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Nr. 590 37.Jahrgang

Groß- Berlin

Die Oberbürgermeisterfrage.

Beilage des Vorwärts

Kurz nach dem Rücktritt des Oberbürgermeisters Wermuth tauchte in Zeitungsmeldungen wiederholt die Frage auf, wer wohl der Nachfolger Wermuths werden dürfte. Es wurden auch bereits bestimmte Namen genannt, die als fonimende Männer ernstlich in Betracht zu ziehen wären. Neben dem ehemaligen Oberbürger­meister von Straßburg , jezigen Oberpräsidenten Dr. Schwander wurde des Oberbürgermeisters Dr. Luther Effen gedacht; von letzterem behauptet der Lokal- Anzeiger" in seiner gestrigen Abend nummer, daß er der Kandidat der Bürgerlichen sei. Zugleich weiß das­felbe Blatt zu melden, daß in den Wandelgängen der Landesversamm­lung als einer der aussichtsreichsten Kandidaten als Oberbürgermeister Genosse Leinert in Hannover genannt wurde, während die Unabhängigen Dr. Weyl präsentieren.

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Zu diesen Meldungen ist zu bemerken. daß sie lediglich als Kom­binationen zu betrachten sind. Die Wahl des neuen Oberbürger­meisters ist gewiß sehr eilig, aber über die Perion wird nicht in den Wandelgängen der Landesversammlung, sondern in dem mit dieser Wahl zu betrauenden Ausschuß entschieden werden. Die Freiheit" behandelt in einem: Die fommunale Krise" überschriebenen Artikel gleichfalls diese Frage. Sie gibt der ganz richtigen Auffassung Ausdruck, daß durch die Spaltung der 11.S.P. die Stellung der sozialistischen Parteien in der neuen Stadt­gemeinde noch mehr erschüttert worden sei. Und wenn gegenwärtig die durch den Rücktritt Wermuths heraufbeschworene Strife sich in einer Krise des gesamten Gemeinwesens äußere, so trügen die

Donnerstag, 2. Dezember 1920

Der beschlagnahmte Feldherrnstab.

fennungsmarte vor, außerdem eine Reihe von Privatbriefen, in denen behauptet wurde, daß die Eheleute Maerz Geld in das Ausland berichieben wollten. Unter dem Vorwande, im Auftrage des Staats- nistenführers nach Waffen fand die Kriminalpolizei einen Feldherrn­Bei der Durchsuchung der Wohnung eines befannten Kommu anwalts, als dessen Sekretär Hartmann vorgestellt wurde, eine Durch stab, den sie beschlagnahmte. Der Eigentümer erflärte, daß er ihn suchung vornehmen zu müssen, stellten sie Silbersachen und Silber- Ende August d. Js. von einem unbekannten Händler in Warschau geschirr im Werte von 100000 M. zufammen, um es zu bes für 3 Taufend polnische Mart gekauft habe. Es handelt sich um ichlagnahmen! Inzwischen batte die Polizei die Villa umstellt und einen Feldberrnstab des Polenkönigs Johann Sobieski , dessen Bild­ihre Leute drangen ein. Nun fam es zu einer Schießerei. Her nis die Kugel des Stabes trägt. Soweit fich bisher feststellen ließ, mann gab einen Schuß auf die Beamten ab, der von der anderen stammt der Feldherrnstab aus Privatbefiz. Er ist stark versilbert Seite erwidert wurde. Hermann wurde so schwer verlegt, und hat neben seinem großen historischen auch einen Metallwert. daß er bald darauf gestorben ist. Förster behauptete, daß auch er nur zu dem zwed mitgetan habe, um im geeigneten Augenblick die Verbrecher festzunehmen. Dem Gericht famen in dieser Be­ziehung einige Bweifel auf, es zog jedoch vor, diesen Angeklagten freizusprechen. Hartmann wurde zu 1 Jahr 9 Monaten. Berndt zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt.

Tie Trauung verschlafen.

Die ,, mißverständliche" Bekanntmachung.

Schikanen beim Zollpostamt.

Von einem Leser unseres Blattes erhalten wir folgende be­achtenswerte Zufchrift: Wenn man sieht, wie es der Hohenzollern­clique möglich war, ihre Vermögen zu berichieben, und wenn man die Riesenausgaben für das Ein- und Ausfuhrkommissariat be­trachtet, fragt man sich unwillkürlich, für wen eigentlich die ganzen Ueberwachungsvorschriften existieren. Man braucht nur einmal auf In der letzten Sigung der Potsdamer Berufungstammer das Zollpostamt in der Köthener Straße zu geben und man bat die machte sich im Zuhörerraum ein Mann durch Zwischenrufe so un- Antwort. Hier müssen täglich bhunderte von Personen ihre Sachen angenehm bemerkbar, daß der Vorsitzende ihn noch mehrfachen Ord- abholen, deren Wert in gar keinem Verhältnis zu dem aufge­nungsrufen verhaften und gegen den Auiiäifigen, eine 24stündige wandten Beamtenapparat steht. Liebesgaben für arme Leute, hafi verhängen ließ. Bald nach der Einlieferung verfiel der Häft- Tauichsendungen von Briefmartensammlern uim. usw. werden einer ling, der dem Alfobol- tüchtig zugesprochen hatte, in einen tiefen genauen Prüfung unterzogen. Hat der Empfänger es veriäumt, Schlaf. Als er gestern nachmittag um 3,30 Uhr, genau nach irgendein Schriftstück mitzubringen, aus dem flar ersichtlich, daß die 24 Stunden, gewedt wurde, befann er sich, daß um 3 Uhr seine Sendung wirklich eine Liebesgabe ist, dann hat er das zweifelhafte Ver­gnügen, nochmals den Weg nach Hause zu machen, um dieses ber tirchliche Trauung stattfinden sollte, beizubolen, oder er muß sich eine Einfubrbewilligung beim Reichs­tommiffar beforgen. Natürlich dauert dies alles feine Zeit und so Zu der Bekanntmachung des Polizeipräsidiums über das Vor. fann man außer den Fahrtkosten mit einem ganzen Tag( besonders wenn man im Vorort wohnt) Zeitveriäumnis rechnen. Ist man gehen gegen die Hotelbetriebs- Aktiengesellschaft wird von WIB. glücklich im Befiz des Paletes oder Briefes, dann stellt sich heraus, daß folgende Meldung verbreitet: Die Bekanntmachung im Reichs- Anzeiger" vom Diens- man für einige Mart einiuärbewilligungspflichtige" Sachen erhielt, tag. 30. November, wonach der Hotelbetriebs- Aftiengesellschaft in für die man, wenn es sich um eine Tauschiendung handelt, natür Schuld daran die Neukommunisten. Ihrem Verhalten habe Berlin , Dorotheenstr. 47, der Handel mit Gegenständen des täglich auch noch Gegenwert geben muß! Man gewinnt dabei den es die Groß- Berliner Arbeiterschaft zu danken, wenn die Erwartungen, lichen Bedarfs untersagt wird, ist durch ein Versehen der Ab- Eindruck, daß diefe ganzen Erichwerungen nur für die fleineren die sie an die Wirksamkeit einer sozialistischen Mehrheit in der teilung W des Polizeipräsidiums in mißverständlicher Berliner Stadtverwaltung geknüpft hat, nicht in Erfüllung Form veröffentlicht worden. Der Hotelbetriebs- Aftien­gehen. gesellschaft ist lediglich die Fortführung ihres Bäckerei und Ston­Wir stimmen in der Beurteilung der gegenwärtigen Situation ditoreibetriebes untersagt worden. Eine entsprechende Bekannt­mit der Freiheit" völlig überein. Nach dem Verhalten der Neu- machung im Reichs- Anzeiger" wird umgebend erfolgen. fommunisten im Falle Wermuth und neuerdings dem Verkehrs- zember stattfindende Vollfißung des Verbandes der Hoteliers dezernenten Dr. Adler gegenüber tritt immer offenfundiger zutage, Deutschlands beschließen werde, alle dem Verbande angegliederten daß mit diesen Leuten ein Zusammenarbeiten unmöglich ist. Hotels und Restaurants zu schließen.

Es ist daher eine Jllusion, zu glauben, daß die Berliner Stadtverordnetenversammlung noch eine geschlossene fozialistische Mehrheit aufweist. Unter solchen Verhältnissen wird die Bersonen frage des fommenden Oberbürgermeisters nicht allein nach seiner Parteistellung, sondern mehr nach seiner fachlichen Tätigkeit zu be­werten sein. Denn einem Sozialisten, der sich auf eine Mehrheit ftüßen müßte, die lediglich von der Gnade der neufommunistischen Fraktion abhängig wäre. würde in kurzer Zeit dasselbe Schidial beschieden sein, wie dem Oberbürgermeister Wermuth. Wir sind überzeugt, daß in der Fraktion der Unabhängigen sowohl, wie auch in der unserer Partei, die Kandidatenfrage von dieser Seite aus sehr eingehend erwogen wird.

Die Schießerei in der Villa.

Leute bestimmt sind, die Schiebungen der Großen übersieht man dabei anscheinend( siehe Hohenzollern 1), da man eben seine Beit mit Rebeniächlichkeiten bergeudet. Die Allgemeinheit hat aber zu verlangen, daß die Ueberwachungsstellen produktive Arbeit leisten, damit der Staat Nußen davon hat und nicht die lleber­Ein Abendblatt teilte gestern bereits mit, daß die am 6. De- wachungsvorschriften zu Schikanen für die kleinen Leute benutt.

Wir hoffen, daß die Behörden sich durch diese Drobung von ihrer Pflicht, die Schlemmereien und den Schleichhandel in den Hotels zu unterbinden, nicht abbalten lassen werden.

Bom Mehlbezuge ausgeschloffene Bäckermeister. Wegen unzuverläffiger Betriebsführung sind folgende Bäder­meister vom Mehlbezuge ausgeschlossen worden: Adolf Tropp, Strelißer Str. 31; Wilhelm Fröhlich , Stalizer Str. 96; Gustav Krone, Landsberger Allee 157, drei Monate; Hermann Lohr, Hoch­meisterstraße, vier Wochen; Ernst Valtinfo, Fransedyftr. 51, vier Wochen; Wilhelm Jäckel, Stettiner Etr. 25, sechs Wochen; Bruno Schulz , Reinickendorfer Str. 48, acht Wochen; Otto Frost, Franz straße 13, acht Wochen; Josef Schubert, Weberstr. 53. drei Monate. Auch der Konditor Auguft Rochliger, Chauffeeſtr. 47, ist

Die Hausbesitzer und der Wohlfahrtsminister. Daß die preußische Höchstmietenanordnung, der es lepten Endes zu danken ist, daß die Häuserwerte nicht in die allgemeine Valuta­spekulation hineingezogen und die Mieten nicht ins Maßlose ge steigert worden sind, den Haus- und Grundbesizern nicht gefällt, und daß ihr Urheber, der Minister für Volks wohlfahrt, sich in diesen Kreisen feiner besonderen Beliebtheit erfreut, ist bekannt und auch verständlich. Nachdem es den Hausbesitzern bisher nicht gelungen ist, mit fachlichen Gründen ihren Zwed, die Aufhebung dieser Verordnung, zu erreichen, wollen sie jetzt zu einem Radikal­mittel greifen. Nach Zeitungsberichten ist nämlich vor kurzem in einer Bersammlung von einem Bertreter des organisierten Haus­besics erklärt worden, daß man die Verbreitung einer Flugschrift reiten solle mie Herrn Erzberger . Hierfür sollen teine Kosten ge­beabsichtige, die dem Wohlfahrtsminister ein ähnliches Schicksal bes scheut werden! Wenn die Hausbesizer glauben, durch eine solche Stampfesweise sich mehr Sympathien in der Oeffentlichkeit zu ers werben, so irren sie sich.

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Auf die Ausplünderung einer Lantwiger Villa zielte ein Unter- megen unzuverlässiger Betriebsführung vom Mehlbezuge ausge Gerhart Hauptmann für die Kinderhilfe. Zum Besten der nehmen an dem vier Perionen, darunter zwei Sicherheitsbeamte, schlossen worden. Sammlung für die notleidenden Kinder hat Gerhart Hauptmann beteiligt waren. Bei der Vereitelung des in den Anfangsstadien augesagt, eine Vorlesung aus eigenen Werfen in Berlin zu halten. Die Elektrisierung der Stadt und Ringbahn. steden gebliebenen Unternehmens ist einer der Verbündeten er­An dem Abend wird Gerhart Hauptmann auch noch nicht veröffent ichossen worden, so daß gestern nur drei Angeklagte vor der Die Einführung des elektrischen Betriebes auf den Berliner lichte Dichtungen zur Vorlesung bringen. Das Gesamtreinergebnis Sirafkammer des Landgerichts II erichienen, nämlich der Dreher Stadt, Ring- und Vorortbahnen foll, wie berichtet wird, erheblich ist für die Deutsche Kinderhilfe" bestimmt. Hartmann, der Sicherheitsunterwachtmeister Berndt und der Sichers beschleunigt werden. Die Elektrisierung soll vor allen Dingen eine Die am Sonntag angeießte Sammeltätigkeit der Deutschen heitswachtmeister Förster. Der Angeklagte Hartmann batte mit dem Griparung von Koble im Betriebe bringen. Auf der Boroitstrecke Kinderhilfe" bat, wie berichtet wird, schon überraschend gute Kellner Hermann den Plan gefaßt, die Maerziche Villa in Lantwiz Berlin - Bernau , auf der gleichzeitig mit der Strecke Berlin - Refultate gezeigt. Es ist zu hoffen, daß die notwendigen großen heimzusuchen. Für die Beteiligung an der Ausführung wurden Hermsdorf die elektrische Zugführung eingeführt wird, find Summen zusammenkommen, um die furchtbare Kindernot ernstlich die beiden mitangeklagten Sicherheitswachtmeister gewonnen die ersten Masten für die Oberleitung und die Stromzuführung zu lindern. und Berndt zog wieder den Sicherheitswachtmeister Heer errichtet werden. Angesichts des Eisenmangels und der außer Von einem D- Zug- Dieb empfindlich bestohlen wurde ein Kaufmann binzu. 5. ging indessen scheinbar auf den Plan ordentlich boben Preise für Eisen hat man sich entschlossen, aus Frankfurt a. M. Während der Fahrt von dort nach Berlin ein, um ihn zu verraten und seine Bereitelung zu ermöglichen. Am die Oberleitung, die aus Kupferzuleitung mit Stahldrahtfahrleitung stahl ihm ein Langfinger einen gelben Briefumschlag, der 65 000 W. 9. Oktober, als die Komplizen sich vergewiffert hatten, daß Herr besteht, an Masten aus Beten so aufzuhängen, daß die etwa 7 Meter bares Geld enthielt. Als er den Diebstahl entdeckte, war der Spiz­Maerz die Villa verlassen hatte, ging die Sache unter Führung des langen Ausleger der Mafien über die beiden Vorortgleife reichen bube mit der reichen Beute bereits spurlos verichwunden. Hermann vor sich. Während Heer mit Berndt aufpassen sollte, um und die Uebersichtlichkeit der Strecke und die Sichtbarkeit der bor unliebfamen Störungen gesichert au sein, aing Hermann mit Signale nicht beeinträchtigen. In bezug auf die Ausführung der Hartmann und Förster an die Ausführung des Blanes, der darauf gesamten Arbeiten hat der Reichsverkehrsminister angeordnet, daß hinauslief, eine der üblichen Beichlagnahmen" in Szene zu setzen. fie tunlichst schnell durchgeführt, dabei aber auch die Wirtschaftlich Als Frau Maerz auf das Klingeln öffnete, zeigte Förster seine Erfeit und Haltbarkeit der Bauausführung gewahrt werden sollen.

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nur

Das Licht der Heimat.

Bon August Hinrichs .

Jest bermißte Diert seinen gerissenen Freund Fied. Der war längst wieder in Hamburg , vielleicht auch gerade drüben in Argentinien , um die junge Firma Kaffen u. Thomsen weiter auszubauen. Sollte er ihn bitten, noch einmal wie der zu helfen? Das widerstrebte ihm, selber wollte er fich durchbeißen.

Tagelang berhandelte er jegt mit den Männern, die zu entscheiden hatten. Aber wie zäh und entschlossen er auch borging, er kam nicht vom Fleck. Man berief sich auf gün­Da stigere Angebote, lehnte nicht ab, aber hielt ihn hin. merfte er, daß er so nicht weiter fam, und als ihm der Zu­fall noch eine Waffe in die Hand spielte, entschloß er sich kurz, seinem Gegner selbst auf den Leib zu rücken. Sorgfältig las er die noch von Fied abgefaßten Verträge und bisher ermor­benen Rechte, steckte, was ihm wertvoll dünfte, zu sich und fuhr nach Berlin .

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Eine Viertelstunde verging, eine halbe, eine ganze. Wollte man ihn stehen lassen, überhaupt nicht beachten? War er Luft für diese Herren? Er ballte die Fäuste. Einen Augenblick dachte er daran, einfach nach Hause zu fahren aber den Gefallen wollte er ihnen nicht tun. Und wenn es bis zum Abend währen sollte er blieb!

Endlich ging die Tür, der Diener tam mit Papieren heraus, aber er hatte keinen Bescheid für Diert; falt, faft ein wenig spöttisch fab er den ungeschlachten Besucher an und wollte durch eine andere Tür hinaus.

Da vertrat Dierk ihm den Weg und wies mit zwingen­der Gebärde auf die Doppeltür. ,, Melden Sie dem Herrn, daß ich seit zwei Stunden hier

warte!"

Der Diener wollte an ihm vorbei hinausschlüpfen, aber Dierk faßte mit eisernem Griff seinen Arm, drehte den Mann herum und schob ihn zurück.

Das half, erschrocken knickte der Kerl zusammen und machte Rehrt. Einen Augenblick nur, dann war er zurüd und blieb in der geöffneten Tür stehen: Herr Direktor lassen bitten," Aber so leicht, wie er sich das gedacht hatte, war es nicht, Sochaufgerichtet trat Diert seinem Feinde gegenüber. hier bis zu dem einen Manne vorzudringen, dessen Hände Mitten in dem prachtvoll ausgestatteten Zimmer, hinter so mächtig bis in den fernsten Winkel Deutschlands griffen. einem riesigen Schreibtisch saß der Direktor, vornehm zu­Der faß verschanzt hinter seinen Schreibfräulein Abteilungs- rüdgelehnt, und fah seinem unwillkommenen Besucher ent­vorstehern und Betriebsleitern. Erst nach sehr selbstbewuß- gegen. Ein paar Sefunden freuzten sich ihre Blicke, und tem Auftreten gelang es ihm, die erste Nette zu fprengen Dierk las in diesen scharfen, grauen, weißumbuschten Augen, und bis in das Wartezimmer des Allgewaltigen porzudrin- daß er feinen leichten Stand haben würde. gen. Ein Diener bat um seine Karte. er riß ein Platt aus Ohne seinem Gaft einen Sit anzubieten, begann der

feinem Taschenbuch und schrieb mit kräftigen Bügen feinen Weltere: Was verschafft mir die Ehre, Herr- Herr Namen darauf. Der Diener verschwand durch eine gepolsterte Golfers?" Doppeltür und ließ ihn allein.

Bequeme Klubfsessel luden zum Sigen. Aber Dierf hatte keine Ruhe, mit langen Schritten ging er auf und ab; ein dicker, kostbarer Teppich dämpfte jedes Geräusch.

Die Minuten vergingen, man ließ ihn warten. Das er bitterte ihn; am liebsten hätte er sich gewaltsam seinen Weg gebahnt, aber er zwang seinen Groll nieder und setzte den Marsch auf dem Teppich fort.

..Die Notwendigkeit, Ihrer Gesellschaft gegenüber meine Nechte zu wahren," sagte Dierk.

Ein Denkmal gestohlen. Aus dem Schloßpart in Biesdorf stablen Diebe die Bronzebüite Werner v. Siemens. Trotzdem dieie über 4 Zentner wiegt, schafften sie das wertvolle Metall unbemertt fort.

Sie über alle Einzelheiten genau, sehr genau unterrichtet sind, so daß ich mir die Einleitung wohl ersparen kann?"

Diesen Ton war der Direktor nicht ganpöhnt. Einen Augenblick schien es, als wollte er auffahren, aber dann niďte kurz: ,, Gut er furz: Gut und weiter?"

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,, Dann" fagte Diert und fah ihn fest an Sie auch wissen, was mich zu Ihnen führt." Sie führen eine Sprache

,, dürften Ueberrascht hob der Direktor den Kopf: Junger Mann,

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Die Sie entschuldigen müssen," unterbrach ihn Dierk, ,, ich habe zwei Stunden in Ihrem Wartezimmer versäumt und muß mich deshalb furz fassen."

Gut denn," sagte der andere falt. Sie vertreten Ihre Rechte, ich die meiner Gesellschaft und werde das auch weiter tun. Damit dürfte die Sache wohl erledigt sein."

Wenn er aber erwartet hatte, jebt seinen Besucher los zu sein, jo täuschte er sich.

,, Sie wäre erledigt," sagte Diert, wenn Ihre Vertreter nur mit ehrlichen Mitteln fämpften. So aber werden, nur um meine Verträge zu verhindern, immer wieder von Ihrer Gesellschaft unverbindliche Angebote gemacht, die Sie im Ernst niemals ausführen fönnen."

Der Direktor jah ihn fühl an: ,, Unsere Vertreter han­deln nach meinen Anweisungen. Ob es uns möglich ist, jept oder später unsere Angebote auch auszuführen, dürften Sie wohl schwerlich beurteilen können."

., doch!" Ein sicheres Lächeln spielte um Dierks Lippen. Angebotes auf den Bau des Ortsnetes und die Stromber­Die Ausführung ist Ihnen ebenso unmöglich, wie die Ihres forgung in dem kleinen Städtchen Oldenhausen, auf die Sie doch einigen Wert zu legen scheinen, wie ich sehe." Er 303 die Kostenberechnung der Gesellschaft aus der Tasche und ent­faltete fie.

Ich darf wohl um eine Erklärung bitten, wie dies Pa­pier in Ihre Sände gelangt ist." Der Direktor zwang sich In den Augen des anderen blitte es auf, aber dann wies gewaltsam, höflich zu bleiben, aber Dierk merkte sehr wohl. er mit höflicher Sandbewegung auf einen Stub: Bitte wie ihn seine Worte erregt hatten. wollen Sie sich erklären."

Dierk setzte sich. Dann begann er, jedes Wort betonend: Sie wissen ohne Zweifel, Herr Direktor, daß ich auf dem Moor in meiner Heimat ein Werk baue. Ich nehme an, daß

,, Auf dem einfachsten Wege," sagte er verbindlich,., der Bürgermeister hat mir die Sache zugeschickt und fragt an, ob ich gegen diefen Plan etwas einzuwenden habe." ( Forts. folgt.)