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Diebe in der Dunkelheit.

Stock und Schirmgeschäft angebrachten Schaufaften, einer der verurtheilt. Der Staatsanwalt hatte drei Monate bean- I der Mitgliederversammlung endgiltige Aufnahme gewäget wird. Fremden öffnete mittels Nachschlüssel das Schloß des Kastens und tragt. Wegen ungebührlichen Benehmens vor Gericht wurde Hierauf wurde zur Neuwahl des Vorstandes geschritten, die eignete sich den gesammten Inhalt desselben, zumeist werthvollere außerdem die im Zuhörerraum anwesende Ehefrau des Ange folgendes Resultat ergab: Peters erfter, Lütge zweiter Vor­fizender; Pezold erster, Hollerbaum zweiter Schriftführer; Keller­Schirme, an. Ohne Gile zu verrathen, entfernten sich die Ein- tlagten zu drei Tagen Haft verurtheilt. mann Kassirer. brecher und es gelang ihnen in dem Menschengewühl zu ent­tommen. Am Morgen deffelben Tages gegen 1/25 Uhr früh mädchens! Die ganze Rückständigkeit der heute noch giltigen 14. Oftober ihre regelmäßige Mitgliederversammlung ab. Genosse Straffreie Büchtigung" eines 50jährigen Dienst­Die Freie Vereinigung der Bauarbeiter hielt am haben wahrscheinlich dieselben Schaukastenmarder versucht, den Aushängekasten der Briefmarken- Handlung von Löwenberg in der Gesinde- Ordnung von 1810 trat in einer Verhandlung zu Tage, 14. Oktober ihre regelmäßige Mitgliederversammlung ab. Genosse die gestern vor dem Schöffengericht ausgetragen wurde. Gegen Braunschweig   referirte in einem sehr beifällig aufgenommenen Neuen Schönhauserstraße zu erbrechen. Dabei wurden sie jedoch den Assistenten Gäb el hatte sich eine Beschwerde seines 50jährigen Vortrag über das Thema: Ein Blick aus der Vergangenheit in vom Nachtwächter überrascht und wiewohl verfolgt entkamen die Dienstmädchens gerichtet. Das Dienstmädchen hatte den Anordnungen die Zukunft." An der Diskussion betheiligten sich die Kollegen ihrer jungen Madame" gegenüber ihr höheres Alter und ihre Wernau und Heinemann. Die Abrechnung vom 3. Quarial, Die Madame die hierauf zur Verlesung gelangte, ergab eine Einnahme von Zur Wuchereraffäre. Nachdem die über den größten größeren Lebenserfahrungen in Feld geführt. Mucherer Berlins  , Heinrich Pariser, verhängte Untersuchungshaft nahm feine Belehrung an; im Gegentheil tam es wiederbolt zu 102,10 M., Bestand vom 2. Quartal 129,05 M., Ausgabe ( u. R. II 450. 94) bisher nicht vollstreckt werden fonnte, weil lebhaften Auseinandersetzungen und als Herr G., der Klagen 52,55 M., bleibt ein Bestand von 178,60 M. Die nächste Ver­Pariser sich seit dem 6. d. M., dem Tage der polizeilichen Durchfeiner Gattin müde, das Mädchen eines Tages selbst zur Sammlung findet am 11. November bei Schneider, Belforter­fuchung feines Geschäftslotals, verborgen hält, hat der Unter- Raison" bringen wollte, entstand eine solche Szene, daßstraße 15, statt. einen Schuhmann suchungsrichter beim Landgericht I nunmehr einen Steckbrief die Hausbewohner zusammenliefen und Der Fachverein der Firmenschilder- Branche hatte am hinter ihn erlassen. hinauf schickten, damit das Mädchen nicht todt geschlagen 14. Oftober eine Versammlung einberufen, in der Frau Rohrlack werde." Dem Beamten gegenüber behauptete das Mädchen, daß in einem recht beifällig aufgenommenen Vortrag über Volks­Der wegen Ermordung der in der Dreyfestraße wohnhaft fie heftig geschlagen und mit Fußtritten mißhandelt worden sei aberglaube" sprach. Im Laufe der weiteren Berhandlungen ge­gewefenen Frau Päpfe vor etwa neun Jahren zu lebensläng und diese Behauptung wurde vor Gericht von ihr wiederholt. langte die Unfitte der Ueberstundenarbeit zur Besprechung.  licher Buchthausstrafe verurtheilte Rowalsti betreibt von Sonnenburg aus, wo er feine Strafe verbüßt, die Wiederauf der Angeklagte dem Mädchen zwei Dhrfeigen gegeben ueberarbeit eine bessere Bezahlung zu erlangen. Sonnenburg aus, wo er seine Strafe verbüßt, die Wiederauf- Durch die Beweisaufnahme konnte nur nachgewiesen werden, daß Allseitig wurde gewünscht, daß die Kollegen dahin wirken, für nahme des Verfahrens. Vor einiger Zeit hat Kowalsti seinen batte. Der Gerichtshof hielt diese für eine nach§ 77 der Gefinde­ehemaligen Bertheidiger Rechtsanwalt Dr. Richard Wolff drin: Ordnung ftraflose geringfügige Büchtigung und sprach den gend gebeten, das Material zur Begründung eines Wieder: aufnahme- Ber'ahrens zu sammeln. Der Vertheidiger ist diesem Angeklagten frei. Ersuchen nachgekommen und es sind von ihm zahlreiche Per­fonen vernommen worden, die von Kowalsti als Entlastungs­zeugen angegeben worden sind. Es handelt sich für Kowalsti in erster Reihe um einen Alibibeweis, den er glaubt führen zu können, der aber bei der Länge der inzwischen ver ftrichenen Zeit natürlich außerordentlich schwierig ist. Rechts­anwalt Dr. Wolff hatte sich dieser Tage nach Sonnenburg be­geben und dort eine fast zweistündige Besprechung mit Kowalsti in dieser Angelegenheit. Letterer soll übrigens noch immer in eine gewaltige Erregung gerathen, sobald die Sprache auf den Mord gebracht wird. Er weist alle Vorschläge zur Ein­reichung eines Gnadengefuches mit Entschiedenheit zurück und beharrt bei dem Verlangen der Wiederaufnahme des Ver­fahrens.

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Für Fuhrwerke und Reiter ist bis auf weiteres die Schul­straße vor den Grundstücken Nr. 100 und 101 gesperrt. Polizeibericht. Am 18. d. Mts. Morgens wurde auf der Treppe eines Hauses in der Pantstraße ein Mann mit einer schweren Verlegung am Kopfe todt aufgefunden. Er ist an­scheinend von der Treppe gestürzt. Im Humboldthafen wurde Vormittags die Leiche eines Mannes angeschwemmt. Auf dem Neubau Wilsnackerstraße 6 gerieth Nachmittags ein Kutscher beim Einfahren mit dem Bein zwischen einen Balken und das Rad feines Wagens und wurde sehr schwer verletzt. Im Laufe des Tages wurde die Feuerwehr nur einmal infolge blinden Lärms gerufen. Witterungsübersicht vom 19. Oftober 1894.

Stationen.

Swinemünde  

Hamburg  

Berlin  

Wiesbaden  .

Barometer

stand, in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

OS Windrichtung

Windstärke

( 1-1) 32123I2142

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etter

Regen

Temperatur 7899168( nach Celfins

755

DND

6

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NO

halb bedeckt

5

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bedeckt bedeckt

6

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München  

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Wien  

750

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bedeckt

Haparanda

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M

heiter

-13

Petersburg

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wolkig

Cort.

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Aberdeen

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Paris

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N

1

wolkig heiter wolfig

Gerichts- Beitung.

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Versammlungen.

versammlung ab. Wegen des schwachen Besuches wurde von einem Referat Abstand genommen und sogleich zur Erledigung der anderen Punkte der Tagesordnung übergegangen. Die Be­sprechung drehte sich hier zum Theil um interne Vereins­angelegenheiten.

Die Kürschner hielten am 15. Oftober eine Mitglieder­

Der Fachverein der Musikinstrumenten Arbeiter hielt Der sozialdemokratische Wahlverein für den 6. Berliner  Reichstags Wahlkreis hielt am 18. d. unter außerordentlich am 15. b. M. seine Generalversammlung ab. Nachdem von dem zahlreicher Betheiligung femme ftatutenmäßige Generalversamm Vorfizenden in Kürze erklärt war, weshalb in den legten fünf lung ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde beantragt, Wochen feine Versammlung stattfinden konnte, wird vom den Fall Scharte" in erster Linie zu verhandeln. Die Ver- Raffirer die Abrechnung vom 8. Quartal verlesen. Diese ergiebt sammlung beschloß demgemäß. Der Maurer Karl Scharte, deffen eine Einnahme von 366,20 M. und eine Ansgabe von 443,82 M. Ausschluß aus dem Vereine vom Vorstande verfügt worden war, Es ist deshalb der Bestand vom 2. Quartal auf 796,63 Mart hatte sich erlaubt, die Vorstandsmitglieder und Vereinsbeamten, berabgegangen. Die Abrechnung vom Sommerfest, welches in wie auch die Vereinsmitglieder in gröblichter Weise zu beleidigen der Neuen Welt stattfinden sollte, weift eine Ausgabe von und zu verdächtigen. Troß seines Anerbietens, in der General- 58,60 m. auf, der eine Einnahme von 1,80 m. gegenübersteht, versammlung das Beweismaterial für seine Behauptungen zu er- mithin ist ein Defizit von 56,80 m. vorhanden. Vom Sommer­bringen, war Scharte anfangs nicht erschienen, erschien jedoch nachtsball war eine Ausgabe von 82 M. und eine Einahme von später und erhielt sofort das Wort. Derselbe glaubte indessen, 135 M. zu verzeichnen, also ein Ueberschuß von 53 M. Alsdann im allgemeinen Interesse mit seinem vollgiltigen Beweismaterial erstattete der Bibliothekar Bericht über die Bibliothek. Dieselbe zurückhalten zu sollen. Die Angelegenheit zeitigte eine lang hat einen Umfang von 400 Bänden erreicht. Es wird beschlossen, Das Endergebniß derselben war die mit den Katalog drucken zu lassen und für den Preis von 10 Pf. an wierige Erörterung. überwältigender Majorität erfolgte Bestätigung des Vorstands: die Mitglieder abzugeben. Ferner erstattete die Werkstatt­beschlusses, betreffend den Ausschluß des Genossen Scharte aus Kontrollkommission Bericht über ihre Thätigkeit, wobei das Ver­dem Wahlverein. Nach Erledigung dieser Angelegenheit nahm langen des Fabrikanten Grand zur Sprache kam. Derfelbe Kiesel das Wort zur Berichterstattung über die halbjährige verlangt von seinen Arbeitern mit Innehaltung der üblichen Vereinsthätigkeit. Dem Berichte zufolge haben 16 Vereins: Pausen eine Arbeitszeit von Morgens 7 Uhr bis Abends versammlungen stattgefunden. Die Mitgliederzahl hat durch die 9 Uhr und Sonntags von 8-12 Uhr Vormittags. Bei einer Bezirkseintheilung abermals eine erfreuliche Steigerung erfahren Besprechung mit den Kollegen erflärten 9 von den 51 Anwesen und beträgt die Zahl derselben rund 7000. Leider mußte auch den, sich den Anforderungen des Fabrikanten zu fügen. Im Anschluß eine größere Bahl von Vereinsmitgliedern( 33) aus dem Vereine hieran unterbreitete die Kommission folgenden Antrag, welcher ausgeschlossen werden. Der von Gleinert erstattete Rassen- einstimmige Annahme fand:" In Anbetracht der augenblicklich bericht ergab an Einnahme 3661,31 M., an Ausgabe 3568,13 m. günftigen Lage unseres Berufes fühlt sich die Werkstatt- Kontroll und einen Bestand von 93,18 M. Wie Gleinert bekannt gab, Rommission veranlaßt, die Gelegenheit zu ergreifen, so schnell wie find ibm feitens des Druders zwei Bogen Beitragsmarken zu möglich gegen die Werkstätten, in welchen die schlechtesten Löhne wenig überliefert worden. Dieſelben sind als Einnahme gebucht, bezahlt werden und sonstige Uebelſtände herrschen, endlich einmal da Gleinert verabsäumt hatte, die Marken nachzuzählen. den Angriff zu unternehmen. Mit allen Mitteln soll versucht Nather beantragte, Gleinert die entsprechenden 40 M. zu er werden Wandel zu schaffen, um zu zeigen, daß die Organisation fezzen( was Gleinert ablehnte); um aber allen Eventualitäten des Fachvereins der Musik- Instrumentenarbeiter auf dem Posten für die Zukunft vorzubeugen, sollen fernerhin dem Kassirer ist, wenn es gilt die Interessen ihrer Mitglieder wahrzunehmen. durch die Revisoren die Beitragsmarken ausgehändigt werden. Die Kommission verspricht alles was in ihren Kräften steht daran Der Antrag Nätger wurde hierauf angenommen. Nunmehr ging au segen, um Muth und Begeisterung unter den Kollegen wach­die Generalversammlung zur Neuwahl des Vorstandes über. zurufen." Den ausgesperrten Brauerei- Arbeitern bewilligte die Ver Es wurden gewählt: Zum ersten Vorsitzenden Kiesel; zum zweiten Vorsitzenden Freithaler; zum ersten Kassirer ein- sammlung 100 M. Neu aufgenommen wurden 22 Kollegen. ftimmig Gleinert; zum zweiten Raffirer Hermerschmidt; zum ersten Schriftführer Spede; zum zweiten Schriftführer ein­ftimmig Entritatis; zu Beisitzern Raschte, Neger und Freitag auf ein ferneres balbes Jahr; zu Revisoren Gnadt, Gräfete und Hönig. Bu Abtheilungsführern wurden neu gewählt:

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das Geldbewilligungsrecht habe, aufzuheben, dieses Recht viel mehr jeder Mitgliederversammlung einzuräumen. Dieser Antrag sowie alle sonstigen Anträge wurden ebenfalls der nächsten Generalversammlung überwiesen. Den ausgesperrten Brauerei Arbeitern wurden aus der Vereinskaffe 100 m. bewilligt. Die näheren Adressen der Mitglieder des Schiedsgerichts find: A. Jacobey, Hochftr. 33, Hof 2 Tr.; Georg Handschke, Kolberger­straße 27, vorn 8 Tr.; Richard Gülzer, Bremerstr. 61, v. 3 Tr.; Karl Anders, Gerichtstr. 82 und Hermann Knorr, Röslinerstr. 11, parterre.

Die Kartonarbeiter und Arbeiterinnen nahmen in ihrer Versammlung am 17. Oftober abermals Veranlassung, über die Zustände in ihrem Beruj des längeren zu verhandeln. Der Re ferent Greifenberg fam in feinem] Referat auf die in voriger Versammlung bereits befannt gegebenen ungeheuerlichen

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Wetter- Proquofe für Sonnabend, den 20. Oktober 1894. für die Rosenthaler Vorstadt: Mäther; für die Dranienburger Bor- Mißstände bei Gohn und Friedländer zurück. Redner bemerkt, Etwas fühleres, ziemlich trübes Wetter mit geringen Niederstadt: Eugen Ernst  ; für den Gesundbrunnen  : Brink- daß, wenn von dem Antisemitenblatt( Staatsbürger- Zeitung") fchlägen und mäßigen nordöstlichen Winden. mann. Die Abtheilungsführer Sabron( Wedding  ), Schmit diese Vorkommnisse für ihre Parteizwecke benügt werden und ver Berliner   Wetterbureau.( Moabit  ) und Maß( Schönhauser Vorstadt) wurden, da sie eine schiedene andere Blätter getreulich diese Taktik unterstützen, Wiederwahl annahmen, in ihren Aemtern bestätigt. Zu Vereins- dem entgegen zu halten ist, daß in früheren Versammlungen von angelegenheiten regte Millarg an, daß in Zukunft nur die unbeschnittenen" Kartonfabrikanten ähnliche Vorkommnisse gerügt Hälfte der Vorstandsmitglieder ausscheiden mögen im Interesse worden sind. Zu erinnern ist dabei nur an einen Fall, in der Verwaltung und stellte einen dementsprechenden Antrag. Der welchem die betreffende Arbeiterin Morgens 1/2 Stunde früher Boykottflugblatt und grober lufug. In Friedrichsberg Vorstand beantragte, ein ständiges Schiedsgericht einzufeßen. tommen mußte, um mit dem Herrn nach dem Spähnekeller zu gelangte Anfang Juli ein Boykotiflugblatt zur Verbreitung, das Dieser Antrag fand einstimmige Annahme. Das Schiedsgericht geben; in einem anderen Falle benutzte der Herr Chef das im gleichzeitig auch die Namen derjenigen Wirthe enthielt, welche soll aus 5 Personen bestehen. In dasselbe wurde gewählt: Arbeitsraume befindliche Wasserleitungsbecken als Bedürfniß­die Hergabe ihrer Säle zu Arbeiterversammlungen verweigerten. I a cobey, Handschte, Gülger, Knorr   und Anders. anstalt. Die wilden Zustände bei Cohn und Friedländer zu Darüber große Entrüstung unter den staatserhaltenden Gle- Der Antrag Millarg besagte, daß in Zukunft vom Vorstande untersuchen, war eine Kommission ernannt, der die außerhalb der menten". Da man aber der Flugblattverbreiter nicht habhaft in folgender Reihenfolge auszuscheiden haben: Das erste Mal Fabrit stehenden Genossen Greifenberg   und Sailer angehörten. werden konnte, die graufige That aber unmöglich ungerochen bleiben der erste Borsigende, der zweite Schriftführer, der zweite Diesen gegenüber lehnte Herr Friedländer rundweg jede Unter den Ars dem Vorgeben, nur mit durfte, so hielt man sich an die Person des auf dem Flugblatt Kassirer und 2 Beisitzer; das zweite Mal: Der zweite Vorigende, handlung ab, unter als Berleger angegebenen Genoffen Kopp. Ein Strafmandat der erste Schriftführer, der erste Kassirer und ein Beisitzer. Dieser beiterinnen verhandeln zu wollen. Thatsächlich ist aber " groben Antrag wurde zur weiteren Veranlassung für die nächste General- nicht verhandelt worden. Durch die Veröffentlichungen in in Höhe von 30 Mart sollte ihn belehren, daß er Unfug" begangen habe und ihn zurückschrecken, in Zukunft mit versammlung dem Vorstand überwiesen. Wernau   beantragte, den im der Bresse fühlte sich die Gewerbeinspektion veranlaßt, diese solchen losen Stretchen die Ruhe des Friedrichsberger Philister- Gisteller gefaßten Beschluß, daß nur die Generalversammlung Fabrit einer Revision zu unterziehen. Hierbei stellte Herr Fried­thums zu stören. Kopp, anstatt fich für die gnädige Strafe zu länder vieles in Abrede, in einigen nicht hinwegzuleugnenden bedanken, in Sack und Asche Buße zu thun und Besserung zu Sachen versprach er Abhilfe. Nur dem Cohn'schen Benehmen geloben beantragte gerichtliche Entscheidung. Das Schöffen­gegenüber stellte er sich einflußlos. Herausgekommen ist bei den gericht, vor dem fich Kopp am Mittwoch zu verantworten hatte, amtlichen Unterhandlungen das Versprechen, für die Errichtung eines Umkleideraumes für die Arbeiterinnen zu sorgen. Bisher Sprach ihn selbstverständlich von Strafe und Kosten frei. Wer ist für den durch Erhebung der Antlage verursachten Verlust an mußten sich die Arbeiterinnen stets in Gegenwart des Zeit und Mühe verantwortlich? Herrn Cohn umkleiden. So ist neuerdings erst wieder vor gefommen, daß Herr Cohn einer sich umkleidenden Arbeiterin die Als Nachspiel zu dem Prozeß gegen die Ningbiergegner, Taille entriß, um in zynischer Frechheit ihr an die Brust zu welche seinerzeit den Happoldt'schen Garten mit drei Flaschen faffen. Weinend entlief die Arbeiterin, und Herr Cohn ringfreiem Bier betreten hatten, ist die Verhandlung anzusehen, die sich gestern vor dem Schöffengericht gegen den Schuhmacher Die von den sozialitären Bundesbrüdern nach den fuchte sie mit einer Mark zu entschädigen. Außer der iteten Klage über die Nichtinnehaltung der gefeßlich festgesetzten Ruhepausen E. und dem Bizewirth M. abspielte. Die Genannten hatten Arminhallen einberufene öffentliche Volksversammlung, die über wurde noch eine ganze Blüthenlese der schon bezeichneten Miß­Widerspruch geger, ein Strafmandat erhoben, das ergangen war, weil sozialdemokratische und antisemitische Angstmeierei zu Gericht stände aus verschiedenen anderen Fabriken vorgeführt, die darauf Die Kriminalbeamten bei der Sitirung jener drei Attentäter auf dem igen sollte, hat eins vor allem bewiesen: daß in der That diese hindeuten, daß ein Fabrikherr, ohne die Stellung eines Leist inne Wege zur Polizeiwache in der Schönleinstraße von den Angeklagten veutchen in puncto Versprechen und Halten nicht zu den Angst zu haben, sich auch nicht erst zu den Dahomern begeben braucht, um , beluftigt" worden waren. Die Aussagen der Beamten ließen meiern gehören. Durch ungeheure Reklame jedoch darüber keinen Zweifel, daß sie Assistenz" in Zivil und fach in sozialdemokratischen Versammlungen Handzettel zur Ver- ähnlichen Allüren auch bei den weißen Stlavinnen fröhnen zu können. Uniform an dem fraglichen Abend mehr wie nöthig zur Hand theilung gebracht, dazu Säulenanschlag und Inserate das In der Debatte ergänzte man die angeführten Mißstände durch hatten. Nach der Darstellung des Angeklagten G. soll ihn der Publikum anzulocken und dann für Entree stundenlang olle Ka- neue Ungeheuerlichkeiten. Außerdem wurde lebhaft Klage ge Kriminal Schutzmann Redke ohne die geringste Vermellen vorerzählen zu lassen, haben selbst die Antisemiten noch führt sowohl darüber, daß die Kollegen und Kolleginnen so lassung von hinten gepackt und mit den Worten: nicht fertig gebracht. Das ganze Manöver war nichts als ein schwer aus ihrem Indifferentismus aufzurütteln find, als auch, daß es zwischen männlichen und weiblichen Kollegen oft zu Verfuch allerhand antisemitisch­Na, Sie können auch mit rein tommen!" in das Wach- allerdings mißglückter Total befördert haben. Diese Angabe fonnte durch die anarchistische Mäßchen unter anderer Firmirung an den Mann leidigen Zwiftigkeiten komme, die von Worten nicht selten in Beamten nicht erschüttert werden und E. wurde ohne zu bringen. Der schwaßschweifige Referent gab nach der Ant- Thätlichkeiten übergehen. Eine sehr getheilte Meinung herrschte über die Wirkung einer Sperre, die zur Beseitigung der Zu weiteres freigesprochen. Sein Leidensgenosse stand, wie er fagt, wort, die ihm einige Genossen zu theil werden ließen, feinen stände in der Fabrit von Cohn u. Friedländer beitragen tönnte. vor seiner Hausthür ohne Kopfbedeckung und mit seiner Frau Laut mehr von sich. Um Mitternacht fahen auch wohl seine Nach Geltendinachung des für und wider gelangte folgende plaudernd, als plöglich jemand, der einige Flaschen trug, ein Freunde ein, daß doch wohl teine großen Lorbeeren zu ernten Kriminalbeamter, feine Siftirung vorgenommen. Die Sache wurde waren und hörten freiwillig halb und halb gezwungen, mit ihren Resolution zur einstimmigen Annahme: nicht recht klar gestellt, denn daß ein Beamter, der Flaschen trägt Reden auf. Um unsere Genossen vor Zeit und Geldverschwen: und außerdem noch einen Arrestanten zu transportiren hat, noch dung zu bewahren, haben wir von dieser Versammlung Notis eine Siftirung vornimmt, scheint doch ein ziemlich schwieriges genommen. Wer sich durch den Besuch gegnerischer Versamm Stück Arbeit zu sein. M. wurde zu 18 M. oder 6 Tagen Haft lungen belehren will, muß andere Stätten aufsuchen als die verurtheilt. Bemerkenswerth ist, daß der Vorsitzende diesen Plauderstunden bei den sozialitären Bundesbrüdern, wo man ihn so schmählich um seine Zeit bestiehlt. ganzen Fall mit etwas erhobener Stimme behandelte.

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" In Erwägung, daß die Zustände in der Kartonfabrik von Cohn u. Friedländer besonders in fittlicher Hinsicht äußerst schlechte find, namentlich der eine Theilhaber Herr Gohn an die Arbeiterinnen Anforderungen stellt, die schamlos genannt werden müssen, beschließt die Versammlung, über die genannte Fabrik die Sperre zu verhängen. Die. Bersammlung warnt die Frauen und Mädchen in ihrem eigenen Interesse vor Annahme von Arbeit in dieser Fabrit und macht die Ehemänner, sowie die Eltern junger Mädchen auf die Gefahren aufmerksam, die ihren Frauen refp. Töchtern in sittlicher Beziehung in jener Fabrit drohen."

Der Prügelstock scheint in den städtischen Gemeindeschulen Der Fachverein der Bilderrahmenmacher beschäftigte immer noch eine Rolle zu spielen. Eines Tages hatte der sich in seiner Versammlung am 6. Oftober mit der Erledigung Lehrer Lick   den Sohn des Dachdeckers Bltschfe wegen einer Un- einer Reihe gewerkschaftlicher Angelegenheiten. Ein Antrag des gehörigkeit auf die Finger(!) geschlagen, worauf der Vater Mitgliedes Hollerbaum bestimmt, den tranten und arbeits­Im weiteren Verlauf der Verhandlung wurde sodann zur ge in erklärlicher Entrüstung dem Lehrer einen geharnischten Brief Losen Mitgliedern soll während ihrer Krankheit resp. Arbeits­schrieb, in dem von Flegelhaftigkeit u. f. w. die Rede war. Der losigkeit die Beitragsleistung erlassen werden. Ein anderer An- wissenhaften Ausfüllung der Fragebogen aufgefordert, und erging Lehrer Lück flagte wegen Beleidigung und der Dachdecker wurde trag besagt, daß denjenigen, die dem Verein bereits einmal an die weiblichen Kollegen die Mahnung, sich bei Stellenwechsel daraufhin gestern vom Schöffengericht zu einer Woche Gefängniß angehörten und aufs neue die Aufnahme nachsuchen, nur von fleißig des Arbeitsnachweises zu bedienen. Nach Berlesung der