Einzelbild herunterladen
 
ttr. 53 ♦SS.�ö�rganö
2. Heilage öes Vorwärts
Mittwoch, 2. Februae 192?
GroßGerMl Buö heutigen Schularztberichten. Emen;u strengen Maßstab haben die Schulärzte Berlins   wohl niemals angelegt, wenn sie den Gesundheitszustand der Gemeinde- schulkinder zu begutachten hatten. In den Kriegsjahren aber mußten sie, entsprechend den Zeitoerhälmisse», noch bescheidener in ihren An- färderungen werden, und so kamen dann jene Urteile zustande, über die jeder Kenner der Berliner   Gemeindeschulkinder erstaunte. Nach der von nicht wenigen Schulärzten damals geäußerten Ansicht hätte der Krieg noch bis tn das Schuljahr 1S17/18 hinein keine sehr wesent- lich« Verschlechterung des Ernährungs» und Gesundheitszustandes der Kinder bewirkt. Nunmehr ist aus dem Schulsahr 191S/'1S, dem ersten,' dessen Schluß in die Zeit nach dem militärischen Zusammenbruch und der politischen Umwälzung fiel, der vom Medizinalamt Berlin   zusammen- gestellte Gesamtbericht über die Tätigkeit der Schulärzte erschienen. An den darin mitgeteilten Auszügen aus den Einzelberichten der Zlerzte fällt sofort auf, daß sie diesmal sehr viel un- günstigere Urteil« bringen.Der Gesundheitszustand der Kinder", schreibt Dr. Bernhard,stand unter der Einwirkung der Hungerblockade. Mußte ich schon im vorigen Jahresberichte mit- teilen, daß der Ernährungszustand sich wesentlich verschlechtert habe. so ist dies im vergangenen Jahre in erhöhtem Maße der Fall ge- wefen. Das war bei den Untersuchungen der Schulretruten, bei den Durchmusterungen der Klassen und bei den Untersuchungen der zur Entlassung kommenden Kinder, festzustellen."(Im vorhergehenden Jahr hatte, nebenbei bemerkt, derselbe Dr. Bernhard geschrieben: Djr Gesundheitszustand der Kinder war im Berichtsjahr recht be- friedigend. Eine loesentliche Verlchlechterung des Emährungszu- standes ließ sich Im allgemeinen nicht feststellen. Diese war nur zu finden bei Kindern, die an chronischen Erkrankungen, besonders der Lunge, litten.") Dr. Rau sagt diesmal:Wenn man sich bis dahin freuen konnte, daß eine Einwirkung der Blockade auf das Aussehen und die Konstitution der Schulkinder wenig zu bemerken war, so begann setzt dies« Wirkung von Woche zu Woche sichtbarer zu werden. Die Kinder wurden magerer, blässer, sahen müder aus, und wenn auch immsr ein Teil der Kinder, die durch Beziehungen zum Lande oder durch den Schleichhandel bevorzugt waren, in ihrer Munterkeit und ihrem Aussehen wenig zu wünschen übrig ließen, so wurde doch jetzt bei einem großen Teile immer offenkundiger, was die lange Unterernährung an nicht mehr gutzu- machendem Schaden angerichtet hotte." Das Urteil des Dr. Hesse lautet:Ich habe den Eindruck, daß besonders die zur Einschulung untm'uchten Kinder im allgemeinen im Vergleich zu früheren Verhältnissen von schwächerer Körperbeschaffenheit waren." Dr. Wallenstein berichtet:Der Ernährungs- und Kräftezustand, be- sonders in de? Unter- und Mittelstufe, verichlechtert« sich zusehends. Die körperlich« Widerstandsfähigkeit und die Ausdauer im Unter- richt ließen erheblich nach." Dr. Landsberger:Die Kinder sind unterernährt und machen oft den Eindruck, als seien sie zwei Jahre in der Entwicklung zurückgeblieben." Dr. Flifter:Die Bedrängnisse des Krieges warfen ihre Schatten ganz besonders auf di« körper- lich« Entwicklung der Kinder. Wegen der schwierigen Lebenso«. hältnisse litten sie uncer Körperschwäche, Blutarmut und Strophu- lose." Dr. Schnitzer:Insolge der Hungerblockade und der mit ihr im Zusammenhang stehenden Unterernährung hoben Blutarmut  . Skrophulos« und Tuberkulose in ganz, erschreckendem Maß« um sich gegriffen, bei Erwachsenen m einem solchen Grad«, daß all die unge» Heuren Opfer der Tubertulosenfürscwge in den letzten Jahrzehnten. all die schönen Erfolge der letzten Jahre vor dem Krieg« völlig zu- nicht« gemacht worden sind, aber auch bei unseren Schulkindern in einem Maße, daß Landaufenthalt und Ferienkolonien nur vorüber« gehend Abhilf« zu schassen vermochten." Der Gesamtbericht gibt Auszüge nur aus 29 Einzelberichten, während Berlin   59 Schulorztbezirke hat. Nur in zwölf dieser Au». züge werden dl« Ernährmigsverhältnisse oder ihre Einwirkung auf den Körperzustand der Kinder erwähnt, aber in keinem finden wir setzt noch ein günstiges Gutachten. Wir haben uns hier auf Wieder-
gäbe einer Auswahl beschränken müssen. Erwähnt sei nur noch solzendes Urteil des Dr. Grünbaum:Der Ernährungszustand ist, wie zu erwarten war und wie man wohl ohne Scheu sagen darf, bei den Kindern immer schlechter geworden. Namentlich bei den Schul- anfängern ist das zu bemerken, die mit wenigen Ausnahmen unent- wickelt sind." Der Zusatz,wie man ohne Scheu sagen darf", gibt zu denken. In den Gesamtberichten der vorhergehenden Jahre enthielten di« Auszüge aus den Einzelberichten Dr. Grün- baums gar nichts über di« Ernährungsverhältnisie. Wenn in der Kriegszeit das allzu deutliche Urteil eines Schul-
Gessentl. Wählerversammlungen Heute, Mittwoch, den 2. Februar, abends 1 llhr: Tempelhof  : Aula des Realgymnasiums. Kaiierin-Augusta-Straße. Neserenr: ReichstagSabgeoidnelcr Karl Giebel. Morgen. Donnerskag, den Z. Februar: Neukölln: Frauenversammluna. Greifs Fest'äle, Hermannstraße. Ecke Schierkestraße. Reserentin: NeichSlagSabgeordnete Antonie Piiilfs. Friedeuau-Schöaeberg: Frauenversammlung, Bürgersaal des Rat- Haukes Friedenau. Referentin: ReichStagSabgeordnete Klara Böhm- Schuck». Hermsdorf: LöfflerS Waldschlößchen. Referent: LandtagSabgeold- neter Gustav Heller. Karlshorst  : Parl-RestcmrantZur Rennbahn", am Bahnhof. Reierent: ReichHlagSabgeordneter Karl Giebel. Friedrichshagen  : Konrads Festiäie, Friedrichstraße. Referent: Robert Breuer. Ruchholz: Bei Höckel. Pafewalker Sir. 67. Ref.: Jakob Altmaier  . Beamte und Angestellte der Reichs-, Staats- und Gemeinde- behörden: Sckmlauia der Realschule Florastraße sStubenraucki- platzj in Steglitz  . Referent: Reichstagsabgeordneter Willy Steinkovi. Augestellte In Handel und Zudustrie: Im Friedrich-Wilbelm-Gym- nanum, Kochstr. 13, Versammlung aller Mitglieder des Zentral- Verbandes der Angestellten, die auf dem Boden der S.P D. stehen. Tagesordnung: Uniere Auigaben bei den nächsten Wablen. Referent: Genosie Franz Krüger  . Achtaag, Eisenbahner! Bei Schulz, Elisabeihstc. 30(gegenüber der Alexander-Passage), anßerordentlick! wichtige Besprechung samt» licher Vertrauensleute der Eisenbahner, die auf dem Boden der S.P.D. stehen. Erscheinen unbedingt erforderlich. Mitglieds- buch und Karte legitimiert.
arztes über die Not der hungernden Kinder an die Ocffentlichkeit gelaugt wäre, hätte ohne Zweifel das Oberkom-! mando einen Riegel vorgeschoben. In auffälligem Gegensatz zu den jetzt mitgeteilten Aeußerungeu der Aerzte steht das Ergebnis der bei den G c m e i n d e s ch u l- rektoren veranstalteten Umfrage über den Einfluß der Er- nährungsschwierigkeiten auf den Gesundheitszustand der Kinder. Sie fand im Oktober 1918 statt, nachdem in den zwei Iahren vom Oktober 1916 ab bereits vier gleichartige Umfragen veranstaltet worden waren. Noch im Oktober 1918 äußerten die Berichte aus 171 Gemeindeschicken sich dahin, daß der Gesundheitszustand| nicht beeinträchtigt worden sei, und nur aus 13a Genreinde- schulen stellten die Berichte eine mehr oder weniger bemerkbare Be- einträchtigung fest. Wir brauchen wohl nicht erst zu sagen, was jene noch ans der Kriegszeit stammenden Urteil« wert sind.
Srillantenrauder. Kriminalbeantken-Trick einer Schrvindlerbande. Ein Brillantenkollier im Werte von 180 000 M. wurde gestern einer Dame am Kurfürstendamm   gestohlen, die in Bekanntenkreisen erzählt hatte, daß sie gewillt sei, ihr wertvolles Brillantkollier zu o erkaufen Davon erfuhr auch ein dreiköpfiges Schwindlertonsor- tium. das sogleich ans Werk ging. Zunächst erschienen zwei Männer bei der Dame, gaben sich als Kauflustige aus und ließen sich das Kollier zeigen. Well die Dame nicht recht wußte, welchen W-rt der Brillontschmuck heute dar­
stellt, so forderte sie keinen Preis, sondern verlangte von den ver- meinllichen Käufern, daß sie ihr ein Angebot machten. Die Männer sagten, daß sie am nächsten Tage mit einem Taxator wieder- kommen würden, damit dieser ihnen den Wert des Schmuckes ab- schätze. Beide erschienen dann auch in Begleitung eines dritten Mannes, der sich den Schmuck genau ansah und dann sagte, daß dieser einen Wert von 700 000 bis 800 000 M. repräsentiere. Die beiden Kauflustigen erboten sich dann auch, diesen Preis dafür zu bezahlen. Plötzlich aber nahm das Geschäft eine unerwartete Wen- dung. DerTaxator" zog eine Erkennungsmarke aus der Tasche und legitimi-rte sich damit als Kriminal« b e a m t e r, belegte das Brillanlkollic: mit Beschlag und verhinderte den Kaufabschluß. Die Leute taten sehr übcrralcht und machten sich schleunigst aus dem Staube. DerBeamte", der den Halsschmuck eingesteckt hatte, rannte hinter ihnen her. um sie festzunehmen. Die bestürzte Dame wußte nicht recht, was in dem großen Durcheinander gespielt wurde, und ehe sie zur Besinnung kam, waren alle drei Männer verswunden. Der �Herr Taxator" undKriminalbeamte" hatte ein vor der Tür wartendes Automobil bestiegen und war da» vongefahrcn. Der gestohlene Schmuck stellt eine Sllberkette dar mit vier großen Perlen. Der abnehmbare Anhänger trägt eine große ovale Perle Das ganze Schmuckstück, das noch zwei silberne Scitenkettchen hat, ist insgesamt mit 208 Diamanten besetzt. Gute Ratjchlä0e für die Straßenbahn. Der zur Prüfung der Wirtschaftlichkeit der Berliner   Straßen» bahn eingesetzte Stadtverordnetenausschuß setzte gestern unter dem Vorsitz des Stadw. Frank im Sitzungssaal der Straßenbahn seine Veratungen mit der Anhörung weiterer Sachverständiger und der Ergänzung der bisherigen Gutachten fort. In der nächsten Sitzung soll die allgemeine Aussprache über die in den Gutachten zur Sprache gekommenen Tatsachen begonnen werden. Zu den schwebenden Fragen äußerte sich Generaldirektor Dr. W u s s o w über den Umsteigeverkchr und über die Errichtung von Autobuslinien Dr. Wusiow erklärte, daß er grundsätzlich«in Freund des Umsteigeoerkehrs sei; aber in Berlin   mit seinem weit- verzweigten und den allermeisten Ansprüchen genügenden Liniennetz sei ein solcher Umsteigeverkehr nicht notwendig. Er würde das Unternehmen finanziell erheblich schädigen. Auch gegen die beabsichtigten Umsteigefahrscheine mit zweistündiger Geltung äußerte Dr. Wussow erhebliche Bedenken. Auch bedeute die Ab- fertigung mit diesen Umsteigefahrscheinen eine im Betriebsinteress« nicht erwünschte Belastung der Schaffner  . Die Errichtung von Autobuslinien als Konkurrenz für die Straßenbahn g�oß» zuziehen, hielt Dr. Wusiow gegenüber einer Deröffentlichung über eine Unterredung mit Dr. Adler für gefahrlich. Man würde die Straßenbahn außerordentlich schädigen und sollte vielmehr der- ortige Pläne hintanhalten. Prof. G i es e empsahl, daß Straßen« bahnunternehmen zu«ntpolitisteren. Auch er hielt den ge» planten Umsteigeverkehr für praktisch undurchführbar. Die Ver-' treter des Betriebsrats, Schaumburger und Hebel, polemisierten heftig gegen die bürgerliche Presse und die frühere Leitung, erklärten sich aber zur Durchführung der von den Sachverständigen vorge- schlagen«! Maßnahmen bereit. Don Bedeutung waren auch di« Ausführungen des Oberingemeurs Kleinheinz, des jetzigen Lellers der Hauptwerkstatt, über di« Ursachen für den Rückgang dee Leistungssähigteit der Arbeiter. Der Ausschuh beschloß, dieses Gut» achten den Mitgliedern noch schrifllich zuzustellen. Nochmals die Diebstähle am Osthafea. Der Betriebsrat des S>ädtisck>en Osthofens nimmt setzt in einem sehr ausführlichen Schriftstück zu den Diebstählen am Osthofen   Stellung. Unter anderem erklärt er es kür unzurreffend. daß die Diebstähle am Ostdaien in den letzten Monaten zugenommen hätten. eS könne im Gegenteil auf Grund der geführten schwarzen Liste und der Meldnnaen de« AufsicbtSpersonalS der Nachweis erbracht werden, daß die Diebstähle in letzter Zeit bedeutend nachgelassen haben. E» könn keine Rede davon sein, daß der Vorsitzende desBetriebs» rat» eS abgelehnt hätte, die Namen der bei Diebstählen abgefaßten Personen zu nennen, die Kriminalwachtmeister werden im Gegenteil bestätigen, daß die Mitglieder des Betriebsrat» sie tn jeder Weis» nniersiützen, und daß dadurch ihre Arbeit wesentlich erleichtert wird. Aus?erdem find schon vom Betriebsrat seinerseits Kontrollen sowohl au den Toren wie auch in den AufentbaltSräumen de» Personal» unter Mitwirkung von Polizeibeamien veranlaßt worden. ES
Schweres Blut. 27] Kornau   von)uhaui Aha. Immer hat Schemeikka noch letne Wirtin mitgebracht. O weh!" Hat nur ein Sommennädchen gebracht." Wie immer zuvor." Unser Pfarrer traut ihn nicht mit der Frau eines an» deren. Traut ihn nicht, nein, traut ihn nicht." Und einer Ungetrauten gibt die Alte nie die Schlüssel heraus. Das fehlte noch." Gibt sie nicht, nein, gibt sie nicht." Er macht aus dir. was er aus uns gemacht hat»«ine Leibeigene bloß." Wie aus euch?" Uns hat er auch zuerst hierher gebracht, eine nach der anderen, hat uns einen Sommer behalten, uns dann im Herbst seiner Mutter als Leibeigene geschenkt." «Also du hast einen Hof und einen Mann«inen eigenen Hof.«inen eigenen Mann, einen eigenen Hof. mit Kühen voll besetzt und bist hierher als Leibeigene gekom» men? Du bist eine!" Sie wiegten wehklagend d«n Körper. Anjas Augen füllten sich mit Tränen: Ach, armer Schemeikka! Hat er immer noch nicht die Richtige gesunden? Untr hat ja schon Mädchen gehabt wie wir." Das Haus voll!" Das Haus von uns voll! Hätte er doch jetzt die Rechte gefunden, hätte ein neues Leben in Schemeikka angefangen. Daheim wäre er geblieben, nicht den Winter von Markt zu Markt, nicht den Sommer von Prasnik(Fest) zu Prasnik." Seid ihr viel« dort?" Unser sind wieviele doch gleich... fünf!" Du die sechste." Ich komme niemals dahin!" rief Marja sich reckend. Du kommst nicht? Du kommst, du kommst! Kannst ja sonst nirgendshin. Di« alte Wirtin wird dich«benso gut halten wie uns.". Da tönten Männerstimmen auf dem See und das Lar» men und Schlagen von Rudern. Schemeikka kommt mit seiner ganzen Horde!"
Macht schnell! Er läßt uns seinen Männern, wenn wir hierbleiben! Da, Schweben-Marja, das Esten und das andere, was feine Mutter schickt der kleine hier ist für den Fischer» Matti." Sie warfen zwei Ranzen auf den Fußboden und eilten hinaus, hinter dem Häuschen davon, eh« die Kommenden auf den Hof gelangt waren. 9. Dom Strande   drangen Männerstimmen herauf. Lachen, Schreien, Zanken und dann wieder Lachen. Schemeikka kam auf den Hof, die anderen dann etwas hinter ihm. Marja saß tn dem Häuschen an der Wand, ohne ihnen entgegenzugehen. Heda. Marja, heda!" hörte man Schemeikka rufen.Wo ist die Wirtin?" Er kletterte etwas mühsam über die Schwelle. Ra, da ist sie ja! Weshalb kommst du mir nicht ent- gegen? Was für Ranzen sind denn das?" Seine Augen waren trüb, die Knie mehr als sonst ge» krümmt. Ich weiß nicht", sagte Marja, indem ste versuchte vorbei» und hinauszuhuschen.Deine früheren Mädchen haben sie gebracht." Dann ist Esten für uns darin. Run. jetzt hat's keine Rot. Hier ist Speise und hier ist Trank, von Schemeikkas Mädchen gebracht! Kommt herein, Jungens! Kommt, seht sie euch an. hier ist sie!" Er packte Marja am Hals und ließ sie nicht entfliehen. Junge Männer standen in einem Halbkreis vor der Tür. Marja versuchte vergeblich sich loszureißen. Die müssen wir fliegen lassen! Die müssen wir fliegen lasten, dein neues Mädchen!" Laßt sie fliegen! Laßt mir mein neues Mädchen fliegen, Jungens!" Marja wurde ergriffen und in die Lust geworfen. Räch ettichen Würfen gelang es ihr aus dem Kreis berauszu» kommen, indem sie mit dem Kopf unter einigen Achseln durch- fuhr, und sie floh hinter die Hütte. Alle rochen sie nach starken Getränken. Hatten wahrscheinlich viele Tage getrunken. Die Berührung ihrer Hände brannte, es war, als müsse an jeder Stelle, wo sie sie gepackt hotten,«in Fleck geblieben fein. Sie waren ihr widrig, fremdrassig, wie dem Wild im Walde das Stalltier, wie dem Renntier die Kuhherde des Ackerbauers. Denen Halle er sie zum Willkomm in die Arms ge- schoben!
Schemeikka kam hinter ihr her. Marja! Geh doch nicht! Jetzt gibt's Spaß! Hast du Langeweile gehabt?" Laß mich!" Ra, ich tonnte ja nicht früher wegkommen. Ist dl« Badestube warm?" Sie Ist jeden Abend warm gewesen, seitdem du g«° gangen bist." Ich konnte ja nicht früher wegkommen. Sei doch nicht so. Komm, stell uns das Esten auf den Tisch, das uns die Mutter geschickt hat." Das werdet ihr wohl selber können." In Schemeikkas Augen blitzte es auf: Du wirst es tun!" So? ich?" Ja, du. Und den Tee kochen und alles bereitstellen. während wir baden gehen."
Er Marja heraus. auf die
agte es befehlend wie zu einer Leibeigenen und ging. zehorcht«, öffnet« den Ranzen, nahm die Sachen kellte sie auf/den Tisch, kochte den Tee und setzte ihn Ofenbank. Als ste die Männer aus der Badestube
kommen hörte, stand sie auf und ging hinter das Häuschen, wo sie durch die offene Luke alles hörte, was gesprochen wurde. Wohin ist denn dein Mädchen gegangen? Weshalb kommt es denn nicht, den Tee einzugießen?" hörte man einen fragen. Laßt sie nur", erwiderte Schemeikka darauf.Sie ist noch schüchtern. Sind blöde, die Schwedischen  ." Sie sieht mir nach nichts aus, dein diesjähriges Mäd- chen", lagte ein anderer. Manches ist ganz hübsch an ihr." Aber finstre Augen macht sie dir." Hast früher hellere gehabt." Zum Beispiel?" Die Anja noch." Ste sprachen, brummten dazwischen von etwas anderem. Dann sagte Schemeikka: Und was habt ihr an dieser auszusetzen?" Mag wohl nicht mehr so jung sein. Was tut das Alter, wenn sie sonst gut ist. Ist sie das?" Als sie mich zum erstenmal drückte, fürchtete ich, es wäre mein Tod."(Forts, folgt.)