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Nr. 399+ 37.Jahrgang Ausgabe B Nr. 162

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bie Boft- eitungs- Breslife. Der Borwärts" mit ber Sonntags blage Soll Reit eticheint woches täglich zweimal. Gonntage unb Mow tage mmal

Telegramm Aoreffe

Segialbemotrat Berlin  .

Abend- Ausgabe

Vorwärts

Berliner Volksblatt

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Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  

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Dienstag, den 7. Dezember 1920

Ententenote gegen Fehrenbach.

Konstantin tnt Bußze.

Berlin  , 7. Dezember.  ( WTB.) Dem Minister des Aeußern sind gestern von dem englischen und fran Die Rüdtehr Konfiantins nach Griechenland   steht nahe bevor. zösischen Botschafter und von dem belgischen Ge- Inzwischen gewährt ber Griechenfönig in Luzern Interviem auf andten brei im Wortlaut übereinstimmende Interview ben Berichterstattern Pariser und Londoner   Blätter, Noten übergeben worden, in denen über die Reden des durch die er das in den Ententeländern gegen ihn herrschende Miß. Reichskanzlers und des Außenministers im be- trauen zu lindern versucht. Dem Haras"-Korrespondenten sagte festen Gebiet Beschwerde erhoben wird. Die Noten er, er fönne vor der Geschichte die ungenauigkeit und Ungerechtig werden dem Reichskabinett zur Stellungnahme vorgelegt. Solange der Wortlaut der betreffenden Beschwerde­noten nicht bekannt ist, wird es sich empfohlen, mit dem Urteil über die Angelegenheit zurüdhalten. Ueber die Zwédmäßigkeit der Reden, die sowohl der Reichskanzler Fehrenbach wie der Reichsminister Dr. Simons während ihrer Reise im Westen gehalten haben, fann man auch unter Deutschen   verschiedener Ansicht sein: alles, was die beiden Staatsmänner dort gesagt haben und zwar nicht nur in Köln   und Aachen  , sondern auch im unbefesten Düffel dorf, hätte nach unserer Meinung in ganz anderer und dennoch ebenso wirksamer Form zum Ausdruck gebracht werden können, ohne nadteilige Rückwirkungen auf die Stimmung in den Westmächten. Ganz ohne Zweifel ist der Zeitpunkt zu diesen Ausführungen höchst ungefchidt gewählt worden, denn eine gewisse fich fegar in Frankreich   fühlbar machende objektivere Beurteilung der deutschen   Verhältnisse ist hierdurch offensichtlich beeinträchtigt worden, wie man 1. a. aus der plöglichen Unterbrechung einer sehr bemerkens­werten Artikelferie des Auslandspolitikers bes Temps, Jean Berbette, entnehmen muß. Daß der Meichsfangler Fehrenboch. dem jebe außenpolitische Erfahrung, bei allem guten Willen und aller, Opferbereitwilligkeit, au fehlen scheint, fich der Folgen seiner Ansprachen nicht bewußt war, wundert uns nicht; dagegen hätte man vom Reichsminister Dr. Simons ganz im Gegenteil mehr Vorsicht erwarten müffen, wenn auch mancher fleiner Unglüdsfall in den letzten

Monaten auch diesem widerfahren ist.

Dieser ausdrückliche Vorbehalt über den Inhalt und die zwedmäßigkeit der in Frage kommenden Ansprachen gibt uns aber das Recht, um so schärfer gegen das Borgehen der Ententeregierungen Stellung

zu nehmen.

Ohne den Wortlaut der Befchverbenoten zu kennen, müssen mir grundsäglich entschieden dagegen prote­ftieren, daß deutsche Staatsmänner im besetzten Gebiet so­zulagen unter Benjur gestellt werden. Das würde näm­lich der Sinn dieses Schrittes sein, besonders wenn die An­gabe eines Berliner   Mittagsblattes zutrifft, wonach in der Note ausdriflich darauf hingewiesen wird, daß in Zukunft von solchen Roden Abstand genommen werden möge". Das wäre geradezu eine Einmischung in unsere internen Angelegenheiten, die wir auf keinen Fall dulden dürfen. Was auf dem Gebiet des Reidys gefoat und geschrieben wird, ist uniere Sad: etwaige Rurüdweilungen mangebrachter Minifteräußerungen ist Sache des deutschen   Barla ments. An diesem Standpunkt müssen wir festhalten, gleidviel, ob es sich um besetztes oder um nicht befektes Reichs. ferritorium handelt. Es ist schon Schande genug, daß, wie aus einer nachstehenden Meldung hervorgeht, nicht ein mal über das deutsche Kinderelend in deutschen  Zeitungen frei geschrieben werden darf!

Trier  , 7. Dezember.  ( WTB.) Die Sozialistische Parteis warte" ist auf brei Tage verboten worden wegen Beröffent lichung eines Artikels in der Humanité" zum beutschen Rin berelenb.

( Es dürfte sich vermutlich unt ben Abbrud des ergreifenben Auffakes des Romanfchriftstellers Baul Rebbug handeln: Das Martyrium des fleinen Boches", ber in der Humanité" vor längerer Zeit erschienen ist. Die Red.)

Einmütige Ablehnung.

Berlin  , 7. Dezember.  ( WTB.) Der Reichstagsaus­schuß für auswärtige Angelegenheiten beschäftiate fich heute. mit der Antwortnote auf den englischen Vorschlag über die Abstimmung in Oberschlesien  . Die Verhandlun gen waren vertraulicher Natur. Sie ergaben gegenüber bem Borschlage des englischen Bremierministers völlige Ein. mütigkeit.

Sollte diese Angabe auf Wahrheit beruhen, fo mag man an diefem neuen Beispiel ersehen, was auf die Verwandtschafts- und Freundschaftebande der Hohenzollern   zu geben war.

Ginem Vertreter des Matin" erflärte er, Griechenland   werbe fein Berlin   inalien focifeben unb nicht auf geben, was der Bertrag von Sèvres ihm zuspreche.

Ausschreitungen in Wien  .

Dorwärts- Verlag G.m. b. H., SW. 68, Lindenste. 3.

Rerniprecher: Amt Morinvlas. Nr. 117 533-34.

Schweine- Wirtschaft.

Bon Ernst Bitsch( Deutsch  - Krone).

gut,

Im Anschluß an die Landwirtschafts- und E- nährungsdebatte, die gestern im Reichstage ftatts fand, geben wir im Nachstehenden den Ausführungen eines Bachmannes Raum, die den Weg zu einer rationelleren erwendung der Ernährungsstoffe weifen wollen. Wir werden jetzt einen Jahresumsatz von ungefähr 14 Millionen Schweinen haben. Davon lebt ein Teil der Bevölkerung die selbstschlachtenden Produzenten feit nicht hinnehmen, mit der ein Teil der öffentlichen Meinung ihn ein anderer Teil die wohlhabenden Leute teuer und antlage. Er wolle, daß tie Kriegsereignisse vollkommen aufgeflär: würden Er würde sich nicht widersehen, wenn die gut, dar Restschäzungsweise die größere Hälfte der Be-, britische Regierung die Einsetzung eines unparteiischen, vom Böller im übrigen sieht sie zu, bezahlt aber gehörig mit und erhält bölferung bekommt nur hin und wieder einen Happen; bund ernannten Untersuchungsausschusses und eine der Scaveine der anderen wegen auch Brot und Kartoffeln öffentliche Untersuchung veranstaltete. Man habe ihn angeflag. nicht in genügender Menge. Die 14 Millionen Edeine er den griechisch serbischen Allianzbertrag berlebi zu haben. Als dieser Vertrag abgeschlossen wurde, habe niemand geben etwa 30 Millionen Zentner Schweinefleisch lebend, Sie vorausfehen können. daß er im Falle eines Weltbrandes angewendet 3entner Getreide und 300 millionen Bentner Sar zu erzeugen kostet mindestens 90 millionen werben solle. Die Eerben hätten 150 000 Mann, wie der Vertrag toffeln. Das bedeutet, daß wir ohne Schweine die Durch vorfehe, an die bilgarisde Grenze gestellt. Durch die Neutralitätschnittsrationen der Bevölkerung aus Getreide  Griechenlands hätten die Alliierten Zeit gehabt, thre seere in und Startoffeln verdoppeln fönnten. Um wieviel mal Saloniti aufzustellen. Biermal habe er der Entente angeboten, an ihrer Seite in den Krieg einzutreten. Die Entente aber babe die teurer ist das eingeführte Getreide als das heimische 75- M.­Schweinemaftfutter aus Getreide? Für wieviel Milliarden Noten seiner Regierung unbeantwortet gelassen. Menschenmaffen ein? Wie hoch beeinflußt der Bedarf für führen wir Brotgetreide zur fümmerlichen Ernährung der die Sauveine den Preis der den Menschen notwendigen Kar­toffeln? Die Armen zahlen für das Schweinefleisch der Selbstschlomtenden und der Reichen enorme Summen; bireft und indirefi. Ga must der minderbemittelten Bevölkerung sehr wenig, daß der Staat die Hauptkosten für das Einfuhr­getreibe übernimmt; fie leidet doch am meisten unter der Schuldenlaft des Landes; fie steht am meisten unter dem  Wien, 7. Dezenber.( BTB.) aus ständige Metall. Drud der Sorge um die Lebenshaltung und ihre Bestreitung. Trogdem, mir fönnen ohne Schweinefleisch nicht aus. arbeitet, die heute abend auf dem Schwarzenberg- Blaß eine fommen; mindestens müssen wir es den Broduzenten felbſt Bersammlung abhielten, zertrümmerten durch Steinwürfe biegönnen; sonst befämen wir in furzem überhaupt fein bezahl Fensterscheiben mehrerer Caféhäuser. Ein Steinwurf te of. bares Fleisch mehr, auch nicht aus der Rindvich- und Schaf automobil bes franzöfifchen Generals Gallier, fdvände. Darauf können wir, wie die Dinge fich entwideln, wie das Reue Wiener   Tagblatt" meldet, bas gerade borbeifahrende haltung, und der letzte Rest von Butter und Milch her ber mit feiner Gemahlin von der   französischen Gesandtschaft fam. und wenn wir sie weiter wie bisher sich entwideln lassen, uns und verlebte Frau Hallier. Der General fuhr mit feiner allerdings mit zweifelloser Sicherheit berlaffen: in Zukunft Gemahlin fegleich zur Gesandtschaft zurüd, wo Frau Hallier årat haben nur noch der selbstschlachende Produzent und der ganz liche Hilfe erhielt. Reiche. Schweinefleisch. Denn unsere Ernten sind und bleiben für lange Zeit zu fnapp, als daß die Schleichhandelspreise für Getreide die Spekulation auf den Nußen aus Schweinehal tung zum Verkauf nicht ausschalten sollte; ganz abgesehen davon, daß das Schweinefleisch von der ärmeren Bevölkerung in Zufunft nicht mehr bezahlt werden kann. Man mästet nicht Schweine zum Verlouf, wenn Getreide und Kartoffeln teuer Der Sozial- Kommunistenkongreß. find. Es wäre ein großer Frrium, wenn man daraus, daß  Bern, 7.   November.( WTB.) Die Internationale sozialistische iezt eine größere Anzahl Schweine, die zur Hälfte noch vor­Bortonferens hörte heute zunächst die Berichte über die Lage des jähriges billigeres Futer erhalten hatten, zum Verkauf ge­Sozialismus in den einzelnen Ländern an und trat dann in die langt find, auf halbwegs ausreichend weitere Verkaufs­Debatte über die chaffung einer Internationale der schweine schließen wollte. Das Schwein ist dem Landwirt revolutionären   sozialistischen Barteien an. Hierauf wurde eiae Stom- eben nicht betriebsnotwendig; er bat seine Saltung über den mission eingescht, die den Entwurf einer Kundgebungan bas eigenen Bedarf nicht nötig. Schlimm für die Allge fojialististe Broletariat aller Länder ausarbeiten mein heif ober ist, daß die Zahl der Schweine, die die und morgen der Konferenz vorlegen soll. Schließlich wurde auf Produzenten felbst schlachten, eine so große ist, daß schon Antrag Rosenfelds eine Entschließung gefaßt, in ter gegen berenwegen die Einfuhr bon großen Mengen teuren Brotgetreides notwendig ist. das Blutregiment der Gewaltherrscher   Ungarns" schärfster Bro­test erhoben und an die revolutionären Sozialisten der ganzen Welt appelliert wird, ihre Solidarität mit bem ungarischen Proletariat au beweisen..

Laut amtlicher Melbung hat die Stegierung, fobalb fie von bem Borfall erfuhr, ihr Bebauern ausgebrüdt.

Nach einer T- 11- Meldung aus   Wien hat General Hallier be­rei's erklärt, er babe feinen Anlaß, aus diesem Zwischenfall irgendeine Konsequenz zu ziehen.

Sozialistische Regierung in   Sachsen.

Aber wir müssen doch, sollen wie wieder hochkommen, auch für die ärmere Bevölkerung Schweinefleisch haben; wir wissen, daß wir mit dem, was die Rindbieh- und Schaf bestände hergeben, nicht auskommen. Wir wissen: wenn wir ordentlich zu essen hätten, und uns nicht dauernd die Sorgen um den Lebensunterhalt quälten, fo fönnten wir mehr ar­Dresben, 7.   Dezember.( Eigener Drahtbericht des Ber- beiten und in der Arbeit mehr leisten; wenn wir mehr ar wärts".) Bei ben Beratungen über die Regierungsbildung in beiteten, so produzierten wir mehr: wenn wir mehr produ Safes in ben unabhängigen bas ministerium des zierten, so fönnten wir mehr Rohstoffe und Lebensmittel Jnnen eingeräumt worden, bas von Lipinski übernommen foufen; und wenn wir das könnten, so befämen wir ordent wirb. leikner(..) übernimmt das Kultusministerium, lich zu essen. Es kommt darauf an, sagen zu können: wir Jaedel(..) bas Arbeitsministerium. elb( S.B.D.), ber haben zu effen, deshalb.. ufm.! bisher Arbeitsminister war, erhält das Finanzministerium. Die abrigen Portefeuilles bleiben in ben bisheringen Händen. Ob Ge­nose Bud Ministerpräsident bleibt, ist noch unbestimmt.

Die Not der Beamten.

Wir können uns aber so einrichten, daß wir genug zu effen haben, mindestens viel mehr und viel b lliger als unter der heutigen Handhabung eines Teiles der Ernährungswirt. schaft. Wir können den größten Teil der obengenannten. Riesenmengen an Getreide und Kartoffeln der Be bölkerung zur Verfügung stellen, anstatt ihn den Die S.B.Draftion bes Reichstags hat in ihrer geftrigen Schweinen zu geben und trotzdem für die ganze Bevölke  Sigung befchloffen, bei ber bevorstehenden Debatte über die Errung das Notwendige an Fleisch erzeugen. Das Mittel dazu höhung der Teuerungsanlagen für die Beamten einen Ab- ist: Umstellung der Schweinewirtschaft auf änderungsantrag zu stellen, ber auch eine Erhöhung der Bus Schlachtung in ungemästetem Zustande unter Ber­Die Griechen wollen ihren Konftantin. fchläge zum Grundgehalt und Ortszuschlag bis zur mehrung der Schweine auf die den notwendigen Grenze von 8700 Mark Grundgehalt vorfieht. Wie wir weiter hören, Fleischbedarf dedende Anzahl. Es besteht die Tatsache, daß  Athen, 7. Dezember.( WTB.) Die Bolts abstimmung find bie Regierungsparteien durch die fefte Haltung der Obvs das Fleisch der Schweine vor der Mast periode un­in   Athen ergab 99 Prozent für und nur ein Brosent fition, bie fich unter feinen Umständen mit dem Beschluß des vergleichlich viel billiger zu erzeugen ist als in dieser; gegen die Rüdlehr des Königs Konftantin. Die Zahl ber timmaushaltsausschusses zufriedengeben will, fch wantenb geworden. und vor allem ift es im wesentlichen zu produzieren unter enthaltungen( allo der Renizeliften. D. Mcb.) ift ganz un Auch hie wollen jest eine mähige Erhöhung des Zuschlags aum Ausschaltung der Konkurrenz der Schweine mit den bebentend. Die Straßen find geflaggt und es herrscht eine fest Grundgehalt und Ortszuschlag vornehmen. Allerdings follen die Menschen im Verzehr von Getreide und Kartoffeln. Das. liche Stimmung. unverheirateten Beamten vollständig leer ausgehen. Jungschwein hat die größere Wachstumsenergie; das Jung