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Reichsgesetz für Oberschlesien  .

Der Entwurf eines Geseges über Oberschlesien   ist in der

füffen überwiesen worden. Der Gesehentwurf wird im Laufe biefer oder Anfang nächster Woche im Reichsrate fertiggestellt und dem Reichstage zur Beschlußfassung vorgelegt werden.

Die Arbeiterschaft und Oberschlesien  . In der Magdeburger Volksstimme" nimmt Reichstags­

nämlich: baß die Lohnstreitigkeiten und Bohnkämpfe noch| steht? Nein! Und weil es so ift, fo müffen wir doch dabin viel zahlreicher gevejen wären und die Arbeiterschaft noch arbeiten, es zu erfahren. Das aber fann mur in gemeinsamer weit größere Opfer dafür hätte bringen müssen, wenn die Arbeit der beiden großen an der Produktion beteiligten Arbeitsgemeinschaft nicht bestanden hätte. Die Ursache fast Gruppen geschehen: Gewerkschaften und Unternehmertum. geftrigen Sigung des Reichsrates den zuständigen Aus. aller Lohnfämpfe ist doch die ständig fortschreitende Entwer- Wenn wir feine Arbeitsgemeinschaft hätten, so müßten wir tung unserer Valuta und die dadurch hervorgerufene Teue- fie von neuem ins Leben rufenes fragt sich nach dem Vor­rung gewesen; aber dafür kann man doch beim besten Willen hergesagten nur, ob es dann noch möglich ist. die Arbeitsgemeinschaft nicht verantwortlich machen. Anderer- Es ist schon von anderer Seite darauf hingewiesen wor Teits gebietet die Gerechtigkeit, anzuerkennen, daß die einzel- den, ich brauche es also nicht zu triederholen, eine wie widytige nen Lohnerhöhungen, die zugestanden oder erkämpft wurden, und bedeutsame Schule für die Erkenntnis der mander Unternehmung erhebliche Schwierigkeiten verursacht wirtschaftlichen Zusammenhänge die Arbeitsgemeinschaft auch präsident Genosse 25 be, der infolge seiner langjährigen haben. Selbstverständlich soll damit kein Wort gegen die sonst darstellt. Für viele und nicht die unbefähigtften Gewertätigteit in Breslau   mit fchlesischen Fragen besonders ftattgefundenten. Lohnbewegungen gesagt sein. Selbst die schafter hat sich hier geradezu Neuland aufgetan. Was vertraut ist, zu der bevorstehenden Abstimmung in Obers heute in einzelnen Fällen gezahlten hödysten Löhne reichen hier an Senntnissen und Erfahrungen gesammelt werden fchlesien Stellung. Die oberschlesischen Hand- und Kopf­ja kaum an die tatsächlichen Kosten der Lebenshaltung heran; fann, das ist wertvolles Material, das sind Bousteine für das arbeiter hätten erkannt, so schreibt er, daß eine regelmäßige, im Durchschnitt sind die Löhne hinter den Kosten des not- große Werk der einstigen Sozialisierung des gesamten Wirt- geordnete Fortführung der oberschlesischen Riesenbetriebe in wendigen Lebensbedarfs erheblich zurückgeblieben. Vom indi- schaftslebens. der beutschen Republik gesicherter als in dem schwankenden viduellen Standpunkt des Arbeiters ist daher auch heute noch Und noch eins. Es hat sich doch herausgestellt, daß es polnischen Staatswesen fet. Von besonderer Bedeutung jede Lohnforderung durchaus berechtigt. Aber troßdem fann in der Arbeitsgemeinschaft auch unternehmer gibt, die jedoch für die abstimmenden Arbeiter ist die Frage der doch auch gesagt werden, daß uns alle Erhöhungen des Nomi- fich aus boller Ueberzeugung auf den Boden der Arbeits- Sozialisierung des Bergbaus. Hierüber schreibt nallohnes nicht aus dem heutigen Elend heraus gemeinschaft und selbst der Sozialisierung stellen. Sie haben Genosse Löbe: bringen, wenn es nicht gelingt, die Rauffraft unseres Geldes heute noch feinen leichten Stand in den Reihen ihrer Stlaffen- Aber was für die vieltaufenblöpfige Schar der Bergleute und zu steigern. Vermehrte Papiergeldproduktion ist aber nicht genossen. Sie würden gänzlich isoliert und zur Ohnmacht ber- Bergangestellten viel wichtiger ist, die Hoffnung auf eine Ueber­das geeignete Mittel bazu. Darf man in diesem Zusammen- urteilt, wenn die Arbeitsgemeinschaft in die Brüche ginge. führung der Erdiaäge und Gruben in den Besitz der hange wohl sagen, daß gerade der denkende und gewissenhafte Das sollten aber ganz besonders diejenigen beherzigen, die allgemeinheit hat frog aller Widerstände in Deutschland  Getvertschaftsleiter bei jeder Lohnbewegung in einen Ge- berzeugte Anhänger des Sozialisierungsgedankens find, natürlich ganz andere Aussicht auf Berwirklichung, als in dem tpiffenskonflikt gerät: Individuell ist. toie gesagt, jede denen aber die Verwirklichung zu langsam geht. Sie alle find von der schlachtschizigen Herrschaft entscheibend been­Lohnforderung berechtigt, und volkswirtschaftlich bringt doch auch der Ueberzeugung, daß es ohne die Mitwirkung der flußten Boten und in seinen von amerikanischen, englischen und fie uns immer tiefer in die wirtschaftliche Not hinein, macht intelligenten Schichten nicht geht. Man gewinnt aber diefe franzöflichen savitaliften aufgekauften Betrieben. Wie der Weber­Schichten nicht, wenn man sie auf erponiertem Posten im gang an Bolen für die oberschlesischen Arbeiter die schwerste Ges ie ein wirtschaftliches Wiederemporkommen nur noch schuiverer, Stiche läßt. jolange sie sich eben nur in immer vermehrten Papiergeld­fährdung der gefamten Sozialgejezgebung, der Invaliden­Was verloren ginge, falls die Arbeitsgemeinschaft und Altersversicherung, der Unfall- und Knappschaftsrenten zur ausgaben bemerkbar macht. aufgehoben würde, wäre also neben bedeutsamen materiellen Folge haben müßte, so würden sie jebe Aussicht auf weitere soziale fich freilich nicht in Zahlen und Worten ausdrücken, das muß Erkenntnis aller dieser Umstände haben nach einem furzen Rausche die Errungenschaften hohe geistige Werte. Die legteren lassen und wirtschaftliche Fortschritte auf Jahrzehnte hinaus verlieren. In man erleben nach den Worten Fausts: Wenn ihr's nicht polnischen wie die deutschen   Arbeiter Oberschlesiens   ihre An. fühlt, ihr werdet's nicht erjogen." Hoffentlich ist die Zahl derjenigen, die es fühlen, was sangliteit an das alte Heimatland in oft. wieber­auf dem Spiele steht, so groß, daß das deutsche Wirtschafts- bolten gewaltigen Demonftrationen befundet, und sie werden fich in diesem Bekenntnis zur Heimat auch durch die Ausschreitungen leben und damit die deutsche   Arbeiterklasse vor unabsehbarem und wahrscheinlich nicht wieder gutzumachendem Schaden beschreitungen, die doch nur den Gefühlen der Schwäche und Un Polnischer Rationalisten nicht irremachen laffen, us obrt bleibt. itgerheit gegenüber einer freien Abstimmung entspringen.

Was würde nun eintreten, wenn die Arbeitsgemeinschaft in die Brüche ginge? Die nächste und meiner Auffassung nach größte Gefahr, die daraus entspringen fönnte, ist, daß die Großinduſtrie, das Interesse an den Zarifverträgen, die fie infolge ihres Eintritts in die Arbeitsgemeinschaft abzu ichließen, berpflichtet war, berlieren dürfte. Damit drohen neue große und tiefeinschneidende Stämpfe und Produktions­stockungen von größtem Umfange. Wenn es nun wahr ist, wie vielfach behauptet wird, daß gewisse großindustrielle Streije mit dem Gedanken der Angliederung der westlichen Industrie- mohrt bleibt. gebiete an Frankreich   liebäugeln, jo fönnte diesen Streisen tein größerer Gefallen getan werden, als ihnen den Vorwand zur Heraufbeschwörung derartiger Kämpfe durch Aufhelung wolle doch auch beachten, daß diese Unternehmer, wenn die der Arbeitsgemeinschaft an die Hand zu geben. Und man Parole ausgegeben wird: Gegen die Tarifver träge"- gerade auch in manchen Arbeiterfreien heute- leider! Bundesgenossen haben.

Geständige Verleumder.

8um Schluß seiner Ausführungen erwähnt Löbe die Gewährung der Autonomie für Oberschlesien  , wodurch bie Vorbedingungen für ein politisch freies und so zial fortschrittliches Oberschlesien   innerhalb des Deutschen Reiches gegeben seien.

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Die Meferiger Kreiszeitung" hatte in einem Bericht fiber eine Wahlversammlung der Deutschen Bolfspartei" die Rede eines Rentiers Heinze wiedergegeben, der, angeblich auf absolut sichere Quellen geftügt, allerhand Schmähungen gegen den Präsidenten Ebert ausgesprochen hatte. Am Noch einmal bie Helgoländer  . In Besprechung der deutschen  Montag früh nun brachte die Meferiger Kreiszeitung" an amtlichen Aeußerungen zur Helgoländer   Frage teilen bie" Times" mit, baß 48 führende" Ginwohner von Helgoland   im Namen der erster Stelle nachfolgende Erklärung zum Abdrud: Jh, der Unterzeichnete Rentier Ludwig beinge, babe in einer Eingeborenen der Insel einen Aufruf an das britische Bolf gerichtet Bersammlung in Mejeris über die Berfönlichkeit bes Herrn haben, ihmen im Kampfe um die Erhaltung ihrer Rechte aus dem Reichepräsidenten schwer beleidigende Behauptungen Times" bezeichnen diese Petition der Helgolander als eine Seutsch englischen Vertrag von 1890 zu helfen. Die aufgestellt, die ich, der unterzeichnete Redakteur des Meieriger Kreiszeitung" Friedrich Weber  , dui Aninahme in mein Blatt schlagende Widerlegung der deutschen   Feststellungen, daß der Besuch weiter verbreitet habe. Wir haben uns durch die eingehende Bema de gewesen wäre und die Helgolander selber gar nicht daran der Helgoländer Abordnung beim britischen Botschafter britische eis aufnahme überzeugt, daß an diesen Behauptungen nicht ache gewesen wäre und die Helgolander selber gar nicht daran ein wahres Bort ist und daß wir durch leidtfertige bächten, sich von Deutschland   zu trennen, und gewiffenlose Berleumder felbft irre geführt worden inb. Bir bedauern deshalb febhaft die von uns getanen Aeußerungen und widerrufen sie ausdrücklich mit der Bitte, den Strafantrag zurüdzunehmen. Wir wollen auch die ge­famten Kosten des Strafverfahrens tragen. Ludwig Heinze. Friedrich Weber  .

Freilich hat die Arbeitsgemeinschaft in ihrer Haupt­aufgabe, den Wiederaufbau der deutschen   Wirtschaft zu fördern, bisher sehr toenig tun können. Aber es wäre erit redit verfehlt, ihr deshalb Vorwürfe zu machen. Der Biederaufbau liegt ja nicht in unserer Hand und unserem Millen, sondern in denen der Entente. Wir alle hoffen doch aber, daß es durch die Tätigkeit der Menschen mit gutem illen in allen Ländern eines Tages babin fommen wird, Die Dienstwohnung des Ministers. Zu unserem Artikel über daß die Entente auch endlich mit Deutschland   darüber den Reichsetat 1920 in Nr. 527. des Vorwärts" wird uns von fachlich und ernstlich verhandeln wird, was es denn eigentlich unterrridneter Seite mitgeteilt, daß der Reichsernährungsminister leisten in der Lage ist. Und wenn dieser Zeitpunkt ein ermes nicht eine Wohnung von zehn Zimmern, sondern e.ne fritt, wird die Arbeitsgemeinschaft in der Lage sein, die große folche von acht Zimmern in einem amtlichen Gebäude bewohnt, und bedeutungsvolle Aufgabe, die sie sich gestellt hatte, zu er­für deren Instandfebung im Etat 15 000 M. angefordert werd füllen. Rein Votum der deutschen   Regierung über unjer Bir gönnen den Verleumdern von ganzem Herzen diesen Reichsmittel werden für die Einrichtung der Wohnung nich Birrschaftsleben, auch kein Botum der Arbeiterschaft oder Reinfall. Wenn es gelungen wäre, alle diejenigen feft- verwandt. Im Etod des Reichsfinanzministeriums werden as des Unternehmertums allein, wird so gewogen werden, wie zunageln, die im Lauf der legten zwei Jahre unsere ministern 520 000 W, aljo je 130 000. gefordert, boch hat der dings zur Ausstattung der Dienstwohnungen von vier Reich? ein solches, das von Arbeiterschaft und Unternehmertum geamtierenden Parteigenossen mit Schmus bewarfen, fo hätte Reichsminister Dr. Germes auf eine Ausstattung der Räume meinsam erstattet wird. Einem ſolden Botum, wenn es manches der reaktionären Blätter und Blättchen seine Spalten durch das Reich verzichtet, da er fine eigene Einrichtung erst einmal ernsthaft zur Debatte stehen wird, kann sich fein mit ähnlich lautenden Ehrenerflärungen füllen müssen. So benutzt. Areopag entziehen, und sei er noch so stark und mächtig. müssen wir uns damit begnügen, bon Zeit zu Zeit be­Der deutschösterreichische Nationalrat hat folgende Zusammen. Noch ist es freilich nicht so weit. Aber toiffen wir selber fonders übel duftende Sumpferzeugnisse zur allgemeineu ferg: Sozialdemokraten 66, Christlichoziale 82, Großz­denn schon, wie es im einzelnen um unser Wirtschaftsleben Schau zu stellen. deutsche 22, Bauernpartei 4 und Bürgerliche Arbeitspartei 1. geld bon 10 und 20 Pf. An einem der letzten mondhellen Abende wat die eigenartig schöne Einweihung der Boltesternwarte. Tin Mann aus dem Volte, durch Selbststudium ein erstaunlicher Astro­nom geworden, erklärte den geladenen Gästen, die Volfesternivarte folle ein Mittel fein, alle Menschen in geistige Regionen zu führen. Das aufgestellte Instrument für 50 000 m. ift 4,5 meter lang, bie Objektivöffnung 240 Millimeter, gleich 9 Boll, parallattisch mon tiert. Ein Motor führt das Rohr der Drehung der Gestirne nach. Eine stille Zaubernacht flieg herauf. Die weiß verschleierte Mondlampe hing am sternenbedeckten Himmel, ferne Geheimnisse stiegen aus dem Fernrohr, und drunten rüstete sich die dämmernde Stadt zum Schlafe.

Dichter als Verbrecher.

giesischer Genoffe ift Apoll  , Camoenb, der Sänger der Bufiuden", hat ebenfalls gesessen Meistens war es das Schuld­gefängnis, in dem die in Schulden verstricten Dichter ihre Tage Der aufsehenerregende Fall des Dichters Georg Staifer, der berbradyten. Dem würdigen Rachfahren des Cervantes, ben Dichter wegen ihm zur Laft gelegter Verbrechen verhaftet worden ist, läßt des Tom Jones", Fielding, blieb dies Los nicht erspart, und bie seis Lombroso   so viel behandelte Frage wieder auftauchen, ob der Begründer der Moralischen Wochenschriften". der stets fröb der geniale Mensch als anormale Erscheinung außerhalb der Gesell- liche Steele, hatte sein Heim hinter den eisernen Gardinen" fdyoft steht und mit anderen Maßstäben gemessen werden muß als aufgeschlagen. Der gewöhnliche Staatsbürger. Erst furz vorher zeigten die Bidder­fälschungen der begabten Dichterin Bena Christ, wie leicht die une gebändigte Phantasie des Künstlers die Schpanten des Gesezes überspringt, und ihr Elbstmord war mir der inagische Ausweg aus einem Konflikt, der in den tiefsten Tiefen des Unbewußten veranfert war. Aus dem Wert des Dichters Kaiser   begreift der Psychologe die verhängnisvolle Vermischung von Wirklichkeit und Traum, in Der dieser Dichter Dinge getan, die der Richter vielleicht anden muß. Der größte Bebensmeister Goethe, dessen Dajein in der Bän­signing des Willens vorbildlich ist, hat doch von sich gejagt, es gäbe fein Verbrechen, das ihm fremd gewesen wäre und das er nicht bätte bollbringen können. Aus dunklem Urgrunde der Leidenschaft, inis bem nachtwandlerisch sicheren Verstehen frember Gefühle und feltsomiter Wesenheiten steigt die Kunst in das helle Reich des Ver­standes empor, und wohl dem, dem es von einem güdigen Geschid gegeben ist, diese Grenzen stets streng zu scheiben und nie in sein Weben hinübergreifen zu laffen, was im Dichten Gestalt getoorben. Zahlreich ist die Schar der Künstler und Dichter, zahlre.ch ist die Echar der Dichter, die mit ihrem Tum bei der öffentlichen Meinung Writoß erregten und es manchmal nur dem Zufall zu banben hatten, wenn sie der Bestrafung entgingen. Der französische   Dichter er laine, der öfters mit den Gerichten Bekanntschaft gemacht hat und ein häufiger Gaft der Gefängnisse war, hat diese Klasse der Schicksalzgenossen die poètes maudits" genannt und den langen Bug dieser in Untat und Zügellosigkeit schwankenden Gestalten vor wns heraufbeschworen.

Das literarische Verbrechen der Fälschung" liegt dem Dichter nabe, und toenn es auch nicht immer juristisch zu faffen ist und häufig nur zum Spaß angewendet wurde, so gibt es doch berühmte Fälle der Art, die zu Vermögensvorteilen ausgenubt wurden, wie Macphersons Officm" und des jungen Chatterton Dichtungen, die er für Arbeiten mittelalterlicher Mönche ausgab. Volfaizes schmuzige Geldgeschäfte wurden nicht felten zu richtigen Betrüge reien, und wenn er nicht die Bekanntschaft der preußischen Gerichte gemacht hat, so verdankte er das nur feinem föniglichen Freunde Friedrich II. Das stärkste Gegenbild zu biefem unermüdlichen Geld. zufammentaffer ist der große Spetulant Balzac  , der sich in Riesenschulden stürzte und bon feinen Gläubigern hart bedrängt wurde. Der große schwedische Dichter Almquist mußte wegen Wechselfälschungen flüchten und stand unter dem Berdacht, einen Giftmord begangen zu haben. Als er geächtet in einem Bremer  Hospital starb, ging mit ihm das Dunkel feiner Verbrechen un­geklärt zu Grabe. Berlaine und Ostar Wilde haben wegen ihres feruellen Andersseins beide schwere Freiheitsstrafen verbüßt. Andere Dichter es sei ettva an Günther, Lenz, Grabbe usw. er innert haben in ihrem an Wirrungen und Berirrungen reichen Leben mancherlei begangen, was an Verbrechen streift, aber es are unrecht, diese unglüdlichen Genies für alles verantwortlich zu machen, wozu fie der Dämon ihres Künstlertums trieb.

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Ein elektrischer Zug zwischen Petersburg   und Moskau  . 13. Oftober machte der vom Ingenieur Machonin erbaute elet trische Affumulatorensug seine Probefahrt zwischen Moskau   und Petersburg  . Die Etrede wurde in 14 Stunden mit einer Durch schnittsgeschwindigkeit von 70 Kilometer die Stunde zurüdelegt. Die Akkumulatoren wurden nur auf der Ausgangsstation für die ganze etwa 700 Kilometer lange Strede gespeist. Damit soll ein Weltrekord erreicht sein.

Kinematographie und Unfallverhütung. Die Gesellschaft für Sozialpolitik veranlaßte vor kurzem im Vortragssaale des Tech­nischen Museums in Wien   einen Bortrag über obiges Thema. Der Boritagende, Gewerbeinspektor Dr. Edhimbe, zeigte in einer Reihe von Bildern Unfallverhütungsmaßnahmen an Maschinen der verschiedensten Industriezweige sowie Darstellungen der ersten Hilfeleistung bei Unglüdsfällen. Die Gesellschaft wird noch einige Filme herstellen lassen und diese bei Wandervorträgen der Ars beiterschaft sotvoll in Wien   wie auch den osterreichischen Industrie­bezirken vorführen.

Die Entwicklung ber Volksbühne Norben macht erfreuliche Forf fritte. Seit ihrer ersten Vorstellung am 5. Oftober hat fie einen Zu Das Glasmofait am Berliner Dom  . Ueber dem Hauptportal des wachs von 2000 Mitgliedern zu verzeichnen. Bespielt wird vorläufig am Im Mittelalter, wo der Dichter vielfach als fahrender Berliner   Doms hat jebt das monumentale Glasmosaikbild feinen Dienstag. Mittwoch, Donnerstag, abends 7, Uhr, Pankow  . Breiteitr. 34. Sänger mit den Vagabunden und Geächteten zusammenlebte, fin- Blab gefunden, das Arthur Kampf   entworfen und die Werkstätten Mitgliederanmeldungen im Rathaus Pantov, Zimmer 29 und bei den meiften Konsumgeschäften. ben wir eine ganze Anzahl Berbrecher unter den Poeten. Da ist von Buhl und Wagner( Gottfried Heinersdorff  ) ausgeführt haben. Vorträge. Kunstmaler F. Krogmann veranstaltet an den Donners der große Lyriker François Billon  , der eine Zeitlang Mit- Das Wert trägt in Goldbuchstaben die Unterschrift: kommet her tagen, 16 Uhr, beginnend 4 November, im Schubert- aal eine tunit plied. einer Räuberbande war und mur mit Inapper Rot dem Galgen zu mir alle, die ihr mühselig und belaben seid, ich will euch er wissenschaftliche Bortragsreihe, die die Kunst von Nom nach Benedig be. entging. Weit wildem Hohn hat er von seinen Untaten erzählt, und quiden." Die Komposition, die dem Halbrund des Bildjeldes sich banbelt. wicht minder stola prahlt mit seinen Berbrechen sein talienischer einfügt, zeigt in der Mitte Christus in Erdbraun und Mattviolett Frauenfchicfale nennt Selene Fernau ihren am 4. November, Genoffe Cecco Angolieri, der selbst vor der Gotteslästerung gewendet. Mit breit sich öffnenden Armen empfängt er die Gruppen abenbe 8 Uhr, im Meisterfaal stattfindenden Vortragsabend, der Dichtungen in feiner frommen Zeit nicht zurückschredte. Den berühmten der Schußsuchenden, die zwei hellgekleidete Figuren führen und von Tagore  , Storm, Bonfels, Werfel  , Lissauer, De Nora ,, Hasenclever " Revolverjournalisten" der Renaissance Pietro Aretino   hat farbig zusammenhalten, links ein Blinder, rechts eine Mutter, beren bieten wird. man den Fürsten der Diebe" genannt, weil er mit seinen literari- Kind sich in ihren Mantel schmiegt. Aniende in dunklen Gewändern schen Expreffermethoden den Großen das Geld beffer aus der Tasche bilden den seitlichen Abschluß. Helles Rasengrün unten, belles Blau sog als jeder Langfinger. Die Sturm- und Drangdichter der eng des Simmels als Hintergrund, ein fleinez Wolkentrana oben bischen Dichtung zur Beit der Königin Elisabeth, diese büfter leuch- fchließen den Raum. Die großgeformten Bewegungen, die wenigen tenden Frrsterne, die die Sonne Shakespeare   umgeben, find eben- und ausgebreiteten Farben entsprechen dem Charakter des Monu falls vielfach mit der Obrigkeit zusammengeraton; man bente nur mentalbildes. Im übrigen hat der Künstler die Farbigkeit feines on Christopher Marlow  , der nach einem wüsten Leben mit Werkes gedämpft, damit es sich der Architektur einfügt. 30 Jahren im Duell fiel. Die Mauern der Gefängnisse haben die Eine Bollsternwarte in Ludwigshafen  . In einem hochragen Slagen und die unsterblichen Worte vieler Dichter vernommen. Der den Brachtkuppelbau hat die Stadt Ludwigshafen   eine Bolfsstern an die deutschen   Stollegen und behaupteten, bas Manifest verpflichte Drforb schönste Roman der Weltliteratur, der Don Quigote" des Cerwarte eingerichtet. Die Schulen, die Arbeiter und die Bürger sollen niet. vantes, ist zum Tail im Gefängnis entstanden, und sein portu- fich für die Sternbunde interessieren lernen, bei einem Eintritts- 18utunft sieht.

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Kunstchronit. Das Graphische Kabinett. B. Reumann, Berlin   W 50, Kurfürstendamm   232, zeigt im November Gemälde, aquarelle und Graphit von Richard Janthur  . Eintritt fret.

Gine Werbewoche der Arbeiterjugend in Magdeburg   begann mit einem Jugendzug durch die Stadt nach dem Domplat, wo Bolts- und Kindertange ftattfanden. An zehntausend Menschen, junge und alte, nahmen teil an dem frobbegeisterten Treiben auf tem riesigen Blaz. gewisse Brofefforen migbilligten das Schreiben ber Drforder Broiefforen Ogforb gegen Crford. Der Bigelangler der Universität Dgjord und

Dah, aber nur das bessere Dgford, das weiter in die