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Erklärung statt Ernährung.

diese Unterstellung schon rein pfychologisch tit, charakteristert| stärktes Argument gegen die Beteiligung an einer Roalitions. die Rieferung der gesamten Mengen von Vieh zu verlangen, Kautsky selbst: Danach wäre ich meinen Ueberzeugungen regierung war 1909: Cine proletarische Portei in einer bür welche von den Alliierten gefordert sind. gerade in dem Moment untreu geworden, wo sich ihre Stich gerlichen Roalitionsregierung wird stets mitschuldig tigkeit erwies. Welch sonderbares Verhalten! Der werden an Handlungen zur Niederhaltung des Schwächling, der an seiner Sache verzweifelt, der Lump, der Broletariats, die ihr deffen Mibachtung einbringen." fie verkauft, fie werden doch zu Renegaten und Judassen" Das, jagt Kautsky , gelte heute nicht mehr. In den durch In Weimar tagen seit Freitag wieder einmal die Ernährungs nur in der Zeit der Niederlage der Sache, nicht in der die Revolutionen gegangenen Staaten feien minister der deutschen Länder, und Herr Hermes hat babei ihrs Sieges." die Sozialisten heute start genug, um solche Handlungen wieder eine Rede gehalten, die durch WTB, verbreitet wird, trop Was werfen die Kommunisten Kautsky eigentlich bor? zu verhindern. Und eine solche ftoalitionsregierung leiste dem die Verhandlungen vertraulicher Satur waren. Hermes hat In der Hauptsache zweierlei: daß er unter Festhalten an ichon sehr viel, wenn sie nur verhüte, daß dem Broletariat die danach erklärt, daß die Ernährung des deutschen Volkes sich, wenn dem demokratischen Prinzip die bolfchemistische Errungenschaften der Revolution wieder entrissen würden. auch nicht in einer risis, ip doch in einer schwierigen Methode der Diftatur des Proletariats und der Reali- Eine folche Gefahr fönne das Bufammengehen mit bürger-& age befindet: Wir alle wissen, daß gerade die Getreideversorgung fierung des Sozialismus ablehnt, und daß er die zeitweilige lichen Parteien geradezu zur bringenden Notwen- bas Gebiet ist, das die ernstefte Aufmerksamkeit der Reichsregierung Beteiligung an einer Koalitionsregierung für notwendig bigkeit" machen, und seine Unterlaffung zur schweren in Anspruch nimmt und dah wir alle Kraft anspannen müssen, hält. Nun weist Stautsty in seinem Vorwort zur neuen Aus- Berfündigung! um die berlangsamte Ablieferung wieder in Gang zu

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gabe nach, daß er gerade in seinem Weg zur Macht" die Freilich gebe es eine Voraussetzung für eine erfolgreiche bringen.... Wir dürfen nicht ruhig zusehen, wenn ein Teil der Diktatur der Minderheit und den Terror en toalitionsregierung: die proletarische Einigung! Erzenger und der Händler seinen Egoismus keinem Bügel mehr an­schieden verworfen, die Demokratie dagegen ebenso Der Riß in der Sozialdemokratie macht jede erfolgreiche legt, wir sind vielmehr der Meinung, daß mit scharfem Mitter entschieden vertreten und die sozialistische Teilnahme an iner Soalitionspolitik unmöglich. Solange die Parteispaltung der Gyekutive zugegriffen werden muß." Hermes sagt Roalitionregierung nur unter solchen Umständen für schäd- dauert, ist keine erfolgreiche Bolitik in Deutschland zu es dann weiter: lich erflärt hat, wie sie für Deutschland wenigstens zurzeit gar warten." Eine geeinigte sozialistische Partei jedoch nicht mehr in Frage fämen! würde eine solche Kraft entfalten, ein solches Uebergewicht fiben und fobiel strenge Aufsichtsorgane in den eigenen Reihen finden, daß die Koalition nie zur Riederhaltung des Broletariats, fondern nur zu dem gwed dienen könnte, das Proletariat zu schützen und zu heben."

Zunächst belegt Stautsky durch klare Zitate aus seiner Schrift, daß er zwar mit der Wahrsajeinlichkeit schwerer Macht tämpfe geredynet, aber feineswegs die Gewaltantendung an fich verherrlicht habe. Hier wenigstens ein paar Säße aus den Bitaten: Wir sind weder Männer der Gesetzlichkeit um jeden Preis, noch auch Revolutionäre um jeden Preis." Da wir über die Entscheidungsschlachten des sozialen Krieges nichts wiffen, fönnen wir natürlich ebenso wenig sagen, ob sie blutige sein werden, ob die phy­fische Gewalt eine bedeutende Rolle in ihnen spielen oder ob man sie ausschließlich mit den Mitteln ökonomischer, legis­lativer und moralischer Pression ausfechten wird." mnier­hin sei zu vermuten, daß heute den revolutionären Schich ten beffere Waffen des ökonomischen, politischen und mora­lischen Widerstandes zu Gebote stehen, als denen des acht zehnten Jahrhunderts. Nur Rußland macht davon eine

Ausnahme."

Für Rußland befürchtete Kautsky wegen deffen befonde. rer politischer und ökonomischer Rüdständigkeit eine blutige Form der Revolution. Aber troß dieser gewaltsamen Form

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Santsth schließt sein Vorwort mit dem lapidaren Sape: Die Bereinigung der beiden großen sozialistischen Bar­feien, das ist heute für das deutsche Proletariat der wahre Weg zur Macht!"

Deutschlands Viehlieferungen.

Die Pariser Verhandlungen zwischen der deutschen Kom­mission und der Ententekommission für Wiedergutmachungen in der Biebablieferungsfrage baben nach vierzehn­tägiger Arbeit am 3. Dezember zu einem Ergebnis geführt, das, wenn es die Sachleistung auch nicht herabjekt, in den Modalitäten doch erhebliche Milderungen enthält. Die Vereinbarung besagt im toefentlichen folgendes: Deutschland liefert die von beu Ententestaaten gefor.

Gefordert hatte die Entente insgesamt an Pferden runb 150 000, an Rindern über 888 000, baven 640 000 Milch­kühe und tragende Färsen, und an Schafen insgesamt rund

900 000.

In diesem Jahre sind wichtige Ginschränkungen der 3 tangswirtschaft erfolgt, so daß die Beobachtung der Wir lung dieser Maßnahmen von großer Bedeutung ist. Wir müssen aber alle Kreise der Bevölkerung auch mit dem Gedanken vertraut große Baufe eingetreten ist, und breden mit dem Gedanken, als ob machen, daß zunächst in dem, Abbau der Zwangswirtschaft eine hinter der Aufhebung der Zwangswirtschaft für Kartoffeln und Fleisch schon die Aufhebung der Bewirtschaftung des Getreides tom­men müffe und tommen werde... Es wird Aufgabe weiterer Er­örterung sein, wie wir die Getreidebewirtschaftung regeln wollen. Dann muß aber an dem Gedanken festgehalten werden, daß die Landwirtschaft auch in Zukunft fo viel für die öffentliche Wirtschaft herausgibt, als sie herausgeben kann."

Diese feierlichen Erklärungen des Reichsernährungsministers mühen dem deutschen Volfe sehr wenig, nachdem einmal die öffent fiche Bewirtschaftung des Fleisches aufgegeben und dadurch sowohl ben landwirtschaftlichen Erzeugern" als auch den städtischen Händ­lern erhebliche Profite gesichert find. Die Landwirte wissen sehr genau, daß fie, wenn fie Kartoffeln und Getreide verfüttern, auf dem Wege der Fleischprobuftion mehr verdienen als durch die Abgabe des Getreides an die Reichsstellen. Die Durchlöcherung der Btvangswirtschaft in so wichtigen Teilen ist eine Schulb, die das Ministerium Hermes auf sich geladen hat und bie fich ziehen wird. Daran werden alle Erklärungen nichts ändern.

Parteitag der Deutschen Volkspartei

der russischen Revolution erwartete Rautsty 1909 feinen berten 1740 000 Stüd Geflügel, 27 165 Biegen und 13 250 Schweine den bollfommenen Zusammenbruch der deutschen Ernährung nach Sieg des Sozialismus: Eine Revolution in Rußland fönnte nach ben Bestimmungen des Friebensvertrages. zunächst ein sozialistisches Regime begründen. Dazu sind die ökonomischen Verhältniffe 30 000 ferbe, 125 000 Schafe, 60 000 Stiere, Ochsen usw, sowie Ferner liefert Deutschland innerhalb sechs Monaten: des Landes zu unreif. Sie fönnte vorerst nur demo- 30 000 tragende Kühe und Färfen. tratisches Regime ins Leben rufen, hinter dem aber ein star­Der Parteitag der Deutschen Volkspartei brachte noch eine Rede fes und ungeſtümes, nach vorwärts drängendes Proletariat des Reichsjustizministers Dr. Heinze, der bie Schwierigkeiten be­stände, das sich erhebliche Konzessionen erringen würde. Die weglich schilderte, unter denen seine Partei in der Regierung Bolschewifi waren und sind bis zur Stunde bekanntlich an­arbeiten müsse. Er leistete sich dabei den Scherz, zu behaupteri, derer Meinung. Ob sie freilich historisch in letter Instanz recht behalten werden, bleibt mindestens abzuwarten. Auf Für die Lieferung des verbleibenden Restes wird vor Ablauf daß die frühere Regierung im Grunde genommen leich. feinen Fall aber hat Kautsky den bolichemistischen Lebren der sechsmonatlichen Frist eine neue gestiegung im Einuer. tere Arbeit gehabt hätte!. Weiter sprach der Abgeordnete Dr. Hugo über die Wirtschaftspolitit, wobei er die im Reichstag gegenüber je eine andere Haltung eingenommen, als seit drei ständnis mit der deutschen Regierung gemacht werden. Jahren. Besonders darüber, daß die Demokratie die Der Vereinbarung liegt eine Note bei, in der festge- hinlänglich oft erörterten nationalliberalen Gebankengänge gegen Staatswirtschaft, gegen Sozialisierung, für die Aufrechterhaltung Boraussetzung aller Sozialisierung fei, bat er sich 1909 stellt wird, daß die in§ 6 der Anlage IV des Teils VIII des des Einflusses von Stinnes und Vögeler bontnug. Als eine be­völlig eindeutig ausgelassen: Die bestimmte Staatsform. Friedensvertrages vorgesehenen Lieferungen soweit sie noch fondere Aufgabe der Deutschen Volkspartei erklärt er es, daß man die Republik , und zwar im landläufigsten Sinn des Wortes, betroffen werden. In einer zweiten Note versichert müffe, es sei unmöglich, baß der Staat auf die Dauer die in der allein der Sozialismus verwirklicht werden kann, ist nicht beendet sind, durch die neue Bereinbarung nicht fondere Aufgabe der Deutschen Wollspartei erklärt er es, daß man nämlich die demokratische Republit." Kautsky unter die deutsche Regierung, daß sie die Sechsmonatsfrist nach preise für Brot, Fleisch und Getreied fünstlich niedrig streicht die Tatsache, daß damals weder Rosa Luremburg noch Möglichkeit inneholten werde, de ab. r bei der Auswahl halte. Nach einem echt nationalliberalen Vortrag des Abg. Thiel Klara Bettin, weder Lenin noch Trotky diese Auffassungen der zu liefernden Tiere das Alter, das Gewicht, die Leistungsüber foziale Fragen sprach noch Abg. Curtius gegen die Sozia als unmarristisch oder gar fonterrevolutionär angefochten fähigkeit und die Durchschnittsqualität des jezigen deutschen Lisierung des Bergbaues, ohne Neues zutage zu fördern. batten. Will man also schon von Abtrünnigen reden, jo follte Bielybestandes berücksichtigt und ferner dem Vorkommen der Schließlich griff auch Neichswirtschaftsminister Dr. Scholz in man wenigstens Nautsky aus dem Spiel laffen! einzelnen Gattungen in Deutschland Rechnung getragen wer- bie Debatte ein. Er bob hervor, daß die Befreiung von den Feffeln Nicht anders steht es mit Rautsfys angeblichem Ansichten- den müsse. Die deutsche Regierung verpflichtet sich, ge fun e ber gwangswirtschaft nur allmählich vor sich gehen könne, ba fonft gesun wechsel in Sachen der Koalitionsregierung. Gewiß, Rautsfy Tiere bon normaler Beschaffenheit zu liefern. eine Erhöhung der Lebensmittelpreise eintreten müsse, die für die bat den Eintritt eines einzelnen Sosialisten in ein bürger. Die Reparationsfommission gab ihrerseits fol- ärmere Bevölkerungsschicht nicht mehr tragbar fei. Diesen Aus. Iiches Ministerium" als gefährliches Erperiment" be- gende Erklärung ab: Der Wiedergutmachungsausschuß hat die führungen folgten sehr bezeichnend für die Deutsche Volkspartei zeichnet. Damals, bor der Revolution! Vor der Demo- Listen geprüft, welche ihm durch die alliierten Regierungen eine lange Reihe von Rednern aus allen möglichen Berufs­fratisierung Deutschlands ! Aber selbst damals, das übergeben worden sind. Er ist der Ansicht, daß sich die An- gruppen: Großhandel , Handwert, Aerzte, Landwirte, Beamte belegt er in seinem Vorwort, hat er das Problem nur für forderungen der Alliierten in vernünftigen Grenzen alle forbern sie Berücksichtigung ihrer Interessen durch die eine Frage der Taktik und nicht des Prinzips" erklärt. Sein halten, und behält sich das volle Recht vor, von Deutschland D. p.". Und dann singen sie: Deutschland über alles!

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Ein Kinderwort zur Kinderwoche".

Der Kleine fiebenjährige Fris hat einen Beitungsfeßen von der Straße mitgebracht. Er steht am schmalen Fenster der Dach Tammer und liest laut, indem er immer wieder in die halberstarrten Sändchen bläst: Kin- der- wo- che.

Mutti, was ist das, eine Kinderwoche?" Die Mutter Hodt im Halbbunkel bes frostigen, schmalen Raumes, der Küche, Wohn- und Schlafzimmer ist, vor dem raus chenden Ofen und sagt, zwischen Busten und Stochern in die halb berloschene Glut: Das ist eine Woche, in der sollen alle Menschen an euch denken, für euch Geld sammeln, damit ihr mal satt zu essen bekommt, auch leider kriegt und Schuhe, Hemden und Strümpfe, Brot und Kuchen. Und wo die Kinder feine Eltern haben, oder die Eltern kein Gelb, um ihren Kindern selbst etwas zu laufen, da holen die Menschen die Kinder in große Häuser, wo fie alles bekommen und noch viel schöne Spielsachen dazu." Denten die großen Leute nicht immerzu an uns lleine?" Die Mutter antwortete nicht.

Geben die Leute uns dort auch Kohlen?"

Nein. Aber dort ist es immer mollig warm.". olen fie uns auch?"

Oh, Ihr alle, die Ihr Euch unserer Kinder Auslandsfreunde nennt, laßt es Euch boch von dem herzbrechenden Schluchzen und Ringen des fleinen Frib sagen: Gebt den Eltern der Kinder bie Möglichkeit, genug Kartoffeln und Brot zu laufen, genug aller einfachste Stoffe, Stridgarn und Stopfwolle! Und zwar durch Arbeit, damit die ganze Atosphäre daheim wieder gesund wird. Denn die fann nie durch Almosen geschaffen werden, und wenn die Geber es noch so gut meinen.

den Arbeitern,

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Angestellten und Beamten jagen

Und unsere Menschenpflänzlein?! Die neue Gruppierung im Bühnenverein. Innerhalb des Alles Verschiden auf's Land, in die Fülle der Ernährungs- Bühnenvereins, der Organisation der deutschen Bühnenleiter, war möglichkeiten bes Auslandes, alle Kinderspeisungen hat das bereits auf der letzten Tagung die Sonderung in zwei Fraktionen: unsere Kleinen wirklich lernfest, widerstandsfähiger, innerlich die der Privattheater und der öffentlich- rechtlichen offen hervor­fonniger, heimatständiger gemacht?! getreten. Auf der außerordentlichen Versammlung, die am Sonn abend in Charlottenburg stattfand, wurde dieser Bustand sozusagen und Boltebühnen), bie bon, Zag zu Tag an Bedeutung zunehmen legalisiert. Die gemeinnüßigen Theater( Staats, Stadttheater und die Träger der tommenden Theatersozialisierung sein werden, haben schon heute gemeinsame wichtige Interessen, die mit denen der Privattheater nicht immer übereinstimmen Sie haben ein Betorecht in allen Fragen, die das Etatrecht ihrer Geldgeber an gehen. Diese Tagung hatte nun das Stimmrecht neu zu regeln: es wird abgestuft nach dem Etat der einzelnen Theater, wobei deutschen Theater in Böhmen berlangt. Gin Referat von Rechts­gleichzeitig die fleineren Theater geschützt werden. Von der tschechoslowakischen Regierung wurde Schutz für die bei den Vertretern der Privatbühnen wenig Antlang. Aber diese anwalt Felig über gemeinnügige Theater und Sozialisierung fand Bewegung marschiert trotzdem!

zum Austauschhandel vorenthalten, denn mit ihm kommt Arbeit Mopft draußen an die Herzen derer, die uns die Möglichkeiten ins Band! Klopft das Gewissen derer wach, die fchuld an dem Kohlen mangel sind, denn dieser ist eine der letzten Ursachen für die Not Der Eltern und Kinder.

Hebt diese beiden Notzustände, dann wird Euer Wohl- Wollen ein Wohl- Wirken werden!

Oh, schreibt es jedem tin berlosen Ehepaar mit glühen. Wieder blieb die Mutter still. Nach einer Weile fragte fie dem Stifte ins Herz, daß jedes heimatlose Kind ihrer inneren Teise: Du möchtest wohl gern auch dorthin?" Gehst Du und der Vater mit?" Unbefriedigtheit ureigentlichster Grund ist! Heimweh zerfrißt die Pfahlwurzel jedes Wesens sei es eines Kindes unbewußtes ,, Nein." Sehnen nach einem und wenn auch noch so dürftigen Elternhaus sei es das nagende Sehnen jedes Wesens, das nicht ein Kinder­herz fein eigen nennt!!

Sun blieb Frischen stumm. Er trat wieder an das Dachfenster und studierte im Zwielicht still an dem Aufruf" weiter.

Endlich brannte das Feuer. Die Kälte im Zimmer berlor fic. Beim Schein der Feuerflamme saßen Mutter und Kind und löffelten, dicht aneinander geschmiegt, einen Teller voll dampfender

Erbfensuppe aus.

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Die Sehnsucht nach dem Profeffortitel. Zu allem anderen Ungemach ist Deutschland noch ein neues widerfahren: Der Pro feffortitel wird seit über einem Jahre nicht mehr berliehen, weil Das Ministerium erst einige andere Hochschulfragen regeln till. Das hat bei den jüngeren Akademikern, die so um die einzige baatliche Anerkennung kommen, böses Blut gemacht. Aus diejen reifen wird uns geschrieben: Wer as älterer Dozent ohne den au fein und bekommt das als Arzt, Schriftsteller, Vortragender, Brofeffortitel herumläuft, fommt leicht in den Verdacht, unfähig Ministerium, das die Brivatdozenten ohnehin schon durch die im aber auch als akademischer Lehrer zu spi ren Man findet, daß das Buge befindliche Abschaffung des Extraordinats schmer geschädigt Worte doch wenigstens die Bedigen beiderlei Geschlechts und reiferer hat Ach lönnten meine, aus vielseitiger Erfahrung fließenden hat, hier die Ungleichheit zu stark unterstreicht. Wer gar nichts Jahre davon überzeugen, baß ihnen nichts auf dem ganzen Erben rund so sehr den Sinn für das eigene Heim erschließt, als wenn sie bei des Weihnachtsbaumes Kerzenschimmer die Augen eines beimatlosen Kindes in beredtem Dankesleuchten auf sich ge richtet sehen. Wer auch nur einmal mit erschlossener Seele in solche Augen geschaut, der wird es nie mehr glauben, daß man nicht auf gut Glück" irgendein Kleines an Kindesstatt annehmen dürfe, da man ja nicht wissen tönne, was man damit an Untugenden oder gar Ja, hier liegt die Not, die kein Goldregen wegschwemmen an Lastern ins Haus bekommt". Man sollte einmal die Pflege­tann, teine noch so gut gemeinte Kinderspeisung", teine noch so eltern folch angenommener Kleinen fragen, bei denen das Herz wohlwollend eingerichteten, ausgestatteten und geführten Er der Schlüssel zu ihrer Haustür gewesen und geblieben ist. Sie holungshäuser" zu heben vermögen! Das Daheim erfeben fie merden es ihnen bestätigen, daß jenes Wort Lüge, aber das von nicht. Jedem Pflänzlein sucht man sein natürliches Recht zu Hebbel Wahrheit ist: halte einen Menschen für schlecht, und er umgeben vom Mutterboden zu wachsen. Die Menschen wird schlecht". In der Umfehrung lautet es: alte einen Men wiffen es ja ganz gut. Im Mutterboden überwintert jede schen für gut, und er wird gut". Mit anderen Worten: Salte dich Pflanze, ohne Schaben zu nehmen, im dunkelsten eller und an die innere Kraft, und fie verdoppelt und versehnfacht sich braußen bei scharfem Frost. durch den Glauben an das Gute in allen Menschen. M. Sch

Mutti, wenn es warm in unserem Bimmer ist, schmeckt mir bie Suppe fein! Und dann brauche ich auch keine neuen Aleiber und feinen Kuchen und" ber Kleine würgte und schluckte, dann fagte er tapfer ,, und feinen Christbaum und nichts! Aber wenn's so viel talt hier ist, dann" laut schluchzend umschlangen sich Mutter und Kind.

mahren

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und das ist der Privatdozent-, dem nimmt man selbst die Goffnungen, von denen er sich bisher allein genährt hat. wieder Titel! Werden nicht auch Orden ersehnt? Schopenhauer, Also Minister Haenisch tue Deine milde Hand auf und spende der freilich auch nicht Professor war, hat über diese Dinge einige bemerkenswerte Ansichten geäußert. bie immer noch zutreffen. Aber war Echopenhauer nicht ein 8hniker? führung von Karl Budmayes Schauspiel Theater. Im Schauspielbaus findet am Freitag die Urauf Kreuzweg" unter der Regie von Ludwig Berger ita t.

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Auf der Caeiar- laischlen- Gedächtnisfeier( Montag, 74, 116r, in ber Sinnata emic) wird kullusminister Haenisch die erste Ansprache und May bruch, Lieber Hertha Stolzenberg. beriönliche Erinnerungen Adele Martersteig die Feltrede balten. Gedichte mird Charlotte agen Gerhard vortragen. Ein Stünstlerorchester wird u. a..Tod und Berklärung" bon Strauß spielen.

örfaal Georgenitr. 34/36, Prof. Dr. Stier fiber Nervole Störungen und Vorträge. Im Wissenschaftlichen Verein spricht Mittwoch, 8 1hr, im ihre Bebandlung". Einlaßtarten beim Bförtner.

Runstabend. Einen heiteren Sdilejifchen Abend veranstaltet

erb Siew am Dienstag, 8 Uhr, in Saale der Berliner Sezeifion. Kunitchronit. Eine Ausstellung ber Zeichnungen von Baliber Trier findet in der Neuen Kunsthandlung, Berlin 29, 50, statt.