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Neue Pläne.

fogar bis zu 10 Proz. ihres Einkommens.bor , und in der muß die Einbeziehung aller Aerzte in die Volksversicherung Diese Tatsachen sprechen für sich. Es ist völlig far, daß Zat werden von den meisten Kassen bereits die gefeßlich zu- treten. Der Gesamtheit aller Versicherten soll die Ge- am 14. März nach Art Rapps in München geputicht gelassenen Höchstbeiträge erhoben. Die Arbeiter und Ange- famtheit aller Aerzte gegenüberstehen, aus der sich der worden ist, es ist aber auch flar, daß Herr Roth als Mit­stellten zahlen bereits 600, 700, ja 800 m. jährlich in die Patient den Arzt seines Vertrauens auswählen kann. Dann verschworener die Butschiften des Hochvorrats nicht Krankenkassen. Die Erhöhung des Krankengeldes dagegen erst wird unsere Kassengesetzgebung aufhören, eine Klassen- anti agen kann. Wie noch mitgeteilt wird, handelt es sich hat mit den Beiträgen nicht Schritt gehalten. Während gesetzgebung zu sein, dann erst hätten wir eine Volksversiche- bei dem yon Saenger gemeinten liberalen Minister um den nach der Reichsversicherungsordnung das Krankengeld die rung, sozial und demokratisch im besten Sinne, in ehemaligen Justizminister Müller. Hälfte, unter Umständen sogar zwei Drittel des Grundlohnes der alle gleiche Rechte und, ihren Kräften entsprechend, gleiche betragen soll, ist es durch die Ergänzungsgesetze, die in diesem Pflichten haben. Frühjahr von der Nationalversammlung angenommen wurden, auf höchstens 15 M. für den Tag festgesetzt worden, bleibt also für viele weit hinter der halben Höhe ihres Lohnes zu­rück. Die Kosten für den Arbeiter und Angestellten sind also auch hier weit höher gestiegen als ihre Bezüge. Dafür muß ihnen wenigstens das Recht zugestanden werden, ihre Frauen und erwerbsunfähigen Kinder im Krankheitsfall kostenfrei be­handeln zu lassen. Auch aus diesem Grunde also ist die Familienversicherung eine soziale Notwendigkeit.

Durch Kapp zu Kahr.

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Hamburg , 1. Dezember. ( Eig. Drahtbericht des Vorw.") Das Hamburger Echo" veröffentlicht in der Nummer vom Mittwoch nachmittag einen sensationellen Brief, der ihm im München , 1. Dezember. ( Eigener Drahtbericht des Vor- Original vorliegt. Der Brief hat folgenden Wortlaut: Einum , den 27. Oftober 1920. wärts".) Das bayerische Justizministerium hat bekanntgegeben, daß seine Ermittelungen gegen die Kapp- Putschisten und wegen Lieber..... Is Uebermittler unserer gemeinsamen Sache des gewaltsamen Sturzes der bayerischen Regierung vom und Ziele war ich von E.( etwa Escherich? Red.) nach München be­14. März diefes Jahres mit voller Bestimmtheit" ergeben ordert. Dort bin ich über alles genau informiert und ins Ver­haben, daß die Beschuldigungen zu Unrecht erhoben worden trauen gezogen. E. hat bestimmte einwandfreie Pläne, Wer aber soll diese neuen Lasten tragen? Sollen die sind. Die Münchener und bayerischen Hochverräter von der die gereift find. Er stellt sich führenden Männern zur Ver Beiträge der Versicherungspflichtigen weiter in die Höhe ge- Rechten sind blütenweiße Unschuldsengel, denen sehr unrecht fügung. Einen ftaiken Rückhalt bilden wir. Es ist nun allgemeine schraubt werden? Soll der Arbeiter und Angestellte fortan getan worden ist. Der bayerische Justizminister Dr. Roth Aufgabe, möglichst viele aus unseren Reihen zu gewinnen, so die zwölf oder noch mehr Prozent seines Einkommens allein für fonnte nicht gut zu einem anderen Ergebnis gelangen, denn II. M. B.( II. Marine- Brigade Ebrhardt. Red.), da die Krankenversicherung entrichten? Das geht nicht an. Es er war ja bei dem Putsch ein Hauptbeteiligter und die II. M. B. den Kern zu bilden hat, kann dem gesunden Arbeiter nicht zugemutet werden, daß er ist jetzt nicht nur Drgeschmann, sondern Intimus der dem fich folgende anschließen werden. Das Endziel ist uns ja jahraus, jahrein ein Achtel seines Einkommens als Prämie schlimmsten Reaktion. Genosse Alwin Saenger frischt zum größten Teil befannt. Es besteht im Zerschlagen des einzahlt, ohne vielleicht jahrelang die Kasse in Anspruch zu jezt in der Münchener Post" Roths Gedächtnis auf, denn er Friedensvertrages und der roten Gefahr, zwei Aufgaben, denen man nehmen. hat als Staatssekretär jener bayerischen Ministerratssigung auf zwei verschiedenen wegen zu dienen hat. Erstens: sollte der Nun ist von verschiedenen Seiten der Vorschlag gemacht beigewohnt, die unter dem Druck der Militär- rote Schrecken durchs Land ziehen, so werde ich allen Kameraden worden, zur Aufbringung der Mehrkosten besonders diejenigen gewalt zur Abdankung der Regierung und zur Ueber eine Nachricht zugehen lassen. Daraufhin haben sich alle umgehend heranzuziehen, für die die Familienversicherung geschaffen werden tragung der Gewalt an den General Moe hI führte, worauf ins Truppenlager Grabenwochr zwischen Hof- Nürnberg einzufinden soll, also die verheirateten Kaffenmitglieder. Es braucht dann folgerichtig das Kabinett von Kahr hervorging. Nachricht erfolgt durch ein Telegramm mit Stichwort als Unter­taum gesagt zu werden, daß eine erhebliche Sonderbesteuerung Saenger stellt fest: Am 13. März hatte General Moehl ichrift: Bob Bornfett. Inbalt selbst bat teine Be der Familienväter ja gerade dem Sinn der Familienversiche alle Garantien für das Militär übernommen, auf deutung. Bei Ausbruch des roten Terrors ist jeder frei, rung zuwiderläuft. Die Familienversicherung hat den Zwed, Mannschaften und vor allem Difiziere sei unbedingter fann ich jeder daher zur Verfügung stellen. Zweitens: Um zu die Familien und besonders die kinderreichen Familien wirt- Verlaß, daß sie zu der gesetzlichen Regierung stehen dem Endpunkt schaftlich zu entlasten, nicht, sie aufs neue zu belasten. würden. Daher blieb der General auch, als Ministerpräsident Zerschlagen des Friedensvertrages Die Arbeitgeber in höherem Maße als bisher heranzu- Hofmann ihm dringend zusezte und erklärte, man wolle und ziehen, wäre ebenfalls völlig ungeeignet. Denn das würde müßte die volle Wahrheit erfahren und ertragen. Auf die zu kommen, muß etappenweise vorgegangen werden. Die nur automatisch zu einer Verteuerung aller Bedarfsgegenstände Frage eines liberalen Ministers nach der Drganisation der Grundarbeit ist bereits geleistet. In allernächster führen, würde also nichts als eine ungestaffelte Stonium- Beitfreiwilligen in München erwiderte Mochl: Es Beit wird jedoch Hilfe von tatkräftigen Männern nötig steuer bedeuten, die wiederum am meisten die wirtschaft- möge richtig sein, daß sich unter den Zeitfreiwilligen politisch sein, um einen weiteren Schritt vorwärts zu fommen. Es handelt lich Schwächsten bedrücken würde. nicht verlässige Elemente befinden können, die Zahl der Zeit- fich bierbei um eine Mindestzeit von drei Monaten. Für freiwilligen fei aber zu gering, um im Gesamtförper diese Zeit gibt es der Truppe maßgebenden Einfluß zu besigen.

In früher Morgenstunde wurde jedoch der Ministerrat abermals zusammenberufen.

ausreichend Gehalt und Beköstigung. wo und wie das erfolgt, kann ich nicht niederschreiben, jedoch versichere ich jedem einzelnen, daß er sich sofort einverstanden er tlären würde, wenn ihm alles befannt wäre. Wer irgendwie für diefe Zeit fich freimachen fann, muß sich zur Verfügung stellen. Es ist unsere beiligste Pflicht, es gilt in erster Linie, der irre­geführten Arbeiterschaft und dem Bürgertum zu helfen.

So scheint nichts anderes übrig zu bleiben, als die Mehr­kosten auf das Reich abzuwälzen und auch für die Kranken­bericherung den Reichszuschuß einzuführen, den Bismarck von Anfang an vorgesehen hatte, den er aber im Reichstag nicht dnrchzusetzen vermochte. Zweifellos würden bei der gegen- Die Sigung fand um 6 Uhr statt. General Moehl wärtigen Finanzlage des Reiches die Bedenken des Reichstags erschien und erfärte, die Truppen in München wären zu gegenüber einem Milliardenprojekt, wie es der Reichszuschuß verlässig, auch seien die Zeitfreiwilligen weit zahl immerhin darstellt, heute nicht geringer sein als in den acht- reicher, als er geglaubt habe. Polizeipräsident Pöner ziger Jahren. und Herr Escherich waren anwesend und verlangten Man braucht aber nur die bisherige Organisation unserer gen der Stimmung der Truppen die sofortige Weber- Benachrichtigung zum sofortigen Kommen wird von hier aus erfolgen Strankenversicherung restlos auszubauen, um zu einer be- tragung außerordenticher Vollmachten im burch Telegramm mit Stichwort als Unterschrift, Bornfett friedigenden Lösung des ganzen Versicherungs ganzen Lande an General Moehl. Am Minister-( Landwirt)". Der Inhalt wird den Ort und geit treffend an problems zu fommen. Die logische Folge ist also: alle fisch erschien Herr Hemmeter, Obmann des Schutzgeben. Ich bitte Sie nun, sich zu diesen beiden Bunkten zu äußern. Boltsgenossen in die Organisation der und Trutbundes, Führer der Zeitfreiwilli- Bu 1, ob bestimmt mit fofortigem Rommen zu rechnen ist Krantenversicherung einzubeziehen. Durch die gen und Agitator der deutsch nationalen oder nicht; wenn bei Ausbruch des Terrors feine Verständigung unumgänglich notwendige Einführung der Familienversicherung Studentenschaft, in Uniform. Er verschwand dann möglich ist, so ohne vorherige Nachricht eintreffen. 2. Db Eie auf würden 90 bis 95 Proz: der gesamten Bevölkerung der Kranken - wieder und ließ einen liberalen Minister herausbitten. Aufforderung fofort tommen oder mit Ihrem Kommen nicht zu

versicherung angehören. Vor den letzten 5 bis 10 Proz., den Be- Saenger fährt wörtlich) fort:" Der liberale Kollege des rechnen ist, oder Sie erst nach bestimmter Zeit fommen( Angabe güterten, die mehr als 15 000 M. Einkommen haben, hat man Kabinetts erzählte dann seiner Umgebung, Herr Hemmeter dieses Zeitabschnittes). Gerade au 2 ist es von größter Bedeutung, bisher halt gemacht, sie von allen Lasten befreit und dadurch habe ihn aus persönlicher Freundschaft darauf aufmerksam ich au stellen. Ihr gegebener Bescheid ist bindend. Sofortige die soziale Versicherung zu einer unsozialen Einrichtung ge- gemacht, daß er sich unverzüglich entfernen müsse, Beantwortung dringend nötig. Strengste Verschwiegenheit, genaue macht. Werden auch sie in die Versicherung einbezogen, dann da in der nächsten Viertelstunde für die Mit- Adressenangabe. Schreiben vernichten, nachdem der nötige Auszug erst hätten wir eine wirklich soziale" Versiche- glieder des Ministerrats nicht mehr garan- gemacht ist. tiert werden könne. Während des Ministerrats erschien

rung.

Mit kameradschaftlichem Gruß August Bornfett, Leutnant a. D. Ginum bei Hildesheim ,

Durch einen derartigen Ausbau der Krankenversicherung im offiziellen Auftrage des politischen Ab­zu einer Volksversicherung würde organisch die Soziali- teilungschefs der Polizeidirettion München fierung des Heilwesens erwachsen, ohne staatliche ein Beamter vor dem versammelten Ministerrat, um offi- Wir sind nun gespannt, in welcher Weise sich die Staats­Bevormundung, ohne bureaukratischen Zwang, ohne aus den ziell mitzuteilen, daß die Polizeidirettion anwaltschaft mit Herrn Borufett und seinen Hintermännern Aerzten Gesundheitsbeamte zu machen und damit das not- München es ablehne, angesichts der Stimmung befassen wird. Denn, daß Herr B. aus eigener Tasche wendige Vertrauensverhältnis von Arzt und Patienten zu ge- der Truppen dem Ministerrat Schuß zugaran- für drei Monate Sold und Verpflegung zahlen kann, ist doch fährden. Zu der Einbeziehung aller Voltsgenossen tieren." faum anzunehmen.

Der Held im Arbeitskittel.

Bon Theodor Thomas.

Unser Mitarbeiter Th. Thomas, der uns in allen Trübsalen noch immer wieder durch seinen Frohsinn erfrischt hat, läßt eine Sammlung lustiger Geschichten in der Buchhandlung Vorwärts erscheinen: In Vaters Hofen." Sie haben alle Vorzüge seiner Art: die Freude am Leben, die gar nicht unterzufriegen ift, dies echte Erbstück guten Proletariergeistes, die lebendige Erzählerkunst und den sonnigen Humor, der allen Dingen ein Lächeln abgewinnt. Die neue Gabe tommt für den Weihnachts­tisch doppelt gelegen, da sie sich auch für die Jugend besonders eignet. Thomas erzählt diesmal voriviegend Erlebnisse seiner Lehrlings und Gesellenzeit. Aber es fehlen auch nicht die ernste wie die soziale Seite, wovon die abgedrudte Probe zeugt, noch die aktuelle Note.

boll von Gingaben und ablehnenden Bescheiden, die unsere herrliche| An der Gesellschaft, deren Sünden ich in meiner kranken Bruſt Sozialpolitik in wunderbare Beleuchtung stellten. Ueberall hatte umberschleppe, die meine Eltern hat verhungern lassen und meine man ihn schon abgewiesen und der Gedanke, was einmal aus seiner Familie wird falten Herzens darben sehen, will ich mich rächen. Familie werden sollte, drückte ihn vollständig zu Boden." Was Zu diesem Zweck werde ich morgen früh einen Unfall herbeis fangen nur meine armen Kinder und meine Frau in dieser elenden führen, um meiner Familie die Rente zu erkaufen. Welt an, wenn ich nicht mehr bin", das waren seine Worte, die aus allen seinen Reden klangen.

Nun habe ich aber eine letzte Bitte an Dich, lieber Freund! Sorge Du dafür, daß mein Opfer nicht umsonst gebracht ist. Ich weiß nicht wie alles ausgeht, aber ich werde vorsichtig sein. Aber wenn es zu protokollarischen Vernehmungen kommt, gelt, Du findest einen plausiblen Grund?

Der Lenz war wieder in das Land gekommen. Als die warme Frühlingssonne ihre goldenen Strahlen auch in die ärmliche Be­hausung Heinis schickte, da raffte auch er sich nochmals empor und griff, zum Dachdeckerhammer. Wir arbeiteten wieder auf einem Und noch eins: Sage keinem Menschen, was ich Dir geschrieben, Neubau zusammen und überließen ihm immer die leichteste Arbeit. auch meiner Frau nicht. Sonst wäre ja alles umsonst. Was tut Wir anderen hämmerten für ihn mit, damit der Unternehmer e, ob ich einige Wochen früher oder später gehe. nicht merkte, daß seine Arbeitskraft der Welt bereits ihr Bestes Lebe wohl, nimm meinen letzten Gruß Dein Heini. gegeben hatte.

Wir sind immer gute Freunde gewesen. Mit dem Rängel auf Drei Tage später, am ersten Mai, begruben wir ihn. Am dem Rücken haben wir jahrelang zusammen die Landstraße durch= Eines Tages gegen Ende April drängte sich Heini mit einer Grabe sprach ein evangelischer Geistlicher einen albernen Sermon, messen. Wenn der Heini Ackermann irgendwo Arbeit annahm, so nervösen Haft zu einer Arbeit, die einen ganzen Mann erforderte ich hätte ihn am liebsten vom Grabe weggeschoben und selbst das wußte ich, es dauerte nicht sehr lange, wir fanden uns dann doch und nicht ungefährlich war. Wir wollten das unter feinen Um- Wort ergriffen, so voll war mir die Brust. Vom Grabe gingen immer wieder. Es war ein lebenslustiger, lieber Kerl, mit bleichen ständen leiden, aber er gab nicht nach, wurde ärgerlich, beinahe wir zur Maibersammlung. Noch nie ist mir es wie an diesem und mädchenhaften Bügen, aber mit einem eisernen unbeugsamen brüst und meinte mit einem lächelnden Gesicht: Ihr meint wohl, Tage zum Bewußtsein gekommen, welcher Mut, welcher Heroismus Willen. Schon als wir uns kennenlernten, er war damals 19 Jahre ich bin schon ganz schlapp, ich stelle noch immer meinen Mann..." oft in einem blauen Kittel steckt und was für ein herrlich großer alt, trug er den eim zu einer Krankheit in sich, deren Nährboden Da ließen wir ihn gewähren. Fonds fittlicher Kraft im Volte geborgen ist. viele Proletarierfinder als einziges trauriges Erbteil von den Eltern Da, gegen 10 Uhr, wurden wir durch einen lauten Aufschrei mitbekommen. Wem er die Krankheit zu verdanken hatte, das emporgeschreckt, und ohne gleich zu wissen, was es war, sahen wir Das Lustspielhaus bat einen neuen Schwant: Die schme= zeigten mir seine Schilderungen der traurigen Kindertage, die mir unten auf der Straße schon die Menschen zusammenlaufen, auf bende Jungfrau"( von Arnold und Bach) und Arnold Ried oft das Herz durchschnitten. Er kämpfte aber tapfer für seinen den Neubau zu. Auf einen Stoß eiserner Träger lag der leblose deutsche Schwan ist bekanntlich unsterblich; es mögen Weltkriege hat seine ihm wie auf Bestellung passende Leibrolle darin. Der schwächlichen Körper. Man sah ihn nie rauchen, felten trinken, und Körper Heinis, dessen Absturz wir gar nicht bemerkt hatten. Er und Revolutionen durch die Lande geken: er bleibt sich treu. Dieser auch sonst war er ein treuer Wächter seiner Gesundheit. Viele mußte in dem Moment ausgeglitten sein, wo wir anderen gerade hier gibt Bilder aus dem deutschen Spießerfamilienleben, in dem gute Lehren über Körperpflege danke ich ihm noch heute. beim Schiefersteintransport beschäftigt waren. Er war tot. Wenige der junge Ehemann brav uno ugendhaft ist und für den Schwie­Wie es aber im Leben geht, eines Tages tamen wir doch Stunden später hatte man ihn bereits auf den Friedhof geschafft. gerpapa, der als Schwerenöter auf Abenteuer geht, büßen muß. useinander. Heini hatte das Wanderleben satt, er fand gute Von Weiterarbeiten war an diesem Tage keine Rede mehr. Aber am Ende wird die Harmonie wiederhergestellt und aller Groll Arbeit, und die hübschen Augen eines braven Mädchens taten das Mit zitternden Gliedern wankte ich in mein Logis. Wie war ich an dem Detektiv, der die Geschichte eingerührt hat, ausgelassen. übrige, daß der Freund vom Freunde schieb. Heini gründete in aber überrascht, dort ein Schreiben vorzufinden, das Heinis Cchrift. Die besonderen Bustbarkeiten aber find: der Hahnepampel, der einem westfälischen Städtchen seine zweite Heimat und verlebte zuzüge trug. Der Brief war erst an dem Unglüdsmorgen zur Bost urdrolliger Maste und Marie Grimm ein Hausdrache von vielen unter dem Joch seiner Xantippe stöbnt( Herbert Baulmüller in nächst einige zufriedene Jahre. Jm Anfang schrieb ich ihm öfter, gegeben worden. Mit zitternden Händen riß ich den Umschlag ab, Graden) und der Negerboyer, ben Lovis Broby mit solcher Echt­als aber seine Antworten immer seltener wurden und schließlich der tote Kamerad schrieb mir folgendes: heit hinstellte, daß die erhebliche Frage auftauchte: ist es ein wirk­ganz ausblieben, hörte ich lange Zeit nichts von ihm. Bis mich licher Neger oter nicht. Arnold Ried aber plätscherte in allen ber Zufall wieder in seine Nähe brachte. Nach fünfjähriger Jrr= Die ganze Zeit über hat mich, wie Du gut weißt, bie Sorge Wonnen des eingebildeten Godels und mimte nach seinem Reinfall fahrt tam ich wieder in das Städtchen, in dem ich meinen Heini gequält, wie ich meinen Kindern und meiner Frau helfen kann, einen Jeremias Bählamm, der einer besseren Aufgabe würdig ge­berloren hatte. Mein erster Gang war zu ihm. wenn ich einmal nicht mehr bin. Nach meiner Schäßung hätte ich und die Bachreize, die sie auslöften. Da die Begebenheit schon um wesen wäre. Den Getreuen des Hauses gefielen die Verwicklungen Aber wie fand ich ihn wieder. Die mörderische Lungenkrank- noch drei bis vier Monate zu leben, dann würde mich der Würge- 10 Uhr aus war, ist sie ohne Zweifel als sehr furzweilig zu heit hatte seine Lebenskraft langsam aber sicher untergraben. engel Tuberkulose doch dahinraffen. Das bedeutet aber für meine bezeichnen. Wiederholte Arbeitslosigkeit mit ihren trüben Begleiterscheinungen Familie den Anfang einer sehr, sehr traurigen Zeit. Sie ist der für den Arbeiterhaushalt seine Widerstandskraft geschwächt. Da waren die frohen Lebensgeister bald geschwunden. Vier Kinder trugen dazu bei, daß dem kranken Vater selbst bei voller Arbeit, die träftige Rost nicht allzu reichlich zugemessen wurde.

So wurde unser Wiedersehen sehr traurig. Was er schon alles gelitten, machte mich erbeben. Er zeigte mir ganze Schubfächer

Lieber Freund!

öffentlichen Armenunterstützung preisgegeben und das bedeutet den langsamen Huntertod. Was das auf sich hat, habe ich in den letzten drei Jahren genugsam erfahren. Es ist für mich entsetzlich, diesen Gedanken zu Ende zu denken. Das soll und darf nicht geschehen. um meiner Familie dies Schicksal zu ersparen, habe ich mich ent­schlossen, meinen Körper so teuer zu verkaufen, wie ich eben tann.

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mit dem Blüthnerorchester findet Sonntag, nachm. 4 Uhr, im Blüibnerſaal Mufit. Das dritte Beethoven Konzert( 5. und 6. Sinfonie) statt. Vecsey veranstaltet sein nächstes Violinkonzert Sonntag, mittags 12 Uhr in der Scala. Ein Offenbach Abend findet Sonntag nach mittag im Schilleriaal Charlottenburg statt. Gartenfunit über" Die Entwicklung des Tiergartens zu Berlin und seine Vorträge. Prof. Bniower spricht in der Deutschen Gesellschaft für Geschichte, 7 Uhr, im Märkischen Museum. Gäste willkommen.