen, das Buch nicht außer Kurs zu sehen, wohl aber in seinem Diskussion verlas der Vorsitzende die Namen sämmtlicher Fabriken dessen Bewegungen auf das Trommelfell eine derartige Wirkung ausübte, daß die Meißner völlig verwirrt geworden war. Das Interesse zu verwahren. Haetscher nahm sodann in Magdeburg dieser Branche und stellte fest, daß nur die Arbeiter beziehungsThier mußte im Innern des Ohrs getödtet werden und konnte eine Stellung an. Als er im Juni v. J. von dort aus an seinen weise Arbeiterinnen dreier Fabriken unvertreten waren. Des erst am nächsten Tage stückweise entfernt werden. Vormund schrieb und der Brief als unbestellbar zurückkam, weiteren äußerte sich der Redner im Sinne des Referats, wobei ahnte ihm nichts Gutes. Er wandte sich an die städtische Spar- er bitter beklagte, daß es leider so schwer halte, junge Mädchen Selbstmord einer Schauspielerin. In der Nacht zum tasse, welche ihm darauf anzeigte, daß sein Guthaben bis auf zur Organisation heranzuziehen. Häufig würden Arbeiterinnen Dienstag um 101/2 Uhr hat sich die 21 Jahre alte Schauspielerin 28 m. abgehoben sei. Auf Veranlassung des Mündels nahm sich selbst durch die eigenen Väter und Brüder, die sonst tüchtige, Elisabeth Mendry, deren Eltern in Charlottenburg ansässig sind, der Vormundschaftsrichter der Sache an, Jerz wurde zur Rech- brave Genossen sind oder wenigstens sein wollen, vom Besuch während sie selbst in der Wilhelmstr. 18 bei einer Frau St. nungslegung vorgeladen, brachte aber sofort die unterschlagene von Versammlungen und dem Beitritt zur Organisation zurüc ein möblirtes Zimmer inne hatte, erdrosselt. Sie war bis vor Summe sammt den Zinsen mit zur Stelle, so daß dem Mündel gehalten.( Zustimmung.) Christian gab an, er fei wegen furzem an einer hiesigen Spezialitäten- Bühne thätig und jetzt eine ein Nachtheil nicht erwachsen ist. Trotzdem wurde Anklage er- feiner in der letzten Versammlung der Branche über die Fabrik Verpflichtung nach Schweden als Sängerin eingegangen. hoben. Der Angeklagte behauptete, sein Mündel habe ihm die von Wunsch u. Lange vorgebrachten Mißstände entlassen Während ihres hiesigen Aufenthaltes hatte sie einen Dr. G. fennen Erlaubniß gegeben, das Geld abzuheben und nach seinem Er- worden; doch habe er Lohnentschädigung für 14 Tage er gelernt und mit ihm ein Liebesverhältniß angeknüpft. messen zu verwalten, worauf ihm aber der Vorsitzende, Land- halten. 23 ittrich hielt diesen Fall besonderer Beachtung werth; Diefer ist nun jüngst nach Budapest abgereift und ließ gerichts- Direktor Rendhoff, Hlar machte, daß, selbst wenn dies der Fabrikant opfere lieber den Lohn für 14 Tage, als daß er das junge Mädchen ohne jede Nachricht. Wohl in dem zehnmal wahr wäre, er das Geld nicht in seinem Interesse ver- dentfähige Arbeiter in seiner Fabrit beschäftige, aus Furcht, daß Glauben, daß dies einen Bruch des Verhältnisses bedeuten solle, wenden durfte. Eben darum würde unerfahrenen Menschen bis andere Arbeiter von ihnen belehrt würden. Er ersucht besonders hat sie Hand an sich gelegt. Montag Abend saß sie, eine zu einem bestimmten Alter ein Vormund gestellt, um dieselben die Arbeiterinnen, bei der bevorstehenden Enquete, welche der Bigarrette rauchend, bei einem Glase Bier in ihrem Zimmer. von unüberlegten und unklugen Handlungen möglichst abzuhalten. Verband der in Buchbindereien beschäftigten Personen vornehmen Als die Wirthin gegen 11 Uhr eine Beitung holen wollte und Das Urtheil lautete auf sechs Monate Gefängniß. werde, um gewissenhafte Ausfüllung der an fie gelangenden an die Thür pochte, erhielt sie teine Antwort und fand die Fragebogen. Kerschner behandelte ausführlich die ArbeitsKünstlerin in knieender Stellung mit gefalteten Händen an einer der folgende Fall dienen: Eine Abtheilung des Schöffengerichts Fabrifinspektor oder ben Revierlieutenant gebe ein Kontroll Zur Warnung für Zeugen mit großem Durft möge verhältnisse bei Wunsch u. Lange. Bei Revisionen durch den anderen Thür vor. Es stellte sich heraus, daß die Mendry sich hatte mehrere Termine sehr schnell erledigt und schritt zur Ver- beamter diesem voraus und mache die Arbeiterinnen darauf auf droffelt hatte. Papiere, die über den Vorfall Aufschluß geben bandlung des letzten Falles. Troz mehrfachen Aufrufens meldeten merksam, die dann aus Furcht, die Arbeit einzubüßen, natürlich dürften, scheinen in dem Schubfache eines Tisches enthalten zu sich aber weder die beiden Angeklagten, noch zwei zur Sache dem Fabrikanten gefällige Angaben machen. Eine Arbeiterin sein, dessen Schlüssel nicht auszufinden gewesen ist. Um Dienstag geladene Beugen. Nur ein einziger Beuge war zur Stelle und müsse täglich 3600 Bogen fangen und erhalte 7,50 M. Wochen gab die inhaltsschwere Erklärung ab:" Die anderen fitzen drüben lohn; eine Erhöhung um 1 M. pro Woche wurde rundweg abMorgen traf der ersehnte Brief zu spät hier ein. im Alten Ziethen" und kneipen." Der Gerichtshof ließ den gelehnt; dafür sei aber auch der Chef ein schneidiger Herr, denn er Witterungsübersicht vom 9. Oktober 1894. durstigen Seelen anheimgeben, ruhig weiter zu fneipen, beschloß lasse sich vom Hausdiener„ Herr Lieutenant" anreden.( Gelächter.) jedoch, die Angeklagten zum nächsten Termin polizeilich vorführen Groß geißelte die Zustände bei Priester u. Eit, Dresdenerstr. 38, zu lassen und die nicht erschienenen Zeugen in eine Ordnungs- dort befinde sich eine Wendeltreppe ohne Verschaalung, unter der ftrafe von je 10 M. ev. 2 Tagen Gefängniß zu nehmen. das Kontorpersonal sehr gern Ausstellung nimmt, da fein Eine alltägliche Liebesgeschichte lag der Verhandlung zu anderer Weg nach dem Kontor vorhanden ist, so müßten die Grunde, welche gestern vor dem Schwurgericht des Landgerichts I Arbeiterinnen diesen Weg benüßen und das sei grade der Moment, stattfand. Der 24 jährige Handlungskommis Reinhold Bahre auf den die Herren warten.( Pfuirufe.) Frl. Schulz suchte hatte sich wegen versuchten Zodtschlag 3 zu verant- für die Fabrikanten Wunsch und Lange eine Lanze zu brechen, worten. Durch die Beweisaufnahme trat folgender Thatbestand indem nach ihrer Meinung die von Kerschner angeführten Miß. zu Tage: Bahre war in dem Geschäft des Kaufmanns Fiebach, stände nicht in allen Arbeitssälen beständen. Demgegenüber Schwedterstraße 20 angestellt. Er faßte eine heftige Zuneigung führte Kerschner noch eine Reihe weiterer Uebelstände ins Feld; zu der in demselben Geschäft angestellten Kassirerin, der unver- so fehle es z. B. auch an gesonderten Ankleideräumen. Männer ehelichten Clara Brehmer. Seine Neigung wurde nicht er- und Mädchen müssen sich in einem und demselben Raume waschen widert und wenn die Brehmer sich auch aus Mitleid und umkleiden, den Vers möge sich jeder selbst machen.( Beifall.) bewegen ließ, den Angeklagten ab und an ins Theater zu In ihrem Schlußwort erwähnt Frau Greifenberg noch die begleiten, so wies sie ihn doch stets darauf hin, daß unlcidigen Verhältnisse bei Israel , Schönhauser Allee , wo zirka er sich keine Hoffnung auf eine Aenderung ihrer Gesinnung zu 40 Arbeitern und Arbeiterinnen nur ein gemeinsames Kloset zur machen habe. Schließlich glaubte Bahre, daß zwischen seinem Verfügung stehe. Der Aufforderung, sich in die Listen des VerChef und der Brehmer ein unerlaubtes Berhältniß bestehe. Er bandes einzeichnen zu lassen, folgte hierauf die Bekanntgabe, daß Eines Tages stellte er am 15. Oktober im Louisenstädtischen Konzerthaus eine Ver wurde von blinder Eifersucht gepackt. seinen Prinzipal in heftiger Weise zu Rede. Dieser prügelte ihn, sammlung der Arbeiter und Arbeiterinnen sämmtlicher Branchen pie er im Termin selbst zugab, windelweich und jagte ihn fort. der Papierindustrie stattfindet. Der Angeklagte reifte nach Hamburg , wo er fich mehrere Der Verein zur Regelung der gewerblichen Verhält Monate aufhielt, ohne daß seine Bemühungen, Arbeit zu finden, niffe der Töpfer und Berufsgenossen hatte am 3. Oktober in von Erfolg gekrönt wurden. Er schrieb eine Postkarte Spandau eine Wanderversammlung einberufen. Nach einem Polizeibericht. Am 8. d. Mts. Morgens wurde in dem an die Brehmer, worin er ihr mittheilte, daß er sich das Leben Referat des Genossen Ssrör beschäftigte sich die Versammlung Hause Putbuserstr. 46 ein in der Wiege liegendes Kind durch nehmen würde, wenn sie auf ihrer Weigerung, ihn zu heirathen, mit der Erledigung einer Reihe gewerkschaftlicher AngelegenDen Einsturz eines Djens an der Hand schwer verletzt. Im beharre. Die Antwort lautete schroff ablehnend. Der Angeklagte beiten. Zunächst wurde die Wahl eines Hilfsfaffirers vollzogen, Hause Sieberstr. 11/12 fiel Nachmittags ein Mädchen infolge von führte den angedrohten Selbstmord nicht aus, sondern reiste nach mit welchem Amt der Kollege Sibilsti betraut wurde. SoKrämpfen von der Treppe und starb auf der Stelle. Nach Berlin zurück. Am Abend des 20. Juli saß die Brehmer im dann berichtete Daudert über die Maßnahmen, die zur Durch mittags wurde ein Mann in seiner Wohnung, in der Urban- Fiebach'schen Laden hinter der Kasse, als der Angeklagte hinein- führung der Tarif- und Fensterfrage getroffen sind und fordert straße und Abends ein Mädchen in seiner Wohnung, in der trat. Er schien sich in großer Aufregung zu befinden. Mit die Anwesenden auf, recht eifrig auch am hiesigen Ort für die
Stationen.
B
Barometer
ftand in mm,
reduzirt auf
d. Meeressp.
Windrichtung
0
DED
660
Windstärke
(-221811821
Better
woltig
Temperatur
( nach Celsius
768
11
767
Nebel
10
767
bedeckt
11
766 767
N
Nebel
8
.
.
woltig
9
767
Still
Nebel
10
771
Still
Nebel
3
•
773
bedeckt
6
764
G
765
G
.
.
766
NO
woltig beiter Nebel
14 11
6
150.= 4° R.)
Wetter- Prognose für Mittwoch, den 10. Oktober 1894. Borwiegend nebeliges, zeitweise auftlärendes Wetter mit schwachen füdöstlichen Winden ohne erhebliche Niederschläge und ohne wesentliche Wärmeänderung.
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