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Nr. 51437.Jahrgang

Groß- Berlin

Ein sadistischer Frauenmord.

2. Beilage des Vorwärts

Die Leichenteilkunde im Landwehrkanal aufgeklärt.- Ein Erfolg der Daktyloskopie. Der Täter noch nicht ermittelt.

Die Berliner Kriminalpolizei hat einen großen Erfolg zu ver­zeichnen. Es ist ihr gelungen, die geheimnisvollen Zusammen hänge zwischen den verschiedenen Leichenteilfunben im Landwehr. fanal, die zunächst unentwirrber schienen, festzustellen und die Persönlichkeit der Toten, die in der Tat das Mordopfer eines Gabiften geworden ist, zu ermit In. Es handelt sich um ein in der Friedenstraße wohnhaft gewesenes 33 Jahre altes Straßen.

Der Spandauer Millionenraub vor Gericht. Der Diebstahl mehrerer Millionen rumänischer Lei in der Spandauer Bitabelle gelangte gestern zur Verhandlung vor der 4. Straffammer des Landgerichts III. Allgemeines Aussehen er regte seinerzeit die Nachricht, daß aus der Spandauer 3ita belle etwa 47 Millionen Rei gestohlen worden seien. Ge han delte sich um Geldscheine, die in Deutschland hergestellt und für die Armee Madensen in Rumänien bestimmt waren. Die Zita­

Kreisversammlungen.

Mittwoch, den 20. Oktober, in folgenden Lokalen:

mädchen Frieda Schubert. Der Täter hatte die Leiche zerfaßt, Thema in allen Versammlungen: Berichterstattung

und zerstüdelt, so daß eine Feststellung der Bersönlichkeit der Toten fast unmöglich schien. Aus den aufgefundenen Leichenteilen war ursprünglich taum feststellbar, ob es sich um eine männliche oder meibliche Person handelt. Nur eine Merkmale an der Squi des Leibes, die Gerichtsarzt Medizinalta: Dr. Stoermer als Schwanger. schaftenarben erfannie, wiesen darauf hin, daß es sich um ein Mädchen handelt.

Der lehte Fund, Bf dem, wie wir berichtetent, auch eine a b getrennte and lag, brachte eine weitere sehr wesentliche Auffärung. Wie wir mittellten, wurden die Finger der Hand daktyloskopiert, und so gelang es, die Person der Toten feft­zustellen, ein neuer großer Erfolg des vorzüglich eingerichteten Gr fernungsdienste der Kriminalpolizei. Die Tote ist eine 33 Jahre alte que Dresden stammende Frieda Schubert, die in der Friedenstraße wohnte. Kriminalfommissar Lehnerdt, der mit der me teren Aufklärung des neuen Kapitalverbrechens betraut ift. Helfte weiter fest, daß die Schubert ein Straßenmädchen ist, bas cit Sonnabend abond um 8% Uhr aus seiner Wohnung four

vom Parteitag.

Gonntag, 17. Oftober 1920

Die Bernehmung des Angeklagten Pesch ges mußte un­terbrochen werden, da P. von einem Hy it erischen Wui rampf befellen wurde. Er stürzte in der Anklagebank zu Boden und schlug mit Händen und Füßen um sich, so daß er faum zu bändigen war. Die hierdurch entstandene Aufregung hatte zur Folge, daß auch der Angeklagte GIsner von einem ähn lichen Anfall Heimgesucht wurde. Die Verhandlung mußte auf Ersuchen des Gefängnisarztes Dr. Hirsch auf längere Zeit unterbrochen werden.

Nach Wiedereintritt in die Verhandlung spielte Beschges den wilden Mann und gab allerlei fonfuse Antiporten. Um eine Ber= tagung der ganzen Sache zu vermeiden, beschloß das Gericht, erit die übrigen Angeklagten zu bernehmen. Es ergab sich die Not­wendigkeit eines 2otaltermins, den das Gericht beschloßz am Montag, um 10 Uhr, an der Spandauer Zitadelle abzuhalten.

Keine Stromgefährdung für Berlin .

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Die Eicherung einer einigermaßen ausreichenden Beliefes rung mit elettrichem Strom für Groß Bertin ist zum guten 1. Wahlkreis. Perlin Mitte: 7 Uhr, Aula des Sophien- Real- Teil davon abhängig, daß das Reich aus der groben Zentrale gymnafiums, Steinftr. 81 34, 2 Treppen.

4. Wahlkreis. Prenzlauer Tor: 7 Uhr, Brauerei Königstabt, bes Jabres, etwa 40 000 Kilowatt, nach Berlin überleitet. Die Schönhauser Alee 11/12.

6. Wahlkreis. 7 Uhr, Kliems eftfäle, Safenbeide 12/18. 8. Wahlkreis. Epandau: 7 Uhr, Metropoliäle, Schönwalder Sttage 96/98.

9. Wahlkreis. Wilmersdorf . Biftorie- Quisefchule, Uhland, Ede Gafteiner Straße. 10. Wahlkreis. Zehlendorf . Restaurant Lindenpart. 12. Wahlkreis. Steglip. Aula der Realschule, Florastraße, Ede Stubenrauchplag. 14. Wahlkreis. Neukölln, Echultheiß Ausschant, Hafenbeide ( intergarten). 15. Wahlkreis. Niederschöneweide , Schulaula, Berliner Str. 31. 16, Wahlkreis. Cöpenick, Stadttheater. Am alten Martt. 17. Wahlkreis. Lichtenberg , Cäcilien- Syzeum, Rathaueftraße. 19. Wahlfrets. Pankow , Großer Sizungsfaal des Rathauses. 43.

in Bitterfeld die gleiche Menge wie in den letzten Monaten Möglichkeit, daß das Reich etwa ein Biertel des bisher nach Berlin gelieferten Stromes nach dem Freistaat Sachsen an die Stadt Leipzig abgeben wolle, bat in den Kreisen der Berliner Arbeits nehmer und Arbeitgeber die größte Beunruhigung hervorgerufen. Durch Verhandlungen mit dem preußischen Handels­ministerium und dem Reichsfohlenfommissar ist es jest ge lungen, den Reichstohlenfommiffar von den schweren wirtschaftlichen Nabteilen zu überzeugen, die eine Stromminderung für Groß­Berlin zur Folge baben würde. Der Reichsfohlentommissar hat darauftin dem preußischen Handelsminister zugesagt, daß er unter allen Umständen darauf dringen werde, daß die Strombeliefe. rung auch fernerhin im bisherigen Umfange aufrecht­erhalten bleibt.

Der Reichspräsident in Johannisthal . Ter Reichspräsident be..

( ns herfd mumber it. Die Erschaffen zu machen suchte, 20. Wahlkreisendendorf- Oft, Restaurant Rheingold, Haus fuchte geſtern die Anlagen der Deutschen Zuftreeberet ar

Bahnhofes Männerbekanntschaften

ist in ihren Streifen wegen ihres dreisten Auftretens sehr bekannt. Wahrscheinlich ist das Verbrechen bereits in der Nacht vom ver­gangenen Sonnabend zum Sonntag berübt worden. Es liegt weifellos ein sadistischer Mord vor.

Die Zerstüdelung der Leiche,

Dienstag, 19. Oftober.

5. Wahlkreis. Berlin , Friedrichshain , Comeniusiale, Memeler Straße 67. 7. Wahlkreis. Charlottenburg , Bolfshaus, Rosinenftr. 8. Donnerstag, 21. Oktober.

2. Wahlkreis. Kirchner Oberrealschule, Zwingliftr. 2( Tiergarten). 3. Wahlkreis. Wedding , Aula des Schiller- Lyzeums, Bant, Ede Böttcherstraße.

Freitag, 22. Oktober.

2. Wahlkreis.( Tiergarten 3. und 4. Abteilung.), Nationalhof, Bülowstr. 37.

Dienstag, 26. Oktober.

bie. wie wir schon mitteilten, in der rohesten Weise vorgenommen vorden ist, muß unbedingt in einer Privatbehausung vor­genommen worden sein. Zur Verpackung der einzelnen Leichen­teile hat der Mörder braunes Padpapier und starken, mehrmals geflochtenen anfbindfaden benust. Papier und Bindfaden scheint er sich eigens zu dem 3med getauft zu haben, wahrscheinlich erst nach der Tat. Geschäfte, in denen diese Sachen gekauft worden sind, werden gebeten, darüber Mitteilungen zu machen. Ebenso merden alle Personen, die die Schubert tennen und über ihren Verkehr irgendwelche Mitteilungen machen können, ersucht, sich umgehend bei Kriminalfommissar Lehnerdi, wonn mög lich noch heute Sonntag bormittag, im Zimmer 80 des Polizei. präsidiums zu melden. Diskretion wird quf Wunsch zugesichcet und Fahrkosten erstattet. Die ausgesetzte Belohnung von 5000 Mart wird an die Personen aus dem Bublikum verteilt, 16. Wahlkreis. Friedrichshagen , Lokal von Saulz, Friedrich die zweddienliche Angaben machen. Vielleicht ist auch in irgends einem Hause das Verbrechen wahrgenommen oder beobachtet more 11. Wahlkreis. Ecöneberg, Hohenzollernschule, Belziger den, wie ein Mann mehrere in braunes Padpapier eingewidelte Balele fortgetragen hat.

gegeben.

20. Wahlkreis. Reinickendorf - West, 7 Uhr. Lokal wird noch an 18. Wahlkreis. Weißensee , Berliner Hof, Langhansstraße 1, am Mittwoch, 27. Oftober.

Antonplag.

straße 81.

Straße 48/52. Lauterplag.

11. Wahlkreis. Friedenau , Bürgeriaal des Nathauses,

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Saniel, des Ministerialdirektors Dr. Meißner und des Staats­feiretärs Guler vom Reichsluftamt.

* Attendiebstahf. Auf der Fahrt zum Landgericht I, Grunerstraße, turbe einem Gerichtsaffeffor auf der Stadtbahn in dreifter Weise eine Handtasche entwendet, die it. a. mehrere Afien des Landgerichts I enthielt. Der Täter sprang aus der geöffneten Tür des Nebenabteils aus dem Zuge und fonnte entlommen, obwohl er erkannt wurde. Der Finder der für Dritte wertloien Aften wird ersucht, fie gegen Belohnung bei der Gerichts­schreiberet der 10. Ziviltammer, Landgericht Grunerstraße( Bahnhof Alexanderplat) 1. Stod, abzugeben.

Bezirksbildungsausschus. Theateraufführungen: Die Beber im Zentral Theater, Alte Jatobitr. 31/32, nachmittags 3 Ubr. Eintritt einschließlich Kleiderablage und Theaterzettel 3,30. Kaiten find noch bei den Kontrolleuren am Eingang des Theaters zu haben. Sozialistische Bildungsschule Am Sonntag, den 17. Di tober, beginnen folgende Vortragsreihen: Das Erfurter Broaramm", orgebühr 6 D., Dr. Lohmann, Aula der 69. Gemeindeschule, Slaise G. Frantiurter Str. 6, abends 7 1hr., Entwidelungsgeschichte des Sozialismus, Arbeiterfeiretär Hermann Müller , im Saal der juristischen Sprechstunde, Lindenstr. 3, abends 7 Uhr.( Für Jungsozialisten Hörgebühr 3 M.) Staat und Kommune", Dr. Bruno Borchardt, im Zentral- Jugendheim. Linden. inbaufen: Geschichte des Sozialismus", Dr. Mar Schütte, abends is 7 Uhr im Gefangstaal der 1. Gemeindeschule, Blankenburger Str. 71, 11, Rimmer 19. Hörgebühr 6 M. Steglit: Die politischen Parteien und ambre Programme", Nebatteur Erich Kuttner , Gymnasium, Heefeftraße( Unter fetunda O), abends 7 Uhr. Sörgebühr 6 M. Sonntag, den 31. Ottober: Einführungsabend zum Richarda Strauß Ronsert in der Festhalle des Berliner Stadthaujes, Eingang Alofteritraße. Beginn abends 7 1hr. Bortiag mit Demonstrationen am Alanier: De. Alfred Guttmann. Eintritt 0,75 R.

Die Schubert, die die sächsische Mundart sprach, tar mur 1,30 Meter groß und hatte dunkelblondes Haar. Bei ihrem lebten us. gehen trug fte einen tiefbunkelblauen gerippion Cheviotrod, einen schmarzen, bis an die Knie reichenden Mantel mit Gürtel, einen schwarzen Strohhut, der vorn mit zwei Hochstehenben schwarzen belle bzw. der Juliusturm, wo die Scheine in Holzfiften zu je Netherstielen garniert war, und schwarze Schnürhalbicube. Bei Millionen Bet lagerten, ist offenbar von mehreren Diebes Bei gruppen bestohlen worden. fich trug fie eine schifffarbene Handtasche aus Segleinen. Die jetzt zur Verhandlung stehende Anflage richtet sich gegen den Lechenteilen amt Quisenufer wurde auch ein Stück eines Männertritothem des gefunden, das jedoch nicht der Toten den bisher unbestraften Händler Heinrich Peschges, den frühe­gehörte. Es trägt ein Wäschereiabzeichen, einen roten haben, der en former Paul Kühn, den Dreher Paul Gisner, den Bi­garrenhändler Leo Wenia, die Ehefrau Wenta, die Ehefrau abgefärbt ist und den Stempel F. N. R. 11( Feldartillerieregimente ich ge 3, den Plättereisefiber Erich Urban. Die Angetlag Nr. 11). Wäscherinnen oder Waschanstalten, die dieses Wäsche ten Beschges, Kühn und Eisner find des gemeinschaftlichen Gin­zeichen haben oder sich entsinnen, ein Semd mit diesem Stempel bruchsbiebitakte beschuldigt, Wenta der gewohnheitsmäßigen Beh gewaschen zu haben, werden ebenfalls ersucht, sich umgehend bei leret, die übrigen Angeklagten der Cehlerei bzw. der Anstiftung, ber versuchten Nötigung usw. Kriminalfommissar Lehnerdt zu melden.

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Das Licht der Heimat.

Von August Hinrichs .

a fiiblte er eine ungeheure Kraft in sich und eine jubeinde Sicherheit. Er trat ganz vor an die Rampe, er redte die Arme hinein in diese Menge, und die Worte strömten ihm von selbit aus der Brust. War das feine eigene Stimme, die donnernd bis in die fernsten Winkel brang?

rake 3, abends& Uhr.( für Frauen Hörgebühr 3 M.)- Nieber­

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Das hat

Im Zoologischen Garten freien" jest die Hirich e. bei ihnen etwas Besonderes zu bedeuten, weil unser Rotbirsch und seine Berwandten piefen tief brummenden Ruf nur zur Brunstzeit, d. h. zur kortpflanzungszeit September- Oftober es schalen lassen. Die Nachmittags fonzerte beginnen jest täglich um 4 Uhr und dauern an den Wochentagen Sonntag großes Konzert der bis 7 Uhr, Sonntags bis 10 Uhr abends. Stapelle der Berliner Sicherheitswehr unter Zeitung von Musikdirektor Braft. Eintritt 3 M., Kinder unter 10 Jahren die Hälfte.

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Schultheis Batenhofer Hand- und Kopfarbeiter! Montag, ben 18. Dtober, 5%, Uhr, Hafenheide, Schultheiß- Brauerei : Bersammlung. Tagesordnung: Bit das Berliner Brauereigewerbe reis zur Sozialisierung? Referent: Dr. Stiemer.

feiner Fabrit aufgesucht, aber man hatte ihn nicht einmal borgelaffen. Als er die leeren Ballen, die stillstehenden Räder, die unbeweglich hängenden Treibriemen fah, gab es ihm einen Stich ins Herz. Aber er warf den Kopf in den Nacken, ein Sie standen auf der Bühne. Dörner sprach. und Diert freieres, glidlicheres Geschlecht würde hier demnächst schaffen. Und als er in einer Versammlung am Nachmittag wieder die fah, wie tausend Köpfe fich hoben und lauschten. Er lehnte an Mut! das ist es, was uns gefehlt hat. Mut, einmal die Menge der Menschen fah, diese unübersehbare Menge, die nur einem Verfazstück, an einem diefer dünnen Leinwandgestelle, äufte zu ballen, Mut, mit den Füßen zu stampfen und zu einen Willen hatte, da wußte er, daß sie siegen würde. Wenn das in greller Malerei ein glänzendes Schloß mit einem fordern, statt immer zu betteln! Die Macht haben mir, weil bieje Maffe zusammenbielt, wer wollte ihr widerstehen? reichen Park darstellen sollte. wir die Menge find, die ungeheure Menge, die man vertrieben Streifpoften wurden ausgestellt, aber sie standen umsonst; Bitfer empfand er einen Vergleich: So wie das Bolt sich hat voit der weiten, schönen, grünen Erde und hineintrieb in niemand fand sich, der die verlassene Arbeit fortgeiegt hätte. begnügt hette, Schloß und Park in schlechten Bildern auf der- eine Bühne zu sehen und sie doch mit seinen Träumen belebte, io dunkle Miquern und Höfe. Saben wir nun auch den Willen. Die Steffel waren gelöscht, die Tore blieben geschlossen batte es auch vom wirklich reichen Leben nur einen schlechten unier Recht zurückzufordern! Und haben wir Mut, Freunde- mheimliche Rube lag über den Riesenwerfen. Diert hatte die ganzen Tage über viel zu tun. Er schrieb Abflatsch genossen, nur von fern zugesehen, wie wenige andere er recte beschwörend die Sände, haben wir den Mut!" Ein Sturm brach los, der Beifall brüllte und pflanzte sich Auffäße für die. Zeitungen, furze, fühle, fachliche und andere, schwelaten, und hatte sich mit feinen Träumen begnügt. Dörner, der in leidenschaftlichen Säben seinen Geist jedem fort durch bicht gedrängte Gänge bis in Garten und Straße. die begeistert das Recht der unterdrüdten Menschheit perfochtert. einzelnen diefer Menge in die Seele goß. trat mitten in seiner Die Menge, denen er eben noch ein. Gleichgültiger, ja ein Feind Dazwischen waren täglich Versammlungen. Listen wurden auf­Rede mit großer Bewegung auf der Bühne zu Dierk heran. gewesen war, bewunderte ihn im jähen Umschlag der Stim- gestellt, mit den anderen Führern mußte verhandelt werden mung und fubelte ihm zu. Die draußen standen, drängten bom Morgen bis Abend war er rastios tätig. Wer fagt, daß fich die gesamte bürgerliche Welt gegen berein, alles wogte und wirbelte durcheinander, bis durch den uns zusammenschließen wird? Auch aus den Reihen der Ge- Lärm Dörners scharfe Stimme erflang: Abstimmen!" bildeten werden sie uns auftrömen, wenn wir unser Banner Ber widersprach, wurde niedergeschrieen. Dörner stellte der Freiheit entrollen. Herr Ingenieur offers, der sich die Fragen, und fast einstimmig nahm man seine Forde wie ba dig ringen on. heraufgearbeitet hat bom gewöhnlichen Arbeiter" wie ba die Stimmung im Saal umschlug er wird Euch fagen, daß Diert, nach der ungeheuren Anibanning erichlafft, mußte unsere Sache gerecht ist, daß er bereit ist, uns zu führen. Und hr selbst wolltet feige fein? Wer sich beugt, der verdient feine Setten, wer Stlane ist, will der sich wundern, wenn man ihn peitimit?" Wilde Rufe gelten durch den Saal, geballte aufte redten fich hoch. Dörner faßte Dierks Hand und zog ihn nach vorn: Jegt jegt!" raunte er ihm zu, Ihre Stunde ist da!"

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Diert fab herab auf dies Meer von roten erregten Ge­fichtern, das ihn umbrandete- fab all diese Augen, die ihn anjtarrten in zitternder Hoffnung. Sie hatte er empfunben, daß es so viele waren, daß der Strom. der die Menschheit Tag fiir Tag in die dunkeln Tore der Fabriken trich, fo viele tausend Schidiale in seine schumißigen Wirbel zog.

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Die Beitungen hatten sich der Sache bemächtigt, scheinbar sachlich, aber zwischen den Zeilen wurden die Arbeiter ver­dächtigt, Kleine Versammlungen auf der Straße wurden zu großen Unruhen aufgebauscht. Dierfs Aufiäge batte niemand gedruckt Er suchte die Schriftleitungen auf, man empfing ihn böflich, versprach, sie zu bringen, aber am nächsten Tage standen aum, was ba eigentlich beschlossen wurde. Er fühlte nur, er andere Auffäße da, die offen gegen die Arbeiter gerichtet waren. hatte gefiegt. Sände redten sich ihm entgegen, die er lächelnd Ms ein paar Betrunkene, die sicherlich nichts mit dem Streik brüdte, dann zerrte mon ihn herunter von der Bühne, hob ihn zu fimm batten, irgendwo einige Fensterscheiben zerschlugen, mit nervigen Fäusten hoch in die Luft und trug ihn jubelnd brachten die Zeitungen lange Berichte und forderten Schutz durch den Saal. In wohligem Taumel embfand er die Dank durch die Soldaten gegen die Aufrührer. barkeit, das grenzenlose Vertrauen diefes Wolfes und fühlte, wie zum erstenmal in seinem Leben ein tiefes, reines Glüds gefühl seinen ganzen Körper durchdrana.

Zief und traumlos schlief er in dieser Nacht.

Alle großen Maschinenfabriken standen still

Diert war empört: er verlangte eine Berichtigung, aber fie erschien nicht. Er beschwerte sich bei den Schriftleitungen, man audte die Achseln.

Da begegnete ihm auf der Straße der Ingenieur, unter deffen Leitung er anfangs in der Fabrik gearbeitet hatte. Diert trat ihm rasch entgegen, aber der fab falt an ihm vorbei und Die Fabriken hatten schroff jede Verhandlung abgelehnt. tat, als hätte er ihn nie gekannt. Dierk blieb stehen und fah Feftiekung der Löhne und der Arbeitszeit ausschließlich durch ihm nach. Zuerst bodenlos bestürzt, dann lachte er laut und In jedem diefer Menschen sah er blöslich das Efend feines die Arbeiter felbft, Leitung der Fabrit durch Vertrauensleute, gellend auf. Also so war das? Gut, so wollte er kämpfen. Baters, das er rächen mußte. Und das troftlofe Leben der die durch die Arbeiter gewählt werden sollten, restlose Ber- Und er redte fich auf, kraftvoll und entschlossen. Jetzt wußte nie zuvor er, daß es nicht leicht sein würde aber jetzt wollte er erst Mutter, fein eigenes zerarbeitetes Leben das Blut schoß ihm teilung des Getpinns an alle Werfsangehörigen recht feine ganze Kraft einsetzen. Nun gerade! zu Herzen die große, gewaltige Tat, die er gesucht hatte waren solche Bedingungen aufgestellt worden. ( Forts. folgt.) Diert hatte mit drei gewählten Arbeitern den Direktor hier war fie! Rächen und befreien!

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