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fratie oder Diktatur- find jet flarer gezeichnet als zubor, es gibt nur noch ein Entweder Oder, ein Hüben oder Drüben. Wir zweifeln nicht, daß der Gedanke der Demo fratie auf die Dauer siegen wird, denn für ihn sprechen die realen Entwicklungsmöglichkeiten, für ihn spricht jedes wahre Kultur- und Menschheits­empfinden.

Die letzten Augenblicke.

Halle, 16. Oftober.( Eig. Drahtb.) Bon heute ab gibt es teine Unabhängige sozialdemo­fratische Partei mehr, oder wenn man will, gibt es fünftig zwei Unabhängige Parteien, wie die Reste eines in zwei Stücke geschnittenen Wurms fich als selbständige Teile weiter frümmen. Der entscheidende Moment verlief so: Als der Antrag Däumig Stöcker, der sich für die Moskauer   Bedingungen ausspricht, mit 237 gegen 156 Stimmen angenommen wurde, bestieg Crifpien die Tribüne und verlas eine Erklärung des Zentral­fomitees der U. S. P. D.  , in der er erklärte, daß durch die Annahme der Mosfauer Bedingungen ein Teil des Partei­tages seinen Willen fundgetan habe, den Namen St. P. D. an­zunehmen. Die K. P. D. bestehe aber bereits. Dadurch sei Dieser Teil aus der Partei ausgeschieden und die in dem Saal tagende Versammlung habe aufgehört, der Barteitag der unabhängigen Sozialdemokratie zu sein. Er forderte feine Anhänger auf, den Saal zu verlassen, um den Parteitag der U. S. P. anderswo fortzusehen.

gemeinen unter großer Ruhe, nur als Sunert Halle gegen dem Ernährungsministerium reagiert worden sein soll. So die Bedingungen stimmte, setzte ein ohrenbetäubendes Pfeifen sei das maßgebende Organ der Devisenpolitik außerstande feiner neufommunistischen Hallenser   Parteigenossen von der gewesen, in den Verkehr ntit fremden Zahlungsmitteln in einer Weise einzugreifen, die eine planmäßige Sicherung des Galerie ein. Einfuhrbedarfs zur Zeit billigen ausländischen Geldes mög­lich gemacht hätte.

Wußte Hermes...!

Schwere Anklagen im Fall Augustin.

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Treffen diese Angaben zu der Reichstagsausschuß hat Gelegenheit, fie nachzuprüfen, so wäre Dr. Hermes mit Zu den aus dem Reichsministerium für Ernährung und Vand- einen Amtsberatern als Sachwalter der deutschen   Ernäh­rungswirtschaft völlig gerichtet. rungswirtschaft völlig gerichtet. Ein Ernährungsminister, wirtschaft gemachten Angaben erfährt bie B. S.- Korrespondenz noch der mit der Zahlkraft des deutschen   Geldes Schindluder treibt folgendes: Dr. Augustin war im Reichswirtschaftsministerium und zu einer Zeit, wo sich der Einfuhrbedarf auf Milliardenwerte Lebensmittel neue Basten auferlegt, hat für alle Seit Später in dem davon abgezweigten Reichsernährungsministerium beziffert, der damit der Reichskaffe bei der Verbilligung der ausgespielt. zuerst als Referent, dann nach seiner etatsmäßigen Anstellung als Lebensmittel neue Lasten auferlegt, hat für alle Seit Geheimer Regierungsrat   und vortragender Rat, später auch als Ministerialrat

ausschließlich und nur unter Dr. Hermes,

Der Ludendorff der Presse.

der damals zuerst Sektionsleiter, dann Dirigent, darauf Mini- Oberft Nikolai als Organisator der alldeutschen Presse. sterialdirektor der landwirtschaftlichen Abteilung und ab 1. April Nach einer Zeitungsmeldung gedenkt Oberst Nikolai aus der dieses Jahres Minister war, tätig, so daß der Umstand, daß die Ver wohlverdienten Versenkung, in der ihn das unjelige Kriegsende und fehlungen Augustine vor dem 1. April dieses Jahres liegen, Teine die Revolution hat verschwinden lassen, wieder aufzutauchen und Entlastung für den Minister Hermes darstellt, zumal eine attive Preisetätigteit zu entfalten. Hermes, obwohl er von diesen Berfehlungen wußte, Dr. Augustin Ueber Nikolais verhängnisvollen Einfluß auf das gesamte die Leitung der Abteilung V seines Ministeriums als Dirigent an- deutsche Presseivesen der Kriegsjahre noch viel Worte zu verlieren, vertraute und ihm die Beförderung zum Ministerialdirektor hieße Eulen nach Athen fragen. Sicht man einmal ganz bon, zugefagt hatte. Staatssekretär Dr. Huber wurde bereits im seiner ureigensten Schöpfung, dem famosen Kriegs preffe. Diese zuerst mit Ruhe angehörte Erklärung rief all- Mai d. J. vor dem am 21. Mai erfolgten Antritt quartier, dessen Leistungen zum Gespött der ganzen mählich auf der linken Seite und noch mehr auf der Galerie des Urlaubs durch Dr. Augustin auf das Bedenkliche Welt wurden, ab, so genügt schon allein der Hinweis darauf, immer stürmischer werdendes Gejohle und Pfeifen der Uebertragung der Leitung einer Abteilung an Dr. Augustin daß Nikolai lebten Endes der Verantwortliche für jene amtlichen hervor, sodaß schließlich die letzten Säge im Lärm unter- unter diesen Umständen aufmerksam gemacht, und gab hierbei selbst Berichte des deutschen   Generalstabs gewesen ist, die in so fri­gingen. Das Toben dauerte mehrere Minuten, und dann zu, voler Weise die deutsche Oeffentlichkeit über den wahren Stand der stimmte die Linke stehend die Internationale" an, während militärischen Lage in der letzten Phase des Krieges getäuscht haben. die Rechte den Saal langsam verließ. Nifolai war es, der der Presse und der öffentlichen Meinung in Deutschland   systematisch suggerierte, daß die Fochsche Reserbe­armee vollständig aufgerieben sei, die dann zum all­gemeinen Entseßen am 8. August 1918 mit fürchterlicher Wucht in Aftion trat.

haben."

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daß er, der Minister, diese Verfehlungen kannte;

Untersuchung gegen Hermes.

Als sich der Lärm gelegt hatte, ergriff Braß das Wort er kann also nicht erst Ende Juni diese Dinge erfahren und erklärte, daß der Parteitag der unabhängigen Sozial­Zu diesen Anschuldigungen wird sich Minister Hermes mun demokratie weitergebe, wenn auch ein Teil der Dele­gierten auf die Ausübung seiner Mandate ber- wohl ganz unzweideutig äußern müssen. 3ichtet hätte. Und dann erteilte er Sinowjet das Wort. Dieser, mit religiösem und fanatischem Jubel begrüßt, sprach Durch das offiziöse Telegraphenbureau wird foeben folgende amt. mit sehr heiserer Stimme. Er beglückwünschte die unab- liche Mitteilung verbreitet: hängige Partei zu ihrem Beschluß und sang das hohe Lied Gegen den Reichsminister Dr. Hermes sind in der Deffentlichkeit der soeben vollzogenen Spaltung. Dabei verstieg er sich zu Angriffe fachlicher und persönlicher Art erhoben worden. Soweit Beschimpfungen der ausgeschiedenen Rechten, die sicht diese Angriffe fich auf dem Gebiet der Wirtschaftspolitik bewegen, wird Gelegenheit sein, bei den Verhandlungen des Reichstags die er­lich unmittelbar nach dem Rausch eine deutliche Razen forderliche Klärung herbeizuführen. Soweit es sich um Vorwürfe jammerstimmung unter einem Teil der Neufommu- handelt, die gegen die Person des Reichsministers gerichtet sind nisten hervorrief. Die Bezeichnungen des Crifpien- und Maßnahmen seiner Geschäftsführung in Zweifel zu ziehen suchen, schen Flügels als Agentin der Bourgeoisie" usw. hatten hat der Reichskanzler auf ausdrücklichen Wunsch des Reichs gum Teil eine als umgefehrte Wirkung, sie ministers Dr. Hermes im Einvernehmen mit dem Kabinett den Reichs Sinowiew erhoffte. E3 war flar, daß manchem justizminister und den Reichsfinanzminister beauftragt, die Sach- und Linksunabhängigen diese Bezeichnung der Leute, die man vor Rechtslage festzustellen. Durch dieſe ministerielle Untersuchung wird sich die Dinge nachzuprüfen!

Dieser Mann, in Presiedingen ein Sarjardeur wie sein, Chef Ludendorff  , hält nun die Zeit für gekommen, eine neue fegensreiche" Tätigkeit au entfalten in Verbindung mit all. deutschem Großkapital. Gr plant nicht mehr und nicht weniger als einen Zusammenschluß nationaler Zeitungen in Deutschland   zu organisieren und diesen Konzern durch ein von ihm geleitetes Berliner   Bureau zu beeinfluſſen. Solche Absichten können den nicht überraschen, der bereits im methodischen Auftauf großer Beitungen durch einen Stinnes den ersten Schritt aur Dienstbarmachung der deutschen  Preffe für bestimmte Interessentengruppen erkennen mußte. Die Pläne Nikolais setzen diese Absicht der Verfälschung der deutschen   öffentlichen Meinung nur fort und fordern im Bolts­haltung der Bresse   am Herzen liegt.

10 Minuten noch als Genossen ansprach, doch zu weit ging. hoffentlich der Reichstag   nicht ab halten lassen, seinerseits interesse den schärfsten Protest aller derer heraus, denen die Rein Sinowjem

des Exekutivkomitees der Dritten Internationale, daß man bon der unabhängigen Partei keineswegs verlange, daß sie sich sofort mit der K. P. D. verschmelze. Er forderte ausdrücklichst die unabhängige Partei" auf, einen Vertreter in das Exekutivkomitee der Moskauinternationale zu entsenden.

Lebhafter Beifall begrüßte diefe Rede Sinowjews, doch war die Begeisterung bei weitem nicht mehr dieselbe, als nach feinem vorgestrigen ersten Auftreten. Ueberhaupt zeigte die weitere Tagung der Linksunabhängigen eine deutliche Un­beholfenheit seitens des Bureaus und eine gewisse Ernüchte­rung bei den Delegierten, die durch die Reden der neu ein­getroffenen auswärtigen Gäste aus Norwegen   und der Schweiz  alles andere als behoben wurde, denn diese Ausführungen flangen feineswegs zuversichtlich.

Die Einfuhrsabotage.

Differenzen im Braunkohlengebiet. In unserer Darstellung über die Tätigkeit des Reichs­ernährungsministers Dr. Hermes in der Del- und Fett­Salle, 16. Oktober. Verhandlungen, die heute hier givischen wirtschaft haben wir bereits darauf hingewiesen, daß von Arbeitgebern und Arbeitnehmern des mitteldeutschen Braun­diesem Sachwalter der Wirtschaft eine plan- und ziel- fohlenbergbaues stattgefunden haben, find gescheitert, da die Ar­lose Einfuhrpolitik getrieben wurde. Nun werden beitgeber erflätten, feine weiteren Zugeständnisse in der Frage uns Gerüchte bekannt, die zu verzeichnen nicht lohnte, wenn der Lohnerhöhung machen zu fönnen, ohne eine Kohlenpreis sie nicht in ganz bestimmter Form auftauchten und in ganz erhöhung eintreten zu lassen. Es wurde eine 22gliedrige paritä gleicher Richtung lägen. tische Kommission gebildet, die die Verhandlungen mit dem Reichs arbeitsministerium fortsetzen soll

Der Streik in Leipzig   beendet.

In Bankfreisen, die darüber informiert sein müßten, wird nämlich davon gesprochen, daß das Ernährungsmini­sterium volle drei Monate, die Zeit des günstigen Balutastandes, hat verstreichen lassen, ohne ein flares ( WTB.) Leipzig, 16, Oktober. Die streitenden Gas Einfuhrprogramm für Lebensmittel aufzustellen. Die Trotz der wüsten Auftritte unmittelbar vor und nachher Devisenbeschaffungsstelle habe sich gegen dieses Verhalten des und Elektrizitätsarbeiter haben heute nachmittag mit fehlte dem eigentlichen Moment der Spaltung nicht eine ge- Ernährungsministeriums wenden müssen und sei sogar ge- großer Mehrheit die sofortige Wiederaufnahme ber wiffe Tragit. Ein Teil der Delegierten war ersichtlich zwungen gewesen, wiederholt Eingaben an die Arbeit befchloffen; damit ist der eine Woche dauernde Streik be bewegt. Die entscheidende Abstimmung vollzog sich im all- Reichsregierung zu machen, auf die erst im Oktober von endet.

Der junge Arbeiter.

Bon Hans Gathmann. Nun ist der Tag bergangen, die Räder stehen still.

Ich darf mit frohen oder bangen Gedanken denten, was ich will. Ich darf den Glanz noch sehen, der in der Ferne sintt.

Und will das große Glück verstehen, das aus der Ferne winkt.

Ich darf im Tagentschwinden, dem Glut und Glücke fehlt, glutvoll die eigne Seele finden, die fich der Welt vermählt. Die Straßen gehn zur Ruhe, mein Blut braust wild und voll. Ich weiß in allem, was ich tue, die Zukunft, der ich dienen soll. Ich seh zu meinen Füßen mein Schicksal, dumpf und hart. das Leben aber will ich grüßen, den Tag, der meiner Kräfte harrt. Ich fühle mich dem Heere

der Brüder eingereiht..

Wir schaffen,

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daß uns niemand wehre!- aus eigner Kraft uns unsre 8eit!

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Das Reklamewefen als Kulturspiegel. Reklame und Nitsch, das waren früher zwei Begriffe, die an­ders als vereint gar nicht gedacht werden konnten. Wir wissen aus Großvaters Mund: Wo Reklame schreit, da heißt's vorsichtig sein. Das waren die stillen Zeiten. Das Gute, laßt nur, das preist sich von selbst an, ohne Anpreisung! So hätte ein Witbold sagen fönnen. Trop des logischen Widerspruches, es war jo.

gebundener Kehle, sparte sich sein Bestes für die glanzboll ge fungene Arie des dritten Attes. Ihm und der Gastin   schallte Bes kss. geifferung und herzlichster Beifall entgegen.

Der Mensch wird zum Reklameschrei und trägt sein Schild auf| Ober, Kirchner und die helgers; der Tenor Kirchners, zuerst mit Brust und Rüden", sagt ein junger Dichter vom Jahre 1920. Damit ist nicht gesagt, daß Reflame eine Geburt von heute wäre. Oh, man wußte schon immer, die Masse irgendwie angu­ziehen. Die Wahrheit, daß nach Polenz ein pikanter Tifel bereits ein Drittel Erfolg bedeutet, fannten viele, die davon lebten; auch Shakespeare  . Was anderes als die geschickteste odreklame ist hinter Dramenüberschriften wie: Was ihr wollt! oder: Wie es euch gefällt! zu suchen? Wie naiv! möchte man ausrufen. Wir Betriebsamen, wir empfinden dieses leise Geschrei" der gemütlichen Vorfahren gar nicht mehr als solches, wenn wir keine Autos mit Schildern, feine Platatsäulen, feine elektrisch- farbenreiche Scheinwerfer dazu denken.

Das ist der Jahrhundertsprung vom leisen Geflöte: Was ihr wollt! bis zum Europa  - Posaunenton: Salem   Aleitum! Die Ent­fernung schrumpft zur Stecknadelkoppe zusammen.

Vorteilhaft für die Weiterentwicklung war die rege Anteil­nahme der Künstlerschaft, zur Ausgestaltung und Veredelung war somit ein Anstoß gegeben. War man ehemals möglichst darauf be­dacht, den Gegenstand hinauszurufen, fo erlangt heute das wie" doppelte Bedeutung. Wirkung wird gefordert, nicht zunächst durch die dahinter verborgene Sache, sondern durch den Ruf als solchen. Bielleicht ist hier ein Anjabpunkt für eine Kunstt der Zukunft, eine Klassik der Großzügigkeit!

Neue Wortbildungen entstehen, eine Platatstenographie: A.E.G., Delag usw. Das Telephon, der Telegraph, der Flugschiffpropeller, die Nervigkeit des Geschäftsmannes: überall Schnelligkeit und furze Klarheit. Sternheim, der geniale Zeitsatiriker, gibt auf der Bühne seiner Beit ihr Spiegelbild. Nur fehlt noch der eine, der diese herrliche Aufwuchtung des neuen Jahrhunderts gestaltet zur ge= radlinigen Großkunst einer hoffnungsvollen Zukunft. Dann wird auch an den Säulen in großer Ruhe der Stempel prangen: So bin ich! M. K.

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Maria Joogrün als Martha". Die Lieblingsoper unserer Großeltern und Mütter, das erste Theaterereignis unserer eigenen Jugend, unvergessen, unvergeßlich, hat gestern in der Staatsoper mit neuen Reizen gelodt und bewegt. Dieses Gemisch aus Pariser Grazie und deutscher, tränenfeuchter Gemütstiefe bleibt das Muster einer Spieloper und bleibt in der sauberen, feinen Orchesterarbeit, im Schmelz   der Romanze, in der Rhythmit der Bauerndhöre, in der Klangfarbe des Quartetts ein Bravourstück für die Stare und ein Meisterwerkchen für die Nichtblafierten. Da fam plöblich mit der raschen technischen Entwicklung ein Das Stüd, in dem der letzten Rose" ein schmachtendes Lied ge­widmet ist, lebt hundert Jahre von uns entfernt. Aber wir haben Jahrzehnt herauf, in dem ein Ausbruch vorherrschend wurde die Künstler fünden ihn!-: der Schrei. Nicht von Nachbar zu es lieb. Maria Jopgrün fingt dieses Lied, und ein Kunstwert flingt Nachbar, sondern von Erdteil zu Grdteil wurde gehandelt. Und von ihren Lippen. Selbst wenn sie, durch ein starres Orchester auch in den Städten, wo noch feine elektrischen Drähte Verkehrs  - vom Publikum getrennt, mehr Gebrauch vom Kopfton macht, als wagen antrieben, wo die Lüfte noch nicht durchsurrt wurden von sonst nötig erscheint, bleibt der Duft, der süße Glanz, die rosa oftflugzeugen, auch in den stillen Gassen schoß der Schrei empor Farbe ihres Keloratursoprans herrlich. Vollendeter noch wirkt ihr nd fündete. Und wo die Wand nicht Träger der Reklame, da ist Spiel, das sich in hundert fofetten, zierlichen, ironischen Einzel­3 der Mensch. Lächelnd denke ich an einst beim Durchschreiten der heiten gefällt und hinter das dem fleinen, lächelnden Gefichtchen Friedrichstraße  , wenn in der engen Gaffe die mit Schildern be- eine größere, atemfchwere Seele aufblicken lägt. Auch in der hängten Zeitungsverkäufer das Neueste anpreisen. Moderne Flagel  - leichten Schonung des Gesanges eine Schauspielerin von hohem Jantet, die vom Lagesstung der Menschenmasse gepeitscht werden. Rang. Ihr zur Seite, in schönsten Zusammenflang, die Arndt­

Wiederanknüpfung internationaler Zusammenarbeit von Schrifte stellern. Im Verlag Ernst Rowohlt  , Berlin  , erscheint dieser Tage eine Schrift über den Stand der Kunst und der Dichtung in England, Frankreich  , Deutschland  , Italien   und Holland  , durch welche die Kenntnislücke ausgefüllt werden soll, die durch den Krieg in dem wechielseitigen Boneinanderwissen der Völker entstanden ist. Je ein Angehöriger der fünf Länder führt das Wort, Markus Hübner ( Deutschland  ), Paul Colin  ( Frankreich  ), Dirt Goster( Holland  ), Romano Guarnieri( Italien  ), Douglas Goldring( England). Das Buch er­scheint gleichzeitig und in den betreffenden Sprachen in den an­geführten fünf Ländern.

Aus dem Reich der Mode. Die Zeit des furzen Rodes scheint vorbei zu sein. Vielleicht kommen jetzt die Tage wieder, bon denen Verlaine   jagt:" Die hohen Hacken stehen im Stampf mit langen Röden!" Schon in diesem Winter werden die Röde länger fein, wenn vielleicht auch noch nicht bis zu den Abfäßen, herab. Die fran zösische Mode diftiert es, und die Modefrauen werden wieder einmal dieser Tyrannin Folge leisten. Die Herrschaft der kleinen, zier­lichen Frauen hat damit ein Ende. Das Geheimnis der plöblichen Verlängerung des Rodes ist nicht unlösbar. Die Schneiderinnen haben herausgefunden, daß zu den turzen Kleidern zu wenig Stoff berbraucht wird. Und in Amerifa und England find große Stoff­vorräte vorhanden, die abgesetzt werden sollen.

Der Reichswirtschaftsrat. Am 20. Oftober( pricht Dito e inath. Mitglied des Reichtags und des Reichswirtschaftsrats, über das Thema Der Reichswirtschaftsrat im großen Sigungssaale des Vereins Deutscher Ingenieure, Sommerstr. 4 a, abends 5% Uhr.

Theater. Maria Ibogün singt in der Staatsoper am Dienstag die Gilda in Rigoletto", am Donnerstag die Mimi in Bohème" und am Montag, den 25. die Rofine in Barbier von Sevilla  ".

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Von Johannes V. Jensen erscheint soeben unter dem Titel, Das verlorene Land"( S. Fischer, Berlag, Berlin  ) ein neuer Roman, der den einleitenden Band zu einer Reihe von fünf Büchern bildet, wovon der Gletscher" und das Schiff" bereits erschienen sind.

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Verwaltungs- Akademie. Das dritte Semester der Verwaltungs­Akademie beginnt am 18. Oftober. Neben den Vorlesungen über Staats, Berwaltungs- und Rechtswissenschaften sind besondere Lehrgänge borgesehen für: Finanz, Steuer, Kommunal, Juftiz, Boft, Telegraphen, Eisenbahn-, Sozial- und technische Beamte. Alles Nähere von der Geschäfts­stelle, Charlottenstr. 50/51.

Ueber Jmpfzwang oder freiwillige Schutzpocenimpfung spricht Dr. Breger auf Beranlassung des Vereins für Boltshygiene" am 22 Di­tober, abends 8 Uhr, im Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht, Potsdamer Str. 120. Butritt unentgeltlich.

Heinrich Teffenow, der Hellerauer   Bautünfiler, ist als Nachfolger Boelzigs zum Leiter der Architektenschule an der Dresdener Kunstakademie ernannt worden.

Der Maler Baul Klee, einer von der jungen Generation, wird im tommenden März als erster deutscher   Maler in Baris eine Ausstellung feiner Werte zeigen fönnen. Das ist durch die Zusicherung erzielt worden, daß sein Bertreter einige junge franzöfifche Maler in München   ausitelt