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Gewerkschaftsbewegung

Der Betriebsrätekongreß.

Wenn es eines Beweises bedurft hätte, daß die Gewerkschaften bie Träger der Betriebsrätebewegung nicht nur sein müssen, sondern auch find, so ist es die Tätigkeit, welche die Gewerkschaften bisher ausgeübt haben, um den Betriebsräten innerhalb der Gewerkschaften die Möglichkeit zur Ausübung ihrer Funktionen zu geben. Am 21. Mai 1920 ist der Aufruf des A. D. G. B. und der Afa zur Er­faffung der Betriebsräte erschienen. In schneller Folge wurden dann die Richtlinien, der Arbeitsplan, die Leitfäße und die Normalfagungen für die gewerkichaftliche Betriebsräte zentrale herausgebracht. Nun mehr ist in der Arbeiterpresse der Aufruf zur Einberufung eines Betriebsrätefongresses nach Berlin zum 4., 5. und 6. Dftober er

schienen.

Schneller, als weite Kreise der Betriebsräte wohl selbst gedacht haben, ist der aus allen Teilen Deutschlands von der Arbeiterschaft und Angestelltenschaft geäußerte dringende und berechtigte Wunsch

nach Einberufung eines solchen Kongresses Tatsache geworden. Durch

Aufgabe der Betriebsräte, welche auf diesem Standpunkte stehen, I entgegenzunehmen, und sonstig für die Auflösung jedes Verbandes im Laufe der nächsten Wochen innerhalb ihrer Gewerkschaften mit nötigen Formalitäten zu erfallen. Im unmittelbaren Anschluß aller Energie den Boden vorzubereiten, damit zu dem Kongreß nur an die Auflösung sollen die drei Verbände unter dem Namen: Vertreter entfandt werden, die durch Sachkenntnis in der Lage find, angestellten Verband der Hotel, Restaurant und Cafés im Intereffe der gesamten freigewerfichaftlich organisierten Arbeiternge itellten als langerfehnte Einheitsorganisation der gast­wirtschaftlichen Angestellten wiedererstehen. und Angestellten und damit des gesamten Boltes zu wirken. Glemens Nörpel.

Die Krise in der Holzindustrie.

Die Berliner Solzarbeiter hielten am Mittwoch in der Neuen Welt eine gemeinsame Versammlung der Generalversammlungs­delegierten, Betriebsrate und Arbeitslosen ab. Der 2. Borjizende Birker berichtete über die Tarifamtsverhandlungen, die mit nehmern wurde der Schiedsspruch abgelehnt. Die Berliner Un einem Schiedsspruche des Tarifamtes endeten. Von den Unter­ternehmerorganisation hat die Berliner Verwaltung aufgefordert, in eine Verhandlung über die gegemvärtige Wirtschaftslage und Anpassung der Löhne einzutreten. Das hat die Verwaltung ab

Partei- und Gewerkschaftsmitglieder! Partei- und Gewerkschaftsmitglieder! die Einberufung des ersten freigewerkschaftlichen Betriebsräte Durch den Aufruf vom 18. d. Mts. ist der Oeffentlichkeit Kongresses zum 5. Oktober bekanntgegeben. Die Zahl der Delegierten wird etwa 1100 betragen. Es ist beabsichtigt, vor Busammentritt des Kongresses

Reichsversicherungsanstalt für Angestellte.

Am Mittwoch abend fand in Kriegervereinshause in der rungsanstalt für Angestellte statt, zu der die Mitglieder des Di­Chausseestraße eine Versammlung der Beamten der Reichsversiche reftoriums und des Verwaltungsrates eingeladen, aber nicht ers schienen waren. Zum ersten Bunkte der Tagesordnung, Reorgani fabion", hielt ble vom Betriebsrat ein längeres Referat und jebige, fich als unvollfommen und undurchführbar erwiesen hätten. führte darin aus, daß die seit 1913 bestandenen Systeme, auch das Dem Ruf des Betriebsrates, selbst ein neues System auszuar beiten, feien sehr viele Kollegen gefolgt, und es ließe sich mit Recht jagen, daß viele Arbeiten darunter waren, die vollkommen durch­dacht und als ausgezeichnet zu betrachten sind. Fast ausnahmslos sei ein Markensystem gefordert worden. Eine Kommission, die daraufhin vom Direktorium bestimmt wurde, in der drei mittlere

Beamte nur Sit, aber feine Stimme hätten, beschloß, ein Marken­Stimme bekommen. Die Beamtenschaft erhebt auf das Mit­system auszuarbeiten. In der Diskussion wurde gefordert, daß in der Kommission statt drei fünf mittlere Beamte Sit und bestimmungsrecht Anspruch.

Beim zweiten Tagesordnungspunkt, Besoldungsreform", rollte der Vorsitzende Luscher die Vorgänge nochmals auf und zeigte deutlich, wie durch die Verschleppungstaktik des Direktoriums die Beamtenschaft in Not und dadurch begreiflicherweise in Unruhe ge­bracht wurde, die sich dadurch noch vergrößert hätte, daß das Diszi­plinarverfahren gegen Mitglieder des Gewerkschaftsvorstandes er­öffnet wurde und auch heute noch nicht eingestellt sei. In der Diskussion wurde nochmals das reaktionäre Treiben des Diref men, in der es u. a. heißt, daß die Beamtenschaft die gegen ihren toriums gebrandmarkt und zum Schluß eine Resolution angenom­Vorsitzenden eröffneten Disziplinarverfahren als auch gegen sich in der es u. a. heißt, daß die Beamtenschaft die gegen ihren felbft eröffnet ansehe und sich alle gewerkschaftlichen Maßnahmen borbehalte.

Wie uns mitgeteilt wird, hat auch die gestern tagende Ber­waltungsratsfibung abermals die Sache der Besoldungsreform bis aum 10. September zurüdgestellt, ohne der Beamtenvertretung auch nur eine Mitteilung zu machen.

Einigungsverhandlungen im Hamburger Verkehrsstreik. Hamburg , 19. August.( TU.) Um den Abbruch des Hamburger Verkehrsstreits zu beschleunigen, hat der Wirtschaftsrat seine Vermittlung angeboten, die von beiden Barteien angenommen orben ist. Die Einigungsverhandlungen sollen Sonnabend be.

diesen von den freien Gewertschaften einberufenen Kongreß wird eine durchaus einwandfreie Willensäußerung der Betriebsräte aller deutschen Gaue, aller Industriegruppen und aller Berufszweige ge­währleistet. als Delegierte mit Stimmrecht tönnen nur Betriebs­räte gewählt werden, und zwar nur solche, welche ale Mitglied einer freien Gewerkschaft die freigewerkschaftlichen Prinzipien und die fozialistische Weltanschauung anerkennen und die gewählt find om jedem Delegierten möglichst ein gutes Logis von einer Kollegenschaft, welche auf demselben Boden steht. zu besorgen. Partei- und Gewerkschaftsmitglieder, die in der Die Verteilung der Delegiertensite ist auf die einzelnen Ge- Lage find, gegen entsprechende Entschädigung Delegierte vom werkschaften nach Maßgabe ihrer Mitgliederzahl bezw. ihrer Be- 4.- 7. Oftober aufzunehmen, werden ersucht, dieses unter An­deutung für das Wirtschaftsleben erfolgt. So bat man den Land- gabe ihrer genauen Adresse und Zahl der Aufzunehmenden mit arbeitern, um der Bedeutung der Landwirtschaft für die Volls- dem Bermert:" Unterkunft"( auf dem Briefumschlag) wirtschaft gerade in der heutigen Zeit gerecht aut werden, 200 Dele- an die Gewerkschaftliche Betriebsräte- Zentrale des Allgemeinen giertensize und den Angestellten( Technikern, Werkmeistern, Kauf- Deutschen Gewerkschaftsbundes( A. D. G. B. ) und der Arbeits­Teuten, freie Berufe), welche ebenfalls im Produktionsprozeß be- gemeinschaft freier Angestellten- Verbände( Afa), Berlin SO. 16, fondere und wichtige Funktionen zu erfüllen haben, 100 Delegierten Engelufer 15, IV, bis zum 1. September mitzuteilen. fige zugestanden. Da andererfeits die Gesamtzahl der Delegierten, wenn alle Verbände ihre Delegation voll ausnutzen, ca. 1100 be­trägt, ist wiederum eine Gefahr der Majorisierung der anderen gelehnt mit der Erklärung, fie wolle nur über die Durchführung Gruppen ausgeschlossen. Durch die Verteilung der Delegiertenfize die Betriebsräte auf, die Löhne zu kontrollieren, auf Durchführung des Schiedsspruches unterhandeln. Die Ortsverwaltung forderte auf die einzelnen Gewerkschaften, welche ihrerseits wiederum die des Schiebsspruches au drängen und Differenzen an das Verbands. Berteilung auf die einzelnen Industriegruppen und Wirtschafts- bureau zu melden. Bei Abzügen soll jeder Kollege den Klageweg gebiete bornehmen, ist gewährleistet, daß alle Berufsgruppen, beschreiten. auch zahlenmäßig fleine Gruppen, unter allen Umständen Ueber die Bage in der Holzindustrie führte der Vor­auf dem Kongreß ihrer Bedeutung entsprechend bertreten fibende aus, daß von 40 000 Berliner Solzarbeitern rund 10 000 find. Die Wahlen erfolgen ausschließlich durch die Betriebsräte eriverbelos find. Fast 7000 arbeiten nur 16 bis 24 Stunden selbst. wöchentlich, 3000 25 bis 30 Stunden und 4000 30 bis 40 Stunden. Durch. diefe Art der Zufammenfeßung des Kongresses ergibt Berliner Solzarbeiter. Seit dieser Feststellung der Ver- Calle u. Cie. in Biebrich wurde wegen Streitigkeiten der Arbeiter­Bollbeschäftigt sind nur 9000, also taum ein Viertel der Der Herr im Haufe" schließt den Betrieb. Die chemische Fabrik fich ein vollkommen einwandfreies Bild, und die Beschlüsse, die auf waltung verschlechtere sich die Lage noch fortgesetzt. diesem Kongreß gefaßt werben, können von feiner Seite ange­schaft mit der Direktion nach Meldung des WTB. geschlossen. Die Arbeitslosen haben Herabjebung der Arbeits - Sämtliche Arbeiter wurden entlassen, die Be­zweifelt werden. Sie sind richtunggebend für die weitere Entwideitauf 24 Stunden und Entlassung der doppelten Griftenzen amten und Angestellten der Fabrit einstweilen beurlaubt. lung der Betriebsrätebewegung und der Arbeiterbewegung über- in den Betrieben gefordert. 3irtel meinte, das seien aber mir haupt. In erster Linie wird auf dem Kongreß Stellung genommen Palliatiomittelchen, die die Arbeiter nur von den wirklichen Auf- leute und Funktionäre der Rotutscher und Speditionsarbetter ufw. werden zur wirtschaftlichen Lage Deutschlands , sodann zu den gaben ablenken, die sie zu vollbringen haben. Die Organisation Montag, den 23. 2luguft, abends 5%, br, bet Boter, Weberſtr. 17: Bu­politischen und ökonomischen Machtverhältnissen und zur Soziali einnahme habe. Auch sonst seien die Bemühungen des Verbandes Tagesordnung: Aussprache über das gemeinsame Zusammenarbeiten. fönne nicht überall nachspionieren, wo ein Stollege noch eine Reben- sammenfunft mit den Funktionären der Angestellten der Speditionsbranche. fierung. Hierin ist das gesamte Arbeitsgebiet der Betriebsräte, und der Gewerkschaften zur Linderung der Arbeitslosigkeit wenig Mitgliedsbuch legitimiert. beren Aufgabe es ist, sich in die Wirtschaft einzuarbeiten und die erfolgreich. felbe im Interesse der Allgemeinheit zu fibernehmen, scharf um­grenzt. Die sich hieraus ergebenden Beschlüsse des Betriebsräte­tongresses werden daher ebenfalls von großer Bedeutung für die weitere Entwicklung der Betriebsrätebewegung sein. Die Schlußfolge. drungen hieraus follen dann bei Punkt 3 der vorgesehenen Tagesordnung Die Aufgaben der Betriebsräte" gezogen werden, und im letzten Puntt, der Tagesordnung Die organisatorische Zusammenfassung der Betriebsräte" sollen dann die vom A. D. G. B. und der Afa herausgegebenen Richtlinien eine Sanktion erhalten unter Berüc­sichtigung der Kenderungen, die sich eventl. aus der praktischen Er­fahrung heraus für nötig erwiesen haben.

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Dann referierte der Kommunist Sedert aus Chemnitz über die Aufgaben der Arbeiter in der Strife. Mit seiner Kritik des Kapitalismus fand er den Beifall aller Versammlungsteilnehmer. Außer feinen gelegentlichen Ausfällen gegen die anderen Richtun gen der Arbeiterbewegung Bonnie er zu einem solchen Thema nichts lich erklärte er aber noch, er wisse teinen Weg, wie den Arbeits anderes sagen, als Rechtssozialisten und Unabhängige. Ausdrück. losen jest aus der Not geholfen werben tönne. Aber das wollten die Arbeitslosen gerade hören. Er verwies sie auf die Befreiung vom Kapibalismus, forderte zur Tat auf, zur Gründung einer neuen Organisation und Wahl von politischen Arbeiterräten. Zum Schluß wurde eine von Anhängern der Rätezentrale der Münz straße eingebrachte Resolution von der start gedichteten Versamm lung angenommen.

Verbandstage der freigewerkschaftlichen Gastwirts

gehilfenverbände.

Der so austandegefommene organisatorische Aufbau ist mag­gebend für sämtliche freigewerkschaftlichen Betriebsräte und für fämtliche Mitglieder der freien Gewerkschaften. Die dadurch erzielte Einheitlichkeit des Arbeitens ist dann als ungeheuerer Gewinn buchert. gut Rostbare Zeit ist bisher bersäumt worden mit Streitigkeiten über die Drganisationsform, Bildung be­Der Verband der Gastwirtsgehilfen, ber Bund ber sonderer Betriebsrätezentralen usw. Alle diefe, die Arbeitskraft Hotels, Restaurants und Café Angestellten sowie vieler Betriebsräte bieber labmlegenden Auseinandersetzungen und folgende Tage einen außerordentlichen Verbandstag nach der Verband der Köche berufen für Dienstag, den 19. Oftober kommen dann in Wegfall. Die praktische Arbeit, die uns aus der Erfurt ein. Gemäß der Beschlüsse des in Leipzig im jezigen Wirtschaftsform heraus und unserem Ziel entgegenführen April 1920 stattgefundenen Fachkongresies tagen die Verbandstage foll, tritt ausschließlich in den Vordergrund. Es ist daher nunmehr zunächst jeder für sich, um die Schlußberichte ihrer Hauptverwaltungen

ginnen.

Deutscher Transportarbeiter Verband. Betriebsräte, Betriebs.

Betriegsräte, Oblente und Funktionäre der Deutschen Film. gewerkschaft, Ortsgruppe Groß- Berlin Sonnabend, den 21. August, nachmittags 2%, Uhr, im Alten Astanter, Anhaltstr. 11: Bollveriammlung. beider Richtungen haben ihr Erscheinen zugesagt. Tagesordnung: Stellungnahme zu den Betriebsrätefragen. Nejeventen

Wetterausfichten für das mittlere Norddeutschland bis mit öfter wiederholten, im stuftengebiet noch ziemlich starten Gewitterregen Sonnabend mittag. Zeitweise aufklarend, jedoch überwiegend bewölkt, und weiterer Abkühlung.

Berantwortlich für den redaktionellen Teil: H. Lepère Hermsdorf ; tiir Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Verlag: Vorwärts- Verlag G. m. b. 5., Berlin . Drud: Bor wärts- Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin , Lindenstr. 3. Hierzu 1 Beilage.

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