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Str. 572 37.Jahrgang

13. Beilage des Vorwärts

Der Kampf ums Geschäft.

Von der deutschen   Rechtspflege.

Sonntag, 21. November 1920.

gefchädigt haben, wird gehaussucht und das gefundene Material, einschließlich privater Briefe, dem anwesenden Vertreter der Die gründliche Kritik einer preußischen Rechtspflege so Gutehoffnungshütte ausgehändigt.

Die bereits in der letzten Morgenausgabe ausgesprochene Verschreibt die Soz. Korr.", die Genosse Heilmann bei der Beratung des Die Liste dieser Fälle ließe sich mit Leichtigkeit verzehnfachen. muhung, daß es sich in dem Artikel der" Bossischen Zeitung" über preußischen Justizetats geübt hat, bestand nicht, wie man nach den Ein ganz besonderes Kapitel ist in der Justiz die Beamten Die Verschleuderung von Reichsgut" lehthin um den Ausfluß Berichten der bürgerlichen Bresse   annehmen müßte, in einer frage. Der Rechnungsrevisor Lerche in Breslau   wird nach 38 ein­einer Interessenheze handele, wird uns durch Erkundung häufung beweisloser Vorwürfe, sondern in einer geradezu erwandfreien Diensjahren wegen angeblichen Diebstahls eines Bogens bei zuständiger Stelle bestätigt. Der Sachverhalt ist tatsächlich brüdenden Fülle genauer Gingelangaben über die Aftenpapiers zu einem Monat Gefängnis. verurteilt; man folgender: Parteilichkeit der Justiz in allen Prozessen, die mit dem will einen demokratischen Mann unschädlich machen. Die Stampfe um die Republik   oder dem Klassenkampf der Arbeiter irgend- Justiz ist noch wilhelminisch und die Arbeiterschaft muß diefe wie zusammenhängen. Einiges von diesen Fällen fei hier wieder- Selaffenjuftia( im Sinne der Schrift Klaffenjuftiz", Berlag gegeben: Vorwärts" 1912) niederkämpfen.

In den Reichswerten ist die Umstellung in den letzten Monaten dadurch gefährdet worden, daß Maschinen aus der Striegszeit vorhanden sind, die entweder ihrer Spezialart oder ihrem Zustand nach sich für den Friedensbetrieb der Deutsche Werte Attiengesellschaft nicht eignen. Diese Maschinen müssen teilweise nach dem Friedensvertrag zerstört, teilweise müssen fie aus Betriebsrücksichten in absehbarer Zeit aus den Werk­# ätten entfernt werden. Für die Deutsche Werke Aktien­gesellschaft entstand also die Frage, wie die Verwertung dieser Maschinen am awedmäßigsten erfolgen kann.

Es mußte dabei beachtet werden, daß der Abnehmer tapital träftig sei und eine Organisation zur Verfügung stellen könne, die träftig sei und eine Organisation zur Verfügung stellen könne, die Gewähr dafür bietet, daß die Werkstätten schnellstens von un­nötigem und die Konzentration der Betriebe hindernoem Ballast befreit werden.

Ein Major Graf v. eller hat aus dem Felde goldene Kron­leuchter und andere Wertgegenstände heimgeschickt. Das Gericht glaubt ihm, daß er sie nur für den rechtmäßigen Eigentümer hat der von Stehlen gesprochen hat, zu drei Monaten Ge­aufbewahren(!) wollen, und verurteilt den Arbeiter Haase, fängnis.

Jeder Sozialdemokrat

Wirtschaft

12 Reichsbekleidungsämter.

Nach dem Kapp- Putsch   wird der Lehrer Stemmer aus Anmen Die Berliner Schuhmacherzeitung" macht folgende Aus­berfolgt, obwohl Oberbürgermeister Dr. Luther in Essen   ihm das führungen: Beugnis ausstellt, daß er sich wiederholt unter Ginsehung seines Schuhmacherhandwert seit langem einen erbitterten Kampf, ebenjo Gegen die tommunalen Schuhwerkstätten führt das verübt haben, weil er sich zur Flucht 1500 M. vom Vollzugsrat hat amter, weil dadurch die Eristenz des Schuhma cher gewerbes eigenen Lebens gegen Gewalttaten gewehrt hat. Er soll Erpressung gegen die Werkstätten mancher Staatsbetrieb und der Bekleidungs­ernstlich bedroht ist. Sichtbare Erfolge haben aber alle Gingaben und Vorstellungen des Schuhmachergewerbes wie der Handwerks­tammern bisher kaum gehabt, denn mit unverbindlichen Zusicherun gen wird dem notleidenden Handwerk nicht geholfen. Im Gegenteil, es wird immer toller, Dem Vernehmen nach sollen die noch bestehenden 12 Reich 3- Reichswehr mit Schuhwerk bestimmt waren, die Anfertigung von 3ivilschuhwerk für die Bost und Eisenbahn= beamten, die Polizei usw. aufnehmen. Die Leitung der Aemter ist einer Abteilung des Reichs­Reichsbekleidungsämter" übertragen worden. Anzunehmen ist, daß die 12 Reichsbekleidungsämter nicht nur Zivilschuhwerk für Beamte, sondern auch für die Familien der Beamten herstellen, be. fohlen und reparieren werden. Auf der einen Seite möchte man dem Schuhmacherhandwerk bei hohen Lederpreisen niedrige Berechnungen und niedrige prozentuale Aufschläge für geleistete

Verhandlungen ergaben, daß sowohl die Werkzeugmaschinen­fabriken und diejenigen Maschinenhandlungen, die neue Maschinen Tiefern, nicht in der Lage waren, die notwendig zur Verwertung gelangenden Objekte aufzunehmen. Diese Kreise haben heute zu­meift bolle Lager und starken Geldbedarf. Es meldeten sich aber Altmaschinenhändler, teils unter ihrem Namen, teils dem seine Ueberzeugung Herzenssache ist, muß für die weiteste bekleidungsämter, welche ursprünglich zur Versorgung der unter dem Namen vorgeschobener Firmen, die versuchten, Verbreitung der   sozialistischen Gedankenwelt Sorge tragen. bielfach unter unglaublich ungünstigen Bedingungen, die Verver- Er kann das am besten, wenn er unausgefeßt für die sozial­tung der Maschinen zu übernehmen. Es waren das zum Teil demokratische Presse neue Leser wirbt. Denn jeder seiner dieselben Altmaschinenhändler, die die in Frage kommenden, Freunde und Befannten, jeder Arbeiter, Angestellte, Beamte, bielfach recht minderwertigen Maschinen( die hochwertigen be- furz jeder wirtschaftlich Abhängige halten die Reichswerte für ihre eigene Fabrikation) bereits im Kriege mit sehr erheblichen Verdiensten an das Reich verkauft halten und min an denselben Maschinen zum zweitenmal in un­gebührlicher Weise verdienen wollten.

Nachdem die Angebote dieser Streise nicht in Frage tamen,

muß den Vorwärts" lesen.

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chasministeriums unter dem Namen Direktion der

8500 Bergarbeiter neneingestellt.

Die Gesamtförderung der Ruhrkoblenz eden betrug

Arbeits­

Schloß die Deutsche Werte Attiengesellschaft mit dem Konzern auszahlen lassen und diese sofort nach der Fludt zurüdgefchidt Arbeit vorschreiben, während man andererseits durch die mitgeteilte des Herrn Richard Kahn einen Verwertungsvertrag. E3 hat. Trok aller Beschwerden bleibt er in Untersuchungshaft, bis Maßnahme dem Handwerk die Griſtenz unfengräb handelt sich hier um einen Konzern, der durch die Vereinigung die Amnestie ihn befreit. Der Oberlehrer Dr. Sie msen in Essenschaften können, wenn die Preise der Lebensunterhaltsmittel stän Wie sollen wohl die Beamten mit ihren festen Ginfommen wirt­bon Industries und Handelsinteressen die besten Vorbedingungen wird zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, weil er sich big weiter steigen? Die Handwerksmeister behaupten ja doch für die Verwertung zu gewähren schien und der im übrigen in in der Kapp- Woche vom Vollzugsrat zum 8ensor der Effener ständig, daß sie als Gesellen besser dastehen würden, wie in ihrer folge feiner Rapitalfraft der Deutsche Werke Aktiengesellschaft Be- Beitungen hat einsehen lassen. Das Gericht erkennt an, daß er nur Existenz als selbständige Meister! bingungen bod, wie sie von anderen Seiten nicht geboten werden aus Idealismus gehandelt habe, um Gewalttätigkeiten gegen die fonnten. Sobald der Vertragsabschluß in Interessentenkreisen be- Beitungsbetriebe zu verhüten. Troßdem und trop des Gintretens Banntgeworden war, sette geradezu ein Resseltreiben der in des Kultusministers für seinen Untergebenen wird er jo fort in ihren heiligsten Sonderinteressen verletzten Kreise ein. Bekannte aft genommen und darin festgehalten, bis die Amnestie ihn be- nach den endgültigen Feststellungen im Dttober 8 117 178 Tonnen Firmen, deren Namen gelegentlich mitgeteilt werden können, ver- freit. Nach der Amnestie werden zwar Herr v. Jagow, General gegenüber 7801 086 Tonnen im September 1920. fuchten, teilweise bei Herrn Kahn, teilweise bei der   Deutsche b. Bettow- Vorbed, Pastor Traub und alle anderen Führer täglich( bei 26 Arbeitstagen im Oftober und 27 im September) Werke Aktiengesellschaft, durch Drohungen ins Geschäft zu kommen des Kapp- Butsches außer Verfolgung gefekt, nicht aber der ftellte fich die Förderung auf 312 199 Tonnen im Oftober gegen Einige diefer Firmen fie kannten im übrigen den Vertrags- Kommunist Wild in   Duisburg, weil auf ihn als" Führer" die 300 042 Tonnen im September. Die Halden bestände be­inhalt nicht erklärten, Herr Kahn möge ihnen eine Unter Amnestie nicht anwendbar sei. Der Monteur Aaldenberg ist trugen Ende Oktober 122 547 Tonnen gegen 71 042 Tonnen Ende beteiligung gewähren, andernfalls sie durch Ab= Die Zahl der. Bergarbeiter hat sich von Ende Sep. tember bis Ende Oftober um 8411 vermehrt. geordnete und in der Presse Sturm gegen den Vertrag Ende Oktober laufen würden. Ein ähnlicher Pressionsbrief einer Interessenden­taren 519 685 Bergarbeiter beschäftigt. firma ging, unterzeichnet mit treudeutschem Gruß an die Dicet tion der Deutsche Werke Attiengesellschaft. Eine andere Firma brohte mit Angriffen von Abgeordneten der Deutschen Volkspartei und der Deutſchmationalen Volkspartei, wenn ihr nicht gewisse Maschinen willig überlassen würden. Diese Expreffungs. bersuche sind reif für den Staatsanwalt.

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ebenfalls ein Führer" und wird als solcher nicht begnadigt, sondern weiter in der Strafanstalt festgesetzt.

In   Sensburg in   Ostpreußen Streifen die Arbeiter gegen einen tappistischen Landrat. Das Bürgertum tritt in den Gegen­streit, an der Spike das Gericht. Die Richter, die den Generalstreit geführt haben, schicken nachher den Ar­beitern, die den Streit geführt haben, Strafbefehle über vier Wochen Haft!

Gericht

gezogen,

$

der

Bastor

Rückgang der englischen Kohlenpreise. Aus   London erhielten die Hamburger Kobleninteressenten die Nachricht, daß bie Preise für englische Stoble start im Fallen find. Es werden Angebote gemacht, die um 33 Proz. niedriger sind, als bor dem englischen Kohlenarbeiterstreit.

Im öffentlichen Interesse erhebt die Staatsanwalt Es ist anzunehmen, daß dieselben Interessentenfreise, es ber= Maschinenbau- Anstalt Humboldt A.-G. in   Köln- Kalt.   Berlin. ftanden haben, den demokratischen Abgeordneten Neinath zu einer schaft Anklage gegen die Breslauer Bolte wacht", weil sie die Pleinen Anfrage über den Vertragsabschluß im Reichstag zu ver- mordenden Offiziere des meuternden   Freikorps Aulod wie dem B. B. C." mitgeteilt wird, hat sich das Geschäft der anlassen; in dieser Anfrage werden die Verhältnisse völlig falsch Mörder genannt hat. Im öffentlichen Interesse wird der Firma seit den Sommermonaten wesentlich gehoben. Die Maschinen­bargestellt. Fraktionsgenossen des Heron Keinath, die über den Redakteur unseres Parteiblattes in   Hameln verklagt und zu drei bau- und Waggonabteilung ist reichlich mit Aufträgen Vertragsabschluß Bescheid wissen, dürften von dieser Anfrage Monaten Gefängnis verurteilt, weil er seine Entrüstung über den versehen. Es fonnten die in der Vorkriegszeit bestandenen Bes Laum erbaut gewesen sein. Der Artikel der Vossischen Zeitung", Freispruch des Mörders   Marloh ausgebrüdt hat; er ziehungen nach dem wesentlichen Abfazgebiet zum großen Teile wieder aufgenommen werden. So find der Firma bon franzö­der letzthin auf dieselbe Interessentenhebe zurüdzuführen sein soll dadurch einen Major Gieron, einen Reaktionär, der   bor ber dürfte, wäre wahrscheinlich auch nie erschienen, wenn sich die sammelter Mannschaft wüste antisemitische begrebenifer Geite verschiedene Aufträge für die Wiederherstellung der zerstörten Gebiete zugefallen, insbesondere die Lieferung von Berg­Boffische Zeitung" bei der Direktion der Deutsche Werke Wftien hält, beleidigt haben. Dasselbe Parteiblatt wird von der werkseinrichtungen in Höhe von 20-30 Millionen Mart. im öffentlichen Interesse bot gesellschaft oder bei tatsächlich zuständigen Stellen" informiert Staatsanwaltschaft Butter. Der Markt Marktbericht von Gebr. Gause-   Berlin. weil es behauptet hat, hätte. ist unverändert. Die Forderungen vom Ausland liegen immer noch Das Schönste an der ganzen Angelegenheit ist nämlich, daß ins   Salzhemmendorf predige unvorbereitet und dann so lang über den hiesigen Abgabepreisen, so daß eine Einfuhr nicht statt­ber angegriffene Bertrag Herrn Richard Kahn so wenig Reiz weilig, daß die Kirchenbesucher einschliefen. Gegen dasselbe Partei- finden kann. Margarine. Die Lieferungen erfolgen jest reid bietet, daß er bereits vor Erscheinen der Presseangriffe mit der blatt schreitet die Staatsanwaltschaft ein, weil es einem Unterlicher. Die Qualität hat sich auch bei der Verwendung der frei­Direktion der Deutsche Werke Wiengesellschaft zweds Aufnehmer nachgesagt hat, er habe seine Arbeiter, aufs Pflaster händig eingeführten Rohstoffe gebessert und werden daher lösung des Vertrages by chandelt hat. Die Direktion ist geworfen". Der Oberstaatsanwalt in Raffel schreibt an ein auch die größten Zufuhren vom Konsum schlant angenommen. gegen die Auflösung, weil sie den Vertrag für gut hält, hat aber Fräulein ebel, fie möchte Strafantrag wegen Beleidigung Die Preise sind die Entscheidung in die Hand des Aufsichtsrates gelegt. gegen Scheidemann und den Barteisekretär Schnabrich über weitere erauffezung. Schmalz. Die fleinen Bor­Hinter der Pressebebe stehen aber nicht nur wirtschaftliche,   Hersfeld stellen, weil diefe irrtümlich Fräulein Hebel und nicht die räte in   Amerika führten eine Erhöhung der Backerforderungen her­bei, trobem erfuhren die hiesigen Preise, beeinflußt durch, den fonde: 11 auch gewiffe politische Elemente, die feit längerer mit ihr aufamm beitende Frau Schorf wegen einer schweren Rüdgang der Devisenfurie, eine Abi waung. Zeit planmäßig bestrebt sind, die Arbeit der Deutsche Werke Beleidigung emanns belangt haben. Bei einem Be- Die Konsumnachfrage hatte erheblich nachgelaffen, bei den Attiengesellschaft zu jabotieren. Mit diesen Bestrebungen amten der G nungshütte, der dem Reichsabwickelungsamt niedrigen Preisen ist jedoch eine Belebung der Kauflust zu erwarten. werden sich zunächst der Haushaltsausschuß des Reichstags und Material geliefert hat, um den Schiebungen dieser Firma Die heutigen Notierungen sind: Amerikanisches raffiniertes Schmalz bie Parteien zu beschäftigen haben. auf den Grund zu kommen, die das Reich um 10 Millionen und   Berliner Bratenschmalz Tierces M. 2012, Firfins M. 21,-.

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