201
Unabhängigen fich zu positiver Arbeit bereit erklären, ber[ und daß fie deshalb eine Regierungsfrise und Auflösung des richter. Obwohl Reichsregierung und preußische Stegierung Sindert ihr die Bildung eines in seiner Reichstags herbeizuführen beabsichtige. Die ,, Germania " ist wiederholt erklärt hatten, daß sie ein Streifrecht der Beamten nicht Mehrheit aus Sozialisten bestehenden Ma- gegen die Auflösung, sieht aber feine Möglichkeit, sie zu ver- anerkennen fönnten, war das Gericht von Sensburg Haupt. gistrats." Eine solche Verantwortung fönnen wir um so meiden, wenn nicht die Sozialdemokratie wieder in die Re- akteur beim Gegenstreik. Selbstverständlich ist den Richtern, die in den Streit getreten waren, bis zum heutigen Tage tein Haar weniger übernehmen, als das neue große Gemeindewesen auf gierung eintrete. In diesem Sinn schreibt sie: die Mithilfe namentlich der breiten Arbeiter- und AngeAllerdings ist die jchige Basis für die Regiemung zu schmal. gekrümmt worden, es ist nicht einmal eine Untersuchung gegen sie stelltenschaft angewiesen ist. In zahlreichen Willenskund Ihre Verbreiterung erweist sich als notwendig. Daher wird sich in eingeleitet worden. Hingegen hat dasselbe Gericht, das den Gegen gebungen der Angestelltenorganisationen und Vertretungen der Tat die Sozialdemokratie zu Beginn der neuen Reichs- breit leitete, gegen die Streifleitung der anderen Bartei, nämlich Der Arbeiterschaft in den städtischen Betrieben wird gefordert, tagstagung vor eine Entscheidung gestellt sehen. Sie wird sich die Vorsitzenden des Gewerkschaftskartells, eine Vorunter. daß der Magistrat eine der gegenwärtigen Zeit entsprechende darüber schlüssig werden müssen, ob sie in die suchung eingeleitet! Derselbe Richter, der an der Spize des Zusammenfeßung finden möge. Mir will scheinen, daß eine Regierung eintreten will, um dieser die Festig- Streikabwehrkommitees stand, wollte sie verantwortlich vernehmen; in ihrer Mehrheit aus Sozialisten bestehende Verwaltungs- teit und Dauerhaftigkeit zu geben, die unsere er hielt sich für unbefangen genug, um diese Strafverfolgung förperschaft die Arbeiter- und Angestelltenschaft zu größerer age dringend erheischt. Lehnt sie den Eintritt in das durchzuführen. Selbstverständlich lehnten es unsere Genossen ab, Pflichterfüllung anjpornen fann als eine bürgerliche. Diese Kabinett ab, so würde allerdings, da seine Verbreiterung nach rechts diesen ausgesprochenen Feind als Richter anzuerkennen. Jetzt hat Motive unseres Handelns theint auch die Sozialistische nicht in Frage kommen kann, wahrscheinlich kaum ein anderer das Gericht ihre zwangsweise Vorführung angeordnet Korrespondenz" nicht genügend berücksichtigt zu haben, denn Weg übrig bleiben, als durch Neuwahlen die Grundlage für und wenn es dazu kommt, dürfte in Sensburg wieder einmal Genesonst hätte sie sich nicht bereits verschiedene Male in recht be- ein auf eine Parlamentsmehrheit gestüttes Kabinett zu gewinnen. ralstreit sein. Der andere Fall spielt ebenfalls in Ostpreußen . Leiter des fremdlicher Weise gegen die sozialdemokratische Fraftion wen- Schwerwiegende Gründe sprechen gegen diese Wiederholung der den können. Daß die sozialdemokratische Fraktion ernstlich eben erst hinter uns liegenden Voltsbefragung. Sie würde, um außerordentlichen Kriegsgerichts in Tilsit war ein gewisser Landbestrebt ist, den Magistrat nur aus tüchtigen Kräften zu das nochmals zu betonen, einer Politik der Berantwortungs- gerichtsrat Siegfried, der den Eid auf die Reichsverfassung in bilden, bedarf wohl feiner besonderen Betonung. Die Fachlosigkeit zu danken sein, die ohne Zweifel auch bei den Wahlen unmittelbarer Monarchentrene abgelehnt hat. Unter seinem Dezernate sollen durch erstklassige Kräfte besetzt werden, und ihr Echo finden würde, freilich in anderem Sinne, als die Vorsiz verteidigte einmal der Tilsiter Rechtsanwalt Dr. Schönfeld bei den übrigen Stadträten kommen Männer in Frage, die jenigen, die jetzt darauf hintreiben, zu hoffen scheinen. und erschloß sein Plädoyer mit der Wendung, seine Klienten im fommunalen Leben bereits erprobt sind. Im übrigen darf Bunächst sei gegen den zitierten Aufsatz aus unserer müßten aus rechtlichen Gründen freigesprochen werden, aber ihre doch die Frage; ob der Magistrat unter allen Umständen ein Parteipresse bemerkt, daß die Sozialdemokratie für das Be- Verurteilung würde auch draußen im Volt nicht verstanden werden. Spiegelbild der Stadtverordnetenversammlung darstellen soll, stehen des Kabinetts Fehrenbach feine Verantwortung trägt. Diese Redewendung verdroß den Landgerichtsrat Siegfried so sehr, nicht so ohne weiteres bejaht werden. Man hat das neue Ge- Diese Verantwortung tragen nächst den an der Regierung daß er dem Rechtsanwalt Schönfeld das Wort nicht mehr meindewesen in Vergleich gestellt zu größeren deutschen beteiligten Parteien die Unabhängigen, die durch berstattete, ihm öffentlich eine grobe Ungehörigkeit nachjagte Bundesstaaten. So wenig aber in diefen die gerade herr- ihre Weigerung, in die Regierung miteinzutreten, die Bil- und ihm schließlich einen Schreibebrief sandte, daß dem Dr. Schön ichende Regierung ein Spiegelbild aller in den Landesver- dung eines rein bürgerlichen Kabinetts geradezu erzwungen feld für die Zukunft die Befugnis entzogen sei, als Berteidiger jammlungen vorhandenen Barteien darstellt, so wenig baben. Die Unabhängigen scheinen mit diesem Erfolg auch vor dem außerordentlichen Kriegsgericht aufzutreten, da er durch die braucht dies beim kommenden Magistrat des neuen Berlin der Fall zu sein. Es wäre vielleicht ein Fehler, wenn die Ar- ganz zufrieden zu sein, denn die rein bürgerliche Regierung genannte Bemerkung die Politik in den Gerichtssaal getragen habe. erfreut sich einer unvergleichlich besseren Behandlung durch Schönfeld beschwerte sich darüber beim Landgerichtspräsidenten, beiten des Magistrats durch starke politische Meinungsver- fie als die früheren Regierungen, an denen die Sozialdemo- der sich für unzuständig erklärte und ihn an die Militärbehörschiedenheiten beeinträchtigt würden. Spaß macht es sicher fratie hervorragend beteiligt war. den verwies. Nun beschwerte sich Schönfeld beim kommandierenden weder une noch den Unabhängigen, die elende Konkursmasse Solange das arbeitende Volk in seiner erdrückenden General und beim Reichswehrminister, die sich ihrerseits für des Krieges zu liquidieren, und es wäre vielleicht besser, die mehrheit nicht einsieht, daß eine sozialdemokratische oder von unzuständig erklärten und ihn an die bürgerlichen Juſtizbehör Ordnung der völlig zerrütteten Verhältnisse denen zu über- Sozialdemokraten start beeinflußte Regierung wenn sie den verwiesen. Nunmehr beschwerte sich Schönfeld wieder lefsen, die ein gerüttelt Maß Schuld an ihnen tragen. Herr Otto deutet in seinem Schreiben an, daß die Vor- hören kann auch nicht alle Wünsche erfüllen und auf verrückte Ratschläge diesen, und endlich bekam er einen fachlichen Bescheid vom Oberbeffer ist als eine Landesgerichtspräsidenten in Königsberg , in dem anerkannt war, gänge in Berlin eine Rechtsorientierung der Demo- solange kann die Lust der Sozialdemokratie am Regieren was Schönfeld juristisch nachgewiesen hatte, daß der Gerichtsvor fraten in Breußen zur Folge haben könnten. Er zeigt eine oder Mitregieren nicht groß sein. Sie hat auch keineswegs sibende überhaupt kein Recht hat, einem Anwalt das Auftreten als Verteidiger vor dem außerordentlichen Kriegsgericht zu untersagen, Breußen- natürlich nur bildlich gesprochen- als Geiseln den Wunsch, daß wir alle drei Monate eine neue Regierung im übrigen aber die Beschwerde des Dr. Schönfeld als unbe. zu behandeln, falls die bürgerlichen Parteien bei der Berliner und alle sechs Monate einen neuen Reichstag haben sollen, im übrigen aber die Beschwerde des Dr. Schönfeld als unbe. damit bringt man die Dinge auch nicht vorwärts. Die ,, Ger - gründet zurüdgewiesen wurde. Der preußische Herr Magistratsbildung zu kurz kämen. Solche Hinweise sind gerade nicht geeignet, das Verhältnis zwischen den beiden Bar mania" ist aber auf dem Holzweg, wenn sie glaubt, die Juſtizminister fand zwar Erscheinung und Auftreten bes Landge richtsrats Siegfried, der inzwischen infolge einer parlamentariteien zu verbessern, und sie können auf die Entscheidung der Sozialdemokratie zum Eintritt in die Regierung zwingen schen Aktion unserer Genossen wegen des verweigerten Verfassungsſchen Attion unserer Genossen wegen des verweigerten Verfassungs. iczialdemokratischen Stadtverordnetenfraktion feinen Einfluß zu fönnen durch die kaum verhüllte Drohung, es würden eides pensioniert worden ist, wenig erfreulich, aber auch er eides pensioniert worden ist, wenig erfreulich, aber auch er haben. Die sozialdemokratische Stadtverordnetenfraktion trifft sonst Wahlen gemacht werden gegen sie. Daß die Sozial- weigerte sich, dem Dr. Schönfeld irgendwie zu seinem Recht zu ihre Entscheidungen unter schwierigsten Umständen nach demokratie bei den nächsten Wahlen, wann und unter welcher verhelfen oder ihm Genugtuung zu verschaffen. bestem Ermessen im Interesse der Bevölkerung Berlins nach Barole immer fie stattfinden mögen, wieder sehr große Fortrein fommunalpolitischen Gesichtspunkten. Sie muß es den schritte machen wird, darüber herrscht in unserer Partei nur Demokraten überlassen, ob sie aus diesem ihren Verhalten eine Stimme der Zuversicht, jeder Appell an die Wahlangst Folgerungen für die Staatspolitik ziehen will, über deren wird daher ungehört verhallen. Wirkung für die eigene Partei man im Lager der Demokraten selbst doch verschiedene Meiunngen haben dürfte.
gewisse Neigung, die sozialdemokratischen Minister in
Sozialdemokratie und Regierung.
Eine Einladung zum Wiedereintritt.
-
Preußische Richter.
-
Beiträge zur Unparteilichkeit der Justiz.
-
bei
Einzelfälle jagen die unbedingten Verteidiger der neudeut schen Justizherrlichkeit. Selbstverständlich! Aber solcher und ähn licher Einzelfälle gibt es Dußende- man kann sie nur nicht alle
auf einmal erzählen.
-
Sönksen nicht im Amt.
Zu der Meldung, daß der frühere Dberpostdirektor von Berlin , der Kappist Geh. Oberpostrat Söntsen, jezt als Vortragender Rat Die ganze Schönheit der preußischen Rechtsprechung tann man im Reichspostministerium tätig sei, teilt W.T.B. mit: Dies trifft nur kennen lernen, wenn man sich genau in einzelne Fälle vertieft. nicht zu. Herr Söntsen ist nach dem Zusammenbruch des KappDie Germania" beschäftigt sich in einem Leitartikel mit Darum seien zwei dieser Fälle, die Genosse Heilmann bei der unternehmens sofort trantheitshalber außer Dienst geeinem Aussat, der dieser Tage durch süddeutsche Parteiblätter Beratung des Justizetats im Haushaltsausschuß der treten und hat seitdem keinerlei Amtshandlungen gegangen ist und der das Kabinett Fehrenbach einer sehr| Preußischen Landesversammlung vorgetragen hat, hier kurz wieder- mehr wahrgenommen. Da der wichtige Posten des Berliner Oberherben Kritik unterwirft. Zum Schluß dieses Auffages wird gegeben. gesagt, die Sozialdemokratie könne irgendeine Verantwortung für die Fortdauer der gegenwärtigen Regierung nicht länger tragen. Die bürgerlichen Parteien sollten entweder offen gegen die Arbeiterschaft regieren oder aber Neuwahlen herbeiführen, um flare Mehrheitsverhältnisse zu schaffen. Die ,, Germania " schließt aus diesem Aufsaß, daß sich in der Sozialdemokratie ,, wieder die Lust zum Regieren" rege
Dreißig Jahre sind es in diesen Tagen, seit die Felseninsel Selgoland Deutschland übergeben wurde. Ehemals ein beliebter Piratenschlupfwinkel, ward das rote Gesteinsland später dänischer und englischer Besitz und zum Schluß für die kommende deutsche Flotte Stützpunkt und Bollwerf.
postdirektors sofort neu besetzt werden mußte, Geheimrat Söntsen Im Mai traten die Arbeiter des ostpreußischen Städtchens aber bis zur Durchführung des gegen ihn alsbald eingeleiteten DiSensburg in den Generalstreit. Sie verlangten Entfernung des fziplinarberfahrens zunächst in einer anderen Dienststelle unterzu. Landrate, der sich im März laut zu Rapp bekannt hatte, und zweier bringen war, ist er von da ab in einer Stelle für Ministerialräte Landratsbeamter, benen betrügerische Schädigungen der Allge- im Reichspostministerium geführt worden. Auch hier hat er feiner. meinintereffen nachgesagt wurde. Auf den Generalstreit ant- lei Dienst versehen. Inzwischen ist Herr Sönfsen wegen wortete das Bürgertum mit einem Gegenstreit, und an die bauernder Dienstunfähigkeit zum 1. Oktober in den Spiße des sogenannten Streifabwehrkommitees trat der Amts- Ruhestand versekt worden.
dreißig Jahren waren: ein stiller Badeort für zahlungsfähige| Anspruch genommen wurde. Uebrigens ist sie kein Prosawert, Fremde.
sondern in Versen( etwa 5000) geschrieben, und zwar in Megan brinern untermischt mit Arien in mannigfachen Bersmaßen. Nach Goethes Darstellung in" Dichtung und Wahrheit " hat er aber schließlich zu einer prosaischen Bearbeitung gegriffen, da er mit der Versform nicht zurechtkam. Falls das etwa auf 1764 angeschte Manuskript also wirklich auf Goethes Diktat beruht, wäre es nur eine Vorarbeit und die endgültige Fassung immer noch unentdeckt. Nach den veröffentlichten Proben zu urteilen, ist die Dichtung für einen Fünfzehnjährigen gewiß aller Ehren wert, aber doch mehr für die Goethephilologen, die auch seine Weinrechnungen herauszugeben nicht verschmähen, als für die große Goethegemeinde von Bedeutung.
Darf man im Theater demonstrieren? Das Kleine Theater hat,
Freilich dem Kenner der Insel bleibt ein schmerzlicher Eindruck nicht erspart. Die Bestimmungen des Friedensvertrages laffen leider gar keinen Schuß für die Fischerboote übrig. Der unter gewaltigem Kraft und Geldaufwand erbaute Hafen ist gleichfalls der Vernichtung bestimmt. An den U- Boot- Docs und den Molen ist bereits der Anfang gemacht. Den Hafen hätten die Lloyd Ge orge und Millerand ruhig vor diesem Schicksal verschonen dürfen. Ein gewaltiges Hämmern und Schürfen, ein Graben und Bei starken Nordwestwinden ist der Schutz der deutschen Fischerei Sprengen begann auf der stillen Insel, die unter englischer Herr in den dortigen Gewässern gleich Null. Zahlreiche Fischerkataschaft lediglich Fischerdorf und Badeort gewesen war. Von der Süd- strophen sind zu erwarten. Warum also die Durchführung einer bis zur Nordspite wurde die lange gegen England gelegene Felsen- für das wehrlose Deutschland so harten Maßregel? Nicht anders front auf das stärkste armiert. Der ganze Felsen wurde ausgehöhlt, steht es mit den drei großen Kasernen. Auch diese müssen abgeinnen für Kasemattenzwede hergerichtet und oben mit Geschüßen brochen werden. Sollte es nicht möglich sein, diese zu erhalten wie erinnerlich, gegen Dr. Paul Lerch, den Urheber der Lärm schwersten Kalibers bestückt. Dreifach übereinander wurden Räume und für 3wede der Kindererholung nubbar zu izenen in der Aufführung der Pfarrhauskomödie" geschaffen. Alles im Felsgestein. Daneben wurden Kasernen und machen? Einflußreiche englische Kreise haben doch sonst bereits Klage erhoben. jonstige Anlagen gebaut. Gegen hundertzwanzig Millionen ver- manches Gute für die schwergeprüften deutschen Kinder getan. verurteilt, die wegen der abgebrochenen Vorstellung an die Das Landgericht I hat nunmehr Dr. Lerch schlang nach und nach das rote Giland. In zähem Kampfe mit der Kindererholungsheime in gesunder Meerluft fehlen uns. In einTheaterbesucher zurückgezahlten Eintrittsgelder See wurde dieser der Hafen abgerungen. zelnen Fällen hat sich die englische Kommission im Einverständnis Theater zu erstatten. Mürrisch beobachteten die Helgoländer dieses Beginnen. Die mit ihrer Regierung bereits entgegenkommend gezeigt. So dürfen ausgeführt, daß der einzelne Theaterbesucher nicht berechtigt sei, In der Begründung des Urteils wird Engländer hatten ihnen die Straßen gepflastert und einen geringen ein Teil der Nordostmole und einige gegenwärtig militärische Ge- eine Theateraufführung zu verhindern, und daß das Verhalten des Zins erhoben, sich sonst aber wenig um sie gekümmert. Unter bäude im Unterland bestehen bleiben. Lettere um für Zwede der Dr. Berch ein in Kulturländern nicht übliches sei und gegen die preußischer Herrschaft war das alles anders geworden. Ihre Selbst- biologischen Anstalt verwendet zu werden. Dringend erwünscht Pflichten des Zuschauers verstoßen habe. Die Pfarrhausfomödie" verwaltung wurde eingeengt und das typische Beamtengeschnauze wäre, daß auch in der Hafen- und Kasernenfrage noch ein günsti- ftelle feineswegs eine Beschimpfung der katholischen Kirche dar. begann. Sie waren nicht gut auf die neuen Herren zu sprechen. geres Resultat erzielt würde. Nicht der Briefterstand, sondern das Priestertum sei eine Einrichtung Trotz der großen Schuhmauer nicht, die zum Wohle der Insel gegen der katholischen Kirche . Die Darstellung des Bruches des Keusch den Ansturm der brausenden und fressenden Wogen gebaut wurde. heitsgelübdes drücke feine Mißachtung des Zölibats aus. Ja, just dieser Stein- und Zementwall wurde, da er nicht fertig geworden, zu einem schweren Aergernis für die Insulaner. Er hört mitten in der See auf und gefährdet an dieser Stelle jo ungewollt die Insel um so stärker.
"
dem
Kleinen
Die Antike ist bekanntlich für viele das unbedingte Vorbild für alles. Ein Fund, der neuerdings in Korinth ausgestellt wurde, beweist, daß im Bereiche der SchweifEs ist eine wedelei wir immerhin noch von ihr lernen können. viereckige Herme mit dem Kopf des Herodes Atticus ; dem Fund gegenüber lag ein Block mit der Inschrift: Hier ging Herodes Schade, daß dieser Fund erst jetzt bekannt wird: Spazieren." manche Leute hätten sich gern dadurch zu einem Denkmal anregen Lassen.
Wie ich von maßgebender Stelle erfuhr, benehmen sich die Mitglieder der englischen Kommission, die die Zerstörungsarbeiten überwacht, durchaus korrekt. Auch bei der Bevölkerung ist bisher feine Störung zu verzeichnen gewesen. Trop der großen Demon- Byzantinismus im Altertum. ftrationen nicht, die die dortige Arbeiterschaft in letzter Zeit Sonntags gegen einen neuen Krieg abhielt. Das Badeleben ist durch die Dann kam der Krieg. Helgoland war zum Vorposten in der häufigen Detonationen und das ganze Drum und Dran des AbNordsee ausersehen. Aufs neue begann die Reichsverteidigung zu baues nicht gerade ermutigt. Dennoch verzeichnet Helgoland eine schanzen und zu bauen, zu rammen und zu befehlen. Helgoland verhältnismäßig gute Saison. wurde zu einer großen U- Boot- Station. In den tiefen Felsen- In einer Ede des Oberlandes, nur wenige Schritte von den tammern lagerten umfangreiche Vorräte an Torpedos. Die Boote Kasernen steht ein kleines Häuschen:„ Villa Hoffmann von Fallersfonnten hier ihren Munitionsbedarf ergänzen. Große Hallen leben." Hier schrieb vor einundachtzig Jahren der freiheitliche, vom wurden ausgebaut und mit den modernsten Maschinen ausgestattet. Preußenfum verfolgte Breslauer Professor sein vielgesungenes Lied Die Zivilbewohner aber wurden aufs Festland verpflanzt. " Deutschland über alles". Ein Jahr später wurde der Dichter seiner Professur für verlustig erklärt. Heimatlos irrte er durchs deutsche Land. Heute ist der, der dem volkstümlichen Liede einen menschheitsfeindlichen Sinn unterlegte, ob diesem Tun zu einem Geächteten geworden. Und wie sein stolzes, aufgeblähtes militaristi fches System, so fällt sein Symbol, seine Helgoländer Kriegsstation in Trümmer.
Und heute? England hat Deutschland bezwungen, ohne daß den roten Felsen bombardierte. Ein Paragraph im Friedensvertrag ist dem Schicksal Helgolands gewidmet. Und dieser Para graph ist radikal und unbarmherzig. Im Frühjahr 1923 darf nichts mehr an das wilhelminische Helgoland erinnern. Soweit die Fortiifation in Frage kommt, darf wortwörtlich kein Stein auf dem anderen bleiben. Kasernen, Dünen, der Hafen alles muß ver- Diese Gedanken beseelten mich, als ich Helgoland verließ. ichwinden. Bereits heute sind vierzehnhundert Arbeiter tätig, die, zum größten Teil vom Festland stammend, bei einem Stundenlohn bon 6,30 M. bohren, hämmern, sprengen oder sonstwie unter Aufsicht der englischen Kommission tätig sind, um die gewaltigen Anlagen restlos zuschanden zu machen.
Und die Helgoländer? Sie sind zufrieden! Sie freuen sich dieser Abkehr und wollen gern wieder das werden, was sie vor
Goethez neuentdecktes Jugendwerk. Die Joseph- Dichtung, in der Prof. Biper in Hamburg Goethes berschollenes Jugendwerk er tannt haben will, ist nach seinen weiteren Mitteilungen bereits 1894 in seinen Besiz gelangt allerdings in start beschädigtem 3u stande. Ge hat also 26 Jahre gedauert, bis Goethe als Urheber in
-
Einstein bleibt. Prof. Einstein wird der mannigfachen Vertrauenstundgebungen fortsegen.
-
-
Vorträge. Im Lessing Muscum spricht Donnerstag Susanne Traut mein über Annette v. Droste- Hülshoff. Aus den Werken der Dichterin rezitiert Gertrud Nube.
Theater. Das Theater i. d. Königgräßer Straße bereitet Goldonis Lustspiel, Mirandolina " vor. Für die Titelrolle ist Elsa Heims ge wonnen. Noch im Laufe des Monats September folgt ein Einalterabend von Georges Courteline mit Mar Pallenberg und eine Neuein studierung von Wedekinds Erdgeist".
hat 22 Mitgliedern des Rational- Theater- Dichesters den Titel Stammervirtuoſe Ja, die Titel. Das bayerische Ministerium für Unterricht und Stultus verliehen.
Der Wiener Schauspielerftreit, der bisher auf bler Bübnen be schränkt war, wird von Freitag ab auf drei weitere Theater ausgedehnt werden. Die Staatstheater und die Boltsoper find aber nicht streitbedroht.