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Gegen die Nationalitätenverheßung!

Folgender Aufruf geht uns zu:

Staatskassen und leider auch die Gemeindekassen Teer blieben. Der Generalftreit in Stuttgart und Württemberg richtet den Entente abhängt, wenn man es nicht- nationalbolsche­Endlich und einmal muß doch der Anfang gemacht werden, um sich ganz augenscheinlich in der Hauptsache gegen die dortigen wistisch zu neuem Krieg treiben will, der erst recht alles für die demokratische Republik die laufenden und regelmäßigen Regierungsmaßnahmen, in denen die Arbeiter eine Bedrohung vernichtet. Hoffen wir nach Darlegung des Sachverhalts auf Einnahmen zu schaffen, die erforderlich sind, um die dauernden ihrer Rechte erblicken. Aber darüber hinaus sollten die die Einsicht der Entente, daß Deutschlands Ruin auch Berpflichtungen erfüllen zu können. Das neue große Steuer- augenblicklich in Deutschland verantwortlichen Stellen in ihm Frankreichs und Europas Verderben ist. Bis zur Beeinflussung system enthält, was die Arbeiter zumeist übersehen, ja auch die ein Flammenzeichen sehen, das ihnen zeigt, wie gefährlich es ist, der Handhabung des Friedensdiktats durch die Entente­sehr wesentliche Bestimmung, daß die Gemeinden ihrer- den Anschein zu erwecken, als wenn die Steuererhebung nur Sozialisten ist noch ein weiter Weg!... seits feine selbständigen Steuern mehr erheben fön- bei den Arbeitern Plaz greife. Mit aller Beschleunigung soll­nen, daß sie vielmehr im wesentlichen angewiesen sein werden ten sie endlich auch die Erhebung der verschiedenen Kapitals­auf die Rationierung ihrer Bezüge durch die Reichsfinanzber- und Vermögenssteuern durchseßen. Nur dadurch wird eine Be­waltung. Würde die Verweigerung der Steuerzahlung allge- ruhigung der Arbeiterschaft wieder eintreten, die in ihrer Mehr­mein werden, das heißt, würden sich die kapitalistischen Kreise heit nicht daran denkt, das deutsche Reich zu sabotieren. auch nur mit einem Schein des Rechtes auf die Arbeiter und Angestellten berufen fönnen, um die ganze Steuerwirtschaft zu sabotieren, so wäre praktisch nicht nur das Reich lahmgelegt, sondern auch die Einzelstaaten und die Gemeinden. Es fönn ten feinerlei Ausgaben mehr geleistet werden, sei es für ful­turelle, sei es für soziale und andere Zwecke. Keine Erwerbs­Tosenunterstigung, feine Armenversorgung fönnte mehr Platz greifen, wenn die Steuerverweigerung bis in die letzten Kon­sequenzen fortgesetzt würde. Daß dies in der Absicht der Mehrzahl der Arbeiter liegt, fönnen wir nicht annehmen. Die überwiegende Masse der Ar­beiter und Angestellten hat sich noch bei den Reichstagswahlen für die sozialdemokratische Partei Deutschlands entschieden, und damit zum Ausdruck gebracht, daß sie die Sabotage der Reichs­und Staatseinrichtungen nicht will. Diese Mehrheit wird auch heute sicher weit abrücken von jenen Kreisen, die die Notlage der Arbeiter lediglich zu Sentagogischen Zwecken ausnuten wollen. Es war von jeher ein Ruhmesblatt in der Geschichte der deutschen Arbeiterschaft, daß fie rechtzeitig gelernt hatte, Opfer für ihre eigene Sache zu bringen. Oft haben uns biir­gerliche Parteien öffentlich darum beneidet, daß die Sozial­demokratie und die Gewerkschaften sich ſtüken konnten auf die opferwillige Bereitschaft der Arbeiterschichten, die hinter ihnen standen. Die deutsche Republik ist eine Sache der Arbeiter, Angestellten und Beamten. Kapitalistische Schich ten haben sich unter dem alten monarchischen System sicher weit wohler gefühlt als unter dem republikanischen. Es fann nicht Aufgabe der Arbeiter selbst sein, zuerst das Fundament der neuen Republik zu untergraben.

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An die Arbeiter in den deutschen Industriegebieten! Kameraden und Arbeitsbrüder! In jüngster Zeit bemühen sich Die Lage im Streif. reaktionäre Elemente, innerhalb der Arbeiterschaft den Natio­Stuttgart, 28. August. ( WTB.) Der erste Tag des General- nalitätenkampf zu entfachen. In Versammlungen und Presse streiks ist bis zum Abend in der Hauptstadt des Landes ruhig werden insbesondere die deutschen und die polnischen Ar­verlaufen. Stuttgart ist ohne Richt, hat aber Wasser. In beiter gegenseitig verhebt und es wurde sogar schon zu Gewalt dem Vororte Untertürkheim besetzten heute morgen etwa tätigkeiten gegen die Angehörigen der anderen Nation auf­100 junge Arbeiter der Daimler- Werke den Bahnhof, wurden gefordert. Die Völkerverhehung ist überall für die politische Ne­aber von der Polizeiwehr wieder vertrieben. Etwas lebhafter ge- aktion das Mittel, ihre stark ins Wanken geratene Macht zu stärken. staltete sich die Erstürmung des zwischen Stuttgart und Ludwigs. Die organisierte Arbeiterschaft muß, als Trägerin des Gedankens burg gelegenen Bahnhofs Kornwestheim durch Arbeiter des wirtschaftlichen und politischen Fortschritts und des Bölkerfrie­der Siegleschen Schuhfabrik. Auch diese wurden durch Polizeiwehr dens, stets und überall die nationalistische Verhebung befämp- vertrieben und zwei von ihnen gefangen nach Stuttgart abgeführt. fen. Wenn die Arbeiterschaft sich der Völferverhebung nicht ener In Heilbronn wurde der einfache Generalstreit mittags zum ver- gisch entgegenstellt, wird es zu weiteren blutigen Zu­schärften Generalstreit zugespitzt. In Ravensburg ist gleichfalls der sammenstößen kommen, wie wir sie in Oberschlesien leider Generalstreit ausgerufen, ebenso in Friedrichshafen , wo aber in innerhalb der Arbeiterschaft zu beklagen haben. den größeren Werken die Arbeiterschaft bei der Arbeit verblieb. Kameraden und Arbeitsbrüder! Laßteuch nicht für bie Gegen Abend besetzten Mitglieder des Aktionsausschusses der Strei- 3wede der politischen Reaktionäre mißbrauchen, kenden in Stuttgart zahlreiche Läden und Wirtschaften sondern tretet, getreu dem Beschluß des Internationalen, Berg­und verlangten unter Androhung von Gewalt von Gewalt die arbeiterkongresses zu Genf , für die Völkerverbrüderung Schließung für den Sonntag. Die Regierung ist Herr der ein! Alle Arbeiter, deutsche wie polnische, sind aufeinander ange­age. Die Krankenanstalten und der Bahnhof in Stuttgart sind wiesen und genötigt, brüderlich zusammenzuarbeiten, wenn wir die mit elektrischem Licht versehen. Die Ernährung der Bevölkerung ist uns allen geschlagenen Kriegswunden feilen wollen. bis jetzt ungestört. Auch die Abendblätter konnten nicht erscheinen, unmöglich. Für Montag ist das Erscheinen einer einzigen Zeitung desgleichen ist die Fertigstellung der Morgenausgabe für Sonntag im Auftrage der Regierung unter dem Zusammenwirken sämtlicher bürgerlichen Zeitungsverlage vorgesehen.

Betriebsrat gegen Ententegebot.

Der Betriebsrat der Reichswerft Riel teilt mit:

Kameraden und Arbeitsbrüder! Beherzigt unsere kamerad­berbrecherisches Handwerk treiben, einig und energijent­schaftliche Mahnung und tretet den Wölferterhehern, wo sie auch ihr gegen. Nur der Friede unter den Völkern verbürgt uns eine

bessere Zukunft.

Verband der Bergarbeiter Deutschlands . J. A.: Fr. Husemann Gewerkverein christlicher Bergarbeiter Deutschlands . J. A.: H. Imbusch .

Polnische Berufsvereinigung, Abteilung Bergarbeiter. J. A.: Kolpadi. Gewerkverein der Fabrif- und Handarbeiter H.-D., Abteilung Bergarbeiter. J. A.: Schrei.

Kabinett und Arbeitslosenfrage.

Auker rein politischen Erwägungen aber sollte eine ein­zige volkswirtschaftliche sie auch davon überzeugen, daß die Auf der Reichswerft lagern noch ca. 230 Flugzeugmotore, die neue Reichseinfominensteuer und die Form ihrer Einziehung nach dem Friedensvertrage für ihren bisherigen Zwed un­zwar eine ungeahnte ist, daß sie aber doch das Richtige trifft. brauchbar zu machen waren. Es war nun geplant, diese zu Denn es liegt auf der Hand, daß die hohen Steuerbeträge, die Straßenbahnmotoren umzubauen, um die hohen Werte, den Arbeitern. Angestellten und Beamten abgezogen werden, pro Stüd ca. 160 000 m., nicht zu vernichten. Die Jlüd( Interalliierte im Laufe der Zeit doch wieder in Form von Lohnregulierungen Kontrollkommission für Luftfahrwesen) hat dieses kurzer Hand a b= in irgendeiner Weise eriezt werden und damit in die Be- gelehnt, weil angeblich die vorgeschlagene Aenderung keine ge­triebsuntoit en aufgehen werden. So betrachtet stellen nügende Garantie biete, daß diese Motore nicht wieder als In der Kabinettssigung am Sonnabend gab der Reichs­sich die Lohnabzüge für Steuerabzüge lediglich dar als der Um- Flugzeugmotore verwendet würden. Die Flück bestand infolgedessen arbeitsminister Dr. Brauns Bericht über den Stand weg, auf dem die Steuer an der Quelle der Produk darauf, daß entweder die Motore auszuliefern oder zu Verhandlungen, die im Arbeitsministerium mit Vertretungen der Arbeitslosenfrage und im Anschluß daran über tion erfaßt wird. Keine geschäftlichen Sniffe fönnen zerschlagen seien. dieie Steuerbeträge dem Reiche vorenthalten. Durch sie wird Alle Verhandlungen haben bisher keinen Erfolg gezeitigt. Als der Erwerbslosen und der Kommunalverwaltungen, vornehm­die Produktion zweifellos in außerordentlich erheblichem 1m- Termin für die Beendigung der Zerstörungsarbeit ist der 31. August lich von Groß- Berlin, im Laufe der letzten Woche gepflogen fange herangezogen, aber das ist nicht die Schuld der steuer- d. J. festgesetzt. Hier wird also, im Geiste von Versailles allerdings, wird in den nächsten Tagen im Volkswirtschaft­worden sind. Ueber die einschlägigen Beschlüsse des Kabinetts erhebenden Revublif, sondern die allgemeine und kaum erträg- den Arbeitern zugemutet, Werte zu zerstören, die dem Aufbau der liche Last, die der glorreiche Weltkrieg durch den Frieden von Wirtschaft und damit der Verminderung der Arbeits- lichen Ausschuß des Reichstages noch näher verhandelt Versailles uns hinterlassen hat. losigkeit dienen sollen. Der neuaufgenommene Trieb. werden. wagenbau der Werft müßte aufgegeben und die Arbeiter dieser Abteilung zum Teil entlassen werden, wenn die Forderung durch­geführt wird.

Bei ruhiger Ueberlegung werden sich also die Arbeiter fagen müffen, daß die Waffe der Steuerverweigerung ein sehr aweischneidiges Schwert ist und sich unter Umständen mit voller Schärfe gerade gegen die Arbeiterschaft selbst wenden kann. Die Arbeiter werden deshalb zweifellos den Agitatoren, die aus sehr durchsichtigen Gründen sie zu Unbesonnenheiten berleiten wollen, scharf auf die Finger sehen. Streifs sind in Beiten der wirtschaftlichen Depression ja immer gewagte Mittel gemejen. Streifs lediglich zu dem Zwede, um den geseßlichen Stenterabzug zu verhindern, fönnen air mehr werden, nämlich zu einem Fehler. Und Fehler hat die Arbeiterschaft in der jebigen Zeit doppelt peinlich zu vermeiden.

Es wird eine Zeit kommen..

Von Ernst Schur.

Es wird eine Zeit kommen, da werden alle Menfchen lächeln und felbit der Schmerz wird lächeln. Denn niemals ift ein Grab fo tief, darinnen nicht ein Lichtfchein fällt, das tieffte Dunkel wird erhellt, das Licht glüht auf, die Seele fühlt, daß drinnen nur die Hoffnung Schlief. Wenn erft der Menfch das Weltall ahnt, das ihn umfpannt, umfängt,

in dem er wie im fichern Schoße ruht, dann hört das blinde Wollen auf, des Kreislaufs Segen nimmt ihn bedeutsam auf.

Es ist in jeder Erde

ein Samenkorn gelteckt.

Einft kommt der finger: Werde! Dann wird die Erkenntniß erit geweckt. Bis dahin raft der Kampf, der jedem eingegeben ilt.

Doch immer vollere Scharen entringen fich dem vollen Grab und geben im Licht

und fchauen nur mit Graufen in die fchwindelnde Ciefe hinab.

Das aber ift das Zeichen, daß eine neue Zeit beginnt: Ehrfurcht im Kreislauf und ein Bändereichen

hilfreich und ftolz.

Es wird eine Zeit kommen,

da werden alle Menfchen lächeln

und felbft der Schmerz wird lächeln.

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Der Betriebsrat hat die Belegschaft aufgefordert, die Hand dazu nicht zu bieten. Es sei jede Garantie gegeben, daß die Motore nur zu Sulturzweden benutzt werden.

Der Betriebsrat wendet sich weiter an die Solidarität der deutschen Arbeiterklasse und an das interalliierte Proletariat.

Dem Betriebsrat und der Arbeiterschaft der Reichswerft. die sich so entschieden für die Lebensnotwendigkeiten der deut­ schen Volkswirtschaft einsetzen, wird es nicht verborgen sein, daß letter Linie alles vom guten Willen der weltbeherrschen­

Der ewig Mißverstandene.

Der Reichsminister des Auswärtigen, Dr. Simons, ist Conn abend morgen in Berlin eingetroffen. Während seines Aufenthaltes in der Schweiz hat der Reichsminister eine Anzahl von Vertretern der Presse empfangen. Bei der Wiedergabe der Unterhaltungen, die nicht figiert worden sind, haben sich, wie wir feststellen können, eine Reihe von Irrtümern und Mißverständnissen eingeschlichen. Gelegentlich der politischen Aussprache im Aus­ichuß für auswärtige. Angelegenheiten wird der Minister Anlaß nehmen, sich auch über die in diesen Interviews berührten Angelegenheiten näher zu äußern.

Randbemerkungen getrisser Berliner Blätter erfahren. Ueberdies und vorläufig wenigstens 300 000 Tonnen Phosphorsäure jährlich hängen in der Nationalgalerie verschiedene andere Bilder, wie viel der deutschen Landwirtschaft zur Verfügung stehen, dann kann eher auf die Angehörigen der Ententekommissionen aufreizend" soviel Getreide, Fleisch und Fett erzeugt und die chemische Gr. wirken könnten.

zeugung soweit gesichert werden, daß die Ernährung unseres Volkes wieder genügend wird. Die Erreichung dieses Zieles erfordert. allerdings, daß die jahrelangen Bemühungen des Preußischen Land­wirtschaftsministeriums um baldige Fertigstellung der noch im Bau begriffenen Etidstofjwerte und um ausreichende Belieferung der Kunstdüngerfabriken mit Kohle, Nots und Schwefelsäure nunmehr voll verwirklicht werden. Es trifft nur zu sehr zu, wenn Staats­sekretär Dr. Ramm in dem erwähnten Buche ausführt, daß unsere Ernährung dann eine hinreichende und reichliche sein kann, wenn eine Quelle, die deutsche Stickstoffquelle nämlich, so reich als möglich fließt".

Quäferspeisung und Körpergewicht. Die von den Quäfern durchgeführte Speisung deutscher Kinder, die mit ihren 600-700 Kalorien im halben Liter sehr zived mäßig zusammengesezt ist, wird ihre segensreiche Wirkung auf die Gesundheit der deutschen Jugend nicht verfehlen. Doch darf man sich über die dabei zu er­wartende Gewichtszunahme der Stinder nicht allzu großen Hoff nungen hingeben. Bei den Ergebnissen muß auch die Jahreszeit in Betracht gezogen werden, denn gerade in der ersten Sommer­hälfte, in der die Speisung bisher durchgeführt wurde, nehmen Schulkinder start an Störpergewicht ab. Dies ist z. T. auf Wasser­verlust bei der reichlicheren Bewegung der Kinder im Freien, 3. T. Musikpflege in Schweden . Eine Vertretung der schwedischen auf Wärmeſtauung bei der heißen Witterung zurückzuführen. Musikerschaft, unter Führung des Präsidenten des Schwedischen Diese Tatsache betont Prof. Schlesinger in seinen Untersuchungen Musikerverbandes und der Nordischen Musikerunion haben zum Stu über Quaterspeisung und Körpergewicht, die er in der West- dium der Organisations- und sozialen Verhältnisse des Deutschen deutschen Aerzte- Beitung" mitteilt, Die Speisung vermochte an der Musikerverbandes sowie der Einrichtung der hervorragendsten allgemein zwischen April und Juni beobachteten Geirichtsabnahme künstlerischen Musikinstitute Berlin und Leipzig besucht. Schweden der Kinder nicht viel zu ändern. So zeigten von 59 im Mai und ist durch die Gründung von großen Orchestern auf dem besten Wege, Juni. untersuchten Volksschülern, die nicht an der Speisung teil- jich eine achtunggebietende Stellung auf dem europäischen Kunst­nahmen, 26 eine Abnahme bis zu 1 Kilogramm, 14 keine Aende- markt zu erobern. Mit unseren hervorragendsten Dirigenten sind rung und 20 Gewichtszunahme. Bei den Kindern, die an der Spei Verträge abgeschlossen. jung teilnahmen, wiesen von 38 9 eine Gewichtsabnahme auf, 13 zeigten keine Veränderung und 13 eine Gewichtszunahme. Gün­stiger waren die Ergebnisse der Speisung bei den Kindern des Mittelstandes. Während die Nichtgespeisten innerhalb der Beco­achtungsperiode im Durchschnitt 100 Gramm zugenommen hatten, betrug die Zunahme bei den gespeisten Mittelschülern und Mittel­schülerinnen durchschnittlich 400 Gramm. Am besten waren die Resultate bei den älteren Anaben und Mädchen, von denen eine große Anzahl in den wenigen Wochen 2-3 Pfund zugenommen hatte. Diese Verschiedenheit der Wirkung bei Volksschülern und Mittel­schülern ist daraus zu erklären, daß bei den Kindern des Mittel­standes die Quäterspeisung als gulage zu der bisherigen Kost zur Geltung kommt, während sie bei den Kindern aus Arbeiter­freisen in der Regel als Ersatz des häuslichen Mittagessens an­gesehen werden.

Mehr Stickstoff mehr Brot. Vor dem Kriege wurden nach einer Mitteilung des Landwirtschaftsministeriums in der deutschen Landwirtschaft 210 000 Tonnen Stickstoff verbraucht. Die in Der nicht gemaßregelte Anton von Werner . Zu der Ent- Deutschland vorhandenen Werte sind nach der augenblicklichen Lage fernung eines Gemäldes Auton von Werners aus der Nation al- imitande, alljährlich zusammen 310 000 Tonnen zu erzeugen, ver­galerie, die verschiedenen Berliner Blättern zu einer Polemit mögen aber nach weiterer Besserung der Verhältnisse diese Menge Anlaß gab, wird den P. P. N." bon guständiger Stelle mitgeteilt: auf insgesamt 520 000 Tonnen Stidstoff jährlich zu steigern. Wie Bor längerer Zeit wurde ein Bild Anton von Werners Im die drei bekannten Autoritäten auf dem Gebiete der Stickstoffindu­Etappenquartier" abgehängt. Die Entfernung des Bildes geschah strie, Dr. Caro, Prof. Haber und Direktor Sohn, als Mit­nicht mit Rücksicht auf Beiucher aus den Ententestaaten. Das arbeiter in der soeben herausgegebenen Schrift Aus Luft durch Wernersche Bilo( ausgezeichnet durch perfekte Stiefelmaletei) ist im Stohle zum Stickstoffdünger- bomStickstoffoünger zum Brot und reich Rahmen der allgemeinen Umordnung der Bilder und aus Plaz- licher Nahrung"( Verlag Gerhard Stalling , Oldenburg ) ausführen, mangel als eins der weniger fünstlerisch bedeutenden Bilder von sind die Hilfsmittel vorhanden, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Werner vorläufig abgenommen worden. Politische Gründe haben Werden diese 520 000 Tonnen Stickstoff im Jahre wirklich erzeugt dem Beamten, der dies veranlaßte, abielut ferngelegen, und das und in den Ader gebracht und wird gleichzeitig dafür Sorge ge­Kultusministerium hat von der ganzen Anlegenheit erst durch die tragen, daß neben diesen Stidstoffmengen 1 000 000 Tonnen Kali

Unser Gedicht stammt von Ernst Schur aus der Sammlung: Die steinerne Stadt". Die Sammlung ist lange vor dem Krieg erschienen," und ihr Dichter ist inzwischen auch gestorben. Aber vieles von dem, was er darin gestaltete, scheint erst heute recht zu uns zu sprechen.

Theater. Bom Mittwoch ab siedelt die Operette, Eine Nachtim Paradies" vom Theater am Nollendorfplatz in das St omödien­

haus über.

silleriaal allabendlich Vortragsabende ernsterer sowie heiterer Art Ein Vortragstheater. Im fommenden Winter finden im und Dichterabende statt. Bereits zugesagt haben u. a. Start Ettlinger, Casar Fleischien, Emil Kühne, Resi Langer , Joses Plaut, Marcell Salzer, Salob Wassermann.

Schall und Ranch im Großen Schauspielhaus eröffnet am 1. Sep­tember feine neue Spielzeit und wird weiter die politische Satire und die beitere Kleinfunst pflegen. Eine Anzahl neuer Dichter und Stomponisten Kulissen der Seele" von Evreinoff, einem Vertreter der jungen russischen find zugezogen. Das Septemberprogramm' bringt das Monodrama Die Literatur.

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Die Symphonie der Tausend im Großen Schauspielhaus. Im kommenden Winter wird Gustav Mahlers VIII. Symphonie im Großen Schauspielhaus zur Aufführung kommen. Das Thema des Tages. Prof. Schleich wird im Herbstquartal der Lessinghochschule das Thema: Gibt es Verjüngung?" im Blüthnersaal behandeln. Die Bolfsbühne als Retterin. Das Königsberger Stadt­und jetzt zwei Jahre wieder spielte, stand vor dem Zusammenbruch, da die theater, das früher die Oper pflegte, aber im Krieg zum Lazarett wurde Stadt die nötige Unterstügung nicht gewähren kann. pachtung an den Verein Voltsbühne ist die Bühne gerettet worden. Ein Durch die Ver. Teil der Pläze wird frei verkauft, der größere ist den Voltsbühnen mitgliedern vorbehalten. Opernaufführungen sind vorläufig unmöglich. spieltheaters geplant. Jm Braunschweiger Schlosse wird die Errichtung eines Kammer