Die Aussperrung im Zeitungsgewerbe
Der Umfang der Aussperrung.
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beitern eine 15prozentige Rohnerhöhung zugesprochen. Obwohl dis Lohnhöhe auch dann noch erleblich hinter den Löhnen anderer Ars beitergrappen, die ähnlich schwere Arbeit zu leisten haben, zurüdblieb, beschloß die Volversammlung die einstimmige Annahme des Wie bereits an anderer Stelle gemeldet, haben die VerSchiedsspruchs. Die Unternehmer dagegen lehnten einmütig a b. Der Demobilmachungskommissar lehnte die Verbindlichkeitshandlungen, die gestern im Reichsarbeitsmini Die Buchdruderobleute der ausgesperrten Personale der Bei- crilätung in uns völlig unverständlicher Weise die. nur auf die fterium stat fanden, leider zu feinem Ergebnis geführt. ingsbetriebe waren am Freitagnachmittag im Graphischen Ver- Unkenntnis der gesamten Lage zurüdgeführt werden, kannab. Die beharrliche Weigerung der bürgerlichen Beitungseinshaus versammelt, um eine Uebersicht zu geben über den Um Ein Versuch des Arbeitsministeriums, die Parteien zu einer Einiberleger, die den Angestellten durch Schiedsspruch zuge fang der Aussperrung. Es ergab sich, daß zirka 16 000 Per- gungsberjan mlung zusammenzubekommen. wurde von den Arsprochene Gehaltserhöhung von 15 Broz. zu zahlen, erscheint sonen in Frage lommen, und zwar 13 000 technische Arbeitgebern als zwedios abgelehnt. Durch alle diese Tatum so eigenartiger, als die Se tungsbetriebe der Arbeiter beiter und 3000 Angestellte. So kommen z. B. bei der fachen hat sich der Arbeiterschaft eine Erregung bemächtigt, die schaft schon seit Monaten erheblich über diese Höhe der Ge- Firma Ilftein 1600 technische Arbeiter, 2500 Botenfrauen in tündlich zur Grplosion tommen fann. Nun fel ein letter Versuch haltsläge hinausgegangen sind Betracht. Von den 1300 Angestellten befinden sich 900 im Aus- unicrnominen werden. Es verstärkt sich dadurch immer mehr die Vermutung, stand, die übrigen 400 find beurlaubt. Bei der Firma Scherlist Schiedsgericht im Arbeitsministerium einen neuen Am Montag, den 11. Oktober, soll ein daß es die Unternehmer zu einem Machtkampfe tommen seit Mittwoch abend das gesamte, 900 Rppie betragende technische Schiedsspruch fällen. Am Dienstagabend um 6 Uhr wird dann lassen wollen. der dann wahrscheinlich aber weit über den Bersonal entlassen. Vom fausmännischen Bersonal befinden sich eine Bollversammlung im Gewerkschaftshaus Stellung nehmen. Rahmen der bisherigen Bewegung hinausgehen dürfte. 650 im Ausstand, die übrigen Angestellten sind beurlaubt. Bei der Firma Mosse sind vom kaufmännischen Personal 890 im Ausstand, beiter befriedigenden Alärung führen, so ist der Streit unSollte dieser letzte Versuch nicht zu einer, die Wünsche der Ar60 andere find als Arbeitewillige im Betriebe geblieben. Von der vermeidlich Da die Arbeitseinstellung dieser Gruppe die Rob Aussperrung sind bei dieser Firma betroffen 285 gelernte und stoffversorgung der gesamten Berliner Metallindustrie aufs stärkste 2000 ungelernte Arbeiter und Arbeiterinnen. Aehnlich liegen die gefährdet, möten wir die Ravené, Drudenmüller, Steffens u. Nölle, Dinge auch in anderen kleineren Betrieben; trotzdem ist die Situa- Thhfien usw. in letter Stunde noch einmal auf den ungeheuren fion nicht eindeutig und flar. Ernst der Luge hinweisen.
Die bisher noch erschienenen bürgerlichen Tages. zeitungen, die„ Germania ", ,, Deutsche Beitung" und Deutsche Allgemeine Beitung" haben nunmehr auch ihr Erscheinen eingestellt. Die Berliner Zeitungsberleger beabsichtigen wie eine Korrespondenz zu melden me-, ein Einheitsblatt herauszugeben, dessen erste Nummer heute erscheinen soll. Offenbar wollen die Unternehmer damit dokumentieren, daß sie sich auf eine längere Dauer des Streits reip. der Aussperrung einzurichten gedenken. Wenn die Herren bei ihren Kalfulationen sich mehr vom faufmännischen als vom Machtstandpunkte des Unternehmers le ten ließen, müßten fie freilich zu dem Resultat kommen, daß die ihnen während diefer Reit en stehenden Verluste sehr erheblich höher sind, als die Kosten Der 15 Prozent Gehaltserhöhung für ihre Angestellten.
Bei diesem hartnädigen Standpunkt der Unternehmer ist zu befürchten, daß die Bewegung in den nächsten Tagen. weitere Areise erfaßt. Eine Gefahr, die abzuwenden zurzeit noch in den Händen der Zeitungsverleger liegt.
Der Verhandlungsleiter Geheimra: Bühler erklärte, daß der Reidsarbeitsminister sich über den Stand und die Ursache des Konflikts im Zeitungsgewerbe informieren und angesichts der außerordentlichen Bedeutung, die in dem Nichterscheinen aller bürgerlichen Zeitungen liege, versuchen wolle, durch seine Vermittlung eine Verständigung zwischen den Parteien herbeizuführen. Diese Verständigung wurde im Laufe der mehriftündigen Berhandlungen nicht erreicht.
Rundgebungen verschiedener Betriebsinhaber deuten darauf hin, daß fie durchaus nicht gewillt sind, das Kesseltreiben der Großbetriebe gegen die Arbeiter mitzumachen. Zu dieser Stellungnahme werden sie bewogen durch finanzielle Rüdfichten.
Wiederholt kom in der Sigung zum Ausdruck. daß die Unternehmer mit dem Feuer spielen. Gerade die gegenwärtige Zeit fet am wenigsten dazu geeignet. Sehr leicht könne die Bewegung auf bas ganze Reich übergreifen. Es sei auch leicht möglich, daß die ausgesperrten eintritt. Arbeiterschaft im allgemeinen in eine Sympathiebewegung für die
Am Schlusse der Verhandlungen verwies der Leiter Albrecht noch darauf. daß bei Teilauafperrungen ber Rest im Betriebe zu berbleiben hat, bis weiteres angeordnet wird.
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Wie man die Arbeitslosigkeit fördert.
Der Verband der Staats- und Gemeindearbeiter schreibt uns: Jedem Einsich.igen dürfte flar sein, daß in gegenwärtiger Zeit in allen Berufen, also auch in dem der Kranfenpflege ein Ueberangebot an Arbeitskräften vorhanden ist. Um der großen ArbeitsTojigfeit zu steuern, bat der Demobilmachungsiommi ar biele ſchöne Verfügungen erlassen. In einer von denen wird den Arbeitgebern im Bezirf Grof- Berlin zur Pflicht gemacht, alle diejenigen, die am 1. August 1914 nicht in Groß- Berlin Beschäftigung baten, zu entbei Ausbruch des Krieges waren. Biele Arbeitgeber berkuchen nun, laffen, damit sie in ihre Heimat bgm. an den Ort zurüdfahren, too sie die Bestimmung aus allerlei Gründen zu umgehen. Zu diesen Ar beitgebern gehört auch der Berliner Magistrat.
Die Verhandlungen im Reichsarbeitsministerium. Die Zentralftreif Leitung batte zu gestern nachmittag den neben den sogenannten ständigen Schweitern auch ifs In den städtischen Krantenanstalten Berline perUeber den Vermittlungsversuch durch den Reichsarbeitsatinifter nach dem Alexandriner eine Versammlung jämtlicher Berschwéstern beschäftigt. Diese, unterscheiden sich von erferen in dem Konflikt im Zeitungsgewerbe erfahren wir: trauensleute und Obleute aller jest an der Be durch nichts als durch den Namen, sind oft lange Jahre im Bruf, Auf Veranlassung des Reichsarbeitsministers waren die Afa" pegung den 3eitungsbefrieben betei= haben fast ausnahmslos die staatliche Anerkennung, leisteten dem ( als die Bertretung der streitenden Angestellten) und der Arbeitsigten Berufsgruppen einberufen. Es handelte sich Vaterlande 4 und 5 Jahre Kriegsdienste und werden nun, zum geberberband für das Berliner Zeitungsgewerbe, ferner die Vor- namentlich darum, ein Stimmungsbild aus den Streit- und Dank dafür, von den allmächtigen Oberinnen mit Zustimmung der stände der in Frage kommenden Arbeiterorganisationen, des Berschiedenen Redner ist noch hervorzuheben: Im Betriebe der Lehr schwestern eingestellt. Diese Lehrlinge, die für ein ges Sperrbetrieben zu erhalten. Aus den Ausführungen der ver- Verwaltungen entIgijen. An ihrer Stalt werden jogenannte bandes der Deutschen Buchdrucker, des Verbandes der Buch- und Charlottenburger Neuen Zeit" war das Anfinnen ge- ringes Taschengeld tätig sind, werden in fast allen Fällen aus der Steindruckereihilfsarbeiter, des Deutschen Buchbinderverbandes und stellt worden eine Zeitung jämtlicher beteiligten Zeitungsverlage Provinz nach Berlin geholt, trotzdem genügend Pflegedes Deutschen Transportarbeiterverbandes geladen. zu bruden mit dem Kopf:" Notstandzeitung Groß- rinnen und Privatichweitern beschäftigungslos in Berlin herums Berlin ". Das Verlangen wurde natürlich abgelehnt. irren. Wenn schon der Magistrat dem Wunsche der Oberinnen auf Bei Scher I ist das gesamte Person i außerhalb des Betriebes, Einstellung von Lehrschwestern nachfommen zu müssen glaubt, jo mit Ausnahme der Portiers, an deren Verbleiben auch die Ausge- sollte er veranlassen, daß vor allem auf die oben Genannten zurückSachen ein Interesse haben. Es sind Gerüchte über Sabotageafte bag auch diese Kräfte mit einem Taschengeld abgespeist werden. sperrten wegen der Bewachung ihrer im Betriebe verbliebenen gegriffen wird. Jedoch müßte von vornherein ausgeschlossen sein, gegenüber der Firma Scherl verbreitet worden. Der Vertreter des Im Rudolf- Virchow- Krankenhaus ist es dem Betriebsrat gelungen, Personals der Firma Cherl beitritt entschieden jeden Sabotage- das Bemühen der Frau Oberin, die an Selle der„ Silfsjdwestern" aft. Die Kollegenschaft hätte auch gar fein Interesse daran, Sabo- gleichfalls Lehrlinge einstellen wollte, zunichte zu machen. Den Betage zu üben. da fie ja doch alle einmal wieder in den Betrieb zu- trieberäten olier übrigen Strantenanstalten fann nur empfohlen Die Vertreter der„ Afa" erklärten, daß der Schiedsspruch des rüdfahren wollen. Redner verlangt, daß nicht bloß die Angestellten, werden. das Beispiel vom R.- B.- Krankenhaus nachzuahmen. Den Schlichtungsausschusses Groß- Berlin, der am 6. Oftober ergangen sondern auch das tecnische Personal die Betriebe überwacht. Bei Demobilmachungskommissar ersuchen wir, dem Berliner Magistrat und von den Arbeitgebern nicht angenommen worden war, von der Deutschen Allgemeinen eitung" find die Ange zu bedeuten, daß auch er den geltenden Bestimmungen Rechnung zu stellten etma 90 bollzählig im Streif; dagegen ist das ihnen abgelehnt werde, da sie eine mindestens 20 pro brige Personal im Betrieb, etiva 450 Personen starf. Es wird im tragen hat und sie nicht durch irgendwelche fein ausgeflügelte 00 gentige Erhöhung der Gehälter forderten. Finessen der Oberinnen zu umgehen versucht. Betriebe eine Annonce gefest, obwohl es verlangt worden war. Von den Arbeitgebern wurde erklärt, das sie nach wie vor Eine Aussperrung wurde nicht vorgenommen. Die Direktion baran festhalten. müßten, die Verhandlungen über Neufestrebung teilte dem technischen Versonal mit, daß sie den Schiedsspruch für Achtung, Töpfer! der Gehälter der kaufmännischen Angestellten jolange zurüdzu die Angestellten qnertenne und die 15 Pro3. sablen wolle. Sie Die geftrigen Verhandlungen find wiederum gefcheifert. stellen, bis die am 25. Ottober beginnenden Verhandlungen scheint sich aber zu scheuen, fich felber an die Zentralitreiffeitung au Die Unternehmer wollen den Schlichtungsausschuß anrufen. Wir zwischen dem Deutschen Buchdruckerverein und dem Verband der wenden, um nicht als erster Bwilliger zu erscheinen. Sie sagte, ersuchen die Stollen. fich im Laufe des heuteen omittags mir Deutschen Buchdruder über den neuen Reichstarif beendet seien, te babe es nicht nötig, hinzugehen. Es ist der Eindruck vorhanden, usicrem Bureau, Fernſpr. Morizo azz 9897, in Verbindung zu die für die Lohn- und Gehaltsverhältnisse im gesamten deutschen bak die Direktion es gern sehen würde, daß einige Herren der Buchdrudgewerbe richtunggebend werden würden. Im übrigen Firma wartet die Beschlüsse der Zentralftreifleitung ab. Zentralstreifleitung zu ihr fämen. Das technische Bersonal der feien die Arbeitgeber bereit, etinaige Erhöhungen, die in diesen Es wurde beschloffen, eine neue Versammlung der Funktionäre Verhandlungen vereinbart würden, den Angestellten rückwirkend einzuberufen. Tag, Stunde und Ort werden durch Anzeigen in tom 1. Oktober an zu zahlen. Endlich würden sie sich damit ein- den Arbeiterblättern befanntgegeben. berstanden erklären, den Angestellten fdion jezt einen Vorschuß auf die etwa eintretenden Gehaltserhöhungen zu bewilligen.
Die Vertreter der Angestelltenverbände lehnten jedoch diesen
Vergleichsvorschlag der Arbeitgeber ab.
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Gewerkschaftsbewegung
Der Vorsitzende erklärte damit den Vermittlungsverfuch als Borläufig gescheitert, behiclt fich jadoch im Auftrage des Drohender Streit im Eisenhandel. Reichsarbeitsministers vor, die Barteien alsbald zu neuen Ver Seit 6 Wochen werden die Arbeiter des Eisenhandels durch vie handlungen zusammenzuberufen, wenn ihm der geeignete Verschleppungstaktit des Arbeitgeberverbandes an der Nase herBeitpunkt als gefommen erscheine. ummgeführt. Durch Echiedsspruchy wurde am 4. September den Ar
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Zentralverband der Angestellten. Die für den 11. Oftober angefündigte Versammlung der gesamten Angestellten des Teriilgroßhandels im Lehrervereinshaus findet nicht statt, weil durch Verschiebung der Berhandlung auch eine furze Verschiebung der Versammlung notwendig ge worden ist. Der Bersammlungstermin wird noch bekanntgegeben.
Angestellte im Einzelhandel. Am Sonntag, vormittag 11 Uhr, findet im Lustgarten eine große öffentliche Versammlung statt. Tagesordnung: Annahme des Schiedsspruches oder Sireif? Die Funktionäre werden gebeten, bie Handzettel zu dieser Versammlung am Sonnabend vormittag im Verbandsbureau abzuholen. Zentralverband der Angestellten.
verantw. für den redaft. Teil Dr. Werner Beiser, Charlottenburg ; für Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Vorwärts- Verlag G. m. b. S., Ferlin. Drud: Borwärts- Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlia, Lindenstr. 3.
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