Gewerkschaftsbewegung

Forderungen für die Arbeitslosen.

Die Gewerkschaftstommission und das Afa- Orts­artell hielten am Montag in der Neuen Welt eine Versamm­lung der Betriebsräte ab mit der Tagesordnung: Die Wirt schaftskrise und die Arbeitslosenfrage. Der Re­ferent Dr. Herz( USP) behandelte das Thema in einem andert halbstündigen Vortrage, an dessen Schluß er die in einer Resolution der Versammlungsleitung aufgestellten Forderungen für die Arbeit lojen vertrat. Dann hielt der Kommunist Heckert, der auf An­trag seiner Freunde mit 150 gegen 141 Stimmen als Rorreferent aufgestellt war, eine fünfviertelstündige Propagandarede nach dem Beitmotiv: Was hier zur Linderung der Not der Arbeitslosen vor­geschlagen wird, ist wertlos, das Proletariat muß die wirtschaft­liche und politische Macht erringen, und das fann gelingen, wenn sich die 10 Millionen Arbeiter einig sind. Das klingt aus dem Murde eines Kommunisten wie Hohn, denn sie sind es gerade, die jeden Ansatz zur Einheitsfront der Arbeiter zerstören.

wollen.

Lohnforderungen der Hochbahnangestellten.

Englische Kohle für Deutschland  .

Wer zahlt den höchsten Preis?

erflärte, wenn bie Frage nicht in den nächsten Tagen befriedigend| effen wurde 1851 unter dem Namen Kölner   Bergwerksverein ge gelöst werde, solle in den Betrieben darüber abgestimmt werden, gründet und 1912 mit der Bergbaugesellschaft Neuessen fufioniert. ob die Arbeiter und Angestellten noch ferner Nachtarbeit leisten Das Aktienkapital beträgt 45 Millionen. In den letzten 22 Jahren wurden 700 Prozent Dividende insgesamt ausgeschüttet. An dieses Rohlen edhenunternehmen gliedert sich jetzt nun das mächtige Eisen- und Stahlwerk Hoesch in Dortmund  , ge Kein Verkehrsunternehmen in Berlin  , auch nicht im Reiche, gründet 1873. floriert so gut wie die Hoch- und Untergrundbahn. Spateifensteingruben, Hochöfen, Stahlwerke. Maschinen­Es besitzt einige Kohlenschächte, vor allem aber Schmunzelnd sehen Direktoren und Aktionäre zu, wie täglich die fabriken; das Aftienfapital beträgt 40 Millionen, in den letzten Einnahmen ins Riefenkafte steigen und freuen sich im Stillen auf 15 Jahren wurden 300 Proz. Dividende ausgeschüttet. die Dividenden. Wie aber sieht es in den Kreisen der angestellten Handwerker und Arbeiter aus? Ihr Einkommen reicht bei weitem nicht an das Eristenzminimum heran. Immer mehr müssen sie zusehen, wie sie bei ihrer Hände Arbeit tiefer und tiefer zum Lumpenproletarier herabsinken. Der weitaus größte Teil England on furriert mit Amerika   um den Absatz von muß, um sich über Wasser zu halten, noch nebenbeschäfti. Kohle in Deutschland  . Die seit dem englischen Streik einsehende gung annehmen und somit zum Lohndrücker der eigenen Klassen- Produktionssteigerung drängt England immer mehr, seine genossen, wie es z. B der Portierstreif bewiesen hat, werden. alten Verbindungen mit Hamburg   aufzunehmen. Auch die eng­Mit diesen Zuständen befaßte sich eine vom Betriebsrat ein- lische Schiffahrt drängt nach Fracht. Da die Weltmarktkohlenpreise berufene Vollveriammlung. Einmütig brachten die Ver- stark gefallen sind, ist die Hamburger Börse   noch schwach, da mit wei­sammelten zum Ausdruck, daß sie sich mit allen ihnen zu Gebote teren Preissenkungen gerechnet wird. In dem Maße, wie der fran­stehenden Mitteln wehren werden, um nicht die Verhältnisse der zösische Rollenbergbau sich erholen wird, wird auch Frankreichs   Be­Nach den langen Reden und bei der im Saale   herrschenden Stricgszeit einreißen zu laſſen. Sie beauftragten den Betriebsrat, darf sich verringern. Der Kohlenmarki dürfte also in absehbarer den Deutschen   Transportarbeiterverband und den Deutschen Metall­eisigen Temperatur hatte die Versammlung feine Lust zu dis- arbeiterverband, neue Lohnforderungen zu stellen und ab Beit ein erheblich verändertes Gesicht zeigen. futieren. Ein Redner rügte, daß die Betriebsräte zusammenberufen 1. Januar 1921 vor fein Mittel zurüdzuschreden, um aus der Not werden, um allgemeine Reden anzuhören, anstatt sich über die Ver- und dem Elend herauszufommen. hältnisse in den Betrieben auszusprechen. Die Diskussion wurde Ferner nahmen die Versammelten Kenntnis von den Absichten bertagt, sie soll in einer Vormittagsversammlung stattfinden. Der des Arbeitgeberverbandes der deutschen   Straßenbahnen. Klein­Aus Prag   meldet die Frankfurter Beitung": Die Buderber Teil der Resolution, der sich auf die Arbeitslosen forde. bahnen und Privateisenbahnen, dem auch das Hochbahnunternehmen handlungen in Frankreich   wegen Verkaufs von 100 000 Tonnen tungen bezieht, wurde einstimmig angenommen. Die Forde- angeschlossen ist, die Arbeitszeit zu verlängern und die Verkehrs- Buder wurden abgebrochen, weil Frankreich   zu niedrige Gebote betriebe von der gefeßlichen Festlegung der achtstündigen Arbeits- machte. rungen sind: zeit auszuschließen. Die Hochbahner erklären sich einmütig Ginmalige Bahlung an die Arbeitslosen von 150 m. bei mit den übrigen Verkehrsarbeitern Deutschlands   solidarisch und fechswöchiger, 300 m. bei vierieljähriger, 400 M. bei halbjähriger, werden sich unter feinen Umständen eine derartige Ausnahme­500 M. bei dreivierteljähriger Arbeitslosigkeit. Bei den Inva- behandlung gefallen lassen. Um ihren Willen durchzusetzen, fordern Tiden soll die Rente und die Erwerbslosenunterstüßung zu fie alle Kollegen und Kolleginnen auf, sich geschlossen einer freien sammen die Säße der erhöhten Arbeitslosenunterstüßung er- Gewerkschaft anzuschließen. reichen. Die von den Arbeitslosen zu versorgenden erwachsenen Angehörigen und Frauen sollen die Hälfte, Kinder unter 18 Jahren ein Viertel der vorgenannten einmaligen Unter­Seit 1. Oftober befinden sich die Berliner   Angestellten des stützung erhalten. Die gegenwärtige Erwerbslosen Gastwirisgewerbes in Lohndifferenzen. Nach dreimona tigen Verhandlungen sind mit den Arbeitgeberorganisationen Tarife unterstüßung ist um 50 Prozent zu erhöhen. Den verträge zum Abschluß gekommen. Die Verhandlungen mit der Kindern der Arbeitslosen soll in der Schule Frühstück und Lokalkommission der Berliner   Gastwirte find am Sonnabend nacht Mittagessen, den Kindern bis zum sechsten Lebensjahre Mitch abgebrochen worden. Die Arbeitgeber erklärten, daß sie Mon­Lo stenlos verabfolgt werden. Die Arbeitslosen und deren Fa tag, Dienstag und Mittwoch Versammlungen ihrer Auftraggeber milienangehörigen sollen mit billiger warmer Winters einberufen haben. Mittwoch, den 22. Dezember 1920, abends fleidung in besonderen Fällen unentgeltlich 10 Uhr, wollen sie eine endgültige Erklärung abgeben, ob sie bersorgt merden. Die Arbeitslosen, die einen eigenen Hausstand haben, von ihren Forderungen abzugeben und sieht dem Kampf mit Ruhe Fahrpersonal gekündigt. Der Betrieb wird wahrscheinlich bis den Tarifvertrag unterzeichnen. Die Gehilfenschaft ist nicht gewillt, Die Große Kaffeler Straßenbahn A.-G. hat ihrem gesamten sollen mit billigem Heizmaterial beliefert und ungenügend entgegen. In Frage kommen zirka 2000 Betriebe. Ser zum neuen Jahre ruhen. Die Forderungen des Personals sind mit ausgenutzte größere Wohnungen für die Wohnungslosen bereits Zentralverband der Hotel  -, Restaurant- und Kaffee angestellten, den Betriebsernnahmen nicht in Uebereinstimmung zu bringen. gestellt werden. Die organisierte Arbeiterschaft wird aufgerufen, Zweigverein Berlin   hat für Mittwoch, den 22. Dezember, nachts Das vorjährige Geschäftsjahr schloß bereits mit 424 270 Mt. Ver ihre ganze Kraft einzusehen für die Ueberwindung des 12 Uhr, in folgenden Lokalen: 1. Kaffee Stern, Oranienburger Tor, I ust ab. Kapitalismus   und die Verwirklichung des So. 2. Residenz- Festsäle, Landsberger Str. 31, 3. Berliner   Vereins­zialismus. Die Gewerkschaftskommission und das Afa- Orts- und Konzertsäle, früher Arminhallen, Kommandantenstr. 58/59, fartell werden aufgefordert, diese Forderungen den zuständigen Versammlungen einberufen. Ist die Erklärung der Arbeitgeber Stellen des Reiches und der Stadt Berlin   zu unterbreiten und auf nicht befriedigend, so ist nicht ausgeschlossen, daß der sofortige Streit beschlossen wird. deren Erfüllung zu drängen.

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Differenzen im Gastwirtsgewerbe!

35 Broz. Dividende und Gratisaktien. Die Maschinenbauan­stalt Kirchner u Co. A.-G. in Leipzig   Sellerhausen erhöht die Divi. dende für 1919/20 auf 35 Proz.( i. V. 4 Proz.) für die Stamm­attien. Außerdem soll aus den Handelsgewinnen auf je drei alte eine neue Gratis aftie gegeben werden.

Berfütterung von Hafer. Unternehmer landwirtschaftlicher Be. triebe dürfen nach einer neuen Verordnung ihren selbstgebauten Hafer der Grnte 1920 an das im Betriebe gehaltene Vieh ver­füttern, soweit sie ihn nicht nach den Bestimmungen der Reichs­getreidestelle über die Mindestablieferungsschuldigkeit von Hafer abzuliefern haben.

Einfuhrerleichterungen. Von jeßt ab dürfen nach amtlicher i den ohne die vorgeschriebene Einfuhrbewilligung eingeführt Bekanntmachung Buchweizen, Hirse, Lupinen und

werden.

Schuh- Börsen- Bericht der Berliner   Montags- Schuhbörse, Neue Friedrichstr. 35( Haverlands- Festsale): Das Angebot entsprach der augenblicklichen Lage, die Nachfrage war groß nach besseren Filzartifeln und Straßenschuhwerk, die Preise halten sich auf der Höhe des vergangenen Monats. die Umsäbe waren größer D. W. F. Kugel und Kugellagerfabrik( Wittenau  ). Diejenigen als an vergangenen Montagen, der Besuch war starf, die Schuh­Kollegen, die am 12. Dezember noch bei der Firma beschäftigt und, modenschau beginnt am 17. Januar 1921. Lohnarbeiter waren, haben nach Vereinbarung zwischen Metall­arbeiter- und Industriellen- Verband Anspruch auf die erste Rate 23. Dezember 1920, mittags 12% Uhr, in der Kantine statt. Der der Pausenabgeltung. Die Auszahlung findet am Donnerstag, oen Betriebsrat.

Aus aller Welt.

Sittlichkeitsverbrechen eines Arztes. Der Arzt Dr. Mendel­fohn in Stolp   wurde wegen Sittlichkeitsverbrechen an Batien tinnen vom Schwurgericht zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.

Sabath teilte mit, daß sich die Gewerkschaftskommission in­folge des Beschlusses der vorigen Versammlung wegen 8ahlung eines Zuschlages für die infolge der Strom rationierung verordnete Nachtarbeit an die Kohlen­stelle in den Marken gewandt hat, die sich aber als unzuständig in Lohnfragen erklärt. Die Hauptstelle der Arbeitgeberber bände, an die sich die Gewerkschaftsfommission ebenfalls gewandt Mord. Auf der Landstraße von Duderstadt   nach Werghanfen hot, antwortete, die Arbeitgeberorganisationen ständen einmütig aufstüßung für stellungslose Wertmeister bringt der Be- tung von unbekannten Tätern erstochen. Ob Racheakt oder Naub­Weihnachtsunterstübungen und besondere Notlagen unter in Hessen   wurde am Sonnabend abend der Studienrat Har dem Standpunft, daß sie einen Ausschlag für die Nachtarbeit nicht airf X, Geschäftsstelle Berlin   des Deutschen Werfmeister- Verbandes, mord vorliegt, konnte noch nicht festgestellt werden. gewähren können, da die Umstellung der Betriebe auf Nachtarbeit für seine Mitglieder noch in dieser Woche zur Auszahlung. Gezahlt nicht im Interesse der Arbeitgeber, sondern mit Rücksicht auf den Rohlenmangel im Interesse der Allgemeinheit erfolgt jei. Deshalb önnten die dadurch entstehenden Kosten nicht den Arbeitgebern allein auferlegt werden, sondern Arbeiter und Arbeit. Auf offener Straße ausgeraubt wurde der Inhaber einer Sa a r geber müßten die notwendigen Opfer bringen. Unter diesen Um­brüder Geldwechielstube auf dem Nachhausewege in der ständen sei eine Verhandlung über den geforderten Zuschlag aus. Gärtnerstraße. Es stürzten drei Männer auf ibn ein, ichlugen ibn fichtslos. Die Gewerkschaftsfommission hat sich schließlich an au Boden und entrissen ibm seinen Handkoffer, in dem sich folgende das Reichsarbeitsministerium gewandt, welches versjugen Summen befanden: 23 000 französische Franken, 26 Dollarnoten, wird, die Arbeitgeberorganisation zu Verhandlungen zu bewegen. 19 000 M. vanziamartscheine, 25 000 M. Fünfzigmartscheine, einige Taufend Mart fleme Geldicheine, 131 belatie Franten iowie Welchen Erfolg dieser Versuch haben wird, ist noch nicht abzusehen. einige Hundert Luremburger Franken. Die Täter sind uner Die Versammlung naban die ablehnende Haltung der Arbeit- Die außerordentliche Generalversammlung des Köln  - Neueffener tannt entkommen. geber mit Entrüstung auf und empfahl den Arbeitern, vor Bergverksvereins hat den Interessengemeinschaftsver­Regelung der Zuschlagfrage sich auf weitere Umstellungen auf Nacht- trag mit dem Eisen- und Stahlwerk Hoesch genehmigt. Der Verantwo. für den redaft. Teil Dr. Werner Beifer, Charlottenburg  : für Anzeigen: arbeit nicht einzulassen. Friz Schmidt vom Asa- Bund Köln- Neuessener Bergwertsverein in Essen  - Alten- Free, Herlin, Bering. Sorwärts. Herlag 6. m. b... Berlin  . u Berinasanitalt Baul Singer

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