Nr.1 38. Jahrgang
Die Zukunft der Erde.
Von W. Bölsche.
4. Beilage des Vorwärts
Sonnabend, 1. Januar 1921
Im neuen Jahre!
Es wird der Urbeit im neuen Jahre die Fülle geben: die
lei Gründe lassen sich anführen, daß wir im Verlauf der nächsten Sonntag mittag. Barmer, meist bemöllt, mit weit verbreiteten RegenReihe von Jahrtausenden uns erst immer mehr noch von der fällen bei starten, westlichen Winden. Später auftlarend. lekten Eiszeit entfernen werden. Die Vereifung unserer Pole mag als eine in diesem Sinne außergewöhnliche Erscheinung vielleicht noch einmal zurüdgehen, das Klima wachsend wieder wärmer werden bis abermals zur Stufe der älteren Tertiärzeit. Als Erfaß der schließlich ganz abgewitterten Gebirge mögen an andern Stellen wieder neue aufwachsen; neue Meere werden vermutlich sich in teilweiser Wiederherstellung alter bilden und vorhandene Wahlen zum Landtag, zur Provinzial- und Kreisvertretung dafür schließen; Nordamerika tönnte sich beispielsweise wieder land- erfordern die volle Hingabe und Opferfreude aller Parteifest mit Nordeuropa verbinden, wie ehemals, oder umgekehrt das genoffen. Ihre umfassende Arbeit wird am wirkungsvollsten europäische Rußland durch ein obisch- uralisches Meer von Sibirien eingeleitet und unterstützt durch eine dauernde Werbearbeit losgeschnitten werden. für die beste Waffe im politischen Kampf, die Parteipresse. Darum vergeßt nicht, im neuen Jahre zu werben für den „ Vorwärts"!
gewesen sei. In den allerältesten Tagen jener geologischen Hun- unserer Erbe fort und fort fizen. Die alte glühende Sonnenerbe dertmillionenreihe finden sich schon Eisspuren. In der Permzeit ist in diesem Sinne feineswegs erloschen, sondern sie liegt eben. am Ausgang der uralten Steinkohlenzeit ging ebenfalls eine Eis- falls noch sozusagen bloß mit einer dünnen fossilen Rinde gezeit über Teile der Erde, also grade dort, wo die absteigende Vision bändigt, aber durchaus auferstehungsfähig unter uns, bereit für Bir glauben, den Meister vollstümlicher und dabei form noch den Blütenkranz der frischen Jugend am freigebigsten ver- eine Technik wie die menschliche, deren Wesen vor allem auch in bollendeter naturwissenschaftlicher Darstellung am besten zu ehren, wenn wir ihm selbst das Wort geben. Der optimistische Aus teilte. Wenn das Klima fich dazwischen mehrfach bis zu der zweddienlichen Wiederumtehrung der einfachen Naturverläufe blick auf die fünftigen Schicksale unserer Mutter Erde ist dem Tropenwärme in hohen Breiten( wie noch zuletzt wieder in der liegt. Wobei ich auch noch darauf hinweisen will, daß es sich bei Kosmosbändchen„ Der Mensch der Zukunft" entnommen. Tertiärzeit, die ihre Palmen bis zu heutigen Ostseeküste trieb) einer solchen tieferen Ausdehnung unserer Erdherrschaft" nicht Der Gedante, daß unsere Erde schon innerhalb der uns erkennsteigerte, so zeigt sich abermals die Wahrscheinlichkeit pericdischen Hoß um Ausnutzung der von innen aufsteigenden Erdwärme allein baren geologischen Zeiträume sichtbar bergreift, vereist, masserarm Wechsels, dessen Ursache uns noch sehr rätselhaft sein mag, den handeln würde, sondern auch noch um ganz andere Energiequellen, und was sonst alles geworden sei und neben uns undufhaltsam man aber unmöglich so drehen kann, daß er bloß geradeaus von die dort stecken dürften. War die so glücklich schon verwertete, ob weiter werde, entspricht zwar gewissen älteren geologischen An- Warm zu Kalt gegangen wäre. Das Ergebnis ist, daß von der wohl leider begrenzte urweltliche Steinkohle eine solche andere fichten, tann aber heute so gar nicht gehalten werden. Wir nehmen gesuchten Bergreisung" der Erde noch nirgendwo die Rede sein Quelle, so tennen wir jebt in dem Radium noch eine ganz unan, daß auch die Erde in äußerst fernen Tagen aus einem ober- fann, wenn wir den Dingen auf den Grund rüden. Selbst ein mittelbare Energieversteinerung" und" Energieerlösung" rein flächlich glühender Zustande in einen andern übergegangen sei. so ungeheurer Zeitraum, wie dieser des ganzen Lebensherauf elementarer Art, die, wie immer ihr Ursprung und Wesen sein Das mag sich in unfaßbaren Zeiträumen vollzogen haben: wiffen gangs bisher, genügte offensichtlich nicht, um bereits dazu zu führen. mögen, die eigentümlichsten Hoffnungen auf berinnerlichte Wärmetun wir jedenfalls nicht viel davon. Seither aber dauert jener Und nichts spricht in irgendwie absehbarer Zeit dafür, daß die und Lichtspender von schier unerschöpflichem Reichtum für immer " andere" Zustand an, der gekennzeichnet ist eben durch das Auf- Dinge anders würden. Die genannten Wechselvorgänge gehen weitere Siege unserer Technik erweden muß blühen und den wunderbaren Anstieg des Lebens. Gegen jene offenbar noch ruhig weiter, mit dem gleichen ungemein langsamen mythische Urzeit mag das noch eine kurze Spanne sein. Immerhin und deshalb im ganzen ungefährlichen Schritt wie bisher. Mancher- Wetterausfichten für das mittlere Norddeutschland bis umfaßt es die für uns kolossale Zeit von mindestens hundert Millionen Jahren bis zu den uns zufällig erhaltenen ältesten Resten solchen Lebens; da das Leben selbst aber bestimmt viel älter ist( die Neste selber bezeugen es flärlich), muß es noch beträchtlich biel mehr sein. In dieser langen Epoche ist die Erde ganz zweifelIos von irgendwelchen Außenfatastrophen ernstlicher Art gänzlich ungestört geblieben. Weber die unendlich feine Schweifmaterie bon Kometen, noch Meteoritenfälle, noch sonst, was immer man sich erdenken möchte, können ihr etwas getan haben, andernfalls hätte sich das Leben eben nicht so einheitlich entwickeln können; auch müßten wir die Anzeichen in den alten Gesteinsschichten lesen. Aus sich felbst heraus" aber ist die Oberfläche dieser Erde in eben diesen langen Zeiten immer wieder der Schauplah gewisser periodi scher Verläufe gewesen, die bis heute nirgendwo den sicheren Bug Das sind die Bilder, vor denen wir für Zeiträume, an denen unmittelbar absteigender Vorgänge, sondern bloß einen mehr oder unsere engere Kulturgeschichte bisher zu einer kurzen Episode zu minder regelmäßigen Wechsel wie den schaukelnden Wogenschlag sammenschmilzt, den Menschen der Zukunft fuchen müssen. Ein auch eines im Innersten doch gleichmäßigen Meeres zeigen. Periodisch nur noch einmaliges Abrollen eines dieser großen Zyklen, würde schon von der borkambrischen Zeit an wechseln so geologische Erden zweifellos für unsere weitere Stulturentwidlung, unseren Wohl tage stärkerer Festlandbildung mit solchen stärkerer Wasserbedeckung, stand, unsere Technik von gar nicht abzusehender Bedeutung sein. und auch die Erdkarte von heute gliedert sich noch durchaus dem Sollten sich dann wieder größere Schwierigkeiten einstellen, so hier gegeberen Zuge ein. In gewissen Abständen macht sich müßte man an den ungeheuren Vorsprung denken, den unsere wachsende Gebirgsbildung geltend, in den Zwischenzeiten aber Technik zweifellos bis dahin wiedergewonnen hätte, Ohne irgend wittern diese Gebirge wieder herab; auch hier stehen wir heute wie hier schon in Utopien auszumünden, mag man sich doch eindeutlich im Ausflingen einer legten, der tertiären Gebirgsepoche, fache, ernste Tatsachen vergegenwärtigen. Das irdische Leben, zu unsere Gebirge zerfallen zu Ruinen, mancherlei feine Anzeichen dessen Anpassungsstufen ja doch auch der Kulturmensch gehört, hat aber lassen vermuten, daß es auch da immer weiter und erneut bisher, wie es scheint, zweimal Kälteperioden aus jenen Erdzyklen aufwärts gehen wird. Beitweise herrscht mehr Schutt- und Sand- durch geradezu glänzende Schachzüge der Anpassung für sich nicht wüste auf den großen Festlandflächen, zeitweise mehr Fruchtbar nur mattgefeßt, sondern umgekehrt zu eigenen großen Fortschritten feitsbedingung; sehr bezeichnend beginnt unser großes geologisches benutzt. Das eine Mal auf der förperlich- organischen Stufe, als Wandelbild bereits mit solcher Berwitterungswüste, um sich dann das Wirbeltier höchstwahrscheinlich unter dem Einfluß jener fo und so oft zu verwandeln, zu verwischen, zu erneuern bis heute. permifchen Eiszeit zur inneren Blutheizung überging, das zweite In Abständen verstärkt sich der Bullanismus und verringert sich Mal, als der Mensch auf der ersten Werkzeugstufe die diluviale wieder bis fast zum scheinbaren Erlöschen; eine lebte Arists liegt Rälteperiode mit dem künstlichen Feuer überstand. Ohne phanauch da noch nicht allzufern von uns in der Tertiärzeit, und auf tastische technische Zukunftsvisionen darf hier daran erinnert werden, eine neue gehen wir ziemlich ersichtlich grade wieder los. Und so daß unsere angeblich schon greisenhaft energielose Erde fast dicht ist es mit den Erdbeben, so, was am sonderbarsten zu jener unter unseren Füßen doch noch gewaltige eigene Wärme besitzt, die Schredensvision flingen mag, vor allem aber auch mit dem Klima. sich etwas tiefer sogar zu unfaßbaren Maßen zu steigern scheint G3 darf heute als eine doch wohl gründlich veraltete geologische und deren Verwertung sich unsere kommende Technik auf die Dauer Auffassung gelten, daß die diluviale Eiszeit, die wir Menschen so. wenig entgehen lassen wird, wie wir uns die längst zu Stein schon ohne Schaden durchgemacht und( bei inzwischen wieder auf- gewordene alte Sonnenarbeit in den Steinkohlen haben entgehen Steigenden Klima) hinter uns gelassen haben, eine flimatische laffen. Unsere Vereifungspropheten pflegen vollkommen zu verSchlußerscheinung oder doch dräuende lehte Vorstufe einer solchen geffen, auf was für einer ungeheuren Energiequelle wir so auf
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Herztliche Leitung der Münchener Univerfitäts- Kinderklinik. Jahresb. 1920): Das Bettnäßurinal Wota wurde an der Universitäts- Kinderklinik erprobt. Es wurde im Gegenfatz zu anderen, ähnlichen Zwecken dienenden Apparaten bei geeigneter Anwendung unfchädl. befunden. Der Schwierigkeit des wafferdicht. Abfchluffes nach dem Gliede zu ohne Ichädl.Druck auf d.Organ ift in finnreich.Weile begegnet. Das neue Urinal hat lich auch als zweckmäßig bewährt in fein. Anwendg. bei Enuretikern u. Jdioten, da es das Пällen d.Bettwäsche verhindert, was in ärztl.u.wirtschaftl.binlicht erwünscht
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