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Alldeutsche Goetheschändung in Weimar .

Reichsjugendtag der deutschen Arbeiterjugend.

von frecher Bubenhand gestohlen

Weimar , 30. Auguft.( Eigener Drahtbericht des Borwärts".), Bor dem Denkmal Goethes und Schillers fand das Hafenkreuz sein Bas am gestrigen Sonntag in Weimar geschah, wird ewig ein Schicksal, das es verdiente. Ein Feuer wurde angezündet und Kapitel schwerer Kulturschande bleiben. Der große Loc= darin das beerkranz, den die Arbeiterjugend am Tage vorher am, Goethe­Symbol des nationalistischen Geistes Denkmal niedergelegt hatte, ist über Nacht verbrannt. Hei, wie züngelten da die Flammen empor und wie schnell verschwand das Zeichen schmuhiger Gesinnung in den lodern­den Gluten. Es wird für alle Zeilnehmer wohl ein jtarkes, vielleicht das stärkste Erlebnis überhaupt bleiben, als die Jugend ihren großen Vorbildnern den selbstgebundenen Eichenfranz darreichte und dabei das Lied: Auf Sozialisten, schließt die Reihen" aus tausend jungen Kehlen brausend in die Lüfte stieg. So ehrte die bren Shiller, und alle Hakenkreuz­träger haben sie daran nicht hindern können.

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worden. Leider fonnten die Frebler nicht gefaßt werden. Es unterliegt aber faum einem Zweifel, daß nationalistische Elemente hierbei ihre Hand im Spiele haben. Wie könnte es auch anders sein! Ge paßt vortrefflich in das geistige B: 15 so­bald man dabei überhaupt von Geist" reden fann daß sie die Ehrung unseres größten Dichters mit seinem weltumspannenden Arbeiterjunend ihren Go Wirken nicht zu ertragen vermochten. Der Geist Goethes ist ihnen stets fremd gewesen, und sie konnten das nicht besser illu­strieren, als durch ihre gestrige Tat. Wer wie ein Dieb in der Nacht sich nicht scheut, die Stätte zu entweihen, die jedem Menschen heilig ist, der schändet das Andenken Goethes, der schändet aber auch den Namen der deutschen Nation, der die Wahrung dieses An­dentens als ewiges Vermächtnis anvertraut ist.

G3 war schon bezeichnend genug, daß am Geburtstage Goethes in der Stadt seines Schaffens

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die Arbeiterjugend die einzige

wurde,

Was sonst der Sonntag brachte, bildet Höhepunkt und Schluß der festlichen Veranstaltung des Reichsjugendtages. Der Vormittag wurde im Tiefurther Park verbracht. Bei Spiel und Scherz gingen schnell ein paar glückliche Stunden dahin. Mit Spiel und Gesang wurde ein eigens vom Genossen Müller­Magdeburg geschaffenes Festspiel aufgeführt, ebenso eine Szene aus Schillers Räubern".

Den Abschluß des Tages bildete am Abend eine große Festversammlung im Nationaltheater, mar, die des groken Dichters gedachte, Der bürgerlichen Welt ist in der die Genossen Sollmann- Röln, Bröger- Nürnberg Goethe längst entfremdet. Um so mehr ist die Arbeitertiasse und Schult Hamburg sprachen. Sollmann sprach über die Ju­die Trägerin der neuen Welt und mit ihr die Arbeiterjugend gend und ihre Rechte und brachte die Forderungen der Jugend an die Gestalterin der Zukunft, die Verfünderin jenes reinen geheilige Staat und Gemeinde zum Ausdruck. Brausender Beifall belohnte ten Menschentums geworen, das er einst gelehrt hat. Es bleibt ihn, als er als eine dieser Forderungen die Gewährung eines immer das Gleiche: so wie sich in Weimar dieser Stadt des jährlichen Wanderurlaubs für die werktätige Jugend bezeichnete. Bürgertums teine jmar3z- rot- goldene Fahne auf Genosse Bröger prägte in seinem Referat das Wort: Die Ju­treiben hep dieses Symbol der jungen deutschen Republik , die gend ist nur ein Anfang und fein Ende." hier verfassungsrehu Alle Kultur wächst in feine Hand, um das Andenken Goethes zu feiern. Ein Gefühl der Boden einer neuen Gemeinschaft erwachsen. Die Arbeiter­so subet sich auch hier Freiheit, nicht durch Zwang. Die neue Stultur kann nur auf dem Schani, aber auch der Erbitterung stieg in uns auf, als wir die jugend hat die hohe Aufgabe, diese Gemeinschaft zu schaffen. Kunde von der Denkmalsschändung vernahmen. Jedes Gefühl em­börte sich gegen diese Roheit des Geistes und ein Gedanke flog im mus und betonte, daß der Sozialismus nicht ein rein materielles Genosse Schult- Hamburg sprach über Jugend und Sozialis Nu durch die Reihen der versammelten deutschen Arbeiterjugend: Streben sei, sondern ein neues Ideal, das Ideal des höchsten und hehrsten Menschentums. Mit dieser eindrudsvollen und Schnell entschlossen, wie die Jugend ist, wurden im Tiefurther Part, gebung schloß die Veranstaltung, deren Bedeutung und tiefen Sinn in de morgens zu fröblichem Appelf gezogen war, von frischen der Jugendgenosse Westphal- Samburg in einem fusen be­Möhenhänden Eichenfiänze gebunden, währenddessen zimmerten geisterten Schlußwort den Jugendlichen nochmals ins Herz schrieb. einige Hamburger Jungen schnell ein Hafen freuz zusammen, Am heutigen Montag haben die eigentlichen gefchäftlichen dieſes Symbol alldeutscher Borniertheit. Dann gings im feierlichen Ronferenzen des Reichsjugendtages der Arbeiterjugend be­Zuge durch die Stadt, voran die Kränze und dann das Hakenkreuz. I gonnen.

Nun gerade!"

Groß- Berlin

Das Märchen vom kleinen Däumig und den Siebenmeilenstiefeln.

Der fleine Däumig stahl, so steht schon in der Fibel, dem Niesen, nis er schlief. die Siebenmeilenstiebel. Und als der Brüder Schar bis Lichtenberg gewanft, da war Klein- Däumig fchon. in Moskau angelangt. Wer diesen Läufer sieht, dem stockt vor Schred der Ddem: Das Kerlchen überipringt ja ganze Zeitperioden! Was rennst du so voran, es tommt ja feiner mit, Armeen marschieren nicht im Siebenmeilentritt.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Hente, 30. August:

Franenabend der 30. und 32. Abteilung 7%, Uhr im Jugend­zimmer der Gemeindeschule Babbel- Allee 40/41. Vortrag über: Die. Familie zur Schule." Referent Lehrer Genosse Arengiger. Anschließend Distussion und Parteifragen. Bahlreiches Erscheinen ist erwünicht, Gäſte herzlich willkommen. Morgen, 31. August:

2.- 8. Abt. Kassierer und Bildungsausschus. Schlußabrechnung vom, jammlung der Listen für die Serienfonzerte 1920/21, abends 8 Uhr bei Sommerfest. Ebenfalls Theaterkartenausgabe für die Gruppe. Schluß­G. Steuiner, Hagelberger Strate

7. Abt. Begirtsführer zur Abrechnung bei Bogel , Mittenwalder Str. 16. 24. Abt. 7, Uhr bei Günther, Chrisburger Str., Ede Winsstr. Borsteher- und Gruppenführersigung. Erscheinen aller dringend notwendig. Friedrichshagen . Die Beerdigung unserer Genojfin Mieke findet am Dienstag nadmittag 4 Uhr statt. Die Seilnehmer treffen sich um 14 Uhr im Lofal von Otto, Roche , Ede Wilhelmstrage. @ djönebern. 7 Uhr Mitgliederversammlung Uhlandschule, Kolonnen­straße 22/24. Engesordnung: 1. Stellungnahme zum Parteitag, Auf­stellung der Kandidaten, Tabl von Delegierten zum Beziristag. 2. Vortrag Neutralität, Oberschlesien und Negierung."

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Sport.

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Rennen zu Karlshorst , Donnerstag, 29. Anguft. 1. Anna. tal- ürdenrennen. 11 000 m., 2400 Meter. 1. Lariffa( Lewicki), 2. Ludowila( Saager), 3. Medardus ( Herter). Lot. Steg 16: 10, L. 11, 13, 18. etter liefen: Felmy( 4), Sittard ( gef.), Boefie, Dolde( wegen Labmheit zurückgezogen. Gartenplay Jagdrennen. 11 000 Mart, 3400 Weter. 1. Das Pupperchen( n. Belzer), 2. Bierzehnte v. Berchem), 3. Ribisel( Dosel). Tot. Sieg 37 10, 1. 17, 17. Fre ( Newidi), 2. Landrat( Teichmann), 3. Wiliberta( Saager). Tot. 72, l. 16, dersdorf Jagdrennen. 11 000., 3000 Meter. 1. Wind 13, 15. Unpl. Lauscherin( 4.), Friedensbote, Rosendorn, Baereghem. Blumenthal Sagdrennen. 20 000 M., 4200 Meter. 1. Duse ( Stielau), 2. Dnig( Thalede), 3. Drachentopf( Santo). Sot. 45, 1. 20, 26. Unpl.: Leopard ( 4.), Der Schlesier, Feierabend( gef.) Tantai Hürden­rennen. 18 000 9, 2800 Meter. 1. Schwerenöter( Thalecke), 2. Gold­feele( 5. Scholz), 3. Minimar( Einfinger). Tot. 154, 1. 27, 19, 25. Unpl.: Deinbaret( 4.), Gallipoli II( gef.), Capitalist , Knecht Rupprecht, Friedens taube, Drfus. Bötsee Jagdrennen. 11 000 W., 4000 Meter. 1. Donnerteil( R. ilgendorff), 2. Schipper( o. Pelzer), 3. Meerschaum der Müggel 18 000 S., 1800 Meter. ( R. v. Weiterhagen) Tot. 29, Bl. 10, 10. Unpl.: Landbroft. Preis 1. Freundlich( Hellebrandt), 2. Minestra( Preißler). 3. Metronom ( Scholz). Sat. 120, 1. 28, 38, 33. Unpl. Domiduens( 4.), Dalai Lama , Cottbus , Blumentönigin. Räufen über je: 0 Rilometer. 1. 2 auf: 1. Seruptat 27 min. 18 Set., Radrennen in Treptow . Das Omnium, Dauerrennen in dret 2. Chr. Müber- Cöln 1080, 3. ritiche- Hannover 1460 Wieter zurüd. 2. Lauf: 1. Web 28 Win. 27 Get., 2. Bawle 550, 3. Hoffmann 4610 Meter zurüd. Endlauf: 1. Strupiat 26 Min. 42 Sef., 2. Chr. Weiller 560, Weiß 2070 Wieter zurück. Bruno Demfe­Erinnerungsrennen, 30 Rilometer: 1. Fritsche 28 Min. 15 Set., 2. Bawfe 2560, 3. Hoffmann 2770 Meter zurück. Hauptfahren, 1000 Meter: 1. Arend, 2. Abraham, 3. van Engelen( Amsterdam ), 4. Stolz, bei der Firma Werner u. Pfleiderer in der Kochstr. 60/61. Ueber 3. Schulz, 4. Suzer, 5. Behrendt. 5. Hänster. Biämienfahren, 15 Runden: 1. Häusler, 2. Petri, Vorgabefahren, 1200 Meter; aus groß ist auch die Zahl der Wohnungseinbrüche. So 1. ibraham( 10), 2. Stubela( 20), 3. Behrendt( 60), 4. Schulz( 60 Meter stahlen Einbrecher bei einem Oberstleutnant R. in der Mokstraße Borgabe). Teppiche und Silbersachen im Werte von 63 000 m., bei dem Rund um Berlin ", Straßenrennen über 223,5 Stilometer: 1. Paul Oberingenieur R. am Play am Neuen Tor für 60 000 M. Teppiche 5ohl: 7 Std. 50 Min. 5 Gel, 2. Stotoll- Wien , 3. Papenfuß, 4. Pfister, usw., bei einer Witme Sch. in der Hardenbergstraße für nichts, Biebt. weniger als 150 000 m. Tafelfilber, Perserteppiche und Brücken, Die Meisterschaft von Berlin , ein Straßenrennen, das über bei einer Witwe. in der Sophienstraße für 20 000 m., für eben- 274 Stilonieter führte, wurde am Sonntag von Aberger in 9 Std. 46 Min. vor Nagel und Düwel gewonnen. sobiel bei einem Kaufmann U. in der Schraderstraße. Auch der Magistrat von Charlottenburg blieb von den Einbrechern nicht verschont. Durch einen Kellereinbruch stahlen sie diesem für ungefähr 20 000 M. Leitungsdraht.

Bingtämpfe in der Schloßbrauerei Schöneberg . Der Heraus. forderungsfampf Saft- Schwarz mußte am Sonnabend der ungünstigen Witterung wegen ausfallen. Er gelangt am Dienstag bestimmt bei jeder Bitterung zum Austrag. Am Sonntag fiegte zuerst Hochdanen im Entscheidungstampf über De Souza nac) 46 Min. durch Schulterdrehgriff. Das darauffolgende erfte Tieffen zwischen den Weltmeistern Schwarz und Weber, ein hartnädiger Standlampf, blieb na zwei Göngen unerschieben. auch Mitter- Binetti fonnten beim daraufolgenden Stampf in den bors geschriebenen 20 Minuten ein Resultat nicht herbeiführen. Heute findet der sich Pinegli und Weber, außerdem ringt Hochdanen gegen Schwarz. Entscheidungslampi Sigler- De Souza statt. Im Revangetampf treffen

Gewerkschaftsbewegung

Wie lange foll denn die Frau noch warten?! Gegen die Verbandstrantentasse der Eisenbahn richtet sich eine uns zugegangene Beschwerde. Am 20. Januar d. 3. starb ein Eisenbahnwerfstättenarbeiter D., der jahrelang in der Hauptmerkstatt Berlin II gearbeitet hatte. Die genannte Kranken­taffe war verpflichtet, das der Witwe statutengemäß zu­stehende Sterbegeld jobald wie möglich auszu­zahlen. Das ist aber bis heute noch nicht geschehen! Gine Ar­be herfran, die Witwe wird, wartet doch sehnsuchtsvoll auf jeden Bfennig, um die Untoften so eines Sterbefalles decken zu können. Troß wiederholter Anfrage feitens der Witwe sowie des Werk- Die Vorgänge in der letzten Generalversammlung der Ber­meisters, bei dem der Verstorbene gearbeitet hatte, hat man die Be- liner Holzarbeiter verdienen die vollste Aufmerksamkeit aller ge­Einsendung von Bapieren an die Kaffe find ihr auch noch erhebliche beiden Bevollmächtigten Siegle und Birtel abgefägt, weil sie dauernemerte bis jebt vergeblich warten laffen. Durch wiederholte wertschaftlich organisierten Genoffen. Nurzerhand wurden dort die Ausgaben entstanden. Seit dem Tode des Mannes find nun be in der Rätefrage die für einen Gewerkschaftler eigentlich felbfiber­reits volle fieben Monate verstrichen, aber die Witwe muß ständliche Anschauung vertreten, daß die Betriebsräte mur in eng noch immer um ihr Geld betteln. stem Zusammenschluß mit den Gewerkschaften eine für die Ar­

Der große Ledebour must' felbft vor Neid erblassen: Wo hast die Stiebel du im Jänner 19 lassen? Da schoniest du die Haut, Dein Mut schien ganz berraucht." Der Däumig lacht: Grad' da hab ich die Stiebel braucht." Mich. v. Lindenheden. Waffenkundgebung Groß- Berliner Kommunalbeamten. Die Differenzen hinsichtlich der Auslegung des Gemeinde­beamtenrechts, die zwischen den gewerkschaftlichen Organisationen der Gemeindebeamten und dem Preußischen Ministerium des Innern entstanden sind, führten em gefirigen Sonntagvormittag auf Veranlassung der beteiligten Organisationen zu zwei Proteft versammlungen, an denen eitva 10 000 Personen teilnahmen. Es wurden sowohl in den Germaniajälen als auch im Lehrervereins­haus Versammlungen abgehalten, die beide so zahlreich besucht Groffener bei den Albatroswerken in Johannisthat. waren, daß mehrere Nebenveranstaltungen abgehalten werden den Albatros- Werken Johannisthal zu Hilfe gerufen. Gleich nach der Gestern gegen 1 hr nachts wurde die Neuköllner Feuerwehr von mußten. Meldung wurde ein Autozug entsandt. Bei Ankunft der Wehr Als Hauptredner sprachen in den Versammlungen Stadtrat war es mit Buhilfenahme von zehn Strahlrohren gelungen, ein It drankenstein- Stettin, Verbandsdirektor Stadirat a. D. untergebrannt. Den zahlreich erschienenen Nachbarfeuerwehren Shrmann- Berlin, Hauptgeschäftsführer Häßler- Verlin und war es mit Zuhilfenahme mit zehn Strahlrohren gelungen; ein zu der cage der Ueberführung der Taeuerangestellten in das Be- Weitergreifen des Feuers auf die Fabrikgebäude zu verhindern. amtenverhältnis Gelderheber Preußer- Essen und Angestellter Die Entstehungsurfache fonnte bisher nicht festgestellt werden. Es Hummes- Köln . Unterstützt wurde die Kundgebung vom Gemert- ist möglich, daß Brandstiftung vorliegt. schaftsbund der Kommunalbeamten und Angestellten Preußens, bom Zentralverband der Preußischen Provinzialbeamten und vom Reichsverband der Kreisbeamten. Dieje Organisationen hatten Vertreter aus allen Landesteilen entsandt. Von allen Rednern wurde darauf hingewiesen, daß die vom Preußischen Ministerium des Innern am 2. August 1020 erlaffene und am 16. d. M. ver­öffentlichte Ausführungsanweisung zum Gesetz vom 8. Juli, be­treffend die vorläufige Abänderung verschiedener Bestimmungen des Gemeindebeamtenrechts( Besoldungsgesetz) den Willen der Preu­Bischen Landesversammlung jabotiere.

Es wurden in allen Versammlungen einstimmig zwei Gnt= schließungen angenommen, in denen die Forderungen unter­strichen wurden. Die in Frage kommenden gewerkschaftlichen Dr­

Die Zukunft der Gewerkschaften.

beiterschaft fruchtbare Tätigkeit ausüben fönnen. Bon vornherein wollen wir scharf betonen, daß uns mit den sind von ihren früheren Zujublern mit denselben demagogi. beiden abgesägten Bonzen" feinerlei Sympathien verbinden. Sie chen Mitteln abgehalftert worden, die sie gegen die alle Berliner Leitung des Holzarbeiterverbandes angewandt hatten. Es sind also nicht die Personen, sondern es ist das gewerkschaftliche Prinzip, mit dem von diesen neuesten Gewerkschaftsrevolutionären Schindluder getrieben wird.

Die Frage, um die es sich handelt, ist die, ob die Gewerkschafts­bewegung in der Zukunft eine selbständig entscheidende manter morgen abend 8 Uhr in der Aula der 8./36. Gemeindeschule, tum der Moskauer Sowjetzentrale gestellt werden, ob sie in der Lehrer und Gewerffchaft", über dieses Thema spricht Richard Arbeiterorganisation sein soll, oder ob sie unter das Dit­Gipsstr. 23a.

Bezirksverband Groß- Berlin S. p. D.

Öffentliche Volksversammlungen in die die Gewerkschaftsbewegung, die Betriebseite werd

Tagesordnung:

Zukunft nur ein unselbständiges Anhängsel der Generalgewaltigen der Kommunisten darstellen soll. Das Verlangen der 3. Internationale, Interorbnung aller ge werkschaftlichen und genossenschaftlichen Organisationen unter die Allmacht des Zentrallomitees der 3. Internationale, wird in den veröffentlichten Beschlüssen ausgesprochen. In den Grundsätzen, und die 3. Internationale" behandeln( Freiheit" vom 29. d. M.) heißt es im Bunft 7, daß die Kommunisten bestrebt sein müssen, nach Kommunistischen Partei herzustellen, die Gewerkschaften der tatsäch tion, unterzuordnen. Zu diesem Zwed müssen die Kommunisten lichen Leitung durch die Partei, als Vortrupp der Arbeiterrevolu überall in den Gewerkschaften und Betriebewerten tommu schaftsbewegung bemächtigen und sie feiten". nistische Fraktionen bilden, mit deren Hilfe sich der Gewert.

ganisationen wurden beauftragt, die Angelegenheit weiter zu ber- Neutralitat Oberschlesien- Bas tut unfere Regierung? wöglichkeit eine volle Einheit zwischen den Gewerkschaften und der

folgen. Hinsichtlich des Besoldungsgefeßes wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die Fraktionen der Landesversammlung die Sabotierung des Gesetzes nicht dulden werden.

Sonntägliche Einbrecher- Streifzüge.

Dienstag, den 31. August, abends 7 Uhr.

Werlin:

Die nächtliche Unsicherheit in Groß- Berlin charakterisiert sich am deutlichsten durch die immer wachsende Zahl der Einbrüche. Besonders die Nacht zum Sonntag und auch den Sonntag selbst benuten die Einbrecher am liebsten zu ihren Streifzügen. Charlottenburg : Auch gestern wurden wieder eine ganze Reihe von Einbruchsdieb­stählen gemeldet. So stahlen Geschäftseinrecher bei dem Uhrmacher Wilmersdorf :

für

Brauerei Pateuhofer, Turm- Cdfe Stromstraße. Brauerei Königstadt, Schönhauser Allee 10 11. Berliner Bofbrauerei, Chansfeestr. 64. Berliner Vereins- und Konzertjäle, Komman dantenstraße 58/59.

Andreas- Festsäle, Andreasstr. 61.

In den Punkten 5 und 6 wird fühl erwogen, unter welchen Großer Saal des Volkshauses, Nofinenstr. 3. und wann sie, falls das nicht gelingt, die Gewerkschaften zu Umständen die Kommunisten sich die Führung aneignen fönnen, Aula der Hindenburg Oberrealschule, See- spalten haben.

=

Dieses offenherzige Befenntnis zur Vernichtung der deutschen Gewerkschaften, die in jahrzehntelanger mühseliger Kleinarbeit gen der Organisationen Maßnahmen treffen müssen, die die Zer­Stein auf Stein errichtet wurden, ist so frebelhaft, daß die Leitun trümmerung der Organisationen verhindern. Wie das zu machen ist, muß in den Beratungen sorgfältig erwogen werden. Wir scheuen uns aber nicht, es offen auszusprechen, daß man gegebenenfalls auch

Otto Schwandt in der Potsdamer Straße 86 für 40000 Mark part 36. Uhren, Ringe und Broschen, bei der Firma Gustav Rahn in der Lichtenberg : Jahn- Realgymnasium, Marktstraße. Stettiner Straße 35 für 50000 Mart Schuhwaren und Leber, bei der Firma Wilhelm Echrader in der Slaliber Str. 132 Seilmann, Gustav eller, Franz Klihs, lirich Referenten: Erwin Barth , Louis Brunner , Ernst für 30000 Mark Lederwaren, in der Hermannstr. 35 bei A. Schubert für 15000 Mari Herren- und Damenschuhe, Rauscher, Willi Siering, Dr. W. Zechlin. in dem Geschäftshaus Romeo" in der Brunnenstr. 13 für 10000 Mittwoch, den 1. September, abends 7 hr. Mark Schuhwaren, bei Gutsche in Alt- Moabit 115 Neukölln: Kliems Festfäle, Hasenheide 13. Joachimsthaler Straße 63 bei Grühmacher für 40000 Mart Uhren, bei der Firma Ernst Ladewig in der Müllerstr. 179a für 16000 Mart Kolonial waren, am Grünen Weg 9 bei der Firma Mag u. Tschach für 12000 Mart Rederwaren, bei der Firma M. Ginajohn in der Turmstr. 35 für 7000 Mart Pelze usw. Bureaueinbrecher, die es hauptsächlich auf die teue­ten Schreibmaschinen abgesehen haben und denen es an einigen Stellen gelang, bis zu 6 Schreibmaschinen auf einmal zu fehlen, erbeuteten in der gestrigen Nacht wieder zwei Maschinen

15000 Mait photographische Apparate, in der Reinickendorf : Hartmanns Branerei, Scharnweberstr.101/ 104. bor den schärfsten Mitteln, dem Ausschluß der Organi

Tegel : Cöpenick:

Lokal Strandschloß. Im Stadttheater. Referenten: Dr. Bendiner, Ulrich Rauscher , Dr. W. Zechlin. Genossen! Genoffinnen! Erscheint zahlreich. Der Bezirksvorstand.

sations zerstörer, nicht zurückschrecken darf, um die selbstän dige Gewerkschaftsbewegung zu erhalten.

Die nächsten Wochen und Monate werden nicht nur in der Marie Juchacz , 1. S. B. zu schweren inneren Krisen führen, auch die Gewerkschaften werden in den Mahlstrom hineingezogen werden. In ihren Ver­sammlungen wird in gleichem Maße der Kampf für oder gegen Moskau ausgefochten werden. Sorgen wir dafür, daß nach dem Verebben der Schlacht nicht ein Trümmerfeld übrig bleibt.