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Nr. 530 37.Jahrgang

Groß- Berlin

Beilage des Vorwärts

Die Lungenkranken im Kampf gegen die Tuberkulose.

Mitarbeit am Reichstuberkulosegeses.

Der Groß- Berliner Verband der Lungen- und Zuberkulosekranken will den Kranten selber Einfluß auf die Maßregeln zur Bekämpfung der Tuberkulose erringen. Am Montag erörterte eine von ihm einberufene öffentliche Ver= sammlung( in den Sophiensälen) die Stellungnahme zu dem Plan eines Reichstuberkulosegesebes.

Ursache des Unfalles.

Mittwoch, 27. Oktober 1920

wissenheit behauptete, hier zeige fich der Erfolg der sozialdemo kratischen Mißwirtschaft in Jahren."

Am Vorortzug 418 war etwa 400 Meter Hinter dem Bahnhof Zehlendorf- Mitte auf der sogenannten Stammbahn( Berlin - Pots- Auf eine Miz wirtschaft im Schulwesen ist der Schulen­dam) die Bremsleitung geriffen. Irrtümlicherweise wurde von mangel Neuköllns in der Tat zurückzuführen. Aber die Schuld Behlendorf ein Arbeitszug abgelassen, der auf den auf freier Strede mehrheit, die in der langen Zeit ihrer Herrschaft ungeachtet trifft die frühere bürgerliche Stadtverordneten haltenden Vorortzug auffuhr. Der Betrieb konnte eingleisig auf- aller Mahnungen der Sozialdemokraten möglichst wenig für rechtgehalten werden. Bereits gegen 2 Uhr waren die beschädigten die Vermehrung der Schulhäuser getan hat. Was Wagen von der Strecke entfernt. Durch den Unfall wurde haupt- damals die Volksschulfeinde aus der bürgerlichen Mehrheit ge­fächlich der Fernverkehr Magdeburg Potsdam sündigt haben, fonnte natürlich von der jeßigen sozialistischen Berlin gestört, auf welcher Strecke die in Berlin eintreffenden Mehrheit nicht schon in Jahren wieder gutgemacht werden. Die Errichtung neuer Schulbauten stößt, wie ja jeder weiß, jetzt auf ganz andere Schwierigkeiten als vor dem Kriege. In Neukölln hat an Obdachlose überlassen werden mußten, wieder freibekommen Der Ausschuß der S. P. D. Genossenschafter können. Ueber Grund und Zweck der an Berlin gerichteten Forderung mahnt Euch, zeitig und zahlreich in der am heutigen Mittwoch, 27. Oftober, 17 Uhr. in der Neuen Welt"( Safenbaide), statts Neuköllns erfahren wir noch folgendes. Die durchschnittliche findenden Generalversammlung zu erscheinen und Eure Klassenbefeßung der Gemeindeschulen beträgt zurzeit in Rechte zu wahren. Der Genossenschaftsrat hat einen Antrag. die Berlin etwa 40 Kinder, in Neukölln aber 47 in= der. Weil Neukölln nunmehr ein Teil der großen Einheits­Kandidatenliste für den Aufsichtsrat paritätisch zufammenzufeßen, abaelehnt. Der jest rein unabhängig fommunistische gemeinde Berlin wird, drängte sich der Wunsch auf, daß hier ein Auffiterat foll also verewigt werden, die nicht unabhängig- fom- Ausgleich geschaffen werden möge, der einstweilen eine Milde­rung der Schulnot bringt. Der Gedanke, einen Teil der Gemeindes munistischen Mitglieder sollen weil gerade in den an Neukölln angrenzenden Teilen Berlins die schulkinder Neuköllns an Berlin zu überweisen, lag um so näher, Besetzung der Gemeindeschulen unter dem Durchschnitt bleibt. Bei dem Umzug von Neuköllner Kindern nach Berliner Schulen würden besonders diejenigen Kinder bevorzugt werden, denen dadurch der Schulweg verkürzt wird.

Der Arzt Dr. Meyer berichtete über ben fürzlich in Berlin Achtung! Konsumgenossenschaftsmitglieder! man auch noch nicht alle Schulräume, die infolge der Wohnungsnot

abgehaltenen Kongreß des Deutschen Zentralfomitees zur Bekämp fung der Tuberkulose, auf dem auch über das geplante Tuberkulose­gajez berhandelt und der Gedanke einer gefeßlichen Regelung der Tuberkulosebekämpfung gebilligt worden ist. Zur Freude der Ver­jammlung fonnte Dr. Meher mitteilen, daß er beim Vorstand des Zentralfomitees brieflich angeregt hat, zu den Vorarbeiten, des Zentralfomitees für das Gesez auch Vertreter der Kran fen hinzuzuziehen, und daß der Vorstand sich hierzu bereit erflärt hat. Die Notwendigkeit gefeßlicher Regelung begründete der Referent mit dem Hinweis auf die Dürftigkeit des Erfolges, den dauernd von einer Vertretung im Aufsichtsrat ausgeschlossen bleiben! der bisher fast nur mit privaten Mitteln und milden Spenden" Diefer ungerechte Zuftand muß beseitigt werden. Sorgt dafür, daß geführte Kampf gegen die Tuberkulose gehabt hat. Das Reich in der Verwaltung der Genoffenschaft alle Richtungen vertreten foll den Kampf übernehmen und genügend find, und stimmt bei den Aufsichtsratswahlen Mittel hergeben, und als Zentralstelle aller dieser Be­für die Lifte Friedr. Güttler! strebungen ist ein Reichsgesundheitsamt zu schaffen. Der Redner

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Großarbeitstag der Fenerwehr.

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Dieser Vorschlag Neuköllns hat freilich seine zwei Seiten: eine gute für Neukölln und eine schlechte für Berlin . Daß in Berlit die durchschnitliche Klassenbesehung sich bis auf jett 40 gesenkt hat, fönnen wir nur mit Freude begrüßen. Wünschenswert ist, daß auch in Berlin die Senkung noch fortschreitet; denn bei dem aus allen Klassen errechneten Durchschnitt 40 gibt es in der Unterstufe immer noch Klassen, deren Besetzung über 50 hinausgeht und nicht biel unter 60 bleibt Die Uebernahme von 1500 Neuköllner Kindern hätte für die davon betroffenen Schulen Berlins die üble Folge, daß dort die klassenbeiebung wieder sehr merklich hinaufginge. Man kann es daher begreifen, daß Neuköllns Borschlag bei den Bewohnern der angrenzenden Teile Berlins ge= mischte Gefühle woedt. Gibt es denn feinen anderen Ausweg?

Platindiebstähle bei der Reichspost. Vor kurzem sind in dent Apparat- und Materialienlager des Telegraphenapparat in Berlin größere Diebstähle an Platin aufgebedt amts des Reichspostministeriums in der Holzmarktstraße worden, die bis in den Herbst des vorigen Jahres zurückreichen dürften. Einigen dort beschäftigten Lagerarbeitern war es ges hungen, von den lagernden Apparaten, hauptsächlich von den abges brochenen Fernsprechimtern herrührenden Relais die an den Kon taktfedern befindlichen stecknadelfnopfgroßen Platinkontakte nach und nach unbemerkt abzulösen und sich anzueignen. Das betrüge= rische Vorgehen konnte längere Zeit unbemerkt bleiben, weil jedes Relais mit einem besonderen Schuhmantel umgeben ist, nach dessen Abnahme erst Veränderungen an dem Apparat selbst mahrgenom= men werden fönnen. Die Täter fanden für das entwendete Platin dessen Wert etwa 50 000 Mark beträgt, bei Althändlern willige Abnehmer.

forderte als Ergänzung der Heilstättenbehandlung mehr Für Zutritt haben nur eingetragene Mitalieder gegen Vorweifung der die für der braunen Legitimationsfarte. Die Freiheit" gibt übrigens den hungernden Familien Patienten( lebhafte Zustimmung), Beschaffung geeigneter Beginn der Versammlung fälschlich auf 16 Uhr( 1) an. Arbeit für die Geheilten, gesundheitschußende Besse- feid auf der Hut! rung des Wohnungswesens. Das Reichstuberkulosegesetz müsse auch vorschreiben, daß jeder Lungentrante freie Kranken­Hausaufnahme hat, während heute Krankenkassen nicht zur Fernzüge Verspätungen von mehr als einer Stunde erlitten haben. Krankenhausüberweisung verpflichtet sind und sie nicht selten der Grst in den späten Nachmittagsstunden konnte der fahrplanmäßige Soften wegen verweigern.( Eritrüstete Zurufe.) Vorzuschreiben sei Verkehr wieder aufgenommen werden. Sofort nach Bekannt auch die Schaffung von Fürsorgestellen, von denen es im Deutschen werden des Unfalles begab sich der Präsident der Berliner Gisen Seich erst 3000 gibt, die überdies oft sehr mangelhafte Einrichtun bahndirektion, Wolff, mit einigen Dezernenten an die Unfallftelle gen haben und eigentlich eher Bequatschungsstellen" genannt wer- und leitete die ersten Untersuchungsverhandlungen, die den müßten. Das Gesetz habe auch die Rentenfrage zu regeln, zur Stunde noch nicht abgeschlossen sind. damit die Hungerrenten, diese größte Schmach der Tuberkulosebekämpfung, verschwinden.( Lebhafte Zustimmung.) Wo die Reichsschulden sich auf Hunderte von Milliarden belaufen, Die Berliner Feuerwehr wurde gestern in der siebenten Abend­dürfe es beim Stampf gegen eine Voltaseuche auf eine Milliarde Stunde etwa ein dugendma I nas berichiedenen Stellen alarmiert. nicht ankommen. Nur wenn endlich die Kranken in den 1. a. mehrere Male nach der Ede der Carmen Shiba Rampf eingreifen, werde das Reich seine Pflicht hun. Straße. wo Greifswalder Straße 155/156 in dem dortigen Schreien Sie, schloß der Referent, Ihre Leiden und Ihre Gm großen Eckhaus, einem Industriegebäude, angeblich durch Fahr­pörung in die Welt hinaus!( Etürmischer Beifall.) lässig eit Feuer in der Pianomecanitfabrit bon In der Diskussion äußerte Prof. Dr. Kayserling als Ver- E. Köhler A.-G. ausgefommen war. Brandinspektor Gempp treter der Landesversicherungsanstalt Berlin seine Freude über den war schnell mit mehreren Löfcbzügen zur Stelle. und Plan gesetzlicher Regelung, die er schon vor vielen Jahren gefordert gelang, obwohl der Zug 20 auf der Fahrt Brand­feine Gasiprite durch einen Kabelbruch zurück­habe. Auch er mahnte die Kranken zur Mitarbeit. Dr. Moses stelle teilte mit, daß auch in anderen Städten Deutschlands solche Ver- lassen mußte, eine weitere Ausdehnung des gefährlichen Brandes bände von Lungenkranken entstanden find. Im Kampf gegen die au berbüten. Gleichzeitig wurden mehrere Löschzüge nach der Tuberkulose rechnet das deutsche Volt auf den Beistand des Gr. Hamburger Str. 5/11 gerufen, wo in der Apotheke des St. Hedwig Krankenhauses, Feuer entstanden war. Proletariats der Entente länder. An der Diskussion das natürlich Unruhe verursachte. Auch hier gelang es, die lammen beteiligten sich viele Krante und Invaliden. Sie trugen ihre in durch kräftiges Löschen auf die Apotheke in Nr. 10/11 au Weihnachtsfreude und Zensurenschred. Um mehrfach geäußerten Anstalten gemachten üblen Erfahrungen vor und schilderten die beichränken. Sie sollen durch die Heizung entstanden sein. Die Wünschen aus beteiligten Streisen Rechnung zu tragen, gestattet der bittere Not der Rentenempfänger. Patienten des Krankenhauses waren nicht gefährdet und blieben rubia. Der 5. Löschzug rückte auf Alarm nach der Oranienbrüde Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung fünftig, daß die zu aus. Dort follte nach Angaben der Sicherheitswehr ein sind Weihnachten üblichen Zeugnisse an den höheren Lehranstalten und wo Lehrförper und Elternbeiräte durch die schadɓafte. Bohlenbede in den mit Waffer Mittelschulen überall da, gefüllten Schacht der Schnellbahn Gesundbrunnen- Neu- einen solchen Beschluß fassen, bereits am 1. Dezember aus Ein schweres Eisenbahnunglück hat sich gestern bei Zehlendorf fölln geftürzt fein. Alles Suchen in dem dunklen Schacht war gefertigt und den Schülern ausgehändigt werden können. Die ereignet. Auf einen haltenden Personenzug fuhr ein Arbeitszug vergeblich. Die Leiche des Kindes, das schon gegen 5 Uhr in die Provinzialschulkollegien und Regierungen sollen berichten, ob in auf, wobei brei Personen getötet und eine schwerverlett Baugrube gefallen sein sollte, wurde gestern abend nicht gefunden. ibrem Amtsbereich das Bedürfnis, die Weihnachtszeugnisse für die wurden. Ueber den Unfall wird folgendes gemeldet: die Zukunft ganz auszuschalten, vorliegt. Fin in der Richtung Wildpark fahrender Personenzug Ein Ausweg aus Neuköllns Schulnot. hatte Bremsschaden und mußte infolgedessen am Fernbahn­Ein Zusammenstoß zwischen Bostwagen und Straßenbahn Wir wiesen unlängst darauf hin, daß der Magistrat von Sof Behlendorf halten, um den Schaden wieder auszubessern. Neukölln zur Milderung der Schulnot dieser Arbeiterstadt den führte gestern an der Kreuzung der Fürst- Bismard- Straße und Ein zu der gleichen Zeit herannahender Arbeitszug bemerkte Magistrat von Berlin um Aufnahme bon etwa 1500 in- Alsenstraße einen schweren Unfall herbei. Ein in voller Fahrt bes im Rebel ben haltenden Zug nicht und fuhr auf ihn auf. Der Ge- dern in Berliner Gemeindeschulen ersucht hat. Nicht findlicher Straßenbahnwagen der Linie 24 stieß dort auf einen pädwagen wurde vollständig zertrümmert. Die tödlich verunnur der Berliner Loktalanzeiger" hat aus Anlaß dieses Verlangens Bostwagen, der umgeworfen und vollständig zertrümmert gludien Personen heißen: Karl Heune aus Düsseldorf ( und sich die Albernheit geleistet, den Schulmangel in Neukölln auf das wurde. Der Postschaffner, der von seinem Wagen geschleudert anscheinend dessen Ehefrau) sowie Karl Weidenberger, Berlin , Konto der sozialistischen Stadtverordnetenmehrheit zu sehen, die wurde und einen schweren Schädelbruch erlitt, wurde so­Naunynftr. 40. Schwerverlett ist Mar Martto alb- Potsdam. dort seit 1919 besteht. In der Deutschen Tageszeitung" fonnte fort nach der Charité geschafft. Es besteht wenig Hoffnung, ihn ant Die Gisenbahndirektion Berlin gibt folgende amtliche Darstellung der man ein ähnliches Geschwäb lesen, das mit dem Mut völliger Un Leben zu erhalten. alte Andeutungen der Mutter, die er als Kind unverstanden gehört hatteja, dieser Mann war sein Feind.

Todesopfer eines Eisenbahnunfalles. Auf der Zehlendorfer Fernbahnstrecke.

Das Licht der Heimat.

Bon August Hinrichs .

49] Immer gewaltiger wuchs der Plan vor seinen inneren Augen auf, da hielt ers nicht mehr aus im Dunst der engen Barade, zwischen den schlafenden und schnarchenden ruppigen Genossen.

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Und jetzt trat er von neuem in sein Leben und ihm war es, als wüßte er seine fühnen Pläne und fäme ins Moor zu dem einzigen Zwed, ihn zurückzuschleudern ins Nichts, durch seine bloße Gegenwart zu zeiaen: ich bin der Herr, mir gehört dies alles, was willst du Strolch hier auf meinem Grund und Boden?

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Der Soden, den er forllegen wollte, zerbrach in seiner Er schlich hinaus aufs Moor. Faust, der Haufen, den er schichten sollte, polterte zusammen - heftig fuhr der Vorarbeiter ihn an. Der Boßbauer war Das lag im silbernen Mondlicht, blassen Nebelglanz gebreitet über dunkeln Grund. Weiße Schwaden brauten an die Maschine getreten und warf einen mißbilligenden über den Sümpfen und trieben, vom Wind getragen, feierlich Blick auf den ungeschickten Arbeiter. Der lag auf den Knieen und ernst vorüber- weiße Geheimnisse, die schon seine im nassen Moor und raffte den umgefallenen Haufen wieder Kindheit mit heimlichen Schauern umsponnen und feine zufammen. Als er endlich auffah, traf ihn der Blick des Seele gefüllt hatten mit Rätseln und Märchen. Er stand jungen Mädchens. Jäh erkannte er sie des Bgßbauern lange und schaute schweigend über die Dede. Unendlich still, Tochter, dieselbe, die zweimal freundlich gewesen war zu dem tot und einsam fchlief das Moor unter dem schimmernden unbeholfenen Jungen. Groß, schön und schlank stand sie da, Dunft eine berwunschene Prinzessin, in tausendjährigen das Haar noch so hell wie früher, und obwohl sich ihre Augen Schlummer berfunken. Er dachte an das Märchen der nur eine Sefunde lang trafen, glaubte er zu sehen, wie fie Mutter. Da leuchtete eine ernste Freude aus seinen Augen: leise erstaunte. empfand er, wie ungeheuer tief er gestürzt war sein Ruß sollte die Prinzessin lösen aus ihrem Schlaf, seine er, der Sohn seiner stolzen Mutter daß er dem Boß­Kraft sie befreien und wecken zum rauschenden Leben. In dieser Minute wuchs Dierk Folkers empor vom Band- bauern Knechtsdienste leistete als ein vom Wege aufgelesener Landstreicher. D, welche Schmach tat er damit seiner Mutter streicher zum Schöpfer und Führer. an! Tränen der Wut näßten ihm die Augen.

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Noch einmal stand er als Strolch auf dem Moor an der Torfgrabemaschine. Da kamen auf dem Damm, der in die Einsamkeit führte, zwei Menschen daher, ein großer, auf­rechter Mann und ein junges Mädchen. Die Torfgräber hoben die Köpfe, um sie rasch zu senken und eifriger zu arbeiten als zubor, der Herr und Besizer kam, um nach seinem Werk zu sehen. Dem also gehörten alle die unge heuren Schäße, dies Land der Zukunft. Dierk fragte einen nach seinem Namen, aber der zuckte die Schultern, was fragte ein Heimatloser, in wessen Diensten er stand?

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,, Se, Holla!" schrie plößlich der Voßbauer ,,, kannst du nicht aufpassen?"

Dierf mußte an die Maschine springen, wo sich die Soden stauten; seine Zähne fnirschten, ein Blutstropfen fiderte über die zerbissene Lippe, seine Arme, seine Fäuste frampften sich eisern aber mit ungeheurem Willen zwang er den aufbäumenden Körper in seine Gewalt.

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heimlich mit seinem blassen Gesicht, daß den andern jäh das Lachen verging. Sie grollten, aber sie ließen den ungemüt lichen Gesellen in Frieden.

In der nächsten Nacht war er verschwunden, ohne seinen Lohn gefordert zu haben. Wer fragte danach viele kamen, Zugvögel der Land­arbeiteben ein paar Tage und gingen- straße, die Heimatlos bleiben und ruhelos schweifen, bis e irgendwo am Wege verderben.

Dierk aber, da er das Moor verließ, war ein anderer geworden. als da er kam.

Wohl noch ein Strolch in zerrissenen Kleidern mit leeren Taschen, aber zitternd unter der Last des Reichtums in einer Brust. Er hatte gefunden, was mehr war als alles andere die große Aufgabe feines Lebens das Wert, das er schaffen wollte mit seiner gangen Kraft. Und nun stand er vor der Tür seiner Mutter und legte die Hand auf die Klinte.

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Lange Wochen hatten sie beide nichts voneinander ge­hört, sie wußte nichts von ihres Sohnes Kampf und Sturz und langer Wanderung fie glaubte ihn fern bei seinen Prüfungsarbeiten. Und jetzt fam er so wieder zurück! Er sah an sich herunter und das Elend wollte ihm als ein Knäuel in die Reble steigen aber dann biß er die Zähne zusammen und öffnete die Tür.

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Dwie grau war der Kopf, der sich da übers Bügeleisen beugte arme Mutter!

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Nun richtete sie sich auf und sah fragend nach der Tür - müde waren ihre Augen geworden und tiefe Falten lagen um den Mund.

Da recte der Strolch die Arme nach ihr und schrie auf: Mutter!"

Sie hielt sich am Tisch und starrte ihn an wie ein Ge­spenst, unbeweglich. Ein Entseßen fam in ihre Augen, er trat ihr näher: Mutter!"

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Und ein Entschluß brannte in seiner Seele: Abwaschen will ich die Schmach dieser Minute tämpfen mit dir um Da hob sie abwehrend die Hand und stieß einen Sarei dies Mooraufsehen sollst du zu mir, ja, aufsehen zu mir aus, einen Wehelaut, so erschütternd, daß es den Sohn Dierk aber faßte ihn fester ins Auge und erschrat. Den als zu deinem Meister, der mehr fann und größer ist als du!" zurückschleuderte von ihr.. Als der Voßbauer und seine Tochter fortgingen und er Mann fannte er, so ging nur einer, aufrecht und stolz Da taumelte sie und sant kraftlos zusammen jie, die und berrisch der Voßbauer! Der Voßbauer, von dem ihnen tiefatmend mit brennenden Augen nachsab, machte ein raufrecht gestanden hatte die langen, feren Jahre hindurch sie warf die Arme über den Tisch, ließ den Kopf inten eine dunkle Ahnung ihm sagte, daß er sein Feind war, der der Arbeiter mit spöttischem Lachen die andern aufmerksam heimliche Widersacher seiner Mutter, der Mann, der sie in und rief ein schmutziges Wort über ihn und das Mädchen. und meinte bitterlich über die verlorene, legte Hoffnung die Fremde getrieben und sein Heimathaus an sich gebracht Er schleuderte ihm den Soden, den er gerade in der Hand ihres Lebens. batte, um es berfallen zu lassen. Bligartig durchschossen ihn| hielt, an den Kopf und recte sich auf, so drohend und un­

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( Forti, folat.)