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Amsterdam , 1. September. Der Telegraaf" meldet aus Lon­ don : Der Dreibund", die Vereinigung der drei größten eng­lischen Gewerkschaften, hat einen Beschluß gefaßt, der dahin geht, daß die Forderungen der Bergarbeiter recht und billig feien, und daß sie zugestanden werden sollten.

schusses vorläufige Ausfehung der Verhandlungen bis 8 Uhr abends. Eine Dienstag nachmittag stattgefundene Versammlung der Betriebsräte stimmte nach Kenntnisnahme vom Stand der Verhandlungen folgendem Antrag des Kommu­nisten Hörnle zu: 1. Nachdem die Betriebsrätevollversamm- wird, überlassen werde. lung sich dem Steuerabzug unterworfen hat, muß von der Regierung sofortige Zurückziehung des Militärs aus den Betrieben und die Einstellung provokatorischer Maßnahmen der bewaffneten Macht gefordert werden. 2. Die Verhand­lungen über die restlose Einstellung aller Streifenden und Ausgesperrten führt der Aktionsausschuß der Betriebsräte generell über das Land. 3. Wenn diese Forderungen von der Regierung und den Unternehmern abgelehnt werden, find die Verhandlungen abzubrechen und der Streik in schärfster Form weiterzuführen. 4. Die christlichen und Hirsch- Dunckerschen Gewerkschaften können zu den Ver­handlungen zugezogen werden, wenn sie am Streik teil­

nahmen.

Die abends 8 Uhr wieder aufgenommenen Verhand­Jungen führten zu keinem abschließenden Ergebnis. Die Unternehmer hatten feine Vertreter gesandt, infolge­dessen wurde die Weiterverhandlung auf Mittwoch, vor­mittags 11 Uhr, vertagt.

Die Streiflage.

Stuttgart , 31. August. ( WTB.) Die Streillage war am Dienstag unverändert. Versuche der Streikenden, die Eisenbahner auf ihre Seite zu bringen, blieben erfolglos. Anschläge gegen die Eisenbahnen an verschiedenen Orten des Landes wurden noch rechtzeitig bereitelt, ebenso Versuche der Streifenden, Reisende am Betreten von Bahnhöfen zu verhindern.

,, Daily Mail" meldet über die heutigen Beratungen des teile ist vor allem für die Kriegsbeschädigten, denen die Fahrt von Arbeiter- Dreibundes, daß man wahrscheinlich keinen end- und zur Arbeitsstätte, müßten sie sie stehend zurücklegen, äußerst gültigen Beschluß fassen werde, sondern daß man die Ent- schwer fallen würde. In der Benutzung dieser Kriegsbeschädigten­scheidung im Kohlenarbeiterstreit dem Kongreß der Trade. abteile hat sich im Laufe der Zeit ein schwerer Mihstand Unions, der am nächsten Montag in Portsmouth beginnen herausgebildet. Die Abteile sind in der Regel von solchen Personen besetzt, die dem Augenschein nach völlig gesund sind und wahrschein­lich auch niemals Kriegsteilnehmer waren. Daher hat die Eisen­bahnverwaltung die Begriffe Kriegsbeschädigte im Sinne der Bes förderungsvorschriften in besonderen Abteilen genau umriffen und hat ein Merkblatt über die Fürsorge bei Eisenbahnfahrten heraus­gegeben, welches den Kriegsbeschädigtenorganisationen unentgeltlich zur Verteilung an ihre Mitglieder zur Verfügung gestellt wird. Als schverbeschädigte Kriegsteilnehmer gelten solche Kriegs­beschädigte mit äußeren Schäden oder inneren Leiden, denen längeres Stehen schadet, sowie sämtliche Striegsblinden. Schwer­beschädigte Kriegsteilnehmer dürfen nach dem Merkblatt an Fahr farten- und Gepäckschaltern sowie an der Bahnsteigsperre bebor­zugbe Abfertigung in Anspruch nehmen. Das Eisenbahnpersonal muß sich die Unterbringung der schwerbeschädigten Teilnehmer auf Sipplägen besonders angelegen sein laffen. Die Abteile der Kriegs­beschädigten sollen nach Möglichkeit gegen den Budrang der anderen Reisenden geschützt werden. Bei nicht voller Ausnutzung dürfen die Abteile für Schwerkriegsbeschädigte mit der Maßnahme auch für andere Reisende freigegeben werden, daß diese Reisende ihre Plätze bei Bedarf für schwerbeschädigte Striegsteilnehmer wieder zu räumen haben. Auch die Beförderung gelähmter Kriegs­teilnehmer, die ihren Fahrstuhl nicht verlassen können, ist im Badwagen zulässig, sofern dies der Gepäcberkehr gestattet.

Deutschlands Dorkriegsschuld.

Amsterdam , 1. September. Nach einer Londoner Meldung hat die Bezahlung der deutschen Borkriegsschulden an englische Gläu­biger begonnen. Das Ausgleichsamt in London hat die erste Teil­zahlung im Betrage von einigen hunderttausend Pfund Sterling erhalten. Eine Anzahl Gläubiger find bereits bezahlt worden.

Prügelstrafe für Ungarn .

Wien , 1. September. ( Frankfurter Zeitung .) Die ungarische Nationalversammlung hat die Anwendung der Prügelstrafe mit einigen Einschränkungen gegenüber dem ursprünglichen Entwurf mit einer Mehrheit von 25 Stim. men angenommen, nachdem der Handelsminister Kubnek in Ver. tretung des erkrankten Ministerpräsidenten die Abstimmung frei­gegeben hatte. Die alten Führer der ungarischen Politik Apponyi und Andrassy stimmten dagegen.

In UIm hat eine geheime Abstimmung in sämtlichen Betrieben Norwegen und die Dritte Internationale .

eine große Mehrheit gegen den Streif ergeben. Die Regie­rung wird die Polizeiwehr erst dann aus den besetzten Betrieben zurückziehen, wenn die Verhandlungen zwischen Arbeit­gebern und Arbeitnehmern über die strittigen Fragen zu einem Ergebnis geführt haben, und die Gewähr vorhanden ist, daß die öffentliche Nuhe nicht mehr gestört wird.

Die Antwort der Eisenbahner.

Die am Dienstag im Berliner Gewerkschaftshaus tagenden Betriebsräte der Eisenbahndirektion Berlin , der Werkstätten und der Betriebswerkmeistereien des Deutschen Eisenbahnerverbandes legten fchärften Protest ein gegen die Erlaffe des wonach die Kom

Reichsverkehrsministeriums, missionen zur Ueberwachung der Truppentransporte auf­

Kristiania, 1. September. ( TU.) Eine Sprengung der norwegischen Arbeiterpartei erscheint nunmehr un­vermeidlich. Die Ursache ist die Stellung eines Teils der Arbeiter­partei zur Dritten Internationale und zu der Moskauer Resolution. Die parlamentarische Fraktion der Sozialdemo fratie ist entschieden abgerückt von denjenigen, die die Mostauer Resolution befürworten. Das bolschewistische Tendenzen ver­tretende Organ Sozialdemokraten" fordert dagegen, die Moskauer Beschlüsse unbedingt zu respektieren.

Groß- Berlin

Endlich ist auch noch ein Ausweis für Schwerbe­Schädigte vorgesehen, der von den amtlichen Fürsorgestellen der Kommunalverwaltungen an solche Kriegsbeschädigte ausgegeben wird, die das Zeugnis des beamtesen Ärztes über die Schwere ihrer Verlegung beibringen können. Der Ausweis, welcher bon roter Farbe ist, gilt mer für ein Jahr. Er trägt neben der eigen­händigen Unterschrift des Inhabers noch dessen Bild und den Stempel der Kriegsbeschädigtenfürsorge. Diese Ausweise werden nicht mehr von der Eisenbahndirektion ausgestellt, sondern nur noch von der amtlichen Fürsorgestelle der Kommunalverwal­tungen

Diebstähle an Reisenden.

Die Ausplünderung der Berlin besuchenden Fremden ist von jeher eine Spezialität der Berliner Verbrecherwelt gewefen. Neuer­dings häufen sich diese Fälle: so wurde ein großer Diebstahl gestern Einem Gaste in einem Hotel der Friedrichstraße verübt. wurde dort eine braunlederne Reisetasche gestohlen, die 116000 Mart deutsches und 180000 Mart polnisches Geld enthielt, außerdem noch zwei Brillanten im Werte von 26 300 Aus und eine Brillaninadel im Werte von 12 000 Mart. einem Diebstahl rühren ohne Zweifel e if neue Leder­toffer mit Patentverfchluß her, die von der Kriminal polizei in einer Schankwirtschaft im Osten der Stadt ent

gehoben werden sollen. Die Betriebsräte werden sich auch durch Die Umgestaltung der Park- und Gartenverwaltungen. beckt und beschlagnahmt wurden. Es war beobachtet worden, daß

Drohungen mit Entlassung nicht einschüchtern laffen, sondern die Truppentransporte, Waffen, Munition und Kriegsgerät nach

wie vor anhalten, bis die Reichskommission die Transporte

erlaubt.

Ein Aufruf der Reichsregierung. Durch WTB. wird ein Aufruf der Reichsregierung ber­öffentlicht, den diese schon vor einiger Zeit verfaßt und den Landes­finanzämtern mitgeteilt hatte, damit er nach Bedarf von den ein­zelnen Aembern veröffentlicht werden könne. Der Aufruf hat folgenden Wortlaut:

" Der Steuerabzug vom Lohn und Gehalt findet in einigen Betrieben Widerstand bei den Arbeitnehmern. Diese über­sehen, daß der von der Nationalversammlung beschlossene und vom Reichsfage fast einhellig bestätigte Steuerabzug eine Lebensnotwendigkeit des Reiches wie auch der Länder und Gemeinden ist. Die Arbeitgeber sind durch das Gesetz ge zwungen, den Abzug bei der Lohnzahlung vorzunehmen, und mir auf diesem Wege ist es möglich, die Besteuerung des Einkommens zu sichern, ohne durch zwangsweise Beitreibung rückständiger Steuerschulden die Existenz des Arbeiters zu gefährden. Wer sich dem Steuerabzug widersetzt, schädigt das Interesse der Arbeiter und gefährdet zugleich die Durchführung der Steuer­gesetze, von denen der Wiederaufbau abhängt. Denn eine erfolgreiche Verweigerung dieser Steuer würde von anderen Steuer­pflichtigen nachgeahmt werden.

Die Reichsregierung muß das Gesez ebenso durchführen, wie sie die Erhebung der zehnprozentigen Rapitalertrag steuer durchgeführt hat und die weiteren Gesetze zur Besteuerung des Vermögens durchführen wird. Die Reichsregierung ist ent­schlossen, jedem Versuche zu gesetzwidriger Ablehnung des Steuerabzuges mit allen Kräften entgegenzutreten und die zu seiner Durchführung berpflichteten Arbeitgeber und Beamten zu schüßen; fie bertraut auf die Einsicht und Mäßigung der Arbeiter­schaft, die sich fast überall im Reiche bereits bewährt hat."

Zur Hebung der sächsischen Industrie.

Wünsche der Groß- Berliner Gartenbeamten. Bei einem Besuch fanden Kriminalbeamte die Koffer, von denen der Die Gartenbautechniker ,, Gärtner und Gartenarbeiter, der Wirt ebenfalls behauptet, daß ein unbelannter Gast sie zurüdgelassen Garten- und Friedhofsverwaltungen der Groß- Berliner Gemeinden habe mit dem Bemerken, daß er sie bald abholen werde. Die und die Arbeitnehmerorganisationen haben ihr Bedauern ausge- Stoffer fönnen vom Bestoblenen im Zimmer 98 des Berliner Polizei­präsidium besichtigt werden. sprochen, daß bei der Schaffung von Groß- Berlin die Einrichtung eines Hauptbezernats für Grün- und Erholungsflächen, Friedhofs= und Freiflächentesen nicht zustande kommen foll. Sie haben den zuständigen Stellen folgenden Vorschlag unterbreitet:

Unter einem Hauptdezernat für Siedlung und Verkehr wird ein selbständiges Unterdezernat für Grün- und Er­holungsflächer, Friedhofs- und Freiflächentrefen geschaffen. Der Aufgabenkreis dieses Unterdezernats soll sich erstreden auf: 1. Anlegung und Verwaltung aller städtischen Park- und Gartenanlagen, der Baumschulen, Anzuchtgärtnereien, Schul­gärten, Obst- und Gemüseanlagen, der Anpflanzungen auf Bläßen, Straßen und Alleen und auf allen städtischen Grund­ftüden.

2. Die Anlage und Unterhaltung aller mit Anpflanzungen bersehenen Spielplähe. 3. Das Friedhofs- und Bestattungsvesen.

4. Das Kleingartenwesen, soweit die gärtnerische Gestaltung und Anlage in Betracht kommt, ferner die Mitwirkung bei der Planung von Siedlungen und die Verwaltung von Freiflächen. 5. Die Ausgestaltung und Unterhaltung der Wälder, sofern fie als Erholungsstätten dienen und in der Hauptsache nicht nur au forstwirtschaftlichen Zweden Verwendung finden.

Bur einheitlichen und wirtschaftlichen Durchführung der verwval­tungs- und gartentechnischen Angelegenheiten in den Gartenämtern der Verwaltungsbezirke soll der Hauptgartendeputation als Be­schließungsbehörde das Hauptargument als Bearbeitungs- und lebertvachungsstelle angegliedert werden. Zur fachmännischen Be­rafung steht der Hauptgartendeputation ein Gartenbeirat zur Seite. Diesem liegt ob:

1. Die Beurteilung der Entwürfe für Neuanlagen und die Umgestaltung bestehender Anlagen. 2. Die Stellungnahme zu allen wichtigen Fragen, welche die Allgemeinheit oder einzelne Gartenämter betreffen.

3. Aus sich heraus der Gartendeputation Vorschläge zu unter.

breiten.

,, Wozu brauchen Sie eine Wohnung?" Was in Berlin bei den Wohnungsinspektionen mög Fich ist, lehren die Erfahrungen, die ein Parteigenosse mit ihneit gemacht hat.

Seit September 1919 fudyt er eine Wohnung, weil er heinaben will, doch bisher hat er feine Wohnung bekommen können. Da­mals ließ er sich bei der Inspektion II eintragen, und er mußte dann bis März 1920 marten, wo ihm endlich eine Wohnung in dec Schüßenstraße nachgewiesen wurde. Sobald er den Mietvertrag hatte, ging er zum Standesamt, um den Tag der Eheschließung fest­zusehen, und auch Möbel wurden nun schleunigst gefauft. Als aber bie Braut ein paar Tage darauf die Wohnung besichtigen wollie, fand sie zu ihrer Ueberraschung sie von anderen Reuten be= wohnt. Es stellte sich heraus, daß die Inspektion einen Fehler gemacht und die Wohnung zweimal zugeteilt hatte.

Vielleit

Das Wohnungsgesuch des Brautpaares wurde jetzt von der Inspektion II als dringend vermerkt, hinzugefügt wurde aber der bieljagende Rat: Hören Sie selber umber! glüdt es Ihnen, zu erfahren, wo eine Wohnung frei wird." Diejcs Glück widerfuhr dem lange umherhorchenden Bräutigam im August 1920, mo er erfuhr, daß in der Kopernikusstraße balb eine Wohnung frei werden sollte. Mit dem Wohnungsinhaber wie mit dem Haus­wirt wurde er einig, aber die Wohnung gehört zu der In­fpeftion VIII, bei der er nicht eingetragen war. Durch Dringlid feitsschein ließ er sich von Inspektion II nach Inspektion VIII überweisen, und er glaubte, jetzt endlich am Biel seiner Wünsche zu sein. Doch bei der Inspektion VIII sagte man dem Drängenden fühl: Wozu brauchen Sie eine Wohnung? Sie können ja da wohnen, wo Sie bisher gehauft haben." Bisher hat er als Gast bei seinen Schwiegereltern gewohnt, die in drei Zimmern außer dem jungen Paar noch fünf Personen unterzubringen hatten. Er erklärte, daß er heiraten wolle und müsse. Ihm wurde ge­ich halte den Fall nicht antwortet: Dafür fann ich nicht für bringend und lehne dieBewilligung ab." Die Antwort fieht ja fast so aus, wie wenn man sich noch über ihn lustig machen wollte! Wir begreifen die Erbitte­um nachher zuzusehen, wie die Inspektion fie anderen Leuten zu rung des Mannes, der sich selber eine Wohnung besorgen mußie, Jubiläum" feiner Wohnungsuche feiern, die mit Hilfe ameier Wob­weift. In diesem Monat September bann er das einjährige mungsinspektionen bisher nur Mißerfolge gebracht hat,

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zur Unterhaltung und Verwaltung sämtlicher gärtnerischen Anlagen besteht in jedem Berwaltungsbezirk ein Gartenamt, das Dresden , 1. September. ( TU.) Wie die" Dresdener Bolts- dem Hauptgartenamt und auch der Bezirksdeputation untersteht. zeitung" erfährt, hat die sächsische Regierung Maßnahmen in Aus- Die Hauptgarten deputation besteht aus Magistratsmitgliedern, sicht gestellt, um die Notlage, in der sich die sächsische In- Stadtverordneten, den beiden Leitern des Hauptgartenamts, ferner dustrie infolge der allgemeinen Stockung befindet, zu mildern. aus drei Mitgliedern des Gartenbeirats und drei Mitgliedern des Wenn irgend möglich sollen Notitanosaufträge für die Betriebsrats als stimmberechtigte Beisizer. sächsische Industrie vergeben werden. Zu diesem Zweck hat die Das Hauptgartenamt soll zwei Obergartenbirektoren, bem Eine geheime Privat- Funkanlage beschlagnahmt. Obwohl schon fächsische Regierung sich mit den maßgebenden Fachverbänden der Oberleiter der technischen Abteilung und dem Oberleiter der Ver- wiederholt auf die Bestimmungen des Telegraphengesezes bom Textilindustrie in Verbindung gesetzt. Die Handels- waltungsabteilung unterstehen. Leiter der Gartenämter sollen in 6. April 1992 hingewiesen worden ist, wonach die unbefugte Errich fammer hat das sächsische Ministerium ersucht, dahin zu wirken, größeren Verwaltungsbezirken Gartenbirettoren, sonst Garteninspek- tung von Funfanlagen unter empfindliche Strafen gestellt wird, daß durch die Beschaffungsstellen des Reichs und der Länder die toren sein, mit Siz und Stimme in der Bezirksdeputation.

Aufträge zur Deckung des Bedarfs an Stoffen für Post- und Eisen­bahnbeamte, sowie für das Militär sofort, und zwar nicht nur für das laufende Jahr, sondern darüber hinaus auch für das Jahr 1921 zur Vergebung gebracht werden. Die sächsische Regierung hat diesem Ersuchen entsprochen, und die maßgebenden Stellen haben zugesagt, dem genannten Antrag nach Möglichkeit nachzukommen.

Kommunistenverhaftungen in Halle.

Typhuserkrankungen durch Milchinfektion. 50 Krankheitsfälle in Potsdam .

Seit ungefähr 11, Wochen haben sich in Potsdam , wie uns von dort berichtet wird, in bedentlicher Weise Typhuserfranfungen gebäuft. Die Ermittlungen der zuständigen Behörden ergaben die Infektion dur& Milch, die von bestimmten Lieferanten kam Hauptsächlich erkrankten Frauen und Mädchen, nur verein Auf Veranlassung der Stadtverordnetenversammlung wurden elt kinder. Als Ursprungsort der infizierten Milch wurde in Salle , wie die" Dena" meldet, 7 Führer der K.A.P.D. ver- Beelitz feftgestellt. Die Zahl der Erkrankten beträgt etwa 50, die haftet. Sie sind dringend verdächtigt, die treibenden Elemente bei bis auf drei alle in Krankenhäusern untergebracht sind. Es ist den Waffentransporten in Halle und Umgebung gewesen gelungen, die Erkrankungen auf ihren Herd einzudämmen. Die Milch zu sein. Sie haben die Waffen in den Ortschaften der umliegenden darf Beeliz nur in batterienfreiem Zustande verlassen. Man nimmt Kreise gesammelt und die Transporte nach alle in die Wege an, daß der Höhepunkt der Typhuserkrankungen in Botsdam erreicht geleitet. Die Waffen sollten zur Ausführung einer großzügigen ist, obgleich auch in Beelitz und Rachbarorten ähnliche Erkrankungen Aktion verwendet werden. Die bisherigen Ermittlungen lassen ver- typböser Art festgestellt sind. In allen Milchverkaufsstellen und an muten, daß außer der K.A.P.D. noch weitere Kreise in die Ange- Milchwagen, die in Potsdam halten, sind auf Antrag der zuständigen legenheit verwickelt werden. Die Verhafteten haben bis jest jede Medizinalbehörden große Blafate angebracht, die vor ungekochter Auskunft verweigert. Milch strengstens warnen.

Die Streiffrage in England. London , 31. August. Der Vollzugsausschuß der Berg arbeiter gibt das endgültige Ergebnis der Abstimmung be­fannt. Danach haben für den Streit 606 782 und gegen den Streif 238 865 Arbeiter gestimmt.

wurde neuerdings von der Berliner Polizei wiederum eine ge­heime Privat- Funkanlage im 8entrum Berlins entdedt und beschlagnahmt. Die Anzeige ist von dem Bolizeipräsidenten an die Staatsanwaltschaft zur Strafverfolgung weitergegeben worden. Es muß immer wieder davor getvarni werden, Funfanlagen, auch wenn es sich nur um Empfangsanlagen handelt, ohne Genehmigung des Reichs zu errichten und zu be­treiben.

Bostfendungen nach Polen . Wie erst jetzt bekannt geworben ift, hat die polnische Postdireftion in Bosen vor einiger Zeit ihre Bostanstalten angewiesen, alle vom Ausland, also auch von Deutsch­ land eingehenden Postsendungen, bei denen Bestimmungsort und Straße nicht polnisch angegeben ist, als unbestellbar zu be handeln. Seitdem gelangen zahlreiche nach Orten in der früheren Prooing Bosen gerichtete Postsendungen mit dem polnischen Ver­merk, daß der Ort unbekannt sei, nach Deutschland zurück. Briefe nach Bosen müssen demnach, wenn sie den Empfänger erreichen sollen, die Bezeichnung Boznan" tragen. Wegen Aenderung der Anordnung sind sofort Schritte eingeleitet worden. Zunächst aber ist es aus Gründen der unaufgehaltenen Abwicklung des Berkehrs nicht zu umgehen, daß die Absender bei Bostsendungen nach der früheren Provinz Posen den Ortsnamen und die Straße in der polnischen Bezeichnung angeben und als Bc. stimmungsland die Angabe Bolen" beifügen.

Mehr Rücksicht auf Schwerkriegsbeschädigte. Die unentgeltliche Kartoffelbelieferung für Arbeitslofe. Der Zur Erleichterung des schweren Roses der Kriegsbeschädigten Arbeiterrat der Arbeitslosen teilt mit: Diejenigen Erwerbelojen, hot bekanntlich die Eisenbahnverwaltung in nunmehr fast allen die am Montag und Dienstag dieser Woche auf ihrer Geschäftsstelle Zügen, unter anderem in sämtlichen Zügen des Berliner Stadt, noch feinen Bezugsschein für die unentgeltliche Kartoffelbelieferung Ring- und Vorortverkehrs, besondere Abteile für die erhalten haben, werden ersucht, am Freitag und Sonnabend noch Kriegsbeschädigten eingerichtet. Die Benuhung dieser Ab- mals auf ihrer Geschäftsstelle die Bescheinigung anzufordern.