Swed und Sinn des Gefeßes Groß- Berlins war, die wirtschaftlich eine Einheit darstellenden Kräfte zu einer Gemeinde zusammenzuschließen. Diesem Bestreben haben sich die bürgerlichen Parteien auf der äußersten Rechten aufs schärfste widersetzt. Sie wollen jetzt die Gelegenheit benußen, Groß- Berlin vollständig auffliegen zu lassen.
Renner über Sozialismus und Bolschewismus.
Arbeitsgemeinschaften der Notstandsarbeiter In einer Wählerversammlung in Innsbruď tam Staatssekretär Dr. Renner auch auf den Kommunismus zu sprechen Bekanntlich ist seit Striegsende vielfach ein starker Rückgang der Bom Presseamt der Stadt Altona wird uns geschrieben: und bemerkte u, a: Arbeitsleistungen zu beobachten. Welcher Art die Ursachen sind, „ Die österreichische Arbeiterpartei muß ein Diktat von Moskau ablehnen. Das russische Rezept paßt nicht für uns. mag hier ununtersucht bleiben; sicher ist, daß die ErnährungsEs ist ja weiter nicht verwunderlich, daß die Deutsch- Sozialisten und Kommunisten verfolgen das gleiche Ziel, nur find schwierigkeiten die förperliche Leistungsfähigkeit beträchtlich nationalen den Konflikt auf die Spike treiben wollen, das die Wege andere. Die Kommunisten wollen ihr Ziel mit Ge- herabgesetzt haben. In Altona , wo schon im Dezember 1918 entspricht ganz ihrer Politik. Von den bürgerlichen Mittel- walt durchsetzen, während die Sozialisten auf dem Wege fried- umfangreiche Projekte zur Beschäftigung von Notstandsarbeitern in Angriff genommen wurden, erwog man infolge des Rückganges parteien, vor allem den Demokraten, hätte man vielleicht etwas licher Turchdringung der Ansichten im Laufe der Zeit die der Arbeitsleistung bereits die Einstellung eines großen Teils mehr staatsmännische Einsicht und mehr Rücksichtnahme auf Arbeiter auf ein derartig hohes Niveau bringen wollen, daß sie dieser Arbeiten. Durch die Gründung von Arbeitsgemeinschaften unvermeidliche Entwicklungstendenzen erwarten sollen, es die soziale Verwaltung der Betriebe selbst in die Hand nehmen aber ist seit einiger Zeit eine erhebliche Besserung der Arscheint sich aber auch hier wieder einmal zu zeigen, daß der können. Es wird noch geraume Zeit vergehen, bis die Soziali beitsleistungen erzielt worden. Verstand durchgeht, wo das bürgerliche Klassen sierung sich verfvirklichen läßt." Der Redner schloß: interesse in Frage kommt.
Die Bevölkerung Groß- Berlins ist aber num einmal in ihrer Mehrheit sozialistisch gesinnt. Sie hat vor der Revolution auf die Verwaltung der Stadtgemeinde so gut wie gar feinen Einfluß nehmen können, heute ist sie fraft der Demofrafie Herrin ihrer eigenen Geschicke. Mehrheitsrechte sabotieren zu wollen, ist ein gefährliches Spiel, nicht bloß mit den Interessen des Stadt-, sondern auch mit denen des ge. iamten Staatswesens. Wenn sich die bürgerlichen Barteien dieser Erkenntnis verschließen, so laden sie damit eine' ungeheure Verantwortung auf sich und treiben, selbst vom Standpunkt ihrer eigenen Interessen gesehen, eine überaus furzsichtige Politik.
Die Sozialdemokratische Partei vertritt den Grundsatz, daß Groß- Berlin als Einheitsgemeinde nach demokratischen Grundsäzen zu verwalten ist. Von diesem Standpunkt ausgehend, muß sie das Recht der sozialistischen Mehrheit verteidigen und jeden Kirchturmpartikularismus auf das entschiedenste bekämpfen.
Die Mitgliederversammlung der II. S. P. in Bremen nahm mit großer Mehrheit einen Antrag des Parteivorstandes an, der sich gegen die Annahme der 21 Moskauer Bedingungen ausspricht. Gine Versammlung der Unabhängigen in Gotha stimmte mit großer Mehrheit trop des Abratens des Reichstagsabgeordneten Bod dem Anschluß an die Dritte Internationale zu.
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Wie die sozialistische Republik" meldet, hat eine stark besuchte Mitgliederversammlung der II. S. P. Köln mit 348 gegen 44 Stimmen den Anschluß an die Dritte Internationale auf der Grundlage der von Mosfau gestellten Bedingungen beschlossen.
Eine Sibung der Parteifreisfunktionäre des Kreises Lennep, Remscheid und Mettmann beschloß nach einem Vortrag des Referenten Schlösser grundsäßlich den Anschluß an die Dritte Inter nationale , verlangt aber vorher erneute Verhandlungen mit dem russischen Erekutivkomitee.
Diese Arbeitsgemeinschaften der Notstands„ Für Oesterreich wäre es das größte Glück, wenn die Sozialarbeiter treten zwecks Uebernahme bestimmter Arbeiten als demokraten bei den kommenden Wahlen die absolute eine Art Unternehmergruppe auf. Die Bezahlung erfolgt Mehrheit erhielten. Sollte dies nicht der Fall sein, so werden entsprechend der geleisteten Arbeit. Mit diesen Genossen= die Sozialdemokraten alle Kräfte sammeln, um ihre Partei au 3- schaften oder Arbeitsgemeinschaften sind derart zubauen und zu stärken." günstige Arbeitsleistungen erzielt worden, daß die Notstandsarbeiten fünftig nur noch in dieser Form zur Ausführung fommen sollen.
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Großer Waffenfund in Hirschberg.
Sachverständige für Kohlenförderung.
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Hirschberg i. S ch L., 16. September. ( Eigener Drahtbericht Vorwärts".) Dem Gewerkschaftskartell und der Sozialdemo In den Verhandlungen des Reichswirtschaftrats über kratischen Partei wurde die Mitteilung, daß sich im Restaurant " Jägerwäldchen" in den Klosettanlagen versteckt ca. 200 Karabiner die Durchführung des Kohlenabkommens von Spa war auch die befinden sollten. Arbeitersekretär Adam und Parteisekretär Hielscher Einseßung einer technischen Sachverständigenkom begaben sich am Mittwoch zum Landrat und zum Polizeiinspektor und ersuchten, zu einer Waffenbeschlagnahme mitzu- mission angeregt worden, welche die Frage der Hebung der kommen. Der Wirt des Jägerwäldchens" wußte zunächst nichts Rohlenförderung durch technische Maßnahmen und Vervon der Sache. Mit Hilfe des Kriminaloberwachtmeisters Häuster besserungen im Grubenbetrieb prüfen sollte. Das Reichswirtwurde jedoch zur Untersuchung der Räume geschritten und unter schaftsministerium hat diese Anregung weiter verfolgt. Im schweren Holzstämmen versteckt drei große Kisten ge. Einvernehmen mit dem Reichskohlenrat sind je drei Arfunden, in welchen sich a cht große Maschinengewehre und beitgeber und Arbeitnehmer des Ruhrkohlenbergbaues fehr viel Munition( etwa 20 000 Schuß) sowie 8-10 Seitengewehre für diese Kommission bestellt worden. befanden. Auf dem Boden, hinter Heu und Schießscheiben versteckt, fand man drei große Stapel von Gewehren, Munition und Karabinern. Die Gewehre find sämtlich ohne Schlösser, im Bergassessor Brandi und Bergwerksdirektor Knepper, als ganzen sind etwa 2000 Gewehre, über 50 große und Arbeitnehmervertreter Piper, Walter und Steiger kleine Maschinengewehre und sehr viel Munition ge- HalbfeII. funden worden. Die Waffen wurden sämtlich beschlagnahmt und auf drei großen Lastautos davongefahren. Vom Regierungspräsidenten ist bereits Anweisung eingetroffen, die Waffen zu vernichten oder sie zu diesem Zweck nach Liegniß zu schaffen.
Munitionsvernichtung.
In der Fabrik von Otto Jachmann in Borsigwalde ist es kürzlich zu einer Vernichtung von Munition durch die Arbeiterschaft gekommen. Es handelte sich um 3000 Granaten, von denen die Arbeiter annahmen, daß sie verschoben werden sollten. als gas Vorhandensein dieser Munition festgestellt worden war, berief der Betriebsrat eine Betriebsversammlung ein und im Anschluß daran wurden die, Granaten von einem Teile der Arbeiter
Als Arbeitgeber fungieren Bergwerksdirektor Gidler,
Aufruf des Plebiszitkommissariats.
Das Plebiszitkommissariat für Deutschland ( gez. Urbanek) erläßt einen Aufruf, in dem es auf die blutigen letzten vier Wochen in Oberschlesien und auf die Nachlässigkeit der Interalliierten Kommission hinweist. An Hand einiger neuer Fälle, der Ermordung des Polizeiwachtmeisters Wittrin in Schoppinit am 9. September und der Ermordung des Arbeiters Galich am 12. September, wird auf die Heuchelei des Aufrufs Korfantys hingewiesen und ihm die wunderbare Selbstdisziplin des deutschen Volkes gegenübergestellt. Der Aufruf schließt mit einer Warnung vor jeglicher Unbesonnenheit.
ſchaft zerschlagen, obwohl von der Betriebsleitung darauf hingewiesen Einreiseverweigerung dem Kardinal Bertram In einer gestern von 1500 Vertrauensmännern besuchten Ver-| worden war, daß die Munition nicht mehr der Firma, sondern der Die Frankfurter Zeitung " meldet aus Breslau : sammlung der Sozialdemokratischen Partei Wiens kam es zu Reichstreuhandgesellschaft gehöre. Diese 3000 Gra- Die Interalliierte Kommission verweigerte Fürsteiner scharfen Abrechnung mit den Kommunisten. Zur Erörterung standen die Fragen der Parteitaktik bei den fommenden naten waren, wie die B.- S.- Korrespondenz mitteilt, fleine Grau- bischof Bertram in Breslau die Einreise nach Wahlen. Dr. Frey sprach sich gegen jede Koalition mit der Christ- gußgranaten von 3,7 Zentimeter Durchmesser und wurden seiner Oberschlesien zur Weihe der neuen Antonienkirche in lichsozialen oder mit anderen bürgerlichen Parteien aus und forderte zeit dazu verwendet, Torpedos einzuschießen, waren also für den Lubeschütz, Kreis Oppeln. ( Während des Krieges und der eine Politif der Tat. Die übrigen sozialdemokratischen Red- Ernstfall nicht zu verwenden. Die Reichstreuhandgesellschaft, die Offupation Belgiens hat der belgische Kardinal Mercier ner, insbesondere der frühere Staatssekretär für Auswärtiges Dr. diese seinerzeit in der Fachmannschen Fabrik hergestellte Munition stets Pässe von den viel geschmähten deutschen Militaristen erOtto Bauer, wendeten sich gegen Dr. Frey und verlangten die beschlagnahmt hatte, hatte sie als Altmaterial an eine Alteisenhand- halten. Die Ned.) Bildung einer geschlossenen Front nach rechts und die lung in der Lüneburger Straße verkauft. Me nun die Granaten Aufrechterhaltung der Parteidisziplin. In einer mit allen gegen der Weifung der Reichstreuhandgesellschaft gemäß nach der Lüne 12 Stimmen angenommenen Resolution wurde das Vorgehen burger Straße transportiert werden sollten, verweigerten die Arder Gruppe Frey als grober Disziplinbruch bezeichnet und beiter die Verladung und zerstörten schließlich die Granaten. die schärffte Mißbilligung und Entrüftung ausgesprochen. Die Vertrauensmänner verlangten, daß die Arbeiterschaft alle Kräfte für den Wahlkampf konzentriere und an der Einheitsfront unbedingt festzuhalten habe.
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Die sozialdemokratische Vertreterfonferenz in. Prag beschloß gestern, die Kommunisten aus der Partei auszuschließen.
Volksmöbel.
Die Volkswohnung", Zeitschrift für Wohnungsbau und Siedlungswesen( Verlag Wilhelm Ernst u. Sohn, Berlin ), veröffentlicht in Heft 17 über„ Die Einrichtung der Volkswobnung" einen Aufsatz des Berliner Architekten Bruno Taut , dem wir
folgendes entnehmen:
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Die Kohlenlieferungen an die Entente.
Effen, 15. September. Die aus Bochum verbreitete Meldung, daß die Kohlenlieferungen an die Entente seit dem 14 September Wie wir seinerzeit berichteten, hatten am 26. August Arbeiter bereits um 20 v. H. zurüdgeblieben seien, wird von zuder Julius- Pintsch- Werke in Fürstenwalde 28 Bombenabwurf ständiger Stelle als völlig unzutreffend bezeichnet. Auch im laufenapparate vernichtet, die zur Ablieferung an die Ententekommission den Monat sind die Kohlenlieferungen aus dem Ruhrgebiet an die bestimmt waren. Die zuständigen Behörden haben die Angelegene Entente im vollen Umfange durchgeführt worden; nur heit der Staatsanwaltschaft zugeleitet, die ein Strafverfahren die Lieferungen an Italien aus Oberschlesien sind ineingeleitet hat. Mehrere der Haupttäter sind ermittelt worden. Es folge der dortigen Unruhen etwas in Rüd stand ge haben bereits Vernehmungen in der Sache stattgefunden.
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raten.
Wie ein Vulkan entsteht und
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vergeht. Nach ben neuesten Meldungen der italienischen Presse hat sich die Nachricht von der Bildung eines neuen Vulkans auf dem Monte Pisanello als ein Phantasiegebilde herausgestellt, das sich im buchstäblichen Sinne des Wortes in Rauch verflüchtigt hat. Die„ Stampa", die sofort einen Berichterstatter an Ort und Stelle gesandt hatte, bringt aus dessen Feder jetzt folgenden Bericht:„ Schon von weitem sieht man den über Nacht berühmt gewordenen Berg, auf bem sich der neue Vulkan gebildet haben soll. Ich fragte ein paar Bauern, ob sie etwas davon gesehen hätten. Sie erklärben wir, fie hätten in der Tat während der letzten Tage, zuerst am Mittwoch, den 8. September, gegen 10 Uhr tormittags, nach einem starken Erdstoß auf dem Berge dicke Rauchschwaden aufsteigen sehen; in den letzten Tagen sei der Rauch aber wieder verschwunden. Einige gaben der Meinung Ausdrud, es habe sich dabei um einen Waldbrand ge= handelt." Der genannte Berichterstatter hält es für möglich, daß durch die Grderschütterung Risse im Boden entstanden sind, aus denen Rauchschwaden entwichen sein können, daß es sich hier also nicht um den Ausbruch eines Vulkans, sondern nur um die Bildung von Erdspalten unter Begleitung von Dampfentwicklung handle. Jetzt ist aber auch der Rauch vollständig verschwunden. Jedenfalls wäre zu wünschen, daß sich so rasch wie möglich Sachverständige an Ort und Stelle begeben, um das Rätsel endgültig zu lösen.
das einzelne Möbelstück auch außerhalb des Zusammenhangs mit such des Kinos die Entstehung von Neurofen überhaupt begünstigt der Gesamteinrichtung gut sein muß. Die Einrichtungen" nach wird. Von größter soziologischer Bedeutung ist die SuggestivKünstlerentwürfen erscheinen heute ohne weiteres als Unding. Jede wirkung der Kinoeindrücke, die durch die zeitliche Konzentrierung Vereinheitlichung der verschiedenartigen Möbel eines Raumes der Vorgänge im Kinodrama, durch den dunklen Raum bei völliger gleichartige Linien, auch durch durch absichtliche Höhen- Ablenkung von der Außenwelt und durch eine Art Ginengung des Bewußtseins verstärkt werden. Die Wirkung der Filme wird da gleichheit in Gesimsen usw. muß ja immer äußerlich bleiben. durch vielfach zu einer Art Hypnose gesteigert, der dann Sugge Birlmehr muß immer das einzelne Möbel gut sein, ganz gleich wie die stionserscheinungen folgen. Für jugendliche Psychopaten, jagt Tapete oder der Wandanstrich ist, ob die einzelnen Stücke aus ver- Scharpff, wird das Kino hierdurch zur Vebrecherschule. Die grob Das Wort„ Möbel" ist bekanntlich ein Fremdwort, abgeleitet schiedenen„ Einrichtungen" zusammengekauft find oder auch zu sinnliche Erotik verschlechtert die geschlechtliche und allgemeine Sittvon mobile, d. h. beweglich. Danach wären alle feststehenden Dinge, fammen eine solche Einrichtung bilden. Das einzelne Möbel muß lichkeit des Volkes durch Erregung einer hemmungslosen Triebhaftigwie Schränke u. dergl, nicht als Möbel anzusprechen und sollten immer der menschlichen Gestalt, ihren Handgriffen und Bewegungen feit." auch bei der restlos durchgebildeten Wohnung als solche nicht in Er- und damit seinem Nuzzzwed angepaßt sein. scheinung treten. Sie sollten eingebaut und ein Bestand- Die gesamte Einrichtung muß die Mühen der Hausfrau zur teil der Wand sein, so daß nur die Tische und Stühle Reinigung auf das äußerste zurückführen. Unsere Zimmer sollten als selbständige Dinge im Raum stehen. Ist dies der Fall, so übersichtlich und schlicht sein, wenig Teppiche, Vorhänge nur soweit, können die Wände als solche, d. h. als raumumhüllende Beſtand- um den Blick des Nachbars zu verhindern, keine Decken u. dergl., teile selbst schön sein, sei es nun, daß ihre Schönheit auf dem ein- alles licht und freudig in der Farbe. Das ganze nicht gerade fachen Anstrich mit einer leuchtenden Farbe beruht oder bei größerem spartanisch, sondern eher holländisch. Kein Winkel darf in DüsterReichtum auf architektonischer Behandlung und Aufteilung. Die heit liegen, auch abends nicht bei hellen Lampen mit einfachjem Wände find dann wirklich Teile des Menschengehäuses, in ihrer. Schirm. Farbe zum Licht geftimmt, ein Bernageln oder Verhängen mit Unsere Wohnung soll wirklich nur unser Gehäuse sein, die Be Bildern wird dann ohne weiteres barbarisch, wie die Beziehung des schränkung in ihr nicht aus„ Beschränktheit"( Schränke), sondern aus Bildes zum Menschen auch eine neue wird. Da die Wand dann Lichtfreude, die Einfachheit unserer äußeren Umgebung aus Reichnicht mehr durch davorgestellte Riften in ihrer Erscheinung zerrissen tum an innerem Leben. Nicht daß wir aus materiellemt Zwang so wird auch weiterhin nicht mehr die Anwendung einfach werden, sondern aus der Weite des Gefühls, das eher Vielgraphisch- funstgewerblicher Schmuckmethoden möglich sein, nach denen man bisher die Bilder verteilte. Die Bilder gewinnen eine seelische Beziehung zum Menschen, fie werden sein wirklicher Besitz sein. Die Bildung einer solchen Wohnkultur geschieht durch lang James Heranreifen; bis dahin gilt es, den Weg dafür freizumachen. Da heute die Siedlerwohnung durch Wandschränke und Schrank fammern nur in seltenen Fällen darauf Rücksicht nimmt und andererseits die Mietstafernenwohnung ein notwendigerweise in Kauf Gefahren des Kino im Urteil des Arztes. Die jetzt so viel erzu nehmendes lebel ist, so bleibt nichts übrig, als Möbel zu schaffen, örterte inofrage hat ein Dr. Echarpff in einem Vortrag des Aerztdie überall hinpaffen. Man kann nur bessern, indem man jedes lichen Vereins zu Nürnberg , über den in der Münchener Medieinzelne Stück möglichst organisch aus seinen nun einmal gegebenen zinischen Wochenschrift" berichtet wird, in eindringlicher Weise beVoraussetzungen entwidelt. handelt. Er ging von der physiologischen Ermüdungswirkung der Diese Voraussetzungen bestehen in erster Linie, besonders bei rasch ablaufenden, farblosen, optischen Bewegungsbilder des Kinos den beweglichen Möbeln, in einer möglichst großen Festigkeit für aus und führte sie in erster Linie auf das Fehlen unterstützender die Damer und Leichtigkeit für die Handhabung. Vom Schmuck Reize von anderen Sinnesgebieten aus zurück. Durch diese ver197 ornamentalen Sinne ist zunächst, bis sich ein innerlich hältnismäßig rasch eintretende Ermüdung wird die Lehrwirkung begründetes Ornament einmal gebildet hat, abzusehen, die des Films beschränkt. Durch den Belehrungsfilm erfolgt eine Erziehung zur Oberflächlichkeit, da der Schüler mit instinktivem muß in Schönheit tektonischen Bau dem richtigen Selbstschutz" das Geschaute nur oberflächlich aufnimmt. Sodann daraus liegen, ergebenden Proportionen wobei wird die affekterregende Wirkung der kriminellen und erotischen InRücksicht auf das Körpermaß des Menschen grund halte im Film erläutert, durch die die niederen Instinkte aufgelegend sein muß. Geschmückt müssen solche Möbel im Gebrauch er- stachelt werden. Nach den Beobachtungen der Psychiater reagieren scheinen, indem sie sich den Geräten und Liebhabereien innerhalb die Kriegsneurotiker auf die Sensationsfilms häufig mit hysterischen der benutten Wohnung leicht anpassen. Es ergibt sich hieraus, daß Anfällen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß durch den Be
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fachheit und im großen Unendlich fachheit ist. Die ganze Stufenleiter der Empfindungen so, daß gesteigerter Burus immer Architektur ist und Kostbarkeit immer Größe der Durchdringung. Um so strenger unerbittlicher wird dann das Verlangen nach dem Beziehungsreich tum unserer Umgebung dort, wo die Beziehungen eben reicher und komplizierter find, d. 5. im Gemeinschaftsbau.
Kasinotheater und dem Bertreter Mar Reinhardts wurde ein Vertrag für mehrere Gastspiele im November abgeſchloſſen.
Reinhardt- Gastspiel in Kopenhagen . Zwischen dem Kopenhagener
Musik. Das Drchester des Deutschen Opernhauses verantümliche Sinfoniekonzerte. Zur Uraufführung fommen u. a. die Stud faltet auch in dieser Spielzeit unter Rudolf Straffelts Leitung zehn volts. Sinfonie von Hans Bullerian und eine Sinfonie von Mar Burkhard. Das 1. Konzert findet am 19. September, vormittags 11 Uhr, statt. Der Wiener Theaterstreit wird durch Einigung der Parteien beendet. Die Operettenbühnen spielen bereits heute wieder; auch die übrigen Theater dürften heute oder morgen die Vorstellungen wieder eröffnen. Eine sibirische Expedition wird von Rußland zur Erforschung der Nordlüſte Sibiriens ausgerüstet. Sie soll nach Petermanns Mitteilungen" aus zwei Gruppen bestehen, die einerseits die hydrographischen Verhältnisse der Mündungsgebiete der großen Ströme Db, Jenissei , Lena und Kolyma untersuchen, andererseits einen Eisbeobachtungsdienst organisieren sollen. Permanente meteorologische Stationen mit drahtloser Berbindung sollen längs der Nordküfte Sibiriens gegründet werden.