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Unser Parteitag.

Stellungnahme der Berliner   Genossen.

aber behaupten, daß Robert Schmidt in feiner Ministerzeit| Eeserverionals beider Richtungen Einstimmig leit bei givei] Wenn im weiteren die Ges etwas von den Beftechningsfoll gewißt habe, so möge fie nur Simmenthalungen ergeben habe. rithig mit ihrem Vaterial herausrüden. Für uns itest hente fäftsleitung der Freiheit" heftig angegriffen wird und ihr ein In der 3. und 4. Abteilung erstattete am Freitag Genosse fejt, daß jedenfalls Herr Hermes von der Sadje gemit, ihre| Herr- im- Hause Standvinist, wie man ihn felten in einem bürgers restlose Aufklärung durch ein Disziplinarverfahren gegen lichen Betrieb antrifft", vorgeworfen wird, so verspüren wir uschick Bericht vom Parteitag. Er sprach seine Genugtuung Augustin aber verhindert hat. leinerlei Lust und Neigung, uns in die Betriebsintimitäten der über die fachlichen Verhandlungen in Kassel   aus und besprach Ganz energisch müssen wir auch dagegen Front machen, Freiheit"-Druderei einzumengen. Wir zweifeln aber nicht, daß die die einzelnen Gegenstände, die in Kassel   erörtert wurden. In der Diskussion sprachen die Genossen Heller, Dr. Malkowski und wenn die Germania  " den Genossen Schmidt und die Sozial- bürgerliche Preffe, der diese Erklärung gleichfalls zugegangen zu Rauscher. In einer einstimmig angenommenen Resolution, die demokratie für den jetzt auch von ihr zugegebenen gänz- sein scheint, mit großer Freude davon Kenntnis nehmen und daß die Stellungnahme des Genossen Mar Cohen ablehnt, verpflichten lichen Zusammenbruch der Hermesschen Er dieser Satz noch dreißig Jahre lang in allen antisozialistischen sich die Betsammelten, durch intensive Organisations- und Agi tationsarbeit für die Beschlüsse des Parteitags einzutreten. nährungspolitik verantwortlich machen will, weil die Agitationsschriften zu lesen sein wird. Unser fachlicher Standpunkt bleibt von den Detailfragen, ob die Für die Parteigenossen des 9. Kreises( Wilmersdorf  , Balenfee, Ernährungspolitif bis ins Frühjahr hinein unter sozialdemo­fratischer Leitung gestanden habe. Es ist doch männiglich be- Seger nur teilweise oder geschlossen die Herstellung beftimmter Teile Grunewald  , Schmargendorf  ) gab Gen, Robert Breuer den kannt, daß nach den Juniwahlen von der bürgerlichen Regie- des Blattes verweigert haben, ob sie von der fommunistischen Bericht vom Parteitage in Kassel   und den Parteitagen der Unab­rung der gesamte Kurs der Ernährungspolitik Betriebsrätezentrale aufgeputfcht worden sind oder nicht usw., völlig hängigen in Halle, die der Referent ebenfalls besucht hatte. Den völlig umgeworfen, die Nationierung durch den fast unberührt, ebenso von der Frage, welcher Teil der U.S.B. bei dem interessanten Ausführungen folgte eine rege Aussprache. In der am Mittwoch, den 20. d. M. abgehaltenen Mitglieder unbeschränkten freien Handel ersetzt wurde. Für die kata- Streit um die Parteinachfolge juristisch im Recht ist. Jedenfalls ist versammlung des Bezirts Karlshorst   gab Gen. legel ben strophalen Folgen dieses Schrittes wird sich allein die das technische Personal einer Zeitung nicht die Instanz, die einen Bericht vom Parteitag. Redner gab ein Bild von Arbeit, die bürgerliche Regierung zu verantworten haben, nicht solchen Konflikt zu entscheiden hat. der Parteitag geleistet hat. Dieser Parteitag, so fitte der Refe­die Sozialdemokratie, die unausgesetzt vor den Folgen gewarnt rent aus, hat gute Arbeit geleistet nicht nur ii Sinne der Partei, fondern im Interesse für das ganze deutsche Volt. Sodann folgte und dieser Politik bis zu ihrem Ausscheiden aus der Regierung erfolgreich widerstanden hat. die Bergliederung der einzelnen Anträge und Verhandlungen. Die Frage der Regierungsbildung, ob und wann wir wieder in die Regierung eintreten tönnen, wurde auf dem Parteitag ge­lärt und gelöst. Die Beschlüsse des Parteitages stellen bereits ein festes Attionsprogramm dar, wie es feine andere Bartei aufzuweisen hat, das uns die Richtlinien gibt für die Agitation in den Betrieben, Werkstätten, Bureaus ufn. Redner behandelte auch die Gegensäte Wissell- Robert Schmidt und steht entschieden auf feiten Schmidts, weil die Wissellsche Planwirtschaft ungewollt eine Stärkung des Rapi= tals bedeuten würde. Auch auf die Frage der Sozialisie. rung, der Beitragserhöhung, der Vernichtung der Dieselmotore In der Diskussion wurde der Freude Ausdruck gegeben,

Der Fall Kroll.

Vom Reichsministerium für Ernährung und Landwirt schaft wird weiter mitgeteilt:

werden mußte.

Folgen der Spaltung in Braunschweig  . Braunschweig  , 23. Oktober.  ( Tul.) Kultusminister Sievert hat dem Staatsministerium erklärt, daß er von seinem Posten als Minister zurüdtrete. Die Geschäfte des Kultusministeriums führt bis auf weiteres Ministerpräsident Oerter. Minister Sievert war Anhänger der Moskauer Internationale. Das scheint der Grund gewesen zu sein, der sein weiteres Ver­bleiben in dem unabhängigen Ministerium Derter unmöglich machte.

Der Hölz- Prozeß.

Bon der Sozialistischen Korrespondenz wird eine Darstellung verbreitet, nach welcher es den Anschein hat, als hibe der Minister einen Angestellten, namens Kroll, des Reichsschatzministeriums, der " hohle Hände" gemacht hätte, geschüßt; der Leiter des Landes­polizeiamtes, Dr. Falk, sei dabei furzerhand aus dem Minister­zimmer hinausgeworfen. Vom Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird dazu folgendes mitgeteilt: Der Fall Der Kommunist lehnt Arbeiter als Geschworene ab. ufm. ging der Redner eingehend ein. Stroll ist gelegentlich eines Vortrages des Leiters des Polizei amtes Dr. Falf beim Reichsernährungsminister in Gegenwart des In dem Brandstiftungsprozez gegen die ölz- daß unsere Partei trok der mißlichen Umstände und trok der An­Staatssekretärs Hagedorn mit erörtert worden. Das Vorgehen des Landespolizeiamtes gegen den ungetreuen Beamten des Reichs- gardisten wurde vor dem Dresdener   Schwurgericht die Zeugen- würfe der 1. S. P. ein Wachstum zu verzeichnen habe, das schahministeriums hat hierbei die Billigung des Ministers ge- bernehmung fortgesetzt. Sie brachte im wesentlichen nichts Neues. uns zeigt, daß wir auf dem richtigen Wege sind, und die Arbeit funden. Nur das Auftreten des Dr Fall selbst entsprach Am zweiten Verhandlungstage ereignete fich allerdings ein mehr des Parteitages dazu beitragen wird, dieses Wachstum zu fördern, bei dieser Gelegenheit so wenig den bienstlichen Gepflogen- als bezeichender Zwischenfall: Der Vertreter der Antlage, Staats- im Gegensatz zu Halle. heiten, daß die Unterhaltung mit ihm abgebrochen anwaltschaftsrat Dr. Stelzner brachte eine Notiz aus der unab- Die em 20. d. M. in der Schulaula zu Niederschöneweide  hängigen eipziger Volkszeitung" aur Verlesung. Unter der Ueberschrift Ein Tendenz- Prozeß" wird darin die Behauptung aufgestellt, es sei aus zuverlässiger Quelle bekannt geworden, daß der Staatsanwalt bei der Geschworenenauslosung alle dem Arbeiterstande angehörenden Geschworenen ab­lehnen wolle, um so eine Geschworenenbank zusammenzubringen, die eine Berusteilung der Angeklagten in sichere Aussicht stelle. Dagegen müsse der schärfste Protest usw. erhoben werden. Staatsanwaltschaftsräte Dr. Stelzner und Dr. Schulze, die Vertreter der Anklage, verwahrten sich gegen diese Behauptung; die Staatsanwaltschaft habe keinen Arbeiter abgelehnt! Im Namen der sämtlichen Verteidiger ergriff hierauf der kommunistische Rechtsanwalt Hegewisch( Celle  ) das Wort und führte aus, daß wohl von der Berteidigung einige Partei- und Gewerk­fchaftsgensffen( Sozialdemokraten) bei der Bildung der Geschwore­nenbank abgelehnt worden seien. Die Gründe brauche er aber hierzu nicht anzugeben. Aber er möchte zum Ausdruck bringen, daß alle Verteidiger auch nicht den mindesten Zweifel an der Objet­tivität gerade dieser Geschworenenbank haben. Es sei Wert darauf gelegt worden, daß bürgerliche Geschworene hier den Wahr. spruch fällen!

Nun ja, das ist unsere Darstellung, nur in den Motiven etwas anders gedreht". Warum hat sich denn Dr. Falf bei der Erörterung erregt, wenn nicht deswegen, daß Herr Hermes ihm die schroffe Art seines Borgebens gegen Kroll zum Vorwurf machte? Auf eine Reihe weiterer Erklärun­gen, mit denen der plöblich nach dem Kabinettsbeschluß mobil : gewordene Herr Hermes die Presse überschüttet, behalten wir uns ein späteres Eingehen vor.

Der Kassenkampf geht fort.

Von einigen Blättern war die Meldung einer Korrespondenz übernommen worden, wonach zwischen der rechten und linken 11. S. B. Verhandlungen über den Sitz der Kaffen, Barteigeichäfte, Bei­tungen usw. schwebte, und eine friedliche Einigung au erwarten fei. Die Freiheit" erklärt diese Meldung für falsch. Sie ent­springe lediglich dem Wunsche der Neukommunisten, die zuerst überall dort, wo robe Gewalt ausgereicht hätte, sich in den Besitz von Kafie, Organisation und Preise gefeßt hätten und nun eine Verständigung dort wünschten, wo die Gewalt nichts ausrichte. Die Freiheit" meint weiter, daß die Neukommunisten ein großes Interesse an einer Beschleunigung der Auseinandersetzung hätten, weil durch ihre bevorstehende, Verschmelzung mit den Altkommunisten ihre recht. liche Bosition sich ganz besonders verfchlechtere. Sie wollen daher Faustpfänder haben, noch ehe die Verschmelzung vollzogen sei.

Die Faustpfandpolitit haben die Neufommunisten offenbar ven 2ubendorff gelernt.

tagende Mitgliederversammlung des 15. Kreises nahm den Bericht der Genoffin Todenhagen mit Zustimmung und Befriedigung entgegen. In der anschließenden regen Distussion bedauerie Genosse Steuer nur, daß sich der Parteitag nicht eingehend mit der Wohnungsfrage beschäftigen konnte. Dasselbe hätte Ge­nosse Winter von dem Kampf um Groß- Berlin gewünscht. Dem trat Genosse Schwarzburger   in wirkungsvoller Weise ents gegen, indem er ausführte, daß sich der Parteitag mit der Politik der gesamten Partei und nicht nur mit der des kleinen Berlin   zu befassen habe. Nach dem Schlußwort der Genoffin Todenhagen schloß der Vorsitzende mit der Aufforderung zu reger Mitarbeit die Versammlung mit einem dreifachen Hoch auf die Sozialdemo­fratische Partei Deutschlands  .

Wilder Streik in Hamburg  .

Hamburg  , 23. Oftober.( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".) Die linksradikalen Demonstrations- und Streitabsichten für den Sonnabend schlugen fehl, da die Sowjetrussen nicht über Hamburg  , ( Der Sowjeldampfer sondern über Stettin   abgefahren sind. Robotni?" liegt noch immer im Hafen.) Nun haben die Werft­radikalen einen anderen Grund gefunden: Infolge der Ent Iassung einiger Rieter auf der Deutschen Werft wegen Man kann den Partei und Gewertschaftsgenossen gratulieren, ungenügender Arbeitsleistung legten ihre Kollegen die daß sie nicht über ihre Atlasjengenossen zu Gericht fiben müssen. Arbeit nieder. Die Organisationen warnen vor weiteren Aftionen, Aber niedriger gehängt muß doch werden, daß gerade der om- unterstützen den Streif nicht und er dürfte troß dem Geschrei ber munist Segewisch die Arbeiter ablehnt, um eine bourgeoise neulommunistischen Presse alsbald zusammenbrechen. Geschworenenbank zu bekommen!

Standesgemäß. Die Agnaten, d. 5. die Anmarier auf bis­herige Fideikommißgüter, wollen sich organisieren, um ihre durch die Auflösung der Fideifommisse bedrohten Rechtsansprüche zu wahren. Agnatia" nennt sich ihr Verein.

Die Setzer der Freiheit übersenden uns eine Erklärung über ihr Verhalten, in der sie namentlich betonen, daß bei der Weigerung, Der Parteitag der Deutschnationalen Volkspartei   findet am den Organisationstalender zu setzen, die Abstimmung des gesamten| Montag und Dienstag in Hannover   statt.

Rheinreise.

Unpolitisches Tagebuch von Kurt Heinig  .

Enghöller Lauerbaum.

Das ist hier die beste Lage. Sie ist frisch, durchaus nicht zart. beinahe bäurisch, ist von kräftigem Geblüt. Möglich, daß fie vielen nicht füß genug ist. Der Einheimische bacht mir ins Gesicht, er meint, fie dürfe nicht füß sein, sonst sei es eben kein Wein. Du fannst leicht mit ihr bekannt werden. Ueberall kannst du sie durch ein freundliches Wort haben. Sie ist klar und luftig, scheut nicht einen ungimperlichen Scherz und weiß immer eine Antwort. Brüde ist sie gar nicht, aber täusche dich nicht, das ist nur die Ober­Fläche. Wenn du auch durch diesen klaren Wein meinst hindurchsehen zu können, durchschaut hast du ihn damit noch lange nicht. Die Lage hat es in sich. Da sitt heiße Sonne, schneller Strom und herbmvilde Grntezeit mit drein. Natürlich kannst du sie auch frisch­meg nehmen. Aber sich dich vor, beim dritten Viertel hat sie dich vielleicht schon ganz! Und wenn du meinst, im Rausch sei der Ge­winn rasch zu paden, so wird dich der andere Tag belehren, daß Enghöller Lauerbauan nicht so einfach zu fassen ist. Eines bleibt ficher: hast du mit Verstand ehrlich getrunken und ordentlich be­zahlt, wie sich gehört, so wird dir die Lage braune Zöpfe um den Kopf, volle Arme und dunkle Augen, die leuchten können, warme Fröhlichkeit und herbe Süßigkeit. nicht leicht aus den Ge­danken verschwinden. Kurz, wer ihn einmal getrunken, der denkt, auch wenn er nicht weiß, ob die Hoffnung noch einmal Wirklich feit wird: Auf Wiedersehen, Enghöller Lauerbaum am Rhein  ! Weinlese

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Der Ausschuß der Winzer hat lange darüber bisputiert, wann und in welcher Lagenfolge die Lese beginnen soll. Endlich sind sie sich einig geworden. Der Amtsdiener flingelte es gestern durchs Städtchen: Am Mittwoch beginnt die Bese in der Gemartung Soundso, am Donnerstag wird Daundda gelesen" usw.

Mal so mal fo. Für den Kreis Höchst haben die Frans sosen unseren Genossen 3immermann- Frankfurt   als 2 and. rat Bestätigt. Im Saargebiet bermetgerte die Regierungskommission den von der Stadtverordnetenversammlung gewählten Sturatoren für die höheren Schulen die Bestätigung niit ber Begründung, daß diese sich vorwiegend aus nicht sach­verständigen Sozialisten zusammensetzen.

Laternen. Bis in die Nacht klappern die Handbarren mit Trauben| sie hinter sich zwei, drei, ja vier Lastkähne her. Auf dem Bauche bütten   über das Kopfpflaster. Der Bürgermeister sorgt für Licht, damit fein Unglück geschicht.

Der Winzer hat sich im Kriege sehr verändert, fagen mir Gin­heimische. Früher erzielte er meist nicht viel für seine schwere Arbeit, jetzt hat die Gewinnsucht seit Jahren den Wein gepackt, die Weinbauern verfallen dem Spekulationsteufel. Unter ihnen regiert ein wahres Fieber. Es ist mit dem Wein in den letzten Jahren zu viel Geld verdient worden, im besonderen auch von dem Händ­ler, aber auch dem Winzer ist's gut gegangen. Er ist von der Bapiergeldflut erfaßt worden. Es hat ihn gepackt und will ihm nicht wieder loslassen. Ich fahre im Nachen über den Rhein  , eine Frau, die vom Weinberg gekommen, meint zu mir: Viel Arbeit und Mühe kostet es, das Schlimmste dabei ist aber, daß der Arbeits­mann, der das ganze Jahr über den Berg pflegt, sich kaum ein Glas Wein gönnen kann. Und ruhig fließt der Rhein  ." Er denkt sich wohl sein Teil.

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Im SchieferbergwerL

des schnaufenden Zyklopen steht meist Matthias oder Hugo Stinnes  , Kannengießer, Raab, Karchler u. Co. oder ähnliches.

Die Fischerei auf dem Rhein   ist vielfach von Holländern ge­pachtet. An der Lorelei fangen sie Salm, du bekommst ihn nur nicht. Es verblüfft die primitive Fangtechnik, Netze hängen an unbehauenen Hebestämmen, aufgeschnürte Schiefersteine geben das Gegengewicht. Die Aalfischer am Werth( grüne Inseln im Rhein  ) arbeiten ähnlich,

Auf den Höhen werden hier die berühmten Klinker nach ur altem Verfahren gebrannt. So machten es wohl schon die Aegypter. Hundertzwanzigtausend Lehmkuchen baut man im Biereck zusammen, verschmiert den Turm und läßt die mit hinein­gepackte Kohle in wochenlanger Arbeit ihre Pflicht tun. Der Brennmeister ist am Orte der einzige, der von allen Kundigen heil aus dem Weltkriege nach Hause kam. Er lernt jetzt wieder Nachfolger an. Zu dem Kapitel Kriegsverluste gehört Sas Germaniadenkmal unten im Städtchen. In den Kriegen von 1866 und 70/71 fielen fürs Baterland Dann folgen bier Namen. beber an der Borderfront stehen ausgemeißelt und vergoldet der Ghrenpräsident, der Vorsitzende, Schriftführer, Kassierer und die Beisiger des stiftenden Kriegervereins. Sie sollen alle noch leben.

Am Rhein   mächst bekanntlich auch Schiefer. Ich sage tanntlich", weil ich's ebenfalls nicht genau getoußt habe. Bei Caub liegen die wichtigsten Werte. Mit der Azytelenlampe in der Sand wandern wir in den Berg hinein, fuchen in Firsten und Tiefbauten die Arbeitskolonnen. Weber im Sohlen noch im Kalibergwert et schien mir das Hangende vor Ort, hier in großen unterirdischen Hallen, so bizarr, drohend und unbegreiflich. Es kommt der Ge­dante, daß der Mensch die Götter, zumal die der Unterwelt, nicht versuchen soll; zu meiner Beruhigung frage ich nach der Unfall­ziffer. In dem Moment gibt's einen mächtigen Strach, die Lampen werden vom Luftdrud ausgepustet, Donner brummelt hinterher. Ach so, es wurde nur gesprengt.

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Scheinbar spielend spaltet sich der aus dem Leib der Erde los. gerissene Stein draußen bei der Weiterverarbeitung, natürlich im Akkord, Größe 12, 100 Stück sechs Mark 65 Pfennige, glaube ich

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Auf der gewaltigen Schutthalde, die das Seitental schon zu füllen droht, spielen Rinder. Sie find wild und zum Gotterbarmen Jetzt ist's überall lebendig geworden. Bei Tagesgrauen höre bredig. Ich werde die Rasselbande nicht mehr los. Das letzte Mittel ich schon die jungen Mädchen lachen. Sie fichern eigentlich ohne hilft, ich erzähle, daß ich bei den Zwergen war. Dem Jüngsten Grund, find fröhlich und ausgelassen, ohne noch Wein getrunken läuft vor Begeisterung die Roznase in den Schnabel. Unten im zu haben. Zum Herbst", zur Lese ist man eben lachluftig, rust, rauschenden Wasser liegt die Pfalz  , hier ging Blücher   über den daß es schallt, lacht, arbeitet und schwist, fomint abends tobmid Rhein  ; das Dentmal, das dazu gehört, steht schon lange da. Ein todmüd nach Hause und ist lustig. Ich fragte nüchtern wie ein Brofeffor französischer General hängte ein Schildchen darunter: Gelesen, ge­ein Mädchen, warum sie gerade bei der Lese so lustig feien. Ja, lächelt und ebenso gemacht. tam die Antwort, das ist wahr, man ist das Jahr über oft im Weinberg, bei schwerer und bei leichter Arbeit, aber so Iuftig wie bei der Lese ist man nie. Der Herbst" macht Freude, obwohl es manches Jahr dabei schon so falt war, daß man bald bis Mittag feine Traube effen konnte. Die Lese macht den Jungen frohe Baune für die Alten ist sie das große, das ganze Jahr ent­scheidende Geschäft. Jim Städtchen brennen jetzt bis zehn Uhr fünf Gasglühlicht

Vater Rhein  .

Und das Gesamtbild vom Rhein  ? Der Bauer auf den Höhen ist wohlhabend geworden, er nimmt deswegen auch weiter hohe Preise. Die Städte und Städtchen am Rhein   sind spekulativ stack beeinflußt, aus dem armen Winzer ist leider allzuoft ein dunch­aus nicht papiergeldloser Nurverdiener geworden. Die Schiffahrt tönnte lebhafter sein. Die Macht des Pfarrers ist ein Stück zurüd­gegangen. Und über allem blaut der Himmel, und der Rhein  rauscht, er wartet darauf, was der Friedensvertrag aus ihm machen wird.

Jm Leffingtheater wurde eine Dirnentragödie Flamme von Hans Müller aufgeführt. Müller hat unter Ausnutzung der gewaltigen Bordellkonjunktur ein sehr moralisches, mit vielen alschheiten und Sentenzen aufgepuhtes Rührstück geschrieben, über das noch geredet werden soll. Käte Dorsch war in dieser halben Dichtung eine ausgezeichnete Darstellerin. Sie zeigte so viel Mensch lichkeit, daß es nötig sein wird, von dem eigentümlichen Talent dieser Schauspielerin eine tiefere Charakteristik zu geben. Durch die Mithilfe aller Stünstler trug Hans Müller einen starten Erfolg M. H,

dabon.

Ein frühromanisches Bildwerk entdeckt! Die Wiederherstellungs­arbeiten am Dom in Friblar haben jezt zu der Entdeckung eines toftbaren Bildwerkes aus frühromanischer Zeit geführt. Wie die Du kannst auf der Rheinbahn   heute in der 4. Maffe einen Kunstchronik" mitteilt, stieß man bei den Arbeiten auf den Zu­Im Schutt dieser Gruft Fensterplas haben. Vater Rhein   kann kaum ruhig schlafen, an gang zu einem unterirdischen Gewölbe fand man eine kleine Bronzefigur eines Betenden, die sich als Teil beiden Ufern seines Bettes taffelt und donnert es ununterbrochen. des Tragaltars im Friplarer Domschak austics. Damit ist ein Von den Höhen her sieht das aus, als ob ewig schwarze Mäuse auf neues Wert aus dem Kreise des Rogferus von Helmarshausen   ent und nieber liefen. Dazu werden auf dem Wasser mächtige Rauch- beat, in dem die Forschung den Bahnbrecher der deutschen   Plastik fahnen geschleppt, plätschernde Riesenlerle halten sie, dazu zerren des romanischen Monumentalitils erkannte.