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Zranzosisthe Aeujahrsprotestnote. Berliu, 31. Dezember. (WTB.) Wie der deutsche Lot- schafter in Poris mitteitt, ist ihm heute eine Note der französischen Regierung zugegangen, in der die Behauptung ausgestellt wird, daß Deutschland in einer Reihe wesentlicher Punkte- gegen die in Spa übernommenen Verpflichtungen verstoßen habe. Die Note schließt: Die Französisch« Regierung«immt, soweit sie beteiligt ist. schon jetzt Akt von diesen Verstöße«, die Deutschland gegen die feierlich übernommenen Verpflichtungen begangen hat, die Alliierten Regierungen werde« über diese Verstöße zu besiudeu haben." Hierzu bemerkt WTB. halbamtlich: Nach dem Protokoll von Spa sollten die Kontrollkommissionen dar- über berichten, ob die Deutsche Regierung die übernommenen Verpflichtungen loval erfülle. Deutschland hat sich nach bestem Kräften und in voller Loyalität bemüht, den Anforderungen des Protokolls gerecht zu werden. In den Ländern der Alliierten ist der Erfolg dieser Bemühungen von Staats- männern wie in Parlament und Presse anerkannt worden. ?kn der vorliegenden Note ober sollte offenbar, um den im Spa-Protokoll festgesetzten Termin vom 1. Januar zu wah- ren. alles zusammengefaßt tverdcn, was nach An- ficht der Kontrollkommisfionen überhaupt als Mangel oder Verfehlung in Betracht kommen könnte. » Die Meldung des WTB. läßt nicht erkennen, wegen welcher sachlichen Punkte ff rankreich Protest erhebt. Wir müssen es uns daher einstweilen versagen, zu der Note, deren Kernpunkte uns unbekannt find, selber Stellung zu nehmen und behalten uns unser llrteil vor, bis der Wort- laut der französischen Note oder mindestens eine g e» n a u e r e Angabe ihres Inhalts vorliegt. Ott fangen und Sangen. LeygueS und Dr. Mayer. Pari?, St. Dezember.(Tll.s lieber die Unterredung de? deut» fAen Botlcbafter« mit LeygueZ ist folgende» bekanntgegeben worden: Der Umstand, dast der Ministerpräsident und außerdem noch General Rollet erschien, gestattot die Annahme, daß die Besprechung sich um die Entwaffnung»fiage drehte. ES scheint in amtlichen Kreisen keine Reizung zu bestehe«, auf irgend- einen die Abrüstung betreffenden Punkt des Abkommens von Spa zu verzichten.(Wer verlangt das? Red.) Andererseits wird auch die Alternative: Bbriistung oder Wiedergutmachung die Deutschland offenbar(feierlich bestritten. Red. in Vorschlag bringen möchte, nicht akzeptiert werden. Das seien zwei völlig ver. schiedene Dinge, die im Versailler Vertrage und im Abkommen von Spa besonders behandelt seien. Die EntwaffnungDeutsch- l a n d S gilt als die Vorbedingung der Verkleinerung der Militärlasten Frankreichs . Die Ententeregterungen werden immerhin ihre Beschlüsse erst nach Anhörung der fachmännischen Berater fassen, die in Wirklichkeit aus de» Mitgliedern de» int«- alliierten Militärkomitees bestehen. London , 31. Dezember. (Reuter.) Der englische Minister de» Aeußern hat bisher noch kein« Mitteilung erhalten, daß die deutsche Regienznii den britischen Geschäftsträger in Berlin be» nachrichtigt habe. Deutschland werd«. falls die Alliierten die Weig«. rung der deutschen Regierung zur Auflösung gewisser militärischer Foemgtionen nicht annehmen würden, die aus der jüngsten Brüsseler Konferenz von den deut'chen Delegierten in Sachen der Reparation gemachten Zugeständnisse zurückziehe». Gegen hie Ruhrbesetzung. Pari», 20. Dezember. (WTB.) Der»R s d k e a l* veröffent­licht beut« einen Artikel de» Generalsekretär» der demokratischen und sozialen republikanischen Partei Mamelet, der die Treibe- reien einer Anzahl Blätter für ein« Besetzung de» Ruhrgebiets für äußerst nachteilig erklärt. Die öffentlich« Meinung der ganzen Welt wolle Frieden unv verurteil« einstimmig HerauSforde» rungen und imperialistisch« Bestrebungen. Frankreich dürfe seine Kraft nicht mißbrauchen. Ein« Besetzung des Rnhraeb etS würde. wenn sie nicht als ultimo rntio(letztmögliche» Mittel) zur Durch- setzung de» Versailler Vertrages erfolge, von der zivilisierten Welt einstimmig verurteilt werde«. Wenn Frankreich eine? Taaes da» Ruhrgebiet besetzen müsse, was nicht ausgeschlossen sei, müsse es unmöglich sein, ihm den Vorwurf zu machen, daß eS auf diese» Ziel fvstematifch hingearbeitet habe. Von der eventuellen Besetzung des Ribrgebiets gelte dasselbe, waS Gambetta vor SO fahren über Elmß-Lothringen gesagt habe: Denken wir imm« daran, aber sprechen wir niemal» davonl Ein besseres Jahr? Paris . S1. Dezember.(TU.) Der Mitarbeiter de».Matin". Sauerwein, hat sich bei maßgebenden politischen Person. lichkeiten über die politische Lage in Europa am Jahresschlüsse unterrichtet. Demach zeig« daS Jahr 1921 wohl ernst« Züge, aber «nie wirklicke Beunruhigung sei nicht gerechtfertigt. Wo» insonderheit die Haltung Deutschland » angehe, so seien von dieser Seite trotz der augenblicklich viel Lärm machenden Eni- wafsnungS krage keine neuen Verwickelungen zu er- warten. Di« Verbündeten seien einig in der Ueberzeuqung. daß Deutschland , die unweigerlich- Folge der eventuellen Nichterfüllung der übernommenen Verpflichtungen vor Augen, werd« nachgeben müssen. Fachs vericht. Pari«, gl. Dezember.(TU.) Marschall Fach hat die letzte Sand an da» Dokument über die Entwaffnung Deutschland » gelegt. Der Bericht schildert, in welchen Punkten Deutschland seinen Per. pfl-chtungen nachgekommen ist, und in welchen n o ch n i ch t. Er enthält ke'i ne Schlußfolgerungen doch wird bei Auf. stellung neuer Ricktkinien der Alliierten Foch zu Rate gezogen werden. Ministervräsident LeygueS hat gegenüber den diploma- tischen Vertretern Englands und Italien » erNSrt, daß noch fort- laufende Konferenzen der Alliierten durchaus erforderlich seien._ Sckssesterloß geoen Internierte. Protest der russische« Regierung. Der rulsiiwe Kommissar für Gefangenenangelegenheiten Wigdor Kopp hat an den Reichsminister Dr. Limon» ein länger«? Protest» schreiben gerichtet, in dem aut mehrfache Fälle von Er- schieß un gen russischer Internierter(nicht Gefangener) hingewiesfst wird. Diese Erschießungen werden zurückgesübrt auf «inen Erlaß de» Heer«?abw>ckl»ngSomleS vom 6. Dezember 1920 der den Gebrauch von Schntzwaffen anordne«: 1. Wenn Juternierie stck zusammenrotte» und mit vereinten Kräften einen Ausbruch unternehmen. 2. wenn Jniernierte mit eintretender Dunkelheit(von b Übt nackmitiagS bis 7 Uhr morgen«) entweichen oder zu entweichen versuchen, weil sie dadurch in erheblichem Maße die öffentliche Ruhe und Exchrrbeit geiährden. S. wenn ein Internierter sich der Ergreifung hei Versuch der Flucht tätlich oder durch gefährliche Drohungen widerletzt oder ans wiederholte Ausfordernng oder nach vergebUchem Anruf von dem Fluchtversuch nickt abläßt. Da« Schreiben de« Sowsetkommiffar» protestiert dagegen, daß durch solche kautschukartig formulierten Bestimmungen da« Leben

Die Destattung tegiens.

Gsleiiet von Zehntansenden aus den Reihen des organisierten Proletariats, gegrüßt von Hunderstausenden, die auf dem langen Wege vom Gewerkschaftshause nach Friedrichsfelde die Siraßen säumten, langte der Trauerzug auf dem Friedhof an. Vor der Leichenhalle wird der Sarg niedergesetzt. Fahnen. und Kranzträger stellen sich zu beiden Seiten auf. Eine unüber- sehbare Menge besetzt Wege und Stege. Ein Arbeiter-Sängerchor stimmt die ergreifende Weise an:.Ein Sohn des Volkes." Das Lied ist verklungen. Genosse Molkenbuhr tritt an den Sarg. Er spricht als Vertreter der Partei: Wir nehmen Abschied von einem lieben Freund«. Groß ist diese Trauerversamlung. Aber noch viel größer ist die Zahl derer die um Karl Legten trauern und nicht hier sein können. Diele Freunde hat er erworben, denn er war ei» Neber Mensch und ei« ehrlicher Charakter. Einen Mann hat der Tod aus unserer Mitte gerissen, einen Kämpfer, der weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt war. Darum gibt es in allen Kulturländern Menschen, die mit uns trauern. Vom ersten Augenblick an. wo Karl Legten in die Arb-rterbe- wegung eintrat, hat sich seine Kampfnatur bewährt. Er trat in die Partei ein zur Zeit des Sozialistengesetzes, wo viele der Partei der Verfolgten den Rücken gekehrt hatten, wo Gefängnis und Verfolgung jedem drohten, der in der Partei tätig war. Vor diesen Gefahren ist Legten nicht zurückgeschreckt. Er war nicht nur Führer der Gewerkschaften, sondern er hat auch in der schwersten Zeit das Banner der Partei Hochgehalien. Drei Jahrzehnte hat er in den vordersten Reihen der Partei gestanden. Ost begegnen wir seinem Rame« in der Pari«,- geschichte. Was der Verstorbene als Politiker und Reichs. tagSmitglied geleistet hat, wird den Arbeitern, in deren Intel . esse er sein« Tätiastit ausübte, unvergessen bleiben. Wir nehmen Abschied von unserem Freund« unv Mitkämpfer, indem wir geloben, in seinem Geiste und in seinem Sinne den Kampf fortzusetzen bis zum Siege. Hackelberg.Kiek bringt dem Verstorbenen die letzten Grüße seiner Wähler au» dem siebenten Schleswig -Hol steinischen Wahlkreise. Er sagt: Legten hat stet» erfüllt, was wir von ihm er» warteten. Mit Hefonderem Dank werden die Werftarbeiter, deren Interessen er bei jeder Gelegenheit vertreten hat. fein Andenken Hewahren. Wir werden bestrebt sein, da» Werk zu vollenden, das er begonnen hat. Tißmann entbietet namen» de? Ausschusses des Allaemeinen Deutschen Gewerkschaftsbunde» dem Bahnbrecher und Führer Ar Gewerkschaften den AblchiedSgrutz. Jahrzehnte der Vergangenheit, wo der Verstorbene rastlos als Arbeiter und Kämpfer gewirkt hat, gehen an unserem geistigen Auge vorüber. Wir sehen Legien unter der Herrschaft des Soziali st engesetzez die Kräfte der Arbeiter zusammenschweißen, wir sehen ihn in der Zeit nach dem Sozialistengesetz die Organisationen der Arbeiter aufbauen unv stärken. Nickt nur national, sondern auch internatio» n a l hat er die Kräfte der Gewerkschaften zusammengefaßt. So konnte er auf ein Heer von 8 Millionen deutscher G«. werkschaftSmitglieder schauen, und vor wen-gen Wochen war es ihm noch vergönnt, auf dem Internationalen Gewerk'chaftS. kongreß in London ein Zh-Mill�onen-Heer internationaler Gc- werkichafter ftstae stellt>it sehen. Karl Lernen war ein Fährer. der ftär seine Ijeber.-euanng kämvfte. Jm.Aamvf der RVnurmen haben wir orier mitein-nder a-stritten: Dock am Grabe schweigen die Meinungsverschiedenheiten. Trotz allem, was uns trennte, be- wahren w'r da? LehrnSinerk Karl Lea-?nS dankbar in unserem Ser-en. Tie Arbeiter Deutschland», die Apheft«? der Jnv-rnationale senken am Grab« Karl LcaienS rarernd die Fahne. W-r wollen seine Arbeit fortsetzen, b'Z d�s Ziel, da? er im Auge gehabt bat. erreicht ist: Befreiung der Arbeiter aus den Fesseln de» Kapita- liSmui. Tornow vom Zentralvarssand des Deutschen Solzarb-iterver. band?» sagte: Wir verlieren in Kars Lernen«inen Piomer der Ar� beiterbewegung au» der Zeit, wo es noch sebr schwer war. die Ar- beiter organisatorisch»usammen"?kaisen. Lechen Hai sein« L e- benSarbeit den Gewerkschaften gewidmet. In unse- rer Organisation begann er seine Wirksamkeit. Als er später au der Spitze der deutschen Gewerkschafte« stand, konnte er in seiner eigenen Bcruksor-ianisat'on nur noch als einf-zöber Soldat m'tarbeften. Wir Holzarbeiter ssnd stolz darauf, daß wir den deutschen Gewerkschaften einen Führer wie Legien aeben konten. Wir füblen mit tiefer Trauer daß ein ko vortrefflicher Führer an? unseren Reihen geschieden ist und ge. laben an seine« Sarge , sein Werk fortzusetzen in seinem Geiste und S'nne. Fimm-n-Amflerdam spricht im Namen des Internationalen GewerkschaftSbunves: Euch bat der Tod de? großen Führer? tief getroffen. Schwer ist der Verlust für die deutsche Arbeiierschast- Aber neben den deutschen Arbeitern, die trauernd am Grabe Legien? stehe», trauern ecbnso schmerzlich die Arbeiter aller andere» Länder. denen Karl Legien ebenfalls Führer gewesen ist. Er war der Mann, der mit unverwüstlicher Energ'e gearbeitet hat um M i l. lionen deutscher Proletarier zusammenzuschweißen zu einer achtunggebietenden Macht. Karl Legien h'i weit über die Lande? grenzen hinaus aewirkt. um die Ziel« des Sozialis. muS, die Befreiuna der Menschheit erobern zu Helsen für die Ar. heiter der ganzen Welt. Karl Legien war in erster Linie ein guter Deutscher, aber er war Proletarier und deshalb von i n t e r » nationaler Solivarität bes«eli. Es muß tief schmerzlich für ibn gewesen sein, als da? große Völkerunglück hereinbrach. das Werk seine» Leben« abbröckeln zu sehen und es anderen Händen übergeben zu müssen. Leven ist hingeich'-den. Nicht nur für Euch, sondern für da» i n t e r n a t i o n all e Proletariat, das ihm viel zu danken hak. Mit Euck geloben auch wir. die intern all o- nale Arbeit fortzusetzen, die Legien angefangen Hot. W'r wollen versuchen, mit der gleichen Kegki. Treue und S-shstloss'-keit, die ihn beseelt«, zu tun. was er selbst sein Leben lang getan hat. Karl Legien , du wirst weiterleben in den Herzen defter Freunde, auch im Auslände. Wenn durch dem« und unsere Arbeit

die sozialistische Gesellschast gegründet sein wird, dann wird dem Andenken in den Köpfen und Herzen der Menschen fortleben. Scklaf wohl, lieber Freund! Jouhaux- S ariS spricht französisch. Nur wenige verstehe» seine Worte. Aber alle fühlen au»? dem Ton des Vortrags: Hier sagi ein Mann in einer fremden Sprache dasselbe, was wir alle empfinden und was uns Proletarier ohne Unterschied der Nation alle eint. Der Redner erinnert daran, daß die internationale Zu, sammenarbeit der Gewerkschafte« m den letzten Jatren durch den Krieg unterbunden war und begrüßt die Wiederaufnahme der internationalen Beziehungen, die besser seien als sie vordem ge- wesen waren Das internationale Proletariat müsse zusammen- halten im Kamps geg-n den Militarismus und Imperialismus, im Kampf für die Befreiung der Menschheit, in dem Karl Legien einer der besten Pioniere gewesen ist. Wilhelm ine Köhler gedenkt der Verdienste Legien » um die Organisierung der Frauen. Di« deutsche Arbeiterbewegung sagt sie verdankt dir unendlich viel. In gvjähriger Tätigkeit hast du die Gewerkschaftsbewegung zu einem festen Stützpunkt der Arbeiter gemacht. Deinem Wirken dankt«S die Arbeiterschaft» daß sie bei der Regelung der Lohn, und ArbeitSverbält» nisse selbst mitzuwirken Hai. Dein Geschick hat die deutsche Ar- beiterfchajt in die Höhe geführt. Besonders denken deiner die 1800 000 gewerkschaftlich organisiert*» Arbeiterinnen. Du warst eS. der Ansang der SOer Jahre erkannte, daß eS nicht genügt, nur die Männer zu organisieren, sondern daß atth die Arbeit«. rinnen ft"' die Organisation gewonnen werde« müssen, damit sia nicht als Lrhndrückerinne» austreten. Du. Karl Legien. warst e» auch, der dafür eingetreu.« fit, daß eine Frau in die Generalkommisf'on aufzunehmen ist und caß auch die Arbeiterinnen ihre verwetung in anderen OvganisattonSkörper- fchasten habe». Wir habe» dir zu danken für die Schaffung de» Arbeiterinnensekretoriat» und der g-w«rkichafilichen Frouenzeitung. Du las, u.i» auch gelehrt, daß die Hau ». angestellten organisationsfähig find. Was die Organisation der HaiKangesiellten an dir verliert, können wir heute noch nicht ermessen. Wir können kaum fassen, daß du von un» gegangen bist. Was du für die Frauenbewegung getan hast, wird erst in kommenden Zeiten voll gewürdigt werden können. Wen« die Zeit gekommen rst, dann wird dein Name neben Bebel genannt werden als Förderer und Schützer der Frauenbewegung. Körperlich bist du uns entrückt, im Geiste lebst du unter uns. In deinem Sinn« wollen wir weiter schaffen. Merten». Brüssel . Vorsitzender der belgischen Gewerkschaften. bringt in flämischer Sprache zum Ausdruck, daß er gekommen sei. um zu zeigen, daß das. was die Arbeiter in den letzten Jahren trennte, beseitigt und die internationale Einigkeit der Gewerkschaften wieder vollkommen hergestellt ist. Straffer. Wien übrrbrinist die Abschiedsgrüße der deutsch . ö st e r r e i ch i s ch e n Gewerkschaften, die in Karl Legten stets eine» treuen Freund und Förderer ihrer Bewegung gehabt haben. Nielse«- Kopenhagen spricht namens der dänischen Gewerkschas» ten die Versicherung aus. daß sie de» Verstorbenen, der für die internationale Gewerkschaftsbewegung gelebt und gewirkt hat. stet» gedenken werden Tie Reden sind beendft. Wieder setzt Cborpesang ein. DaS Heldenlied:.Tord Folelon" klingt irvstvoll und hosfniingSfroh auS: »Das Banner kann stehen, wenn der Mann alJch fällt." Zum letzten Gange wird der Sarg emporgehoben. Hinter ihm her schreilet daS G-folg* zur Gruft. Dicht neben den Ruhe. stätten von Wilhelm Liebknecht . Auer. Singer unh Haas« fit da» Grab bereitet.--- Feierlich und ernst ertönt der Thorgesang:.Zum Reich der Gräber rief uns die FreimdeS!? flicht." Langsam entschwindet der Sarg kür rmmer unseren Blicken. Grastmann widmet dem Dal ingeschieden cn den letzten Sckeide- grüß: Jetzt heißt es Absch, d zu nehmen von dir. und doch wissen wir im Augenblick noch nicht, wie wir die Lücke, die durch dein Hin. scheiden enfitanden fit. ausfüllei, tonnen. Du bist in Wort und Schrift gepriesen word-n a'S Organisator« als Führer und als Kämpfer. Wer noch daran zweifeln'önnte. daß du dir ein An» denken beim Volk bewahrt hast, dem wird der Beweis erbracht durch die Tausende, die h-ute deinem Sarge gefol-st ssnd und die Tau» sende, die die Straßen säumten. Di.', der schluhte Mann bist be» stattet worden wie ein Fürst, dich hat man zur letzten Ruhe ge» bracht in einer Wefie, die den Beweis gilbt für die Liebe und die Wertschätzung, d-r du d'ch bei den Arbeitern erfreut hast. Die Freund«, die mit deinem Eifer und mit deinem Willen das große Werk fortsetzen werden NiS dv begonnen hast, geloben an deine« Grabe, daß sse weiterarbeiten werden in deinem Sinn« und daß sse da» Vermächtnis deine» Gefites ireu bewahren werden. Schlaf wohl, treuer Freundl Die Kranzträger treten an die Gruft. AIS erster Rickard Fischer, der mit wenige� Widmungsworten im Namen de? plötzlich erkrankten ReickStagSpräsidenten. L ö b e einen Kranz nicder'egt. Dann folgt ein Kranz vn« den Gewerfichaften und der Sozial- demokratischen Partei in Deutsch . Pole» Weiter reiht sich Kranz an Kranz. Sie häufen sich an der Gruft, sse säumen die Wege in der llmaebung de? Grabstätte. Goldbuchstaben auf roten Schleifen geb-n AuSkuntt über Sie Spender. Sie zäkllen noch Hunderten. Die einzeln aifizu führen ist nicht möglich. Die Kewerftchaften sind obne Ausnahme durch Kranzspenden vertreten. Reben den Zentralvor ständen baben nicht nur die Berliner Organisationen, sondern auch auswärtige Kränze gestiftet. Groß ist auch die Zahl der«inzekne» Betriebe, deren A'veiter Kränz« -e spendet baben. Auch Organisationen der Soziakdemoftatikchen Partei fehlten nickt bei der Ehrung de? Verstorbenen. Die Ham» burger Parteigenossen hatten ihren letzten Gruß durch Genossen Frohm« überbringen lassen. Der Hauptvorstand de» Verein» Arbeiter-Jügend hatte durch«ine Kranzspende de? Mitlbegründer» der Avbefterjuaend gedacht. Einen Kran, des Zentralverbande» Deutscher Konsumvereine legte Genosse Müller nieder, indem er der Verdunste gedachte, die sich Karl Legien auch als Vor- kämpfe? und Wegbereiter der Genossenschaften erworben ha:. Auch von anderen genossenschaftlichen Organisationen waren Kränze gekommen. Alle diese Zeichen der Ehrung zeugen dafür, daß sich Karl Legien ein bleibende» Andenken im Herzen der Arbeiter nicht nur Deutschlands , sondern der ganzen Kultur» Welt erworben hat: Ein Denkmal, dauernder als Erz und Stem.

nisssicher Internierter in die Gewalt jedes beliebigen WackipostenS gestellt wird,»nd erklärt, daß das Vorgeben der deut'chen Be- börden beispiellos in der Ge'ch'chte der Jniernienmg fremder Truppen auf n e u t i a l« m Boden dastehe. Es. babe den Anschein. al» ob kür die Behandlung der auf deutschem Boden internierien Sowjettruppen»in An«nahmerecht gefwaffen werdeu soll«. Schließlich werden für den Fall weiterer Erswießungen Re- pressalien der russischen Regierung gegen die deutschen Ge- angenen in Rußland in Aussicht gestellt. Nach öer Spaltung. T s« r S, 31. Dezember. Die rechtsstehenden Sozialdemo- krateu haben fich gester» mit den Anhänger« der mittlere» Linie »»» Langnet zu eine« gemeinsamen Parteitag ver- einigt. Die beiden Parteien«erde» die alt« s-gialtstische Partei fortsetzen.

die oberstMejiftbe �bftimmunp. Berlin , 3l. Dezember.(WTB.) DiedentscheFriedrn». del egatio» in Poris bat gestern gegen den Beschluß des Bot- schafterrate« vom 27. diese» Monat« bezüglich der Abstimmuna in Oberschlesie» Perwatrnng eingelegt. Die eingehende Be. antwortung der Rote des Botschafterrats wird nach einer baldigst stattfindende« Sitzung de« RrichslabinettS erfolge« Weitere Abstimmungen der Eisenbahner. Wie un»«in Draht- bericht aus Hamburg maldet. stimmten im Direktionsbezirk Altona , nach dem vorläufigen Ergebnis der Abstimmung in der ReichSgewerkschtft Deutscher Efienbahnbeauwen. 80 Proz. für einen Streik. Im Eisen bahndirekt ivnsbezirk Erfurt habe« ÜS Proz. der Eisenbabnbeamten und-Anwärter an der Abstimmung teilgenommen. 30 Proz sprachen fich dabei für die Durchsetzung der Forderungen mit allen gewerkschaftlichen Mitteln aus.