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fozialdemokratischen Wahlvereins Nichtanhaltiner in den Berein aufgenommen, oder aber als Mitglieder, ohne Anhaltiner zu sein, beigetreten sind. Erstere wurden zu 30 M., lettere zu 15 M. Geldstrafe verurtheilt. Selbstverständlich ist gegen das Urtheil, welches dem§ 3 der Reichsverfassung widerspricht, Be­rufung angemeldet worden. da

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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

bin Der Bigarrenarbeiter 2ütjens in Hamburg   wurde auf grund eines am 1. Mai verbreiteten sozialistischen   Flugblattes wegen Aufreizung" nach§ 130 des R. St.-G.-B. zu 1 Monat Gefängniß verurtheilt. zooja sud de apunts to fi

Darteitag

hirud smmod

der sozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

thenol Frankfurt   a. M., den 21. Oktober 1894. nedes vencal de Vorversammlung.

Um 7 Uhr Abends trat heute in der Weißen Lilie" der fozialdemokratische Parteitag zusammen. Der Saal, in dem die Verhandlungen vor sich gehen sollen, liegt in ziemlicher Ent fernung von der inneren Stadt in der Vorstadt Bornheim. Das Lotalfomitee hatte für die würdige Ausschmückung des Hauses und des Saales Sorge getragen. Am Vortal begrüßt folgender Spruch die Eintretenden: Den Kampfplan zu berathen für tünft'ge Geistesthaten, zu kämpfen unverdrossen, seib uns ge­grüßt, Genossen!

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Anwendung brachten, um unsere Organisationen au sprengen,| Umstand muß die Genoffen außerhalb Berlins   zu der unsere Anhänger zu maßregeln. Bereits im Jahre 1872 wurde Meinung bringen, gegen einzelne von uns der bekannte Hochverrathsprozeß in wenn gerade die Genossen des Ortes, wo der Parteivorstand bringen, daß nicht alles in Ordnung ist, Szene gefeßt, der schon 1870 eingeleitet worden war; immer feinen Siz hat, Veranlassung zu solchen Anträgen nehmen. wieder wurden darauf die Versuche wiederholt, uns auf dem Deshalb ist es nothwendig, daß gerade diese Frage hier gründlich Boden des gemeinen Rechtes zu erdrosseln. Aber als auch dies erörtert wird. Besonders ist es hier das Ausscheiden nicht gelang, da unternahm es jener Mann, der mit Napoleon Fischer's aus dem Parteivorstande und sein Tellersammlungen zur Deckung von Versammlungs. die größte Macht, die je ein Mensch besaß, in sich vereinigte, Eintritt in die Parteibuchhandlung unmittelbar nach dem Kölner  unkosten sind zu gestatten. In Göthen stand fürzlich Genosse mit einer Brutalität ohne Gleichen durch ein Ausnahmegeies, Parteitag, was Verwunderung und Befremden in einzelnen H. vor dem Schöffengericht wegen unbefugten Erhebens von Ein- das heut am 21. Oftober ebenfalls seinen Gedenktag hat, unsere Kreisen erregt hatte. Hinterher schob man uns unter, man habe trittsgeld in einer Versammlung in Edderih, woselbst das Ein- Organisation zu sprengen, unsere Presse zu vernichten, unsere dem Parteitage die Möglichkeit entziehen wollen, sich selbst den trittsgeld konfiszirt wurde. Wie nicht anders zu erwarten war, Vereine aufzulösen. Aber alle Mittel der Gewalt zerschellten an Parteisekretär zu wählen. Man brachte auch die Ablehnung der erfolgte fostenlose Freisprechung. Auf Antrag des Verklagten um der inneren Kraft der Sozialdemokratie, die unbesiegbar ist, weil Gehaltserhöhung durch den Kölner   Parteitag in Verbindung mit Herausgabe des Geldes wurde dem Vorsitzenden bedeutet, wenn sie aus der wirthschaftlichen Entwickelung logisch herausgewachsen dem Austritt Fischer's aus dem Parteivorstande. Wir müssen er in anständiger und höflicher Weise darum ersuche, er selbiges ist. Und heut ist die Sozialdemokratie die stärkste Partei entschieden gegen die Unterschiebung solcher Motive protestiren. von der Kreisdirektion jedenfalls zurückerhalten werde. Wir Deutschlands  . Stets drehten sich die Waffen gegen die Brust Wären diese Bermuthungen richtig, so wäre der Parteivorstand wissen zwar nicht, ob der betreffende Genosse jemals unhöflich unserer Gegner. Heute stehen sie abermals vor dem Bankrott. Sie nicht werth, weiter die Parteigeschäfte zu führen. Wir fahen fein Verlangen gestellt hat, sehen aber noch viel weniger ein, wie legen die geistigen Waffen" bei Seite und denken an ein neues Aus: Fischer sehr ungern aus dem Parteivorstande scheiden, weil wir in dem eine etwaige Unhöflichkeit der Kreisdirektion das Recht geben nahmegesez. Da figen die Vertreter der bankrotten Gesellschaft Berkehr mit der Parteipresse, mit den Schrifftellern eines Fachmannes sollte, das Geld zu behalten. Recht ist doch keine Gnade. Die beisammen( Stürmischer Beifall) und berathen, wie man uns bedürfen. Andererseits bedarf die Parteibuchhandlung, wegen Parteigenossen aber werden auf diese nochmalige Entscheidung vernichten könne. Die einzige Lehre der Geschichte scheint zu ihrer großen Bedeutung für unsere ganze Bewegung einer be­verwiesen und aufgefordert, sich in dem Erheben von Eintritts sein, daß manche Herren aus ihr nichts lernen. Das schmach- sonders hervorragenden Kraft. Die Erfahrung, die wir bisher geld niemals auch nur im Geringsten stören zu lassen. volle Absterben des Sozialistengesetzes, die schamlose Korruption, mit einem gelernten Buchhändler, der 4000 M. Gehalt erhielt, die es erzeugt hat, sie scheinen spurlos vorübergegangen zu sein und dann mit einem Parteigenossen, der unter einer Kommission an unseren Gegnern. Abermals versuchen sie es mit dem alten stand, machten, waren durchaus nicht erfreulich, wir waren uns Mittel. Wohlan! Mögen sie es versuchen! Die Sozial- tlar, daß zunächst ein Fachmann in Frage kommen muß, um die demokratie ist an Kämpfe gewöhnt; in Kämpfen ist sie Parteibuchhandlung zu leiten und daß wir es nur als ange­start geworden. Als über das alte Sozialistengefeh berathen nehme Zugabe annehmen, wenn derselbe zugleich auch bewährter wurde, da riefen wir der Regierung zu: Das Gefeß, mit dem Parteigenoffe ist. Unter den Bewerbern um diesen Posten kam ihr uns tödten wollt, es wird eine Echule für uns sein, es wird blos Fischer ernstlich in Frage, und wir sind überzeugt, damit die unreinen Elemente von uns abstreifen, es wird alle diejenigen einen sehr glücklichen Griff gethan zu haben. Es ist klar, von uns entfernen, welche nicht Mannesmuth genug befizen, um daß wir Fischer zum mindesten dasselbe Gehalt geben mußten, mit aller Kraft, mit allem Können, mit Leib und Leben im das früher gezahlt wurde. Die Differenz gegen sein früheres Ge­Kampfe zu steben. Und so geschah es. Die Partei wurde ge- halt wird durch seine tüchtige Arbeit in einem Monat säubert. Aus Eisen wurde ein guter Stahl zurecht gehämmert. wieder eingebracht, ebenso wie sie durch einen unfähigen Leiter Tas Sozialistengeset war eine Schule der Disziplin und der in einem Monat schon zugesetzt werden kann. Wenn die Charakterstärke für uns. Es schuf uns Kerntruppen. Und Parteigenossen die Gehaltsfrage Fischer's mit den Beschlüssen in glücklicherweise ließen die Gegner auch nach dem Fall des Köln   in Zusammenhang bringen, so befinden sie sich also auf Sozialistengesetzes die Verfolgungen nicht. Kein Capua der durchaus falscher Fährte. Es ist ein rein äußerliches Zusammen­Geister nahm uns gefangen. Und jetzt versuchen sie es aufs treffen von Umständen ohne jeden inneren Zusammenhang. Für Neue. Aber eine Partei wie die unserige ist nicht zu über uns fam nur die Frage in Betracht, daß Fischer seinen Mann wältigen. Wir wachsen aus dem Boden der Verhältnisse hervor. stellt und daß hier jede Knauferei eine Ersparniß am unrechten Wenn nicht der Sozialismus die moderne Gesellschaft rettet, dann Orte gewesen wäre. wird sie durch den Kapitalismus zu Grunde gerichtet. Wir warten in Ruhe ber Singe, bie ba tommen, ich brauche nicht Der Saal selbst ist reich mit Tannengewinden und rothen erst zu sagen, daß dieser Kongreß seine Schuldigkeit thun wird. Fahnen dekorirt. Vor der Bühne, auf der das Bureau Plaz Während in Berlin   fich die Gewitterwolfen zusammenballen, nimmt, steht die roth ausgeschlagene Rednertribüne, die von den während neue Karlsbader Beschlüsse gegen uns im Werte sind, Büsten Lassalle's   und Mary' flankirt wird. Im Hintergrunde während man versucht, uns Epinnweben Im Hintergrunde während man versucht, uns Epinnweben in den Weg der Bühne steht auf rothem Bande der Spruch: Proletarier zu legen damit wir darüber stolpern, da hat die aller Länder vereinigt Euch! In der Mitte der einen Seiten- belgische, hat die österreichische Sozialdemokratie uns ein herr wand des Saales hängt ein großes Bild mit der Unterschrift: liches Beispiel gegeben. Vor acht Tagen hat das belgische Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht Proletariat seine Gegner niedergeschmettert, und heut, wo die aus den Ruinen: Repräsentanten des Militarismus, des zweite Schlacht in Belgien   geliefert wird, wird es einen noch Rapitalismus und des Pfaffenthums tämpfen auf morschen, von glänzenderen Sieg erringen. In Desterreich hat der Kampf um Raben umflatterten Trümmern stehend, den lezten Kampf gegen das allgemeine Wahlrecht seine Spite erreicht. Die proletarischen den Geist der neuen Zeit! Von der Gallerie wehen die alten und Maffen sind auf der Bühne erschienen, und wenn die Macht­neuen Fahnen der Sozialdemokratie Frankfurts  , Offenbachs  , haber nicht eine furchtbare Katastrophe über das Land herauf Hanaus, Darmstadts, Mannheims und Gießens herab, rothe und beschwören wollen, werden sie feinen Forderungen nachgeben schwarz- roth- goldene Banner, die zum Theil noch aus dem Jahre müffen. Ueberall dringt die Sozialdemokratie siegreich vor. 1848 ftammen. Da fönnen wir die Versuche unserer Gegner, uns Was die Anträge anbelangt, die dem Vorstand vom vorigen zu vernichten, mit vollster Gleichgiltigkeit betrachten. Kongreß zur Erledigung aufgetragen waren, fo fommt in erster Wir marschiren weiter auf der Bahn, die uns bisher von Sieg Linie die Gründung des Sozialdemokrat in Betracht. zu Sieg geführt hat. Wir sind vorbereitet auf alles wir Bielleicht war es ein Fehler, daß die Partei mit der Gründung fürchten nichts. Für uns heißt es: Niemals zurück immer des Wochenblattes so lange gewartet hat. Die Berbindungen vorwärts!( Stürmischer Beifall.) mit dem Auslande waren unterbrochen, worauf es wohl zurück­Es wird hierauf zur Wahl des Bureaus geschritten. zuführen ist, daß nur eine Auflage von 5-6000 erreicht wurde Zu Borsigenden werden Singer und Schwarz Lübeck und daß ein jährlicher Zuschuß von 8000 m. fich erforderlich durch Zuruf gewählt. machte. Der Vorstand hat bereits berathen, wie das Defizit zu Bugleich im Namen von Schwarz dankt Singer für vermindern ist, die Beilage soll fünftig nur einen halben Bogen die Ehre der Wahl. Wir werden fagt er uns bemühen, start sein. Die Spediteure verdienen gegenwärtig fast gar Brübne- Frankfurt heißt hierauf die Delegirten im Namen mit Ihrer Unterstützung die Geschäfte so zu führen, daß tie nichts beim Vertrieb und laffen ihn fich daher nicht des Lokalkomitees herzlich willkommen. Die Ehre, den Parteitag großen und wichtigen Aufgaben und Arbeiten des Rongresses ge- angelegen sein. Das Porto soll daher künftig vom Verlag über­hier zu begrüßen, tam unerwartet. Aber in Nürnberg   ver- fördert werden. Auch dieser Kongreß wird wie seine Vorgänger nommen werden; durch diese Maßregeln hoffen wir eine zus hinderten ihn die Behörden. Auch hier waren große Schwierig ein Denkstein in der Parteigeschichte sein. Lassen Sie uns unfere nehmende Verbreitung erzielen zu fönnen. Teiten zu überwinden. Nur ein verhältnißmäßig fleines Lokal Arbeit beginnen mit dem festen Entschluß, nicht zu wanten und fonnten wir erhalten, so daß tausende von Arbeitern, die zu- zu weichen, bis wir unser Ziel erreicht haben und mit unserem hören wollten, umkehren mußten. Und selbst dieses Lotal fuchte alten Ruf, der heut noch als Schlachtruf die Welt durchhallt, man uns zu nehmen. Erst mit der Waffe des Bierboykotts erkämpften einft aber unser Siegesruf sein wird: Hoch die deutsche   Sozial wir es uns. Nicht zum ersten Male tagt in Frankfurt   demokratie! ein Arbeitertag. 1865 fand hier der zweite Parteitag des All- Dreimal stimmen die Versammelten begeistert in diesen gemeinen deutschen   Arbeitervereins statt, ebenso tagte hier im Ruf ein. Jahre 1873 ein Parteitag. Seit 1884 wird Frankfurt   durch Zu Schriftführern werden nach kurzer Debatte Antric, einen Vertreter der wahren Demokratie, einen Sozialdemokraten, Geyer, Dertel, Bruhns, Hülle, Landgraf, wohl anders ausgefallen. Durch künstliche Mittel läßt sich nichts im Reichstag   vertreten. Wir werden uns dieses Mandat nimmer Bradnauer, Lütgenau und Hug gewählt. In die erreichen. Wenn die Bewegung nicht von innen heraus jo er entreißen laffen. Mögen uns Haß und Verfolgungen noch so Mandats Prüfungskommiffion werden Feldmann Langen- starkt ist, daß sie eine täglich erscheinende Beitung tragen fann, sehr treffen, die Wuth unserer Gegner wird zerschellen an der bielau, Frau Bettin, Timm Berlin, könen- Hamburg  , läßt es sich von außen nicht machen. Der Vorstand muß in Ver­Festigkeit unserer Partei wie Bogenschaum am Felsen!( Leb- Lorenz Chemnitz  , Ehrhardt Ludwigshafen und Na bindung mit den Kölner Genossen Abhilfe schaffen. hafter Beifall.) thufius Randow delegirt.

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Die Zahl der Theilnehmer an dem Parteitag wird die stärkste feit Halle werden. Für das große Intereffe, das dem Parteitag entgegengebracht wird, zeugt nicht nur der naturgemäße starte Besuch der Vorversammlung durch die Arbeiter und Arbeiterinnen Frankfurts  , sondern auch die Anwesenheit von etwa 30 Bericht erstattern, darunter Vertretern der englischen   und französischen  Preffe.

Um 7 Uhr begrüßt der Arbeiter- Sängerbund Lassalle   die Erschienenen mit dem Gesang: Brause mein Gang, im jubelnden Klang der Freiheit zu Ehren!

Hierauf erklärt Liebknecht von stürmischem Beifall begrüßt, im Namen der Parteileitung den Kongreß mit folgender An­Sprache für eröffnet:

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In der Geschichte der Sozialdemokratie spielt Frankfurt   nicht zum ersten Male eine bedeutungsvolle Rolle. Seit langem ift Frankfurt   eine Stätte der Freiheit. Hier hatte das Bürgerthum noch gekämpft, als es anderswo seine Fahnen bereits verlassen batte. Bur Beit der größten Echmach des Bundestages war es hier, in der eigentlichen Hauptstadt des Deutschen Reiches, wo hier war es, wo das

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Die Arbeitszeit des Kongresses ist die übliche: von 9-1 und von 3-7. Arch die Geschäftsordnung wird nach turzer Debatte un verändert genehmigt. Nunmehr wird die Tagesordnung festgestellt. Punkt 1, 2, 3, 4, 5, 6 werden genehmigt. Slomte Bielefeld   schlägt vor, als Punkt 7 die ,, Etellung unserer Abgeordneten in den Einzel- Landtagen zum Budget", wenn angängig, zu behandeln.

Fischer Berlin macht darauf aufmerksam, daß die An­

Noch ein weiteres Mitglied des Parteivorstandes wird durch die Anträge auf& effeßung eines maxima auste von 3000 Mart betroffen. Es ist Genosse Auer; er mußte eine Wohnung nehmen, die sich unmittelbar an die Bureauräume des Parteivorstandes anschloß; außerdem hatte er Verpflichtungen zu erfüllen, die mit Geldausgaben verbunden waren, die anderen Vorstandsmitgliedern nicht erwuchsen; weiter bemerkten wir, daß der Vorwärts" zu den schwebenden Tagesfragen nicht immer die Stellung einnahm, die im Interesse der Partei geboten war. Das ging so nicht weiter. Auer wurde damit betraut, täglich in der Redaktion anwesend zu sein, um eine engere Verbindung zwischen Vorstand und Redaktion herzustellen und die Redaktion bekannt zu machen mit den Mittheilungen, die beim Vorstand über innere Vorgänge der Partei einlaufen. Auer erhält für diese Thätigkeit, die besondere Ausgaben nöthig macht, 125 M. monatlich. Wir haben die Antragsteller wiederholt mit unseren Motiven vertraut gemacht.

Auch die Rheinische Zeitung  " erfordert einen viel zu hohen Zuschuß. Die Bedenken, die wir im vorigen Jahre gegen die Herausgabe einer täglich erscheinenden Zeitung in Köln  batten, haben sich leider vollständig erfüllt. Es fehlt an den nöthigen Kräften für die geschäftliche Leitung des Blattes. Hätten die Genossen, die im vorigen Jahre den Beschluß faßten, die Rheinische Zeitung  " in dieser Form ins Leben zu rufen, die Opfer geahnt, die nothwendig wurden, dann wäre ihr Beschluß

Was die Broschüre über die Gesinde Ordnung betrifft, die der vorige Parteitag beschloß, so stellten sich große Echwierigkeiten heraus, giebt es doch 50-60 verschiedene Gefinde Ordnungen in Deutschland  . Wir beschlossen deshalb, zunächst das nördliche Deutschland   zu behandeln. Die Broschüre, welche die Gesinde- Ordnungen dieser Landestheile behandelt, wird dem nächst erscheinen.

Auch die Broschüre über das Dreitlassen. Wahlsystem ließ sich erst jetzt fertig stellen.

Der Wunsch, mit dem der Berichterstatter des Vorstandes feinen Bericht über unsere Thätigkeit im vorigen Jahre schloß,

die Freiheit ungebeugt ihr Haupt erhoba vor hundert Jahren gelegenheit bei Punkt 3: Bericht über die parlamentarische daß nämlich die Genossen im Lande häufiger Postanweisungen an

gewonnen hat.

Thätigkeit" zur Verhandlung kommen dürfte. Ein bestimmter Antrag ist nicht gestellt. Aeußerlich ist der Kassenabschluß ja sehr günstig; aber lassen Sie Punkt 7 wird nach dem ursprünglichen Vorschlag genehmigt; sich dadurch nicht täuschen; es sind große Poften darin, die vorher ebenso die Punkte 8 und 9.

Damit ist die heutige Tagesordnung erledigt. Schluß 8 Uhr. Erste Sigung.

schon als Einnahmen gebucht waren. Noch bedentlicher wird das Bild, wenn wir die Ueberschüsse unserer großen Zeitungen in Abzug bringen. Wenn die Dinge so weiter gehen, kann die Parteitasse künftig die Anforderungen nicht erfüllen, die an sie gestellt werden, besonders wenn die Anträge auf Verbilligung des Vorwärts" angenommen werden. Wir sind auf diese Ueberschüsse angewiesen. Wenn die Beiträge, die Berlin   und Hamburg   leisten, abgezogen werden, so hat das gesammte übrige Deutschland   nur 31 450 m. aufgebracht, wir dürfen uns deshalb die großen Einnahmequellen nicht verstopfen lassen. Redner schließt mit der Versicherung, daß der Vorstand nach beftem Ermessen im Interesse der Partei gehandelt zu haben glaube.

von Frankreich   aus seinen Ausgang genommen hatte, in die That umgesetzt werden sollte. Aber das Bürgerthum brachte feine Ideale nicht zur Erfüllung, und es fonnte sie auch, gemäß der wirthschaftlichen Entwickelung nicht zur Erfüllung bringen. Das Bürgerthum ist abgelöst worden Don der Sozial demokratie von dem organisirten Proletariat, und die proletarische Bewegung von heute verhält sich zu dem Bürger­thum von heute, wie das Bürgerthum der französischen   Revo( Privat Telegramm des Vorwärt3"). lution zu den feudalen Ständen. Und wieder ist es Frankfurt  , Singer eröffnet die Verhandlungen mit einer Begrüßung das für die proletarische Bewegung eine historische Bedeutung des Genossen Silberberg aus Budapest  , den Vertreter der ungar ländischen Sozialdemokratie; Victor Adler  , der Bertreter der Im Mai 1868 hielt hier in Frankfurt   Lassalle   seine bekannten österreichischen Parteigenossen, ist durch die Ereignisse in Wien  Reden zur Zeit, wo der Allgemeine deutsche Arbeiterverein   ge- noch zurückgehalten und wird erst heute Abend erwartet. gründet worden war. Seitdem ist die Bedeutung Frankfurts   für Singer: Mögen die energischen Kämpfe der österreichischen die sozialdemokratische Bewegung immer mehr gewachsen. In und ungarländischen Bruderparteien endlich zum Siege führen, dieser Ecke zwischen Main   und Rhein   fand die Sozialdemokratie so daß sie nach Erringung des allgemeinen Wahlrechtes in einer einen guten Nährboden, die Gedanken, die zur Gründung des ihrer Stärke entsprechenden Zahl in die Parlamente Einzug halten. Den Bericht der Kontrolleure erstattet Meister: Die Allgemeinen deutschen   Arbeitervereins führten, haben hier die( Beifall.) Haupttasse, die Buchhandlung, die Geschäftsführung des Vors träftigsten Wurzeln geschlagen. Von den eingelaufenen Telegrammen und Begrüßungsschreiben wärts" und des Sozialdemokrat" sind bei viermaliger Revision Noch ein anderer Gedenktag ist heut, am 24. September werden besonders beifällig aufgenommen das der sozialdemokra durchaus in Ordnung gefunden won. Kleine Monirungen 1864 war es, wo in London   die internationale Arbeiter- Affo- tischen Refruten", das der vom Winterschlaf erwachenden Bauern find durch gegenseitige Aussprachen erledigt worden. Von uns aus ziation ins Leben trat. Die nationale, von Lassalle   ins Leben am Bodensee  " und das von Iglesias aus Spanien  , find Ausstellungen gegen die Parteileitung nicht gemacht gerufene Bewegung, und die internationale standen sich eine Zeit Zunächst erhält Silberberg aus Budapest   das Wort: worden, dagegen sind von den Genossen fünf Beschwerden gegen den lang fremd, zum Theil sogar ablehnend gegenüber, zum Theil Zum ersten Mal ist die ungarländische Arbeiterpartei auf dem Parteivorstand eingelaufen, von denen sich zwei auf die Presse, fanden fogar heftige Kämpfe zwischen den beiden Strömungen deutschen   Parteitag vertreten. Betrachten Sie dies als ein Beichen, zwei auf Unterstützungen bezogen. Die Gründe, die den Vorstand statt. Aber nachdem im Jahre 1868 in Nürberg bereits die daß die Zwiftigkeiten bei uns endlich beseitigt find. Herzliche bei diesen Ablehnungen geleitet hatten, find auch von uns afzeptirt ersten Versuche zu einer Einigung angebahnt wurden und 1869 Grüße an den Kongreß!( Beifall.) worden. Besonderes Eingehen auf die Beschwerde gegen den

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von beiden Seiten energische Versuche gemacht wurden, die Den Bericht des Parteivorstandes erstattet hierauf Vorstand, die in Berlin   auch gegen die Kontrolleure in öffent­beiden Strömungen zu vereinigen, Bersuche, die durch den Krieg Gerisch: Der Bericht liegt gedruckt vor, nur Einzelheiten find lichen Bersammlungen erhoben worden ist, verdient die Besehung unterbrochen worden sind, kam im Jahre 1875 in Gotha   eine zu ergänzen. Lie Geschäftsführung des Borstandes war darauf der Stelle in der Partei- Buchhandlung mit Fischer. Als die endliche Einigung zu ftande. Mit der Niederwerfung der Kom- berechnet, alle Anträge, alle Briefe so rasch als möglich zu er- Kontrolleure zur Wahl des Parteisekretärs ansammengerufen mune glaubten unsere Gegner bereits die ganze internationale ledigen. Verzögerte sich die Erledigung der Anträge bin und wurden, bemühten wir uns zunächst, Fischer zum Verbleiben im Bewegung vernichtet zu haben, und nun erhob das Proletariat so wieder, so wurde es verursacht durch die Praxis, erst den Bericht Parteivorstande zu bewegen. Die Gründe, die Fischer vorbrachte, machtvoll sein Haupt, einmüthig fand es gegen die Bourgeoisie und das Urtheil der betreffenden Vertrauensleute einzuholen. waren schließlich aber auch für uns ausschlaggebend, und wir zusammen; und alle Versuche, den Bruderkrieg in den Reihen Die Organisation der Partei entspricht so ziemlich allen Wünschen. find nun überzeugt, daß in der Partei- Buchhandlung Fischer der des Proletariats zu entfachen, find noch immer fläglich gescheitert. Bum ersten Mal sind diesmal Anträge eingelaufen, die sich auf rechte Mann auf dem rechten Flecke fei. Auch bezüglich der Kein Wunder, daß darum unsere Gegner nach unserer Ginigung die Stellung der Parteibeamten beziehen. Sie tommen baupt- Sonorirung Fischer's mußten wir uns auf die Seite des Vor­alles mögliche aufboten, die Mittel der brutalfien Gewalt in fächlich aus Berlin   und seiner Umgebung. Gerade dieser standes stellen; während der erste Buchhändler kündigte, weil