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e. 71+30. Jahren Beilage des Vorwärts

38.Jahrgang

Groß- Berlin

Zur Wahl des Stadtkämmerers.

In den 1- Zimmer Wohnungen lommen auf einen Raum 1,40 Be­wohner, bei 2 Zimmern 1,12, bet den großen Wohnungen aber nur 0,69 Bewohner. Die Kleinwohnungen find also im Durch schnitt boppelt so start belegt als die großen Wohnungen.

Sonnabend, 12. Februar 1921

armen Bestohlenen greift tief ins Herz. Hilfe tut Not. Einer allein tann nicht helfen, wer hilft mit?

Die Wahlen der Bezirksämter.

Aufgabe einer planmäßigen Wohnungs'ürforge muß es fein, daß Mißverhältnis in der Belegung der Wohnungen weiter zu be Die Bezirksversammlung des 15. Berwaltungsbezirks Der Wahlausschuß der Stadtverordnetenversammlung hat auch feitigen. Die neue Wohnungslugussteuer dürfte dabei gute Dienste trat gestern zur Wahl der Bezirksamtsmitglieder zusammen. Auf in feiner geftrigen Sitzung die Vorbereitungen für die Wahl des leisten. Daneben muß vor allem die Bautätigkeit belebt werden. Grund der Bereinbarungen, die zwischen den einzelnen Barteien Stadilämmerers nicht au Ende führen fönnen. Nach getroffen waren, wurden zunächst folgende befoldete Mitglieder ge Längerer Aussprache wurde beschlossen, die Stelle unter den bereite Treue dem Kaiserthron." wählt: Stadtverordneter Grunow Oberschöneweide( U.S.B.) bei der allgemeinen Magiftratswahl festgefeßten Gehaltsbedingungen Bürgermeister, Redakteur am Borwärts" Die monarchistische Werbearbeit unter der höheren" Schuljugend tälln( S.B.D.) Bürgermeister Stellvertreter. Zu Stadträten wurden Bermuth Neu­( 24-80 000 92.) mit achttägiger Frist öffentlich auszugebeiht in Berlin weiter. An der Kirschner Oberrealschule gewählt: Gemeindevorsteher Peters Altg'ienide( U.S.B.), Schöffe schreiben und zunächst von den im Ausschuß genannten in der Zwingliftraße wird Geld für eine Fahnenspende" gesammelt. und Redakteur Rißner Treptow( S.P.D.), Schöffe Bengich Bersönlichkeiten den Stadtlämmerer Ghols in Charlottenburg , den von kommunistischer Seite vorgeschlagenen Bantbeamten Mar

Emonts, den Stadtrat Dr. Sarding in Flensburg und den Oeffentl. Wählerversammlungen

Aweiten Bürgermeister in Hannover Bucerius zu einer Bor­stellung im Ausschuß einzuladen.

Verhinderte Millionenschiebungen.

Gefälschte Stempel und Unterschriften. Nachdem erst vor einigen Wochen das Landespolizeiamt heim Ministerium des Innern eine Fälscherzentrale für Ein- und Aus: fuhrbewilligungen aufgehoben hatte, ist ihm abermals die Fest nahme einer Fälschergruppe gelungen. Der Kaufmann und Ingenieur Erich Schulz, zuletzt in Charlottenburg , Kantstr. 65b, wohnhaft, entnahm einer echten Urkunde Stempelabbrüde und die Faffimile unterschrift des Reichskommissars für Aus- und Einfuhrbewilligung, Geheimrats Trendelenburg. Nach diesen Abbrüden ließ er eine fleine Schlagpreffe für den Trodenstempel und zwei Gummistempel anfertigen. Die Stempel trugen den Reichsadler und die Unter­schrift Reichskommissar für Aus- und Einfuhrbewilligung" sowie die Ordnungsnummer 35. Mit Hilfe der falschen Stempel begann nun die Anfertigung der Urfunden, die hauptsächlich die Einfuhr von Bieh aller Art aus Dänemark betrafen. Abnehmer fanden fich in Menge. Trotzdem die Fälschungen vorzüglich ausgeführt waren, trugen die Grenzüberwachungsorgane Bedenten, fie als echt anzuerkennen und stellten die Nachprüfung in Berlin anheim. Kriminalbeamten des Landespolizeiamts gelang es, die Fälscher zu überführen. Schulz hielt fich, durch seine Beziehungen an der Grenze von den Beanstandungen der Urkunden unterrichtet, ver­borgen. Seiner habhaft zu werden, war um so schwieriger, als er sich als Setretär Birnbaum vom Reichseinfuhrkommissar bezeichnete.

Eines Abends betrat eine Streife der Berliner Kriminalpolizei ein befanntes Lofal am Aleranderplah, als drei Gäfte fich laut herumstritten. Kurz entschlossen nahmen die Beamten die drei

Leute mit auf die nächste Wache. Dort wurde der eine fofort als der gesuchte Schulz- Birnbaum ermittelt. Seine Helfersheffer find die Kontoristin Paula Kunzfeld, ber Kaufmann Nikolaus Jeffen aus Charlottenburg , Schloßftr. 29 und der Reifende Friedrich Schulte aus Charlottenburg , Kantstr. 69. Lekterer, ein norwegischer Staatsangehöriger, hat sich als Dr. Seidel vom Reichs­fommiffar ausgegeben. Er trat jedesmal in Erscheinung, wenn den Bewilligungen Mißtrauen entgegengebracht wurde und beteuerte telephonisch oder auch persönlich die Echtheit unter Berufung auf feine amtliche Stellung. Die Genannten wurden in Haft genommen und dem Richter vorgeführt.

Sonntag, den 13. Februar:

Steglitz : 11 Uhr vormittags im, Albrechtshof Albrechtstr. Referent Franz Krüger . Saulsdorf- Süd: 5 Uhr nachmittags im Restaurant Sanefouet", Moltfeftr. 1. Referentin: Hedwig Wachenheim . Wartenberg: 8 Uhr nachmittags im Zotal Zum goldenen Stern": Referent: Genosse Kohl.

Oeffentliche Frauenversammlung Sonntag, den 13. Februar, nachmittags 4 Uhr: Cladow a. d. Havel : Referentin: Elfe Scheibenbuber.

Hausangestellte, Köchinnen, Küchenmädchen, Hausmädchen, Jungfern, Diener usw. Sonntag, den 13. Februar, abends 6 Uhr: Jefffaal der Staatlichen Augusta- Schule, Westen, Elebolaftr. 84-87. Referentin: Quise Kähler, M. d. 2.: Die Bedeutung der Land. tagswahlen."

Als Quittung über den Beitrag von 10 Bf. erhält der Spender einen Bettel, der mit Reichsadler und Kaiserfrone geschmückt ist und eine Strophe eines nach der Melodie Heil dir im Siegerfranz" zu fingen­den Weihegesanges" wiedergibt. Diese lautet:

Darum mit wucht'gem Rlang In unserem Weihgesang Den Schwur erneut: Treue dem Kaiserthron Treue der Kaiserfron Treue dem Zollernsohn In Ewigkeit!

sin

Der Raiserthron ist umgestürzt, die Kaiserfrone ist zerbrochen aber der 3ollernsohn ist noch zu haben. Der fikt gefund und vergnügt in Holland , wohin er zusammen mit seinem schuld- und fluchbelabenen Bapa ausgefniffen ist Bird der Herr Papa es nicht übelnehmen, daß nicht ihm, fondern nur noch feinem hoffnungsvollen Sprößling der Treuefchwur" gilt? Sonderbar ist übrigens, daß diese Berbearbeit anscheinend van feinem Lehrer gesehen wird.

-

Eine verdammenswürdige Tat!

Bufchrift, der wir folgenbes entnehmen: Buchwindig ist jeder Dieb­Bon einem Charlottenburger Bebrer erhalten wir eine längere Fluchwürdig ftahl, fluchwürdiger aber noch, wenn er an armen Leuten verübt wird; wie er sich am 9. d. M. in Charlottenburg , Wilmersdorfer Straße 46, bei Frau Punkt ereignete. Eine beachtenswerte Wohnungsstatistik. Am Lage ist der Dieb Eine Wohnungsaufnahme ist in Berlin Treptow im Bodenraum gedrungen, in welchem Wäsche zum Erodnen anfgehängt durch ein Dachfenster eingestiegen, ist dann in einen berichloffenen vorigen Herbst vorgenommen worden, deren Ergebniffe jest in war. Gestoblen wurde fämtliche Bette, und Leibwäsche von einer einem eingebenden Bericht vorliegen. In 587 Gebäuden wurden fechstöpfigen Familie im Berte von mehreren Tausend Mart. Der insgesamt 235 gewerblich benußte und 9844 bewohnte Wohnungen Bestohlene- feitgestellt. Auf 1- und 2- Zimmer Wohnungen entfallen 6789-73 Broz. befheidenen Einkommen, oönnt sich nichts um seine Familie dürftig ein Anfänger bei der Bahn mit einemt mehr als auf 3 und 4 Zimmer 2050 22 Broz, mährend 505 5 Brozu erhalten. Deffen Ehefrau ist irüb und spät in und außer dem und mehr Bimmer enthalten. Vorherridend ist mit 4327 der Typ Saufe tätig. Eine 14jährige Tochter, die jetzt fenfirmiert werden der 2- Zimmer Wohnung. Die Babl der Wohnungen über 7 Zimmer foll, hatte sich in Stellung von ihrem monatlichen: Einkommen von ift fen 1918 durch Teilung von 78 auf 40 herabgedrückt, während 30 Marf ein paar hem chen zur Konfirmation eripart, die mitge. die Kleinwohnungen eine Zunahme von 287 aufweisen. Von der stoblen wurden. Wieviel Arbeit, Mübe und Sorgen baften an diefen Gesamtbevölkerung wohnten 69 Broz. in fleinen, 24 Proz. in befcheidenen Habfeltgtetten, und nun vor einem Nichts! Dazu mittleren( 8 und 4 Rimmer) und 7 Bros. in arößeren Wohnungen. Mittellofigkeit und Teuerung! Der unaussprechliche Jammer der Gehöften jenseits des Sees, räuspert sich, seẞt mit seinen Schneeschuhen an und gleitet auf den See.

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Schweres Blut.

Roman von Juhani Who.

Marja fpäht aus, indem fie durch die Lufe starrt wie ein an einen Mooshöder geductes Schneehuhn, das von einem Fuchs beschlichen wird. Wann fommt er zuud? Wer­den sie mich verraten? Werden sie ihn hierher befcheiden? Jetzt kommt Anja.

Anja war aus dem Hoje gehufcht und lief aus allen Kräften auf den Strand zu.

Er ist hier... er ist es!"

Ich weiß... was er will!"

Woher weißt du es? Hast du ihn gesehen?"

" Ja, ja.. was will er habt ihr gesagt, daß ich hier bin?" Nein doch... mir errieten sofort.

" Wenn sie es aber andersmo verraten?"

Mein-die Wirtin hat schon im Dorf herumgeschickt." Jett tommt er!"

Juha war, von der Wirtin begleitet, auf der Treppe er schieinen. Er schritt sie hinunter und trat matt, gebeugt, mit dem Ranzen auf dem Rücken zu seinen Schneeschuhen. Stieg nicht darauf, sondern trug sie den steilsten Uferabhang hinab, ben er, wie es schien, nicht herunterzufahren wagte. Er geht weg," flüsterte Unja.

Wenn er hierher tommt, dann fag, daß das Kind dir gehört... und daß ich nur mit Gemalt meggeschleppt morben

bin

9

Ach, wie der mir leid tut," flüstert Anja. Er sucht dich mit hohlen Augen wie eine Tote. Daß es Schemeikka auch übers Herz gebracht hat, dich ihm zu rauben!"

Wenn er mich nur geraubt hätte, aber wo ich gern mit gegangen bin... ich laufe ihm nach.." Marja huschte nach der Tür. Aber als fie fie aufstieß, stand da die alte Wirtin und versperrte ihr den Weg

13.

Da gloßt er wieder hinaus," sagte Juhas Mutter ver­ächtlich hinter ihrem Spinnrad.

Juha, der wieder, nach dem Baldrand( pähend, am Fenster gesessen hatte, erwiderte zusammenfahrend: " Ich gloge ja nirgends hin."

Wenn sie auch noch mal in dieser Welt dorther zurück­fame, wohin fie so gern gegangen ist"

" Ob fie gern gegangen ist, das weiß man ja nicht," sagte Juha sanft. bann kommt fle auf alle Fälle nicht in diesem Früh jahrsmatsch. Sie wäre gefommen, als der Schnee trug, wenn fte hätte tommen wollen."

Als der Schnee trug, das mar ja auch Juhas Hoffnung gewesen, feine legte Hoffnung.

d

Niederschöneweide ( U.S.B.), Schöffe Steuer Johannisthal ( SPD .), Schöffe Lüdte Treptow( U.S.B.). Die sozialistische Mehrheit hatte beschlossen, mit Rücksicht auf das zentrale Abkommen der Parteien für den Vertreter der Demokratischen Partei als unbe foldeter Stadtrat zu stimmen. Dadurch wurde neben dem deutsch nationalen Klapp die Wahl des demokratischen Baurats Bien ermöglicht, während sonst den zwei bemokratischen Bezirksverfamm­lungsmitgliedern teine Bertretung möglich gewesen wäre. Bon den fozialistischen Parteien wurde Schöffe Lemm- Treptow( S.P.D.) und Bennewik( U.S.B.) gewählt.

Die Bezirksversammlung bes 18. Bezirks, die fich in der Hauptfache mit der Wahl des Bezirksamtes zu befassen hatte, fand am Mittwoch, den 9. Februar 1921, im Rathause in Weißenfee statt. Die Versammlung genehmigte einstimmig die provisorische Geschäftsordnung. Die Neuwahl des Borstandes der Bezirksverordnetenversammlung, welche geschäftsordnungsmäßig in der ersten Sigung der Bezirksversammlung eines jeden Ralender­jahres zu erfolgen hat, zeitigte folgendes Ergebnis: Bezirksverord­netenvorsteher Tischendorf( U.S P.), Bezirksverordnetenvorsteher­Stellvertreter Hodapp( SP.D.), Echriftführer Herzig( Bürgerl.), Schriftführer- Stellvertreterin Frau Haad( U, G, B.). Nach verschiede nen schwierigen Berhandlungen unter den Linksparteien fand eine Einigung dahingehend statt, daß von den be'oldeten Siken im Be zirksamt die U.S.P. 2, die S.B.D. 1, die B.K.P.D. 1 und die Bürger­lichen 1 Sih erhalten sollen. Anwesend waren von 32 ftimmberech tigten Mitgliedern 31. Genosse Falkenstein( S.P D.) ist bettlägerig frant. Zum Bezirksbürgermeister wurde mit 18 Stimmen gewählt 13 Stimmzettel waren unbeschrieben. Krantenfaffenbeamter Pfannkuch hohen- Schönhaufen( U.S.p.), Stimmennerhältnis wurden gewählt zum stellvertretenden Vorfizen­Mit genau demselben den bes Bezirksamts Gemeindefchöffe Taubmann( S.B.D.). Zu befoldeten Stadtäten Kaufmann Pfeiffer Stralau( B.K.P.D.), Gewerkschaftsangestellter Ernst Fischer( U.S.), Privatangestellter Martin( Bürgerl.). Im Wege der Verhältniswahl wurden an schließend an die Wahl der befoldeten Stadtrate die 4 unbesoldeten Stadträte gemählt. Eingegangen waren 2 Wahlvorschläge: Lifte Andree( U.S.P.) und Liste Frommont( Bürgerl.). Es wurden zu unbefolbeten Stadträten gewählt Gemeindeschöffe Andree und Lehrer Tischendorf( US P.) fowie Lehrer Frommont und Studienrat Henn( Bürgerl.). Das Bezirksomt des 18. Bezirts fekt sich somit zusammen aus 4 Bertretern der US P., 3 Vertretern der Bürgerlichen und je einem Vertreter her S.B.D. und der V.K.P.D.

D

In der gestrigen Sihung der Bezirksversammlung6 ( Hallesches Tor) wurden Dr. Kahle Charlottenburg( U.S.P.) zum Bürgermeister und Stadtv. Bruns( S.P.D.) zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Aus der Wahl der besoldeten Stadtrate gingen hervor: Stadtrat Gottschalt- Neuföln( U.S.B.), Ma giftratsrat Grunom Charlottenburg( Dnat. Bp.), Stadtrat Con runasbaumeister( 3wedverband) Brandt( Dnat. Vp.); aus der rad- Neufölln( S.P.D.), Parteisekretär 3 a chow( U.S.P.), Regie­Bahl der unbejoldeten Stadträte: Stadtv. 3u beil und Schwei­fardt( U.S.B.). Stadtv. Dittmer und Bezirksverordneter eshold( S.B.D.) fowie Bezirksverordneter Jänide und Be. zirksverordneter Sedlaket( Bürgerl. Bg.).

Bei der Wahl des Bürgermeiers waren 34 Stimmen für De. Kahle, 29 für Bruns und 5 für Stadtv. Rintorf abgegeben worden Die Stichwahl ergab 34 Stimmen für Dr. Kahle und 34 für Wahl nicht annehme. Das Los entschied für Dr. Kahle. Hierbei ist Bruns. Es mußte das Los entscheiden. Stadtv. Bruns gab zu vor die Erklärung ab, daß, wenn das Los auf ihn entfalle, e zu bemerken, daß schon vorher ein Abkommen zwischen der S.P.D. und U.S.P. getroffen worden war, worach Dr. Kahle zum Bürgermeier und Bruns zum stellvertretenden Bürgermeister nomi­niert werden sollten.

Eine Feierstunde für bie arbeitende Ingend findet am Sonntag, den 13. Februar, früb 1,9 Uhr, in der Reformationsfiche. Moabit Beussel Wenn sie nicht in diesem Sommer fommt, fo kommt sie im nächsten. Man hat ja gesehen, daß auch die in den Kriegs jahren Fortgeschleppfen nach zehn, zwanzig Jahren zurüc tommen. Darum muß alles hier für sie bereit sein. Hier darf nichts so aussehen, als hätte man gedacht, sie würde nicht tommen. Weshalb habe ich den Schlüffel ihres Speichers in den See geschmissen? Und Juha machte einen Dietrich, und auf den Sommer zu an einem Sonntag, als seine Mutter in die Kirche gefahren mar, öffnete er die Tür und fagte zu ber Magd:

Marjas Häuschen muß so zurecht gemacht werden, wie es vorigen Sommer war."

Das Mädchen wurde so froh, daß ihr die Augen in Tränen schwammen. Sie hufchte nach dem Speicher hin, tehrte aber auf halbem Wege um und sagte: Wirt, ich glaube es nicht ich fann es nicht

glauben

" Daß sie nicht wieberkommt?"

-

" Nein, daß sie gern gegangen ist."

Du sagtest ja, du hättest es selbst gesehen?" Ich habe es nicht gesehen

gefehen habe, obwohl ich glaubte.ch weiß nicht, ob ich es

Was haft du denn eigentlich gesehen?".

Das habe ich gesehen, daß er die Frau vom Strande wegriß und daß die Frau gewiß nicht um Hilfe gerufen hat, aber was fiegt daran? Sie fann ja fo erschrocken gewesen

Sie wird nicht fommen... ach nein." Aber plöglich befam er einen Anfall seiner Wut: ,, her wenn sie tommt, und ihr habt sie ohne Grund be- fein, daß sie nicht schreien fonnte."

schimpft

Was dann?"

Dann follt ihr wissen, daß ihr feine Recht mehr im Hause bleibt." Gewiß, ich gehe!" lachte die Mutter fill, ohne ihr Spinnen zu unterbrechen. Ich gehe auch unaufgefordert, wenn die einmal formt."

" Er fommt nicht hierher, er macht sich schon die Schnee­schuhe feft. Sie blidten beide durch den Lutenspalt. Schon von weitem sah Marja in dem blendenden Sonnenschein jeden Knopf an Juhas abgetragenem Belz, jede Runzel in feinem erfchöpften Antlitz. Er hat sich den Bart wachsen laffen, der Die Sicherheit der Mutter nahm Juha seine eigene. Sie ist grau und struppig. Die Augen liegen tief im Kopfe, und wird ja wohl nicht mehr tommen und tommt auch nicht. fie haben einen jammervollen Ausdrud, wie damals, als er wo fie fein mag, wenn fie überhaupt noch am Leben ist, da nach tagelangem Herumwandern im Walde erf höpft und ich nicht die geringste Spur von ihr aufgefunden habe. Wenn hungrig nach Haufe tam. Es ist darin ein Ausdrud wie in er fie in die Stromschnelle gestürzt hat, nachdem er getan, den Augen des Wanderers, der fein Nachtlager befommen was er wollte. hat und nicht weiß, wohin er gehen soll, während die Augen Aber er wartete doch immer noch, da er ja nicht anders nach dem Himmel und vom Himmel nach der Erde irren, und fonnte, wartete bei der Arbeit auf dem Hof, wartete bel der Der Mund steht ihm offen. Keinmal fällt feln Auge auf die Arbeit im Freten. Wartete beim Fischen im Frühjahr, beim Badestube, er fcheint jie gar nicht zu bemerken, obgleich er Ausbeffern der Zäune, beim Fällen auf der Schwende , sogar gerade vor ihr stehen geblieben ist. Er schaut nach dem während des schlimmsten Hochwassers im ganzen Frühjahr. Gehöft zurüd, aus dem er gekommen ist, blickt nach den anderen Sie tam nicht. Aber im Sommer wird fie ficher tommen.

Aber hatte sie nicht der Mutter gebroht?"

Das glaube ich nicht! Das hat niemand gehört. Aber ich habe gefehen, daß, als der Fremde an dem Sonntag her umschwänzelte und ihr nachstrich, Marja immer aufstand und wegging... auch dort von der Speichertreppe, als er sich heranmachte und fich neben sie drängte... bas habe ich gesehen, mag die alte Birtin sprechen, was sie will."

Das Mädchen ereiferte sich immer mehr: Marja hätte fich eher gar totschlagen lassen. Und kann gar in der Stromschnelle liegen, da ihr sie nicht gefunden habt und niemand dort etwas von ihr wußte. Aber gern ist fie nicht gegangen. Und weswegen ist mir so etwas in die Schuhe geschoben worden, baß ich es gefehen hätte oder daß ich gesagt hätte, fie wäre gern gegangen, was ich nicht habe mich halbtot gemeint habe!

"

ba ich

Beine nur nicht, Kaifa, ich habe es ja nicht geglaubt." " Ihr auch, ihr habt selbst so fest an eure eigene Frau geglaubt." ( Fort. folgt.)