Str. 430 37.Jahrgang
Groß- Berlin
2. Beilage des Vorwärts
Bestechungsversuche beim Wohnungsamt. Untersuchungen über die Bestechlichkeit der Beamten. Das Charlottenburger Wohnungsamt hat sich berdientermaßen mit dem Thema: Bestechungen und Bestechlichkeit bei den Wohnungsämtern beschäftigt und in seinem Bereich Untersuchungen angestellt, inwieweit von einer Bestechlichkeit der Beamten die Rede sein kann. Wie das Wohnungsamt nun mitteilt, hat sich bisher nicht feststellen lassen, daß irgendeine Wohnungszuweisung in Charlottenburg auf Bestechung beruht oder daß überhaupt ein Beamter des Wohnungsamtes einer Bestechung zugänglich gewesen ist.
toffeln anzufordern. Jeder Arbeitslose erhält auf Antrag einen Bon auf Lieferung von Kartoffeln. Auf diesen Bon wird vermerkt, wieviel Angehörige der Arbeitslose hat. Bezugsbe rechtigt ist jeder Arbeitslose, ob ledig oder verheiratet, wenn er Arbeitslojenunterstützung bezieht und mindestens 4 Wochen ertverbalos ist. Diejenigen Arbeitslosen, die ihre Unterstützung bei den Gewerkschaften erhalten, müssen ebenfalls die Bons auf der Geschäftsstelle anfordern. Die Verteilung der Kartoffeln beginnt am Montag, den 6. September, und endet am Dienstag, den 7. September, in der Zeit von 8 Uhr früh bis 5 Uhr nachmittags
Bezirksverband Groß- Berlin S. p. D.
Öffentliche Volksversammlungen
Tagesordnung:
Dagegen ist festgestellt, daß einige beim Wohnungsamt be- neutralität- Oberschlenien- Was fut unfere Regierung?
Werlin:
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schäftigte ilfsarbeiter ohne Beamteneigenschaft ihre dortige Tätigkeit dazu mißbraucht haben, um Geschenke oder sonstige Dienstag, den 31. August, abends 7 1hr. Zuwendungen von Wohnungfuchenden entgegenzu Brauerei Patenhofer, Turm- Ede Stromstraße. nehmen oder gar zu fordern. Es handelt sich hier um Fälle von versuchtem oder vollendetem Betrug, da diese Hilfsarbeiter Brauerei Königstadt, Schönhauser Allee 10 11. auf die Entschließungen des Wohnungsamtes bei der Zuweisung Berliner Bockbranerei, Chauffeeftr. 64. von Wohnungen feinerlei Einfluß hatten. Selbstverständlich sind Berliner Vereins- und Konzertsäle, Kommandie Schuldigen sofort aus dem städtischen Dienst entfernt und der dantenstraße 58/59. gerichtlichen Bestrafung zugeführt worden. Außerdem aber Andreas- Festfäle, Andreasstr. 61. haben die Wohnungsuchenden in einer Reihe von Fällen Charlottenburg : Großer Saal des Volkshauses, Rosinenstr. 3. versucht, die mit der Bearbeitung ihrer Gesuche betrauten Be- Wilmersdorf: Aula der Hindenburg Oberrealschule, Seeamten durch Zuwendungen von Geld, Lebensmitteln und sonbark 36. stigen Vermögensvorteilen zu bestechen. Diese Bestechungs - Lichtenberg : Jahn- Realgymnasium, Marktstraße. versuche sind nach den angestellten Ermittlungen in allen Fällen erfolglos geblieben. Angesichts der Gefahren für die öffent Seilmann, Franz Klühs, Ulrich Ranscher. Willi Referenten: Erwin Varth, Louis Brunner, Grnst liche Moral, die auch in derartigen Bestechungsversuchen liegen, und zur Wahrung der Ehre seiner Beamten, hat der Charlotten- Siering, Friedrich Schlegel, Dr. W. Zechlin. burger Magistrat beschlossen, von jetzt ab auch alle derartigen Be- Mittwoch, den 1. September, abends 7 1hr. stechungsversuche der Staatsanwaltschaft zur strafrechtlichen Verfolgung zu übergeben und außerdem in allen Fällen unter Be- Reinickendorf: Sarimanns Branerei, Scharnweberstr. 101/104. Kliems Feftiäle, Sasenheide 13. zeichnung der Schuldigen durch die Presse bekanntzumachen. Im übrigen muß erwartet werden, daß jedermann, dem es Lokal Strandichloß. mit dem Schutz unferer öffentlichen Moral ernst ist, und dem Cöpenick: Im Stadttheater. über Bestechungen oder ähnliche Pflichtwidrigkeiten bei den Referenten: Dr. Bendiner, Marie Jn chac 3, Wohnungsämtern etwas bekannt wird, dies an zuständiger Stelle Ulrich Rauscher , Dr. W. 3echlin. zur Anzeige bringt, aber nicht in allgemeinen Redewendungen Genossen! Genoffinnen! Erscheint zahlreich. und anonym, sondern unter genauer Mitteilung des Tatbestandes, unter Gintreten mit seiner Person, so daß der Behörde die VerDer Bezirksvorstand. folgung des Schuldigen auch tatsächlich ermöglicht wird. Wir sind ebenfalls wie das Charlottenburger Wohnungsamt der Meinung, daß die Hauptschald bei solchen Vorkommnissen das in folgenden Verteilungsstellen: Gldenaer Str. 37( Vichhof), wohnungsuchende Publikum selbst trifft, das durch jede auch noch Gartenstr. 14( Omnibusdepot), Marienburger Str. 41-46( OmniEchwedenstr. 15( Omnibusdepot), Waftstr. 22( Omnibusdepot), so harmlos gemeinte Zuwendung eine Korruption großzieht, buedepot). unter der die Allgemeinheit später schwer zu leiden hat. Wer sich zu einer Bestechung bereit findet, verdient dieselbe Strafe wie der, der sich bestechen läßt.
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Neukölln:
Zegel:
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Sonntag, 29. August 1920
Die faure und die süße Milch.
konserven- und Milchhändler Georg Kunze in Chemnitz - Altendorf Der Unterschied zwischen sauer und süß, der dem Fleisch anscheinend nicht ganz flat war, ist diesem teuer zu stehen gekommen. Auf dem Anhalter Güterbahnhof gingen dieser Tage unter Nachnahme nach und nach 72 Risten ein, die sämtlich von K. nach Berlin gesandt worden, und zwar an verschiedene Empfänger. 60 isten, die ebenfalls in mehreren Sendungen eingingen, sollten an einen Lebensmittelgroßhändler" Koch in der Münzstraße 18 ausgeliefert werden. Nach den Frachtbriefen sollte sich in allen Kisten„ bombierte saure Magermilch in Dosen" befinden. Da aber der Betrag der Nachnahme für die offenbar verdorbene Ware zu hoch erschien, schöpfte die Güterabfertigung und die Ueberwachungsabteilung der Eisenbahndirektion Berlin Verdacht und meldete Sendungen Lebensmittelverband
Berlin, Koch, der wohl von der Beſchlagnahme gehört hatte,
noch Bech und wandte fich in der Unkenntnis der Verfon an einen
wollte nun die Kisten troßdem diese bereits sichergestellt, wenn auch noch nicht beschlagnahmt waren, abholen. Auch hierbei hatte er leberwachungsbeamten des Anhalter Güterbahnhofes. Die 72 in Berlin eingegangenen Risten beschlagnahmte jedoch der Magermilch", sondern die beste kondensierte Milch, die Lebensmittelverband, fie enthielten bei der Prüfung nicht faure durch die Beschlagnahme nunmehr den Berliner Krankenhäuſern zugute fommt. Der Empfänger erleidet durch den sonderbaren Irrtum" des Absenders einen Schaden von 30-35 000 Mark.
Zur Oberschlesienkundgebung am heutigen Sonntag fordert auch der Verein heimattreuer deutscher Westpreußen alle feine Mitglieder auf, fich restlos zu beeiligen. Wenn auch die S.- B.- D.- Organisation fich nicht offiziell beteiligt, so stellt sie ihren oberschlesischen Mitgliedern die Teilnahme frei; Gen. Heilmann hat eines der Referate mit ihrer Zustimmung übernommen.
Bersuchter Diamantenraub. Ein schwerer Raubüberfall wurde gestern auf eine Stontoristin in der Belle Alliance Straße berübt. Das Mädchen sollte für eine Fabrik, bei der es beschäftigt ist, eine Kassette wegtragen, in der sich für 120 000 Mart Dia. manten befanden. Auf dem Flur des Hauses Belle- Alliance
Straße 79 fielen plöblich zwei Männer über das Mädchen her,
entrissen ihm die Sassette mit ihrem wertvollen Inhalt und liefen damit davon. Die Ueberfallene rief jedoch um Hilfe und herbei. ihre Beute wieder absujagen. Die Verhafteten, die der Kriminal. eilenden Leuten gelang es, die Räuber zu stellen und ihnen polizei übergeben wurden, sind zwei Arbeitslose namens Mente und Kroehn.
Zwei Fuhren Diebesbeute beschlagnahmte die Kriminalpolizei bei einer Frau H. in der Kastanienallee. Beamten war es aufgefallen, daß dort ein Mann mit großen Paketen ständig ausraschend in die Wohnung ein und trafen dort einen Händler Otto und einging. Sie forschten weiter nach, fielen dann plötzlich überder Staatsanwaltschaft I schon längere Zeit gesucht wurde. Krüger, einen gewerbsmäßigen Hehler und Einbrecher, der von
Er
hatte nach und nach ganze Stapel von Wäschestüden und Kleidungsstüden verschiedenster Art in die Wohnung der Frau S., feiner Geliebten, gebracht, alles Diebesbeute, die nommen hatte, um sie für diese zu verschärfen. Krüger und seine Geliebte wurden festgenommen und dem Untersuchungsrichter bot. ber die gestohlenen Sachen, zwei Wagenladungen boll, stammen, geführt, Frau H. dann jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt. Woließ sich noch nicht feststellen. Sie liegen im Rimmer 51 des Polizeipräsidiums zur Ansicht aus. Die Wäschestücke sind durchweg A. K. und G. K. gezeichnet.
Der Sauptausschuß der Erwerbslosenfürsorge hat in seiner lebten Sibung beschloffen, mit der Auszahlung der einer zum Teil felbst gestohlen. zum Teil anderen Einbrechern abgemaligen Beihilfe fofort zu beginnen und zwar am Mittwoch, den 1. September. Es wird also in allen Groß- Berliner GeDer Kultusminister hat folgende Verfügung erlaffen: jehlichen Unterlagen dazu in der Lage find. Der Hauptausschuß meinden die Auszahlung erfolgen, fotreit die Gemeinden laut geJede Schulfeier am Sedantage hat zu unterbleiben. Am ist der Meinung, daß die Verteilung unbedingt beginnen muß, obersten wie am zweiten September ist regelmäßiger Unterwohl die Reichsregierung noch erwägt, ob der Kreis der Bezugsricht durchzuführen. berechtigten erweitert wird und die Summe, die zur Verteilung Es war wirklich an der Zeit, daß dieses Verbot einer Feier gelangen soll, noch erhöht wird. Die Gemeinden können also vorerfolgte, die nach der Katastrophe eines verlorenen Krieges bei der läufig nur das auszahlen, wozu sie gesehlich die Handhabe beeinsichtigen Jugend nur lächerlich und bei der verhetten Jugend fiben. Alle anderen Erwerbslosen werden erst dann an die Reihe nur weiter aufreizend wirken mußte. In konsequenter Befolgung fommen, wenn die Regierung ihre Erwägungen abgeschlossen hat des Verbots ist es aber notwendig, daß den unentwegten Set- und die notwendigen Mittel noch besonders dazu bereitstellt. Beaposteln an diesem Tage gründlich auf die Finger gesehen wird. Die in der Zeit vom 15. August bis 15, Februar 1920 mindestens fanntlich erfolgt die Verteilung nur an diejenigen Erwerbslosen, Kartoffeln für Arbeitslose. 20 Wochen eriverbslos sind und Unterstützung beziehen und mine destens für einen Angehörigen Zuschläge erhalten. bleiben vorläufig noch unberücksichtigt, da die Gemeinden an diese Alle anderen Griverbslose nicht zahlen dürfen.
Der Berliner Magistrat hat zur Verteilung an die Berliner Arbeitslosen. 1500 3entner Kartoffeln bereitgestellt. Die Arbeitslosen haben sich in der Zeit vom Montag, den 30. August, bis Sonnabend, den 4. September, bei Abholung ihrer Unterstützung die Berechtigungsscheine zum Empfang der Kar
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Mit der Etappe.
Von Scholem Alechem.
Eines Tages fam David Leib zu mir und erzählte mir eine lange Geschichte: In Geißen wurde eine Konditorei eingerichtet, und zwar gehörte sie Reb Salomon Radomyfler. Reb Salomon Radomyfler ist ein Anhänger des Sadagurer Rabbi , ebenso wie ich, und fein seliger Vater Beni Tellerlefer, Gott hab ihn selig, gehörte auch zu den Anhängern des Sadagurer Nabbi. Aus diesem Anlaß wollte David Leib, daß ich Reb Salomon Radomysler aufsuche und bei ihm erwirke, daß er David Leib in seiner Konditorei anstelle.
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Es erhalten obenangeführte Erwerbslose für den Antragsteller, ob Frau oder Mann, 200 M., für jeden Angehörigen 20 m. als einmalige vorläufige Afontozahlung.
Verband der Kommunalbeamten. Die für heute morgen an gekündigten der Massenversammlungen Sommunal beamten und Angestellten finden programmäßig statt. Die Vers handlungen zwischen Ministerium und Kommunalbeamtenschaft haben noch nicht zu einer Erledigung der Differenzen geführt. taiche verloren. Enthaltend seinen 23 och en lohn in Lohntüte, einiges Brieftasche verloren. Ein Parteigenoffe hat am Freitag seine Briefs loses Geld, Duittungen über eingezahlte Beiträge an die Produktiv- Genossenehrliche Finder wird gebeten, es abzugeben an H. Heinrich, Waidmannslust , schaft für Metall- und Holzbearbeitung Groß- Berlin, ein Lichtbild usw. Der Platanenstr. 5.
abends 7%, Uhr, in der Neuen Welt einen Volts Wagner- bend. Das Blüthnerorchester veranstaltet am Freitag, den 3. September, Dirigent: Paul Scheinpflug . Solist: Konzertmeister Lambinon( Viol.).
Mann, vor dem man Respekt haben muß. Wenn ich ein er ein bescheidener und schüchterner Mensch und nicht zureicher Mann wäre, hätte die ganze Welt vor mir Respekt... dringlich war, so machte er kehrt und ging wieder nach Hause. Kurz und gut, ich setzte mich also hin und wartete. Ich war- Jetzt, da er eine Wanderschaft antrete, von der man nicht tete eine Stunde, zwei, drei Stunden, noch dazu draußen, vor zurückkehrt, nehme er von jedem besonders Abschied und bitte, der Tür. Es nahm kein Ende. Ich sah Menschen hinein zuerst dem Wunderrabbi und dann Euch einen Gruß ausgehen und herauskommen, hin- und hergehen Küche brachte man Sanfovare und allerlei gute Sachen. Aus der zurichten und Euch zu bestellen, daß er auf Euch baut, daß Da dachte ich mir: Die Sache taugt nicht!.. Ihr seine Witive und seine Waisen nicht verlassen und für so bei der Nafe herumführendas paßt mit ganz und gar Man soll mich fie sorgen werdet.' nicht. Ich überlegte nicht lange, follte ich auf die Ehre warten, gerufen zu werden? öffnete die Tür, trat ins Zimmer und begrüßte Reb Salomon: Friede mit Euch, Reb Salomon!'
Friede mit Euch,' erwiderte Neb Salomon. Woher seid Thr,'
Aus Teplit,' antwortete ich Erkennt Ihr mich nicht? ch heiße Beril. Wir waren früher beide in Sadagura ." Es kann sein,' fagte er, aber ich kannte Euch damals nicht und kenne Euch jekt auch nicht. Mein Augenlicht ist nämlich schwach, ich will es Euch nicht wünschen Ich war bei Dr. Mandelstamm, der mir eine blaue Brille verschrieb und mir verordnete, nicht zu lesen und zu schreiben und den Sonnenschein zu vermeiden..
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Was kann ich für fie tun?' fragte er mit einer Bewegung, als wollte er in die Tasche greifen.
Da dachte ich mir: Ein Almosen will er geben? Almosen gibt man nur bei einem Begräbnis! Pfui! Ich sagte ihm rund heraus, er solle dem ältesten Sohn, David Leib, in seinem Geschäft eine Stellung verschaffen. Wenn ein reicher Mann das Wort Stellung' hört, erschridt er zu Tode.
Woher soll bei mir eine Stellung frei sein? Wo foll ich sie hernehmen? Bei mir ist alles besett,' sagte er.
Das könnt Ihr einem anderen erzählen, nicht mir,' erwiderte ich, zu mir dürft Ihr nicht so reden... Ihr müßt Benis Sohn ohne Widerspruch aufnehmen.... Er kann rechnen, Bücher führen und schreiben, was man braucht und nun laßt mir einen Schluck Schnaps und einen Imbiß geben, weil ich heute noch nichts im Munde hatte.' Kurz, was soll ich Euch lange erzählen, die Sadagurer sind untereinander fehr vertraulich, er versprach mir, David anzustellen. Ich begab mich wieder nach Hause und schickte David Leib zu ihm. Er kam nicht gleich an, sondern mußte noch lange Zeit warten, weil Reb Salomon wie er ihm sagte-, über die Anstellung mit seinem Sohn Joffel sprechen mußte, der zurzeit abwesend war. Als Reb Jossel kam, war Reb Salomon fort. Aber schließlich wurde er, David angestellt, und jetzt ist er dort unentbehrlich."
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Was für eine Stelle fannst du eigentlich bekleiden?' fragte ich ihn, und er erwiderte: Gleichbiel, welche Stelle, wenn es nur eine Stelle ist.' Stehlen sollst du, bis du berschimmelft,' versette ich und fragte: Was verstehst du eigentlich? Was ich verstehe?' sagte er, Alles: Ich kann rech nen, Bücher führen, schreiben, was nur zu schreiben ist! Wie?' rief ich, wo hast du denn das alles gelernt?' Bon selbst,' erwiderte er und zog einen Bogen Papier heraus, den er mir gab, damit ich Reb Salomon seine Handschrift zeige. Ach,' dachte ich mir, Neb Salomon, Ihr macht mir etwas Kurz und gut, er hat mir so lange zugefeßt, bis ich ihn zum vor, und ich sagte zu ihm: Sört mich an, Steb Salomon, es Rudud verwünschte und mich auf den Weg zu Neb Salomon handelt sich um folgendes: hr fennt doch Beni?' Radomyiler nach Geißen aufmachte, und zwar... wie sagte Was für einen Beni?' fragte er mich. Beni Tellerleker doch Saman Janowitsch? auf Schusters Rappen. Als mus Teplit, jagte ich. Stein,' sagte er, ich höre diefen Namen ich bei Reb Salomon in Geißen anfam, wurde ich gar nicht aun erstenmal.' as taugen die faulen Ausreden, Reb Was vorgelassen. Warum nicht?' fragte ich. Wenn ich nicht in Solomon?' fagte ich. Shr konntet ihn sehr gut, wir haben einer wichtigen Sache käme, dann hatte Reb Salomon feine zusammen bei Sadagura Wein getrunken und bei dem Beit, erwiderte man mir, es müßte schon eine geschäftliche An- Stabbiner auf dem Tisch herumgetanzt und uns sogar auch gelegenheit sein und dann sollte ich mich ins Kontor bemühen. gefüßt. Beni ist bereits im Jenseits, Friede seiner Asche, er Ich überlegte mir die Sache. Pfui! Die ganze Angelegen- ist vor kurzem gestorben... Euch wünsche ich ein langes heit paßte mir nicht Was sind das für Redensarten: Reben feine Zeit? Geschäftliche Angelegenheiten... .. Kontor Als Neb Salomon das Wort gestorben' gehört hatte, Zwischen uns, den Anhängern des Sadagurer, gibt es nicht war er mit einem Male wie verwandelt. Die reichen Leute folche Faren!-Geht, sagte ich zu dem Angestellten, und müssen wohl große Angst vor dem Tode haben!... Er jagte fagt Reb Salomon, daß ich, der rote Beril aus Teplit, in einer also zu mir: sehr wichtigen Angelegenheit zu ihm gekommen bin, nicht ge- Was wollt hr eigentlich von mir?' rade geschäftlich, aber ich möchte ihn sofort sprechen, denn Was ich will? Ich will nur den Munich eines Toten ich habe keine Beit!' Da fagte man mir: Reb Calomon betet, erfüllen. Der genannte Beni Tellerleker, Ehre seinem An- Lawrij folgte ihm, erhob fich langsam von der Erde, hielt er hat eben mit dem Vorgebet begonnen. So, dann ist das denken, rief mich und einige andere Juden wenige Stunden die Hand vor die Augen und blickte zum Himmel, wie hoch etwas anderes!' erwiderte ich. Vorgebete verrichte ich auch, vor seinem Tode zu sich und erzählte uns folgendes: Er sei die Sonne wohl stehe; dann nahm er seinen Stock, zählte die beim Vorgebet ist es erlaubt, von anderen Dingen zu sprechen mehrere Male bei Euch in Geißen gewefen und wollte mit drei Arrestanten und begannen, weiterzumarschieren. und sogar Geschäfte abzumachen.' Aber er war ein reicher| Euch etwas besprechen, aber er wurde nicht vorgelassen. Da!
,, Saffierer ist er," bemerkte Senich und erklärte in seiner Sprache, was das bedeutet: Er habe mit Geld zu tun, das heißt, er nimmt Geld ein und gibt Geld heraus."
Ich danke dir, daß du uns erklärt haft, was, Raffierer' bedeutet, sonst hätten wir es nicht gewußt," fagte zu ihm der rote Beril und näherte sich dabei dem Etappenführer, den er bei der Jacke zog und weďte. „ He, Lawrij, in die Erde mit dir! Wir wollen langsam weitergehen.
( Schluß folgt.)