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werbe der Insel Helgoland   kann zugunsten ihrer einheimischen Be­völkerung eine vom Artikel 17, Absaz 2, abweichende Regelung ge­troffen werden.

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Dieser Artikel 17, Absatz 2, der Reichsverfassung lautet: Die Grundsäge für die Wahlen zur Volksvertretung gelten auch für die Gemeindewahlen, jedoch kann durch Landesgesetz die Wahlberechtigung von der Dauer des Aufenthalts in der Gemeinde bis zu einem Jahre abhängig gemacht werden.

Durch das erwähnte Gesetz soll also zugunsten der ein­Heimischen Bevölkerung eine andere Regelung für die Wahlen zur Gemeindevertretung getroffen werden. Die Wahl berechtigung soll an eine längere Dauer des Aufenthalts ge­bunden sein. Das bedeutet ein Ausnahmerecht für Helgoland und die gesetzliche Santtionierung der Vorrechte nicht der wirklichen Helgoländer, sondern der Geschäftsleute. Von den wirklichen Helgoländern wird die Forderung nach der Neuwahl der Gemeindevertretung auf Grund des allgemeinen gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts ohne eine längere Beschränkung der Aufenthalts­dauer unterstützt, weil sie wissen, daß dann auch für sie andere Zustände in der Gemeinde geschaffen werden.

Die Entscheidung liegt jetzt bei der preußischen Regierung und der Landesversammlung. Durch Landesgefeg fann nach der vom Reichstag beschlossenen Verfassungsänderung eine vom Artikel 17, Absatz 2 der Verfassung abweichende Regelung getroffen werden. Die überwiegende Mehrheit der Helgoländer   Bevölkerung erwartet, daß von diesem Recht kein Gebrauch gemacht wird, sondern daß auch für Helgoland   die im übrigen Preußen bestehenden Gefeße zur Geltung kommen. Die Mehrheit der Helgoländer will keine Vorrechte, will aber auch nicht unter Ausnahmerechten leben.

Die eigene Schuld.

Die Unabhängigen erheben jetzt, besonders angesichts der Uneinigkeit in ihren eigenen Reihen, ein um so lauteres Ge­schreit gegen die Taten oder Unterlassungen der gegenwärtigen Regierung. Insbesondere wenden sie sich gegen die Wirksam­feit des Ernährungsministeriums, gegen gegen die Preiserhöhung für Hafer und Gerste, die Frühdrusch­prämie usw. und verlangen die sofortige Einberufung des Reichstages, damit er zu den Beschlüssen des Volkswirtschaft­lichen Ausschusses Stellung nehmen und sie verhindern könne. Die Freiheit" erklärt, die verantwortungslose Politik dez 3entrums mannes Hermes, des Reichsernährungsmini­sters, lasse befürchten, daß er auch dem neuesten Vorstoß der Agrarier auf Preiserhöhung keinen Widerstand entgegenseßen werde. Er sei ja einer der Diener der Agrarier und zu allen Liebestaten ihnen gegenüber bereit.

In ähnlich aufgeregter Weise schilt das Zentralorgan der Unabhängigen über die Beschlüsse des Volkswirtschaftlichen Ausschusses in der Frage der Arbeitslosenfürsorge.

Zweifellos hat die Freiheit" mit ihrer Kritif in fast allen Bunkten Recht, besonders in bezug auf das Reichsernährungs­ministerium. Es wird dort sicherlich eine rein agrarische Bolitif betrieben, denn Hermes steht ganz unter dem Banne der rheinischen Bauernvereine, die nur eine katholische Abart des Bundes der Landwirte sind. Es ist 3. B. ein Standal, daß die Ankunft der von den amerikanischen Deutschen   ge­ftifteten 100 000 milchfühe für Deutschland  immer noch verhindert wird, weil die deutschen   Agrarier von ihnen eine Beeinflussung der Preisgestal­tung für Rühe erwarten. Eine Milchkuh kostet heute in Deutschland   rund 9000 Mr. Die amerikanischen 100 000 Rühe werden aber gratis gegeben. Es würden also nur die Trans­portfosten in Höhe von rund 2700 mt. pro Stück in Be­tracht kommen. Lieber aber, als daß man den deutschen   unter­ernährten Kindern reichliche Milch durch amerikanische   Rühe zuführen läßt, weigern sich die Agrarier, diese Kühe nach Deutschland   zu lassen, lediglich um den Preisstand für ihren eigenen Viehstapel hochzuhalten.

Das alles ist so verwerflich, daß die schärffte Kritik und die energischste Abwehr nötig ist. Aber die Unabhängigen

Buchbesprechung.

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Von Hans Bauer.

haben am wenigften ein Recht, darüber zu schelten. Sie hatten die Möglichkeit, durch ihren Eintritt in die Regierung mit den Sozialdemokraten gemeinsam für eine andere Gestaltung der Regierungspolitik zu sorgen. Unter dem Druck der Kommunisten außerhalb und innerhalb ihrer Reihen haben sie auf eine segensreiche Tätigkeit in der Regierung verzichtet und so den deutschen   Arbeitern einen Teil der Macht genommen, auf die die Arbeiter Anspruch hatten. Wenn die Unabhängigen also jetzt unzufrieden sind mit dem, was die bürgerliche Regierung tut, so müssen sie an ihre eigene Brust schlagen und bekennen: Es ist unsere Schuld, unsere große Schuld!

Von oben und von außen.

Spur von Verantwortlichfeitsgefühl einer Partei angehören kann, der solche Bedingungen aufgelegt sind? Jit es denkbar, daß eine westeuropäische Arbeiterklasse gerade in revo= Iutionären Zeiten sich einer solchen Organisation unter­wirft, die jede Selbstbestimmung, jede Selbstbetätigung aus­fchließt?

Der Verfasser selbst beantwortet natürlich diese Frage in ver= neinendem Sinne, wird sich aber selbst feiner Täuschung darüber hingeben, daß es bei denen um Däumig, Stöder, Geyer usw. nicht an demütigen Jajagern fehlt.

Der Streit in der U.S.P.

Die große Auseinandersehung über die Frage, ob die Unab hängigen bollständig unter das Joch Mostaus friechen sollen, Bu dem Kampf um Moskau   nimmt nochmals Hilferding  , hat jetzt auch in der Berliner   Funktionärsizung der Chefredakteur der Freiheit", dessen Sinauswurf aus der 1. S. B. Unabhängigen ihre Fortjehung gefunden. Am Donnerstag mar­bekanntlich unablässig von den russischen Diktatoren und von ihren schierte eine große Reihe von Rednern für und gegen auf, zu denen, linksunabhängigen Nachbetern in Deutschland   gefordert wird, in die gegen die Annahme der einundzwanzig Bedingungen sich aus­einem Für das Selbstbestimmungsrecht!" überschriebenen Artikel sprachen, gehörten u. a. Etadtverordneter Beib, Rudolf Breit­Stellung. Hilferdings Auffassung ist bekannt. In seiner gegen| scheid, Luise 8ieh und vor allen Dingen Emil Barth  , der Mostau gerichteten Argumentation verweist er vor allem darauf, ehemalige Voltsbeauftragte. Barth sprach in erfrischender Deutlich daß bei der Fülle von Momenten, die bei der Fällung ernster po- feit, trotzdem er selbst sich rühmt, die deutsche Revolution gemacht" litischer Entscheidungen zu berücksichtigen sind, engste Fühlung zu haben, gegen die russischen Revolutionsfabri mit der Masse und mit der Partei erforderlich sei. Hilferding   fanten. Nach dem Bericht der Freiheit" sagte Barth wörtlich: schreibt:

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Deshalb ist es eine Unmöglichkeit, von außen her einer Partei ihr politisches Handeln vorschreiben zu wollen, ohne die schlimmsten Fehlschlüsse zu begehen. Es ist eine Gefahr, die sich gerade in revolutionären Zeiten noch ungeheuer steigert, daß eine Leitung von oben her die entscheidenden Entschlüsse faßt, statt daß diese durch den Willen der Masse der Parteimitglieber von unten her gebildet wer den. Denn die Leitung ist dann stets der Möglichkeit ausgesetzt, daß sie die Stimmung der Masse verkennt und deshalb von ihr im Stich gelassen wird, wodurch die Niederlage gewiß ist. Aber dicie Gefahr wächst ins Ungeheure, wenn nun gar diese Beschlüsse, die die bedeutsamsten Aktionen betreffen fönnen, von außen bestimmt werden, wenn die Leitung, ohne­hin schon losgelöst von dem Bestimmungsrecht ihrer Massen, gar noch dem Druck einer auswärtigen In­stanz ausgefekt wäre. Und die Gefahr würde vervielfacht, wenn diese Beifung selbst unter dem Ginfluß ganz außerordent licher Umstände, abgeschnitten von allen raschen Informations­möglichkeiten, jahrelang ausgeschlossen von der unmittelbaren Berührung mit der übrigen Welt, in Mostau sitzt.

Weiter wendet sich Hilferding   gegen die Moskauer   Forderung einer straffen militärischen Disziplin", die nur Teilnahmslosigkeit oder Rebellion betvirten tönnte. Silferding erwähnt die Tatsache, daß außer der noch zu reinigenden" italienischen Partei und den ffandinavischen Linksjozialisten feine westeuropäischen Parteien der Dritten Internationale angehören und glaubt, das Verhalten Mostaus daraus erklären zu können, daß es von der Ueberzeugung erfüllt sei, die russische Sowjetrepublik tönne sich nur dann behaup­ten, wenn der Sozialismus auch in dem entwideIten Westen zum Siege gelange. Eine Politik des Selbsterhaltungs­triebs also. Seine ablehnende Haltung begründet Hilferding  folgendermaßen:

Man muß sich zu der Erkenntnis durchringen, daß das deutsche   Volf eine Dittatur braucht. Es ist not­wendig, daß man in Deutschland   Organisationen schafft, die eine Verantwortung tragen. Wenn man sagt, daß der Anschluß an Moskau   uns stärker mache, so sage ich, daß das ganze Elend der deutschen   Revolution von Rußland   gekommen ist.( Bewegung.) Barth führt die Tätigkeit der russischen Kommiffare wie Bucharin  und Joffe an, die stets darauf drängten, an jedem Tag und an einem anderen Ort Aufstände zu inszenieren. Gerade die Ge­noffen, die mit mir in der illegalen Organisation waren, haben auch mit mir diese Ansinnen zurückgewiesen, da sie wußten, daß eine Niederlage nur Bedrücktheit, nicht aber neuen Kampfesmut erzeugt. Am 9. November war Liebknecht   bereit, in die Regierung einzutreten. Am 10. November, als er mit Bucharin   gesprochen hatte, lehnte er ab mit der Begründung, die Revolution weiterzutreiben. So hat man sich im voraus aller Stärke begeben. Diese Tatsachen sind von größter Bedeutung. Damals wurden alle Dittate von Rußland  , von Bucharin   und Radet, gegeben, weil man sagte, das sei die deutsche Kerenstiperiode und man müsse nun von außen anfangen zu arbeiten.( Lebhafte Unruhe.) Barth schildert die Vorgänge im Mai 1919, seine Verhandlungen mit Pabst un v. Oven, die er auf Beschluß der unabhängigen Vollzugsrat­mitglieder unternommen habe. Da habe man ihn abge­schüttelt. Es kommt nicht darauf an, daß man ettvas macht, sondern es kommt darauf an, daß es auch in der richtigen Stunde mit den richtigen Mitteln geschieht. Diejenigen, die immer für Aufstände, Gewalt, Terror find, das sind die, die nie eine solche Organisation schaffen, und wenn sie eine leere Patrone sehen, zu laufen anfangen.( Stürmischer Beifall.) Barth setzt sich unter starkem Beifall für die Autonomie des deutschen   Proletariats ein.

Leid erklärte, die Praxis habe gezeigt, daß deutsche   Kom­munisten in nicht wenigen Fällen Aktionen des Prole­tariats zerrissen und geschwächt haben, um dann um jo mehr über die Verräter von Führern losdonnern zu können. Wäre nur ein Teil dieser Kräfte den gemeinsamen Aktionen gewidmet worden, so stünde es besser um die deutsche Revolution. Begreifa licherweise vergaß Leid hinzuzufügen, daß das, was er den Kom­munisten zum Vorwurf macht, auch vollkommen auf die Unabhängi­gen zutrifft. Rudolf Breitscheid   will den russischen Kommu­nisten vollste Objektivität wahren. Wir müssen uns gegenseitig ertragen in der Internationale." Er verlangt dasselbe Verständ­mis von den Russen auch für Deutschland  , aber, so sagt er, die Sussen wollen einfach die deutsche   Revolution diktieren, sie wollen Deutschland   opfern, um die russische   Revolution zu schüßen.

Wir müssen die Moskauer   Bedingungen deshalb a bleh nen, weil sie uns gerade dann, wenn es am nötigften, ber­hindern, selbst Mittel, Wege, Ziel und Tempo der Aktion zu be stimmen. Die Moskauer halten die russische   Revolution und die Sicherung ihres Erfolges für einen entscheidenden Inhalt der proletarischen Politik. Darin haben sie Recht. Falf ist aber ihre Schlußfolgerung, daß sie deshalb, und sie allein, die proletarische Politik in allen Ländern leiten und bestimmen fönnen. Das ist ein Anspruch, der unmöglich ist und, wenn durchgesezt, nur allzu leicht zu einer Niederlage des Proletariats dieser Bänder führen kann. Denn die rebo­lutionären Forderungen, die sich aus der russischen Situation jeweilig ergeben und die naturgemäß die russischen Taftifer bestimmen, brauchen durchaus nicht mit den revolutionären Be­tätigungsmöglichkeiten der anderen Länder übereinzustimmen. Nach Breitscheid   sprach ein Redner in sehr scharfer und ent­An die links von ihm stehenden Parteigenossen richtet Silferschiedener Weise für den Anschluß und für die Anerkennung der ding folgende Frage: Bedingungen. Nachdem er geendet, wurde in einer Geschäfts­

tultur" und einen längeren Aufsatz des Direktors der National­galerie, Ludwig Justi  , über die Nationalgalerie und die soziale tunstpflege". Eine Reihe beachtenswerter Rundschaunotizen er­gänzt biejen reichen Inhalt.

Die Voltsbühne hat den Preis des Blattes außerordentlich niedrig bemessen.( Einzelheft 1,30 M., Halbjahrsabonnement 8 M.) Bestellungen sind an das Generalsekretariat des Vereins, Berlin  E. 25, Linienstr. 227, zu richten.

Wie ist es denkbar, daß irgendein Mann mit selb. ordnungsdebatte festgestellt, daß er kein Parteifunktionär ständigem Urteilsvermögen, irgend jemand mit einer sei, also sich in den Kreis der Debattierenden eingeschlichen habe. geisterte und vorschriftsmäßig starb. Ich könnte jeht das Tintenfaß wart, über Bühne und neue Zeit", einen Beitrag Julius Babs auf den Soldaten tippen: seine Schürze nähme die schwarze Farbe über Stil des Dramas", eine interessante Studie des amerikani­einfach nicht an. Seine Schürze und seine Gesinnung nehmen schen Prof. Otto Manthey- Born über Amerika   und die Theater­nichts an, was vorschriftswidrig ist. Diesem Soldaten sind diese 272 Seiten das Leben selbst! Ihr müßtet ihn sehen, müßtet sehen, Manchmal, wenns gerad feiner ficht, blättere ich in einem wie er in der vorgeseztenseitig erwünschten Größe, Breite, Bein­grünen Buch, das Dienstunterricht des Kgl. Sächs Infanteristen" und Armstellung dasteht und mit ordnungsmäßigem Gefichtsaus­heißt. In diesem Buche werden auf 272 Seiten die Pflichten des brud ordnungsmäßig die ordnungsmäßige Einzelhandlung 16: Lauf­Soldaten behandelt und Belehrungen über Herrscherhäuser, Rang- reinigen mit dem Wischstock an dem ordnungmäßig aufgeschraubten und Gradabzeichen, Orden und so gegeben. Gewehr ordnungsmäßig ausübt. Ihr müßtet das sehen! Wenn Dieses Buch ist eine Grinnerung an 1915, an meine Rekruten- man ihn jetzt in den Hintern picte, so würden sich ganz gewiß die Charles Richets Friedensgruß. Zur Feier von Charles zeit und es soll einmal meinen Rindern und Enteltindern eine ordnungsmäßigen Denkvorgänge in dem zuständigen Gehirnlappen Richets siebzigsten Geburtstag fand Ende August eine gemeinjame Erinnerung an nun eben an jene Zeit überhaupt werden, in der ordnungsmäßig absolvieren und er würde die ordnungsmäßig einzig Feier der Mitglieder des Friedensbundes der Kriegsteilnehmer auf 5 Seiten( Seite 90-94) das Benehmen des Soldaten auf der mögliche, irgendwo ordnungsmäßig auf den 272 Seiten für diefen und der Berliner   Ortsgruppe der Deutschen Friedensgesellschaft in Charlottenburg   statt, wo Charles Richet   einst im März 1914 Straße, auf 7 Seiten( Seite 66-72) das gegen Vorgesetzte und auf Fall vorgesehene Gegenhandlung ordnungsmäßig bewirken. 21 Seiten( Seite 145-161) die Reinigung des Gewehrs beschrieben Ich will nichts Neues jagen. Das fann man hierüber nicht für eine deutsch  - französische Verständigung gesprochen hatte. An­wurde. Die Seite zu 56 Beilen, die geile zu 20 Silben gerechnet. mehr. Ich will nur wieder einmal erinnern. Das muß man immer prachen hielten Pfarrer Bleier von der deutschen   Friedensgesell­Ich blättere in dem Buche nicht spöttisch. Ich lächle nicht über wieder. Immer und immer wieder. Und die Erziehung meiner Ichaft und Prof. Rudolf Berger, der Ueberseper Richets, der einst feinen Freund in Deutschland   eingeführt hat. Dem Gefeierten seinen Verfasser. Ich lese es wehmütig. Lese wehmütig über Ord. Kinder zu freien, friedlichen Erdenmenschen werde ich einmal an urbe telegraphisch   gehuldigt:" Dem ehrwürdigen Berteidiger und Richet   hat nun aus nung und. Verhalten in den Kasernenräumen, über Verhalten in Hand des Dienstunterrichts des Kgl. Sächs. Infanteristen" durch mutigen Verfechter der Völkerversöhnung. Carqueiranne im Departement Bar geantwortet:" Ich bin Ihnen den Burgerquartieren, über Kameradschaftliches Zusammenleben und dessen Negation ordnungswidrig durchführen. schüttele dann leise den Kopf. Das gab es! So etwas gab es, daß Machts ähnlich, dann erleben wir kein 1914 mehr! sehr verbunden für Ihr Sympathietelegramm und ich spreche Ihnen alle Gefühle der Dankbarkeit aus, deren ich fähig bin. Fahren Sie auf 272 Seiten zu 56 Beilen zu 20 Silben über Dienstunterricht fort, für den wirklichen moralischen Frieden einzu­geschrieben wurde. Auf 272 Seiten! Und dann blättere ich weiter. Die neue Zeitschrift Boltsbühne", die in Btveimoratsheften treten, der vielleicht weit bedeutungsvoller als der diplomatische Und es ist mir dies alles wie ein Traum. Und einmal komme als Beitschrift für soziale Kunstpflege" erscheint, hat jest ihr Friede zwischen Frankreich   und Deutschland   ist; die beiden Völker Die handelt über Reinigung des Gewehrs, erftes eft berausgebracht. Was bas neue Organ will, tommt haben wahrhaftig vornehmere Aufgaben zu lösen, als sich immer die nach 53 Einzelhandlungen vorgenommen zu werden hat. Nach durch dieses Heft sehr geglüdt zum Ausdruck. Es spiegelt die nur gegenieitig zu morden." Wie hoch die Dämme sind, die diesem Friedensziel heute noch Einzelhandlung 16: Mehrmaliges Hin- und Herführen des Wisch- wachsende Bedeutung, die der Voitsbühnenbewegung im deutschen  strides" Nach Einzelhandlung 88: Erfaz der Umwidlung des Stulturleben zugefallen ist. An der Entwicklung der letzten zwei in Franfreich entgegenstehen, läßt sich aus der eben eintreffenden strickes" Nach Einzelhandlung 83:" Graz   der Umwicklung des Jahre gemessen, wird sie zur Trägerin der Kunstintereffen werden, meldung erkennen, daß die Witwe Björnsons, der ebenjoſehr Rundholzes durch eine gleiche."( Durch eine gleiche!) Fetten der die in den Maffen des Voltes, also ben arbeitenden Maffen, ihren ein großer Friedens- vie aus Kulturgründen ein Franzosenfreund Umwidlung." Nach Einzelhandlung 41: Fetten der Reibestellen in der Wurzelboden haben. Das zeigt sich auch in der Aufnahme, die das war, feinen Paz nach Frankreich   erhalten fonnte, weil ihr Sohn Hülfe( etwas stärker;). Nach Einzelhandlung 51: Abwischen des neue Organ jofort gefunden hat: schon ehe noch das erste beft Bjoern Björnson   während des Krieges zu deutschfreundlich gerejen Niemens"... Auf dieser Seite 157 ist auch eine Zeichnung reprodu- erschien, ist die Anzahl von festen Abnehmern doppelt so groß ge- jei. In diesem Fall hatte das Schema der Feindseligkeit aller­ziert. Weil doch eben die Aufzählung der 58 Einzelhandlungen noch wesen als man im voraus beranschlagen zu dürfen meinte. dings eine so offenbare Torheit veranlagt, daß man es für geraten nicht anschaulich genug ist. Diese Zeichnung stellt einen Soldaten bar, ist wohl anzunehmen, daß das neue Organ ein weiteres Mittel ift, hielt, fie auszugleichen. Durch Vermittlung des norwegischen Ge­der mit einem Wischstock den Gewehrlauf reinigt. Dieser Soldat die vielen Tausende, die sich in der Volksbühne als Kunstgenießer fandten in Paris   fonnte die Angelegenheit, wie gemeldet wird, er­hat es mir angetan. Ich starre ihn oft Minuten lang an. Er zusammenfanden, geistig immer enger zu berbinden. Die Volts­ledigt werden. bühnenarbeit braucht zum Gedeihen solchen inneren Zusammen­trägt eine Schürze, lange Schaftstiefel, Käpfel und die Schürze ist schluß, wenn fie der große Faftor werden will, der sie im neuen blütenweiz und die Stiefel sind blizend schwarz und das Käpsel sitt deutschen   Wolfsleben werden muß. auf Millimeter borschriftsmäßig. Und der Soldat bewegt eben zum Das neue Organ wird zu ben wichtigsten Fragen der Kunst­Einführen des Wischstockes die Hände und hat eine Miene auf- politit Stellung nehmen, wertvolle Beiträge über alle Gebiete geftülpt und es ist die Miene, die man haben muß beim Ein- der Kunst vereinigen und in bemerkenswerten Proben auch die führen des Wischstockes, und es ist die Armstellung, die man dabei fünstlerisch schöpferischen Kräfte der Zeit zu Worte kommen lassen. anzuwenden bat. Und er ist kurzum der Soldat. Der Vorschrifts- Das erste 40 Geilen starke Heft enthält Bruchstücke aus einer un­soldat. Der Soldat, der nie auffiel, nie Dienst versäumte, der seine gedruckten Idylle in Herametern von Gerhart Hauptmann  , eine amüsante Szene aus einem Komödienmanuskript René Schideles, unmittelbaren Vorgesezeten ohne Stoden namhaft machen konnte, Sonette von Ernst Toller  , neue Schauspielernotizen" von Friedrich die Genealogie der Herrscherhäuser kannte, pünktlich aufstand. Der Mahler, einen Auffah von S. Nestriepte über die bee der Soldat, der vorschriftsmäßig Hurra schrie, fich vorschriftsmäßig be- Boltsbühne", einen anderen von Prof. Rebelob, dem Reichsfunft­

ich auf Seite 157.

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Theater. Das Neue Boltstheater bringt Donnerstag 16. Geptember, eine Reueinstudierung von Jbsens, Nora".- Tino Battiera wird demnächst im Deutschen   Opernhause im Troubadour"," Tosca  " und" Carmen" gastieren.

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Die Opernhochschule, die vom Deutschen   Chorfänger und Ballett verband seit langem angestrebt worden ist, wird als staatliches Institut unter Zeitung von Professor Hugo Rüdel   im Oftober eröffnet und der Opernschule an der Staail. Alademischen Hochschule für Mufit angegliedert. direktoren beschloß, allen Schauspielern, die in den Streit getreten find, Berichärfung des Wiener Theaterstreifs. Der Verband der Theater fündigen. Man erwartet, daß die Schauspieler auf diesen Beschluß hin über alle Theater ben Streit verhängen weben.