Minna Cauers 80. Geburtstag.
Februar 1886, als er hring- Mahlow einen pflichttreuen BeDie Prenzlauer Waffenfunde. amten" nannte. Als dieser durch gerichtliches Urteil als das Die Vorkämpferin der deutschen Frauenbewegung, Minna Zu der Prenzlauer Waffenablieferungsaffäre erfahren wir, Gegenteil bezeichnet wurde, hielt es der preußische Vorläufer Pöhners für seine Pflicht, dem so schver gefrónften Beamten" auer begeht heute in voller geistiger und förperlicher Rüstig- daß die des Diebstahls Bejduldigten sich noch immer in Untereine eklatante Genugtuung zu verschaffen. Sie bestand zur feit ihren 80. Geburtstag. Von den Millionen Frauen, die feit suchungshaft befinden. Der Frau des Arrestaufsehers, die vier Ehrenkränkung aller anderen Besizer- in den Allgemeinen dem Siege der Revolution ihre staatsbürgerliche Gleichberechtigung Kinder zu versorgen hat, und der Frau des 75jährigen Kasernengewonnen haben, weiß leider nur ein fleiner Teil, was er der jahr wäcters ist die Wohnung mit einer Räumungsfrist von Ehrenzeichen. Wenn es auch nicht ausgeschlossen ist, daß der Polizei- zehntelangen unermüdlichen Tätigkeit dieser Frau verdankt. Minna 14 Tagen gefündigt worden. Das Sparbuch des ArrestaufTommissar Glaser, der unauffindbare Polizeiagent Cauer ist für das gleiche Recht der Frauen in jahrzehntelanger un- fehers mit der Dienstprämie, das seinerzeit beschlagnahmt wurde, Bollinger( Leutnant Böhm) und der Bezirksführer der Ein- ermüdlicher Arbeit eingetreten. fie ließ sich nicht abschreden durch ist noch immer nicht freigegeben worden, so daß die Frau verwohnerwehr Zeller, die alle drei bei dem Ausflug nach dem Sohn und Spott und die schier unübersteigliche Höhe der Hinder hungern müßte, wenn sie nicht gute Freunde unterstützten. Be Waffenlager bei Freising mitwirkten, schließlich den Orden nisse, und so fonnte sie schließlich noch den Triumph ihrer Idee er- tanntlich haben die Beschuldigten feinerzeit im guten Glauben leben. Waffen, die in geheimen Räumen der Kaserne verborgen worden erhalten, mit dem die Kaht- Roth- Parteien des Landtags schon Jft Minna Cauer die Führerin der„ bürgerlichen Frauen- und nicht gestempelt waren, der amtlichen Ablieferungsstelle aus lange schwanger gehen, und wenn auch der juristische bewegung in Deutschland , so ist sie das doch niemals in dem Sinne gehändigt. Dadurch wurde das geheime Waffenlager der ReichsNachweis der Beteiligung der Polizeibeamten nicht erbracht gewesen, daß sie sich von der proletarischen, sozialistischen Frauen- wehr in Prenzlau ans Tageslicht gezogen. Wie es scheint, bemühen werden kann, so ist das System Kahr- Böhner- Roth dennoch werden kann, so ist das System Kahr- Pöhner- Roth dennoch bewegung in Klaffenhochmut abgeschlossen hätte. Was sie im Ge- sich gewiffe reaktionäre Kreise in Prenzlau darum, an den„ Entfür immer politisch gekennzeichnet. Besäße die Mehrheit des Gesich für immer politisch gekennzeichnet. Befäße die Mehrheit des genteil auszeichnet, das ist ihr offener Sinn für alles Neue, das zu hüllern" ihr Mütchen zu kühlen. bayerischen Volkes nicht den von Montgelas beklagten Mangel gleich mit der Frauenbewegung in der Welt heraufkommt, und ihre an politischer Bildung und Erziehung", so hätte die jebige fare Erkenntnis, daß die von ihr leidenschaftlich vertretene Sache Regierung schon längst dem allgemeinen Unwillen weichen mit der der Arbeiterbewegung und des Sozialismus in lebendigem, müssen. Wie die Dinge liegen, ist ihre Eristenz durchaus untrennbaren Zusammenhang steht. So hat die Republik und die nicht auf politische Rüdständigkeit gegründet und Arbeiterklasse allen Grund. Diese ausgezeichnete Frau zu chren, ibre Negierungskunst beschränkt sich auf die Nachahmung alter die stets eine Vorkämpferin fortschrittlicher Ideen gewesen ist und Bolizeipraktiken aus der Zeit Napoleons III. und Butt uns als solche hoffentlich noch lange erhalten bleiben wird. famers. Sie nimmt das Schlechte, wo es zu finden ist. Vom Reichspräsidenten und zahlreichen Korporationen und Einzelpersonen sind der Jubilarin die herzlichsten Glückwünsche zu gegangen.
Ohne dem Urteil der Untersuchungskommission borgreifen zu wollen, darf icht schon gesagt werden, daß die Affäre Fracheur- Dobner auf jeden Fall die Regierung Rabr schwer belastet. Und es wird vieler jejuitischen Runftstückchen der Partei des Herrn v. Kahr bedürfen, um ihm den treubänderischen Nimbus noch eine Zeitlang zu bewahren. Die Epoche der Kahr- Pöhner- Roth wird der Zukunft in dem aleichen Lichte erscheinen, wie die auf Spigelwesen basierte Beit Napoleons III, und des preußischen Junkers Buttkamer.
Die Achselklappen- Geschichte.
Orgesch und Strafaeset.
Das Gutachten des preußischen Justizministers. Im Reichstag hat der Abgeordnete Stresemann behauptet, daß ein Gutachten des preußischen Justiz ministers zu dem Schluß fomme, daß gegen die Orgeich feinerlei gejezliche Handhabe gegeben sei, da sie durchaus auf dem Boden der Geseze stände. Die Täg liche Rundschau" veröffentlicht heute, offenbar auf Grund einer schweren Indiskretion, dieses Gutachten im Wortlaut.
Die deutschynationale Presse hallt noch immer von dem Entrüstungsgeschrei wider, das Graf Westarp im Reichstag Dieser Wortlaut ergibt aber doch etwas wesentlich über jene Stelle von Scheidemanns Rede angestimmt hat, die anderes. Der preußische Justizminister am 3chnhoff sich mit den Vorgängen des 9. November beschäftigte. Man geht von der Voraussetzung aus, daß die Orgesch nicht gegen tut jo, als hätte Scheidemann förperliche Angriffe auf OffiSie Strafgesete verstößt und daher nach Artikel 124 der Reichsgiere gebilligt und bedauert, daß es beim Abreißen von Adel verfassung nicht verboten werden fann, falls fie ut.be. flappen verblieben sei. Um diesen Schwindel zu erledigen. waffnet ist. Der Minister erklärt, daß das ihm vor jei der Wortlaut der betreffenden Redestelle aus dem unforri- gelegte Material für eine Bewaffnung der Orgesch gierten Stenogramm wiedergegeben. Scheidemann fagte zu feinen Beweis erbringt. Aber er sagt auch: den Deutschnationalen gewendet, das Folgende:
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Schwarz- weiß- rote Kokarden wollen die Herren tragen. Da darf man Sie wohl an den Tag erinnern ich bitte, jest tönnen / Eie wieder lachen und schreien, meinetwegen auch jubeln, wo Ste von Herzen gern auf jede Kokarde verzichteten, wo Sie Kampf und fanglos die vielgerühmte Stellung der Königstreue räumten, wo Sie es nur der Selbstzucht eines bis auf tiefste gequälten, in jeder Empfindung berlebten und unschuldigen Volkes zu verdanken hatten, daß Sie bloß mit dem Verluste der Notarse und der Achselstüde davongekommen sind.
Ich hebe hierbei aber ausdrücklich hervor, daß mir für die Beurteilung des tatsächlichen Wirkens der Orgesch nur sehr we nige Unterlagen mitgeteilt sind, und möchte anheims stellen, wenn der Herr Minister des Innern noch im Befibe weiteren belasten den Materials bezüglich dieses irtens ist, mir auch dies zu übermitteln.
Es handelt sich hiernach also um cine Tatsachen frage, deren Beantwortung nicht zweifelhaft ſein fann. Serr am Behnhoff wird sicher auch inzwischen die Bilder vom Münchener Königichießen gesehen haben, wo In diesen Worten liegt weder eine Billigung des für man 40 000 Org: ich- Leute bis an die 3ähne bewaff einen Revolutionstag immerhin recht harmlojen Achselklappen- net und alle im Bejib von Gewehren erblicken fann. Was raubes, noch ein Bedauern darüber, daß es zu schlimme- die Bewaffnung der Orgesch in Preußen betrifft, fo er ren Gewalttätigkeiten nicht gekommen ist. Daß es zu folden innern wir nur daran, daß der Vorsitzende des brandenbur Gewalttätigkeiten nicht gekommen ist, daran trägt gerade gischen Selbstschutes, Graf aldreuth, erit vor furzeni Scheidemann ein hohes Verdienst, und darum war ge- feine Mitglieder aufgefordert bat, fich zu bhoaffnen po mit rade Scheidemann am meisten berechtigt, an das nicht sehr es auch immer jei". Weiteres. Material über die tatheldenhafte Benchmen der deutschnationalen Herrschaften zu sächliche Bewaffnung der Orgeich steht nicht nur uns, fonerinnern, und ihnen vorzuhalten, daß ein weniger diszipli- dern auch der preußischen Regierung in Gülle niertes Bolt mit ihnen ganz anders umgesprungen wäre. und Fülle zur Verfügung, so daß das Gutachten des Herrn Aus dieser vollkommen berechtigten Anklage gegen die Deutsch - am Behnhoff doch schließlich darauf hinauslaufen muß, daß nationalen machen jetzt die Betroffenen etwas ganz anderes, die Orgeich zu verbieten fei, weil ihre Bewaffnung na dy was ihnen besser in den Agitationsfram paßt. Sie fönnen gewiesen werden kann. Dieser Standpunkt ist auch für das freilich nur durch eine tolle Verdrehung, aber auf etwas das Berhalten des preußischen Staatsministeriums entschei mehr oder weniger von dieser Seite fommt es ihnen ja nicht dend gewesen, in dem, wie wir erfahren, hierüber feinerlei Meinungsverschiedenheiten bestehen.
an.
Akademische Reaktion.
Man schreibt uns:
Professor Dr. Schüding, bisher Völkerrechtslehrer an der Universität Marburg , folgt einem Ruf an die Handelshochschule Berlin . Nachdem der Pazifist Friedrich Wilhelm Foerster , müde des Kampfes mit der akademischen Reaktion, sein Münchener Lehramt niedergelegt hat, scheidet nun auch der Pazifist Walter Schüding aus dem Umkreise der deutschen Universitäten. Reine Universität der deutschen Republik hat für den fül renden, vor dem Kriege fast alleinstehenden Vorfämpfer eines Friedensbundes der Völker Verwendung gefunden! Zu der gleichen Zeit, da der Außenminister Dr. Simons die Jdee einer Rechtsordnung über den Staaten als den Gedanken preist, durch dessen ehrliche Vertretung Deutschland eine geachtete Stellung unter den Völkern zurüdgewinnen könne, muß gerade der Hochschullehrer aus unserem Universitätsunterrichte ausscheiden, der wie fein anderer die studierende Jugend mit diesem Gedanken erfüllen fönnte. Wie lange noch soll diese reaktionäre Selbstabtpaselung dauern, durch die sich unsere Universitäten nachgerade zu Fremdkörpern im geistigen Leben unse. res Boltsstaates machen würden?
Die Feinde der Siedlung.
In der„ Deutschen 8tg." veröffentlicht Hanns Fischer,
Siedler am Weißen Moor, einen gegen de Sozialdemokraten gerichteten Artikel, der mit folgenden Ausführungen schließt:
die
Unsere Partei hat ferner darauf hingewirkt, daß aus den reisen ihrer dem Großgrundbes angehörenden Anhänger and in großem Umfang für Siedlungszwecke durch Landlieferungsverbände angeboten worden ist.
So sieht der vermeintliche Feind der Siedlung bei Lichte aus. Aber die Dimofraten und Sozialdemokraten lehnen ab... Jeder mann fielyt klar! Links stehen die Feinde der Siedlung! Ich werde nicht ruhen bis diese Tabfade in allen Streifen der Siedler bekannt fein wird. Ich werde auch nicht cher ruhen, bis der Reichstag zu dieser Lebensfrage des deutschgermanischen Voff s erd gültig Stellung genommen haben wird. Ich werde nicht ruhen, bis sich uns die verlappten Feinde der Siedlung zu offenem Stampfe gestellt haben werden. Vister hoch! Ihr Verdächtiger, de hr die größte und ergiebinite Straftquelle der deutschen Bufunft verstopft! Und von der völkisch- deutschen Bresse muß ermartet werden, daß sie Mann für Mann die Sedlung als voters fändische Pflicht betrachtet und ihr den Raum got, beffen fie bedarf. Denn mit der Siedlung steht und fällt die deutsche Zukunft.
Bon einem Deutschnationalen fann man ja eine andere Sprache nicht erwarten. Vielleicht ist aber der Herr Verfasser fo freundlich und gibt uns befannt, wo der Großgrundbesiz zu Siedlungsziveden wirklich geeignetes Land angeboten hat. Das Siedlungswerk stodt völlig, weil der Großgrundbefit eben fein Land oder, wenn er es tut, nur zu phantastischen Preisen bergibt. jener Großgrundbesis, der allein mit dem Mittel der robesten Gevalt das Land an sich gerissen und seßhafte Bauern vertrieben hat.
der an- und abgehenden Spieler bemerkt werden dürfen, auch wurde viel zu viel ins Parkett hinein gesungen. Die Judith der Vera Schwarz ließ bei einem schauspielerischen Raffinement, das im zweiten Aft tragische Größe empfing, an die Rauhheit ihrer Simme bengeffen; die Agnes von Frau Marheer blieib findlich, zierl.ch, sangschön. Sente als blinder Diener wie stets spiclsicher, emp findungsstark der väterliche Graf Selgers ', woich und gefällig der junge Tenor Noě 8. Die Seele des Stüdes, Blaubart : Braun. Wie in Bild von Velasquez , Eishauch um sich bre tend. starr und frierend, geschüttelt von Aengsten, doch undämonisch in der Bewegung. Er sollte ein Verdammter, in sich Schauender, ein ewiger Jude fein, ausgestoßen aus der Menschheit, ein Fürchterlich- Einsamer, fuggeftio in jed m Bl.d, in dunkler R.de, in der freischenden Wuche seiner berzerrten Seele. Er blieb oft tragender Baß, Sänger. Aber mit Höhepunkten: wie er litt. schrie, bettelte, polterte und büßte: ein stärkerer Abglanz des Glends und Seelenjammers, als es der Tert ahnen liß, ein Opfer der Vergangenheit und des Erb. blutes. Tier und doch beinahe glaubhaft als Märthrer, als todweihender, entgötterter Liebe ertretender Vamphr. Der Schauer feines Lebens verſteinde die Hörenden und Sehenden in starken Minuten; noch mehr Dämon .c des Blick s, mehr Fassination der. Stimme: und aus dem Stein schlug die Flamme der Begeisterung für eine in jedem Fall hochwertige Leistung. Der Erfolg der Oper mar groß; fie wird mur sterben können Kurt Singer . am Leichenbauch ihres Stoffes.
und Zerreißende des Stoffes durch die Farben der Oper zu ballen. zu teilen, zu tönen und zu flären. Das ist dem Orchestermeister Reznicef in zwei Aften so start gelungen, daß sich Tegt und Musik in ihrer Wirkung geradezu voneinander trennen. In diefer Musif ist grundtiefe Geisterstimmung; lodernd rote Brandung der Jm Lohengrin", der romantischen Ritteroper, war das für Leidenschaft, sartes Blau von Märchenflang und Frauen! iebe ist Wagner unentbehrliche Schuldmotiv in der neugierigen Frage Elias das blasse Grau der menschlichen Alltäglichkeit in zwingender Art gegeben. In der viel gruseligeren Geschichte vom Ritter und den eingefangen. Sie ist voll von motivischer Gebärde, fargt mit Nach fieben Frauen wiederholt das Märchen des Perrault und wiederholt malerei, bleibt nur halbstarf in der thematischen Phantasie, die Eulenberg diese flache dramatische Voraussetzung mit einem Wagnergläubig wird, sie scheut in ihrer Ehrlichkeit nicht das alte deutlichen Stich ins Sexuelle. Neugier, die latenteste Untugend der Opernensemble, nicht die Einfalt eines Lautenliedes oder ZechWeibsnatur, heißt, ins Smybolische übertragen. Mangel an Ver- gesanges. Eie versucht, diesen zwei hochgeladenen Akten einen trauen; der birgt Sehnsucht nach unerfülltem, Unerlaubtem in sich. fünstlerischen, wenn auch dynamisch sehr verhaltenen Aufstieg au Blaubart, vom ersten Weib betrogen, weigert mit dem Recht des geben, sie läßt dem Augenblick musikfreudig die Macht über Wah! Verbrechers den Nachfolgerinnen den Eintritt in jene Schreckens- und Farbe der Mittel und sorgt durch liebevollen Blid auf Teil Lammer, in der die toten Häupter der Gemordeten um Rache izenen, durch sinfonische, nur gar zu lang und schritt gewordene schreien. Warum aber überläßt er ihnen den bluttriefenden sinfonische Zwischenspiele, durch meisterhafte InstrumentalfombiSchlüffel? Er nötigt fie, verführt sie, indem er ihnen das bren- nationen für eine scharf grundierende Gesamthaltung. Diese nende Serualsymbol( Verführer" nennt es Judith) in die wider Musit, nicht alt und nicht hypermodern, ist kaum spezifisch, aber in strebende Hand drückt, ein Blutberauschter, ein gieriger Psychopath, ihrer Eklektif lebt die Tat und das Bekenntnis eines Vollmujiters, ein Sadist. Er straft menschliche Schwäche, ein harmlojes Unrecht, dem es gelingt, den Schrei der Kreatur, das Magen der Jenseiti. durch eine grausame Leidenschaft. Er hängt seine Liebe an einem gen, ein Klingen der Natur, ein hastend- erregtes Gegenspiel von Echemen, ein Wort, ein zynisch verfochtenes Recht, nicht an ein Menschen verschiedener Temperamente mit treffenditen Tönen zu Der Tondichter des Traumspiels", ein von Weib, das er auf nie gewollte Abwege der Sehnsucht stößt. Neugier charakterisieren. ein tragisches Motiv? Diese undeutliche Psychologie wird auch nicht Maeterlind und Strindberg Bezauberter und Angeregter, erfühite flarer und möglicher im Schidjal des leidenden, am Verhäng- die Mystik und durchgeistigte das Seltjam- Spufhafte, das Luftdünne, Konzert des Arbeiterfängerbundes im Großen Schauspielbens. nis feiner Veranlagung tranfenden Ritters, weil fein heißes Mit Gespenstische eines Märchens, das im Ueberfinnlichen fo feine Teid es ertragen hift, das Zwingende seines Mißtrauens, seines Sinnlichkeit abwerfen konnte. Dieser Klang. dem stofflich leider Der Deutsche Arbeiterfängerbund hatte am Sonntag vormittag ins Große Schauspielhaus zu seinem ersten Konzert eingeladen. paranoischen Menschenhasses nicht glaubhaft wird; sicher nicht im viel an Lust und Süße, alles an Humor genommen wurde, tönt Die vereinigten Arbeiterchöre von ganz Berlin fargen unter der Drama, das da mit einem läuternden Bekenntnis und einer erst auf zwischen Wagner und dem Tonsymboliker Schalter. Deshalb Führung von Hermann Scherchen und Dr. 8 ander ein malig reinen Liebe zusammenbricht. Tod ist das natürliche Siegel wirft er gegenwärtig wie faum ein anderer. Was die Psychologie Programm, das sich in jeder Beziehung sehen laffen fennte. Das unter so viel Unnatur. Nur die Opfer heischen Teilnahme, nicht des Etüdes an Lüden ließ, verschließt auch die Musit nicht, aver Begleitorchester, das zugleich unter Scherchen das Vorspiel zu der Held, der aus seinem Cheerlebnis feine Entschuldigung für sie versucht sie durch Erlebniskraft zu decken; sie befreit den dra den Meistersingern" und in ganz pradyweller Weise den„ Don folche Verteidigung seiner Mannesehre herleiten darf. Eine Tra- matischen Gesang, schafft dem Wort offene Bahn und endet erst Juan" von Richard Strauß spielte, war unser rühmlich bekanntes gödie der Krankheit, ein Drama ohne Tragit, nur voll des Schauerns im dritten Akt mit einer flammenden Erstarrung, die sich auf einen Blüthner- Orchester. Nach dem Meistersinger, Wachauf" der Geund Entsetens, das an Zacharias Werner mahnt. Ein einziges Atemlosen legt. Hier ist nur noch Spiel mit dem Orchester, nicht famhöre fang der gemischte Chor Groß- Berlin zwei ben Scherchen Juserno von Zersehung und Dämonie, bon fatalistischer Gewalt, mehr Erleben und Offenbarung. Das Drama war gerichtet, die bearbeitete russisch : Revolutionedhöre, von denen das„ Brüder, zur ganz einfach und anspruchslos sich gibt, der„ Trauerdie schidsalsmäßig abwärtszieht. Gegen die mit geradezu tierischer Musit schien gerettet; am Schluß sichert nur noch die Szene einen marsch" in seiner interessanten rhythmischen Untermalung in den Bucht hingeschleuderten Sprühfunken einer psychiatrischen Seelen Erfolg. Männerstimmen aber schon ernste Kunst darstellt. Die Ausführung verirrung hätte Sonne, Licht, Frohsinn ausgespielt werden müssen. Von diesem Gefühl zeugte die Aufführung, die dem Theater mar recht gut. mußte aber vor den vortrefflichen MännerchorStatt dessen: Dunkel, Qual, Efel, wohin ihr blidt. Das Drama ist gab, was des Theaters ist. Blech umarmte diese schwerste Bar- darbietungen zurüdtreten. 8war ließ dr A- capella- Chor Bee. gerichtet. titur mit inbrünst ger Liebe und verteilte die erregten Akzente mit thovens" Die Himmel rühmen" in etwas die gewohnte wuchtige Unglücklich der Musiker, der an die Fürchterlichkeit dieses ebenso scharfem Griff. wie er dem schwülen, unterirdischen Schauer Breite vermissen, aber die beiden Männerchöre mit Crchester," Tod Stoffes geriet. Nur dem Spötter Offenbach lachte einmal de: Sieg seine Farbe lich. Die Szenenbauten des Griechen Aravantinos Boleson" und" Erntelied" waren Glanzpunkte des gelungenen Konüber diese Materie. Dem pathetischen Komponisten blieb die Auf- zwängten die schaurige Luft in enge, atemraubende Räume, deren derts." Tord Folefon". eine Komposition des jüngst verstorb nen Hegar unter den Arbeitermännerchortomponisten, G. A. Uthmann, gabe, dem Gleichmaß der Spannungen eine Gradkurve abzulauschen düstere Farben, rätselhaften Steine und verwitterte Baumriesen ist nicht sehr tiefgehend. aber sehr sanglich und famos aufgebaut. oder anzudichten, dem Antimenschlichen einen versöhnenden Schim- von Unwirtlachte ten sprachen. Licht und Schatten tanzten ge- Die eigentlich revolutionären Töne aber pochten so recht erit aus mer von mystischer Symbolbedeutung au leihen, das Berseßende spenstisch. In der Regie hätte das gar zu schnelle Funktionieren dem Erntelied von Ostar Fried daß die Dehmeljche Dichtung
Sonne"