genommen.
Persönlich bemerkt Stegmüller Lörrach: Ich war als Straßenmeister im badischen Staatsdienste. Wir müssen jeden Feiertag als Arbeitstag berechnen, um zu dem budgetmäßigen Einnahmebetrag zu gelangen. Ich empfand das als einen staatlich allen Theilen Bayerns erlaubten Betrug, aber doch immerhin als Betrug, deshalb quittirte Genossen
ich den Staatsdienst. Dag und nichts anderes brachte ich im
badischen Parlament zur Sprache. ( Beifall.)
Bei der Abstimmung wird der Antrag 68 1: Das Verhalten des Dr. Rüdt bei der Ordensfrage im badischen Landtag entspricht den Prinzipien und der Gepflogenheit der sozialdemokratischen Partei nicht und spricht der Parteitag seine entschiedene Mißbilligung hierüber aus." angenommen.
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102. Parteigenoffen des 10. badischen Reichstags- Wahlkreises Rarlsruhe Bruchfal: 1. Der Parteitag möge dazu Stellung nehmen, wie fich die fozialdemokratischen Landtags- Abgeordneten bei der Abstimmung über den Gesammt- Etat zu verhalten haben.
erflären:
aus.
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pas Vereinsgesetz gestellt werden. Deshalb muß sich der Partei-| schen Verhältnisse aus, daß sie den Leuten schließlich nicht zu sich mit dem letzten Rettungsanter: Die Bayern sind eben tag auch den Beschlüssen der Landeskonferenz anschließen. verübeln sind. Alle Zweifel müßten sich leicht beseitigen lassen, dumm!" Erst wenn man mehrere Jahre bei uns gelebt hat, Mit großer Mehrheit wird Schluß der Diskussion an- wenn von unserer Seite erst eine Erklärung über unser lernt man einigermaßen unsere eigenartigen Verhältnisse, die Vorgehen vorliegt. Diese Erklärung ist nun in München auf in feiner norddeutschen Parteigruppe jo eigenartig sind, einiger dem bayerischen Parteitag erfolgt und zwar so ausführlich, daß maßen begreifen und ihnen Rechnung tragen. Wir sind ein wir etwas weiteres sagen zu müssen, faum noch erwarteten. Bauernland, unser Bolt ist kein lesendes Volt, es geht lieber in Der bayerische Parteitag, zur Hälfte so stark wie dieser, war aus Versammlungen, turz und gut, unsere Leute sind keine Politiker, besucht. Es waren einige die haarscharfe politische Distinktionen zu machen vermögen. G als Opponenten erschienen; bei der Ab- mag ja vielleicht auch noch die Zeit kommen, wo das„ echte Nordfimmung stellte ich euch noise, inftimmigkeit her: licht" auch bei uns seinen scharfen Schein zu verbreiten vermag, erhielten ein Vertrauensvotum, wie es großartiger aber zunächst sind unsere Leute noch Gemüthsmenschen und tennen nicht gedacht werden kann. Zum Ueberfluß wurden wir noch nur ein Entweder" oder ein„ Oder", ein Dafür" oder ein in die Parteileitung gewählt. Vielleicht 70 Rechenschaftsberichte Dagegen", sie würden es nicht verstehen, wie man bei der Aufwurden vor und nach dem Parteitag von unseren Abgeordneten befferung der bäuerlichen Verhältnisse für die Ausgaben, bei erstattet, in allen Versammlungen zeigte sich vollendete Ein- der Schlußabstimmung aber gegen die Ausgaben stimmen kann. ftimmigkeit. Nicht einmal ein Zweifel wurde über das laut, Durch unsere Stellung zu den Beamtenaufbesserungen und Anerregt zu haben scheint. Kurz, Sie deres haben wir uns die größten Sympathien erworben. Mit Antrag 68 11 und 69 gehen an die Neunerkommission. haben es mit dem, was zu Leichtigkeit aber würde man unsere Arbeit zu nichte machen Die Wahl dieser Kommission ist vollzogen; 213 Stimm- thun mit uns als Einzelpersonen, sondern mit der gettel wurden abgegeben, davon waren 2 ungiltig. Es erhielten bayerischen Sozialdemokratie. Die Gründe, warum diese Ein- abstimmung den Nachweis lieferten, daß wir zwar schöne Worte, mit der g Stimmen: Blo3 142, Roenen Hamburg 100, Hülle Erfurt müthigkeit vorhanden ist, brauche ich nicht zu erörtern. Das aber keine Thaten haben. Ich glaube, daß das ganz ähnlich in 95, Bettin Stuttgart 91, Birt München 89, Quart Protokoll des Münchener Parteitags ist in Ihren Händen, anderen Landestheilen liegt, ba aber die Sache für mich gefähr Frankfurt a. M. 86, Frau Ihrer Berlin 75, 2egien Ham hoffentlich haben Sie es auch gelesen. Jeder kann sich genau lich steht, so habe ich zunächst auch nur meine eigene Haut zu burg 78, Peus Dessau 84, Neumann 60. Weitere Stimmen unterrichten über die Angriffe, die wir erfuhren, und über wahren. Ich sage, wer das Volk gewinnen will, wer es politisch fallen auf Schmidt- Frankfurt, Jahn, Slomte, Paul und Pinkau. unsere Erwiderungen. Der Eindruck, den Sie aus der Lektüre ge- erziehen will, der muß ihm zunächst verständlich sein. Wir sind ie Frau Bettin bittet, von ihrer Wahl abzusehen, da sie noch in winnen, muß stärker wirken als die Worte, die ich in der kurzen nun der Meinung, daß unsere bisherige Taktik die richtige ge der Mandatsprüfungs- Kommission beschäftigt sei. Diesem Wunsche Zeit Ihnen hier sagen kann. Wir hatten, wie gesagt, nach unserem wesen ist, daß wir ihr die schönsten Erfolge zu verdanken haben. wird nachgekommen und an ihre Stelle tritt Neumann Parteitag gehofft, daß die Anträge, nachdem die Klärung erfolgt Kunert hat ja dieserhalb ein Kompliment gegen uns machen zu Elberfeld . ist, zurückgezogen werden würden. Das ist nun nicht der Fall. müssen geglaubt; ein fleineres Lob, aber etwas mehr Verständniß Es wird zur Erörterung der bayrischen Angelegen Ja, zu meinem Erstaunen bemerke ich, daß auch von anderer wäre uns lieber gewesen. Glauben Sie denn wirklich, wir seien heit geschritten. Zur Debatte stehen folgende Anträge: Seite förmlich etwas daran gesezt wird, sich zu versteifen darauf, so beschränkt, daß wir 7 Monate lang für die Propaganda, für tod 70. Die Parteigenossen in Berlin 1, 3 und 4, Halle die Angelegenheit zu einem gewissen zwangsweisen Abschluß zu die Agitation im Landtage arbeiten würden, um dann mit einem und Weimar : In Rücksicht darauf, daß die bayerischen Land- bringen. Genoffen, was soll ich Ihnen sagen? Ich bin in einer Schlage unsere Erfolge wieder zu nichte zu machen? Unfere tags- Abgeordneten für den Etat gestimmt haben, möge der gewissen Verlegenheit; wenn ich alles wiederholen follte, was ich Agitation foll uns das Bolt im wachsenden Maße erobern, Parteitag in einer Resolution die prinzipielle Stellung der Partei in München gesagt habe, würde mir selbst das Glend ankommen darauf ist unsere Politik gerichtet. Da ist es thöricht, von uns zu den Gesammtetats der Landtage festsetzen. ( Heiterkeit). Nur einige Streiflichter will ich auf die Sache zu verlangen, wir sollten unsere Taktik nach den Verhältnissen 75. Parteigenoffen in Hanau : Der Parteitag möge be- werfen, damit nicht hintennach gesagt werden kann, wir hätten einrichten, wie sie bei Ihnen sind und nicht nach unseren eigenen. schließen: In allen gesetzgebenden Körperschaften, in unsererseits irgend etwas verabsäumt, es zur Klärung zu Welche Kenntnißlosigkeit über bayrische Verhältnisse herrscht, welchen Parteigenoffen als Vertreter der Sozialdemokratie bringen. Im Genossen Kunert habe ich wohl das Bergnügen, dafür lieferte vor furzem der„ Borwärts" ein Beispiel, als er gewählt find haben dieselben nur solchen Geld- den Parvus der Neuen Zeit" zu begrüßen. Was er hier vors in einem Leitartikel über die Kriminalstatistik bemerkte, daß die forderungen zuzustimmen, die zu Kulturaufgaben und trug, war in der Hauptsache Wiederholung des Parvus- Artikels. Süddeutschen bekanntlich roher und unkultivirter seien als die gemeinnützigen Zwecken bestimmt sind. Bei Abstimmungen über Wir haben flargelegt, daß in unserem Budget Militärausgaben Norddeutschen ( Heiterkeit). Genossen, Sie mußten doch frugig werden, Gesammt- Etats, in welchen Forderungen enthalten sind, welche gar nicht enthalten sind. Kunert zieht sich deshalb hinter die als Sie die vollendete Einstimmigkeit der bayrischen Genossen erfuhren, der heutigen Gefellschaft die Mittel gewähren zu ihrer weiteren Watrikularbeiträge zurück, aber mit den Matrikularbeiträgen die doch auch aus verschiedenen Elementen sich zusammenfeßen. Mor Existenz und zur Bekämpfung des um seine Befreiung haben wir nur die Rechnung zu bezahlen, die uns das Reich gen beginnen wir mit der Agrarfrage. Alle, die wir hier sind, ringenden Proletariats, haben die Parteigenossen mit Rein zu präsentirt. Man hat nun die ganze Angelegenheit als eine wollen wir die Bauern erobern, das Landvolt haben. Eine der ftimmen. speziell bayerische hingestellt; das ist ganz falsch, denn ebenso allerersten Voraussetzungen für jede Landagitation aber ist das 76, Parteigenoffen in Bochum : Der Parteitag möge den wie wir haben sich seit Jahren die Badenser, die Heffen ver- Erlernen der Eigenart des Volkes und des entsprechenden Landesfozialdemokratischen Abgeordneten des bayerischen Landtages be halten, ohne daß die Parteigeuoffe etwas davon gemerkt haben. theiles. Es wäre ein außerordentlich schlechter Anfang für unsere züglich deren Haltung bei der Abstimmung über den Gesammt- In der That ist die Abstimmung über das Budget in den Land- Landagitation, wenn man hier mit einem Akte falfcher Einheite Etat eine Rüge ertheilen, und einen Beschluß fassen, der einer tagen etwas ganz anderes, als die Abstimmung im Reichstage. lichkeit beginnen wollte. Falsche Einheitlichkeit, sage ich, eine Haltung dieser Art für die Zukunft vorbeugt. Die Antragsteller haben sich die Sache so vorgestellt, als ob derartige papierne Einigkeit, dieses mechanische Schablonifiren und die Einzellandtage die großen prinzipiellen Fragen au be- Uniformiren erscheint mir als ein Einfluß des gut altpreußischen rathen hätten; das ist ganz falsch. Der Reichstag Korporalgeistes( Unruhe), und gerade diese Eigenschaft ist es, die ist der Ort, wo die Prinzipienfragen, der Geist der Politik, preußische Herrschaft so allgemein in Deutschland verhaßt ge= festgestellt werden, die Landtage haben nur die Konsequenzen macht hat.( Sehr richtig.) Hüten wir uns, daß dieser Geist uns daraus zu ziehen; wir sind demnach auch viel weniger frei, als auch unsere Verhältnisse vergiftet!( Widerspruch.) In bezug auf 113. Die Unterzeichneten beantragen, der Parteitag wolle im Reichstage, wir haben Verwaltungspolitik, aber nicht die das Prinzip und die allgemeine Tattit für die Reichsangelegen Politit der großen Grundgesetze zu treiben. Genosse Kunert hat heiten ist der Parteitag souverän, aber soweit die Taktik bie einzelnen In Erwägung, daß die grundsätzliche Bekämpfung der nun eine ganze Anzahl von Einzelheiten vorgeführt, aus denen Landesangelegenheiten betrifft, ist sie naturgemäß Sache der Partei des herrschenden Gesellschafts- und Staatsordnung aus der Geser dann, genau so wie der Parvus- Artikel, einen Prinzipienbruch betreffenden Landes. Zu was find die Parteitage in den einfammtthätigkeit der Partei hervorgeht; und Programmverrath herausdestillirte. Ich kann natürlich nicht zelnen Ländern überhaupt blos ba? Sollen sie nur eine bequeme in weiterer Erwägung, daß die Gesammtabstimmung über die auf alles eingehen, nur einiges will ich herausziehen, man wirft Berwaltungsschule für die Berliner Parteiverwaltung sein? Die Finanzgesetze der Einzelstaaten eine reine 3wed mäßig- uns die Grundsteuerbewilligung vor; die soll den Bauern be- vorliegenden Anträge wollen für alle gufunft eine fefte eiferne teitsfrage ist, welche nach den örtlich und zeitlich drücken, aber die Grundsteuer ist die einzige Steuer, die die Regel geben. Wo soll da das Ende sein? In den einzelnen gegebenen Umständen zu beurtheilen ist, sowie in Hinblick auf Bauern zahlen. Stimmen wir gegen die Grundsteuer, so wälzen Ländern haben wir häufig verschiedene Interessen. Wenn die die am bayerischen Parteitage gegebenen Darlegungen: wir 80 pet. der Steuern von den Bauern ab auf die Bevölke- Revolution einmal kommt, ist das ja freilich etwas anderes. So find die von Berlin 1, 3, 4, Halle, Weimar , Braunschweig und rung des ganzen Landes. Aehnlich liegt das bei der Haussteuer, haben wir in Bayern ein anderes Unterstützungswohnsitz Gefeh Hanau gestellten Anträge als erledigt zu betrachten. die nach Kunert und Parvus jede Hütte belastet. Nun bin ich als Sie. Wir haben uns oft miteinander geftritten, weiches beffer Dertel- Nürnberg . Eduard Schmidt. Albrecht Fülle. J. Bräu, auch Besitzer einer Hütte und gerade nicht einer kleinen und be- ist. Ebenso gut tönnten Sie auf den Einfall kommen, uns vor Seidl. Reichsrath. M. Schmidt. R. Opificius. AD. Ged. zahle nur 98 Pf. Haussteuer( Heiterkeit). Aus der Haussteuer zuschreiben, unser Heimathsrecht aufzugeben. Ein anderer Fall: Th. Luz. Opficius- Pforzheim. Dr. Rüdi. A. Krohn. tommen im ganzen nur 700 000 M. heraus. 218 Runert mir auf dem vorigen Parteitag vertrat Bebel die merkwürdige Bolitit, Müller- Arheilgen. Gramer- Darmstadt . Orbig- Gießen. H. Prinz. Punkt für Punkt, natürlich in höflichster Form, Parteiverrath vor- es wäre eigentlich besser, wenn die ganzen Einzel- Landtage be Galm- Seligenstadt . Dch- Langen. J. Orb. Stücklen- Hof. warf, tam ich mir recht efelhaft vor, weil ich als alter feitigt wären. Bebel tann für diese Ansicht vielleicht die Majorität M. Ernst. Karl Greß. Friedr. Zid. Breder- Augsburg . Birk. Politifer nach fiebenmonatlicher intensivster Arbeit nicht gewußt finden und nun von uns verlangen, wir sollten für die Aufhebung Kölblinger. Müller. Klemens. Bamberger . Wiemer. hätte, was ich schließlich hätte thun müssen. Wir sollen durch unseres Landtages ftimmen.( Widerspruch Bebels.) Die SchlußMößinger. die Budgetbewilligung der Regierung ein Vertrauensvotum folgerung ist nicht im Entfernteften so gewagt, wie wir sie von Dir and 114. Der Parteitag wolle erklären: Es ist Pflicht der parlamen ausgestellt baben! Rufen Sie die Minister an, ob unsere Reden, gewohnt sind.( Unruhe.) zu welchen Konsequenzen der Bebeltarischen Vertreter der Partei, wie im Reichstag so in den Land- ob unsere Initiativanträge, und wir haben fleißiger gearbeitet, sche Antrag führt, dafür nur ein Beispiel noch: Gestern fragte tagen Uebelstände und Ungerechtigkeiten, die in dem Klassen- als alle anderen Abgeordneten zusammen, ein Vertrauensvotum ich den Genoffen Jöst, warum sie im hessischen Landtag für das charakter des Staats wurzeln, der nur die politische Organisations. für die Regierung gewesen sind, wir haben die rücksichtsloseste Budget gestimmt hätten. Sehr einfach, erwiderte er, beim Finanzform für die Wahrung der Interessen der herrschenden Klassen Kritik geübt, wir haben die Minister, soweit das nöthig war, gesez hatten wir zwei Vorlagen, die Rechte wollte noch höhere ist, mit aller Schärfe zu kritisiren und zu bekämpfen, es ist weiter persönlich angegriffen, wir haben gegen das ganze Ministerium Steuern bewilligen, als die Regierung selbst beantragt hatte. Pflicht der Vertreter der Partei, alle geeigneten Mittel zu er- gestimmt. Grillenberger hatte ihnen erklärt, daß wir gegen alle Wenn wir nicht für das Regierungsbudget geftimmt hätten, greifen, um bestehende Uebel zu beseitigen und andere Zustände das größte Mißtrauen haben und nun soll auf einmal die Ab- müßten wir mehr Steuern bezahlen. Wenn Sie den Bebel'scheen im Sinne unseres Programms zu schaffen. Da ferner die Nestimmung über das Finanzgefeß ein Vertrauensvotum sein. Wir Antrag annehmen, würden Sie also in bestimmten Fällen den gierungen als Leiter von Klaffenstaaten die sozialdemokratischen bestreiten nicht, daß die Ablehnung des Gesammtbudgets eine Landtags- Abgeordneten unserer Partei verbieten, für niedrigere Bestrebungen auf das heftigste bekämpfen und jedes Mittel, das scharfe Waffe, die scharfste vielleicht ist. Aber es ist wie mit der Steuern den Ausschlag zu geben. Kurz, ich und mit mir alle ihnen zweckmäßig erscheint, ergreifen, um die Sozialdemokratie, großen Trommel, rührt man diese immerfort, so geht jede Nüance, bayerischen Genossen halten jede Bindung für alle Zukunft für wenn möglich, zu vernichten, so ist die nothwendige Folge, daß jede Melodie verloren. Machen wir einmal von der Budget unnatürlich, unpolitisch und vollkommen haltlos. Deshalb haben die Vertreter der Partei in den Landtagen den Regierungen ein verweigerung Gebrauch, so macht das Eindruck, aber je öfter wir uns alle sehr gewundert, daß zu den anderen AnZeichen des Vertrauens nicht geben tönnen. Und da die Bes wir es thun, desto mehr verwischt sich der Eindruck. Im Falle trägen der Antrag Bebel willigung des Gesammtbudgets als Vertrauensvotum gilt, in der eines Verfassungsbruches, da ist der Augenblick gekommen, die verehrliche Parteivorstand selber Stimmen gewonnen hat. gekommen ist, für den ber Gesammtabstimmung gegen das Budget zu stimmen haben. fchärfste Waffe in Anivendung zu bringen, aber man darf sie( Obo!) Ach, machen wir uns doch nichts vor!( Heiterfeit.) Auer, Bebel und Genossen. nicht vorher stumpf machen. Aber da tommt man mit der Haben's doch die Sekretäre selber herumgetragen( Heiterkeit). Mille Berlin zu Antrag 70: Die bayerischen Landtags Prinzipienirage! Es ist eine alte Geschichte, je weniger man Es ist erstaunlich, daß alte Politiker diesen Antrag einbringen Abgeordneten haben sich bei ihren Etatabstimmungen in einer Weise Gründe vorzubringen vermag, desto mehr hängt man das Prinzip fonnten. Die erste Regel für einen Politiker ist doch, sich niemals verbalten, die nicht in Uebereinstimmung ist mit unseren sonstigen beraus, denn man weiß, an das Prinzip traut sich niemand freiwillig auf zweifelhafte Angelegenheiten einzulaffen, die zu Bepflogenheiten. Wenn nun auch die bayerischen Genossen sich heran. So stellt denn zum Beispiel der Parvusartikel, aber auch fchiefen Situationen führen müssen. Das thut man nur ge Don taktischen Gründen haben leiten lassen, so können es doch der Antrag Bebel und Genossen die Sache so dar, als ob es zwungen. Hier lag aber tein muß vor. Gestern sprach ich mit fehr viele Genossen nicht begreifen, wie man bei Abstimmungen geradezu das Kennzeichen der wahren Sozialdemokraten sei, das einigen Delegirten, die den Antrag unterschrieben haben. Sie über den Gesammtetat auch Mittel für offenbar tulturfeindliche Gesammtbudget abzulehnen; aber ich erinnere nur daran, daß fagten: ja, wenns auf uns angekommen wäre, wir würden es 3wecke bewilligen tönne. Um jeder Mißstimmung in weiten nicht blos ausländische Liberale, sondern auch deutsche Fort - nicht gethan haben; aber da die Sache aufs Tapet gekommen Kreisen vorzubeugen, muß der Parteitag das Berhalten der schrittler wiederholt diefelbe Tattit geübt haben, ohne dadurch zu war, waren wir gezwungen, es zu thun.( Rufe: Namen nennen!) bayerischen Genossen tadeln. Sozialdemokraten geworden zu sein. Früher spielte in Wenn sich jemand an führender Stelle befindet, soll er sie nicht Kunert Halle zu Antrag 70: Wenn ich den bayerischen den Röpfen der Sozialdemokraten die Steuerverweigerung dazu anwenden, iede Thorheit, die auftaucht, zu vertiefen und Abgeordneten auch für ihre Thätigkeit meine Anerkennung aus eine hervorragende Rolle, fie war gewissermaßen die festzulegen. Laffen Sie es bei Ihrer Abstimmung so, wie spreche, fo liegt bei ihrer Abstimmung über ihren Gesammtetat rothe Kravatte des echten Sozialdemokraten, jetzt scheint die es bei uns gewesen ist, und wie es trotz aller einzelnen doch ein Verstoß gegen unser Programm, vor. An einzelnen Budgetverweigerung die Rolle der rothen Kravatte übernehmen Erklärungen bleiben wird: so nämlich, daß die Gesamints Posten weist Kunert nach, daß hier die Etatsforderungen gemäß zu sollen Bebel hat aber in Erfurt , als man die Taktik zwischen abstimmung über das Budget in den Einzelstaaten teine Prinzipien, den Bestimmungen unseres Programms nicht hätten bewilligt wer- links und rechts festlegte,- rechts" das war nämlich ich sondern eine taktische Frage ist. Verlangen wir in Bayern etwa, den dürfen. Es ist flat, daß nicht drei rothe Heller von diesem ausdrücklich erklärt, daß wir im Reichstage nur deshalb gegen daß das, was wir thun, ausgedehnt wird auf die ganze Partei? Etat hätten bewilligt werden dürfen, geschweige 330 Millionen. den Etat stimmen, weil vier Fünftel von ihm, was zwar nicht Fällt uns gar nicht ein, wir wollen blos unsere Ruh haben. Man fann nun sagen, daß in der Theorie das ganz schön sei, aber ganz richtig ift, Militärausgaben ausmachen. Das ist in der( Große Heiterkeit.) Haben Sie je erlebt, daß wir Süddeutschen nicht in der Praxis. Jft aber die bayerische Praxis richtig, so gehört hat ein ausschlaggebender Grund. In den Einzellandtagen ist uns als Benforen der Partei aufgespielt und den Rothstift in das Programm in den Papierforb. Ich kann nicht das Mißtrauen es aber gerade umgekehrt. Hier haben wir keine Militärausgaben. die Hand genommen hätten? Meinen Sie, es hätte uns an unterdrücken, daß die Bayern ihre Praxis zur Erzielung äußerer Die kulturellen Ausgaben überwiegen und wachsen immer mehr. Material gefehlt? Onein! Die Berliner hätten uns am allerEriolge angewandt haben. Wenn wir nicht aus eigener Kraft Wir bewilligen nun im allgemeinen Ausgaben für tulturelle erften etwas geliefert.( Heiterkeit.) Wir sagen uns aber: das Stimmen gewinnen tönnen, so thun wir beffer, auf sie zu ver- 3wecke, bei uns für die Bauern und für anderes und dann Kind lernt eben nur laufen, indem es hinfällt. Die Erfahrung zichten. Unsere Partei dekretirt Niemandem etwas und will auch sollen wir auf einmal beim Numensaufruf die rothe Kravatte der allein lehrt. So wenig wir uns also hineinmischen, so wenig den bayerischen Abgeordneten nichts dekretiren, aber das Sturm Budgetverweigerung ausstecken? Wenn wir nicht durch unsere sollten Sie es thun uns gegenüber bei den vitalsten Intereffen banner unferer Partei muß auch von den bayerischen Abgeordneten Gesammtthätigkeit den prinpipiellen Standpunkt gewahrt haben, unserer Partei. In Heffen und Baden gefchieht feit Jahren hochgebalten werden. wir nicht fortwährend kritisiren und Propaganda dasselbe und kein Hahn hat danach gekräht. Warum haben Den Antrag 75 begründet Meyer Magdeburg: Der getrieben haben, dann wird uns auch die Schluß- Sie denn da nichts gesagt? Warum ist denn nie auf Parteitag muß ausdrücklich feststellen, daß das Programm von abstimmung nicht den Nimbus des echten und wahren Sozial einem badischen Parteitage die Sache zur Sprache ge allen unseren Vertretern strikte innegehalten wird. demokraten zu verleihen vermögen. Die ganze Thätigkeit, unfere tommen? Erft von Berlin aus mußte es fommen, wo alles Gute Kritit Tag für Tag ist es, die unseren prinzipiellen Standpunkt herkommt.( Seiterkeit.) Wir, und ich bin ausdrücklich beauftragt, es charakterijirt, nicht aber das Symbol der Schlußabstimmung, die hier zu erklären, wir finden in Bayern , daß Sie sich seit Jahren nur eine reine tattische Frage ist. Dieser Ansicht bin aber nicht mehr als gut ist an uns reiben, und daß es gut wäre, wenn Sie blos ich für meine Person, sondern die bayerische Gesammt damit aufhören wollten. Ich warne Sie davor, einen haltlosen partei. Sie ist überzeugt, daß von der Budgetverweigerung nur Beschluß zu fassen, der nur die Quelle fortwährender Zwietracht v. Vollmat: Genossen! Ich muß Ihnen in meinem und im äußersten Falle Gebrauch gemacht werden darf. Die Nord- werden muß und zwar aus reinem Uebermuth. Ich sehe in dem im Namen der anwesenden bayerischen Delegirten zunächst ge- deutschen werden das freilich nicht ohne weiteres versiehen, und Antrag wieder den alten Geist, der alles auf die Spize treiben stehen, daß es uns sehr in Verwunderung feht, daß die früher selbst für Norddeutsche, die unter uns ansässig sind, dauert es will, und der in früheren Tagen schon mit dem Feuer gespielt gestellten Anträge überhaupt hier noch zur Berathung gestellt sehr lange, ehe sie sich in unsere bayerische Art hineinzufinden hat. Ich wünsche, er ließe endlich sein Treiben. werden. Als die ersten Angriffe in den verschiedenen Gegenden vermögen. Zunächst glauben sie, daß sie erst von Norddeutsch- Bebel'schen Antrag im Einzelnen betrifft, so sind seine zwei ersten Deutschlauds gegen uns erfolgten, da haben wir uns gefagt, es land die Wahrheitsbotschaft zu bringen vermögen, und wenn die Abfäße eine Sammlung von Gemeinplägen. Was wir uns längst spricht sich in ihnen eine so völlige Sachunkenntniß der bayeri Bayern nicht gleich so in einem Hui alles begreifen, so helfen sie an den Schuhen abgelaufen haben, wird uns als neueste Weis
was hier so großen wir Bayern Ihnen hier sagen, nien tönnen, wenn unsere Gegner unter Bezugnahme auf die Schluß
Den Antrag 76 begründet Möller Bochum. Den Antrag 102 Absatz 1 begründet Lieber Bruchsal : Ein Mißtrauensvotum zu ertheilen ist nicht nöthig, denn ich hoffe, daß, nachdem der Parteitag gesprochen hat, die bayerischen Abgeordneten in Zukunft sich danach richten werden.
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