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bühnen wurde ein Verhältnis ständigen und engen Zu sammenarbeitens hergestellt. Auch auf dem Gebiet der bildenden Kunst wird tüchtige Reformarbeit geleistet; Männer modernen Geistes sind in Berlin   uno im Lande zur Mitarbeit herangezogen worden.

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Noch kein Abstimmungsdatum!

Oppeln  , 19. Januar.  ( WTB.) Bou interalliierter Seite wird mitgeteilt, daß eine Berlängerung der Friften, die im Abstim­mungsreglement vorgesehen find, nicht zu erwarten ist. Das vor­liegende Abstimmungsregéement sei una bänderlich. Ebenso ist unzutreffend, daß die Abstimmung am 13. März stattfinden foll. Der Botschafterrat wird den Termin festsetzen. Dieser werde von Oppeln   aus bekanntgegeben, ehe die französische   Presse ihn erhalte. Ein Dementi.

batte. Ms Staatsminister und insbesondere als Mit­glied einer Koalitionsregierung muß ich mich mit der Tatsache abfinden, daß in zwei Instanzen, zulegt von einem Schmurgericht, die Marburger Studenten von der An­flage des Mordes freigesprochen worden sind, und daß das Für das so überaus bedeutungsvolle Boltshoch zweite Urteil nunmehr rechtsfräftig geworden ist. Dem schulwesen wurde im Ministerium ein eigenes Referat Parlament Lagen zwei Interpellationen der Rechten vor, die eingerichtet, in dem neben anderen tüchtigen Kräften gleich das Staatsministerium zu einer formellen Desavou falls ein sehr bewährter Sozialist tätig ist. Was an zutunfts- ierung des Unterrichtsministers aufforderten. Dieser trächtiger Arbeit auf dem Gebiete des Volkshochschulwesens durchaus im Bereich der Möglichkeit liegenden Desavouierung Beuthen  , 18. Januar.  ( WTB.) Zu der Zeitungsmeldung, daß im einzelnen geleistet worden ist, das auch nur anzudeuten, hätte ich mich persönlich natürlich aussehen können, ich fehlt hier leider der Raum. mußte aber die politischen Folgen bedenken, die dar zwischen dem französischen   Oberkommando der Interalliierten Kom­Schließlich erinnere ich an die umfassenden Arbeiten zu aus entstehen fonnten, vielleicht entstehen mußten, und die mission und der polnischen Heeresleitung ein Operations plan einer einheitlichen deutschen   Hochschulreform, möglicherweise mitten im Wahlkampf zu einer auch für die für den Fall eines polnischen Einmarsches in Oberschlesien   ausge in denen wir mitten drin stehen. Insbesondere soll das Be- Partei feineswegs erwünschten politischen Krisis gearbeitet sei, wird von interalliierter Seite erklärt, daß diese Nachricht unrichtig sei; es feien Schritte eingeleitet, um den Ur­rufungswesen auf andere Grundlage gestellt und von führt hätten.

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Interpellation im Reichstag. Folgende auch von unseren Genossen unterschriebene Inter pellation ist eingebracht worden:

Was gedenkt die Reichsregierung zu tun, um die Wiederher­stellung der öffentlichen Sicherheit in Oberschlesien   herbei­zuführen, der durch die Ansammlung polniler Truppen an der oberschlesischen Grenze geschaffenen Gefahr zu begegnen, und die in dem Abstimmungsreglement für Oberschlesien   enthal tene Benachteiligung der deutschen   Stimmberechtigten zu beseitigen?" Das Blutbad von Carlssegen..

allen lokalen Klüngeleinflüssen, die sich gelegentlich bemerk Aber ganz abgesehen von taktischen und politischen Not- beber dieser Nachricht zu ermitteln. Die polnische Regierung bestreitet, daß sie an der Grenze bar machen, befreit werden, die Stellung der Extraordi- wendigkeiten: Ich mußte und muß mit der Tatsache rechnen, Deutschlands   Angriffstruppen fonzentriere; es handle sich nur um narien und der Privatdozenten wird gehoben. daß auch weite Studentenkreise, die an sich jede Gemeinschaft die Zurückführung der Truppen in ihre Abrüftungsstationen. Die Gewiß ist es richtig, daß die große Mehrzahl unserer Hoch- mit den Taten der Marburger   Zeitfreiwilligen ablehnen, deutschen   Einzelangaben werden für unwahr erklärt. schullehrer sich innerlich noch nicht mit der neuen Ordnung in meinen Aeußerungen über diese nun einmal wenn auch Deutschland   wird beschuldigt, Unruhen in Oberschlesien   an der Dinge ausgeföhnt hat. Aber auch hier hat das letzte pöllig unberechtigterweise eine schwere Kränkung der gezuzetteln, und es wird behauptet, die Ententekommission habe im Jahr infolge zäher und geduldiger Arbeit doch eine wesent- famten deutsen Studenten sahen, und daß diese Aeuße September auf deutscher Seite 5974 Karabiner, 929 Revolver, Aeuße- zuzetteln, liche Besserung gebracht. Sozialisten sind, soweit sie rungen, wie ich vielfach wahrzunehmen Gelegenheit hatte, 40 Maschinengewehre, 135 000 Patronen, 123 Handgranaten, und fachlich ihren bürgerlichen Kollegen ebenbürtig waren, in der im Interesse von Land und Volk unbedingt gebotenen vieles andere beschlagnahmt. nicht unbeträchtlicher Anzahl zu Hochschullehrern berufen Verständigung zwischen Hand- und Kopfarbeitern hindernd im morden. Allein aus den beiden mir unter- Wege standen. Im Interesse der Sache, die höher steht stehenden Berliner   Hochschulen, der Universität als alles persönliche Prestige, war ich verpflichtet. und der Technischen Hochschule, nenne ich die zu Professoren dieses Hindernis unter allen Umständen aus dem Wege zu ernannten organisierten Parteigenossen Heinrich Cunom, Past räumen, selbst auf die Gefahr hin, mich damit Mißdeutungen Lensch, August Müller, Dr. Grotjahn, Dr. Conrad Smidi bei den eigenen Barteigenossen auszusetzen. Es schändet einen und Dr. Chajes. Vielleicht ist es noch der eine oder der an- Mann nicht, wenn er Worte zurücnimmt, deren schädliche dere mehr, der mir im Augenblick nicht einfällt. Dazu tom- Wirkungen ihm offenbar geworden sind. Man verwechsele men noch einige unabhängige oder den Unabhängigen nahe- nicht fachliche Festigkeit und persönlichen Eigensinn. Dieser stehende Hochschullehrer. Mit der zum 1. April in Kraft war in politischen Dingen noch nie ein guter Berater. tretenden Altersgrenze wird die Möglichkeit geboten, Der Anbahnung einer Versöhnung zwischen Hand- und sowohl den Hochschulen wie auch der eigentlichen Schulver- Kopfarbeitern, der Anbahnung jenes Bündnisses zwi waltung noch weit mehr als bisher frisches Blut zuzuführen fchen der Wissenschaft und den Arbeitern, von der Fleischerei von Bozynska eine Bande von 25-30 Mann. Fünf WTB. meldet: Am Sonntag gegen 6 Uhr abends erschien in Der tatastrophalen Notlage der deutschen   dem schon Ferdinand Laffalle das Heil der deutschen   Zukunft mann drangen in das Haus und verlangten von der Frau Burst. Wissenschaft und ihrer Diener wurde vom Minister die erwartete, dient, um auch das schließlich noch zu sagen, nach Bor der Fleischerei wurde eine) ochzeitsfuhre angehalten und ernsteste Aufmerksamkeit geschenkt. Mit Unterstützung des dem schon im Sommer 1919 die start demokratisch betonte der Kutscher aufgefordert, den Raub aus der Fleischerei zu be Reiches wurde die Notgemeinschaft der deutschen   neue Universität Köln   und im Herbst 1920 die Ber  - fördern. Als er dies verweigerte, wurde er auf dem Bock er­iffenfchaft gegründet eine Notgemeinschaftliner hochschule für Politit ins Leben gerufen war, fchoffen. Währenddessen hielt in dem Haufe der Banditenführer der deutschen   Kunst ist in Vorbereitung. nicht zum wenigsten auch die Arbeiteratademie in der im Kreise von sechs Kindern stehenden Frau, die zudem Ein neues Studentenrecht ist geschaffen worden.& rantfurt, die wir dort am 8. dieses Monats aus der einen Säugling auf dem Arme hielt, einen Revolver vor die Stirn Ein neues Studentenrecht ist geschaffen worden. das zum ersten Male die Studentenschaft als solche in den Taufe gehoben haben. Es ist mir ein Bedürfnis, zu fagen, Mart. 21s fle rief, fle tenne ben Banditen, wurde sie durch drei das zum ersten Male die Studentenschaft als solche in den daß das Hauptverdienst an dem Zustandekommen dieser Ata- Schüsse erfchoffen. Ihr Mann holte drei Apo- Beamte und Zivil Gefamtorganismus der Hochschule eingliedert und ihr ein bemie feineswegs mir, sondern dem Genossen Lüdemann, un zu Hilfe. meitgehendes Mitbestimmungsrecht gibt. Von den Studie- serem Finanzminister, gebührt. Auf anderem Wege sollen Kindern, wurde erfchoffen, als er den Laden betrat. Dasselbe renden affer Richtungen wurde der damit erzielte große ähnliche Biele erreicht werden durch die Ausbildungs- Schicksal ereilte den Grubenarbeiter Lelonek. Die Banditen Fortschritt freudig anerkannt. turfe für Arbeiter, die wir an der Universität eröffneten hierauf ein wahnsinniges Feuer aus Pistolen und mit Der Ausföhnung zwischen den proletarischen Münster   ins Leben gerufen haben, und um den Förde Handgranaten, wobei noch vier Personen zum Teil schwer ver­Ropfarbeitern( das sind heute zum großen Teil un- rung sich vor allem der in der Hochschulabteilung meines Mizweifelt. Der Bräutigam erhielt einen Schuß durch den Hals und legt wurden. An dem Aufkommen von zwei Berfonen wird ge fere Studenten!) und den proletarischen Sandarnisteriums tätige Genosse Richard Woldt   verdient macht. beitern hat in diesen zwei Jahren die ganz besondere Auf­starb. Die Banditen sind froh Berfolgung entfommen. Alles in allem: so wenig ich mit dem Erreichten. von dem merksamkeit des Unterrichtsministeriums gegolten. Gerade ich hier nur einiges Wenige herausgreifen fonnte, zufrieden Die tägliche Schlacht. diese Arbeit hat zwar mancherlei Enttäuschungen gebracht, bin gute Ansäge und Anfänge zu einer von ist schließlich aber doch nicht ganz ohne Erfolg geblieben. Ich neuem Geist getragenen und von neuem Wollen befeelten habe mich neuerdings bei den Besuchen mehrerer Hochschulen Kulturpolitik sind in diefen zwei Jahren in Breußen immer davon zu meiner Freude selbst überzeugen fönnen. In der hin gemacht worden. Das mögen unsere Genossen auch im Linie dieser Politik der Berständigung zwischen Hand- und Wahlkampf dem preußischen Volfe immer von neuem Ropfarbeitern liegt auch mein betannter Brief an vor Augen führen. Mögen die Wahlen so ausfallen, daß nach den Borsißenden der deutschen   Studentendem 20. Februar auf diesen Grundlagen mit frischem Mut schaft, in dem ich gewisse sehr schroffe Wendungen über die und neuer Kraft weitergebaut werden fann! Marburger Zeitfreiwilligen, die ich im Sommer gebraucht hatte, zurücknehme. Ich weiß und verstehe, daß dieser Brief in den Reihen der Parteigenoffen viel Befremden erregt hat. der Morgenausgabe vom 18. Januar 1921 teilt der Reichsbund der Reichskonferenz der Kriegsbeschädigten. Zu unserem Bericht in Ich bitte darum, zum Schluß auch darüber noch ein ganz Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen mit, Bon oberschlesischen Parteifreunden geht uns folgender Auf­offenes Wort sagen zu dürfen: Wie ich als Mensch und daß es im letzten Abfaß nicht heißen muß, daß die Kriegselternrente ruf zu: Sozialist über das Furchtbare dente, das sich im Früh gegenwärtig pro Jahr 1500 m. beträgt, fondern daß Elternrente erst dann gewährt wird, wenn die Kriegseltern weniger als Genossen! In menigen Wochen werden über Oberschlesien   die jahrsnebel des verfloffenen Jahres zwischen Mechterstedt und 1500 m. steuerpflichtiges Jahreseinkommen haben. Der Reichsbund Würfel fallen. Einfach und nüchtern gilt es zu prüfen, welchem Bad Thal abgespielt hat, wie ich als Mensch und Sozialist verlangt eine erhebliche Herauffegung dieser Ein. Staate der Oberschlefier feine Stimme geben soll. Dem Ernst der auch über den Kaffeler Freispruch denke, steht nicht zur De- tommensgrenze.

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und forderte Geld. Die Frau brachte es im Betrage von 20,000

Der Wachtmeister Ogord, Vater von drei unmündigen

Gasthause in Bogut schüt ein Abstimmungspolizist von Ges Kaffowih, 18. Januar.  ( WTB.) Gestern abend wurde in einem findel entwaffnet. Als er sich mit anderen Beamten in das es aus eines Verbrechers in der Kaiserin- Augusta- Straße begab, findel en twaffnet. Als er sich mit anderen Beamten in das wurde auf die Beamten Handgranten- und Pistolenfeuer eröffnet. Gie mußten den Blah räumen und erhielten Verstärkungen, die das Haus umftellten. Hierauf fammelte sich eine große Menge von Bivilpersonen an und eröffnete ein regelrechtes, stundenlang an bauerndes Feuer, bis abermals Verstärkung aus Rattowig eintraf. Die beiderseitigen Berluste sind noch nicht befannt. Gegenwärtig werden Hausfuchungen vorgenommen.

Helft uns!

Stunde Rechnung tragend, darf man die Fehler der alten Re­

arbeit. Bewältigt wurde nur einiges, wenn die reine Natur die| Lutherwort: Tritt fest auf, mach's Maul auf, hör bald auf!" Herr­Erfahrung der Schauspielerin durchbrach.

Beinahe wie jugendlich Liebende reiben die Gatten, die sich auf dem Scheiterhaufen wiederfinden, die Köpfe aneinander. Er den verwüsteten Gäuferfopf gegen ihr Frauenhaupt, das noch vielerlei Anmut birgt. Auf der Zwergenbühne wurde diese farge Liebfolung ein Eindruck von nachhaltiger Sinnbildlichkeit. Für Kammer- und Sülespiele kann die Bühne night ttein, nicht einfach genug sein, das meinte man in diesem Augenblic.

Totentanz  " auf der Zwergenbühne. Für das winzige Theater der Tribüne", das teine breitspurigen Kulissen verträgt, hat Mag Bechstein eine finnbildliche Bühne ent worfen, die zur Stätte der Strindbergschen Tanzqualen dient. Wenn der Borhang an den sichtbaren Schnüren aufrollt, steht ein Banzer turm vor den Augen, der bis in die Saaldede hinaufreicht. Da das Metall des Turmes sehr riesig ist, erdrückt der Turm den Raum und er wird zur Rache wiederum von dem Raume zerquetscht. Dann Man sege den Schauspieler ab, der Sittenrichter und zugleich öffnen sich mühsam die eisernen Gewebetüren, und es ist, als wenn Opfer diefer Familientragödie ist. Der Künstler ringt noch zu arg sich ein schwervergittertes Gefängnis auftut, dessen Menschen bald mit der Materie feines offenbar ungeschmeidigen Komödiantentums. ihre Martern zeigen werden. Bei Reinhardt ist der Wohnraum des Mar Hochdorf. Festungstapitäns ausgedehnt und luftig, er ist in der Tribüne" eng, und er duftet nach Muffigkeit. Die Türen, die Wände, die Möbel Politische Bielrednerei. Mit der Kunft der politischen Rede", stügen fich. Die Menschen in dieser Gefängniszelle müffen fich auch die in Deutschland   bisher noch so menig entwidelt ist, beschäftigt sich mit Heftigteit meh tun, sobald sie aufeinanderrennen. Wirklich, die Hiebsstimmung der Strindbergschen Tragödie wird auf der Zwergenbühne stärker zufammengebaut als in der Bühnenhalle. Es ergeben sich von selbst Regieeinfälle, die den Be obachter überraschen. Der Gatte und die Gattin, diese begeisterten Selbstquäler, werden schon durch den Raum zusammengebunden. Er­beben sie sich nun einige Schritte, um der Erregung Luft zu schaffen, so müssen sie hintereinander herjagen, indem eines an das andere geflebt bleibt. Die bildliche Brücke zwischen ihnen bricht niemals ab. Was ihr Inneres zusammenfettet, es erscheint stärker auf der Zwergenbühne. Das Händekrampfen des Ohnmächtigen, der durch Wunder vom Tode wieder aufersteht, wird nicht vom Raume verschluckt. Das Zuden um Mundwinkel, Falten in der Stirn, die ganze Geftitulation der Gezeichneten gewinnt eine Schärfe, als wenn alles unter das Mikroffop geridt wäre. Die 3mergenbühne ist hier einmal gerechtfertigt. Die Zirkusriesenbühne hat diese Rechtferti­gung niemals noch erwiesen.

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Reden zu halten. Für den Durchschnittsredner gilt allgemein das Anleitung", die goldenen Regeln zusammen, die für jeden politischen Redner zu gelten haben; er warnt dabei vor den Treppen- und Schachtelfäßen", die jede Wirkung vernichten, er fordert flare Disposition, turze Zusammenfassung der Hauptgedanken.

Grund

Albert Steinrüd spielt den Festungstommandanten nicht tierisch fühl, nicht so zerstörend und weniger berserkernd als Baul Wegener. Es leben in ihm ein Wahnsinn, ein Leid, eine Bosheit und ein Hiobsbrüdertum, das trotz aller Lobfucht noch von einiger Milde verklärt wird. Die Mittel des Bildlichen werden nicht so wild ver­fchmendet wie bei Wegener. Der Säufer, der im Deutschen Theater" bas Gerät seiner Trunffucht abschmört, zerschmettert eine ganze Batterie von Flaschen und Gläsern. Nur die eine, den gefährlichen dauerte, und eine der gefeiertften Reden, die beispiellofen Erfolg Dunst entfendende Whnstnflasche, wird in der Tribüne" zer Schmettert. Auch das ist Andeutungstheater. Die Einbilduna des Menschen braucht doch nur einen geringen Stoß durch die Sache, wenn die lebenbine Menfchenkraft ausreicht. Für diese Erkenntnis lieferte der Tribünen" Abend wichtige Aufklärung.

Die Stellung des Reichstunftwarts. Zu den Beratungen im Hauptaus chuß des Reichstags, in denen der deutschлationale unternahm, wird uns geschrieben: Man weiß, daß die Stelle des Abg. Schulz- Bromberg einen Borstoß gegen den Reichsfunftwart Reichsfunstwarts seit ihrer Begründung aufs heftigste befehdet wird. Da ist auf der einen Seite der Widerstand der Behörden selbst, denen nun hier jemand eingeordnet wurde, der so etwas wie das fünft­lerische Gewiffen der Reichsregierung sein soll. Und niemand bekommt Bureautraten. Gegen den ganzen, immer schwerfälliger werdenden gern Gewissensbiffe, besonders nicht die Geheimräte und anderen ein belehrendes und unterhaltendes Buch, das Gustav Herrmann   in zwei Bänden der bei Dürr u. Weber in Leipzig   erscheinenden Apparat eine fünstlerische Angelegenheit durchzusehen, erfordert eine Kraft, wie sie nur ein fo temperamentvoller Mann wie der Reichs­Bellenbücherei herausgegeben hat. Dort erfahren wir auch allerlei Kraft, wie sie nur ein fo temperamentvoller Mann wie der Reichs­über die Vorfahren unserer wortreichen Barlamentarier. Der erste tunstwart aufbringen mag. Nicht minder scharf ist aber die Opposition politische Bielrebner, über dessen Leistungen wir genauer unter und dann als Museumsdirektor hat sich Redslob   lebhaft für die junge gegen ihn innerhalb der Künsterschaft. Schon als Kunst chriftsteller richtet sind, war wohl Cicero. Seine Ansprachen," fagt Herrmann, find oft von endloser Länge, drehen sich im Kreise, knüpfen den Kunst eingelegt, für den Qualitätsgedanken des Werkbundes Faden zwanzigmal am gleichen Bunfte an. Gegen die durch ehernen genug, daß nun die älteren Künstler gegen ihn anrennen. Früher Burf wirkende Zusammenballung einer demofthenischen Rede er fünstlerischer Ideen in der Reichsverwaltung gefordert. Jekt ist da hat immer die ganze Künstlerschaft eine energische Berücksichtigung innert die ciceronianische an den altrömischen Brief, in dem es heißt: nun einer, der so ungeheimrätlich wie möglich mit einer Fülle von Lieber Freund! Da ich heute feine Zeit habe, Dir einen furzen Ideen für die Künstler Betätigungsmög ichfeiten vermittelt. Un ba Brief zu schreiben, so schreibe ich Dir einen lancen." Zur geistigen ist es den vielen wieder nicht recht, daß der Reichsfunstroart einen Berdichtung, wie sie ein tnapper, schlagender Brief oder gesprochen: persönlichen Ge'chmad bat. D'e Künstlerschaft hätte allen Grund, fich eine Rede verlangt, gehört neben der Kraft zur Sammlung Zeit. Cicero hatte oft feine. Deshalb je cht" er bisweilen und gerät ins hinter die Wertarbeits- Bestrebungen des Reichstunstwarts tatkräftig Uferlofe." Die moderne parlamentarische Beredsamkeit und mit ihr als anscheinend notwendige Begleiterscheinung die Bielrednerei hat fich zuerst in England entwickelt. Tie Redefre heit, die hier den Bolfsvertretern fchon früh gewährt wurde, nennt Wentworth 1576 die einzige Seilfalbe für die Wunden des Gemeinwefens". Die Kunst der Rebe, die im englischen Parlament im 17. und 18 Jahr hundert so hoch ausgebildet ist, machte aber selbst die Belrednerei erträglich. Es gab feine aroße oratorische Leistung der berühmten Redner Pitt, Chatam oder For, die nicht wenigstens 6-8 Stunden hatte, die Rede Sheridans gegen Hastings dauerte geschlagene vier Tage. Wahre Orgien feierte die politische Beredsamkeit während der franzöfifchen Revolution, und besonders gefürchtet waren die stunderlangen theoretischen Auseinandersehungen, in denen Robes pierre sprach. Von dem ersten deutschen   Barlament im Jahre 1848 Obwohl ein Schatten auf dem beherrschten Birtuofentum ber hat man gefant, daß es schließlich in ungeheuren Redemengen ver­Frau. Durieur laq, mo ist die Grenze zwischen dem Weib und der fandet" sei. Noch deutlicher drückte sich der Fürst Lichnowfti aus, gefährlichen Beftie? Die Grenze verwischt sich. Das Schwierinfte menn er von dem Frankfurter   Parlement erflärte ir leiden an müßte geschehen, daß die Tone, daß auch die Klanetöne und die der Mauldiarrhöe und dem Antragsfoffer: jeht hat sich auch noch Gienestöne und die Zerfnirichungstöne meinanderschmelzen Die das Interpellationsfieber eingeftelt." Jedenfalls beweist die Ge Rünfferin legte aber von Anfang an zuviel Hundewochsamteit in schichte der pofitischen Redéfunft, daß es nur genialen Bersönlich ihre Rolle und eine überhitte Gespanntheit, die dann teine Steige- feiten und hervorragenden Rednern persönnt ist, mit Erfolg fange rung mehr erlaubte. Das hohe Birtuofentum versagte in der Klein- Reden zu halten. Für den Durchschnittsredner gilt das prächtige

zu stellen.

Die Wiederherstellung des infernationalen wissenschaftlichen Berkehrs zwischen den am Kriege beteiligten Völkern erhofft der schwedische Forscher Montelius   von der Hilfe der Neutralen. Sie follen einen Bertrouensmann wählen und dann die Verbindungen wiederherstellen. Montelius   erflärt sich bereit, das Amt des Ber­mittters zu übernehmen. Er sieht nach der Umschau" der Zukunft optimist sch entgegen.

23.

annar abends im Charlottenburger Schifferiaal( Bismat ditraße) zum

Dichtungen Mofenners( Mezitationen und gieber) werben am 22. und Bortrag gelangen..

anstaltet vom 3. bis 5. februar im Eaal 339 des Berliner   Stadthauses der Verband deutscher Beltsbildungsvereinigungen; die Teilnehmergebühr beträgt 25 M.

Einen Lehrgang zum Kampf gegen die Schnubliteratur ver

Gin Ausstellung von übfce- und afrikanischen Plastiten wird mit Beginn der kommenden Woche in der Gurlittschen Kunsthandlung( Bots­dameistraße 113) gezeigt.

Zum Ehrenmitglied der Biltilchen Gesellschaft für seguelle Biyologie murde Dr. Magnus Hirschfeld   ernannt.

Die Rockefeller- Stiftung  ( Amerika  ) widmete den Universitäten in Wien  . Innsbrud, Graz  , Budapest   und Brag zusammen 100 000 Dollar zugunsten der linischen und Universitätsinstitute.