Parteitag
müffen wir eine Unterlage zur Agitation schaffen. Das soll nicht deuten, die unter der Ausbeutung durch Gesindebureaus zu leiden eine große Broschüre, sondern ein kleines Vademekum sein. haben; es ist unsere Pflicht, durch gefeßliche Maßnahmen diese Natürlich die
der sozialdemokratischen Partei Deutschlands . fommiſſion überlassen bleiben. Nach Absatz 2 unseres Antrages Tragweite auch für das ländliche Gesinde. kann Ausarbeitung auch der einzusetzenden Agrar- Aussaugerbureaus zu zerstören. Dieser Antrag hat die größte
( Privat Telegramm des Vorwärts"). Frankfurt a. M., den 26. Oktober 1894. Vormittags- Sihung.
Auf der Tagesordnung steht eine ganze Reihe von Anträgen zur Agrarfrage.
Der Vorsitzende Schwarz ertheilt das Wort an Orbig Gießen zu Antrag 1:
Zu Punkt 5: Agrarfrage und Sozialdemokratie: Die Parteigenoffen des 1. hessischen Wahlkreises, Gießen Grünberg Nidda. Zur Landagitation: Es ist eine Kommission einzusetzen, die das Material über die Lage der landwirthschaftlichen Bevölkerung in den einzelnen Theilen Deutschlands , sowie über die Wirkungen der ver= schiedenen Arten der Grundbesigvertheilung und Be= triebstechnik zu sammeln und zu prüfen hat. Diese Kommission hat dem nächsten Parteitag Vorschläge zur Aufstellung eines agrarpolitischen Programms, sowie zur zweckmäßigsten Betreibung der Landagitation zu machen. Die Rommission hält ihre Sigungen nach Bedarf; wenn nöthig, in verschiedenen Theilen Deutschlands . Sie fann Untertommiffionen nach fachlichen Gesichtspunkten ernennen und diesen besondere Berichte übertragen. Sie ist berechtigt, auch außerhalb der Partei stehende Fachleute gutachtlich zu hören. Drbig: Der Antrag 1 tann nicht angenommen werden, Da er eine viel zu große Tragweite hat. Es ist unmöglich, eine Rommission mit so großer Tragweite zu wählen. Er enthält aber einen guten Kern, so daß er der Diskussion werth erscheint. Daß eine Agrarfommission überhaupt eingesetzt werden müsse, darüber kann allerdings kein Zweifel bestehen. Den Antrag 2. Parteigenossen von Frankfurt a. M.: " Zur Landagitation: Der Parteitag möge beschließen:
verlangen wir gegenüber der beabsichtigten ungeheuerlichen Ver- Den Antrag( 108) der Parteigenossen des Branden, gewaltigung der Landarbeiter einen entschiedenen Protest, der hier burger Provinzial- Parteitags. im höchsten Grade angebracht erscheint.
Antrag 9( von der Kreiskonferenz für Friedeberg- Büdingen ): 1. Das Parteiprogramm ist durch ein landwirthschaftliches Programm zu ergänzen, welches die seitens der Partei im besonderen Interesse der Landarbeiter und Kleinbauern zu er hebenden Forderungen zusammenfaßt.
2. Zur Vorbereitung dieses Ergänzungsprogramms wählt der Parteitag eine Kommission von mindestens 12 Mitgliedern aus den verschiedenen Theilen Deutschlands , welche den betreffenden Entwurf dem nächsten Parteitag zur Beschlußfassung vorzulegen hat.
3. Diese Kommission tritt sofort nach ihrer Wahl zu sammen zur Aufstellung einer Geschäftsordnung und eines Arbeitsplanes, den sie noch dem diesjährigen Parteitag zur Genehmigung vorzulegen hat.
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Zur Durchführung einer wirksamen Agitation auf dem Lande ist die Stenntniß der ländlichen Verhältnisse in den einzelnen Kreisen und den einzelnen Berufszweigen Um diese Kenntniß zu die unmittelbare Voraussetzung. erklärt die Parteikonferenz vermitteln, eine eingehende rein beschreibende, nicht blos statistische Untersuchung für nothwendig, die sich auf die ländlichen Verhält nisse erstreckt, aber auch die Verhältnisse der gewerblichen Wanderarbeiter, Sachsengänger und Ziegelei- Arbeiter, sowie der Hausindustriellen berücksichtigt, weil diese als die geeignete Brücke zwischen der industriellen und rein ländlichen Bevölkerung erscheinen. Da das Agitationskomitee der Provinz Brandenburg und anderer Provinzen zur Einleitung dieser Untersuchung nicht im stande sind, so überweist die Provinzialkonferenz die Untersuchung der sozialpolitischen Verhältnisse der ländlichen Bevölkerung wird von David Gießen begründet: Auf die Annahme dem Parteitage in Frankfurt a. M. zur Berücksichtigung. Unter des dritten Punktes lege ich bei der geringen Zeit des Berücksichtigung der Schwierigkeiten einer solchen Untersuchung Parteitages feinen Werth. Im allgemeinen stimme ich mit den empfiehlt es sich wenigstens, mit einem beschränkten Bezirke Anschauungen, die Schoenlank und Vollmar vorgetragen haben, oder einer bestimmten Arbeiterbranche den Anfang zu machen, überein und habe nur Einiges nachzutragen. Die Agitatoren begründet Timm Berlin 1: Es soll in bestimmtem Rahmen aus dem Kreise der Industrie- Arbeiter wurden gestern scharf wenigstens mit der praktischen Agitation begonnen werden. mitgenommen. Ein persönlicher Vorwurf sollte ihnen damit Vollmar und Schoenlant gingen von der irrigen Vorausießung nicht gemacht werden, aber die Unzulänglichkeit des Agitations- aus, daß die Industrie- Arbeiter mit den ländlichen Verhältnissen materials tann nicht bestritten werden. In meiner Heimath nicht vertraut seien, das ist aber nicht richtig, denn ein großer haben wir eine Art natürlicher Agitatoren, Industrie- Arbeiter, Theil der Industrie- Arbeiter ist ja direkt aus dem Lande hervor die Bauernföhne sind, in engster Berbindung mit dem Dorfe gegangen. Auf diese haben wir uns zu stüßen. Ebenso wie stehen, ja selber noch Ackerbau nebenbei treiben, und von denen Bebel's Untersuchungen über die Bäckereiverhältnisse den Anstoß man große agitatorische Erfolge erwarten sollte. Und doch zu Verbesserungen gegeben haben, so würde eine turze Dar gelingt es auch ihnen nicht, in den Bauerntern einstellung der Verhältnisse in begrenzten Distriften bei speziellen 1. Die Veranstaltung einer Erhebung über die Lage der zudringen, ja selbst in die Bauernschicht kommen sie Klaffen der landwirthschaftlichen Arbeiter, Wanderarbeitern, fleinbäuerlichen Landarbeiter Bevölkerung in Deutschland ist nicht hinein, die ohne Knecht arbeitet. Woran liegt Biegelei- Arbeitern u. f. w. den Anstoß zu gefeßlichen Maßnahmen Sache des Reichs und der Einzelstaaten. Die Fraktion hat das? Die agitatorische Münze, die im Umlauf ist in geben. beim Reichstage zu beantragen, daß die Befugnisse der der städtischen Agitation, und an die auch diese Agitatoren Antrag 110 des ostpreußischen Parteitages, abReichskommission für Arbeiterstatistit in diesem Sinne er nur gewöhnt sind, ist auf dem Lande nicht kursfähig. Der gehalten am 7. Oftober cr. in Königsberg i. Pr. Gegensatz zwischen Unternehmer und Arbeiter, der das gebräuch2. Gegen den vom„ Deutschen Landwirthschaftsrath" im liche Agitationsmaterial in der Stadt ist, und das Fühlen des März dieses Jahres dem Bundesraih überreichten Gesetz- Industrie- Arbeiters bewegt, ist dem Bauern durchaus fremd. entwurf, die Regelung der ländlischen Arbeiterverhältnisse be- Seine wirthschaftlichen Erfahrungen haben nichts mit ihm zu treffend, ist der schärfste Proteft im Namen der deutschen Land- thun. Zweitens ist für den Industrie- Arbeiter die Trennung der arbeiter einzulegen. Dieser Gefeßentwurf bedeutet einen un- Arbeitsmittel vom Arbeiter der Ausgangspunkt aller theoretischen geheuerlichen Versuch der Vergewaltigung deutscher Land- Erörterungen. Und das stimmt wieder nicht für den Bauern. arbeiter im Interesse der Großgrundbesitzer und ist mit allen Als Ausweg wird häufig der Versuch gewählt, bei den Bauern Kräften zu bekämpfen. Dagegen sind zu verlangen: a) Ab- das sozialistische Programm bei Seite zu lassen und sie nur für schaffung der Gesinde- Ordnungen; b) freies Koalitionsrecht; unsere demokratischen Forderungen zu gewinnen. Damit machen c) ländliche Schiedsgerichte, die auch für die Streitigkeiten wir die Bauern aber im besten Falle zu Demofraten, nicht au der fleinbürgerlichen Bevölkerung untereinander und mit dem Sozialisten. Wir ebnen, wenn wir so vorgehen, nur den bürgergrößeren Grundbesitz zuständig sind, nach Analogie der Gewerbe- lichen Demofraten den Weg. Viel Verwirrung stiftet in der Agrarfrage häufig unsere eigene Presse. Der Redner zitirt Aeußerungen gerichte. des Braunschweiger Boltsfreund", des„ Borwärts" und des Offenb. Abendbl.", die nach seiner Ansicht bierzu geeignet waren. Ebenso wie wir uns vor dem Bauernfang hüten sollen, müssen wir uns auch vor der Bauernverscheuchung hüten. Zum Schluß ändert Redner seinen Antrag dahin, daß die von ihm vorgeschlagene Kommission nicht 12, sondern 15 Mitglieder haben solle, damit drei Abtheilungen mit ungleicher Mitgliederzahl für den Großbetrieb, den Mittelbetrieb und das Barzellenbauernthum gebildet werden können.
weitert werden.
3. Der Vorstand wird beauftragt, ein Spezialprogramm für die ländliche Agitation nach der Art desjenigen auszu arbeiten, welches die französischen Genossen auf ihrem legten Marseiller Kongreß festgestellt haben; außerdem soll er die Herausgabe billiger Kalender für die Landbevölkerung in größerem Maßstabe unterstützen." begründet Quarck- Frankfurt: In der Umgebung von Frankfurt ist der erste ländliche Agitator Georg Büchner vor 60 Jahren auf getreten und auch in der Gegenwart haben wir von Frankfurt aus ein großes ländliches Gebiet zu bearbeiten, daher schreibt sich die Berechtigung, daß auch wir Frankfurter zur Agrarfrage positive Stellung genommen haben. Gegenüber den trüben Erfahrungen mit Enqueten, die von uns ausgingen, bin ich der Meinung, daß nur das Reich in der Lage ist, eine umfassende Enquete über die ländlichen Verhältnisse zu veranstalten. Wir Frankfurter Delegirten stehen durchaus auf dem Standpunkte Bollmar's, dessen Ausführungen bedingt und berechtigt waren durch die Erfahrung, eine Erfahrung, die ihr Analogon in der gewerkschaftlichen Agitation findet. Wenn wir nun ein Spezial- Programm nach dem Muster des französischen Landagitations Programms verlangen, so soll das natürlich nicht eine bloße Kopie des fran zösischen Programms fein, es foll natürlich auch unser HauptProgramm nicht abschwächen, was vielfach befürchtet worden ist, sondern nur eine populäre Ausführung der agrarpolitischen Forderungen unseres Haupt- Programms mit praktischen Vorschriften im Sinne von Vollmar's Vorschriften sein, damit praktische Agitation getrieben werden könne. Das ist nicht überflüssig, wie Bebel in der Neuen Zeit" anzunehmen scheint. Es giebt eine Menge befähigter Genossen, die auch Landagitation zu treiben vermögen, denen nur das Material fehlt. Für diese antwortete mit erheuchelter Ruhe der neugebackene Oberst. „ Trotz der Undankbarkeit meines Bruders und der Beleidi gungen, mit welchen er mich überhäuft hat, kann ich doch die Stimme des Blutes, welches in meinem Innern für ihn spricht, nicht unterdrücken und ich komme nur, um sowohl Sie als auch Jacques zu retten.
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Jacques ist in Sicherheit und für meine Person glaube ich nichts fürchten zu müssen. Von jeher, so lange die Männer fich bekämpfen, hat man nie den Frauen dar aus ein Verbrechen gemacht, daß sie die Verwundeten gepflegt haben."
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Zu Antrag 91, Absah 1:
( Nr. 2 der Vorlage.)
4. Um die Bewegung für diese Forderungen zu fördern, soll der Vorstand Geldpreise in angemessener Höhe aus schreiben für erschöpfende Darstellungen der ländlichen Arbeiterund Bauernverhältnisse größerer Landgebiete, die ihm bis zum nächsten Parteitage eingesandt werden.
und Antrag 121: Jch beantrage:
„ die Worte: die Agrarfrage als nothwendiger Bestandtheil" zu streichen und dafür folgendes zu setzen: Die Privatpoduktion in der Landwirthschaft mit dem Privateigenthum an dem Grund und Boden sowie den Produktions- Hilfsmitteln hat nicht nur die Agrarfrage hervorgerufen, sondern hat auch zu Wege gebracht, daß die Landwirthschaft der an sie zu stellen den Anforderung seitens der Gesammtbevölkerung nicht gerecht werden kann, und ferner, daß Noth, Elend und Unsicherheit des Erwerbslebens namentlich unter den Landarbeitern und den fleinen Befigern hervorgerufen wurde. Die Ueberführung des Grund und Bodens und die Ausführung der Landwirthschaft durch die Gesellschaft selbst wird daher immer mehr zu einer Nothwendigkeit. Nur durch den gesellschaftlichen Betrieb der Landwirthschaft kann alle hierbei thätigen Personen der Antheil an der Gesammtproduktion der Gesellschaft garantirt werden. Aufgabe der sozialdemokratischen Partei muß es sein, nicht nur den hieraus sich ergebenden Klassentampf zu führen und zu leiten, sondern denselben auch so zu gestalten, daß die Bauern und Landarbeiter nicht noch tiefer in Noth und Elend sinten, sondern bereits gegenwärtig eine Besserstellung derselben erzielt wird. Schulze- Königsberg i. Pr.
Parteigenossen in Niederbarnim : Der Parteitag wolle beschließen, der Reichstagsfraktion aufzugeben, einen Antrag auf Abänderung des§ 7 des Reichstags- Wahlgefehes im Reichstage einzubringen, dahingehend, daß Reichstagswählern, wie Schiffern, Schnittern, Flößern, Haufirern, Handelsleuten, Ziegelei- Arbeitern, Bau- Arbeitern 2c., die durch Erwerbs= verhältnisse verhindert sind, ihr Wahlrecht an ihren Wohnorten auszuüben, gestattet ist, an demjenigen Orte zu wählen, Schule Königsberg begründet diese beiden Anträge. In an welchem sie sich zur Zeit der Wahl befinden resp. in Arbeit der ländlichen Bevölkerung bestehen scharfe Gegenfäße, Gegenstehen. Den Vertretern der sozialdemokratischen Partei wird fäße zwischen Bauern und Gesinde, zwischen Kofsäthen, Depu im Jnteresse der Landagitation empfohlen, auf dem Parteitag tanten, Insileuten und Scharwertern. Das erschwert unfere dafür zu stimmen, daß die Fraktion ersucht werde, bei geeig- Agitation, die nur bei genauefter Kenntniß der Verhältnisse mögneter Gelegenheit im Reichstage Gesetzesvorsa, läge etwa folgen- lich ist. Die ländlichen Arbeiter sehen die Welt noch mit ganz Die Ins at deren Augen an, wie die Industrie Arbeiter. den Jubalis einzubringen: 1. Gesetz, betr. die Aufhebung der Ausnahmegefeße gegen ouftrie Arbeit r tönnen täglich beobachten, wie gewaltig ländliche Arbeiter und gegen das Gesinde.§ 1. Sämmtliche die Produktivität der Arbeit gestiegen ist, das können Vollmar und Schoenlant gingen landesgeseßlichen Sonderbestimmungen über das Rechtsverhältniß die Landarbeiter nicht! ganz falschen Gesichtspunkten ländlicher Arbeiter, der Schiffer und des Gesindes zu ihren von als sie den aus, Arbeitgebern werden aufgehoben. Insbesondere werden hiermit Schwerpunkt der Agitation in der Bauernagitation sahen, die die sogenannten Gesinde Ordnungen, sowie die Geseße und Bauern müssen uns als Klasse feindlich gegenüberstehen. Der Verordnungen, welche Strafbestimmungen wegen Ungehorsam Bauernstand beutet die Arbeiter ebenso schlimm aus, wie der Wir können die feindliche und Widerspenstigkeit der ländlichen Arbeiter, der Schiffer oder landwirthschaftliche Großbetrieb. des Gesindes betreffen, oder das Koalitionsrecht ländlicher Ar- Klasse nicht gewinnen, ebenso gut tönnte man von uns ver beiter, der Schiffer oder des Gesindes beschränken, oder die Zu- langen, wir sollten die Gewinnung des Handwerkerstandes als führung oder Zurüdführung des Arbeiters zum Arbeitgeber unsere Hauptaufgabe betrachten. Schoenlant und Vollmar gestatten, aufgehoben.§ 2. Die Verträge zwischen länd- warnten davor, dem Bauern vom Achtstundentag zu erzählen. lichen Arbeitern, Schiffern oder dem Gesinde und ihren Arbeit. Ich glaube schon, daß der bayerische Bauer es lieber hört, gebern sind Gegenstand freier Vereinbarung und unterliegen wenn man ihm sagt: der Staat soll dir deine Schulden ablediglich den allgemeinen Vorschriften über Dienstverträge( Bernehmen, als wie: du sollst dein Gesinde nur 8 Stunden lang träge fiber Handlungen, Lohnverträge, Arbeitsverträge).§ 3. arbeiten lassen. Viel eher als der Bauer hat der GroßgrundStreitigkeiten zwischen den vorgenannten Arbeiterkategorien und befizer noch Verständniß für die achtstündige Arbeitszeit. Bollmar deren Arbeitgebern sind durch aus öffentl. Wahlen hervorgegangene und Schoenlant verlangen entgegen unserem Programme die Gerichte unentgeltlich zu entscheiden. Die Gerichte haben zu Aufrechterhaltung des Privateigenthums. Das wäre doch nur zwei Dritteln aus Arbeitern und zu einem Drittel aus Arbeit durch Ankauf des Großgrundbesizes möglich und durch dessen Aufgebern zu bestehen.§ 4. Dieselben Gerichte treffen zu Beginn reibung auf dem Boden der heutigen Gesellschaft, das wäre ein des Jahres ortsstatutarische Bestimmungen über die höchste zweifelloser Rückschritt. Die gewaltsame Enteignung aber wäre Länge der täglichen Arbeitszeit und über die Sonntagsruhe der durchaus undurchführbar. vorgedachten Arbeiterkategorien,
Aber Sie sind nicht in Sicherheit vor der Verleumdung und der Denunziation. In diesem Augenblicke ist das Gerichtsverfahren unnachsichtlich und summarisch und man hat nicht immer Zeit, den Unschuldigen von dem Schulbigen zu unterscheiden. Zwischen dem rächenden Arm, bemerkt Stadthagen : Nach Schoenlant hätte ich allerdings welcher bestraft, und dem Gehirne, welches zu überlegen in dieser Frage nichts zu reden, weil ich nicht auf dem Lande hat, ist ein Abgrund. Die Armee, welche von außen in wohne und dazu noch Berliner bin und nicht in Bayern geboren Paris eingedrungen ist, fennt Niemand in der Stadt. Ein bin; aber trotzdem habe ich auf dem Lande Erfolge gehabt mit Wort aus dem Munde eines Mannes, wie ich zum Beispiel, genügt, um zu sagen, wo die Freunde oder die Feinde fich befinden."
Was geht mich das an! Ich denke, Sie sind nicht hierher gekommen, um mich später anzugeben?" " Was denken Sie! Ich wiederhole Ihnen, daß ich Jacques zu retten wünsche."
prinzipiellen Auseinandersetzungen und mit speziellen Ausrührungen über das Ausnahmerecht der ländlichen Arbeiter. Dem Antrage 2, Absatz 2 kann ich deshalb nicht zustimmen, weil die Forderungen Suchsland's nichts neues find. Im preußischen Landrecht sind diefelben ungeheuerlichen Forderungen längst gefeßlich firirt. Wenn den Landarbeitern auseinandergefeßt wird, daß sie nur Pflichten, aber fast gar keine Rechte haben, so ver stehen fie uns. Auf Abhilfe der ungeheuerlichen Zustände auf Wenn Sie es thun können und noch nicht gethan dem Lande müssen wir hinarbeiten, und in diesem Sinne habe ich den fleinen Gefeßentwurf ausgearbeitet. Selbst wenn Sie haben, so ist es augenscheinlich, daß Sie Ihre Bees für nothwendig halten, daß Sie eine Kommission einsehen, so dingungen haben. Reden Sie, wie hoch schätzen Sie Ihren bitte ich doch, meinen Gefeßentwurf anzuerkennen. Die HauptDienft?" stärke der Landagitation ist der ländliche Arbeiter, der eigent liche Agrarproletarier: ihm haben wir unsere Erfolge in Pom mern, in Mecklenburg zu verdanken. Die Ausarbeitung eines neuen Programmes würde einen bedeutenden Rückschritt bedeuten, er bedeutet Bauernfang im schlimmen Sinne.
Sie beleidigen mich, theure Koufine. Nur um Ihnen zu gefallen, wünsche ich Jacques zu retten. Mein einziges Bestreben ist, Ihre Zuneigung zu erwerben oder vielmehr zu verdienen!"
" Ich vermag wohl über mein Vermögen zu verfügen, aber nicht über mein Herz, welches nur ihm gehört," antwortete Sylvia.
Das tommt nicht in Betracht," erwiderte ärgerlich der Baron . Ich will ihn retten um jeden Preis. Das Wesentlichste ist, sich seiner ohne Verzug anzunehmen. Vergessen Sie nicht, daß jede Minute, welche verstreicht, hunderten von Opfern das Leben fostet und man sich nicht Wer lange bemüht, die Persönlichkeiten fest zu stellen. weiß ob er noch lebt, wenn ich ihm endlich Hilfe bringen fann. Geben Sie mir schnell seine Adresse, damit ich zu ihm eile!"
( Fortsegung folgt.)
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Den Antrag( 97) der Parteigenossen in Berlin 8: Die Reichstagsfraktion zu beauftragen, bei geeigneter Gelegen heit im Reichstage einen Gefeßentwurf folgenden Inhalts einzubringen: Sämmtliche Sonderbestimmungen über das Rechtsverhältniß des Gefindes zu seinem Arbeitgeber, d. h. die sogenannten Gefinde- Ordnungen sind aufgehoben." begründet Jahn- Berlin 8:
Der Antrag geht von den Hausdienern aus, die ja ebenfalls unter der Gesinde- Ordnung zu leiden haben.
Den Antrag( 98) der Parteigenossen in Berlin 2:„ Der Parteitag möge die Fraktion ersuchen, auf ein gefeßliches Verbot der Gefindevermiethungs- Romptoire und Einführung eines unentgeltlichen Dienstnachweises hinzuwirken." begründet Werner Berlin 2:
Antrag 120:
Die Parteileitung hat unter Mithilfe der Landesorganis sation in den ländlichen Bezirken nach Mäglichkeit geeignete Genossen in die materielle Lage zu versezen, damit dieselben die Parteigeschäfte auf dem Lande ordnen und die Agitation dauernd und mit Erfolg betreiben können.
wird von Kerri Bremen begründet: Wir haben genügend ge= eignete Genoffen, aber die materiellen Mittel fehlen ihnen, um sich selbständig zu machen, dauernd auf dem Lande zu bleiben und von dort aus die Agitation zu leiten.
Zum Antrag 119:
" In Erwägung, daß eine thatkräftige und erfolgreiche Agitation unter der ländlichen Bevölkerung zu gunsten des Sozia lismus nur möglich ist, wenn die der Natur der Sache nach hauptsächlichst dazu berufenen Kreise( die Genossen der Bauern, Klein- und Mittelstädte) sich dieser Frage energisch widmen;
in fernerer Erwägung, daß jedoch diese Kreise die dazu erforderlichen geistigen und materiellen Mittel leider in den meisten Fällen nicht besigen, ist der Parteitag der Ansicht, daß die Genossen in den Groß- und Hauptstädten eines Landestheils oder einer Proving die Pflicht haben, mehr als es bisher der Fall war, die schlechtest gestellten, ärmsten Wahlkreise thres Gebietes moralisch und materiell in der Agitation zu unterstüßen. Die Art der Unterstützung und Hilfeleistung hat eine jedesmal vor dem allgemeinen Parteitag stattzufindende Landes oder Provinskonferens festzulegen. Ueber die Verhandlungen dieser Körperschaften find alsdann den Delegirten des allgemeinen Parteitags gedruckte Berichte zur Orientirung und eventueller Verwerthung bei der Frage der Landagitation zu verabfolgen"
bemerkt Trilje Göttingen: Leider muß ich konstatiren, daß die moralische und materielle Unterstüßung der Städte noch viel zu wünschen übrig läßt. Die tleinen Städte find aber die eigentlichen Bentren der Landagitation. Die großen Städte müssen deshalb moralisch dazu verpflichtet werden, die kleinen Städte im Der Antraa foll besondere Vortheile für alle dieieniaen be Sinne des Antrages 119 au unterstützen.