über die Südlinie.
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St. Michael Hergt.
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Sozialdemokratische Treue.
Wie wir dem ausführlichen Bericht unseres Mannheimer Partei.
blattes entnehmen erinnerte Genoffe Profit die Badener daran, daß pfälzische und badische Socialdemokratie gemeinsam aufgewachsen und im Kampf gestählt worden feien. Tiefe Busammengehörigkeit werde in der Pfalz auch heute noch lebendig empfunden. Dann fuhr der Redner fort:
beförderte Ware würde über die Südlinie 30 bis 40 Pf. ftande kommt und daß auch der Reichstag zustimmen wird, I am Ende der rote Drache, vom Schwert des deutschen Michael durch mehr Fracht nach Friedenssätzen! erfordern, als über das Reich also mit dem 1. April n. J. das Erbe Preußens bohrt, seine schwarze Seele aushauchen. die Mittellinie und so nach dem mutmaßlich zu erwartenden übernimmt, um es fortzuführen, wie Preußen es beDie plumpe Demagogie einer mit den niedrigsten Verkehr dem Volfsvermögen einen jährlichen Verlust von gonnen hat. Mitteln arbeitenden Rassenheze kann sich nicht deut mund anderthalb Millionen Mark zufügen. Diesen Beginn nicht mehr so lange hinauszuzögern, ist licher entlarven. Ob Herr Hergt übrigens von diesem HezDiese Erivägungen und vor allen Dingen die Tatsache, aus politischen sowohl wie wirtschaftlichen Gründen dringend gesang seines Parteiblattes sehr erbaut sein wird? Wir glaudaß unbestrittenermaßen 75 bis 90 Proz. des in den ersten erwünscht. Die politischen Gründe mögen hier unerörtert Betriebsjahren auf 8%, Millionen Tonnen jährlich geschäßten bleiben, aber hinsichtlich der wirtschaftlichen Gründe sei daraui ben zu wissen, daß gerade er seinen hier verächtlich gemachten Gesamtverkehrs Durchgangsvertebr sein werden, ver- verwiesen, daß durch die Inangriffnahme des Baues, die politischen Gegner persönlich ganz anders einschätzt. Und helfen der Mittellinie mehr und mehr zu einem Uebergewicht möglichst gleichzeitig an verschiedenen Stellen erfolgen soll, schließlich sollte auch der Reichsbote" vorsichtig sein. Es redet Arbeit geschaffen wird, die wenigstens in etwas der ja nicht immer auf der rechten Seite St. Michael Hergt, Im Frühjahr dieses Jahres brachte die preußische Regie- großen Arbeitslosigkeit abhilft. Sobald die Landesversamm- sondern auch dort gibt es äußerlich weit weniger repräsentable rung eine Dentschrift heraus, ohne hierin zur Frage der Linien- lung dem Gefeß zugestimmt haben wird, dürfte dann auch Typen, wir sind zu höflich, Namen zu nennen. führung Stellung zu nehmen. Die Denkschrift wurde den Bezirks- mit den Arbeiten begonnen werden. wasserstraßenbauräten und dem Landeswasserstraßenbaurat zur Die Gesamtsumme, die für das Werk angefordert wird, Vorberatung unterbreitet mit dem Ergebnis, daß sich diese beläuft sich, nach Friedenszeiten berechnet, auf rund 436 MilAuf dem Parteitag der badischen Sozialdemokratie hat Genoffe berufenen Stellen mit ganz überwiegender Mehrheit für die lionen Mart, nach dem heutigen Geldstande also mindestens profit aus Ludwigshafen eine von uns icon fur erwähnte Mittellinie entschieden. Demzufolge unterbreitete die Regie vier Milliarden Mart. Das ist gewiß eine rung der Landesversammlung im Juli d. 3. eine Gesetzes hohe Summe, aber dies Geld ist gut angelegt. Mit ihm soll ni brade gehalten, die bei den Parteitage delegierten be. J. borlage, die die Vollendung des Mittellandkanals im ein Wert geschaffen werden, das uns volfswirtschaft- Breifliches Auffe ben erregte und weiteste Beachtung in Zuge der Mittellinie borsah. Die erste Folge war lich vorwärts bringt. Es wird den Diten und den ganz Deutschland und darüber hinaus verdient. ein heftiger Kampf der Gegner der Wittellinie dagegen, daß Westen in bessere Verbindung miteinander bringen, dem Preußen den Bau des Kanals überhaupt noch in Angriff besseren Austausch ihrer Produkte die Wege ebnen, den Verkehr nahm. E8 sei Reichssache, hieß es, denn mit gewaltig steigern helfen und, vielleicht mehr als wir jetzt dem 1. April 1921 würden berfassungsgemäß die Wasser- ahnen, unsere Aufwärtsentwickelung fördern. ftraßen ant das Reich übergehen und Preußen dürfe das Neich in einer so wichtigen Angelegenheit nicht vor vollendete Tatsachen stellen, denn es sei sehr zweifelhaft, Zwar lacht die Sonne noch gerade so über die Pfalz wie früher. Sie vermag aber nicht mehr die alte Fröblichkeit in den Pfälzer welche Stellung das Reich in der Frage der Linienführung Wir haben schon darauf hingewiesen, mit welchen Mäß- Herzen auszulösen wie ehedem. Mit banger Sorge blicken wir in einnehmen werde. Der Streit mag heute auf sich beruhen, chen die deutschmationale Preise von der schweren fachlichen die Zukunft. Der deutsche Militarismus ist auch bei uns tot; dafür nachdem, wie noch furz auszuführen sein wird, eine Einigung zustande gekommen ist, Gesagt werden muß und moralischen Niederlage abzulenten sucht, die ihre triumpbiert aber der französische Militarismus um io mehr, der Annexionslüfternheit leberraschend ist das nicht; denn diese Eigenschaft liegt nun unzweifelhaft feststeht, und daß auch niemand zu beweisen erlitten haben. Besonders schwer ist diese Niederlage für ihren einmal im Weien eines jeden Militarismus, gleichgültig, ob er in aber, daß Preußens Recht, die Sache in Angriff zu nehmen, Partei und die Hohenzollern in der Abfindungsfrage in feiner Annexione lüsternheit dem deutichen in nichts nachsteht. vermocht hat, daß Preußen bei seinen Beratungen die all- Parteivorsitzenden Hergt, dem vom Genossen Heilmann flipp preußischen Kommißstiefeln oder Pariser Ludichuhen auftritt. Die gemein- deutschen Interessen außer acht gelassen hat. Im und klar nachgewiesen wurde, daß er als preußischer FinanzPfalz ist heute ein Biandsbjekt minister seinerzeit ein Gutachten unterzeidmet hat, welches für die restlose Erfüllung des Veriailler Friedensvertrages und des Gegenteil! Die Gesetzesvorlage fah also den Bau des Kanals im das Kronfideikommiß nicht als Privateigentum der Hohen- abkommens von Spa. Das Damoklesschwert der wirtschaftlichen Zuge der Mittellinie vor, aber auch nur diesen. Sie tam zollern anerkennt, während er jetzt als deutschnationaler Ab- und politichen Abichnürung hängt ständig über uns. Die Piala ist den berechtigten Wünschen der weiter füdlich gelegenen Landes. Aeordneter genau den gegenteiligen Standpunkt aber heute auch ein& fpfeiler der deutschen Republi!, teile, vor allem des mitteldeutschen Industrie- einnimmt. Serat suchte durch ein paar persönliche Bemer- ben die Wellen französischen Einflusses zu unterwühlen drohen. gebietes, nicht entgegen. Das war ein unzweifelhafter fungen diesen Vorwurf sophistisch wegzudisfutieren, ohne je o fteben wir als Pfälzer und dann als Sozialdemokraten auf Mangel, den der Kanalausschuß der Preußischen Landes. doch an dem klaren und einseitigen Tatbestand das geringste einem für das gesamte deutiche Bolt wichtigen Boiten. In der gemeinsamen Abwehr jener Bestrebungen, die Pfala bersammlung dadurch beseitigte, daß er einstimmig einen Be- ändern zu können. Voll Wut über Hergts Niederlage schäumt trag von 67 Millionen Mark in die Vorlage einsetzte für jekt der Reichsbote" in einer Weise, die als faum zu über- bon Deutschland loszulösen, haben wir unieren Mann gestanden und werden es auch in Zukunft io halten! den Anschluß des mitteldeutschen Industriegebietes, wobei bietender Gipfel journalistischer Geschmacklosigkeit bezeichnet Keine Berfolgung und feine Strafe, und es sind deren nicht wenige, er die Frage offen ließ, ob dieser Anschluß durch einen Seiten werden muß. Von dem geistigen Inhalt des Rededuells wird uns abhaiten, auch fürderhin unsere Pflicht zu tun. Dant befanal bis Bernburg oder durch Regulierung der Elbe und Serat- Heilmann berichtet er feinen Lesern absichtlich anspruden wir hierfür nicht. Saale erfolgen solle. nichts, sondern er behandelt die Sache, als ob eine parla- Soweit der Pfalz von eigenen Bürgern Gefahr droht, Die Hoffnung, daß durch dieses Entgegenkommen die An- mentarische Siburg eine Schönheitsfonkurrenz in ist dies nicht so schlimm; denn es sind die besten Elemente nicht, die hänger der Südlinie sich mit der Mittellinie abfinden würden, den Amorfälen wäre. Wir geben die Ausführungen des fich zu einem folchen Werte hergeben. Jeder Anständige wendet erfüllte sich nicht. Leider wurde dadurch die Gefahr herauf. Reichsboten" wieder, um zu zeigen, welches geistige Niveau fich mit Abschen von solch fäuflichen Elementen. Weit größer ist die Gefahr, die uns zurzeit von Bayern rechts des Rheins droht. besch: voren, daß der Bau des Ranals in abseh- die deutschnationale Journalistit erreicht bat: Bayern , d. h. die Regierung Kahr, glaubt ein bayerisches Reservat barer Zeit überhaupt nicht in Angriff ge- 1 Hergt mit seiner feinen, harmonisch gebauten, sich selbst bei recht zu befiben auf seine Einwohnerwehr. Die Pariser nommen werden konnte. Um dieser Gefahr zu begegnen, jeder Bewegung in der Gewalt behaltenden und seine Besanten Politif hat wohl in München erst den Eindrud erweckt, für die wurden Verhandlungen unter den beteiligten Ländern, vor- in abgerundeten Säßen flüssig und gewandt zum Ausdrud orin- bayerische Einwohnerwehr eine stille Billigung zuzugestehen. Hat nehmlich Preußen, Braunschweig . Thüringen , Anhalt und Sachsen , genden Art Heilmann plump, massig, mit gefalbtem Organ and man doch durch die Förderung der Königspartei eingeleitet mit dem erfreulichen Ergebnis, daß sich alle pathetischem Brustion, durch und durch Reformjude, unfern und Beteiligten, zum Teil wohl schweren Herzens, auf die Mittel- abstoßend wirkend; Hergt grad und aufrecht, seiner Sache bell emfig daran gearbeitet, die Einheit unserer deutschen Republik zu linie einigten, wohingegen den einzelnen Ländern noch die kommen sicher, die Klinge mit fast lässiger Gleganz führend, in ter zerschlagen. In nicht mißzuverstehender Weise haben fofort * Erfüllung gewisser Wünsche zugesichert wurde, die sich das Wahl der Ausdrüde und Urteile mehr andeutend als aussprechend, unsere Parteigenoffen in Nortbayern und wir in der Pfalz den twichtigste sei erwähnt auf den Bau von Zalsperren daß ihm dieser Gegner nicht ebenbürtig und nicht v: wertig er- Königsspielern zu verstehen gegeben, daß bei einer solchen Re und auf die Schaffung einer Anschlußmöglich feit schien- Heilmann während der Worte Sergis fich auf die volution von rechts Franten und die Pfalz für fie verloren, seien. Leipzigs an den Hauptkanal bezogen. Auch wurde ver- Brüstung der Rednertribüne lehnend, vielmehr lauernd wie ein nun treten in jüngster Beit Anzeichen deutlicher hervor, daß Frank reich die bayerische Einwohnerwehr zum Vorwand nehmen will, einbart, in welcher Weise Mitteldeutschland angeschlossen Tiger, bereit zum Sprunge und lauernd, ob er am Gegner eine bas Ruhrgebiet au besehen und die Pfalz abzuschnüren. Unsere werden. soll, nämlich nicht durch einen Seitenfanal, sondern Blöße eripähe. ie Germane hie ethitet, hie vor Genossen von Mannheim haben sicher schon die ore an der burch Regulierung der Elbe und der Saale. hie plump, hie Geradheit, Sicherheit und aufrehte Hai Rheinbrüde gesehen, die von der uns befeßenden Macht ange Der Kanalausschuß der Preußischen Landesversammlung tung hie Tüde und Groll um ein berlorenes Spiel, bracht worden sind. Nicht um einem architektonischen Mangel der hat diesen Vereinbarungen zugestimmt und die Gesegesvorlage hie das ruhige Bewußtsein, für eine gerechte Sache zu tämpfen Rheinbrüde abzuhelfen, find fie geschaffen worden, sondern, um sie entsprechend umgestaltet. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, bie der a B. dem jede Waffe recht ist und der doch sch..eglich ge Gefahren und Nachteile diese Schließung für das ganze Wirtschaftsin einem gegebenen Augenblid au schließen. Welch unermeßliche daß das Plenum den Beschlüssen seines Ausschusses beitritt. prügelt abziehen muß. Möchten unsere politischen Kämpfe, zumal und Kulturleben Mannheims und Ludwigshafens, und sonst Badens Andererseits besteht im Reiche die Gewähr, daß im Reichsrat in der bevorstehenden Wahlzeit, alle unter dem Zeichen dieses Ge- und der Pfalz mit sich bringen würde, wissen wir aus den Erein einstimmiger Beschluß nunmehr in der gleichen Weise zu- gensabes zwischen Hergt und Heilmann ausgefochten werden und fahrungen des vergangenen Jahres. Es gibt Kreise in Frankreich , Ihr Hackfleisch sein!" Die Apachen kriegten vor dem englischen | heber- und Verlegerrechts dahingehend vorschlägt, daß das Ruprecht Riesen das Schlottern und schlichen weg. Die Herren des Residenz- toter Autoren 30 Jahre nach dem Tode des Autors zu einem Teile theaters verwechselten Wilde auch mit einem Riesen, etwa mit dem Staate oder einer Stulturnottasse zufallen solle. Strindberg, machten dementsprechend Regie und verdarben vieles. Kayßler- Abend. Jm überbollen Blüthner - Saal, in sausender Resibenztheater: Lady Windermeres Fächer . Sie dehnten, fie lähmten, als wenn es große Tragödie, gäbe, und Menschenhite, liest Friedrich Kahßler unsere Klassiker. Die schwere Die reinste Sehnsucht der Herren in diesem Theater zielt auf es ist doch nur Geplätscher. Sie merkten keinen Zeitgeist, da sie Stimme weiß zu fingen, ringt sich ungeheures Drängen ab in ein Stück, das mit Kulissendynamit und gefälliger, auch wohl pi- das Geschliffene des Stüdes mäßig begriffen, die Stolportage des Schillers„ Bürgschaft", wo Damon durch Fährnis ohnegle.chen vast, Banter Banalität für ein Jahr ausreichend garniert wäre. Garniert Stüdes jedoch überschätzten. Was diesen Regiffeuren gefiel, dem den Freund und Bürgen zu retten. Der ungeheure Raum, des ist das richtige Wort. Denn es herrscht an diesem Theater ein sie gewachsen waren, das war der Talmi des Stückes. Riesenorchesters mehr gewohnt, verschlingt zuviel vom Lyrischen, das nur ein eingelner spricht, läßt Bartes oft verschwinden. So Modeton, der einem Modesalonton ähnelt. Die Premiere dieses natürlich. Denn lernen fann man vieles, nur nicht den Stil. schenen Li- Tai- Bees wunderfame Klänge den Sinnen vieler zu entTheaters ist, was der Pariser eine Schneiderinnenpremiere nennt. Fräulein Toelle geht von den jugendlichen Sentimentalen zu gehen, deren Empfänglichkeit die Martern dieser Zeit abftumpften. Man hat aus Gründen, die in der tieferen Gemütsart der Zu den Salondamen über. Sie ist sehr begabt, sie wird aber, wenn Dunkel ist das Leben wie der Tod, doch seine Lettern sind unsterblich schauer liegen, größere Aufmerksamkeit für das, was die Künstler sie dieser Führung treu bleibt, den Funken verlieren. Ihre Lady Bi- Tta- Bees. Von Goethe sprach Kayßler mehreres; hier hat man an und auf sich haben als für das, was sie in sich haben. Der Re- Windermere wäre vorzüglich, wenn nicht wenige Bewegungen ver- einfach Dank zu sagen. gisseur dieses Theaters bezicht die Möbel seiner Bühne aus der rieben, wie gern sie sich der falschen Dressur unterwirft. Vom Der sterbende See. Mitten im Waldecker Lande liegt seit Fabrit, nicht aus seinem Geschmad, seiner Phantasie oder Kultur. Burgtheater fommt Herr Korff. Er dämpft aus Temperament, einigen Jahren Mitteldeutschlands größter See, das Staubeden Alles sieht wie geleckt aus. Der Back blizt. Trotzdem fragt man was besser als Bonvivantmanieren ist. Vom Schwant tommt Frau der Edertalsperre. Die Eder, ein wasserreiher Nebenfluß der sich mit einigem Erstaunen: So sieht ein Lordjalon um 1900 aus? Arnstädt. Sie übertreibt noch das Strindbergische, das ihr wenig Fulda , speist das Beden dieser Eperre, die heute die gewaltigste So ein Londoner Herrenzimmer? Alles ist Talmi. hellsichtiger Regisseur empfahl. Dann ist der Rüdfall ins Flotte in ganz Europa ist. Mehr als 200 Millionen Fubilmeter faßt der Nun haben die Herren dieses Theaters sich auf Oskar Wilde ein Umfippen, das gar nicht past. Spekulation hat aus Adele See, auf dessem Grunde die Reste von Dörfern und Mühlen liegen, stoken lassen." Lady Windermeres Fächer " ist von Natur Talmi: Sandrock eine fomische Alte gemacht, übrigens eine sehr fißige und die feinerzeit geopfert werden mußten, als die Eperre angelegt Bailbron, gemischt mit Dumas, aufgesogen in das Temperament gefchickte. Herr Falkenstein übersetzt seinen Weiberfeind ins ber- wurde. Heute bietet der See einen trostlosen Anblick. Der See des Londoner Snobs, der von Baris alles bezog und dazu noch linische Groteske, ohne daß man ihm zürnt. Herr Vallentin tut seinen Geist spendete, diesen Spöttergeist, der die anglitanische Prüs gut, Schwank- und Trotteltempo nicht zu scheuen. Herr Boul Otto derie nicht ausstehen mochte. Wilde war noch gestriegeltes Glück, verwechselt wieder Wilde mit Strindberg. Es ist teine Klarheit er war noch nicht politisch zerstörte Ruine, als er seine Komödien in dieser Aufführung, es ist tein Stil in ihr. Es ist das Meiste ziselierte. Diese Komödien leben heute mit einem Sechstel Un- nur Verwirrung und Talmi. Sterblichkeit, weil der Mann, der sie schrieb, fünf Sechstel mehr Geist
Theatertalmi.
besaß als seine von Moral beherten Landsleute. Außerdem hatte
nehm
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Das ist
Mar Hochdorf.
er es den Parisern abgeguckt, wie man einen hübschen Gedanken Die Not der deutschen Kunst. In der auf kommenden Sonndurch vier Akte bis zu einer gepfefferten Schlußpointe bringt. In tag, mittags 12 Uhr, von den deutschen Künstlerverbänden nach dem der Fächerkomödie ist die Frage brennend, ob die Frau mit einem rich traumer, Maler Fans Baluschef und Bildhauer Frib Reichstagsgebäude berufenen Versammlung werden Architekt HeinFleckchen auf der Ehre nun immer salonunfähig sein soll. Ga Klimsch sprechen. Voraussichtlich wird der Reichstunstwart Dr. handelt sich nicht um eine Sittenfrage, sondern um eine Etiketten- Nedslob auf die Frage antworten, ob und in welchem Umfange das frage. Das gibt der Angelegenheit den Wildeschen Reiz, die nied- Reich der Kunst in ihrer Not helfen kann. liche Spitfindigkeit, das Kameliendamenparfüm, die Herzoginnenphilosophie. Es ist ergöglich, es ist Etappe zu Shaw, also nur halber Shaw. Es ist Satire, die noch nicht ganz ehrlich geworden ift, es ist etwas Nettes und doch Talmi.
unit hat jeßt das Internationale Bureau in Bern bei den Entente Eine Berlängerung der Schußfrist für Werte der Literatur und staaten angeregt. Der Schritt, der anscheinend auf die Anregung der Association litteraire et artistique in Paris zurüdgeht, bezieht Nachdem Wilde das Zuchthaus verlassen hatte, lebte er in sich auf alle vor dem 1. Januar 1921 veröffentlichten und noch nicht Paris sehr elend. Er war jo jett und unbeweglich geworden, daß freigewordenen Werke der Literatur und Kunst und wird mit der er teine zehn Schritte zu Fuß machen fonnte. Er war sehr groß, allgemeinen Schädigung der Urheberrechte durch den Krieg bes er war sehr dick. Gines Nachts schob er mit Stuart Merill, der gründet, für die in der Verlängerung der Schußfrist ein Ausgleich mir die Sache erzählt hat, über den Boulevard St. Germain, gesucht werden könnte. Der Deutsche Verlegerverein hat das Vorgehen des Berner Bureaus auf die Tagesordnung seiner nächsten schnaufend, furzatmig, mühselig. Apachen wollten an den Fett- außerordentlichen Hauptversammlung gefeßt und wird sich natür Da schrie Merill ihnen zu:„ Boys und Gentlemen, um lich gegen eine solche Verlängerung wenden. Der Fall hat beson Gotteswillen nicht! Wizt Ihr nicht, wer dieser Mann ist? Er ist deres Interesse im Hinblick auf die Anregung des Schußverbandes der mächtigste Boger Englands. Wenn er sich nur regt, so werdet deutscher Schriftsteller, der eine grundfäßliche Aenderung des Ur
tolog.
rb.
ist wieder zu dem Flusse geworden, der er einstmals gewesen. Raum noch 40 Millionen Kubikmeter Wasser enthält das Staubeden, und davon muß täglich eine Million abgegeben werden, um die Weser und den Mittellandtanal mit Wasser zu versorgen, um zu verhüten, daß das große Kraftwert, das gang Walded und einen großen Teil von Niederhessen mit Licht und Kraft ve orgt, stillgelegt wird. Landschaftlich hat bie große Trockenheit ein eigenartiges Bild gezeitigt. Große Steinquadrate mit Gewölben lassen ehemalige Gebäude erkennen und das Ganze sieht sich an wie eine durch Ausgrabungen aufgedeckte verfunkene Gegend. Die hilflosen Rußschalen gleich, auf dem Trockenen. Motorboote, die den Verkehr auf dem See bewerkstelligen, liegen,
Theater. Das Deutsche Opernhaus bat Buccinis drei neue Gin after Der Mantel, Sch to ester Angelica" und, Gionn 11%, Uhr, in der„ Emer- Buchhandlung, Kneiebediti. 54/55. Sicchi" zur Erstaufführung in Berlin erworben. Aus Alfred Kerrs Schriften lieft Rofe Liechtenstein am 5. Dezbr.,
fammenhang von„ Sas I u. II" von Geora Stafer stärker zu betonen, „ Gas I. n. II. Teil an einem Abend. Um den inneren gu brinet das Staditheater in Magdeburg beide Teile an einem Abend.
Gerhart Hauptmann mird zum Besten der Sammlung für die not
leider den Kinder eine Vorlesung aus eigenen, auch noch nicht veröffent. lichten Werten balien.
Friedrich Mocft fieft am 4. Dezember, abends 7, hr, im Saal der Reicherschen Hochschule, Fa'anenftr. 38, Novellen von Tolstoi der Beschuldigung. Gemälde nach Frankreich eingeschmuggelt zu haben, in Die Münchener Kunsthändler Casvari und Perls, die unter Paris verbaftet worden waren, find gegen Kaution wieder in Freiheit ge segt worden.