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Einladung zur Brüsseler Konferenz.

Berlin , 6. Dezember. ( WTB.) Bei dem Vorsitzenden

wollten.

Vor der Spaltuna in Frankreich .

Paris , 6. Desember. ( WTB.) Die rechtsstehenden Sozia­liften, unterstützt von den Vertretern des Cozialistischen Kongresses, erließen einen Aufruf, um zum Widerstand gegen den Anschluß an die Dritte Internationale aufzufordern. Auf dem Parteitage werde es fich entscheiden, wer zu den kommunisten gehöre und wer der Sozialistischen Partei treu bleibe. Die Haltung dieses Ausschusses wird allgemein als der erste Schritt zar Spaltung der Partet angesehen. Dem Ausschuh gehören u. a. an: Renaudel, Paul Boncour , Mayeras, Moutet und Bracke.

Kommunisten und Agrarfrage. then und rufiſchen Proletariats zum Ausdrud bringen foll,

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nierten Rotgardisten vorsteht und die Solidarität des revolutionären findet ein stimmige Annahme.

zentralistischen Zusammenbaltung aller Aftiven

der deutschen Friedensdelegation in Paris ist am 5. Dezember B. S. Der zweite Verhandlungstag der kommunistischen Ver- Bum dritten Punkt der Tagesordnung: Die Organisas folgende Note eingegangen: Ich habe die Ehre, Eurer Grzel. einigungstagung brachte ein breit angelegtes Referat Thalheimers tion der Partei" erhält dann der Linksunabhängige Wilhelm folgende Note eingegangen: Ich habe die Ehre, Eurer Erzel- von der Zentrale der K.P.D. über die Agrarfrage", an das Koenen das Wort. Als nächstes Ziel der Partei erkennt der lenz mitzuteilen, daß die technischen Sachverständi- sich eine stundenlange Aussprache anschloß, in der es sich zeigte, daß Referent die Eroberung der politischen Macht durch das gen der Verbündeten sich am 13. Dezember vormittags in man sich innerhalb der neuen Bartei feineswegs über die Mittel und Proletariat an. Aufgabe der Organisation soll es sein, die Massen Brüssel zum Zwecke eines vorläufigen Studiums Wege zur Sozialisierung der Landwirtschaft einig set. Thalheimer hierzu zu mobilisieren. Als einen großen Organisationsfehler be­der Frage der Reparation vereinigen werden, die führte u. a. aus: zeichnet der Referent den Föderalismus in der bisherigen Deutschland nach dem Vertrage von Versailles zu leisten ver- Es ist nicht möglich, die Spzialisierung der deutschen Landwirt. S. P. D. Die Kommunistische Partei soll den Gedanken des pflichtet ist. Die Sachverständigen, die der Zahl nach zwei haft völlig nach ruffischem Muster durchzuführen.( In Rußland Föderalismus überwinden und zur für jedes vertretene Land betragen werden, werden einen Zur Sozialisierung der deutschen Landwirtschaft ist es nötig, eine besteht befanntlich nur eine Scheinsozialisierung der Landwirtschaft.) Bericht an ihre Regierungen erstatten und das Protokoll ihrer Gliederung des ländlichen Grundbesizes in Großbetriebe, werden. Einheitlichkeit in den Aktionen stellt der Referent als eine Sisungen wird der Reparationskommission mitgeteilt werden. Mittel, Klein- und Bwvegbetriebe vorzunehmen. Vor allem muß der wichtigsten Forderungen auf. Da die Sachverständigen der deutschen Regierung mit der gesamte landwirtschaftliche Großbefiz ohne Entschädigung Als Organisationsgrundlagen sollen sogenannte Wirt. denen der verbündeten Mächte zusammen tagen vom sozialistischen Staat enteignet, die Fibeikommigrente aufgehoben fchaftsgebiete dienen, die das Gegenstüd der früheren Reichs­spllen, wäre ich Euer Exzellenz verpflichtet, wenn Sie mir werden. In jedem landwirtschaftlichen Betrieb find Bauern- tagswahltreise sind. Die Arbeiter in den Betrieben sollen erneut die Namen der Bevollmächtigten der deutschen Re- und Gutsräte einzusehen, die nach zentraler Anweisung die organisatorisch erfaßt werden. Die Zeit der gierung mit der größten Beschleunigung mitteilen Bewirtschaftung vorzunehmen haben und die alle den Eigenbedarf Zellen in den Gewerkschaften, übersteigenden Produkte der Allgemeinheit zuführen. Soweit der Großgrundbesitz sich nicht zentral bewirtschaften läßt, soll er auf Genossenschaften und Betriebsräten ist nach der Meinung des geteilt werden. Staatliche Domänen sind als Versuchs- und Muster- soll allmählich die Führung der Massen vollkommen in die Hände Referenten vorüber. Durch organisatorische Massenaufflärung wirtschaften weiter zu führen. der Kommunisten übergehen. Die Parteizentrale soll auf fester Das Privateigentum der Klein und Mittelbauern soll demokratischer(!) Grundlage aufgebaut werden, um ihr unangetastet bleiben. möglichste Aftionsfähigkeit zu sichern. Den Oppositionsbestrebun Die Industrie hat die Aufgabe, die Bauern mit ihren Erzeugnissen gen innerhalb der Partei foll mit aller Schärfe entgegengetreten zu beliefern. Landwirtschaftliche Genossenschaften und Vereine von werden. Einmal gefaßte Beschlüsse find rückhaltslos dur klein- und Zwergwirtschaften sollen vorzugsweise beliefert werden. zuführen. Parteiausschüsse und Reichskonferenz, wie sie bei­Der Kleinbauer ist heute noch ein offener Feind der Sozialis spielsweise bei der Mehrheitssozialdemokratie bestehen, werden vom sierung und wird auch später vorübergehend ein Feind der Vergesell- Redner als nur zur Verknöcherung des Parteiwesens führend schaftung sein. Unsere Aufgabe muß es sein, durch Aufklärung abgelehnt. Dafür soll ein Bentralausschuß gebildet und Aktionen das Land unserer Propaganda zu erschließen. werden, der vom Parteitag zu wählen sein wird. Die höchste In­In der Aussprache flagte Unfried Stuttgart darüber, daß stanz der Partei ist der Parteitag. Seine Beschlüsse sind für sich in Süddeutschland bereits eine Einheitsfront der Land- jedes Parteimitglied binderd. Der Parteitag wählt zur politi Sozialistische Regierungsbildung. wirte und Bauern gegen die Sozialisierung geschen und organisatorischen Leitung der Partei und zur Kontrolle bildet habe. Man habe kommunistische Redner in Versammlungen fämtlicher Organe und Funktionäre eine Bentrale, die sich in Dresden , 6. Dezember. ( Eigener Drahtbericht des Bor - auf dem Lande schwer verprügelt. In Württemberg habe ein Organisationsbureau und ein politisches wärts".) Die Sozialdemokratische Landtagsfraktion und die Ber - sich die Bauernschaft nach gewerkschaftlichem Muster so straff organi Bureau gliedert. Zur Erledigung wichtiger Angelegenheiten treter der sächsischen Parteiorganisation traten erneut im Dresdener fiert, daß der Bauernbund die Parole ausgegeben habe, bei Un- und Kontrolle der Zentrale wird vom Parteitage ein 8entral­Bolkshause zu einer Verhandlung über die Regierungsbildung zu ruhen in den Städten sofort mit dem Lebensmittelstreit zu be fammen. Nach längerer Aussprache wurde beschlossen, die Berhand- ginnen und sogar mit bewaffneter Hand die Ordnung wieder- ausschuß gewählt. Die gesamte politische und taktische Haltung herzustellen. lungen mit den Unabhängigen fortzusetzen und ihnen drei Mi­Die weitere Diskussion zeigte, daß unter den angeblich prin­nister stellen in der neuen Regierung anzubieten, und zwar das zipienfesten Kommunisten in der Agrarfrage die bolligite et Ber Finanzministerium, das Unterrichtsministerium fahrenheit besteht. Ein Redner aus Bergedorf griff Thal­udu das Arbeitsministerium. Zum Ministerpräsidenten heimer heftig an und erklärte, daß seine Forderungen Neue Gewalttaten in Oberschlesien . * wurde erneut der feitherige Inhaber dieser Stelle, Genoffe Buck, bem kommunistischen Prinzip hohnsprechen. vorgeschlagen, der sich auch schließlich dazu bereit erklärte. Die Thalheimers Auffassungen seien ein daß Ueberfall auf eine Bergarbeiterversammlung. übrigen Minister stellten sich den Parteigenossen weiter zur Ber. fich Hilfferdingscher Geist in die kommunistischen Reihen einzu- Beuthen , 6. Dezember. In Pilzendorf tagte am Sonnabend fügung für ihre Aemter. Heute werden die Verhandlungen mit den brängen beginne.( Und dies am Tag nach der Hochzei!!) Gin der Deutsche Bergarbeiterverband. Als nach Beendigung der Unabhängigen auf dieser Grundlage erneut aufgenommen Samburger Redner wandte sich heftig gegen die Sied Sigung einige Bergarbeiter noch zusammensagen, stürzte plötzlich und voraussichtlich zu Ende geführt werden. Jungspolitik der Regierung, weil sie eine unangenehme Kon- eine 60 Mann starke, mit Pistolen und Knüppeln bewaffnete Bande turrenz für die Kommunisten sei. Er will auch die Großbauern in den Saal und begann ohne Ursache auf die Versammelten ein­enteignen, während umgekehrt ein Bayer vor einem allzu radikalen Agrarprogramm warnte. Ein weiterer zuschlagen und zu schießen. Die Ueberfallenen, die vollkommen Redner wollte auf die Bauern verzichten und sich mit den 2 and waffenlos waren, versuchten, sich so gut es ging zu retten. Der arbeitern begnügen, während der Vertreter von Hannover Saal fing in einer Ede Feuer. Die Bande haute im Saal auf eine Sowjetrepublif ohne Bauern für gänzlich unmög- das schlimmste. Soweit bisher festgestellt werden fonnte, ist eine I ich erklärte. En Redner aus Brandenburg lehnte die schematische große Anzahl Personen schwer verletzt. Aufteilung des Großgrundbefizes ab, ein Redner aus Kiel will nach der Machtergreifung den Widerstand der widerstrebenden Bauern nicht gleich mit den brutalsten Mitteln", sondern durch fanften 3wang", wie die Sperrung des Eisenbahnverkehrs usw., brechen. Nach langen Debatten wurde schließlich das Agrarprogramm mit einigen Wenderungen angenommen.

Die Kommunistische Landesorganisation hat es abgelehnt, sich an der Regierungsbildung zu beteiligen, sich jedoch bereiterklärt, bei der Wahl eines Präsidenten in einem rein sozia­listischen Ministerium für diesen zustimmen. Damit wäre eine Mehrheit für die Wahl des sozialistischen Ministerpräsi­

benten gesichert.

Der Versuch, die wenn auch schwache fozialistische Bar raments mehrheit in Sachsen zur Bildung einer rein jozialistischen Regierung auszu müßen, erregt natürlich die helle Wut der reaktionären Preise. Dieselben Blätter, die stets prebigen, daß dort, wo bürgerliche Parlamentsmehrheiten bestehen, tein bürgerliche Regierungen unter Ausschlug der Sozialdemokratie gebildt werden müssen, betrachten es als unge­heures Berbrechen, wenn eine sozialistische Mehrheit die bürgerliche Minderheit von der Regierung ausschließt. Allen voran ist wie immer die Deutsche Tageszeitung". Die in ihrer bekannten Wahr­baftigfeit behauptet, daß eine Atlion sämtlicher sozialistischer Par­teien Sachsens zur Umwandlung der demokratischen Verfassung in eine Diktatur des Proletariats " im Gange fei. Das ist natürlich gelogen wie gebrudt. Das fogialistische Ministerium wird die demorkatische Verfassung nicht antasten. Wenn freilich die

Deutsche Tageszeitung" als Vorausseßung der Demokratie an nimmt, daß sie nur bürgerliche Mehrheiten liefere, so hat fie eben keine Ahnung von dem Wesen der Demokratie, was freilich bei ihr kein Wunder ist.

( 3. Tag)

Beweis dafür,

Bor Eintritt in die Tagesordnung verlieft der Vorsitzende unter Beifall ein Begrüßungstelegramm der auf dem Boden der Dritten Internationale stehenden französischen. Sozialisten.

Zur Begrüßungsansprache melden sich dann zwei auslän

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difche Gäste, und zwar der Franzose Aucaire und der Bulgare Georgieff. Hierauf erhält zur Begründung einer Resolution zu

gunsten der

in Deutschland internierten Notgardisten der sich die internierten Rotgardisten in den deutschen Gefangenen Friesland das Wort. Friesland weist auf die Notlage hin, in lagern befinden und fordert das revolutionäre Proletariat auf, durch wirkliche proletarische Solidarität die Notlage zu mildern. Die Reso­Tution, die eine Lebensmittel- und Geldsammlung für die inter­beren Liebe er doch am Ende mit allem seinem Gelbe nicht zu kaufen bermag, bleibt baneben recht schematisch. Der Schluß, freilich in Sturz des Dämons. Das Volt, auf das er schießen lassen wollte, dringt siegreich stürmend in den Brunkpalast.

der Parteipreffe untersteht der Zentrale. Roenen schloß mit dem Wunsche, daß rüdsichtslose Disziplin hafter Beifall.)

faiplin in den Reihen der Partei einlehren möge.( Leb­

Metallarbeiterstreik in Leipzig .

Leipzig , 6. Dezember. ( WTB.) Am Sonntag bormittag fand im Boltshaus eine Betriebsrats und Funktionärversammlung statt, in der einstimmig der Beschluß gefaßt wurde, am Montag früh in 55 Großbetrieben der hiesigen Metallindustrie die Arbeit eine zustellen. Von etiva 35 000 Hiefigen Metallarbeitern werden rund 15 000 Mann von dem Streif betroffen.

Wird er? Der Deutsche Offiziersbund hat den Reichswehr­minister Geßler ersucht, gegen den Vorwärts" wegen eines Artikels Strafanirag zu stellen, in dem ausbrüdlich und ausschließ­lich von der alten faiserlichen Armee" die Rede ist. Dazu ist Herr Geßler natürlich rechtlich gar nicht in der Lage, da er als vertritt. Wir sind nun aber gespannt, ob Herr Geßler gleichwohl Reichswehrminister der Republif die alte faiserliche Armee nicht auf die reaktionäre Lockung hereinfallen wird, die ihn offenbar zum Gaudium der Mittelt zum offiziellen Bertseter bes alten Systems stempeln möchte.

Upton Sinclair : Prinz von Hagen". bem Gang ber Sandlung nirgends vorbereitet, berfinnbildlicht den Not der Zeit zur Grundlage einer Gejundung zu machen. Ihr

Mit ersichtlich regster Spannung folgte das Bublifum den Szenen der Tendenzbdichtung, doch ohne irgendmo bei einer der wichtigen Anklagereden durch demonstrativen Beifall den Gang der Aufführung zu unterbrechen. Der Darsteller des Prinzen Sagen brachte die Brutalität, die im Grundton der Rolle angelegt ist, mit starten, hier und da wohl allzu starten unterstreichungen heraus. Das Ensemble war, wie bei den beschränkten Mitteln ta taum anders möglich, ber schwierigen Aufgabe, die ihm das Drama stellte, nicht gewachsen.

dt.

Der Verein Proletarisches Theater führte an Sonntagabend in einem der großen mit einer Biebhaberbühne ausgestatteten Säle der Hafenbeide Upton Sinclairs Bring von Sagen"( eine Satire auf den folgerichtigen Kapitalismus, wie der teaterzettel erläuternd hinzufügt) auf. Der Name des amerita­mischen Schriftstellers und Genossen, dessen weltbekannter in die schmußigen Praktiken des Chikagoer tapitalistischen Schlächter Konzerns hineinleuchtender Roman Der Sumpf feinerzeit im Vorwärts" erschienen ist, hatte den mächtigen Raum bis zum Ießten Blaze gefüllt. Ein Teil der Gäste mußte die Vorstellung stehend ansehen. Das vor dem Weltkrieg geschriebene, bisher in Deutschland Eine Kundgebung der deutschen Künstler. Im großen Sizungs. jedenfalls noch nicht gespielte Drama will den Eindruck damonisch faal des Reichslags veranstaltete unter dem Vorsitz Mar Bieber fpukhaften Widerfinns kapitalistischer Gestjagd in der Umrahnung manns die Gefimtheit der deutschen Künstlerverbände in Gegen eines phantastisch allegorischen Märchenhintergrundes gesteigert wart zahlreicher Regierungsvertreter und Barlamentarier am Sonn­widerspiegeln. Schon die Verse ber altheidnischen Edda flagten tag eine wirkungsvolle Demonstration für die Forderungen der über des Goldes grauenhaft den Menschenfinn verblendende Macht: Künstler. Minister toch behandelte die Not der Kunst im Zu­Nun würgen sich Brüder und werden zu Mördern; Geschwister sammenhange der gesamten wirtschaftlichen Fragen und anerkannte finnen auf Sittenverderb. Der Giergeist fliegt. Rein einziger es als Aufgabe von Reich und Staat, der Stunft zu helfen. Mann will des andern schonen. Wißt Ihr davon?" Und berühmt Archteft Heinz. Straumer meldete bann temperamentvoll ist aus dem Sagenkreis des Nibelungenliebes, burch Richard Wagners die Forderungen de Baufünstler an: alles, was in Rutunft gebaut Opern neu berlebendigt, der geheimnisvolle goldene in den hem werde, müsse vom Geist der Kunst erfüllt sein. Die Arch.teften berjentte von Zwergen gehütete Nibelungenschap. Hieran thüppt wollen fein Amosen, sondern Arbeit. Die bureaukratische Vor­Sinclair an. Der Bauberkönig Alberich , des Goldes Eigentümer, mundschaft des Strates muß aufhören, der Staat soll seine Bauten entsendet einen Boten, um jemand aus der Menschenwelt herbei Bautünstlern übertragen. Für die Maler sprach Bans Baluschet. zuholen, der den unbändigen Bringen Sagen, einen Abtömmling Gr trat für eine Beseitigung der Lurussteuer und eine radifale Um des grimmen Nibelungenreden, durch Unterricht und Lehre von pestaltung des Urheberrechts ein. Drastische Beispiele führte er ba­feinen bösartigen Instinkten heilet foll. Der zu diesem Zwed für an, wie weit der fünstlerische Analphabethismus in Deutsch Serbeizitierte, ein amerikanischer Milliardärssohn, der von der Bor- land noch verbreitet fei. Schon in den Schulen muß Kunst trefflichkeit der menschlichen Moral vollkommen überzeugt ist, fest anschauungsunterricht obligatorisch gemacht werden. Die Kunst­es durch, daß ihm sein Bögling nach Amerila folgen darf. Aber pflege soll über Stadt und Band fich oleichmäßig ausbreiten, damit der Dämon, der in des Prinzen Serg ftedt, hat bald erkannt, die Kürtler sich nicht in den großen Städten zusammenballen. Eine wie mindig es um die gepriesene Chriftlichkeit und Tugend dorz Einheitsfrons von Künstlern ist uns not! bestellt ist. Er entspringt aus der Schule und predigt ben Genossen Bildhauer Fris Iimich verlangte Gleichstellung des Bird­feines Elends den Rache- und Vernichtungstrieg wiber die Reichen. Hauers mit dem Architekten. Der Bildhauer muß Gelegenheit er Doch nur so lange er selber arm ist. Aber als König Alberich ihn halten, sich bei den öffentlichen Bauten bekorativ zu betätigen. Die als Erben den unermeßlichen Schab hinterlassen hat, ift er felber Beit der Siegesdenkmäler ist vorüber. Das ist fein Unglüd. Wir einer der Herrenfafte und tann bie Dollarfönige, ftärfer als sie müssen zurüd zur Einfachheit. Die Künstler follen in allen Sunita alle, mit ihren eigenen Waffen niederzwingen. Seine Machtgier fragen mehr gehört werden, eine ständige Vertretung der Künstler jauchzt. Kraft seines Goldes wird er zum Souverän der Börse, der schaft bei allen Behörden ist unentbehrlich. nach Belieben Sausse und Baisse machen, durch die Erregung immer neuer Baniten jeden Rivalen zum Bankerott drängen fann. Die Bresse wird der Herold feines Ruhms; feiner finanziellen Raub­züge und wahnsinnig verschwenderischen Beste. Bitternd vor seinem Uebelwollen drängen sich die Steichen der Reihen dazu. Erium phierend verlangt er, bak fie fich vor ihm in den Stmib werfen, und feiner weigert ben Gehorsam In diefer symbolischen Ezene faht fich Sinn und Tendenz des Shides am prägnantesten zu fammen. Die hineingeflochtene Biebesgeschichte mit der Tochter eines ber mattgefeßten Geldmagnaten, die ex stürmisch begehrt und

Der Reichskunstwart Prof. Redslob , der mit bem Wider­spruch der Versammlung zu fämpfen hatte, nahm zu den Referaten Stellung. Das Reich muß allgemein eine Gefundung der Kunst herbeiführen. Der Kanalbau tann als Symbol der neuen Zeit gelten. Der Reichs Yunst to art befchäftigte sich eingebend mit ber künstlerischen Ausgestaltung der Reklame und Iteß dabei durch­bliden, daß er bei manden Behörden immer wieder auf große Schierigkeiten stoße. Die Künstler müssen eigene Interessen zurüd­ftellen und ihren einheitlichen Gesamtwillen mehr zur Geltung bringen!

Einstimmig wurde folgende Sundgebung angenommen: Die deutsche Künstlerschaft steht vor der Aufgabe, aus eigener Kraft die schöpferischer Wille vermag Berarmung zum Segen zu wandeln. Daher muß der Künstler verlangen, daß er bei allen produktiven Aufgaben von Anbeginn an als entscheidender Fattor eingesetzt wird. Er muß verlangen, daß eine Gesundung des Unterrichts auf hand­werflicher Grundlage erfolgt. Daß Geseze und Verwaltungsmaß­nahmen, die kulturelle Fragen berühren, nicht ohne ihn bearbeitet werden. Erfüllung dieser Forderungen löft die lebendigen Kräfte der Künstlerschaft aus und legt die Grundlage zur Beredelung aller Arbeit."

Standinavier- Matinee im Schauspielhaus. Das Problematische aller literarischen Matineen bam auch bei dieser der skandinavischen Biteratur gewidmeten Matinee des Staatstheaters zu störendem Ausdrud. Das Rezitationsprogramm stand in keinem Verhältnis zu dem Vortrage Julius Babs, der wieder die ihm zustehende Beit bei weitem überschrift, um wenigstens etwas in die Tiefe bringen zu können. Den Proben aus dieser Literatur fehlte jeder Zusammenhang mit den schönen Ausführungen Labs; man vermißte die auswählende und sichtende Hanb, die aus der Veranstaltung eine tünstlerische und ideelle Einheit gemacht hätte. Damit, daß man aus Andersen, Jacobsen, Ibsen , Kierkegaard vs. verliest und ein Dramelett von Strindberg spicit, ist noch nichts getan, felbst wean, wie es durchweg der Fall war, gut gelesen wird.

Die Einzelleistungen waren gut. Und man muß diefes litera tische Frühstück so bertauen, wie es ferbiert wurde: als Kosthappen, Die zu größeren Mablzeiten einladen sollten. Wesentliches gab nur ab, der die Stellung der skandinavischen Literatur in der Volks. literatur aufzeigte, in Andersen den Ausgangs- und Angelpunkt der nordischen Dichtung erkannte, die drei Typen der dänischen, nor­wegischen und schwedischen Literatur zeichnete und in der Vers quidung von Wirklichem und Phantastischem das Vorbildliche und Zukunftsreiche dieser idolisch- iconischen, dyllisch- tragischen und anti­idyllisch- phantaft schen Dichtung zu finden glaubte. Ernst Legal bersuchte wenigstene, bicje tiefere Linie festzuhalten, indem er mit scharfer Dialektif tertegaarh und ein paar zeific interessante Stellen aus Jofen las Grete Sandheim sprach gewandt und schlicht ein Andersensches Märchen, fand aber für Biörnson und Albert Patrh ber-. Jacobsen nicht garg das richtige Format. maltete fobial den Sumor Wieds und Hamfuns. In der Stärferen" von Strindberg i ßte Mathilde Suffin ffart zu schweigen, während Rosa Bertens mi: gewohnter Sicherheit den Brunnen h. ihrer Beredsamkeit plätschern ließ.

Theater. Das Märchen piel Firle fans", bas feden Mittwoch und Sornabend im Central Theater gegeben wird, beginnt von jetzt an wunsch­gemäß um 3, Uhr, ftatt 3 Uhr.

Neue Tramen. Anton Bildaans' neues Bühnenwert Rain. wird im Januar gleichzeitig in drei The tern zur Uraufführung gelangen, Hans Heinrich Twardowski toieberboit am 10. Dezember 8 Uhr im Meifteriaal, öthener Str. 88, feinen Bortragsabend Novellen des Todes ( Leonhard Frant, Georg Hegm)..