Nr. 484+ 37.Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Donnerstag 30. September 1920
ein
nachdem Minister Giesberts im Namen des Reichspostministe- furzerhand das Betreten, feiner" Soulräume verboten hatriums und Ministerialdirektor Dr. Bredow für die Telegraphen- Er hat dem Vorsigenden des Elternbeirats ein Schreiben überverwaltung gesprochen hatte, wurde ein Telegramm des Reichs- mittelt, in dem es u. a. heißt: präsidenten An AIIe" verlesen, das als erstes von den Türmen „ Ich ersehe zu meinem Erstaunen, daß der Elternbeirat der neuen Funkstelle aus seinen Weg in die Weite fand. Es unter Ihrer Leitung trotz des ihm seitens eines großen Teils der lautete: Elternschaft erteilten Mißtrauensvotums immer noch weiter Die offizielle Einweihung der unter dem Rufnamen Boz befte bt. Im übrigen scheinen Sie immer noch nicht§ 5 der Auf dem Nauener Luch wohnt inmitten eines Nebes von seit Jahren in der Welt bekannten Großfunkstelle Nauen jt Sazungen für Elternbeirat an Schulen genügend zu kennen. Drähten, die sich weit in das grüne flache Land hineinfühlen, eine joeben in meinem Beisein erfolgt. Ich beglückwünsche die Meine(!) Schulräume werden am kommenden Sonntag von deutsche Industrie, die dieses Meisterwert der Radiotechnik geniemandem betreten." Spinne, von der ein emfiges Weben ausgeht. Die Spinne ist unermüdlich an der Arbeit, feine Fäden in die Welt hinauszuschaffen hat, zu ihrer hervorragenden Leistung und gebe der Der Herr Direttor tennt also offenbar die Sagungen für schlagen. Die Fäden dehnten sich und wurden im Lauf der letzten Hoffnung Ausdruck, daß für Deutschland dieser Tag ein Mert- Elternbeiräte, auf die er trumpfen zu fönnen glaubt, felbft nicht. stein in der weiteren Entwicklung seiner Ueberseeverbindungen unabhängig von allen Mißtrauensvoten eines großen Teils" der Er weiß nicht, daß die Elternbeiräte auf 2 Jahre gewählt find Jahrzehnte immer länger, so daß sie heute bereits die ganze Welt umspannen. Der Kurs dieser feinen Fäden wechselt und sucht sich sein möge. Ebenso habe ich volles Vertrauen, daß Nauen im Elternschaft, er fühlt sich aber berufen, den Elternbeirat feinerseits Bahn über Ozeane, wilde Gebirge und Palmenwälder, bis er Wiederaufbau des Deutschen Reiches und feines Ueberseehandels auf seine begrenzten Rechte hinzuweisen. Und um fein unbe irgendwo sein Ziel findet und über Tausende von Meilen eine in hervorragendem Maße wirken wird." grenates Unternehmerrecht dem unbequemen Elternbeirat neue Verbindung mit dem Nauener Luch entstanden ist. Die feinen farbige Lampen auf, der Vorhang teilte sich im Hintergrund, und wirklich das Unternehmertum auch im Schulwefen Gin Druck auf den Knopf, im nächsten Augenblid glühten füblen zu lassen, macht er von seinem Hausrecht Gebrauch. Soll Fäden aber, von denen die Rede ist, sind die elektrischen Wellen die Buschauer hatten vor sich das Bild des unter dem Hochdruck triumphieren dürfen? Die ganze Angelegenheit wächst sich gerade der Großfunkstation Nauen , die gestern als vorbildliche feiner Maschinen dröhnenden Saales. Die Tasten zudien flint zu einem öffentlichen Schulstandal aus, der Einrichtung ihrer Art dem Weltverkehr mit einer Feier übergeben auf und nieder, und das erste Telegramm machte sich auf die fofortiges Einschreiten der Behörde erforderlich macht. Reise um die Welt. Umkränzt von dem Neh ihrer Antennendrähte bot sich auf den Nach knapp zweistündiger Baufe lagen die ersten Gr,, Nur immer schön bureaukratisch". grünen Felbern der Havelländischen Niederung das Bild der widerungsglückwünsche vor. Si tamen aus Beting, Wir haben bereits in unserer Sonntagsnummer unter der Spinne in dem schönen neuen Gebäude der Funkstation augen- Java, aus yon, Helsingfors , Stocholm, karta obigen Ueberschrift Mitteilung von der Differenz gegeben, die fällig dar. Man sieht, daß es ein besonderes Haus ist und außer- gena, Rom , New Dort, Rio de Janeiro , Santiago zwischen dem Berliner Magistrat und dem Reichsarbeitsministerium ordentliche Dinge birgt. Seine braunen Klinkerziegel springen de Chile , und liefen fortgefeßt in gebrängter Reihe aus allen in Sachen der Genehmigung von Notstandsarbeiten besteht. Zu der Erklärung des Magistrats. teilt das Reichsarbeitsmächtig hervor in der ganz übersichtlichen flachen grünen Ebene. möglichen weiteren Orten der Welt ein. ministerium mit, daß sie nicht den Tatsachen entspricht, Die Drähte, die die Wellen versenden, hängen an hohen eisernen daß der Reichsarbeitsminister vielmehr in der erwähnten KonfeMasten von 260 und 150 Metern Höhe. Die in 260 Meter Höhe dienen dem transozeanischen Dienst, sie verkehren nur mit den wurden am Mittwoch morgen Preußische Stempelwertzeichen in schaltung des Instanzenwege unmittelbar an das zuAus den Geschäftsräumen des Hauptzollamts Charlottenburg meinden auf Unterstützung von Notstandsarbeiten unter Ausrenz seine Bereitwilligkeit erklärt hat ,,, Anträge Groß- Berliner Ge Bändern der Uebersee; von den kleinen Masten aus wird mit den erheblichem Betrage durch Einbruchdiebstahl entwendet. Das europäischen Ländern Verkehr unterhalten. Und obgleich die Landesfinanzamt Groß- Berlin weift darauf hin, daß der unbefugte bem Referenten des Ministeriums bis zum 1. September mit einem ftändige Reichsamt für Arbeitsvermittlung weiterzugeben, wenn sie größten der Masten weit über die doppelte Höhe des Berliner Handel mit Stempelwertzeichen verboten und strafbar ist. Der kurzen Kostenanschlag eingereicht werden". Entgegen dieser VereinDomes erreichen, so ruhen sie doch nur auf einer Grundfläche, die Berkauf von Stempelzeichen erfolgt nur durch die zuständigen barung soll die Stadt Berlin ihre Anträge sehr berspätet" nicht viel größer, als die flache Hand ist. Mächtige verankerte Steuerstellen und die Stempelverteiler. Eine Erstattung des Be- und ohne jeden Kostenanschlag" eingereicht haben. Das Drahtseile halten sie fest, wie Schiffstaue den Majit eines Segel- trages für ungebrauchte Stempelzeichen durch die Steuerbehörde Reichsamt für Arbeitsvermittlung war daher nicht in der Lage, die findet nur in besonderen Fällen statt, wenn der Erwerb von einer gewünschten Zuschüsse zu bewilligen und auch bis jetzt sind erst für schiffes. zum Verkauf befugten Stelle nachgewiesen wird. Es wird daher vor Ankauf solcher Stempelzeichen von Private Aftenmaterial ist vom Berliner Magistrat niemals angefordect zehn Projekte die erforderlichen Kostenanschläge eingegangen. Das personen und Annahme an Zahlungs Statt dringend gewarnt. worden". Französische Provokationen.
wurde.
Das Haus selbst ist mit kleinen Eisentürmchen besetzt, die die Außendrähte dem inneren geheimnisvollen Gang der Maschinen zuführen. Da drinnen ist prächtigste Helle und Kachelglanz. Es blinkt von den armbiden tupfernen Zuführungsstangen, die hochgespannten Strom leiten, und deren leiseste Berührung den sofortigen Tod bedeuten würde. Dieser Tod droht in der Halle überall, jeder Kontakt, jedes Täfelchen, jedes harmlose blante Teilchen ist mit ihm geladen. Er wird erzeugt von den unter ladierten Hüllen arbeitenden Hochfrequenzmaschinen, die in einem ewigen Summen ein dröhnendes Spinnlied hervorbringen. Gleich felt samen Porzellankaffeekannen stehen die Isolatoren da, die die Umgebung freimachen von dem tödlichen Strom, während bunte Lämpchen blibgleich aufzucken und den Stand der vorbereiteten Elektrizität anzeigen, die bereit ist, in die Unendlichkeit des Raumes hinauszueilen. Dide Tasten flappen mit lautem Geräusch Funten springen über und sputen sich, um über den Ozean zu fchen und an einer fernen Empfangsanlage am Ufer des Mississippi hängen zu bleiben. Der Telegraphist tippt gleichmütig, Japan , Samoa , New York was schert ihn die Entfernung?
Von Kleinen Anfängen und Versuchen hat sich Nauen zu einer Senderanlage allergrößten Stils entwickelt. Sein Betrieb gleicht dem in der Zentrale eines großen Elektrizitätswerkes. Nauen it im Laufe der Jahre zum Standard einer Großfunkstation geworden. Sie ist die unbestritten größte und schönste Station der Welt, deren Funfsignale pünktlich auf den Bruchteil einer Sekunde von den lauschenden Ohren der ganzen Erde bernommen werden.
Die Einweihungsfeier.
der Großfunkstation, die in Bukunft zu einem wichtigen Verbinbungsmittel mit allen außereuropäischen Ländern werden soll, vollzog sich in Anwesenheit des Reichspräsidenten , der Minister Giesberts, Geßler und Scholz. Graf Arco gab einen Ueberblick über die Geschichte des Unternehmens, dessen heutiger Stand wohl das Vollkommenste der Gegenwart, aber nicht Vollkommenheit für die Zukunft bedeute. Das Gntsteien eines Funtentelegramms wurde durch Filmvorführungen lebendig ergänzt. Darauf sprach der Reich 3 präsident im Namen des Reiches die besten Wünsche für das bedeutungsvolle Wert aus, und
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Das Licht der Heimat.
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Einbruchdiebstahl im Hauptzollamt.
Vom Deutschen Transportarbeiterverband, Reichsabteilung der Kraftfahrer, erhalten wir folgende zuschrift:
Diesen Angaben des Reichsarbeitsministeriums gegenüber ftellt der Berliner Magistrat fest:
Im Interesse der Arbeitslosen hoffen wir, daß der Streit recht bald beigelegt und die Anträge des Magistrats Berlin beminfini werden, damit an die Arbeit gegangen werden kann. Zur Mordsache Engelmann.
Am 1. September, bormittags 10 1hr, hatte ein Angestellter der städtischen Hochbauverwaltung die Anträge der Stadt Berlin Am Sonnabend, den 25. September, nachmittags zwischen nach dem Reichsarbeitsministerium überbracht, um sie dem Refeund 6 Uhr, kam der Adjutant Just von der Französischen Bot- renten zu übergeben. Da dieser nach längerem Warten nicht anfdjaft an den Droschkenhalteplah am Karlsplab und bestellte die zutreffen war, hat der Angestellte die Anträge dem Amtsbiene m Kraftbroschte 8449 zur Fahrt nach der Französischen Botschaft. Als Anmeldezimmer übergeben. Sie waren formularmäßig der Kraftfahrer Günther die Tarameteruhr eingeschaltet hatte, ausgefüllt und enthalten u. a. die Höhe der verfiel dem Adjutanten ein, daß er in der Charité, aus der er fam, anschlagten often. Da es sich um rund 800 Ginzelnoch etwas vergessen habe, und ging dorthin zurück mit dem Auf- anträge handelt, ist in dem Begleitschreiben ausdrücklich mittrag, daß der Kraftfahrer warten solle. Als der Herr aus der geteilt, daß das Aftenmaterial jeden Augenblick zur Verfügung Charité zurückfam, fuhr zufällig ein Automobil der Franzöfifchen stände und auf telephonischen Anruf von den städtischen Referenten Botschaft vorbei, das nun der Adjutant bestieg. Der Kraftdroschten- einzeln vorgelegt werden wird. fahrer rief ihm zu, daß er noch 2,20 M. für die eingeschaltete Uhr zu bezahlen habe. Der Adjutant forderte ihn auf, mit zur Boimit Strolch, Bump, Berbrecher usw. und forderte den Fahrer auf, schaft zu kommen. Dort angekommen, beschimpfte ihn der Adjutant in die Botschaft hineinzukommen, um sich eine ordentliche Tracht Prügel zu holen. Kraftfahrer Günther stieg von seinem Wagen Die fortgefeßten Nachforschungen der Kriminalpolizei haben und ging zu dem auf dem Podest stehenden Adjutanten, um ihn noch zu teinem greifbaren Ergebnis geführt. Wichtig wäre es, wort darauf erhielt Günther von dem Adjutanten eine Ohrfeige, muß, etwas Genaueres zu erfahren. Man weiß bisher nur, daß es um das mun auf 17,60 M. gestiegene Fahrgeld zu bitten. Als Ant- über die goldene Remontoiruhr des Ermordeten, die geraubt sein worauf der Herr schleunigst in der Botschaft verschwand. eine Uhr ohne Sprungdeckel war. Engelmann hat sie auch öfter in Reparatur gegeben, man weiß aber nicht, an welchen Uhrmacher, auch nicht, in welcher Stadtgegend. In Frage kommende Geschäftsleute werden ersucht, sich unverzüglich bei den Striminalfommiffaren Boese und Tegtmeyer zu melden. Für Mitteilungen nach dieser Richtung würde ein Teil der ausstehenden Belohnung gezahlt werden. In Gegenwart der Frau Engelmann wurde die Wohnung des Ermordeten noch einmal durchsucht und der Bestand neu aufgenommen. Der Ermordete hat, wie jetzt feststeht, biele Forderungen eingeklagt und beigetrieben. Vielleicht ist der Mörder in den Streifen der von diesen Maßregeln Betroffenen zu finden.
Günther ist 35 Jahre alt und Familienvater. Es wird Sache des Ministeriums des Auswärtigen sein, diesen unerhörten Vorgang zu verfolgen und dem Mißhandelten Genugtuung zu berschaffen.
So sehr wir wünschen müssen, daß die Bevölkerung gegen Angehörige fremder Nationalität Achtung und Tatt bewahrt, so wenig können wir es hinnehmen, daß Vorgänge der hier geschilderten Art ungefühnt bleiben.
Der kleine Kapp in der Privatschule.
Wir berichteten in Nr. 475 von dem selbstherrlichen Vorgehen des geschäftstüchtigen Herrn Direktors der Ohmstedeschen Privatschule. Nunmehr hat Herr Obmstede seinem Herr- im- HauseStandpunkt dadurch die Krone aufgefeßt, daß er dem Elternbeirat, der die Rechte der Eltern und Schüler zu vertreten hat, Das Land glänzte hell in der Morgensonne wie ein böser Traum hinter ihnen.
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die Stadt lag
Auf halbem Wege tamen sie auf den hohen Geestrücken, der das Dorf in weitem Bogen umgab und an dessen jenseitigem Nand die Heide begann.
Da fonnte sie zum erstenmal nach den trüben Jahren rings die ganze helle und gewaltige Weite des Himmels mit einem Blick umfassen, und sie atmete tief auf.
Schließung Berliner Rettungsstellen. Die Rettungsstellen Noppenstr. 36/37, Adalbertstr. 10 und Eichendorffftr. 14 werden vom 30. September d. J. ab geschlossen. Die nächstgelegenen Rettungsftellen befinden sich zu 1: Warschauer Str. 2, Holzmarktstr. 53, Landsbatte sie nie Zeit gehabt. Da erzählte die Pastorin unter Tränen, daß fie damals bei dem Kaliunternehmen ihr gefamtes Geld eingebüßt hatten. Und meinen Namen, Meta, meinen guten Namen dazu," fagte der Pastor- ,, durch alle Beitungen hat man ihn geschleift und die Vorwürfe lieber Gott, ich wollte, ich hätte nie einen Pfennig besessen."
Aber leicht wurde ihr das Sparen nicht gemacht, denn Sarm vertrant fast alles, und sie mußte oft ihren ganzen Berdienst für Haushalt und Miete verwenden. Sie bersuchte vorsichtig, ihn zu befehren, aber als er merkte, was sie von ihm wollte, sab er sie mißtrauisch an und ging fort. Da fühlte sie mit Schmerzen, daß er kein Vertrauen mehr zu ihr hatte. Deshalb sagte sie ihm nichts von ihrem Plan und wollte ihn mit der Tatsache überraschen. Sommer und Winter verliefen ihr in raftloser Arbeit. Die großen Fabriken fummten Tag für Tag ihr Lied von der Arbeit fie achtete nicht mehr darauf. Nur, wenn mit unter ein leises Klirren der Fenster sie aufmerken ließ, lächelte fie:„ Stampft nur zu mich sollt ihr nicht zermahlen." Nun umfing sie wieder der langentbehrte, seltsam anAls der Schnee geschmolzen war und der starke Früh heimelnde Farbenklang oben das unendliche Weiß und lingswind durch die Straßen webte, schrieb sie eines Nachts" Mutter," jauchzte er, siehst du es? Dahin gehen wir Blau und unten das tiefe Braun, das Hügel und Täler, an den Pastor. Sie schrieb, daß sie um des Jungen willen heute!" Und fie freute sich mit ihm und sagte: Dierk Wege und Gräben in seinem ruhigen Schoß verfinken ließ. gern wieder aufs Land wollte, und ob er ihr nicht helfen heute wollen wir eine Landstelle pachten möchtest du hier Wie wohl das tat! fönnte, eine fleine Bandstelle zu pachten. Er wäre der ein- wohnen?" Er wurde ganz ausgelassen vor Freude, da quoll zige, den sie darum angehen möchte, weil sie ja sonst feine auch in ihr die Fröhlichkeit über und sie vertraute ihm alles Verwandten oder Bekannten befäße. Als sie den Brief noch an, was sie heute erhoffte. Er war bierzehn Jahre und sie nachts in den Kasten geworfen hatte, war es ihr, als hätte sie war seine Mutter- aber jetzt war er ihr Kamerad, mit dem damit alle Not von sich getan und ging nun die nächsten sie sich ernsthaft beriet. Froh wie Brautleute langten sie vor Tage in heiterer Zuversicht einher, Dreihundert Mark Hatte dem Pastorshause an, tapfer traten sie ein. fie erspart, das war für die Umzugskosten, das andere würde der Pastor ihr wohl besorgen.
Die alten Leute baten Meta leid, sie wußte ja, wie die Pastorin immer om Geld gehangen hatte. Und nun mußte Es hatte in der Nacht geregnet, die Erde sah schwarz fie, die gekommen war, um Trost und Hilfe zu suchen, hier und kräftig aus, und an einzelnen Stellen legte die junge selber trösten und stark erscheinen in dem Augenblick, da ihre Saat schon den ersten zartgrünen Hauch darüber. Alles war eigene Lebenshoffnung ins Grab sant. frisch und feucht, voll von drängender Vorfreude und Früh- Sie mußte zum Mittagessen bleiben, aber dann drängte lingsahnen. Dann konnten sie die Kirche sehen und die ein- es Meta gewaltsam hinaus. Sie schlug den Weg nach der zelnen Häuser des Dorfes. Sie kannte die Pastorsäder her- Heide ein, ohne Biel - was wollte sie jetzt noch hier? Erst aus, zeigte fie Diert und erzählte ihm, wie sie als junges als fie allein im Freien war, kam es ihr zum Bewußtsein, Mädchen hier und da gearbeitet hatte. Aber er wollte die wie trostlos jezt ihre eigene Lage wieder war. Ohne Geld Heide sehen und den einsamen Hof darauf. Es war fichtige konnte sie nichts anfangen und wo sollte sie das beMorgenluft, und weit jenseits der Kirche lag der blaue kommen? Schatten des Waldes. Dort war es, da lag seine Kindheit und sein Hoffen.
Nach acht Tagen fam die Antwort. Der Pastor schrieb, daß er sich umgefehen habe und daß vielleicht etwas zu haben fci. Und daß er sich freue daß es ihnen in der Stadt so gut ergangen wäre. Ihm selbst freilich ginge es nicht besonders, Kein Wort davon, daß er ihr etwas Geld leihen wolle. Sie mar bestürzt hatte er sie nicht verstanden? So mußte sie felbft hinfahren und mit ihm sprechen.
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Schon am nächsten Tag saß fie auf der Bahn. Sie hatte Diert auf fein Drängen mitgenommen, zu Harm sagte fie aber immer noch nichts von ihrem Plan; nur, daß sie den Bastor aufsuchen wollte, wußte er.
Das Dorf war zwei Wegstunden von der Bahn entfernt.
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Da schrie Diert auf, ein dunkler Giebel tauchte auf das war ihr altes Heim. Diese Aecker hatten ihren Schweiß getrunken, diese Secke hatten Harm und sie einst zusammen gepflanzt, diesen Baum selbst gezimmert. Und in diesem großen dunkeln Tor waren sie ein- und ausgegangen. Da war die Laube und hier der frumme Apfelbaum, auf dem Diert so oft geritten hatte. Ihr Haus, ihr Hof, thre Heimat!
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Und nun saßen sie in der alten, wohlbekannten Stube auf dem Ledersofa, der Kaffee dampfte vor ihnen, und sie Alles war verwildert und verkommen, aber es war ein langten tüchtig zu. Der Paftor war alt geworden in den Stück von ihr selbst; och, und ihr trop aller Not und Sorge Jahren, die Pastorin erschien noch spiger und fahriger, aber ans Herz gewachsen. Wie gern wollte sie hier ihr Leben von ein Leidenszug um den Mund ließ fie jeßt duldsamer er- neuem beginnen, hier wo jeder Baum und jeder Strauch scheinen als früher. Beide freuten fich ehrlich zu ihrem Be- fie fannte, wo fie feftgewurzelt war in der eigenen Erde. fuch. Ach, Meta" fagte die Pastorines ist gut, daß Sier war ihre Heimat! Sie einmal wieder zusehen bei uns. Was waren das für schöne Beiten, als Sie noch hier waren."" Ja," sagte der Paftor, wer hätte das gedacht."
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Meta sah sie erstaunt an. 3ft hier denn irgend etwas vorgefallen?" fragte fie.
Ja, haben Sie denn nicht die Zeitung gelesen?" rief der Pastor und sprang auf. Nein, das hatte sie nicht, dazu
Das Haus war leer. Nur ein paar Gerätschaften standen darin, die des Voßbauern Leute anscheinend hier unterstellten. Beklommen gingen sie beide durch die niedrigen Stuben, ohne ein Wort zu sagen beklommen traten fie wieder ins Freie. Jedes Stück im Hause hatte zu ihrem Innern gesprochen, hatte mit heimlicher Macht an ihrem Herzen gerissen, daß es schmerzte. ( Forts. folgt.)