Einzelbild herunterladen
 

wahlen vom 30. November pattierten die Sozialisten mit den getreuesten Stüßen des Clemenceau, den sogenannten Radikalen. Wie kann man diesen Glückskindern da das Joch der 21 Be­dingungen auferlegen?

Also, schivoren die beiden Propheten, den Namen Lenins anrufend, für uns find 21 nur 9 Bedingungen! Da es doch noch zweifler gab, kommen ihnen jezt die beiden Moskowiter aus Berlin , Däumig und Stöder, zu Hilfe.

Aber, o web! Mit einer echt deutschen Bärenplumpheit, wie Meister Bez, der seinem Herrn mit einem großen Stein eine Fliege von der Nase verscheuchen wollte, schreiben sie: Wie wir hören, wird ihnen( Cachin und Froffard) der Vorwurf gemacht, daß sie die vom Kongreß selbst beschlossenen und für alle Länder gültigen Bedingungen bisher nicht veröffentlicht haben. Da unseres Wissens die Ge­nossen Cachin und Frossard am 31. Juli Moskau ber laisen haben, diese Bedingungen aber erst am 6. August vom Plenum des Kongresses be­schlossen wurden..."

Also sind jetzt 9 wieder 21? Oder ist ein neues Wunder

Die U. S. P. ist heute nur noch ein Chaos. Im Halle- Parteisekretären, Parteibonzen, Parlamentsmitgliedern zusammen­schen iWolfsblatt" schreibt Hennig: gesetzte Kollegium, enthüllte eine nicht unansehnliche Reihe solcher

Nach der Abstimmung für oder gegen zerreißt die Bartei, gleich- Figuren. Sie trieben Selbstenthüllung, Selbstentblößung, als sie gültig, welcher Flügel die Mehrheit bekommt. Wer dies Ent- die Diktatoren von Moskau zu enthüllen und zu entblößen glaubten. jegliche jetzt noch nicht glauben wollte, betröge Es war eine geistig mittelmäßige Gesellschaft beisammen. Diese sich selbst. Die Dinge find bereits so weit getrieben, daß nur Parteivertreter offenbarten die Begrenztheit ihres Ge­dieser von uns vorgeschlagene Weg, erst einmal unsere Partei 3 fichtstreifes zu wiederholten Malen. Ihre Bedenken, die fie reformieren und dann den Anschluß an Moskau nachzusuchen, noch gegen die 21 Punkte der Aufnahmebedingungen äußerten, banali­Rettung bringen fönnte- wenn beide Seiten wollten... Wir fierten die Forderungen der Russen nach Reinigung, verkannten wollen auf jeden Fall nicht mitverantwortlich sein für den enties- und verzerrten ihre Motive. tiden, in seiner Furchtbarkeit und seinen unheilvollen Konsequenzen gar nicht auszudenkenden proletarischen Bruderkrieg, der nach der Abstimmung ausbricht.

Partei!

Mit solchen Kämpen in einer Partei zu sitzen, mit ihnen gemein­fam zu kämpfen, ist nach dieser Selbstschändung für jeden Revolutionär unmöglich. For Niveau ist so niedrig wie ihre Argumente. Der proletarische Bruderkrieg ist längst entfesselt durch Injurien, Verdächtigungen gegen Andersdenkende ließen sie durch die U. S. P. Er fann nur beendet werden durch die Selbst- die Luft schwirren. Ledebour, ein nur von sich selbst ein­besinnung der Arbeitermassen und ihren festen Busammen- genommener Giftspriser, schimpft Däumig einen Feigling, Crifpien schluß in der alten Sozialdemokratischen irft Stöcker Unehrlichkeit vor. Auf dieser Höhe des Meinungs­tampfes stand die Debatte." Wie wir sie auffassen! Zum Schluß fragt Herzog ganz pathetisch:" Hält man geschehen? Ist etwa gar auch Däumig und Stöcker nicht mehr In Halle machte in einer U.- S.- P.- Versammlung es für möglich, daß ein Legien mit einem Criipien, ein Trozzfi mit einem Dittmann zusammenarbeiten kann?" zu trauen? Oder sollen die Franzosen wirklich wie gewöhn- ürbs folgende Mitteilungen: Wahrscheinlich meint Herzog, daß die Moskauer nur mit liche Boche 3 behandelt werden? Heiliger Lenin , erbarme Aber selbst wenn auf dem Parteitag die Annahme erfolgte, so dich unser, und erleuchte uns mit deiner Gnade! find wir doch noch längst nicht aufgenommen. Dem ersten Rotau Leuten seines Saylages arbeiten fönnen. Er muß es ja wird der zweite nächstes Jahr in Moskau folgen müssen. Auch wissen, denn er hat sich lange genug bei ihnen aufgehalten. dann sind wir noch nicht sicher, ob es uns nicht wie den bereits Die Leipziger Volkszeitung " allerdings, die ja auch immer angeschlossenen Italienern gehen würde, denen man eine ein noch ,, unabhängig" ist, widmet dem Herrn Herzog in voriger Woche aus Anlaß eines Angriffes auf Kautsky folgende jährige Befferungspflicht auferlegt hat mit der Abfuhr: Drohung, eventuell mit einem Fußtritt wieder hinauszufliegen. Auch Dr. Levi, der Delegierte der K. P. D. in Moskau , hat bei seiner Berichterstattung in Berlin in den Musikersälen die Angst seiner Parteigenossen beschwichtigt, von den U.- E.- P.- Leuten an die Wand gedrückt zu werden, mit den Worten: Wir werden die besten Teil erwählt". Auch diese erbärmlichen Dreckwürfe überlassen Bedingungen auslegen, wie wir sie auffaffen, und werden fie viel wir der Verastung der anständigen Genossen. Juristisch verant­schärfer stellen als die U.- S.- P.- Lentchen glauben, sie schlucken zu politische Berantwortung wird man wohl dem ehren wortlich ist für dieſe Gemeinheiten Ehrenfried Wagner. müssen." Wer Levi und seine Genossen kennt und sich ihre Bolitik werten Wilhelm Herzog zuweisen müssen, der die Chef­bergegenwärtigt, wird das zu würdigen verstehen. Die Diftatur Levi das ist die Diktatur des Prole

U.S.P.

Der Schicksalstag der 2. S. p. Parteitag schon am 12. Oktober.

Das derzeit noch bestehende Zentralfomitee der U. S. P. hat beschlossen, den Parteitag, der am 24. Oktober in Halle be­ginnen sollte, schon am 12. Oktober stattfinden zu lassen. Dieser Beschluß erklärt sich daraus, daß der gegenwärtige Zustand für alle Beteiligten ganz unerträglich ist. Beide Parteien in der Partei drängen nach der Klärung wie ein zur Scheidung ent­schlossenes Ehepaar nach der gerichtlichen Verhandlung.

Der Machtkampf in der U. S. P. dürfte in den nächsten drei Wochen Gipfelpunkte erklimmen, von denen man noch nichts ahnt. Ein Vorspiel liefert Eugen Prager in der Freiheit", in der er über die organisierte Sprengarbeit der tariats"! Linken bemerkenswerte Mitteilungen macht.

Brüderliche Liebe.

Der Streit um Moskau tobt sich auch in der nn­

"

Hamburger Drgan mit der Ueberschrift: Stautsty entflieht", und Diese Erklärung( Kautskys gegen Moskau . Red.) versieht das am Schluß setzt es hinzu: Danach hat also Kautsky der Tapferkeit

Die

redaktion der Hamburger Volkszeitung" noch immer nicht nieder­gelegt hat. Dem Herrn ist in der Weltbühne" vorgeworfen worden, daß er sich kurz vor der Revolution von schwerreichen Kapitalisten das Geld für eine Zeitung zu erschuorren suchte, die gegen den Volschewismus gerichtet sein sollte. Außerdem hat ihm die Weltbühne direkte kriminelle Vergehen schwerer Art borgeworfen.

11

werde die Anklage erhoben, er habe von einer Stelle eine

In Berlin bemühen sich drei Gruppen in dieser Hinsicht. Unter Führung von Stahlberg, Rothe und Schulz von der Kommunistischen Partei fommt die eine Gruppe regel- abhängigen Bresse in immer schärferen Formen aus. Zu den mäßig in einem Lofal in der, Alten Jakobstraße zusammen. Die Organen, die am ungeniertesten darauf losschreiben, gehört aweibe Gruppe, die der Leitung des Ehepaars Geher und die Hamburger Volkszeitung ", wo Wilhelm erzog Wegmann untersteht, sammelt sich in den Musikersälen. Die und Kurt Geyer wie die Leipziger Volkszeitung " aase habe das Gelb nicht erhalten. Weiter wird dritte Gruppe bildet den Diskutierklub mit dem altpreußischen sagte: die lyrischen Jünglinge"

-

Namen Adler" und erfreut sich der Führung des Genossen Paul schwingen. In diesem Blatte konnte man vor einigen Tagen Schment. Zurzeit wird daran gearbeitet, diese drei Gruppen folgende Liebenswürdigkeiten lesen: zusammenzufassen und gemeinschaftlich den Kampf gegen den Der dialettische Prozeß in der Geschichte zwingt die Salben Feind zu führen; wobei man bemerken muß, daß unter" Feind" nicht der Kapitalismus, sondern die andersdenkenden Parteigenossen und Lauen, dadurch auch alle Kleinbürger unter den Sozialisten, sich aus dem eigenen Lager zu verstehen sind. Schon seit längerer Zeit zu demaskieren. Die sogenannten rechten Führer der Unabhängigen wird von diesen Gruppen der zuverlässige". Teil der Mitgliedschaft lonnten ihr antibolschewistisches Herz nicht länger ver bearbeitet; ihre Tätigkeit beschränkt sich nicht auf Berlin , sie geht über das ganze Land hinaus.

Auf der Reichskonferenz ist erklärt worden, gegen Wilhelm Herzog Geldsumme für literarische Zwede erhalten, von der er 40 000 2. an die 11. G. B. zu Händen des Genossen Haase abgeben solle.

Herzog beschuldigt, bei der Liquidation eines Beitungsunternehmens.

-

20- oder 80000 M.

-

bon den

an dem er in irgendeiner Weise beteiligt war, Geld unterschlagen zu haben. Das Unternehmen, das Anteilscheine ausgegeben hatte, mußte liquidieren. Später gab Herzog in einer Sigung an, er habe noch eine größere Summe Geldern des Unternehmens im Besiz. Bei dieser Angabe ich lug Genosse Däumig mit der Faust auf den Tisch und leugnen. Troz aller Solidaritätsbekenntnisse und Versammlungsfagte: Da hört aber doch alles auf; den Arbeitern fonnten phrafen! Wit einem Ruck haben sich die Crispiene ehrlich und die Anteilscheine nicht ausgezahlt werben." Nach dem Dresdener unabhängigen Blatt ist auch die loyal" zu den Scheidemännern, ja weit darüber hinaus, in Die Leipziger Volkszeitung " ist der spießbürgerlichen die Bekämpfungsphalang gegen die Bolschewifi Berliner Betriebsrätezentrale an dieser Sprengarbeit eifrig geftelt. Ja, Hie haben immer ehrlich und loyal" dem demokra Ansicht, daß ein Mann, der eine Vertrauensstellung in der beteiligt. In Dresden sollen Fleißner und Wenke be- tischen Bürgertum und allen Feinden Sowjet- Rußlands für Monate, Arbeiterbewegung bekleiden will, solche Beschuldigungen nicht feitigt werden. Viktor Stern und eil sind als Erfat für Jahre hinaus Waffen und Munition geliefert. Auch dieses auf sich ſizen lassen fönne, sondern daß er gegen die Welt­vorgesehen. Aehnliche Vorgänge spielen in Elbing und ander- tlärt das Kampffeld, hellt es auf. Wir sehen: der Feind steht in bühne" tlagen müsse. Dieser Ansicht sei auch die Unter­wärts. Ueberall sehen die Organisationsleiter und Redakteure unsern eigenen Reihen. Es ist der deutsche Spießbürger, der Re- suchungskommission, die den Fall Herzog bearbeite. Herzog schon die Füße derer, die sie hinaustragen wollen. Dabei ist volutionsphilister, der ungeistig bornierte Parteiboche." aber hatte bis zur Tagung der Reichskonferenz die Lage der Freiheit"-Redaktion besonders angenehm, da der die Klage nicht eingereicht, und ein Zuruf von seiner Seite Am nächsten Tage konnte sich Wilhelm Herzog noch weiter habe gezeigt, daß er sich gern um die Stlage herumdrücken Vorsitzende des Diskutierklubs Adler", Paul Schwent, zugleich auch Vorsitzender der Preßkommission der in Freundlichkeiten gegen seine Parteigenossen ergehen. So möchte. Freiheit" ist! Die Hamburger Organisation der U. S. P. hat er es ihnen gegeben: Das Leipziger Blatt ist der Meinung, daß Herzog hat sich schon vor vierzehn Tagen für die Moskauer Bedingun- Kann man Mitglied der 1. S. P. sein und zugleich Anti- wenigstens von der Leitung der Hamburger Redaktion zurück­gen erflärt, erst nachher veröffentlichte die Hamburger Volks- bolichemist? Man fann jogar Vorfigender oder Mit- treten müsse. Man kann sogar Vorsigender oder Mit- treten müsse. Daß diese Ansicht eine kleinbürgerliche" ist, zeitung" ihren Wortlaut. Die Hamburger U. S. P.- Genossen glied des Zentralfomitees sein und sich mit seiner offen be- wird den Leipzigern durch den Hamburger Bezirks- und Orts­erfuhren also erst, nachdem sie ihren Beschluß gefaßt hatten, fannten Feindschaft gegen die Bolschewiti brüsten. vorstand der U. S. P. bescheinigt, der eine Erklärung ver­was fie eigentlich beschlossen hatten. So was gibt's. Die Reichsfonferenz, dieses neun Zehntel aus öffentlicht, wonach er hofft, daß die geforderte Unter­Stirn glatt wurde, seine Augen groß, sein Mund rot, wie Schultern| Kerl aus so hilflosen Augen an, wie er fie. Als er die Arbeite* und Arme sich füllten. Er rief ihr mit einer ganz neuen, hellen und für den nächsten Tag befahl, gaben sie Widerworte. starten Stimme zu, daß sie erst erschrat, dann aber ganz von einer Freude überkommen wurde. So warst du, als ich dich zum ersten mal sah," sagte fie.

-

Der Jungbrunnen."

Stomm," rief er.

"

In der Nacht hörte das Mütterchen, wie er leise aus dem Bett aufstand und zur jungen Magd in die Nebenfammer schlich. In Legende von Wilhelm Schmidtbonn. der nächsten Nacht richtete das Mütterchen der Magd ihr Ehebett Bäterchen und Mütterchen waren, von einem geheimnisvollen her und legte sich selber ins Bett der Magd schlafen. Sie putte Traum geführt, eine Woche gewandert, um den Jungbrunnen zu Noch nicht," antwortete fie, ich will noch ein wenig dich an der Magd die Schuhe, schöpfte ihr die Suppe in den Teller, er­finden. Nun faßen sie vor dem filbernen Teich und fahen, wie sehn." Sie faltete die Hände, und ihr Geficht färbte fich rot vor trug gehorsam jede ihrer Launen. Als den beiden ein Kind kam, biele andere Mütterchen und Väterchen gebückt und tastend ins Glück. hütete sie das Kind wie ihr eigenes und freute sich, daß es im Gesicht Waffer stiegen, sich den Quell auf den Rüden lärmen ließen, sich ,, Komm," rief er wieder, ich bin schon jung bis zu den Füßen. dem Vater gleich sah. Er nahm eine neue Magd, ging die Nächte wohlig zu bewegen begannen und plöglich von den Haaren an, über Sieh her!" Damit flomm er aus dem Wasser und stand als ein zu den jungen Dirnen der Nachbarschaft. Wie eine Naturkraft selber Stirn, Augen, Mund, Schultern hinunter, jung und glänzend lachender Jüngling im Grase, schüttelte die Nässe von seinen Haaren zeugte er mit allen gesunde, lärmende Kinder. Das Mütterchen ging wurden. Wenn sie wieder aufs Land stiegen, standen Jüngling und ab, versuchte, als ob er lahm gewesen sei, die ersten Schritte. überall hin, brachte den Kindern Geschenke, streichelte ihnen das Haar, Jungfrau da, die sich erstaunt betrachteten, befühlten und schon sich Komm," rief er zum drittenmal und sah dabei nach einer Jung- pflegte fie, wenn sie frant waren. einander zuneigten und Mund mit Mund berührten, bis die Jungfrau, die eben schmal und gradbeinig aus dem Teich stieg und in frau hinter die naben Bäume entlief und der Geliebte hinterher Ueberfreude an sich hinunterschaute. sprang. Aus dem Walde sangen Lieder, tausend Vögel sangen mit, und wo die Sonne einen Strahl hinwerfen konnte, leuchtete der weiße Fled eines Menschenpaares in selig vergessener Um­armung auf.

Ach," sagte das Mütterchen, was willst du Junger und Schöner mit mir Alten?"

Wie einfältig!" Sowie du ins Wasser kommst, bist ja auch du wieder jung." Er hatte einen fremden Stolz im Ton und sah sie Bäterchen und Mütterchen saßen lange im Grase, Hand in Hand, wie aus fremden Augen an. und sahen zu. Jahrelang batte das Väterchen gesagt: Ich freue Ich habe dich lieb gehabt beim ersten Blick vor allen anderen," mich meines Alters nicht, ich schäme mich meines faltigen Leibes, fagte sie, du haft mich ausgewählt unter allen anderen. Wir haben ich möchte wieder jung sein, müste auch dich wieder jung sehn, im Feld nebeneinandergearbeitet und zusammen unsere Kinder groß möchte unsere frühere Zeit noch euf anfangen, da ich heimlich werden sehen. Ich bin vollgefüllt mit Glück. Was will ich noch des Nachts in dein Fenster flette: te, da ich dich im Wirtshaus, der mehr?" Schönste die Schönste, nach der ngenden Geige drehte." Jent

Das alles noch einmal haben sollst du!" Er zog sie am Arm. faßen sie am Rande des Teiches und es war nichts weiter nötig, Es kann beim zweitenmal nicht schöner sein," ſagte sie und als hineinzusteigen; eine kurze e darin zu bleiben und jung löste ieine Hand leise von ihrem Arm. Ich will nicht in den und sehnig wieder herauszukommen. Das Väterchen zitterte am Brunnen. Ich will, wie ich bin, nach Haus zu Kindern und Enkeln ganzen gekrümmten Leibe vor Ungeduld. Das Mütterchen aber, und für alle forgen.". Er erschrak und wurde zornig. Merkwür von der langen Wanderung über die Berge noch schwachen Atems, diges Geschöpf! Was tust du? Du fannst jung werden und willst hielt ihn an der Hand fest und sagte:" Warte noch ein wenig. Ich nicht?" Er hob sie in seine Arme und trug sie zum Wasser. Sie muß erst Kraft sammeln, um die Freude ertragen zu können." streichelte seine Hände, umschlang seine Knie, jah ihm ins Gesicht

Mit der Jugend tommt ja die Kraft," jagte er, machte sich und bat und flehte. los und begann sich auszufleiden.

Ich will noch sitzen und dir zufehn," sagte fie.

Er stieg ins Wasser, und sie sah zu, wie seine weißen Haare sich färbten, bis sie golden in dem leisen Wind wehten, wie seine

Gut," sagte er endlich. So bleib alt und trumm. Komm nach Hause." Er aog feine engen Kleider über den aufrechten Leib, so gitt es sich tun ließ.

Bald zeigte es sich, daß ihre Schritte au furz für ihn waren. Er lud sie auf seinen Rücken und schritt unter der Last träftig dahin, sang Lied auf Lied,

*) Wir entnehmen diefe tieffinige Legende dem in der dritten Auflage erscheinenden prächtigen Legendenbuche Der Wunderbaum" Nun höre ich dich wohl," fagte fie, aber fönnte ich doch auch bon Wilhelm Schmidtbonn . Sie wird jetzt besondere Anteil dein Gesicht sehen, statt immer auf deinem Rüden zu hängen." nahme hervorrufen, da die Entdeckung des Professors Steinach Als sie nach fieben Tagen ihr Haus faben, fagte er: Ich Hoffnungen und Wünsche erweckt hat, die seit Jahrhunderten in der Menschheit schlummern. Nachdem von vielen Seiten die soziale fürchte den Spott der Leute, wenn ich mit dir Alten auf dem Rüden und medizinische Bedeutung der Frage erörtert worden ist, geben daherkomme. Steig ab. Laß mich zuerst ins Haus." wir hier einem Dichter das Wort, der die ethische Seite des Problems beleuchtet.

Die Kinder, älter als er, und die Entel, fast ebenso alt wie er, saßen mit ihnen um den Abendtisch und sahen den neuen, jungen

Endlich wurde das Mütterchen schwach, legte sich auf ihr Stroh­bett und sagte: Es geht auf den Tod."

Sie schickte nach ihm. Aber er war mit drei jungen Dirnen zum Tanz gegangen.

" Laßt ihn," sagte das Mütterchen, es ist in ihm, er fann nicht anders." Sie fing über und über zu strablen an, bis sie ihr Aus­seben wieder betam, das sie als junges Mädchen gehabt hatte. Und als fie fo auf ihre Art auch noch einmal jung geworden war, tat sie den letzten Atemzug.

-

Ihre Hoheit die Tänzerin"( Musik von W. Goebe, Tert von Felig und Bars), die erfolgreiche Sommer- Operette des Thalia­theaters, ist jest ton dort nach dem Friedrich- Wilhelm­städtischen Theater übergesiedelt. Die Neueinstudierung hatte am Donnerstag( von 8 bis 11 Uhr dauerte es!) einen Bombenerfolg. Direktor Felig Meinhardt hat für eine höchſt splendide" Ausstattung( in farbenfrohem Rokokostil) und eine erst rangige Besetzung gesorgt. Als Herzogin- Tänzerin bot Elisabeth Balzer mit ihrer schönen Stimme und hingebendem Spiel eine Musterleistung. Sie war aufs beste von Gustav Jahr bed sekun biert. Auch das andere Baar, das heiter fontrastierende, war" oll Schmiß und Laune: fed in ihrer Ausgelassenheit und reizend als Erscheinung Betty Feiner, ein temperamentvoller Liebhaber Fritz Schulz. Eine föstliche Parodiefigur gab Kurt Mikulski . Das Bublifum wiegte sich in den schwellenden, üppigen Melodien des zweiten Attes( der erste ist viel zu breit) und erfreute sich der Jm Operetten­guten Orchesterleistungen unter Ewald Huth.. theater hat man glüdlich Krieg und dergleichen vergessen, wir sind wieder im Jahre 1913.

.

-r.

Die 86. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte, die erste seit 1918, beginnt am 19. September in Bad Nauheim . Es hat sich eine über Erwarten große Zahl von Teilnehmern, nicht nur aus dem In­fönnen unentgeltlich untergebracht werden. an, sondern auch aus dem Ausland angemeldet. Sämtliche Teilnehmer

Kunstchronit.

Der Berliner Künstlerbund veranstaltet vom 20. September bis Ende November eine Ausstellung von Werken seiner Mitglieder bei A. Wertheim, Leipziger Str. 132, IL