Braunschweiger Krisen.
Im braunschweigischen Landtag erklärten am Mittwoch bei der Beratung des Etats des Staatsministeriums die Führer sämtlicher
bürgerlichen Frattionen, daß ihre Barteifreunde der bestehen
den rein sozialistischen Regierung fein Vertrauen entgegenbringen und folglich den Etat in seiner Gesamtheit ablehnten. Es hängt von den drei Kommunisten im Landtage ab, ob in diesen Tagen eine neue Ministerkrisis ausbrechen wird oder nicht.
Raum in einem deutschen Lande dürfte die Wut der reaktio nären Gesellschaft so maglos jein als in Braunschweig . Bis zum Tage der Revolution schob und schaltete fie völlig unumschränkt in dem Lande Ernst Augusts. Kein Sozialist störte die geistige Dede des Klassenlandtags. Borniertheit und Brutalität nach unten hierten sich die Wage, bis die Gesellschaft durch die Novembervorgänge aus allen Himmeln gestürzt wurde. Kein Wunder, daß die bis dahin entrechtete arbeitende Bevölkerung vielfach alle Besonnenheit vermissen ließ. So fonnte es kommen, daß die Dümmften und Brutalſten aus ihren Reihen zeitweise die Herrschaft an sich reißen konnten. Die Torheiten der radikalen Phraseure stärkte den Mut der Reaktionäre. Die sozialistische Regierung hat die Gegenfähe zur Siedehize gesteigert. Personalveränderungen die alten Geheimräte und ihre politische Freundschaft bis zur sinnlosen Wut gereigt. Dieser Klaffenhaß und Klassenkampf verhindert jeben gesunden Wiederaufbau.
Groß- Berlin
Aenderung der Bezirksamtsfandidate lifte im 7. Bezirk
Der Ausschuß zur Borbereitung der Bahl der Mitglieder der Bezirgsämter hielt gestern eine neue Sigung ab. Herr Seeling hatte
Anfechtung der Stadtverordnetenwahlen. ben auf ihn entfallenden Berkhlag als Etabibaurat für den 7. Bezirk Bor dem Bezirksausschuß zu Terlin wurde heute vormittag Bedeutung und hervorragenden Stellung auf dem Gebiete des Bauabgelehnt, meil ein solcher Posten nach feiner Richtung hin feiner Klage des Berliner Stadtrats Benide und anderer Mitglieder der in die Borschlagsliste aufgenommen Eine zweite Aenderung wurde unter dem Vorsiz des Präsidenten Geh. Oberregerungsrat Tull die wesens entspricht. An seine Stelle wurde Baurot Winterstein verordnetenverfammlung auf ungültigkeitserklärung der Wahl zu schlagstifte. Der anerkannte Hygienifer Brof. Dr. Dettinger Deutschen Bolkspartei im Stadtparlament gegen die Berliner Stadt nötig durch Aufnahme eines Medizinalrates in die Vordieser Störperschaft verhandelt. Für die Kläger waren die Mitglieder wurde einstimmig vorgeschlagen. Um die festgelegte Bahl von 15 Beder Deutschen Bollspartet, bie Stadtverordneten Oberverwaltungsgerichtsrat a. D. v. Ennern und Redakterr Hüttchen, für die Be- girtsamtsmitgliedern nicht zu überschreiten, mußte einer der früher flagte Rechtsanwalt Dr. Kurt Rosenfeld erschienen. Nach Berlesung vorgeschlagenen Herren, Magistratsrat Wimmel wieder gestrichen des Klageantrags und der Klagebeontwortung durch den Bericht Bezirksamt foll wieder ausgeglichen merben, indem einstimmig bewerden. Der dadurch entstehende Mangel an Juristen im neuen erstatter des Gerichts berief sich Stadtverordneter v. Ennern in längeren juristischen Ausführungen auf den§ 10 des Gesetzes über schlossen wurde, bei der Berliner Stadtverordnetenverfammlung zu Lediglich über Gültigkeit oder Ungültigkeit der Wahl entscheiden, um ein befoldetes Mitglied, also von 15 auf 16 zu erhöhen. Die die Zuständigkeit der Stadtverordnetenversammluna. Lettere könne beantragen, für den 7. Bezirk die Zahl der Bezirksamtsmitglieder darüber hinaus fönne sie nichts tur, im besonderen fönne sie nicht neue Vorschlagsliste der befoldeten Bezirksamtsmitglieder sieht nun selbständig das Wahlergebnis forrigieren. Dr. Rosenfeld erklärte folgendermaßen aus: Bürgermeister der frühere Stadttämmerer hierauf, daß gerade Stadtrat Benide im Wahlprüfungsausschus Otto, Stadtbaurat inter stein, Medizinalrat Prof. Dr. Scholz, Stellvertreter Genosse Baul Hirsch, Schufrat Lehrer darauf gedrängt habe, die Stimmen der Deutschen Volkspartei für Otto, Stadtbaurat Winterstein, Medizinalrat Prof. Dr. gültig zu erklären, und daß man deshalb annehmen müsse, er habe und Herr Karrer. Der Ausschuß erwartet dringend die Genehmi Dettinger, Magistratsaffeffor Glud, Magiftratsrat de Soon längeren Auseinandersetzungen lam es dann noch über den Ginn des gung des Ortsgefehes für Groß- Berlin, damit endlich die Wahl der es damals nur deshalb getan, um hinterher flagen zu fönnen. Zu Wortlauts des im Juli 1920 von den Mitgliedern der Deutschen Bezirksämter erfolgen kann. Boltspartei erhobenen Einspruchs. Die Kläger haben die Erklärung Unabhängig wühlen die um ihre alten Vorrechte Besorgten ab, daß der Wortlaut dahin zu verstehen sei, daß die Stadtverordunter der Dede. Der Klatsch feiert Orgien. Bis in die netenwahlen in ihrer Gesamtheit, die Bezirksverordnetenwahlen intimsten Geheimnisse wird das Vorleben der verfassungstreuen jedoch nur für die Bezirke I b's VI angefochten werden sollten. alten, vor allem aber der neu angestellten Beamten, aufgespürt. Der Bertreter der Beklagten bestritt die Richtigkeit dieser Behaup Das Nesseltreiben gegen den Londesschulrat Genossen Dr. Stoelzel tung. Da das Original des Einspruchs dem Gericht nicht vorlag, scheint eine Art Erzberger- Prozeß- Imitation gu werden, nach dem wurde beschlossen, die betreffenden Aften fofort zur Einsichtnahme aufgebotenen Apparat zu urteilen. Gegen den Genossen Dr. das Gericht zur Beratung zurück. von der Stadtverordnetenversammlung einzufordern. Dann zog sich v. Frankenberg , den Leiter des staatlichen Presseamts, scheut man bor feiner öffentlichen Beleidigung zurück. Weil er aus ihrer Klasse tommt, scheint er zurzeit der bestgehaßte Mensch in Braun schweig zu sein.
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Eine fommunistische Entdeckung. Eine Atmosphäre des politischen Mißtrauens berWährend jeder Morgenpost"-Lefer faum im Zweifel darüber giftet das staatliche Leben. Der Landtag ist beinahe arbeitsun- sein dürfte, daß die Größe unseres Elends eine Folge des Krieges fähig. Wieder und wieder macht sich die erbitterte Kampfftimmung An der Berelendung der Berlier Bevölkerung ist, verfündet die„ Rote Fahne" ihren Lesern eine neue Weisheit. in sandalösen Explosionen Luft. Und das ohne Kommunisten, denn sei lediglich der zum Oberbürgermeister gewählte bisherige Räm die drei kommunistischen Abgeordneten, von insgesamt 60, nimmt merer Boeß und der ihn stüßende Bürgerbloc, einschließlich cb ihrer politischen Harmlosigkeit faum jemand ernst. der G.P.D. fchuld.
Erhöhung des Hochbahntarifs.
beschlossen, wegen der immer noch steigenden Tendenz der Aus. Nach eingehenden Berhandlungen hat die Hochbahn- Gesellschaft gaben die Tarife der Hoch- und Untergrundbahnen durchweg um gaben die Tarife der Hoch- und Untergrundbahnen durchweg um 20 P. zu erhöhen.
,, Erfolg" eines Wohnungsamtes.
Zu unferem mit dieser Ueberfcrift beröffentlichten Artikel in Mr. 17 saidt uns das Wohnungsamt Schöneberg eine Ecwiderung. Der Brief ist in einer Form abgefaßt, toie wir fie weder vor noch nach der Revolution jemals bei irgend einer Bes börde fennen gelernt haben. Da tönnte einer faft bezweifeln, daß unseren Artikel mit hinreichender Aufmerksamkeit zu leien, fic flar diefe naiv- fecte Antwort überhaupt von dem Wohnungsamt Schöne berg berrührt. Wir empfehlen dem Wohnungsamt, zunäcbit mal zu machen, welche Tatsachenangaben er bringt, und dabei auch die rubige Sacblidleit unferer Darstedung zu beachten. Dem Wohnungs Bom Juni bis in den Januar arbeitet das neue Ministerium amit hätte es besser gestanden, uns ebenso ruhig und fachlich au an den Etat für 1920/21 und noch ist nicht abzusehen, wann er Herr Boen müsse, wenn er seine dringendsten Berpflichtungen antworten und uns lediglich mitzuteilen, was an unferen Angaben fertig wird. Mandymal will es scheinen, als folle durch offene Sanämlich alle fommunistischen Forderungen zu falsch sein soll. In dem weitichweifigen Gerede und icheltenden schluden nicht erfüllen könne, den Banterott an. Gepolter dieier aufgeregten Erwiderung des Wohnunasamts find botage die Regierung zu Fell gebracht werden, aber noch stets bieb sagen. Darauf lauern die Kommunisten anscheinend nur. Sie gerade zwei der wichtigsten Punkte unerwähnt geblieben. Der man den reaktionären Heißspornen in den Nacken. Um so shite- fümmert es zunächst wenig, von welchen Folgen die Zahlungs- Brief schweigt darüber, daß der zwangsweise aus der Wohnung matischer wurde die heimliche Sabotage betrieben. Es regnet Anvon vier Zimmern au quartierte Mieter fein Bureau bei seiner träge, Anfragen, Rückverweisungen an Ausschüsse, wobei sich der unfähigkeit eines so großen Gemeinwesens nicht allein für die ges Wohnung haben muß. Auch darüber wird fein Wort gesagt, tönnte, wenn nur erst der längst ersehnte Zusammenbruch eintritt. nach drei Wochen leer stand. auch für den Bestand des Reiches fein frei gemachte noch Rommunisten und Deutschnationale stehen in dieser Beziehung in trauter Gemeinschaft.
ehemalige Stultusminister Rönneburg , angeblich Demokrat, besonders hervortat. Dazwischen endlose Geschäftsordnungsdebatten in der liebenswürdigen Form, die bei den Akademikern rechts und den elyemaligen Wolfsschülern ganz lints gleich beliebt ist. Der Februar rüdt näher, in dem schon der Etat 1921/22 beraten werden soll, und immer noch regnet es Debatten, Anträge und Anfragen zum alten
Glat.
Die Regierung hat ein gründliches Verwaltungs- und Berfasfungereformwerk versprochen, aber die starke Opposition regiert mit und wird sicher nach Mitteln und Begen suchen, Reform und Berfas Jung nicht vorwärtstommen zu lassen.
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Die ersten Bezirksamtswahlen.
Explosionsunglück in Tempelhof.
wiffenlosen Treiber der Kommunisten im Berliner Rathause gegenDaß die Sozialdemokratische Frattion bem geEin Explosionsunglüd, bei welchem zwei Arbeiterinnen schwer über eine entschleben ablehnende Haltung einnimmt, zieht ihr natür verlegt wurden, ereignete fich gestern, abends 11 Uhr, in dem Bepolitischen Geschäfte der Moskauer besorgen zu helfen, steht für die weg. Das Unglück entstand durch Explosion eines Gastrockenofens. lich Feindschaft zu, aber über den zweifelhaften Borgängen, die triebe der Fertigguß G. m. b. H. vormals Karl Hardtmann, LorenzSozialdemokratie die Wahrung der Lebensintereffen der arbeiten- Als die eine der Arbeiterinnen mit dem Feuerzeug dem Ofen nahe den Bevölkerung. fam, explodierte das angesammelte Gas, das infolge einer Undichtig teit dem Rohre entwichen war und den Ofen füllte. Cine StichInzwischen wächst die Unsicherheit im Lande. flamme versengte die Arbeiterin im Gesicht und an den Händen Raum mehr als andertvärts, denn zeilenhungrige Bericht und verbrannte ihr das Haar. Durch die Explosion wurde der Ofen erftatter der Rechtspreffe und bestellte Arbeit der Rechtsparteien Am gestrigen Mittwoch nahm die Bezirksversammlung des auseinandergerissen und die darin befindlichen fertigen Fabritate Tägt die Zustände in der gewissenlosesten Weise aufbauschen. Die 17. Bezirks bereits die Wahlen der besoldeten Mitglieder des Be- wurden herausgeschleudert. Dadurch wurde die andere Arbeiterin Regierung beantragt Vermehrung der Sicherheitspolizei, die Bür zirksamts vor. Zum Bürgermeister wurde John( S.P.D.), zum schwer verletzt. Die beiden Verletzten wurden nach ärztlichem Beigerlichen behaupten, die Polizei solle zu einer sozialistischen Truppe Stellvertreter Turm( U.G.. ), zu befoldeten Stadträten Wigle stand in das Krantenhaus Marienheim gebracht. gemacht werden und verlangen eine parlamentarische Kontrollfom( 1.S.B.), Stadtbaurat Dr. Gine( Bürgerl.), Fischer( Bürgerl.), mission, die über Anstellung und Entlassung der Beamten entschei- Stadtschulrat Dr. Sigge!( S.B.D.) und Ewers( B.K.P.D.) ge= den solle. Und als die Regierung diese Mißtrauensfommission mit wählt. Die Wahl der unbefoldeten Stabträte erfolgt später. den Linksparteien ablehnte, da lehnten die Bürgerlichen mit den Die B.R.P.D. hatte zu dieser Gizung nicht weniger als 13 der Kommunisten die Vermehrung der Polizei ab. Dafür beon in anderen Bezirken sowie auch zum Teil in der Berliner Stadtver tracten sie die gefehliche Einrichtung des Ortsfchuges, von dem sie ordnetenversammlung gestellten Anträge eingebracht. missen, daß die Arbeiterschaft nie und nimmer dafür zu haben sein wird.
Einen großangelegten Akkreditivschwindel
Und das braunschweigische Volt? Nach der leidenschaftlichen unabhängig kommunistischen Erregung und Aufpeitschung der hatten drei Betrüger in die Wege geleitet, die jedoch unschädlich geMassen seit der Revolution, die bei aller Energievergeudung hoff- macht werden konnten, bevor ihnen ihr Schwindel den erwarteten nungslos verpuffte und die Gegner von Tag zu Tag frecher werden Erfolg gebracht hatte. Ein Kurt Hohlwein und ein Albert RosenItez, ist das politische Intereffe auf den Nullpunkt gesunken. Für berg aus Berlin , sowie ein Hans Rüfter aus Hannover gründeten" die praktisch- sozialistische ruhig vorwärts schreitende Arbeit der So- ein Erport- und Importgeschäft und fandten auf groß aufgemachten gialdemokratie fehlt in diesem Kleinbauernlande, mit verhältnis- Briefbogen Offerten in erheblicher Bahl hinaus. Die Offerten waren mäßig spärlicher Jndustriearbeiterschaft, noch vielfach bas Berständ- fo fünftig, daß auch eine Reihe Bestellungen einliefen. Die angemäßig spärlicher Industriearbeiterschaft, noch vielfach das Verständ priesenen Waren waren natürlich nicht vorhanden. Trotzdem vernis. Der Stampf unserer Geroffen ist unfagbar schwer; der Einfluß langte die neugegründete Schwindelfirma von den Bestellern die unserer Partei macht sich einstweilen mehr gefftig als mit organi Stellung eines Akkreditivs. Die Auszahlung des Geldes folllte erst fatorischem Erfolg bemerkbar. erfolgen, wenn bei den Banten von den Firmen, die es hinterlegt hetten, Anweisung einlief. Durch den Briefwechsel waren die Schwindler nun in den Besitz der Briefbogen und der Unterschriften die Unterschriften und versuchten, die von ihnen selbst ausgestellten der Befieller gelangt. Gie ließen diese nun nachdrucken, fälschten Bahlungsanweisungen bei den Banken einzuschmuggeln. Sie setzten sich dieserhalb mit Beamten in Verbindung, die jedoch auf ihr Anfinnen nicht eingingen. So wurde ihr Vorhaben bekannt und alle Schwindler entlarot und hinter Schloß und Riegel gesetzt. Wie sich jetzt herausstellte, hatte die Gesellschaft vor, alle 14 Tage ihr Domizil zu wechseln und von jedem neuen Ort den gleichen Schwindel
Polnische Erfindung oder...?
Das Rattomiker Korfantn- Blatt Gornoflonzat" bringt aus Oberglogau die folgende unglaublich flingende Meldung: Kürzlich fand hier eine große Versammlung von Vertretern des ganzen Neustädter Rreifes in Abstimmungsangelegen heiten statt. Zu dieser Bersammlung waren auch 40 Ortsvor Seher erschienen. Die Bersammlung leitete Graf p. Oppers dorf. Es wurde der Ueberzeugung Ausdrud gegeben, daß der ganze Industriebezirt für Deutschland verloren fei. Angesichts ins Wert zu setzen. beffen müßten die Bewohner der auf dem linken Oderufer liegenben Kreise bezüglich ihrer Zukunft Stellung nehmen. 11. a. haben in diefer Angelegenheit Graf Oppersdorf, der Generaldirektor der
Ein Zirkel der nationalen Aufklärung. Shiele Winklerfdjen Güter Moschen, Regierungsrat Dr. Ueber recht sonderbare Erlebnisse berichtet uns ein Charlotten Schapper und eine hochgestellte Persönlichkeit der Eisenbahn - burger Genoffe, bie diefer in den Akademischen Bierhallen Schiller direktion Kattowiz das Wort ergriffen. Sie alle gaben der Mei- Ecke Weimarer Straße, gemacht hat. Dort finden allwöchentlich Zunung Ausdruck, daß, weil der Industriebezirt ganz flcher an Polen fammenfünfte von fleinen Gruppen der Deutschnationalen Bolts fallen werde, bei einer Festsetzung des Oberflusses als Grenze zwischen Polen und Deutschland die Bewohner des linten Oder fers dem Ruin anheimfallen würden. Das Interesse der Kreise des linken Dderuters und ihre Zukunft sei mit dem Industriebezirt unlösbar verbunden. Deshalb beschlossen die Versamm fungsteilnehmer aus dem Kreise Neustadt einstimmig, bei der Abstimmung für Bolen zu stimmen.
In einer stark besuchten Wählerversammlung, die von den Genossen der 80. und 81. 2bteilung in Friedenau nach dem Bürgersaal des Friedenauer Rathauses einberufen war, sprach Genosse Robert Schmidt über das Thema: Was erwarten wir vom neuen preußischen Landtag?" In seiner ruhigen, fachlichen Art wies Genesse Schmidt auf die Wichtigkeit der Wahl hin, die heute in ganz anderer Weise als früher über die Zufammnenjegung der Regierung die Entscheidung treffe, er zeigte die Gefahren, die bei einem Siege der bürgerlichen Bartelen die junge Republit und die neugeschaffenen Rechte der breiten Massen bedrohen und bemies andererseits an trefflich gewählten Beispielen, wie sehr die Sozialdemokratie trotz aller Semmnisse dennoch schon im Sinne des Forschritts und der Durchführung ihres Brogramms in der kurzen Beit ihrer Regierungstätigkeit gewirkt habe. Unter lebhaftem Beifall fertigte er die Deutschnationalen und die Deutsche Bolkspartel, bie fich immer gegen jede Erweiterung der Boltsrechte vor der Re volution bis zum letzten Augenblick geftemmt hätten, ab, fireifte auch die Gegner von links, den Kreis der Ungeberdigen", denen nichts rasch genug gebe, und forderte endlich dazu auf, bei den Landtagswahlen den Einfluß der Sozialdemokratie zu verstärken, um dadurch dem politischen Fortschritt die Wege zu ebnen.
In der Diskussion sprachen mehrere Vertreter bürgerlicher Bar teien und einige Parteigencffen; im Schlußwort tonnte Genoffe Robert Schmidt die namentlich von einer Rednerin der Deutschen Volkspartei erhobenen Einwände mit leichter Mühe zurüidweisen. Die gut und ohne Störung verlaufene Bersammlung war ein schöner Erfolg für unsere Partei und dürfte mit dazu beitragen, daß am Wahlias die Parole des Referenten Wirklichkeit wird:„ Nicht zurüc zum Alten, sondern vorwärts zu neuer Entwicklung!"
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Was haben wir vom Preußischen Candtag zu erwarten? Ueber dieses Thema sprach in einer gut besuchten öffentlichen Wählerversammlung in der Uhlandschule zu Schöneberg Genosse Ramsbrod. In treffenden, marfanten Borten legte der Referent die Bedeutung der kommenden Landtagswahlen dar und ersuchte die Bersammelten, eine rege Agitation für die Wahl der sozialdemokra tifchen Kandidaten zu entfalten. Reicher Beifall am Schlusse des Referats zeigte, daß die Versammlung mit den Ausführungen des Referenten einverstanden war. Zur Diskussion meldete sich niemand. Der Abend hat für unsere Partei ohne Zweifel einen guten Erfolg gebracht.
partei statt. Es werden hier fleine Gruppen von Arbeitern einge laden, um diese national" aufzutlären. Durch Kollegen, so schreibt unser Gewährsmann, erfuhr ich von diesen Zusammenfünften und beschloß, mir die Sache mit anzuhören. Bon einem Mann, der sich mit dem Namen Boas porstellte und angab, bei der Firma Goerz in Friedencu als Schloffer tätig zu sein, wurden wir in liebenswürdiger Weise empfangen. In dem Zimmer, in welchem diese Aus- Dem Undenten des Professors Wilhelm Foerster galt eine Wir müssen annehmen, daß diese Meldung eine polnische Er- fprachen stattfinden, trafen wir mit Personen zufammen, von denen gestern in Berlin von der Ortsgruppe der Deutschen Friedensgefelfindung darstellt und daß alsbald eine amtliche Richtigstellung er- wir wußten, daß sie früher selten oder gar nicht arbeiteten. Diese schaft veranstaltete Gedächtnisfeler. Der Stadtverordnete folgt, die Hand und Fuß hat. Wenn wir auch der„ nationalen Leute fuchten in grammophonartig gehaltenen, mit Fremdwörtern Walded Manasse und der Pfarrer Genosse H. Frande würdigten Treue" gewiffer Rapitalistenfreise nicht über den Weg trauen, so gespickten Reben uns ihre Meinung aufzuoftroleren. Da ihnen den Verstorbenen als fittlichen Menschen und unerschütterlichen Treue" gewiffer Kapitalistenfreise nicht über den Weg trauen, fo dies nicht gelang, erfärben sie jede weitere Unterhaltung für über- Friedensfreund. Gesänge( Manja Barkan) und Rezitationen( Georg fönnen wir doch zunächst nicht glauben, daß eine solche Konferenz füffig. Afis ich meiner Berwunderung darüber Ausbrud gab, wie Baefchte vom Schiller- Theater) leiteten die Feier ein und ließen sie überhaupt stattgefunden hat und daß sie derartige Beschlüsse faßte. man von früheren Sozialdemokraten bis zum Deutschnationalen sprin- weihevoll austlingen. Vel det Urabstimmung in der Sozialdemokratischen Partei der Bruder beschimpft und fätlich bedroht. Diese rühmliche Untergen fönne, wurde ich als gemeiner Kerl vorher lieber teutscher Un der Boltshochschule Groß- Berlin beginnen im Laufe dieser Schweiz wurden 25 324 Stimmen gegen und 8723 Stimmen für haltung fand nun dadurch ihr Ende, indem ich ihnen erflärte, für Woche die Kurse der von Januar bis März fich erstreckenden neuen den Beitritt zur Dritten Internationale abgegeben. was ich fie hielte, nämlich bezahlte Spigel und, wie der Bolfsmund Lehrperiode. Es finden in den meisten Bezirten von Groß- Berlin Der Kampf gegen den Wucher. Im letzten Halbjahre wurden fagt: Achtgroschenjungs. Man sieht also, doß auch bei diesen Edlen Bortragsreihen und Arbeitsgemeinschaften aus allen Wiffensgebieten wegen Wuchers in Deutschland 13 454 Berfahren anhängig ge der Nation der Grundfah gilt:„ Und willst du nicht mein Bruder statt. Karten und Vorlesungsverzeichnisse in der Buchhandlung macht. Davon haben 8136 mit einer Berurteilung geendet. fein, so schlag ich dir den Schädel ein." Allen Arbeitern aber rate Borwärts", im Gewerkschafshaus und an den Arbeitsstätten. Bon diesen Verurteilungen bestanden 4839 in Geldstrafen, die ich, sich von diesen Leuten ihre foftbare Zeit nicht rauben zu lassen übrigen in Freiheitsstrafen. Zuchthausstrafen wurden nur und diesen Köderabenden fernzubleiben, damit ihnen nicht die in wenigen Fällen verhängt. Möglichkeit gegeben wird, über Erfolge zu triumphieren.
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nacht Dienstag, den 8. Februar, in den Feftiälen des Zoologischen Gartens Das Gauklerfest der Schule Neimann findet in diefem Jabre Faft. statt. Der Reinertrag fließt der Schüler- Unterstügungstaffe zu