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Die neueste Polenagitation.

Es geht auch so!

teidiger ausgefüllt war, bas Urteil gesprochen. Das Gericht tam zu In dem Weißenfeer Rommunistenprozeß wurde. gestern nachmittag, nachdem der Bormittag mit den Reben der Ber einer Freisprechung mit Ausnahme des Angeklagten Arndt. In dem Urteil wird ausgesprochen, daß die Pfychologie des Brozeffes eine ganz besondere sei. Das Gericht hat feinen Zweifel, daß die hier aufgetretenen früheren Mitangeklagten als Zeugen

in ihrer Aussage umgefallen

untergebrachten Offiziere einen bauernben Rampf. Fast im Jahre 1914 beurteilte, und ob sich die politische Bettung ausnahmslos find diese Offiziere mit dem Berwaltungswefen gar über den militärischen Stand der Dinge genügend unterrichtete, fo Rorfantn, ber Leiter der polnischen Abstimmungspropaganda in nicht oder so ungenügend vertraut, daß der Fraktionsfollege des Ab- wie insbesondere, ob die Regierung sich über die politische Auswir Oberschlesien  , schredt vor den gewagtesten Mitteln nicht zurück. Es geordneten Meier, Abgeordneter Giebel, im Hauptausschuß des tung des deutschen   Operationsplanes hinreichend Rechenschaft gab, ist schon mehrfach darauf hingewiesen worden, daß polnische Reichstags die in der Tat vorhandenen Mängel in der Berwaltung hält der Ausschuß dagegen nicht für geflärt und beschließt, diese Agitatoren mitten in der Reichs hauptstadt offen Bro: der Versorgungsbehörden mit Recht auf diesen Umstand zurückführte. paganda treiben, um eine polnische Mehrheit bei der Abstimmung in Die Verdächtigung der Angestellten ist deshalb nichts anderes als eine Fragen zum Gegenstand einer weiteren Prüfung zu machen. Ablentungsmethode. Mit seinem Artikel hat Meier nur diesen Krei­Beiter betrachtet der Ausschuß die bisherigen Ergebnisse seiner Oberschlesien   zu erzielen. fen in die Hände gearbeitet. Die von ihm an die Regierung ge- Arbeit als Teilergebnis und beabsichtigt, burch seine weiteren Neuerdings hat sich Korfanty   die ,, Polnische fozialistische Barrichtete Aufforderung, mit fester Hand zuzufassen, wird von den Beratungen eine vollständige Klärung der politifchen Ge tet"( P.P.S.) zu Hilfe gerufen und läßt Flugblätter in deren Borgesetzten und der Regierung den Angestellten bei den Berfor famtlage herbeizuführen, wie sie sich bis zum Attentat von Serajewo Namen verteilen, die in Berlin   aus Automobilen auf die gungsbehörden bauernd entgegengehalten werden. Mit seinem all entwickelt hatte. Er wird sich deshalb nach der Reichstags. Straße geworfen werden. Darin wird im Interesse der Soli- gemeinen Angriff hat Meier dieser Angestelltengruppe einen fchweren pause mit den Urfachen der bis 1914 immer mehr zunehmenden darität des Proletariats" an die in Deutschland   wohnenden Ober- Schaden zugefügt Wir verlangen deshalb von dem Abgeordneten internationalen Spannungen beschäftigen. Der Arbeitsplan bes schlesier appelliert, nicht erst zur Abstimmung nach Oberschlesien   zu Meier, daß er uns Angaben macht, wo die von ihm gerügten Miß- Ausschusses geht dahin, schließlich dem Reichstag   eine Gesamt­femmen, sondern den dort Wohnenden die Abstimmung allein zu stände bestehen, damit wir im einzelnen den Anschuldigungen nach ansicht über die Entstehung des Weltkrieges und die babet in überlassen. Es heißt ganz offen: gehen tönnen." ,, Diejenigen Oberschlesier, welche nach dem Westen ausgewan daß wir die behaupteten allgemeinen Angriffe in dem Aufsatz Soweit die Zuschrift des Zentralverbandes. Wir bemerken dazu, Frage tommende Verantwortlichkeit vorlegen zu können. ausgewan- baß dert sind, haben an dem ferneren Schidial Ober: nicht gefunden haben. Der Verfasser sprach vielmehr immer von schlesiens tein Interesse und somit kein moralisches Recht einem Teil der Beamten und Angestellten und von Reibun Freispruch im Kommunistenprozeß. zur Abstimmung!" Aus diesem Grunde fordert die P.P.S., baß die deutschen   Ober- Arbeit hindern. Im übrigen halten auch wir dafür, daß es zweck­gen verschiedener Gruppen untereinander, die das Fortschreiten der schlesier in ihrer neuen Heimat bleiben und Rorfanty und Binistie mäßig ist, wenn Genosse Meier dem Wunsche des Zentralverbandes wicz allein in Oberschlesien   hausen laffen. Es ist eine ganz mert der Angestellten nachtemmt und ihm die Einzelheiten, soweit er würdige Borstellung, die die P.P.S.- Leute und ihr Korfanty von der davon Renntnis hat, mitteilt. Intelligenz der deutschen   Oberschlesier   haben, wenn sie annehmen, daß diese an dem ferneren Gefchid ihrer oberschlesischen Heimat tein Intereffe hätten. Dabei weiß doch jedes Kind in Deutschland  find. Zweifellos beitand das Bestreben, auf Grund eines ausdrüd. heute, daß Oberschlesien   nicht nur für Oberschlesien  , sondern für Einen für Berliner   Berhältnisse immerhin seltenen Berlauf lichen oder stillschweigenden Uebereinkommens bie Aussage fo zu das ganze deutsche Bolt von ungeheurer Wichtigkeit ist, nahm die öffentliche Mählerversammlung, die unsere Weißen gestalten, daß sie sich nicht erinnern fonnten, oder Gedächtnis nicht wegen der Herren Korfanty   und Biniffiewicz, sondern wegen je er Genoffen am Freitag, den 4. Februar, veranstaltet hatten. Die Schwäche vortäuschten. Aber es ist doch nicht zu verkennen, daß der in Oberschlesien   gelegenen Rohlen und Hüttenwerte, versammlung war vorwiegend vo:. Anhängern der S.P.D.   besucht, Tatzeugen fehlen und die Beweise nur solche zweiter Hand die für die deutsche Industrie und damit für die Erfüllung erst nach Beginn erschien ein geschlossener Trupp von Arbeitslofen find. Der Beuge Falt hat seine belastenden Aussagen widerrufen, er des Friedensvertrages unentbehrlich find. volunter Führung einiger K.A.B.Diften, die gegen das Bersprechen, fich ist auch mit Bersicht aufzunehmen, denn er ist eine problematische Wer von den Oberschlesiern, die in Deutschland   wohnen, deshalb gefittet zu verhalten, auch Einlaß erhielten.( Unsere vorige öffent einen Alibibeweis angetreten hat, ber zwar etwas romanhaft flang, Natur und Pinchopath. Bei Ziegler tommt noch hinzu, daß er am Abstimmungstage die Reise scheut, verfündigt sich liche Bersammlung in Weißenfee war durch linksraditale Spreng aber das Gericht fommt doch über die eidliche Aussage von brei nicht nur an feinen eigenen, sondern an den Interessen bes gangen tolonnen in unbeschreiblicher Weise gestört worden.) Das Ber- Beugen nicht hinweg. Ziegler wurde nicht freigesprochen, weil das deutschen   Wolfes, insbesondere an der deutschen   Arbeitertiaffe und sprechen wurde gegeben und auch gehalten. Nach dem Referat des Gericht von feiner Unschuld überzeugt ist, sondern nur weil dem Sozialismus, der in der deutschen   Arbeiterschaft seinen Genoffen Ruttner, ber u. a. ausführlich zeigte, wie in Rußland   bie m die Beweise unzureichend stärksten Borposten hat! Entwidlung nicht geradlinig zum Sozialismus, fondern treisförmig waren. Dasselbe gilt für die übrigen drei Angeflagten. Dagegen vom inländischen Rapitalismus zum ausländischen Kapitalismus   ge hat das Gericht beim Angeklagten Arndt für festgestellt erachtet, gangen fet, sprachen zwei Redner der K.A.P.D.   Ohne die sonst ge- daß er an dem We'ßenfeer Unternehmen beteiligt war. wöhnten Schimpfereien und Anpöbeleien suchten die beiden Rebner Unternehmen war der Ausdrud eines militärischen Borgehens und in anerkennenswert fachlicher Weise sich mit dem Referenten der Ausdrud einer militärischen Organisation. Die Eristenz der auseinanderzufezen, so daß dem zweiten Redner auf ausdrücklichen.D.- Orgarisation ist diesmal auch gar nicht mehr ernstlich beste tten Wunsch des Referenten die Redezeit um mehr als eine halbe Stunde Arndt bisher ein tadelloses Leben geführt hat, andererseits worden. Bei der Strafzumeffung hat das Gericht berücksichtigt, daß verlängert wurde. Der Referent erwiderte dann in seinem Schluß aber, daß bas Unternehmen fein harmlofes, fondern im Gegenteil wort. Er wies namentlich nach, daß die Kommunisten am Tage nach ein folches war, bei dem fogar ein Menschenleben zum Opfer ge ihrem erhofften Sieg sich in einer vollständig unmöglichen Lage bes fallen ift. Das Gericht hat ben Angeklagten Arndt zu 6 Monaten finben würden, fie tönnten weder den Bertrag von Bersailles aner. Gefängnis verurteilt. fennen, noch aber auch der Entente irgendwelchen Widerstand leisten. Das Ende würde sein wie in Ungarn  : nach ein paar Wochen Räte. herrlichkeit erft Ententebefeßung und dann von ihr hinterlassene Horthy  - Reaktion. Mit ihrer Barole der Wahlenthaltung aber liefert die K.A.P.D. der Reaktion fampflos Machtpofitionen der Arbeiter schaft aus.

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Rürzlich nahmen wir Notiz von einer unglaublich flingenden Meldung, daß der frühere deutsche 3entrumsabgeord nete Graf Oppersdorf in Oberglogau   eine Bersammlung ab. gehalten habe, in der er für den Anschluß auch der links der Oder gelegenen Teile Oberschlesiens   an Bolen Propaganda gemacht habe. Auch der Bertreter der Thiele- Winklerfchen Berwaltung, ein früherer Regierungsrat Schapper  , und ein höherer Beamter der Eisenbahn­direktion Rattowig" follten in ähnlicher Weise sich ausgesprochen haben. Wir hielten die ganze Meldung zunächst für einen polnischen Shwindel, find aber inzwischen eines Besseren belehrt werden. Der frühere Zentrumsabgeordnete Graf Oppersdorf, der mit einer Bolin verheiratet und in Polen   start begütert ist, treibt tatsächlich diese polnische Propaganda und von dem Groß­grundbesitzer und Großindustriellen Thiele Wintler, der früher persona grata am ofe Wilhelms II. war, wird das gleiche behauptet. Ele wollen ihre Befißintereffen schüßen vor der Gefahr der Sozialisieruna, die sie in Deutschland   mehr befürchten, als in dem Bolen der P.P.S.

In einer Buschrift ber Eisenbahndirettion Ratto mit an uns wird erfreulicherweise energisch best ritten, daß irgendeine Bersönlichkeit aus der Eisenbahndirektion Rattowiz an der Oppersdorfer Bersammlung teilgenommen und sich im Sinne Oppersdorfs ausgesprochen hätte. Wir nehmen von dieser Berichti gung gern Notiz und würden uns freuen, wenn die ganze Ber­fammlung sich als polnischer Schwindel erwiesen hätte!

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Alle diese Auseinandersetzungen bewegten sich auf rein fach­lichem Boden und waren von beiden Seiten frei von irgend welcher persönlichen Gehäffigteit. Die Versammlung unterstrich das Echlußwort bes Referenten burch lebhaften Beifall. Allgemein aber fonnte man die Auffaffung hören, daß es für die Arbeiterbewegung beffer wäre, wenn immer in dieser Weise dis kutiert und fachlich mit den Waffen des Geistes anstatt mit finnlosen und öden Schimpfereien gefochten würde.

Sein Schmerz.

Daß man in Deutschland   selbst allerdings die notwenige Distanz genüber polnischen Wünschen manchmal nicht zu wahren weiß, der liefert ein Berliner   Morgenblatt einen neuen Beleg: Als In einer öffentlichen Wählerversammlung des Nordens entlub Dieser Tage der pelnische Staatschef Pilsudski   auf seiner Reise nach fich unlängst der gewaltige Zorn des Stadtverordnetenvorstehers Boris durch Deutschland   fahren mußte, wurden ihm auf dem Bahn- Dr. Beyl( U.S.P.) über die Sozialdemokratie. Es zeigte sich, hof Rottbus, wo der Sonderzuq sich eine Viertelstunde aufhielt, von daß persönliche Berärgerung nicht den geringsten Grund Bolen aus Berlin  - unter ihnen ein zwölfjähriges Mädchen in bildet, aus dem Herr Dr. Beyl so schlecht auf die Sozialdemokratie Nationaltracht! Huldigungen dargebracht. Unter den zu sprechen ist. Denn der Bedauerswerte jammerte: Wenn ein ehe­Demonstrierenden befand sich auch ein Rottbuser Einwohner, namens maliger Sattlergehilfe Reichspräsident, ein Schriftfezer Reichs Nowot, ein früherer deutscher   Eisenbahnbeamter. Diefer fanzler, ein Schneidergeselle Bürgermeister, ein Hausverwalter Boli hatte sich vom Auswärtigen Amt   in Berlin   einen besonderen zeipräsident, ein Reifender in Spültlofetts Reichstanzler werden Ausweis verschafft, daß er berechtigt sei, den Bahnsteig wäh- tann, warum fönne dann ein leibhaftiger Doftor nicht Oberbürger. rend des Aufenthalts des Sonderzuges zu betreten. Er wird in meister werden? dem Ausweis ausdrüdlich als ,, polnischer Staatsangehöriger" 5e- Wir erfennen an, daß Dr. Benl aus dem Agitationshandbuch 3richnet, während man ihn in Rottbus nur als preußischen der Deutsch   nationalen gut gelernt hat. Aber als unab­Staatsangehörigen fennt. Warum das Auswärtige Amt der hängiger Sozialdemokrat bürfte er doch wissen, daß die von ihm artine besondere Ausweise zum Betreten des Bahnsteiges gibt, ist beneideten Sattlergehilfen, Schriftfeher, Reisenden in Spülklosetts richt recht verständlich, besonders. da es doch keineswens zu den usw. in ihre Aemter gelangt sind, weil sie neben ihrem ursprüng­Obliegenheiten des Auswärtigen Amts gehört, Bahnsteigtarlichen Beruf auch sonst noch etwas vorstellten. Was eben auf ten auszugeben! manchen leibhaftigen Doktor" nicht zutrifft...

Eine schwarze Lifte.

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Die militäri

Feststellungen des Untersuchungsausschusses.

Kommunistenhete in Frankreich  .

Paris  , 5. Februar.  ( WIB.) Nach einem Havasbericht ist ber Geschäftsreisende Arfred Mignot gestern verhaftet worden, der seit langem mit internationalen tommunistischen Kreisen in Verbindung fteht und von Abramowitsch, einem der in Paris   verhafteten Rom. munisten, unlängst einen Sched über zwanzigtausend Franes erhalten haben soll. Dies soll die Ursache der Berhaftung sein. Mignot foll in letzter Zeit auch mit zahlreichen führender Mitgliedern der R.B.D. in Briefwechsel gestanden haben. eate morgen wurden zahlreiche Haussuchungen vorgenommen. Nancy   wird gemeldet, baß bei mehreren ausländischen Stu denten, die sich als Anhänger des Bolschewismus betätigt haben. Haussuchungen stattgefunden haben, ebenso in den Geschäftsräumen und der Druckerei einer extremistischen Zeitung. Es wurden dabei Aufrufe und Abhandlungen beschlagnahmt. Auch in der Umgebung von Nancy  , wo extremistische Gruppen ihren Siz haben, wurden von der Polizei Streifzüge veranstaltet.

Aus

Paris  , 5 Februar.( Tul.) Die Polizei fette ihre Unterfubungen in den Pariser Banten fort, in denen das Geld für die kommu nistische Propaganda devoniert worden war. Der Untersuchungs­richter ist im Vesize verschiedener Eched, auf deren Vorzeigen eine a meritanische Bant in Paris   an Bariser Kommunisten Gold­fummen ausgezahlt hat, die aus Deutschland   eingeian bt worden waren. Einundzwanzig neue aftbefeble find erloffen worden, bierzeln für Pai's und sieben für die Bro vina. In Baris find gestern bereits wieder iets Rommunisten ver bafiet worden.

Frankreichs   Finanzkraft.

Paris  , 5 Februar.( WTB.) Aus der gestrigen Rede bes franzöfi ichen Ministerprasidenten Briand   ist folgende Stelle hervorzuheben: Die Regierung werde fich bemühen, im Ausland so wenig tote möglich Anleiben zu verlangen und soviel wie möglich aus Frankreich   selbst berauszuziehen iuchen. Briand   berechnet den Wert ber Antetben, die Frankreich   jabrlich aufbringen lönne, auf

Die englische Wirtschaftskrise.

Nicht sehr wohl scheinen sich die Bolen in Oberschlesien   zu Die militärischen Kräfteverhältnisse 1914. 13 bis 15 milliarden Frants. fühlen. Um am Tage der Abstimmung für sich ein günstiges Reful­tat herauszuschlagen, greifen sie zu Mitteln, die man im allgemeinen nicht anzuwenden pflegt, wenn man seiner Sache sicher ist. So ver. Der 1. Unterausschuß des Parlamentarischen öffentlicht das Amtsblatt des polnischen Plebiszitkommiffors Ror Untersuchungsausschusses, der mit der Aufklärung der fanty, der Drefzownit" feit einiger Zeit Lift en von Berfone 1. die in der deutschen   Abstimmungspropaganda tätig sind und Agi­tation oder Spionage" zugunsten Deutschlands   treiben. Der 3wed derartiger Veröffentlichungen ist durchsichtig. Eie werden aber ebenfomenig zum Ziele führen, wie die Machenschaften jener polni schen Agenten, die in Niederschleften umherziehen, um deutsche Ausweisscheine für 80 Mart aufzutaufen. Es muß wirklich sehr bedenklich um die polnische Sache stehen, wenn dem polnischen Blebiszitkommissariat jebe einzelne Stimme 80 Mart mert ist!

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8 Fürsorge für die Kriensopfer.

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Bom Zentralverband der Angestellten wird uns gefchrieben: In Nr. 54 des Borwärts" erhebt Abgeordneter Richard Meier 3midau in einem Artikel unter obiger Ueberschrift ganz allgemein gehaltene Borwürfe gegen die Angestellten bei den Ber forgungsbehörden. Im Namen diefer Angestellten, die in der Mehr­heit in unserem Berbande organisiert sind, erheben wir gegen die ganz allgemein gehaltenen Anschuldigungen scharfften Wider pruch. Meier hätte, bevor er seine Beschuldigungen erhebt, auch ben angegriffenen Teil darüber hören müssen.

Bon den behaupteten Misständen ist uns nichts befannt. Bir fordern deshalb zunächst, daß er angibt, wo die geradezu ffandas tösen Zustände" herrschen, wo nicht gearbeitet wird", mobie An gestellten an der schnellen Durchführung des Gesetzes fein Intereffe zeigen". Meier hat sich anscheinend von Vertretern der Regierung einseitig informieren lassen und die aufgestellten Behauptungen in gutem Glauben ohne weiteres als richtig hingenommen. Die freinewerkschaftlichen Angestellten bei den Berforgunasbe. hörden find stets bemüht gewesen, ihre range Rraft in ben Dienst der ihnen gestellten Aufgaben zu setzen. Sie führen um ihr Berbleis ben bei den Bersorgungsbehörden gegen die in großer Zahl bort

Borgänge, die zum Ausbruch des Weltfrieges geführt haben, be­auftragt ist, hat sich in einer Reihe von Sigungen mit den mili­tärischen Kräfteperhältniffen, wie fle vor Beginn der großen Krife in Europa   be anden haben, beschäftigt. Es sind aus führliche Gutachten er attet worden. Im besonderen hat Graf Montgelas   in zwet umfaffenden Referaten, unter Benußung von zum Teil neuem Attenmaterial und der neuesten Militärliteratur der Ententeländer, die militärischen Kräfteverhältnisse zur Darstel lung gebracht. 14.

Danach bestand die Friedensstärke des deutschen Heeres im Sommer 1914 aus 761 000 Mann, des österreichisch ungarischen aus 478 000, bes französischen   aus 794 000 und bes russischen aus 1445 000 Mann. Die Kräfteverschiebung des deutschen   Heeres im Oktober belief sich auf 822 000, des russischen   Heeres im Winter auf 1845 000 Mann, während Defterreich- Ungarn nur eine geringe Erhöhung erfuhr und Frankreich   gleichblieb. Die planmäßige Kriegsstärte betrug 1914 für Deutschland   79, für Defterreich Ungarn   50, für Frankreich   69 und für Rußland   117% Divisionen; an militärisch ausgebildeten, im wehrhaften Miter stehenden Mann schaften zählte Deutschland   4,87, Desterreich- Ungarn   3,03, Frankreich  

4,98 und Rußland   5,7 Millionen.

London  , 5. Februar. Der Unteriuchun sausichuß der Arbeiter. organisationen aur Prüfung der Rosten der Lebensmittela baltung erflärte in seinem Bericht, daß mindestens 4 Milli. arden Pfund Sterling aur. Berbilligung der Lebensmittel durch eine Vermögensabaabe aufgebracht werden tönnten. Vermögen von weniger als 8000 Brund müßten ausgenommen werden, wäbrend große Vermögen bis zu 50 Bros. herangezogen werden sollen. Der Bericht schlägt eine Abschaffung aller Steuern auf Lebensmittel vor.

Erkrankung des Reichsp: äfidenten. Der Reichspräfident ift an einem Grippeanfall erfranft; die für die nächsten Tage bei ihm anberaumten Besprechungen und Empfänge mußten infolgedessen abgefagt werben.

Troh Kahr Orgesch und Defizit! Aus München   melbet TU.: m minifteriums bie Mitteilung, daß der Staatshaushalt für 1921 einen Binanzausschuß des Landtages machte ein Bertreter des Finanz minifteriums die Mitteilung, daß der Staatshaushalt für 1921 einen De dung vorhanden ist. erheblichen Fehlbetrag aufweisen wird, für den teine

Der Prenzlauer Waffenablieferungsstaudal. Zu der im Bor­wärts" am 27. Oftober 1920 veröffentlichten Angelegenheit" über Waffenschiebungen in Brenzlau erfahren wir, daß nun endlich, nach vier Monaten, Termin auf den 11. Februar vor der Straftammer Diefer Montgelasfchen Tabelle sind Baralleltabellen aus autori zu Prenzlau   angesetzt ist. In dem Prozeß dürften verschiedene tativer englischer, franzöfifcher und ruffischer Quelle beigefügt, aus Dinge aufgerollt werden, die für die Deffentlichkeit Interesse haben. denen hervorgeht, daß Montgelas  ' Schäzungen sehr vorsichtig. Dunft. Neuerdings erscheint in Danzig   eine polnische Arbeiter. und feineswegs zugun en Deutschlands   abgewogen sind. Auf Beitung, Robotnit Gdanski", völlig in polnisch nationalem Sinne Grund der eingehenden Prüfung der militärischen Kräfteverhältnisse, redigiert. Redakteur ist der Gewerkschaftler Dunft. Die Tendenz bei der er auch die operativen Möglichkeiten berücksich des Blattes findet sogar bei dem Organ der Danziner Unabhängigen, dem Freien Bolt", Widerspruch, das alle polnischen Lefer warnt, tigte, tommt der Ausschuß zu der Festellung, daß die verbündeten dieser Beitung zu trauen. Sie wolle in den Röpfen ihrer Befer bie Mächte Rußland   und Frankreich   ben Mittelmächten 3llusion erweden, als ob die polnischen Arbeiter von den preuzilchen mit militärischer Ueberlegenheit gegenüberstanden. Die Stapitalisten ausgebeutet würden und treiben eine ganz unverhüllte Fragen, wie der deutsche Generalstab die militärische Gesamtlage, nationale Hege.